[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Rundfunkempfänger mit einer Steuerschaltung
- zur Lieferung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten Meldungen an Wenigstens
eine Speicheranordnung,
- zum Empfang von aus den codierten Meldungen abgeleiteten Steuerdaten wenigstens einer
Speicheranordnung und
- zur Bildung von Meldungen aus den Steuerdaten in einer für eine Sprachsyntheseschaltung
geeigneten Form.
[0002] Ein solcher Rundfunkempfänger ist aus der Zeitschrift Funkschau 8/92 I Spezial, Seiten
22 bis 26 bekannt. In diesem Rundfunkempfänger werden aus dem empfangenen Rundfunksignal
abgeleitete Audiosignale in einer Audioschaltung verarbeitet. Weiter werden aus dem
Rundfunksignal RDS- und TMC-Daten abgeleitet. RDS ist die Abkürzung für Radio-Daten-System
(radio data system) und TMC für Traffic Message Channel (Verkehrsnachrichtenkanal).
TMC stellt eine Funktionserweiterung von RDS dar. RDS-TMC-Daten werden mit dem Rundfunksignal
als digital codierte Daten übertragen. Mit TMC wird dem Rundfunkhörer beispielsweise
die Möglichkeit gegeben, im Rundfunkgerät gespeicherte Verkehrsmeldungen beliebig
häufig vor oder nach Fahrtantritt abzurufen, Verkehrsmeldungen selektiert nach der
gewünschten Fahrtstrecke abzuhören und Verkehrsmeldungen unabhängig von der jeweiligen
Landessprache in der eigenen Muttersprache ansagen zu lassen. Die RDS-TMC-Daten werden
im folgenden auch allgemein als codierte Meldungen bezeichnet. Es ist auch denkbar,
nicht nur codierte Verkehrsmeldungen sondern auch Wettermeldungen und andere Nachrichten
mit RDS-TMC-Daten oder ähnlichen codierten Daten zu übertragen. Die empfangenen codierten
Meldungen werden einer Speicheranordnung zugeführt, die daraufhin Steuerdaten an eine
Steuerschaltung gibt. Eine Speicheranordnung enthält einen Datenbestand zur Bildung
von Verkehrsnachrichten und kann beispielsweise ein mit der Steuerschaltung verbundener
Halbleiterspeicher, ein auf einer Chipkarte angeordneter Halbleiterspeicher, eine
CD-ROM usw. sein. Aus dem oben genannten Dokument ist bekannt, daß die Steuerdaten
Bezeichnungen einer Sprache in Rechtschrift sind und zur sprachlichen Ausgabe dienen.
Unter Rechtschrift ist im folgenden die korrekte Rechtschreibung von Bezeichnungen
einer Sprache zu verstehen. Um die Bezeichnungen sprachlich ausgeben zu können, kann
die Steuerschaltung z.B. auf einen gespeicherten digital codierten Sprachsignalbestand
zurückgreifen. Bisher sind bestimmte Sprachen für die Speicherung von Steuerdaten
in wenigstens einer Speicheranordnung vorgesehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rundfunkempfänger zu schaffen, der
auch eine Ansage für bisher nicht vorgesehene Sprachen ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird durch einen Rundfunkempfänger der eingangs genannten Art dadurch
gelöst,
daß die Steuerschaltung zur Entnahme wenigstens von aus Lautzeichen bestehenden Lautschriften
aus Steuerdaten vorgesehen ist,
daß die Sprachsyntheseschaltung zur Umsetzung einer bestimmten Anzahl von Lautzeichen
in Ansagen vorgesehen ist,
daß wenigstens eine Speicheranordnung zur Speicherung von bestimmten nicht von der
Sprachsyntheseschaltung umsetzbaren Lautzeichen vorgesehen ist,
daß jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen wenigstens ein Abbildungszeichen zugeordnet
ist, das ein für die Sprachsyntheseschaltung umsetzbares Lautzeichen darstellt und
ebenfalls zur Speicherung in wenigstens einer Speicheranordnung vorgesehen ist, und
daß die Steuerschaltung zur Entnahme von nicht umsetzbaren Lautzeichen und von zugeordneten
Abbildungszeichen aus wenigstens einer Speicheranordnung und wenigstens zur Lieferung
der Abbildungszeichen an die Sprachsyntheseschaltung vorgesehen ist.
[0005] Erfindungsgemäß ist wenigstens eine Speicheranordnung außer zur Speicherung von Lautschriften
auch zur Speicherung von Lautzeichen vorgesehen, die von einer Sprachsyntheseschaltung
nicht umsetzbar sind. Die Sprachsyntheseschaltung kann eine bestimmte Anzahl von vorgegebenen
Lautzeichen (z.B. SAMPA = speech assessment methods phonetic alphabet) in eine Ansage
umsetzen. Die Anzahl der umsetzbaren Lautzeichen entspricht zumindest einer Untermenge
von Lautzeichen, die der Gesamtmenge von vorgegebenen Lautzeichen einer vorgegebenen
Anzahl von Sprachen entnommen sind. In der Speicheranordnung sind den nicht umsetzbaren
Lautzeichen Abbildungszeichen zugeordnet, d.h. es sind zusätzlich umsetzbare Lautzeichen
gespeichert. Die Abbbildungszeichen sind aus der Gesamtmenge der vorgegebenen Lautzeichen
entnommen und weisen eine sprachliche Ähnlichkeit zum nicht umsetzbaren Lautzeichen
auf.
[0006] Nach Empfang einer codierten Meldung entnimmt die Steuerschaltung die unter der codierten
Meldung abgelegten Steuerdaten aus einer Speicheranordnung. In der Steuerschaltung
wird zumindest eine Meldung in Lautschrift aus den empfangenen Steuerdaten gebildet
und der Sprachsyntheseschaltung zugeführt, die daraus eine Ansage bildet.
[0007] Ist eine bisher nicht vorgesehene Sprache in wenigstens einer Speicheranordnung abgelegt,
können neue bisher nicht umsetzbare Lautzeichen auftreten. Die Steuerschaltung liefert
nach Entnahme von Abbildungszeichen diese an die Sprachsyntheseschaltung, um eine
komplette Ansage zu ermöglichen.
[0008] Wenigstens eine Speicheranordnung weist wenigstens einen Speicherbereich für eine
zugeordnete Abbildungsliste auf, in der die nicht umsetzbaren Lautzeichen und jeweils
die zugeordneten Abbildungszeichen enthalten sind. Um die Umsetzung von nicht umsetzbaren
Lautzeichen in Abbildungszeichen zu beschleunigen, ist während der Initialisierungsphase
die Steuerschaltung zur Entnahme der nicht umsetzbaren Lautzeichen und zugeordneten
Abbildungszeichen vorgesehen.
[0009] Wenn die Sprachsyntheseschaltung ein nicht umsetzbares Lautzeichen detektiert hat,
liefert die Steuerschaltung zur Lieferung ein Abbildungszeichen an die Sprachsyntheseschaltung.
Es ist aber auch bei bestimmten Sprachsyntheseschaltungen möglich, die nicht umsetzbaren
Lautzeichen und zugeordneten Abbildungszeichen in der Sprachsyntheseschaltung direkt
nach der Initialisierung einzulesen. Bei Detektierung eines nicht umsetzbaren Lautzeichens
muß dann nicht ein entsprechendes Abbildungszeichen von der Steuerschaltung angefordert
werden.
[0010] In einer oder mehreren Speicheranordnungen sind Steuerdaten abgelegt, die einem Ersetzungscode
zugeordnet sind. Solch einem Ersetzungscode zugeordnete Steuerdaten enthalten häufig
verwendete Bezeichnungen, wie z.B. "Köln", "Anschlußstelle" usw. Erhält die Steuerschaltung
zu einer codierten Meldung entsprechende Steuerdaten von der Speicheranordnung, die
wenigstens einen Ersetzungscode enthalten, so kann erst dann die entsprechende Meldung
(z.B. Verkehrsnachricht) für eine Sprachsyntheseschaltung gebildet werden, wenn die
unter einem Ersetzungscode abgelegten Steuerdaten der Steuerschaltung zugeführt worden
sind. Da solche Ersetzungscodes weniger Speicherplatz als die Steuerdaten benötigen,
wird daher der Datenbestand vermindert. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn
der Rundfunkempfänger zur Verkehrsmeldung verwendet wird und Daten eines großen Verkehrsraumes
(z.B. Deutschland) in einer Speicheranordnung abgelegt sind.
