[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der europäischen Patentanmeldung 0 395 085 A1
bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird eine hochfrequente Schwingung im Bereich
von etwa 141 KHz plus/minus 4 KHz durch Anregung eines eine Spule und einen Kondensator
umfassenden Resonators durch ein niederfrequentes Impulsfolgesignal erzeugt, sodaß
nach jeder Anregung des Resonators durch ein Impulsfolgesignal eine hochfrequente,
gedämpfte Schwingung auftritt, deren Amplitude während der Dauer einer halben Periode
des Impulsfolgesignals auf einen Wert unter 10% der Maximalamplitude der Schwingung
abfällt. Die von der Spule emmitierten, elektromagnetischen Wellen wirken berührungsfrei
auf ein Mauerwerk ein und bewirken dessen Entfeuchtung.
[0003] Da hierbei die Frequenz der von der Spule emmitierten, hochfrequenten Wellen von
ca. 141 KHz aus den Parametern der Spule und des Kondensators im durch einen Impuls
zum Schwingen mit der Eigenfrequenz angeregten Resonator abhängen, ist deren Abgleich
erforderlich. Hierzu wird die Ausbildung des Kondensators als Drehkondensator vorgeschlagen.
Eine derartige Einstellung ist jedoch relativ schwierig, da die Grundfrequenz einer
gedämpften Schwingung nur mit relativ hohem Aufwand ausreichend präzise meßbar ist.
Eine möglichst genaue Einstellung ist jedoch erforderlich, da eine gute Annäherung
an 141 KHz eine deutliche Optimierung der Entfeuchtungswirkung bedingt. Überdies ist
die Resonanzfrequenz des Schwingkreises aufgrund von Beeinflussungen der Luftspule
nicht in zufriedenstellendem Ausmaße konstant. Insbesondere Metallteile in der Umgebung
der Luftspule, in wesentlich geringerem Ausmaß jedoch auch Änderungen von deren Induktivität
aufgrund von Schwankungen des Luftdrucks oder der Luftfeuchtigkeit bedingen nicht
unerhebliche Störungen des abgestrahlten elektromagnetischen Feldes. Auch die Steilheit
der Dämpfung der Schwingung ist durch elektrisch leitfähige Teile im Bereich der Spule
beeinflußbar.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine unaufwendige
und kostengünstige Vorrichtung zu schaffen, die möglichst einfach, zuverlässig und
reproduzierbar für die Erzeugung von zur Entfeuchtung einer Mauer geeigneten elektromagnetischen
Feldern einsetzbar ist. Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Erzeugung von elektromagnetischen
Wechselfeldern mit sehr präzise festlegbarer Frequenz. Beeinflussungen der Hochfrequenz
des Wechselfeldes bzw. insbesondere bei gegebenenfalls jeweils mit einer Hüllkurve
gedämpften Sequenzen von Wellenzügen Veränderungen der Kurvenform aufgrund von Umgebungseinflüssen
im Bereich der Spule wie elektrisch leitenden Metallteilen, sind bei erfindungemäßer
Ausbildung der Vorrichtung deutlich verringert. Ein Abgleich der Vorrichtung bei Inbetriebnahme
ist nicht erforderlich. Überdies ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einfachen
und kostengünstigen Mitteln realisierbar. Insbesondere aufgrund des frequenzstabilen
Aufbaus ist sie mit guter EMV-Verträglichkeit (elektromagnetische Verträglichkeit)
ausbildbar.
[0006] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
So ist die Vorrichtung vorzugsweise über ein EMV-verträgliches Standardnetzgerät mit
ihrer Versorgungsspannung beaufschlagbar, da so die gesamte Vorrichtung relativ einfach
EMV-verträglich ausbildbar ist.
[0007] Als Oszilator wird vorzugsweise ein frequenzstabiler Oszilator eingesetzt, um Schwankungen
der Frequenz der abgestrahlten elektromagnetischen Felder zu vermeiden.
[0008] Zweckmäßig ist insbesondere eine Ausbildung des Oszilators mit einer phase-locked-loop
(=PLL)-Schaltung, was eine zuverlässige, einfache und kostengünstige Realisierung
erlaubt.
