[0001] Die Erfindung betrifft einen Klemmverbinder nach den Oberbegriff des Anspruches 1.
               Derartige Klemmverbinder, insbesondere zum Anschluß mehradriger Litzenkabel, sind
               allgemein bekannt. Zur Einführung der Litzenleiter ist der Kontaktschlitz der Schneidklemme
               einseitig offen und weist dort in der Regel zum leichteren Einbringen eine trichterförmige
               Erweiterung auf. Zumeist werden die Litzenleiter nicht von Hand in die Kontaktschlitze
               hineingedrückt, insbesondere dann, wenn mehrere derartige Kontakte in einer Einrichtung
               vorgesehen sind, sondern - alle zugleich - entweder mit Hilfe eines Werkzeugs oder
               aber eines Teils der Einrichtung selbst, z.B. eines die Schneidklemmkontakte tragenden
               Gehäusedeckels, der beim Aufsetzen auf ein Unterteil des Gehäuses die Kontaktierung
               der darin angeordneten Litzenleiter bewirkt.
               In diesen Anwendungsfällen sind besondere Mittel zur Führung der Litzenleiter erforderlich,
               damit die Klemmkontaktierung sicher und an den richtigen Stellen der Litzenleiter
               erfolgt.
               Aus dem DE 94 11 196 U1 ist bereits ein Klemmverbinder der genannten Art bekannt,
               bei dem zur Halterung der Litzenleiter und ihrer exakten Zuführung zu den Kontaktstellen
               besondere Führungselemente des Gehäuse-Unterteils vorgesehen sind. Derartige gesonderte
               Gehäuseteile erhöhen jedoch nicht nur den Fertigungsaufwand, sondern erfordern auch
               einen zusätzlichen Platzbedarf und bedingen darüberhinaus in vielen Fällen (z.B. durch
               Hinterschnitte) Probleme beim Entformen im Falle einer mit einem Gehäuseteil einstückigen
               Herstellung im Spritzgußverfahren. Gerade bei Steck- und Klemmverbindern kommt es
               aber in aller Regel auf möglichst geringe Abmessungen und als Massenprodukt auf besonders
               niedrige Herstellkosten an.
 
            [0002] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Klemmverbinder der eingangs
               genannten Art auf möglichst einfache und kostengünstige Weise derart auszubilden,
               daß für die Halterung und Führung der Litzenleiter keine zusätzlichen Einrichtungen
               im Gehäuse erforderlich sind.
 
            [0003] Diese Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
               Durch die Doppelnutzung des Kontaktteils zur Kontaktierung und zugleich zur Führung
               und Halterung des Litzenleiters ist ein sehr einfacher und kostengünstiger, für die
               Fertigung unkomplizierter Aufbau des Klemmverbinders erreicht, dessen Gehäuseabmessungen
               darüberhinaus aufgrund der entfallenen speziellen Führungseinrichtung im Vergleich
               zum Stand der Technik geringer sein können. Das Kontaktteil ist praktisch ohne Mehraufwand
               als Blechstanzteil zu fertigen. Der erfindungsgemäße Klemmverbinder weist damit für
               ein Massenprodukt besonders günstige Eigenschaften auf. Bei den aus dem Stand der
               Technik bekannten Klemmverbindern können zwar die Kontaktteile mehrerer Kontaktschlitze
               nebeneinander aber nicht übereinander angeordnet werden. Die erfindungsgemäße Ausführung
               ermöglicht demgegenüber auch eine beliebige, nur von der gewünschten Gehäusehöhe begrenzte
               Anzahl übereinanderliegender Kontaktschlitze mit Leiterführungsausnehmungen. Dadurch
               sind auch hochpolige Klemmverbinder mit kleinen Gehäusen besonders preisgünstig realisierbar.
               Außerdem ist mit derartigen Schneidklemmen auch eine hohe Anpaßbarkeit der Gehäuseformen
               an die jeweiligen räumlichen Gegebenheiten des Einzelfalles erzielt.
 
            [0004] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausführungen bzw. Weiterbildungen des Klemmverbinders
               nach dem Anspruch 1 angegeben.
 
            [0005] Eine Ausbildung der Ausnehmung zur Führung des Litzenleiters gemäß Anspruch 2 ermöglicht
               geringste Abmessungen in diesem Bereich und eine bestmögliche Anpassung an die Querschnittsform
               des Litzenleiters.
 
            [0006] Durch eine Ausgestaltung der Ausnehmung nach Anspruch 3, bei der die Ausnehmung etwa
               Birnenform hat, ist eine leichte, nicht durch Ecken behinderte Einführbarkeit des
               Litzenleiters erreicht, wodurch die Gefahr der Abtrennung einzelner Litzendrähte und
               dadurch der Verminderung der Kontaktsicherheit und Strombelastbarkeit wirksam vermieden
               wird. Darüberhinaus ist eine Verringerung des notwendigen Einpreßdruckes erzielt,
               ein Vorteil, der insbesondere bei einer Vielzahl von Schneidklemmkontakten zum Tragen
               kommt.
 