[0011] In wenigstens einer Speicheranordnung sind unter jeweils einer codierten Meldung
oder einem Ersetzungscode abgelegte Steuerdaten gespeichert, aus denen eine Bezeichnung
in Recht- und/oder Lautschrift wenigstens einer ersten Sprache ableitbar ist. Steuerdaten
können teilweise oder ganz Ersetzungscodes erhalten, die eine bestimmte Bezeichnung
in Recht- und/oder Lautschrift repräsentieren. Falls mehrere Sprachen in einer Speicheranordnung
abgelegt sind, sind außer den Steuerdaten der ersten Sprache nur dann Steuerdaten
einer weiteren Sprache in wenigstens einer Speicheranordnung unter jeweils einer codierten
Meldung oder einem Ersetzungscode abgelegt, wenn die Recht- und/oder Lautschrift der
weiteren Sprache von der ersten Sprache abweichen. Durch diese Art der Speicherung
von Steuerdaten weiterer Sprachen kann die Datenmenge reduziert werden.
[0012] Wenigstens eine Speicheranordnung enthält Speicherbereichen zugeordnete Listen mit
jeweils einer codierten Meldung zugeordneten spezifischen Steuerdaten und eine Ersetzungsliste
mit den Ersetzungscodes und den jeweils zugeordneten Steuerdaten. Solche Listen können
eine Ortsliste, eine Bereichsliste, eine Abschnittsliste, eine Standardphrasenliste
usw. sein. In der Ortsliste sind Ortsangaben (z.B. Städte), in der Bereichsliste sind
verkehrstechnische Bereiche (z.B. Ruhrgebiet) Verwaltungsbereiche (z.B. Mittelfranken)
oder touristische Bereiche (z.B. Teutoburger Wald), in der Abschnittsliste sind Straßenabschnitte
und in der Standardphrasenliste Teile einer Verkehrsmeldung (z.B. 10 km Stau) enthalten.
Die Orts-, Bereichs- und Abschnittsliste ist regionalspezifisch, während die Standardphrasenliste
ereignisspezifisch ausgelegt ist.
[0013] Eine Speicheranordnung könnte Bestandteil einer Chipkarte sein, die zur Aufnahme
in eine Kartenlesevorrichtung vorgesehen ist. Der Aufbau solcher Chipkarten und deren
Funktionsweise wird beispielsweise in den Dokumenten US-5 001 753, US-5 146 499, US-5
163 154 und US-5 168 521 beschrieben. Der Vorteil solcher Chipkarten ist, daß diese
bei Verwendung in einem Rundfunkempfänger zur Decodierung von Verkehrsmeldungen für
ein bestimmtes Gebiet vorgesehen sind und somit bei einer Orts- bzw. Gebietsveränderung
leicht auszutauschen sind.
[0014] Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Modul zur Verarbeitung von aus einem Rundfunksignal
abgeleiteten codierten Meldungen mit einer Steuerschaltung, die
- zur Lieferung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten Meldungen an wenigstens
eine Speicheranordnung,
- zum Empfang von aus den codierten Meldungen abgeleiteten Steuerdaten wenigstens einer
Speicheranordnung und
- zur Bildung von Meldungen aus den Steuerdaten in einer für eine Sprachsyntheseschaltung
geeigneten Form.
Die Steuerschaltung ist zur Entnahme wenigstens von aus Lautzeichen bestehenden Lautschriften
aus Steuerdaten vorgesehen. Die Sprachsyntheseschaltung dient zur Umsetzung einer
bestimmten Anzahl von Lautzeichen in Ansagen. Wenigstens eine Speicheranordnung ist
zur Speicherung von bestimmten nicht von der Sprachsyntheseschaltung umsetzbaren Lautzeichen
vorgesehen. Jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen ist wenigstens ein Abbildungszeichen
zugeordnet, das ein für die Sprachsyntheseschaltung umsetzbares Lautzeichen darstellt
und ebenfalls zur Speicherung in wenigstens einer Speicheranordnung vorgesehen ist.
Die Steuerschaltung ist zur Entnahme von nicht umsetzbaren Lautzeichen und von zugeordneten
Abbildungszeichen aus wenigstens einer Speicheranordnung und wenigstens zur Lieferung
der Abbildungszeichen an die Sprachsyntheseschaltung vorgesehen.
[0015] Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Speicheranordnung für einen Rundfunkempfänger
oder für ein Modul zur Verarbeitung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten
Meldungen wenigstens zur Speicherung von Steuerdaten zu jeweils einer codierten Meldung.
Die Speicheranordnung ist zur Speicherung von bestimmten nicht von der Sprachsyntheseschaltung
umsetzbaren Lautzeichen vorgesehen. Jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen ist wenigstens
ein Abbildungszeichen zugeordnet, das ein für die Sprachsyntheseschaltung umsetzbares
Lautzeichen darstellt und ebenfalls zur Speicherung in der Speicheranordnung vorgesehen
ist. Eine solche Speicheranordnung kann Bestandteil einer Chipkarte sein, auf die
sich die Erfindung somit ebenfalls bezieht.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Figuren erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines RDS-TMC-Rundfunkempfängers,
- Fig. 2
- die logische Struktur von auf einer Chipkarte abgelegten Daten zur Verwendung beispielsweise
in dem RDS-TMC-Rundfunkempfänger nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines RDS-TMC-Rundfunkempfängers mit einem mit dem
RDS-TMC-Rundfunkempfänger gekoppelten Modul zur Verarbeitung von RDS-TMC-Daten.
[0017] In Fig. 1 ist ein Rundfunkempfänger zur Verarbeitung von Rundfunksignalen und zur
Decodierung und Weiterverarbeitung von RDS-TMC-Daten dargestellt. RDS bedeutet Radio-Daten-System
und liefert dem Rundfunkhörer beispielsweise Verkehrsmeldungen, Daten über alternative
Frequenzen des eingestellten Senders usw. TMC ist die Abkürzung für Traffic Message
Channel und stellt eine Funktionserweiterung von RDS dar. RDS-TMC-Daten, die codierte
Meldungen darstellen, werden mit dem Rundfunksignal als digital codierte Daten übertragen.
Mit TMC wird dem Rundfunkhörer beispielsweise die Möglichkeit gegeben im Rundfunkgerät
gespeicherte Verkehrsmeldungen beliebig häufig vor oder nach Fahrtantritt abzurufen,
die Verkehrsmeldungen selektiert nach der gewünschten Fahrtstrecke abzuhören und die
Verkehrsmeldungen unabhängig von der jeweiligen Landessprache in der eigenen Muttersprache
ansagen zu lassen.
[0018] Das von einer Antenne 1 des RDS-TMC-Rundfunkempfängers (Fig. 1) empfangene Rundfunksignal
wird über einen Tuner 2 und eine Zwischenfrequenzstufe 3 zu einem Stereodecoder 4
und RDS-Decoder 5 übertragen. Der Tuner 2 wird von einer Abstimmschaltung 6 gesteuert,
die von einer Steuerschaltung 7 und einer daran angeschlossenen Bedienungsanordnung
8 eingestellt wird. Der Stereodecoder 4 liefert niederfrequente Stereosignale, die
über einen Audioverstärker 9 zwei Lautsprechern 10 und 11 zugeführt werden. Der Stereodecoder
4 und der Audioverstärker 9 bilden eine Audioschaltung 69. Der RDS-Decoder 5 entnimmt
aus dem von der Zwischenfrequenzstufe 3 gelieferten niederfrequenten Signal RDS-TMC-Daten.
Die RDS-TMC-Daten und ferner ein Taktsignal werden vom RDS-Decoder 5 zur Steuerschaltung
7 gegeben.
[0019] Mit der Steuerschaltung 7 sind noch ein Speicher 12, eine Anzeigevorrichtung 13,
eine Sprachsyntheseschaltung 14 und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere Anordnungen
15, beispielsweise ein Cassettenlaufwerk, ein CD-Laufwerk, ein Autotelefon usw., gekoppelt.
Der Speicher 12 stellt eine zweite Speicheranordnung dar. Des weiteren ist eine Kartenlesevorrichtung
16 an die Steuerschaltung 7 angeschlossen, die Daten mit einer Chipkarte 17 zur Weiterverarbeitung
austauscht.
