(19)
(11) EP 0 736 639 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1996  Patentblatt  1996/41

(21) Anmeldenummer: 96103451.9

(22) Anmeldetag:  06.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04B 1/76
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
SI

(30) Priorität: 10.03.1995 DE 29504588 U
20.07.1995 DE 29511719 U

(71) Anmelder: Berger, Hildegard
89356 Haldenwang (DE)

(72) Erfinder:
  • Berger, Hildegard
    89356 Haldenwang (DE)

(74) Vertreter: Munk, Ludwig, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Prinzregentenstrasse 1
86150 Augsburg
86150 Augsburg (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Entfeuchtung von Mauerwerk


(57) Bei einer Vorrichtung zur Entfeuchtung von Mauerwerk mit einer Spule (L) für die Abstrahlung von hochfrequenten, elektromagnetischen Feldern, läßt sich dadurch eine einfache Bauweise sowie zuverlässige Reproduzierbarkeit erreichen, daß der Spule (L) ein Oszillator (5) vorgeschaltet ist, durch den eine hochfrequente Wechselspannung (U) erzeugbar ist, mit der die Spule (L) beaufschlagbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der europäischen Patentanmeldung 0 395 085 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung wird eine hochfrequente Schwingung im Bereich von etwa 141 KHz plus/minus 4 KHz durch Anregung eines eine Spule und einen Kondensator umfassenden Resonators durch ein niederfrequentes Impulsfolgesignal erzeugt, sodaß nach jeder Anregung des Resonators durch ein Impulsfolgesignal eine hochfrequente, gedämpfte Schwingung auftritt, deren Amplitude während der Dauer einer halben Periode des Impulsfolgesignals auf einen Wert unter 10% der Maximalamplitude der Schwingung abfällt. Die von der Spule emmitierten, elektromagnetischen Wellen wirken berührungsfrei auf ein Mauerwerk ein und bewirken dessen Entfeuchtung.

[0003] Da hierbei die Frequenz der von der Spule emmitierten, hochfrequenten Wellen von ca. 141 KHz aus den Parametern der Spule und des Kondensators im durch einen Impuls zum Schwingen mit der Eigenfrequenz angeregten Resonator abhängen, ist deren Abgleich erforderlich. Hierzu wird die Ausbildung des Kondensators als Drehkondensator vorgeschlagen. Eine derartige Einstellung ist jedoch relativ schwierig, da die Grundfrequenz einer gedämpften Schwingung nur mit relativ hohem Aufwand ausreichend präzise meßbar ist. Eine möglichst genaue Einstellung ist jedoch erforderlich, da eine gute Annäherung an 141 KHz eine deutliche Optimierung der Entfeuchtungswirkung bedingt. Überdies ist die Resonanzfrequenz des Schwingkreises aufgrund von Beeinflussungen der Luftspule nicht in zufriedenstellendem Ausmaße konstant. Insbesondere Metallteile in der Umgebung der Luftspule, in wesentlich geringerem Ausmaß jedoch auch Änderungen von deren Induktivität aufgrund von Schwankungen des Luftdrucks oder der Luftfeuchtigkeit bedingen nicht unerhebliche Störungen des abgestrahlten elektromagnetischen Feldes. Auch die Steilheit der Dämpfung der Schwingung ist durch elektrisch leitfähige Teile im Bereich der Spule beeinflußbar.

[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine unaufwendige und kostengünstige Vorrichtung zu schaffen, die möglichst einfach, zuverlässig und reproduzierbar für die Erzeugung von zur Entfeuchtung einer Mauer geeigneten elektromagnetischen Feldern einsetzbar ist. Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Erzeugung von elektromagnetischen Wechselfeldern mit sehr präzise festlegbarer Frequenz. Beeinflussungen der Hochfrequenz des Wechselfeldes bzw. insbesondere bei gegebenenfalls jeweils mit einer Hüllkurve gedämpften Sequenzen von Wellenzügen Veränderungen der Kurvenform aufgrund von Umgebungseinflüssen im Bereich der Spule wie elektrisch leitenden Metallteilen, sind bei erfindungemäßer Ausbildung der Vorrichtung deutlich verringert. Ein Abgleich der Vorrichtung bei Inbetriebnahme ist nicht erforderlich. Überdies ist die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einfachen und kostengünstigen Mitteln realisierbar. Insbesondere aufgrund des frequenzstabilen Aufbaus ist sie mit guter EMV-Verträglichkeit (elektromagnetische Verträglichkeit) ausbildbar.

