(19)
(11) EP 0 736 682 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.1996  Patentblatt  1996/41

(21) Anmeldenummer: 96103104.4

(22) Anmeldetag:  01.03.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F02M 35/10, F02D 11/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IT

(30) Priorität: 10.03.1995 DE 19508625

(71) Anmelder: AUDI AG
85045 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Büchl, Josef
    85101 Lenting (DE)

(74) Vertreter: Le Vrang, Klaus et al
AUDI AG, Abteilung I/EK-P
85045 Ingolstadt
85045 Ingolstadt (DE)

   


(54) Brennkraftmaschine mit einem zumindest teilweise aus Kunststoff bestehenden Saugrohr


(57) Es wird vorgeschlagen, die sich im Bereich eines Kunststoffsaugrohres einer Brennkraftmaschine bildenden elektrostatischen Aufladungen über eine geeignete Verbindung zwischen Drosselklappenstutzen und den Anschlüssen des Elektromotors für die Drosselklappe abzuleiten.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit einem zumindest teilweise aus Kunststoff bestehenden Saugrohr.

[0002] Derartige Saugrohranordnungen in Brennkraftmaschinen finden zunehmend Verwendung, wobei im Bereich des Saugrohres ein Drosselklappenstutzen vorgesehen ist, in dem eine Drosselklappe den Durchfluß der Luftmenge steuert. Die Drosselklappe wird dabei über einen Elektromotor betrieben, dem von einem Steuergerät entsprechend bestimmten Parameter Strom zur Erregung zugeführt wird, damit der Elektromotor die Drosselklappe entsprechend den Vorgaben einstellt.

[0003] Ein Problem derartiger Anordnungen sind elektrostatische Aufladungen im Saugrohrbereich, insbesondere hervorgerufen durch den Kunststoff des Saugrohres. Dies führt zu Entladungen insbesondere im Bereich des metallischen Drosselklappenstutzens, wobei die sich dabei bildenden Spannungsüberschläge insbesondere für die Motorelektronik erhebliche Probleme mit sich bringen können.

[0004] Stand der Technik ist es, derartigen Aufladungen mit Hilfe von Massebändern zu begegnen, es werden in den gefährdeten Bereichen Metallbänder oder Metallgeflechte vorgesehen, die mit der Fahrzeugmasse verbunden sind, so daß die elektrostatischen Aufladungen abgeleitet werden.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen einfachen Weg zur Ableitung der elektrostatischen Aufladungen vorzuschlagen.

[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch den Anspruch 1.

[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die sich bildenden Aufladungen über mindestens eine elektrisch hinreichend leitende Verbindung abgeleitet werden, wobei diese elektrisch leitende Verbindung an den Anschluß des Elektromotors angeschlossen ist. Dabei wird die Tatsache zunutze gemacht, daß der Elektromotor niederohmig angesteuert wird und insbesondere in dem Ansteuergerät in den Endstufenbausteinen Funkenlöschsysteme vorgesehen sind, um Spannungsspitzen, die durch die hohe Induktivität des Elektromotors hervorgerufen werden, abzubauen.

[0008] Durch die erfindungsgemäße Beschaltung kann in sehr einfacher und kostengünstiger Weise unter Vermeidung zusätzlichen Gewichts den elektrostatischen Aufladungen wirkungsvoll begegnet werden.

[0009] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die beiden Zuleitungen zu dem Elektromotor jeweils mit der Außenwandung des Drosselklappenstutzens verbunden sind, um das resultierende Spannungspotential zu halbieren, damit eventuell auftretende hochfrequente Störungen aufgrund der Antennenwirkung vermieden werden.

[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figur beschrieben.

[0011] Mit dem Bezugszeichen 10 ist schematisch ein Saugrohr angedeutet, das aus Kunststoff bestehen kann. An den Saugrohrbereich 10 schließt sich ein gegenüber dem Saugrohr elektrisch isoliert gelagerter Drosselklappenstutzen 12 an, dessen Gehäusewandung üblicherweise aus Metall gefertigt ist. In dem Drosselklappenstutzen 12 ist eine Drosselklappe 14 gelagert, die mit Hilfe einer Achse 16 drehbar ist und somit den Durchlaß des Saugrohres 10 freigibt oder verschließt. Ein Elektromotor 18 betätigt die Achse 16 der Drosselklappe 14.

[0012] Der Elektromotor 18 ist mit zwei Anschlüssen 20 und 22 mit Strom versorgt, die Ansteuerung des Elektromotors 18 ist schematisch mit einem Ansteuergerät 24 angedeutet, dieses Ansteuergerät ist herkömmlicher Teil einer elektronischen Drosselklappensteuerung oder auch einer Leerlauffüllungsregelung und bildet keinen Teil der Erfindung.

[0013] Zwischen der Wandung des Drosselklappenstutzens 12 und den Zuleitungen 20, 22 zum Elektromotor 18 ist eine elektrische Verbindung 30 und 26 vorgesehen, wobei die beiden Verbindungen jeweils einen Anschluß des Elektromotors 18 mit der Drosselklappenwandung 12 verbinden.

[0014] Zwei Widerstände 28 und 32, die in der elektrischen Verbindung 26 bzw. 30 zwischen Drosselklappenstutzen 12 und den Elektromotoranschlüssen 20, 22 vorgesehen sind, sorgen dafür, daß der Erregungsstrom für den Elektromotor 18 nicht kurzgeschlossen wird. Die Auslegung der Widerstände 28 und 32 erfolgt dementsprechend hochohmig.

[0015] Sich im Bereich des Saugrohres bildende elektrostatische Aufladungen können über die elektrischen Verbindungen 26 und 30 auf die Elektromotoranschlüsse 20, 22 geleitet werden und können somit über die Endstufe niederohmig abfließen. Von besonderem Vorteil ist dabei, daß im Steuergerät 24, mit dem der Elektromotor 18 angesteuert wird, in den Endstufen Funkenlöschsysteme vorgesehen sind, um induktive Spannungsspitzen des Elektromotors abzubauen, diese Funkenlöschsysteme sind gleichzeitig wirksam, um die elektrostatischen Spannungsspitzen zu vernichten.

[0016] Auf diese Weise kann mit minimalem schaltungstechnischem Aufwand eine wirkungsvolle Ableitung der elektrostatischen Ladungen erreicht werden.


Ansprüche

1. Brennkraftmaschine mit einem Saugrohr (10) mit elektrisch isoliert gelagertem Drosselklappenstutzen (12), der eine über einen Elektromotor (18) betätigbare Drosselklappe (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Aufladungen ableitende Verbindung (26) zwischen dem Gehäuse des Drosselklappenstutzens (12) und mindestens einem Elektromotoranschluß (22) vorgesehen ist.
 
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (18) zwei Anschlüsse (20, 22) aufweist und jeder der beiden Anschlüsse (20, 22) elektrisch leitend (26, 30) mit der Außenwandung des Drosselklappenstutzens (12) verbunden ist.
 
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der elektrisch leitenden Verbindung (26, 30) zwischen Drosselklappenstutzen-Außenwandung und Elektromotor-Anschlußleitungen ein hochohmiger Widerstand (28, 32) eingefügt ist.
 




Zeichnung