[0020] Der Aufbau einer solchen Chipkarte 17 ist in der Fig. 2 als Blockschaltbild dargestellt.
Das Kernelement der Chipkarte 17 ist ein Prozessor 18, der mit einer Stromversorgungsschaltung
19, einer Taktverarbeitungsschaltung 20 und einem Bus 21 gekoppelt ist. Die Stromversorgungsschaltung
19 ist mit zwei Anschlüssen 22 und 23 verbunden, über welche die Stromversorgung von
der Kartenlesevorrichtung 16 zur Chipkarte 17 hergestellt wird. Weiter erhält die
Taktverarbeitungsschaltung 20 über einen Anschluß 24 ein Taktsignal von der Kartenlesevorrichtung
16. In der Taktverarbeitungsschaltung 20 können aus dem Taktsignal weitere Taktsignale
abgeleitet werden. Mit dem Prozessor 18 ist ein weiterer Anschluß 25 verbunden, über
den ein Reset-Signal von der Kartenlesevorrichtung 16 geliefert werden kann. Mit dem
Bus 21 ist ein Lese-Schreib-Speicher 26 (im folgenden als RAM bezeichnet), ein Festwertspeicher
27 (im folgenden als Programm-ROM bezeichnet), ein Festwertspeicher 28 (im folgenden
als Daten-ROM bezeichnet) und eine Schnittstelleneinheit 29 gekoppelt. Über die Schnittstelleneinheit
29 und zwei daran angeschlossene Anschlüsse 30 und 31 werden Daten zwischen der Kartenlesevorrichtung
16 und der Chipkarte 17 ausgetauscht. Das Programm-ROM 27 enhält das für den Betrieb
des Prozessors 18 erforderliche Programm, das RAM 26 enthält Daten, die während des
Betriebs auftreten und veränderbar sind und das Daten-ROM 28 enthält die TMC-Daten.
Zumindest der Daten-ROM 28 ist ein Teil einer ersten Speicheranordnung.
[0021] Die Steuerschaltung 7 in der Fig. 1 liefert einen Teil der empfangenen TMC-Daten,
die jeweils codierte Meldungen darstellen, über die Kartenlesevorrichtung 16 zur Chipkarte
17. Von der Chipkarte 17 werden aufgrund dieser empfangenen Daten daraus abgeleitete
Daten zurück zur Steuerschaltung 7 geführt, die diese mit weiteren aus dem Speicher
12 abgeleiteten TMC-Daten in Steuerdaten für die Sprachsyntheseschaltung 14 und/oder
für die Anzeigevorrichtung 13 umsetzt. Die Sprachsyntheseschaltung 14 gibt nach Empfang
der Steuerdaten synthetisierte Sprache über die Steuerschaltung 7 zum Audioverstärker
9. Die Steuerschaltung 7 wird dabei gleichzeitig die Eingänge im Audioverstärker 9
so schalten, daß statt des Stereosignals vom Stereodecoder 4 eine synthetisiertes
Sprachsignal von der Sprachsyntheseschaltung 14 über die Steuerschaltung 7 und den
Audioverstärker 9 zu den Lautsprechern 10 und 11 gelangt. Die Anzeigevorrichtung 13
erhält von der Steuerschaltung 7 Steuerdaten, die eine Meldung in Rechtschrift darstellen.
[0022] Die TMC-Daten enthalten also codierte Verkehrsmeldungen, die mit Hilfe der Chipkarte
17, dem Speicher 12 und der Steuerschaltung 7 decodiert und in synthetisierte Sprache
und in eine Anzeigeform für die Anzeigevorrichtung 13 umgesetzt werden. Im Daten-ROM
28 ist eine TMC-Datenbank 40 (TMCDB) gespeichert, deren logischer Aufbau anhand der
Fig. 3 erläutert wird und die als Binärdatei abgelegt ist.
[0023] Die TMC-Datenbank 40 (TMCDB) enthält eine Verzeichnisstruktur, in deren Hauptverzeichnis
unter anderem globale Daten (global data), geografische Meldungen (GMS-Meldungen;
GMS = Geographic Message Selection) und eine Datenbereichsliste (database volume list)
abgelegt sind.
[0024] Zu den globalen Daten gehört eine Identifikationsnummer der TMC-Datenbank 40 und
Koordinaten- und Skalierungsmeldungen. In der TMC-Datenbank 40 sind gegenüber den
Koordinaten des geodätischen Koordinatensystems unterschiedliche Koordinaten eines
neuen Koordinatensystem abgelegt. Mittels der Skalierungsmeldungen können die Koordinaten
des neuen, gespeicherten Koordinatensystems in die Koordinaten des geodätischen Koordinatensystems
umgerechnet werden.
[0025] Die geografischen Meldungen enthalten Daten über Sender des betreffenden regionalen
Gebietes. Zu den Angaben über einen Sender gehört ein Frequenzbestimmungsfaktor (PI-Code
= Programmidentifikations-Code), mit dem die Sendefrequenz bestimmbar ist und Koordinaten
für den Standort des Senders und dessen Empfangsbereich.
[0026] Mit Hilfe des Frequenzbestimmungsfaktors (frequency offset) wird die Trägerfrequenz
der vom Tuner 2 empfangenen Rundfunksignale mit RDS-TMC-Signalanteilen abgestimmt.
Eine Trägerfrequenz wird beispielsweise durch Multiplikation des Frequenzbestimmungsfaktors
mit der Frequenzeinheit 0,1 Mhz und Addition des Startfrequenzwertes 87,6 Mhz ermittelt.
Ein Frequenzbestimmungsfaktor von 0 bedeutet beispielsweise eine Trägerfrequenz von
87,6 Mhz und von 203 eine Trägerfrequenz von 107,9 Mhz. Diese Berechnung kann im Prozessor
18 der Chipkarte 17 oder in der Steuerschaltung 7 des Rundfunkempfängers durchgeführt
werden. Anhand der ermittelten Frequenz stimmt die Abstimmschaltung 6 den Tuner 2
ab.
[0027] Die Datenbereichsliste verweist auf wenigstens ein Unterverzeichnis 41 (VOL), in
dem Identifizierungsdaten, Daten einer regionalen Datenbankeinheit 42 (RDB), eine
Ersetzungsliste (escape table) 46 (ESC) und eine Abbildungsliste 70 gespeichert sind.
Die Identifizierungsdaten bestehen aus einem EBU-Code (EBU = European Broadcasting
Union) und einer codierten Nummer (database number). Der EBU-Code bezeichnet den Staat,
für den Meldungen in der regionalen Datenbankeinheit 42 abgelegt sind. Die codierte
Nummer dient zur Adressierung der regionalen Datenbankeinheit 42, die Daten für eine
oder mehrere Regionen enthält, in denen die Chipkarte 17 zur Anwendung kommen soll.
Eine Region ist ein bestimmtes Gebiet, das Teile eines Staates, einen Staat oder auch
mehrere Staaten ganz oder teilweise umfaßt.
[0028] Eine regionale Datenbankeinheit 42 enthält eine Ortsliste (location list) 43 (LOL),
eine Bereichsliste (area location list) 44 (ALL) und eine Abschnittsliste (segment
location list) 45 (SLL). Die Listen sind jeweils in einem oder mehreren Speicherbereichen
untergebracht. In der Ortsliste 43 sind Ortsangaben, z.B. Städte, Autobahnabfahrten,
Fähranleger, enthalten. Die Bereichsliste 44 gibt verkehrstechnische Bereiche (z.B.
Ruhrgebiet), Verwaltungsbereiche (z.B. Mittelfranken) oder touristische Bereiche (z.B.
Teutoburger Wald) an. In der Abschnittsliste 45 sind Straßenabschnitte enthalten.