            [0007] Die Anordnung des Kontaktteils gemäß Anspruch 4 in einer Kammer eines Kontaktträgers
               ergibt eine stabile Lage der Schneidklemme unabhängig von äußeren Krafteinflüssen,
               wobei eine besonders einfache und zweckmäßige Fixierung durch die in Anspruch 5 angeführten
               seitlichen Widerhaken erreicht ist, die vorteilhafterweise federnd ausgebildet sind
               (Anspruch 6).
 
            [0008] Eine besonders montagefreundliche Ausgestaltung der Kontaktkammer ist in Anspruch
               7 beschrieben. Damit ist es möglich, bereits im Lieferzustand alle Kontaktteile in
               die Kontaktkammern soweit einzuführen, daß sie bereits darin vorfixiert sind und in
               dieser "Konfektionierungslage" die Litzenleiter auf sehr einfache Weise durch die
               Ausnehmungen der Kontaktteile hindurchzuführen.
               Für den Anwender ist dieser Lieferzustand mit vormontierten Schneidklemmen äußerst
               vorteilhaft, weil die Kontaktierung aller Schneidklemmkontakte dann an Ort und Stelle
               sehr einfach nur noch durch gleichzeitiges vollständiges Eindrücken aller Kontaktteile
               in die Kontaktkammern erfolgen kann.
               Dazu ist es erforderlich, daß die Litzenleiter gegenüber den zu verschiebenden Kontaktteilen
               ortsfest bleiben, damit die Litzenleiter in die Kontaktschlitze eindringen können.
               Dies ist auf besonders einfache Weise dadurch gewährleistet, daß nach Anspruch 8 die
               Litzenleiter auf einer Auflage aufliegen, die in vorteilhafter Weise gemäß Anspruch
               9 durch Aussparungen in einander gegenüberliegenden Seitenwänden der Kontaktkammern
               gebildet sind.
 
            [0009] Die Erfindung wird nachstehend noch anhand eines Ausführungsbeispiels in den Figuren
               näher erläutert. Es zeigen
               
               
                  - Figur 1 -
- einen Schnitt durch eine Kontaktkammer mit in Konfektionierlage befindlichem Kontaktteil,
- Figur 2 -
- einen Schnitt durch eine Kontaktkammer mit vollständig eingeschobenem Kontaktteil
                     und
- Figur 3 -
- eine Draufsicht auf einen Kontaktträger mit eingeführtem Kontaktteil und Litzenleiter.
 
            [0010] Der Klemmverbinder weist mehrere in einem nicht dargestellten Isoliergehäuse angeordnete,
               zum Anschluß von isolierten Litzenleitern 1 vorgesehene Klemmkontakte 2 auf, die jeweils
               aus einem Kontaktträger 3 mit einer schlitzförmigen Kontaktkammer 4 sowie einem darin
               eindrückbaren Kontaktteil 5 bestehen.
               Das als Blechstanzteil mit Oberflächenvergütung kostengünstig hergestellte Kontaktteil
               5 besteht aus einem Basisteil 6, zwei davon abragenden Anschlußlaschen 7 zum Lötanschluß
               einer nicht dargestellten Schaltungsplatine, einem auf der gegenüberliegenden Seite
               abragenden zungenförmigen Fortsatz 8 sowie zwei auf beiden Seiten des basisseitigen
               Endbereichs des Fortsatzes 8 angeordneten, davon jeweils durch einen Schlitz 9 getrennten
               Halteteilen 10, die je einen zur Kontaktkammer-Stirnwand hin gerichteten Widerhaken
               11 tragen und durch die Schlitze 9 etwas federnd ausgebildet sind.
               Der Fortsatz 8 des Kontaktteils 5 weist eine schlüssellochartige Ausstanzung 12 auf,
               die aus einem Kontaktschlitz 13, einem den durchgeführten nicht abisolierten Litzenleiter
               1 auf etwa 270° in geringem Abstand kreisringförmig umschließenden Ausnehmung 14 und
               einer dazwischen liegenden Übergangszone 15, die den Einführungsbereich des Kontaktschlitzes
               12 gleitend zur Ausnehmung 14 hin erweitert.
               Die Kontaktkammer 4, deren Breite nur geringfügig größer ist, als die Stärke des Kontaktteils
               5, weist eine Eingangsöffnung 16 auf, deren Breite größer ist als der größte gegenseitige
               Abstand der Widerhaken 11, sowie einen sich daran anschließenden Haltebereich 17,
               dessen Breite kleiner ist als der größte gegenseitige Abstand der Widerhaken 11 und
               größer als die Breite des Basisteils 6, wodurch eine Schulter 18 und eine sich an
               den Haltebereich 17 anschließende Vertiefung 19 gebildet ist, deren Form dem Fortsatz
               8 angepaßt ist.
               Im Bereich der Durchführung der Litzenleiter 1 weisen die Wände des Kontaktträgers
               3 zu beiden Seiten des Kontaktteils 5 Aussparungen 20 auf, auf deren Boden 21 der
               Litzenleiter in Soll-Lage als Widerlager aufliegt, damit er beim Einpressen des Kontaktteils
               5 in die Kontaktkammer 4 automatisch in den Kontaktschlitz 13 eingedrückt und darin
               kontaktiert wird. Im Lieferzustand (Figur 1) ist das Kontaktteil 5 soweit in die Kontaktkammer
               4 eingedrückt, daß der durch die Ausnehmung 14 hindurchgeführte Litzenleiter 1 auf
               dem Boden 21 der Aussparung 20 aufliegt. In dieser Lage ist der Schneidklemmkontakt
               durch die Führung des Fortsatzes 8 in der Vertiefung 19 und die unter Druck an der
               Schulter 18 anliegenden Widerhaken 11 für Lagerhaltung und Transport des Klemmverbinders
               bereits ausreichend vorfixiert. Der Anwender muß dann zur gemeinsamen Kontaktierung
               aller Schneidklemmen nur noch ein alle Kontaktteile 5 zugleich eindrückendes Druckstück
               betätigen, welches beim vorliegenden Ausführungsbeispiel einstückig mit dem Deckelteil
               des Isoliergehäuses ist und bei dessen Zusammenfügen mit dem Gehäuseunterteil zugleich
               auf die Basisteile 6 aller Kontaktteile 5 drückt.
 