[0009] Dabei umfaßt zweckmäßig die phase-locked-loop-Schaltung einen voltage-controlled-oscillator
(=durch eine Spannung gesteuerter Oszilator =VCO) der ausgangsseitig an einen Frequenzteiler
angeschlossen ist, welcher wiederum ausgangsseitig an einen Phasenvergleich zur Ansteuerung
des voltage-controlled-oscillator angeschlossen ist. Zweckmäßig wird dabei als Referenzfrequenz
des Oszilators einfache oder mehrfache Netzspannungsfrequenz verwendet, um einen möglichst
einfachen Aufbau zu erzielen.
[0010] Die Spule ist zweckmäßig als Luftspule ausgebildet, da sich aufgrund der Permeabilität
von Luft somit bei für die Abstrahlung hochfrequenter elektromagnetischer Felder geeignete
Ausbildung der Spule eine geeignete Größe der Spule ergibt.
[0011] Vorteilhaft ist ein dem Oszilator nachgeschaltete Modulator, durch den Sequenzen
von Wellenzügen mit jeweils einer Hüllkurve niedrigerer Frequenz als die hochfrequenten
Schwingungen erzeugbar sind, da sich gezeigt hat, daß eine Kombination der hochfrequenten
elektromagnetischen Schwingungen mit niederfrequenten Schwingungen, beispielsweise
im Bereich der Fluktuationsfrequenz des Erdmagnetfeldes von 7 bis 15 Hz oder dergleichen
positiven Einfluß auf die Entfeuchtung des Mauerwerks haben. Zweckmäßig ist die Hüllkurve
durch einen eingangsseitig an niederfrequente Rechteck-Wechselspannung angeschlossenen
Differenzierer, insbesondere bestehend aus einem Kondensator und einem Widerstand
erzeugbar, was einen sehr einfachen Aufbau ergibt.
[0012] Ebenso kann es vorteilhaft sein, wenn die Luftspule zusätzlich mit einer niederfrequenten
Spannung beaufschlagbar ist, um ein elektromagnetisches Wechselfeld mit hochfrequenter
und niederfrequenter Komponente zu erzeugen.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand, der zeichnung. Dabei zeigt:
- Figur 1
- ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Entfeuchtung von Mauerwerk und
- Figur 2
- ein weiteres Ausführungsbeispiel.
[0014] Figur 1 zeigt eine elektronische Schaltung zur Erzeugung einer hochfrequenten Spannung
U, die an einer Spule L anliegt, welche ein elektromagnetisches Wechselfeld E erzeugt,
das auf eine von der Spule L distanzierte Wand 1 einwirkt, welche hierdurch entfeuchtet
wird.
[0015] Die Schaltung wird von einem Netzgerät 2 mit Versorgungsspannung und mit einem niederfrequenten
Signal S1 beaufschlagt, welche als Referenzsignal für den Phasenvergleich 3 dient.
Der Phasenvergleich 3 steuert den voltage-controll-oscillator (=VCO) 6 über ein Steuersignal
S2 an. Der VCO erzeugt ein äußerst frequenzstabiles Ausgangssignal S3 mit vorzugsweise
möglichst präzise 141 KHz. Mit diesem hochfrequenten Signal S3 wird die Spule L beaufschlagt,
die ein entsprechendes elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Überdies wird das
Signal S3 an einen Frequenzteiler 4 weitergeleitet, welcher das hochfrequente Signal
beispielsweise durch eine digitale Zählschaltung mit einem Frequenzteilungsfaktor
in ein niederfrequentes Signal S4 umwandelt. Hier wird mit dem hochfrequenten Signal
S3 von 141 KHz bei einem durch die Beschaltung eines digitalen Zählers erzielten Frequenzteilungsfaktor
von 1/1410 ein niederfrequentes Signal S4 erzeugt. Der Phasenvergleich 3 wird mit
diesem Signal S4 und dem Signal S1 das hier ebenfalls 100 Hz aufweist, durchgeführt
und das Ergebnis des Phasenvergleichs wird als Signal S3 zur Ansteuerung des VCO 6
eingesetzt. Bei der dargestellten Ausführungsform umfaßt der Oszilator 5 also einen
Phasenvergleich 3, einen VCO 6 und überdies einen Frequenzteiler 4 zur Erzeugung eines
Signals der gleichen Frequenz wie die Referenzfrequenz. Die Komponenten Phasenvergleich
und VCO des Oszilators können beispielsweise auf einem Standard-Baustein realisiert
sein.