[0029] Die Ersetzungsliste (escape table) 46 (ESC) ist auch in einem oder mehreren Speicherbereichen
untergebracht. Die Ersetzungsliste 46 dient zur Komprimierung von Orts- und Bereichsnamen
(regionalspezifisch). In dieser Liste 46 werden Bezeichnungen und Namensbestandteile
abgespeichert, die wiederholt in der Ortsliste 43, der Bereichsliste 44 und der Abschnittsliste
45 auftreten. Beispielsweise sind in der Ortsliste außer dem Ort "Köln" auch verschiedene
Stadtteile, wie Köln-Dellbrück, Köln-Kalk, Köln-Porz usw. eingetragen. Um die Ortsliste
zu verkleinern ist für den Ort "Köln" ein Ersetzungszeichen in der Ortsliste enthalten,
das in der Ersetzungsliste 46 genau spezifiziert ist. Die Ersetzungsliste 46 enthält
jeweils für eine Bezeichnung oder einen Namensbestandteil ein Ersetzungszeichen, das
eine Adresse (z.B. 2429) in der Ersetzungsliste 46 darstellt, und die zu ersetzende
Bezeichnung oder den zu ersetzenden Namensbestandteil in Rechtschrift und Lautschrift.
Im folgenden sind Beispiele von Einträgen einer möglichen Ersetzungsliste 46 aufgeführt:
EC |
RS |
LS |
2209 |
Passau |
"pas$aU |
2367 |
Dortmund |
"dORt$mUnt |
2388 |
Euskirchen |
"?OYs"kIR$C@n |
2418 |
Oberhausen |
"?:$b=6$haU$z@n |
2429 |
Köln |
"k9ln |
2438 |
Olpe |
"?Ol$p@ |
2444 |
Rade |
"Ra:$d@ |
2509 |
A1 |
\(A1) |
2511 |
A3 |
\(A3) |
[0030] In dem obigen Auszug einer Ersetzungliste 46 repräsentiert beispielsweise das Ersetzungszeichen
2438 den Ortsnamen "Olpe" in Rechtschrift und Lautschrift ("?Ol$p@). In der 1. Spalte
ist also der Ersetzungscode (EC), in der 2. Spalte eine Bezeichnung in Rechtschrift
(RS) und in der 3. Spalte eine Bezeichnung in Lautschrift (LS) abgelegt. Als Lautschrift
wird SAMPA (SAMPA = speech assessment methods phonetic alphabet) verwendet. Häufig
verwendete Namensbestandteile (z.B. Anschlußstelle, Autobahnkreuz usw.), die nicht
regionalspezifisch sondern verkehrsspezifisch sind, können anstatt in der Ersetzungsliste
46 in einer zusätzlichen Ersetzungsliste in dem Speicher 12 des RDS-TMC-Rundfunkempfängers
gespeichert sein. Eine solche mögliche zusätzliche Ersetzungsliste könnte folgende
Einträge enthalten:
EC |
RS |
LS |
0012 |
westliches |
"vEst$llC$@s |
0018 |
Autobahnkreuz |
"?aU$to$ba:n$kROYts |
0019 |
Anschlußstelle |
"?an$SlUs$StEl$@ |
0022 |
Raststätte |
"Rast$StE$t@ |
[0031] Beispielsweise repräsentiert der Ersetzungscode 0019 in der oben aufgeführten zusätzlichen
Ersetzungliste den Namensbestandteil "Anschlußstelle" in Rechtschrift und Lautschrift
("?an$SlUs$StEl$@). Dieser Auschnitt einer Ersetzungsliste weist in der 1. Spalte
einen Ersetzungscode (EC), in der 2. Spalte eine Bezeichnung in Rechtschrift (RS)
und in der 3. Spalte eine Bezeichnung in Lautschrift (LS) auf.
[0032] Die Ortsliste 43 enthält für jeden Ort einen Ortscode (z.B. 3038) und den Ortsnamen
(z.B. Nordrhein Westfalen, Köln) in Rechtschrift und in Lautschrift. Der Ortscode
ist eine codierte Meldung und dient zur Adressierung der jeweiligen Ortsnamen. Im
folgenden sind fünf Beispiele aus der Ortsliste aufgeführt:
OC |
RS |
LS |
Bedeutung |
3038 |
0018 2438 |
○ ○ |
(Autobahnkreuz Olpe) |
3109 |
Lauf |
"laUf |
(Lauf) |
3621 |
0019 Kusel |
○ ku:$z@l |
(Anschlußstelle Kusel) |
3783 |
0019 2429-Dellbrück |
○ ○ "dEl$bRYk |
(Anschlußstelle Köln-Dellbrück) |
3796 |
0019 2429-Mühlheim |
○ ○ "my:l$halm |
(Anschlußstelle Köln-Mühlheim) |
[0033] Die obige mögliche Ortsliste enthält in der ersten Spalte den Ortscode (OC), in der
zweiten Spalte den Ortsnamen in Rechtschrift (RS) oder ganz oder teilweise in codierter
Form als Ersetzungscode und die dritte Spalte den Ortsnamen in Lautschrift (LS) oder
ganz oder teilweise in codierter Form als Platzhalter, der jeweils auf einen Ersetzungscode
in der zweiten Spalte der Ortsliste verweist. Die oben gezeigte vierte Spalte ist
nicht in der Ortsliste vorhanden und soll nur zeigen, was die einzelnen Ersetzungscodes
in der Ortsliste bedeuten. Soll beispielsweise der Eintrag unter dem Ortscode "3038"
in Rechtschrift und Lautschrift von der Chipkarte 17 gelesen werden, so empfängt die
Steuerschaltung 7 die Zeichenfolge "0018 2438" und "○ ○". Die Zeichen "0018" und "2438"
stellen Ersetzungscodes in einer Ersetzungsliste dar. Unter dem Ersetzungscode "0018"
sei beispielsweise "Autobahnkreuz" in der oben genannten zusätzlichen Ersetzungsliste
und unter dem Ersetzungscode "2438" sei "Olpe" eingetragen. Ein Platzhalter "○" gibt
an, das die entsprechende Lautschrift unter dem Eintrag "0018" bzw. "2438" einer Ersetzungsliste
gelesen werden soll. In der Steuerschaltung 7 wird dann der unter der Adresse "2438"
gesuchte Ortsname in Rechtschrift (Autobahnkreuz Olpe) und Lautschrift ("?aU$to$ba:n$kROYts
"?Ol$p@) zusammengesetzt.
[0034] Die bisher beschriebenen Listen enthalten unter einem Orts- oder Ersetzungscode einen
Eintrag in Recht- und Lautschrift. Die Einträge in Recht- und Lautschrift werden,
wie oben erwähnt als Steuerdaten bezeichnet.
[0035] In der Bereichsliste 44 sind für jeweils einen Bereich ein Bereichscode (z.B. 4803),
ein Bereichsname in Rechtschrift (z.B. Westliches Ruhrgebiet) und ein Bereichsname
in Lautschrift ("vEst$llC$@s "Ru:6$g@%bi:t) eingetragen. Der Bereichscode dient zur
Adressierung der jeweiligen Bereichsnamen. Im folgenden sind vier Beispiele aus einer
möglichen Bereichsliste aufgeführt:
BC |
RS |
LS |
Bedeutung |
4803 |
0012 Ruhrgebiet |
○ "Ru:6$g@%bi:t |
(Westliches Ruhrgebiet) |
4991 |
Bayerischer Wald |
"baI$RIS$=6_"valt |
(Bayerischer Wald |
4994 |
Bodensee |
"bo:$d@n$ze: |
(Bodensee) |
4996 |
Eifel |
"?aI$f@l |
(Eifel) |
[0036] Der oben aufgeführte Ausschnitt aus einer möglichen Bereichsliste enthält in der
ersten Spalte den Bereichscode (BC), in der zweiten Spalte den Bereichsnamen in Rechtschrift
(RS) oder ganz oder teilweise in codierter Form als Ersetzungscode und in der dritten
Spalte den Bereichsnamen in Lautschrift (LS) oder ganz oder teilweise in codierter
Form als Platzhalter. Die vierte Spalte ist nicht in der Bereichsliste vorhanden und
soll zeigen, was die einzelnen Ersetzungscodes in der Bereichsliste bedeuten. So bedeutet
beispielsweise der Eintrag "0012 Ruhrgebiet" in der zweiten Spalte (Rechtschrift)
unter dem Bereichscode 4803 "Westliches Ruhrgebiet", da der Ersetzungscode "0012"
den Namensbestandteil "Westliches" angibt. Der Platzhalter (○) verweist auf den Lautschrifteintrag
("vEst$llC$@s) unter der Adresse "0012".
