[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kaminschalung.
[0002] Gegenwärtig werden die Kamine für Gebäudeheizungen oder dgl. meist aus vorgefertigten
Formsteinen erstellt, wie dies z.B. aus der DE-A-1 027 869 bekannt ist. Die Formsteine
enthalten das Kaminrohr bzw. Futter, die in einer verputzbaren Masse eingeschlossen
sind. Zwar sind die bekannten Formsteine schnell zu einem fertigen Kamin zusammengesetzt,
ihr Transport ist jedoch wegen des höheren Gewichtes aufwendig und teuer.
[0003] Die DE-A-43 14 285 beschreibt einen Fertigkamin, der vollständig im Fertigungsbetrieb
vorgefertigt und danach auf die Baustelle transportiert wird. Die Herstellung des
Kamins erfolgt in den üblichen, wiederverwendbaren Schalungen. Auch hier ergibt sich
das Problem des sicheren Transports auf die Baustelle.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kaminschalung bereitzustellen, mit
der Kamine an Ort und Stelle aus Beton vergossen werden können.
[0005] Die Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Kaminschalung müssen nur die vorgefertigten Schalungselemente
transportiert werden, die ein relativ leichtes Putzträgermaterial als Außenschale
und das ebenfalls leichte, meistens aus Edelstahl bestehende Kaminrohr umfassen. Das
erfindungsgemäße Schalungselement erlaubt die Herstellung des Kamins in situ, d.h.
das Schalungselement wird im Verlauf des Schalungsaufbaus beispielsweise für Wände
oder Decken aufgebaut und anschließend beim Vergießen der Wände bzw. Decken mit verfüllt,
so daß ein sehr zügiger, und nicht durch andere Arbeiten unterbrochener Arbeitsablauf
auf der Baustelle möglich ist. Das erfindungsgemäße Schalungselement ist als verlorene
Schalung ausgebildet und verbleibt im fertigen Beton, wobei durch die Verwendung von
Putzträgermaterial als Schalungswand auch das anschließende Verputzen erleichtert
wird.
[0007] Gemäß Anspruch 2 kann auch die gegebenenfalls notwendige Isolierung in das Schalungselement
mit eingebaut werden.
[0008] Das in Anspruch 3 beschriebene Material für die Schalungswand ist genügend ausgesteift,
um dem Betonierdruck widerstehen zu können. Durch die Fertigung aus Metall kann die
Schalungswand in den unterschiedlichsten Querschnittsformen je nach Einsatzzweck erstellt
weden, was insbesondere bei der Rekonstruktion oder Nachrüstung in vorhandenen Gebäuden
von Vorteil ist.
[0009] Anspruch 4 beschreibt ein besonders bevorzugtes Material für die Schalungswand.
[0010] Besonders hohe Einsparungen an Einbauzeit für die Schalung bzw. Fertigungszeit für
den Kamin ergeben sich mit geschoßhoch vorgefertigten Kaminschalungen gemäß Anspruch
5.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Kaminschalung, und
- Fig. 2
- die Vorderansicht der Fig. 1.
[0012] Die Fig. 1 und 2 zeigen in Drauf- und Vorderansicht ein Schalungselement 1 für eine
erfindungsgemäße Kaminschalung. Das Schalungselement 1 ist in Geschoßhöhe vorgefertigt,
wobei für mehrgeschossige Gebäude die gesamte Kaminschalung aus zwei oder noch mehr
einzelner Schalungselemente 1 zusammengesetzt werden kann.
[0013] Jedes Schalungselement 1 hat eine Schalungswand 2, die aus einem Putzträgermaterial
besteht, das zu einem an gegenüberliegenden Seiten offenen Hohlkörper mit einem vorbestimmten
Querschnitt geformt wurde. Die Schalungswand 2 besteht aus einem zwischen die Querstäbe
3 und die Längsstäbe 4 eines metallischen Gitterwerks eingeschlossenen Streckmetalltafel
5. Dieses Material ist beispielsweise in der EP 507 054 beschrieben, auf die hiermit
Bezug genommen werden soll. Die Quer- und Längsstäbe 3, 4 bestehen aus Baustahl und
versteifen die Streckmetalltafel 5, so daß sich ein selbsttragendes Schalungselement
1 ergibt.
[0014] Zentriert innerhalb des von der Schalungswand 2 umschlossenen Querschnittes ist ein
übliches Kaminrohr 6 beispielsweise aus Edelstahl angeordnet und durch Querstreben
7 im vorbestimmten Abstand zur Schalungswand 2 gehalten. Falls erforderlich, kann
das Kaminrohr 6 von einem üblichen Isolationsmantel 8 umgeben werden, wobei zweckmäßigerweise
auch der Isolationsmantel 8 durch die Querstreben 7 befestigt ist.
[0015] Zum Herstellen des erfindungsgemäßen Schalungselementes 1 für eine Kaminschalung
wird ein Streifen vorbestimmter Größe des Materials für die Schalungswandung 2 in
den vorbestimmten Querschnitt gebogen und an seinen Stoßkanten bzw. seinen Überlappungskanten
verschweißt. Anschließend wird mit Hilfe der Querstreben 7 das Kaminrohr 6 mit seinem
Isolationsmantel 8 im durch die Schalungswand 2 umschlossenen Hohlraum zentriert,
wobei die Querstreben 7 zweckmäßigerweise ebenfalls aus Metall bestehen und sowohl
an der Schalungswand 2 als auch am Kaminrohr 6 angeschweißt sind. Dieses vorgefertigte
Schalungselement wird auf die Baustelle transportiert und dort in gewünschter Weise
eingebaut, beispielsweise mit der Schalung oder der Bewehrung einer angrenzenden Wand
oder einer Decke verbunden. Anschließend wird der Zwischenraum zwischen dem Isolationsmantel
8 und der Schalungswand 2 mit Beton vergossen, der teilweise durch das Streckmetallgitter
5 nach außen quillt, so daß sich auf der Außenseite eine rauhe, gut putzhaftende Oberfläche
ergibt.
[0016] In Abwandlung der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsbeispiele kann die Schalungswand
2 in jedem gewünschten Querschnitt und mit jeder gewünschten Höhe erstellt werden.
Anstelle des beschriebenen Putzträgermaterials kann jedes geeignete Putzträgermaterial,
gegebenenfalls durch Bewehrungen versteift, ebenfalls verwendet werden.
1. Kaminschalung mit einem vorgefertigten, verlorenen Schalungselement (1) mit einer
Schalungswand (2) aus Putzträgermaterial und einem fest mit der Schalungswand (2)
verbundenen Kaminrohr (6).
2. Kaminschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kaminrohr (6) mit einer Isolierung (8) umgeben ist, die mit der Schalungswand
(2) verbunden ist.
3. Kaminschalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswand (2) aus einem biegbaren, versteiften, metallischen Material
besteht.
4. Kaminschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswand (2) eine zwischen Quer- und Längsstäben (3, 4) eines Gitterwerks
eingeschlossene Streckmetalltafel (5) aufweist.
5. Kaminschalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungswand geschoßhoch vorgefertigt ist.