            [0011] Durch den erfindungsgemäßen Aufbau des beschriebenen Klemmverbinders ist ein äußerst
               geringer Aufwand in Aufbau und Montage insbesondere durch Einsparung besonderer Führungselemente
               erreicht. Das Kontaktteil 5 ist als Blechstanzteil in Großserienfertigung praktisch
               ohne Mehrkosten im Vergleich zum Stand der Technik herstellbar, sodaß die Kostenersparnis
               durch den Wegfall gesonderter Führungselemente voll zum Tragen kommt. Die erfindungsgemäße
               Gestaltung der Schneidklemme ermöglicht auch eine Verringerung der Abmessungen des
               Isoliergehäuses, ein sicheres Kontaktieren ohne Beschädigung der Litzenleiter 1 sowie
               eine leichte Einführung und trotzdem gute Fixierung des Kontaktteils 5 im Kontaktträger
               3.
 
          
         
            
            1. Klemmverbinder mit wenigstens einem Schneidklemmkontakt zur Kontaktierung eines isolierten,
               in einer Führungseinrichtung geführten elektrischen Litzenleiters, wobei der Schneidklemmkontakt
               aus einem vorzugsweise dünnen metallischen Kontaktteil mit wenigstens einem zum Eindrücken
               des Litzenleiters bestimmten Kontaktschlitz besteht, dessen Breite etwas geringer
               ist als der Durchmesser der Litzenader, dadurch gekennzeichnet, daß der Einführungsbereich des Kontaktschlitzes (13) zu einer ösenartigen geschlossenen
               Ausnehmung (14) zur Führung des Litzenleiters (1) erweitert ist.
 
            2. Klemmverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14) den Litzenleiter (1) außerhalb des Einführungsbereichs des Kontaktschlitzes
               (13) etwa kreisringförmig umfaßt.
 
            3. Klemmverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Einführungsbereich des Kontaktschlitzes (13) und der kreisringförmigen
               Ausnehmung (14) eine ohne Ecken stetig verlaufende Übergangszone 15 vorgesehen ist.
 
            4. Klemmverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktteil (5) in eine Kontaktkammer (4) eines Kontaktträgers (3) aus Isoliermaterial
               quer zur Litzenleiter-Achse A eindrückbar ist, wobei der Litzenleiter (1) in den Kontaktschlitz
               (13) eingedrückt und das Kontaktteil (5) im Kontaktträger (3) fixiert ist.
 
            5. Klemmverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kontaktteil (5) seitliche Widerhaken (11) trägt, die sich mit ihren Endbereichen
               etwas in die Seitenwände der Kontaktkammer (4) des Kontaktträgers (3) eindrücken.
 
            6. Klemmverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Widerhaken (11) versehenen Halteteile (10) des Kontaktteils (5) jeweils durch
               einen Schlitz (9) zumindest etwas federnd ausgebildet sind.
 
            7. Klemmverbinder nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktkammer (4) eine Einführungsöffnung (16) aufweist, deren Breite größer
               ist als der größte gegenseitige Abstand der Widerhaken (11), an die sich ein Einführungsabschnitt
               (17) anschließt, dessen Breite geringer ist als der größte gegenseitige Abstand der
               Widerhaken (11).
 
            8. Klemmverbinder nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kontaktkammer (4) eine Auflage (21) für den in Soll-Lage befindlichen Litzenleiter
               (1) angeordnet ist.
 
            9. Klemmverbinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage durch den Boden (21) von einander gegenüberliegenden Aussparungen (20)
               der das Kontaktteil (5) seitlich umfassenden Kammerwände gebildet ist.