[0037] Hierbei werden folgende Steuervorgänge in der Steuerschaltung 7 durchgeführt. Wenn
die Steuerschaltung 7 beispielsweise die codierte Meldung "4803" empfangen hat, wird
diese codierte Meldung als Adresse oder Ortscode dem Daten-ROM 28 auf der Chipkarte
17 zugeführt. Die Einträge in Rechtschrift (0012 Ruhrgebiet) und in Lautschrift (○
"Ru:6$g@%bi:t) werden der Steuerschaltung 7 von der Chipkarte 17 geliefert. Die Steuerschaltung
7 detektiert den Ersetzungscode (0012) und liest die unter diesem Ersetzungscode eingetragene
Rechtschrift und Lautschrift in dem Speicher 12. Hierbei kann die Steuerschaltung
7 beispielsweise anhand der ersten Ziffer unterscheiden, ob sie von der Ersetzungsliste
in dem Speicher 12 oder der Ersetzungsliste 46 in dem Daten-ROM 28 lesen muß. Der
Eintrag in Rechtschrift "Westliches" wird mit dem zuvor gelesenen Eintrag "Ruhrgebiet"
kombiniert. Auf ähnliche Weise wird mit den Einträgen in Lautschrift verfahren. Soll
nur die Lautschrift zusammengesetzt werden und zur Sprachsyntheseschaltung 14 gegeben
werden, wird folgendermaßen verfahren. Die Steuerschaltung erkennt den Platzhalter
"○" in der Lautschrift (○ "Ru:6$g@%bi:t) und liest daher in der Bereichsliste den
zugehörigen Ersetzungscode (0012) in der Rechtschrift. Danach liest sie den unter
diesem Ersetzungscode gespeicherten Eintrag der Lautschrift in der Ersetzungsliste
des Speichers 12. Anschließend werden wie oben schon erläutert die Lautschriften kombiniert.
[0038] In der Abschnittsliste 45 sind jeweils Straßenabschnitte in Rechtschrift und Lautschrift
und ein Abschnittscode enthalten, welcher einer codierten Meldung entspricht und zur
Adressierung des betreffenden Straßenabschnittes vorgesehen ist. Drei Beispiele aus
einer möglichen Abschnittsliste sind nachstehend aufgeführt:
AC |
RS1 |
LS1 |
RS2 |
LS2 |
RS3 |
LS3 |
Bedeutung |
5024 |
2511 |
○ |
2429 |
○ |
2418 |
○ |
(A3, Köln, Oberhausen) |
5108 |
2509 |
○ |
2367 |
○ |
2388 |
○ |
(A1, Dortmund, Euskirchen) |
5130 |
2511 |
○ |
2209 |
○ |
Linz |
"lInts |
(A3, Passau, Linz) |
[0039] In der ersten Spalte der Abschnittsliste 45 ist der Abschnittscode (AC) eingetragen.
Die zweite Spalte enthält die Straßenbezeichnung in Rechtschrift (RS1) oder einen
Ersetzungscode, der auf die Straßenbezeichnung in Rechtschrift in der Ersetzungsliste
46 (z.B. 2511) verweist. In der dritten Spalte ist in Lautschrift (LS1) die Straßenbezeichnung
oder ein Platzhalter eingetragen, der die entsprechende Eintragung der Straßenbezeichnung
in Lautschrift in der Ersetzungsliste angibt. Die Knotenpunkte der Straßenabschnitte,
die jeweils Anfang und Ende des betreffenden Straßenabschnitts darstellen, sind in
Rechtschrift (z.B. Linz) oder ganz oder teilweise in codierter Form als Ersetzungscode
(z.B. 2209) in der vierten und sechsten Spalte (RS2, RS3) dargestellt. In der fünften
und siebten Spalte sind die Knotenpunkte in Lautschrift oder ganz oder teilweise in
codierter Form als Platzhalter aufgeführt (LS2, LS3) . Die siebte Spalte ist kein
Bestandteil der Abschnittsliste, sondern dient zum Verständnis, was die einzelnen
Ersetzungscodes bedeuten (z.B. Autobahn A3, Knotenpunkte Passau und Linz).
[0040] Die Orts-, Bereichs- und Abschnittslisten können auch ggf. weitere Spalten enthalten,
um zu bestimmten Einträgen in den Listen 43 bis 46 dem jeweiligen Benutzer des RDS-TMC-Rundfunkempfängers
weitere Meldungen zu liefern. Der Ortscode, Bereichscode und Abschnittscode sind,
wie oben schon erwähnt, spezielle Namen für jeweils eine codierte Meldung.
[0041] Um im RDS-TMC-Rundfunkempfänger eine komplette, für die Sprachsyntheseschaltung 14
oder die Anzeigevorrichtung 13 verarbeitbare Meldung zu bilden, ist in dem Speicher
12 eine weitere Liste mit Standardphrasen abgelegt. Der Speicher 12 enthält somit
ereignisspezifische Steuerdaten (in einer Standardphrasenliste) und verkehrsspezifische
Steuerdaten (zusätzliche Ersetzungsliste). Mit einer solchen Standardphrasenliste
könnten beispielsweise folgende Meldungen in Rechtschrift in der Steuerschaltung 7
generiert werden:
1 |
Im Bereich Teutoburger Wald: Nebel |
2 |
Im Stadtgebiet Dresden: Sportveranstaltung. |
3 |
A2, Dortmund Richtung Hannover, zwischen Rehren und Lauenau: 4 km Stau. |
4 |
A4 Kölner Ring, Aachen Richtung Olpe, Autobahnkreuz Köln-Ost: Ausfahrt gesperrt. |
5 |
A3, Köln Oberhausen, zwischen Anschlußstelle Köln-Dellbrück und Anschlußstelle Köln-Mühlheim:
zähfließender Verkehr |
[0042] Die Meldung Nr. 5 könnte beispielsweise in folgender codierter Form vom RDS-TMC-Rundfunkempfänger
empfangen worden sein:
P1{5024, 3783, 3796}, P2
[0043] Die Meldung besteht aus zwei Standardphrasen P1 und P2. In die Standardphrase P1
müssen die unter den Codes (Adressen bzw. Argumente von P1) "5024", "3783" und "3796"
abgelegten Bezeichnungen oder Namensbestandteile von der Chipkarte 17 gelesen werden.
Beispielsweise ist der Code "5024" in der Abschnittsliste zu finden. Unter dem Abschnittscode
"5024" ist in Rechtschrift "A3, Köln, Oberhausen" eingetragen. Die beiden anderen
Argumente oder Codes von P1 sind z.B. in einer Ortsliste zu finden. Unter dem Ortscode
"3783" ist in Rechtschrift "Köln-Dellbrück" und unter dem Ortscode "3796" ist in Rechtschrift
"Köln-Mühlheim" eingetragen. Werden anstelle der Codes die entsprechenden Bezeichnungen
in Rechtschrift in die Standardphrase P1 eingesetzt, so ergibt sich:
P1{(A3, Köln, Oberhausen), Anschlußstelle Köln-Dellbrück, Anschlußstelle Köln-Mühlheim}
+ P2
[0044] Der genaue Wortlaut in Rechtschrift für die Standardphrase P1 bzw. P2 wird aus der
Standardphrasenliste entnommen und lautet:
- P1 =
- 〈Straßennummer〉, 〈Knotenpunkt〉 Richtung 〈Knotenpunkt〉, zwischen 〈Ortsname〉 und 〈Ortsname〉:
- P2 =
- zähfließender Verkehr
[0045] In den spitzen Klammern stehen Variablen, die durch die oben angegebenen Namen in
Rechtschrift (z.B. A3) ersetzt werden müssen.
[0046] Die in der Steuerschaltung 7 durchgeführten Maßnahmen zur Zusammensetzung einer für
eine auf der Anzeigevorrichtung 13 darzustellende Meldung, wird auf ähnliche Weise
auch für die Zusammenstellung der Lautschrift durchgeführt, die an die Sprachsyntheseschaltung
14 geliefert wird.
[0047] Der oben dargestellte RDS-TMC-Rundfunkempänger und die Chipkarte 17 sind für einen
Benutzer geeignet, dem die Verkehrsnachrichten in deutscher Sprache mittels der Anzeigevorrichtung
13 und/oder der Sprachsyntheseschaltung 14 mitgeteilt werden. Ein solcher RDS-TMC-Rundfunkempfänger
und auch die Chipkarte 17 können auch für andere Sprachen eingerichtet werden. In
diesem Fall kann in dem Speicher 12 und in dem Daten-ROM 28 der Chipkarte 17 die entsprechende
Rechtschrift und/oder Lautschrift dieser Sprache abgelegt sein.