[0016] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, das übereinstimmend
mit Figur 1 ein Netzteil 2 und einen Oszilator 5 mit einem Phasenvergleich 3, einem
Frequenzteiler 4 und einem VCO 6 umfaßt. Überdies wird jedoch bei dem in Figur 2 gezeigten
Ausführungsbeispiel das mit 141 KHz hochfrequente Signal S3 in einer dem Oszilator
nachgeschalteten Modulationseinheit moduliert. Dabei entstehen Sequenzen von Wellenzügen
mit jeweils einer Hüllkurve niedrigerer Frequenz als das hochfrequente Signal S3.
Hierzu wird das Signal S4, das hier annäherungsweise rechteckförmig ist über einen
Differenzierer, hier inform eines RC-Gliedes gleitet, sodaß das Signal S5 inform von
hier exponentiell abfallenden Einzelimpulsen erzeugt wird. Dieses Signal S5 wird zur
Modulation des hochfrequenten Signals S3 im Modulator 7 eingesetzt, sodaß sich ein
Signal S6 ergibt, das hochfrequente Schwingungen mit Hüllkurven inform der hier exponentiell
abklingenden Einzelimpulse S5 aufweist. Die Spule L wird mit diesem Signal S6 beaufschlagt.
Die Modulation des hochfrequenten Signals mit Sequenzen von exponentiell abfallenden
Einzelwellenzügen ergibt eine im Vergleich zum hochfrequenten Dauersignal bessere
elektromagnetische Verträglichkeit.
[0017] Überdies kann zur Optimierung der Entfeuchtungswirkung die Luftspule L zusätzlich
mit einem niederfrequenten Signal, hier einem durch einen Frequenzteiler 8 erzeugten
Signal von 50 Hz über einen Schalter 10 zusätzlich beaufschlagt werden.
[0018] Die Erfindung erlaubt insbesondere wegen der aufgrund des Einsatzes eines Oszilators
erzielten, hohen Frequenzstabilität mit einem guten Wirkungsgrad die sehr effiziente
Entfeuchtung eines Mauerwerks.
1. Vorrichtung zur Entfeuchtung von Mauerwerk mit einer Spule (L) für die Abstrahlung
von hochfrequenten, elektromagnetischen Feldern, dadurch gekennzeichnet, daß der Spule (L) ein Oszillator (5) vorgeschaltet ist, durch den eine hochfrequente
Wechselspannung (U) erzeugbar ist, mit der die Spule (L) beaufschlagbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung über eine EMV-verträgliches Standardnetzgerät (2) mit einer Versorgungsspannung
beaufschlagbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator (5) frequenzstabil ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator (5) als phase-locked-loop (=PLL)-Schaltung ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die phase-locked-loop-Schaltung einen voltage-controlled-oscillator (6) umfaßt, der
ausgangsseitig (S3) an einen Frequenzteiler (4) angeschlossen ist, welcher wiederum
ausgangsseitig (S4) an einen Phasenvergleich (3) zur Ansteuerung des voltage-controlled-oscillators
(6) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Referenzfrequenz (S1) des Oszillators (5) einfache oder mehrfache Netzspannungsfrequenz
verwendbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (L) als Luftspule ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Oszillator (5) ein Modulator (7) nachgeschaltet ist, durch den Sequenzen von
Wellenzügen (S6) mit jeweils einer Hüllkurve niedrigerer Frequenz als die hochfrequenten
Schwingungen (S3) erzeugbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllkurve durch einen eingangsseitig an niederfrequente Rechteck-Wechselspannung
angeschlossenen Differenzierer (9) erzeugbar ist, der vorzugsweise einen Kondensator
und einen Widerstand umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftspule (L) zusätzlich über einen Schalter (10) mit einer niederfrequenten
Spannung beaufschlagbar ist.