[0006] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. So ist die Vorrichtung vorzugsweise über ein EMV-verträgliches Standardnetzgerät mit ihrer Versorgungsspannung beaufschlagbar, da so die gesamte Vorrichtung relativ einfach EMV-verträglich ausbildbar ist.

[0007] Als Oszilator wird vorzugsweise ein frequenzstabiler Oszilator eingesetzt, um Schwankungen der Frequenz der abgestrahlten elektromagnetischen Felder zu vermeiden.

[0008] Zweckmäßig ist insbesondere eine Ausbildung des Oszilators mit einer phase-locked-loop (=PLL)-Schaltung, was eine zuverlässige, einfache und kostengünstige Realisierung erlaubt.

[0009] Dabei umfaßt zweckmäßig die phase-locked-loop-Schaltung einen voltage-controlled-oscillator (=durch eine Spannung gesteuerter Oszilator =VCO) der ausgangsseitig an einen Frequenzteiler angeschlossen ist, welcher wiederum ausgangsseitig an einen Phasenvergleich zur Ansteuerung des voltage-controlled-oscillator angeschlossen ist. Zweckmäßig wird dabei als Referenzfrequenz des Oszilators einfache oder mehrfache Netzspannungsfrequenz verwendet, um einen möglichst einfachen Aufbau zu erzielen.

[0010] Die Spule ist zweckmäßig als Luftspule ausgebildet, da sich aufgrund der Permeabilität von Luft somit bei für die Abstrahlung hochfrequenter elektromagnetischer Felder geeignete Ausbildung der Spule eine geeignete Größe der Spule ergibt.

[0011] Vorteilhaft ist ein dem Oszilator nachgeschaltete Modulator, durch den Sequenzen von Wellenzügen mit jeweils einer Hüllkurve niedrigerer Frequenz als die hochfrequenten Schwingungen erzeugbar sind, da sich gezeigt hat, daß eine Kombination der hochfrequenten elektromagnetischen Schwingungen mit niederfrequenten Schwingungen, beispielsweise im Bereich der Fluktuationsfrequenz des Erdmagnetfeldes von 7 bis 15 Hz oder dergleichen positiven Einfluß auf die Entfeuchtung des Mauerwerks haben. Zweckmäßig ist die Hüllkurve durch einen eingangsseitig an niederfrequente Rechteck-Wechselspannung angeschlossenen Differenzierer, insbesondere bestehend aus einem Kondensator und einem Widerstand erzeugbar, was einen sehr einfachen Aufbau ergibt.

[0012] Ebenso kann es vorteilhaft sein, wenn die Luftspule zusätzlich mit einer niederfrequenten Spannung beaufschlagbar ist, um ein elektromagnetisches Wechselfeld mit hochfrequenter und niederfrequenter Komponente zu erzeugen.

[0013] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand, der zeichnung. Dabei zeigt:
Figur 1
ein Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Entfeuchtung von Mauerwerk und
Figur 2
ein weiteres Ausführungsbeispiel.


[0014] Figur 1 zeigt eine elektronische Schaltung zur Erzeugung einer hochfrequenten Spannung U, die an einer Spule L anliegt, welche ein elektromagnetisches Wechselfeld E erzeugt, das auf eine von der Spule L distanzierte Wand 1 einwirkt, welche hierdurch entfeuchtet wird.

[0015] Die Schaltung wird von einem Netzgerät 2 mit Versorgungsspannung und mit einem niederfrequenten Signal S1 beaufschlagt, welche als Referenzsignal für den Phasenvergleich 3 dient. Der Phasenvergleich 3 steuert den voltage-controll-oscillator (=VCO) 6 über ein Steuersignal S2 an. Der VCO erzeugt ein äußerst frequenzstabiles Ausgangssignal S3 mit vorzugsweise möglichst präzise 141 KHz. Mit diesem hochfrequenten Signal S3 wird die Spule L beaufschlagt, die ein entsprechendes elektromagnetisches Wechselfeld erzeugt. Überdies wird das Signal S3 an einen Frequenzteiler 4 weitergeleitet, welcher das hochfrequente Signal beispielsweise durch eine digitale Zählschaltung mit einem Frequenzteilungsfaktor in ein niederfrequentes Signal S4 umwandelt. Hier wird mit dem hochfrequenten Signal S3 von 141 KHz bei einem durch die Beschaltung eines digitalen Zählers erzielten Frequenzteilungsfaktor von 1/1410 ein niederfrequentes Signal S4 erzeugt. Der Phasenvergleich 3 wird mit diesem Signal S4 und dem Signal S1 das hier ebenfalls 100 Hz aufweist, durchgeführt und das Ergebnis des Phasenvergleichs wird als Signal S3 zur Ansteuerung des VCO 6 eingesetzt. Bei der dargestellten Ausführungsform umfaßt der Oszilator 5 also einen Phasenvergleich 3, einen VCO 6 und überdies einen Frequenzteiler 4 zur Erzeugung eines Signals der gleichen Frequenz wie die Referenzfrequenz. Die Komponenten Phasenvergleich und VCO des Oszilators können beispielsweise auf einem Standard-Baustein realisiert sein.