[0048] Weiter besteht die Möglichkeit den RDS-TMC-Rundfunkempfänger und die Chipkarte 17
für mehrere Sprachen zu verwenden. Um den Aufwand jedoch klein zu halten sollte jeweils
ein Rundfunkempfänger für eine spezielle Sprache (sprachenspezifisch) eingerichtet
sein. In dem Speicher 12 ist daher nur eine Recht- und/oder Lautschrift für eine Sprache
(z.B. deutsch) gespeichert. Im Gegensatz dazu ist eine Chipkarte 17 regionalspezifisch
eingerichtet. In deren Daten-ROM 28 sind regionalspezifische Daten mehrerer Sprachen
gespeichert. Wenn beispielsweise die Sprachen deutsch, englisch, französisch und niederländisch
benutzbar sein sollen, so werden die im Daten-ROM 28 der Chipkarte 17 abgelegten Listen
erweitert. Beispielsweise enthält die Ersetzungsliste 46 unter dem Ersetzungscode
"2429" folgenden Eintrag:
EC |
RSd |
LSd |
LSe |
LSf |
LSn |
2429 |
Köln |
"k9ln |
¶$k@"l@Un (Cologne) |
¶$ko"lOj (Cologne) |
¶"kui$l@n (Keulen) |
[0049] Für den Ort "Köln" ist in der Ersetzungsliste 46 unter dem Ersetzungscode (EC) "2429"
die deutsche Rechtschrift (RSd) und Lautschrift (LSd) und die englische (LSe), die
französische (LSf) und die niederländische Lautschrift (LSn) vorhanden. Gegebenenfalls
können auch Einträge für die Rechtschrift der nichtdeutschen Sprachen gespeichert
sein. Die Rechtschriften der nichtdeutschen Sprachen sind in Klammern gesetzt unterhalb
der jeweiligen Lautschrift aufgeführt. Die Lautschriften der nichtdeutschen Sprachen
stellen weitere erste Nebenkomponenten der Steuerdaten dar, die unter dem Ersetzungscode
"2429" abgelegt sind. Für die nichtdeutschen Sprachen ist des weiteren vor jeder Lautschrift
ein erstes Trennzeichen (¶) gesetzt. Diese ersten Trennzeichen geben an, daß in einer
vorgegebenen Reihenfolge (Standardreihenfolge) die nichtdeutschen Sprachen in der
Liste eingetragen sind. Die Reihenfolge der Listeneinträge für die verschiedenen Sprachen
sind also festgelegt. Eine Standardreihenfolge liegt auch vor, wenn Sprachen am Ende
der Reihenfolge weggelassen worden sind (z.B. niederländisch).
[0050] Falls es für eine bestimmte Bezeichnung keine Abweichung von der deutschen Lautschrift
in einer anderen Sprache gibt, ist in der Liste ein entsprechender Eintrag nicht vorhanden.
Beispielsweise sei vorausgesetzt, daß die Lautschrift für den Ort "Köln" in der französischen
Sprache identisch mit der Lautschrift der deutschen Sprache ist. In diesem Fall ist
in der Ersetzungsliste 46 kein Eintrag für die französische Sprache enthalten. Die
jeweiligen nichtdeutschen Sprachen müssen dann für den Ort "Köln" in der Liste gekennzeichnet
werden. Für die Kennzeichnung der englischen Lautschrift wird vor den Lautschrifteintrag
ein zweites Trennzeichen "‡" mit einem weiteren sprachspezifischen Zeichen (e) ergänzt.
Bei der niederländischen Sprache wird "‡n" eingesetzt. Das zweite Trennzeichen "‡"
wird also durch das sprachspezifische Zeichen "n" ergänzt. Der Eintrag für den Ort
"Köln" hätte in diesem angenommenen Fall folgendes Aussehen:
EC |
RSd |
LSd |
LSe |
LSn |
2429 |
Köln |
"k9ln |
‡e$k@"l@Un |
‡n"kui$l@n |
[0051] In der oben angegebenen beispielhaften Ortsliste 43 ist der Ort "Lauf" unter dem
Ortscode "3109" aufgeführt. Zu diesem Ort gibt es weder eine englische noch eine französische
noch eine entsprechende niederländische Recht- und Lautschrift. Falls in der englischen,
der französischen und der niederländischen Sprache eine Bezeichnung (z.b. der Ort
"Lauf") wie in der deutschen Sprache geschrieben und ausgesprochen wird, ist auch
kein weiterer Eintrag in der Recht- und Lautschrift vorhanden.
[0052] Bei einer Kombination wenigstens einer Bezeichnung mit unterschiedlichen Lautschriften
und wenigstens einer Bezeichnung mit gleicher Lautschrift in den verschiedenen Sprachen
ist die Bezeichnung mit unterschiedlicher Lautschrift in der Ersetzungsliste 46 eingetragen
und die entsprechende Tabelle enthält für diese Bezeichnung den Ersetzungscode. Beispielsweise
sei in der Ortsliste 43 unter dem Ortscode "3886" der Ort "Köln-Mühlheim" eingetragen.
Für "Köln" ist in der Ortsliste 43 auf den Ersetzungscode "2429" verwiesen. Die Bezeichnung
"Mühlheim" wird in allen angegeben Sprachen gleich ausgesprochen. Somit hat der entsprechende
Eintrag in einer Ortsliste 43 folgendes Aussehen:
3886 |
2429-Mühlheim |
○ "my:l$halm |
[0053] Für die Bezeichnung "Köln" ist für die nichtdeutschen Sprachen trotz unterschiedlicher
Lautschrift kein Eintrag in der Ortsliste 43 notwendig, da diese schon in der Ersetzungsliste
46 vorhanden sind.
[0054] Es sind also in der Ortsliste 43, der Bereichsliste 44, der Abschnittsliste 45 und
der Ersetzungsliste 46 jeweils nichtdeutsche Lautschriften enthalten, falls diese
von der deutschen Sprache abweichen. Des weiteren sind in der Standardphrasenliste
z.B. Einträge in englisch, französisch und niederländisch enthalten. Für die deutsche
Standardphrase

〈Straßennummer〉, 〈Ortsname〉, 10 Kilometer Stau

existiert ein entsprechender französischer Eintrag:

Sur l'autoroute 〈Straßenname〉 à la hauteur de 〈Ortsname〉, bouchon sur 10 kilomètres

.
[0055] Für Straßenname und Ortsname müssen in der Steuerschaltung 7 noch der entsprechende
Straßenname (z.B.

A4") und der entsprechende Ortsname (z.B.

Köln

) eingesetzt werden.
[0056] Bei der Zusammensetzung dieser Meldung in der Steuerschaltung 7 werden zuerst die
entsprechendenden Steuerdaten aus der Standardphrasenliste entnommen. Wenn in dem
Speicher 12 nur französische Einträge abgelegt sind (Rundfunkempfänger für die französische
Sprache), enthalten die Steuerdaten nur Einträge für die französische Sprache und
es muß keine Selektierung in den Steuerdaten durchgeführt werden. Enthält der Speicher
12 jedoch Einträge für die französische und deutsche Sprache und ist die deutsche
Sprache als erste Sprache festgelegt, wird nach Empfang der Steuerdaten aus der Standardphrasenliste
eine Selektierung z.B. des französischen Lautschrifteintrages vorgenommen.
[0057] Danach werden die französischen Lautschrifteinträge für die Straßenbezeichnung "A4"
und den Ort "Köln" gesucht. Für den Ort "Köln" ist es dabei erforderlich, zuerst in
die Ortsliste zu gehen, in der unter einem entsprechenden Orstcode (codierte Meldung)
Steuerdaten eingetragen sind. Wenn die Ortsliste Einträge für die deutsche Sprache
(als erste Sprache) enthält und Einträge für die englische, französische und niederländische
Sprache enthalten kann, wird nach Empfang der Steuerdaten aus der Ortsliste in der
Steuerschaltung 7 der entsprechende französische Eintrag gesucht. Dieser existiert
nicht, da in der ersten Hauptkomponente der deutschen Sprache (deutsche Rechtschrift)
nur ein Ersetzungscode eingetragen ist. Die deutsche Lautschrift kann weggelassen
sein oder einen Platzhalter aufweisen. Die Steuerschaltung 7 entnimmt anschließend
aus der Ersetzungsliste 46, die im Daten-ROM 28 der Chipkarte 17 abgelegt ist, die
Steuerdaten des entsprechenden Ersetzungscodes. Aus den empfangenen Steuerdaten wird
der französische Lautschrifteintrag für den Ort "Köln" entnommen und in die Standardphrase
eingefügt. Der gleiche Vorgang wird bei der Entnahme des französischen Lautschrifteintrages
für die Straßenbezeichnung "A4" von der Steuerschaltung 7 durchgeführt.
[0058] Wie oben erwähnt, ist in dem Daten-ROM 28 der Chipkarte 17 noch ein Speicherbereich
enthalten, in dem eine Abbildungsliste 70 abgelegt ist. Diese Abbildungsliste 70 enthält
von der Sprachsyntheseschaltung 14 nicht umsetzbare Lautzeichen.
[0059] Die Sprachsyntheseschaltung 14 kann eine bestimmte Anzahl von vorgegebenen Lautzeichen
der SAMPA-Lautschrift in Sprache umsetzen. Diese Anzahl entspricht zumindest einer
Untermenge von Lautzeichen, die der Gesamtmenge von Lautzeichen (verwendete Lautzeichen)
einer vorgegebenen Anzahl von Sprachen entnommen sind. Wird eine weitere bisher nicht
vorgesehene Sprache mit Lautschrifteinträgen in dem Daten-ROM 28 der Chipkarte 17
abgelegt, können neue, bisher nicht verwendete und von der Sprachsyntheseschaltung
14 nicht umsetzbare SAMPA-Lautzeichen auftreten. In der Abbildungsliste 70 werden
diese nicht umsetzbaren Lautzeichen gespeichert. Diesen nicht umsetzbaren und bisher
nicht verwendeten Lautzeichen sind ein oder mehrere Abbildungszeichen zugeordnet,
die einem Lautzeichen entsprechen. Die Abbildungszeichen sind aus der Gesamtmenge
der verwendeten Lautzeichen entnommen und weisen eine sprachliche Ähnlichkeit zur
nicht umsetzbaren Lautschrift auf.
[0060] Es sei angenommen, daß der Rundfunkempfänger für die deutsche Sprache eingerichtet
ist und daß im Daten-ROM 28 der Chipkarte 17 die erste Sprache polnisch ist und die
regionalspezifischen Daten sich auf Polen beziehen. Weiter sei angenommen, daß die
polnischen Lautzeichen bisher nicht zur Gesamtmenge der Lautzeichen der vorgegebenen
Sprachen gehören. Einige SAMPA-Lautzeichen der polnischen Sprache entsprechen den
Lautzeichen der vorgesehenen Sprachen. Andere gehören nicht zur Gesamtmenge der Lautzeichen
und sind daher in der Abbildungsliste 70 mit entsprechenden Abbildungszeichen gespeichert.
[0061] Beispielsweise werde der fiktive Ortsname "Walesa" in SAMPA-Lautschrift folgendermaßen
geschrieben: va"v∼e∼$sa. Zu dieser Lautschrift gehören z.B. zwei bisher nicht verwendete
Lautzeichen (v∼, e∼). Diese beiden Lautzeichen sind in der Abbildungsliste 70 mit
zugeordneten Abbildungszeichen abgelegt:
nvL |
vL1 |
vL2 |
vL3 |
vL4 |
v∼ |
w |
|
|
|
e∼ |
L |
κ |
l |
M |
[0062] In der ersten Spalte (nvL) sind die bisher nicht verwendeten Lautzeichen und in den
weiteren Spalten (vL1 bis vL4) Abbildungszeichen eingetragen. In der zweiten Spalte
(vL1) ist ein erstes und in der zweiten und den folgenden Spalten (vL2 bis vL4) weitere
zu verwendende Lautzeichen eingetragen. Wird die entsprechende codierte Meldung oder
der Ortscode für den Ortsnamen "Walesa" empfangen, entnimmt die Steuerschaltung 7
nach Empfang der entsprechenden Steuerdaten die Lautschrift (va"v∼e∼$sa) aus den empfangenen
Steuerdaten. Die zusammengesetzte Lautschriftmeldung wird der Sprachsyntheseschaltung
14 zugeführt. Die Sprachsyntheseschaltung 14 kann in Abhängigkeit von einer oder mehreren
Sprachen eine bestimmte Anzahl von Lautzeichen der vorgegebenen Menge von SAMPA-Lautzeichen
in Sprache umsetzen.
[0063] Ist in der von der Steuerschaltung 7 an die Sprachsyntheseschaltung 14 gelieferten
Lautschriftmeldung ein nicht umsetzbares Lautzeichen enthalten, wird von der Sprachsyntheseschaltung
14 ein erstes Abbildungszeichen angefordert. Die Steuerschaltung 7 kann beispielsweise
ein erstes Abbildungszeichen der Sprachsyntheseschaltung 14 zuführen. Die Menge der
in der Abbildungsliste gespeicherten Lautzeichen kann nach dem Einschalten des Rundfunkempfängers
(Initialisierungsphase) der Steuerschaltung 7 von der Chipkarte 17 zugeführt worden
sein (Ladevorgang), um die Umsetzung zu beschleunigen. Es besteht aber auch die Möglichkeit,
die entsprechenden Abbildungszeichen bei Bedarf von der Chipkarte 17 zu holen oder
die nicht umsetzbaren Lautzeichen sowie die entsprechenden Abbildungszeichen bereits
während der Initialisierungsphase in die Sprachsyntheseschaltung zu laden.
[0064] Bei dem oben genannten Beispiel werden für die nicht umsetzbaren Lautzeichen (v∼,
e∼) der polnischen Lautschrift (va"v∼e∼$sa) des Ortsnamens "Walesa" entsprechende
Abbildungszeichen (w, L) verwendet. Eine Sprachsyntheseschaltung 14 eines Rundfunkempfängers
für die deutsche Sprache setzt dann eine angepaßte Lautschrift (va"wL$sa) in eine
Ansage um.
[0065] Da in der Regel eine Sprachsyntheseschaltung 14 nur solche Lautzeichen in Sprache
umsetzen kann, deren Aussprache für die jeweilige Sprache oder Sprachen vorgesehen
ist, gibt es in einer Sprachsyntheseschaltung 14 noch eine Umsetzmöglichkeit von Lautzeichen,
die nicht der oder den vorgesehenen Sprachen zuzurechnen sind aber ein umsetzbares
Lautzeichen sind. Beispielsweise sei ein Lautzeichen (a∼) kein Bestandteil einer Sprache
des Rundfunkempfängers. Hierfür verwendet die Sprachsyntheseschaltung 14 dann ein
ähnliches Lautzeichen (z.B. a).
[0066] In Fig. 4 ist ein weiterer Rundfunkempfänger dargestellt, der mit einem RDS-TMC-Modul
47 über verschiedene Leitungen gekoppelt ist. Der Rundfunkempfänger enthält eine Audioschaltung
48 mit einem Stereodecoder 49 und einem Audioverstärker 50 und zwei Lautsprecher 51
und 52. Die Audioschaltung 48 empfängt ein von einer Antenne 53 empfangenes und über
einen Tuner 54 und eine Zwischenfrequenzstufe 55 weitergegebenes Rundfunksignal. Im
Stereodecoder 49 wird ein niederfrequentes Stereosignal gebildet, das über den Audioverstärker
50 den beiden Lautsprechern 51 und 52 zugeführt wird. Das Ausgangssignal der Zwischenfrequenzstufe
55 wird auch einem RDS-Decoder 56 und dem RDS-TMC-Modul 47 geliefert. Der RDS-Decoder
56 entnimmt aus dem von der Zwischenfrequenzstufe 55 gelieferten niederfrequenten
Signal RDS-Daten. Die RDS-Daten und ferner ein Taktsignal werden vom RDS-Decoder 56
zu einer Radiokontrollschaltung 57 gegeben. Mittels der RDS-Daten und Daten, die von
einer Bedienungsanordnung 59 geliefert werden, wird der Tuner 54 eingestellt. Hierzu
werden einer den Tuner 54 steuernden Abstimmschaltung 58 von der Radiokontrollschaltung
57 die entsprechenden Daten geliefert.
[0067] Mit der Radiokontrollschaltung 57 sind noch ein Speicher 60, eine Anzeigevorrichtung
61 und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere Anordnungen 62, beispielsweise ein
Cassettenlaufwerk, ein CD-Laufwerk, ein Autotelefon usw., gekoppelt. Des weiteren
ist über mehrere Leitungen die Radiokontrollschaltung 57 mit dem RDS-TMC-Modul 47
gekoppelt, welches einen RDS-Decoder 63, eine Steuerschaltung 64, eine Sprachsyntheseschaltung
65, eine Kartenlesevorrichtung 66 zur Aufnahme einer Chipkarte 67 und einen Speicher
68 enthält. Der RDS-Decoder 63 liefert die aus dem Ausgangssignal der Zwischenfrequenzstufe
55 entnommenen RDS- und TMC-Daten und ein Taktsignal an die Steuerschaltung 64. Die
Steuerschaltung 64, die RDS-TMC-Daten wie die Steuerschaltung 7 aus Fig. 1 verarbeitet,
liefert TMC-Daten an die Kartenlesevorrichtung 66 und bildet aus den von der Kartenlesevorrichtung
66 und weiteren von dem Speicher 68 empfangenen Daten (Daten in Rechtschrift und Lautschrift)
Steuerdaten, die an die Sprachsyntheseschaltung 65 geliefert wird. Die Sprachsyntheseschaltung
65 erzeugt aus den Steuerdaten synthetisierte Sprache, die über die Radiokontrollschaltung
57 dem Audioverstärker 50 geliefert wird. Des weiteren bildet die Steuerschaltung
64 gegebenfalls aus den Steuerdaten eine Verkehrsmeldung in Rechtschrift, die über
die Radiokontrollschaltung 57 der Anzeigevorrichtung 61 zugeführt wird.
1. Rundfunkempfänger mit einer Steuerschaltung (7)
- zur Lieferung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten Meldungen an wenigstens
eine Speicheranordnung (12, 28),
- zum Empfang von aus den codierten Meldungen abgeleiteten Steuerdaten wenigstens
einer Speicheranordnung (12, 28) und
- zur Bildung von Meldungen aus den Steuerdaten in einer für eine Sprachsyntheseschaltung
(14) geeigneten Form,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (7) zur Entnahme wenigstens von aus Lautzeichen bestehenden
Lautschriften aus Steuerdaten vorgesehen ist,
daß die Sprachsyntheseschaltung (14) zur Umsetzung einer bestimmten Anzahl von Lautzeichen
in Ansagen vorgesehen ist,
daß wenigstens eine Speicheranordnung (28) zur Speicherung von bestimmten nicht von
der Sprachsyntheseschaltung (14) umsetzbaren Lautzeichen vorgesehen ist,
daß jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen wenigstens ein Abbildungszeichen zugeordnet
ist, das ein für die Sprachsyntheseschaltung (14) umsetzbares Lautzeichen darstellt
und ebenfalls zur Speicherung in wenigstens einer Speicheranordnung (28) vorgesehen
ist, und
daß die Steuerschaltung (7) zur Entnahme von nicht umsetzbaren Lautzeichen und von
zugeordneten Abbildungszeichen aus wenigstens einer Speicheranordnung (28) und wenigstens
zur Lieferung der Abbildungszeichen an die Sprachsyntheseschaltung (14) vorgesehen
ist.
2. Rundfunkempfänger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Speicheranordnung (28) eine wenigstens einem Speicherbereich zugeordnete
Abbildungsliste (70) mit jeweils einem nicht umsetzbaren Lautzeichen und jeweils wenigstens
einem zugeordneten Abbildungszeichen enthält.
3. Rundfunkempfänger nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Initialisierungsphase die Steuerschaltung (7) zur Entnahme der nicht
umsetzbaren Lautzeichen und zugeordneten Abbildungszeichen vorgesehen ist.
4. Rundfunkempfänger nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (7) zur Lieferung eines Abbildungszeichens an die Sprachsyntheseschaltung
(14) bei Detektierung eines nicht umsetzbaren Lautzeichens vorgesehen ist.
5. Rundfunkempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in wenigstens einer Speicheranordnung (12, 28) unter jeweils einer codierten Meldung
oder einem Ersetzungscode abgelegte Steuerdaten die ableitbare Recht- und/oder Lautschrift
von wenigstens einer ersten Sprache und nur dann die ableitbare Recht- und/oder Lautschrift
wenigstens einer weiteren Sprache enthalten, wenn Recht- und/oder Lautschrift der
weiteren Sprache von der ersten Sprache abweichen.
6. Rundfunkempfänger nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Speicheranordnung (12, 28) Speicherbereichen zugeordnete Listen
(43, 44, 45) mit jeweils einer codierten Meldung zugeordneten spezifischen Steuerdaten
und eine Ersetzungsliste (46) mit den Ersetzungscodes und den jeweils zugeordneten
Steuerdaten enthält.
7. Rundfunkempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Speicheranordnung (28) Bestandteil einer Chipkarte (17) ist, die
zur Aufnahme in eine Kartenlesevorrichtung (16) vorgesehen ist.
8. Rundfunkempfänger nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Rundfunksignal zugeführten codierten Meldungen Verkehrsmeldungen sind.
9. Modul (47) zur Verarbeitung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten Meldungen
mit einer Steuerschaltung (64)
- zur Lieferung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten Meldungen an wenigstens
eine Speicheranordnung (28, 68),
- zum Empfang von aus den codierten Meldungen abgeleiteten Steuerdaten wenigstens
einer Speicheranordnung (28, 68) und
- zur Bildung von Meldungen aus den Steuerdaten in einer für eine Sprachsyntheseschaltung
(62) geeigneten Form,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (64) zur Entnahme wenigstens von aus Lautzeichen bestehenden
Lautschriften aus Steuerdaten vorgesehen ist,
daß die Sprachsyntheseschaltung (62) zur Umsetzung einer bestimmten Anzahl von Lautzeichen
in Ansagen vorgesehen ist,
daß wenigstens eine Speicheranordnung (28) zur Speicherung von bestimmten nicht von
der Sprachsyntheseschaltung (62) umsetzbaren Lautzeichen vorgesehen ist,
daß jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen wenigstens ein Abbildungszeichen zugeordnet
ist, das ein für die Sprachsyntheseschaltung (62) umsetzbares Lautzeichen darstellt
und ebenfalls zur Speicherung in wenigstens einer Speicheranordnung (28) vorgesehen
ist, und
daß die Steuerschaltung (64) zur Entnahme von nicht umsetzbaren Lautzeichen und von
zugeordneten Abbildungszeichen aus wenigstens einer Speicheranordnung (28) und wenigstens
zur Lieferung der Abbildungszeichen an die Sprachsyntheseschaltung (62) vorgesehen
ist.
10. Speicheranordnung (28) für einen Rundfunkempfänger oder für ein Modul (47) zur Verarbeitung
von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten codierten Meldungen zur Speicherung von
Steuerdaten zu jeweils einer codierten Meldung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicheranordnung (28) zur Speicherung von bestimmten nicht von der Sprachsyntheseschaltung
(14, 62) umsetzbaren Lautzeichen vorgesehen ist und daß jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen
wenigstens ein Abbildungszeichen zugeordnet ist, das ein für die Sprachsyntheseschaltung
(14, 62) umsetzbares Lautzeichen darstellt und ebenfalls zur Speicherung in der Speicheranordnung
(28) vorgesehen ist.
11. Chipkarte (17) zur Aufnahme in eine Kartenlesevorrichtung (16, 66) für einen Rundfunkempfänger
oder für ein Modul (47) zur Verarbeitung von aus einem Rundfunksignal abgeleiteten
codierten Meldungen mit einer Speicheranordnung (28) zur Speicherung von Steuerdaten
zu jeweils einer codierten Meldung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicheranordnung (28) zur Speicherung von bestimmten nicht von der Sprachsyntheseschaltung
(14, 62) umsetzbaren Lautzeichen vorgesehen ist und daß jedem nicht umsetzbaren Lautzeichen
wenigstens ein Abbildungszeichen zugeordnet ist, das ein für die Sprachsyntheseschaltung
(14, 62) umsetzbares Lautzeichen darstellt und ebenfalls zur Speicherung in der Speicheranordnung
(28) vorgesehen ist.