[0016] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, das übereinstimmend mit Figur 1 ein Netzteil 2 und einen Oszilator 5 mit einem Phasenvergleich 3, einem Frequenzteiler 4 und einem VCO 6 umfaßt. Überdies wird jedoch bei dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel das mit 141 KHz hochfrequente Signal S3 in einer dem Oszilator nachgeschalteten Modulationseinheit moduliert. Dabei entstehen Sequenzen von Wellenzügen mit jeweils einer Hüllkurve niedrigerer Frequenz als das hochfrequente Signal S3. Hierzu wird das Signal S4, das hier annäherungsweise rechteckförmig ist über einen Differenzierer, hier inform eines RC-Gliedes gleitet, sodaß das Signal S5 inform von hier exponentiell abfallenden Einzelimpulsen erzeugt wird. Dieses Signal S5 wird zur Modulation des hochfrequenten Signals S3 im Modulator 7 eingesetzt, sodaß sich ein Signal S6 ergibt, das hochfrequente Schwingungen mit Hüllkurven inform der hier exponentiell abklingenden Einzelimpulse S5 aufweist. Die Spule L wird mit diesem Signal S6 beaufschlagt. Die Modulation des hochfrequenten Signals mit Sequenzen von exponentiell abfallenden Einzelwellenzügen ergibt eine im Vergleich zum hochfrequenten Dauersignal bessere elektromagnetische Verträglichkeit.

[0017] Überdies kann zur Optimierung der Entfeuchtungswirkung die Luftspule L zusätzlich mit einem niederfrequenten Signal, hier einem durch einen Frequenzteiler 8 erzeugten Signal von 50 Hz über einen Schalter 10 zusätzlich beaufschlagt werden.

[0018] Die Erfindung erlaubt insbesondere wegen der aufgrund des Einsatzes eines Oszilators erzielten, hohen Frequenzstabilität mit einem guten Wirkungsgrad die sehr effiziente Entfeuchtung eines Mauerwerks.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Entfeuchtung von Mauerwerk mit einer Spule (L) für die Abstrahlung von hochfrequenten, elektromagnetischen Feldern, dadurch gekennzeichnet, daß der Spule (L) ein Oszillator (5) vorgeschaltet ist, durch den eine hochfrequente Wechselspannung (U) erzeugbar ist, mit der die Spule (L) beaufschlagbar ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung über eine EMV-verträgliches Standardnetzgerät (2) mit einer Versorgungsspannung beaufschlagbar ist.
 
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator (5) frequenzstabil ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oszillator (5) als phase-locked-loop (=PLL)-Schaltung ausgebildet ist.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die phase-locked-loop-Schaltung einen voltage-controlled-oscillator (6) umfaßt, der ausgangsseitig (S3) an einen Frequenzteiler (4) angeschlossen ist, welcher wiederum ausgangsseitig (S4) an einen Phasenvergleich (3) zur Ansteuerung des voltage-controlled-oscillators (6) angeschlossen ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Referenzfrequenz (S1) des Oszillators (5) einfache oder mehrfache Netzspannungsfrequenz verwendbar ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spule (L) als Luftspule ausgebildet ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Oszillator (5) ein Modulator (7) nachgeschaltet ist, durch den Sequenzen von Wellenzügen (S6) mit jeweils einer Hüllkurve niedrigerer Frequenz als die hochfrequenten Schwingungen (S3) erzeugbar sind.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüllkurve durch einen eingangsseitig an niederfrequente Rechteck-Wechselspannung angeschlossenen Differenzierer (9) erzeugbar ist, der vorzugsweise einen Kondensator und einen Widerstand umfaßt.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftspule (L) zusätzlich über einen Schalter (10) mit einer niederfrequenten Spannung beaufschlagbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht