(19) |
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(11) |
EP 0 565 697 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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26.03.1997 Patentblatt 1997/13 |
(22) |
Anmeldetag: 05.11.1992 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: H05B 6/76 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9202/537 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9309/647 (13.05.1993 Gazette 1993/12) |
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(54) |
VORRICHTUNG ZUR MIKROWELLEN-BESTRAHLUNG VON MATERIALIEN
DEVICE FOR IRRADIATING MATERIALS WITH MICROWAVES
DISPOSITIF D'EXPOSITION DE MATERIAUX A L'ACTION DES MICRO-ONDES
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE ES FR GB IT LI NL |
(30) |
Priorität: |
05.11.1991 DE 4136416
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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20.10.1993 Patentblatt 1993/42 |
(73) |
Patentinhaber: Gossler Thermal Ceramics GmbH |
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21465 Reinbek (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- WARMBIER, Bernd
D-2725 Helmslingen (DE)
- RIEDEL, Hartmut
D-4995 Stemwede 1 (DE)
- LAUTENSCHLÄGER, Werner
D-7970 Leutkirch/Allgäu (DE)
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(74) |
Vertreter: Schmidt-Evers, Jürgen, Dipl.-Ing. et al |
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Patentanwälte
Mitscherlich & Partner,
Postfach 33 06 09 80066 München 80066 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 036 362 WO-A-85/04070 DE-C- 3 109 513 US-A- 3 665 141
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EP-A- 0 113 900 WO-A-86/01065 US-A- 3 624 335 US-A- 4 822 966
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Mikrowellen-Bestrahlung von Materialien
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der DE-OS 32 24 114 ist eine derartige Vorrichtung bekannt, die zum Erwärmen
von Flüssigkeiten und insbesondere zum Cracken von Altöl dient, das durch Rohrleitungen
einschließlich eines Crackrohres aus Oxydkeramik oder aus ähnlichen, unpolaren Stoffen
strömt und durch Mikrowellen-Bestrahlung bis zu Temperaturen von etwa 700° C erwärmt
und dabei fraktioniert wird. Zur Erzeugung der Mikrowellen-Strahlung ist eine Anzahl
von sogenannten Kraftpaketen längs des Crackrohres angeordnet.
[0003] Diese bekannte Vorrichtung ist insofern nachteilig, als ihre Einsatzmöglichkeiten
sich auf die Erwärmung von polaren Flüssigkeiten durch direkte Bestrahlung derselben
mit den Mikrowellen beschränken und eine Änderung der Erwärmung der Flüssigkeit ohne
entsprechende Änderung ihrer Strahlungsbelastung nicht durchgeführt werden kann.
[0004] In der US 3 805 009 ist ein Gerät zur Beaufschlagung von Lebensmitteln mit Mikrowellen
während des Bratens in einem Ölbad beschrieben. Bei diesem vorbekannten Gerät werden
die Lebensmittel auf einem horizontal umlaufenden Transportband unter einer Mikrowellenbeaufschlagungskammer
durch die vorhandene Heizzone gefördert. Im mittleren Bereich der Beaufschlagungskammer
sind eine Mehrzahl Antennen in Form von sich quer erstreckenden Stangen vorgesehen.
Vor und hinter den Antennen sind in der Beaufschlagungskammer jeweils übereinander
angeordnete Materialschichten angeordnet, von denen die obere Schicht aus einem mikrowellenabsorbierenden
Material besteht, während die untere Schicht aus einem dielektrischen Material wie
Pyroceran besteht. Es ist der Zweck der Schichtanordnungen, die Mikrowellenbeaufschlagung
der Lebensmittel zu reduzieren bzw. zu begrenzen.
[0005] In der Druckschrift WO 85/04070 ist eine gattungsfremde Vorrichtung zur Mikrowellenbestrahlung
beschrieben. Bei dieser bekannten Vorrichtung sind in Längsrichtung der Rinnen- oder
Rohranordnung mehrere Mikrowellen-Generatoren hintereinander angeordnet, die mit unterschiedlichen
Leistungen betrieben werden, wobei jedem Generator ein eigener Resonator zugeordnet
ist (siehe z. B. Beschreibung Seite 24, Z. 9 und 10 sowie Fig. 9). Bei dieser Vorrichtung
sind somit Längszonen unterschiedlicher Heizleistungen vorhanden, die sich durch unterschiedliche
Leistungssteuerungen der Generatoren ergeben. Um diese unterschiedliche Strahlungsleistung
auch in den Kammern der Rinnen- oder Rohranordnung aufrechtzuerahlten, die sich unter
den zugehörigen Resonatoren befinden, ist der untere Wandungsabschnitt der Rinnen-
oder Rohranordnung im Bereich des Zwischenraums zwischen den Resonatoren durch einen
nach oben ragenden Block verdickt. Es ist der Zweck dieses Blocks, die beiden Kammern
voneinander zu isolieren, um in den Kammern die gewünschte unterschiedliche Strahlungsleistung
aufrechtzuerhalten. Die Wandung besteht aus elektrisch nicht leitendem Material. Folglich
erfüllt bei dieser Vorrichtung die Wandung der Rinnen- oder Rohranordnung keine Heizfunktion.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Erwärmung und die Strahlungsbelastung
mikrowellenbehandelter Materialien unabhängig voneinander einstellen zu können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es, jedes gewünschte Verhältnis des von
der Wandung absorbierten, zur Erwärmung derselben und damit zur indirekten Erwärmung
des zu behandelnden Materials dienenden Anteils der Mikrowellen-Strahlung und des
verbleibenden, die Wandung und das Zusatzmaterial durchdringenden und in das zu behandelnde
Material eintretenden Anteils längs der Durchgangsrichtung einzustellen.
[0009] Damit steht ein Parameter zur Verfügung, der in Verbindung mit einem dritten Parameter
durch entsprechende gegenseitige Abstimmung die gezielte Einstellung der Erwärmung
und der Strahlungsbelastung von mikrowellenbehandelten Materialien ermöglicht. Der
dritte Parameter ist die veränderbare Strahlungsleistung der vom jeweiligen Generator
erzeugten Mikrowellen. So ist es möglich, sowohl polare als auch unpolare Materialien
durch Erhöhung der Strahlungsleistung sowie der Mikrowellenabsorption durch die Wandung
stärker zu erwärmen und durch entsprechende Abstimmung dieser beiden Parameter zu
erreichen, daß die Wandung entsprechend der Anhebung der Strahlungsleistung, d.h.
in dem Maße stärker absorbiert, daß als weiterer Parameter der durch sie hindurchtretende
Strahlungsanteil und damit die Strahlungsbelastung des Materials unverändert bleiben.
In entsprechender Weise kann die Strahlungsbelastung bei Aufrechterhaltung einer konstanten
Temperatur verändert werden. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Erwärmung
und die Strahlungsbelastung gleichzeitig in gezielter Weise zu verändern.
[0010] Die Mikrowellen-Absorptionseigenschaften der Wandung sind sowohl durch Wahl des durch
die stoffliche Zusammensetzung der Wandung bestimmten Mikrowellen-Absorptionsvermögens
als auch im Fall einer mikrowellenabsorbierenden Wandung durch deren Dicke veränderbar.
[0011] Die Möglichkeit der gezielten Veränderung des Verhältnisses der Erwärmung zur Strahlungsbelastung
ist insofern vorteilhaft, als nach neuesten Erkenntnissen Strukturveränderungen von
Materialien durch Mikrowellen-Bestrahlung hervorgerufen werden und somit durch entsprechende
Wahl des genannten Verhältnisses der Erwärmung zur Strahlungsbelastung chemische Vorgänge
optimiert und insbesondere Materialien hinsichtlich ihrer Molekular- und/oder Kristallstruktur
verändert werden können.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich deshalb auch vorzüglich zur Herstellung
von Isolatoren, Halbleitern, Cermets, Supraleitern und anderen Bauteilen, deren Eigenschaften
durch Änderung ihrer Kristallstruktur beeinflußt werden können. Beispielsweise ist
es durch Verwendung von mikrowellendurchlässigen Wandungen möglich, die Struktur unpolarer
Materialien ohne und diejenige polarer Materialien mit gleichzeitiger Erwärmung zu
verändern, während eine Wandung mit entsprechend hohem Mikrowellen-Absorptionsvermögen
und ggfs. entsprechend großer Wandungsdicke eine Erwärmung sowohl polarer als auch
unpolarer Materialien ohne Strukturveränderungen ermöglicht. Strukturveränderungen
bei gleichzeitiger Erwärmung können im genau abgestimmten Verhältnis bei Verwendung
entsprechend mikrowellenteildurchlässiger bzw. -teilabsorbierender Wandungen und ggfs.
entsprechender Wandungsdicken mittels Mikrowellen entsprechender Strahlungsleistung
an polaren und unpolaren Materialien durchgeführt werden.
[0013] Für den Fall, daß unpolare Materialien zu erwärmen und beispielsweise gleichzeitig
mit höchster Intensität mit Mikrowellen zu bestrahlen sind und deshalb eine nahezu
völlig mikrowellendurchlässige Wandung verwendet wird, ist gemäß Anspruch 2 eine der
Förderstrecke vorgeschaltete Einrichtung vorgesehen, mittels der den Materialien Zusatzmaterialien
mit hohem Mikrowellen-Absorptionsvermögen hinzugefügt werden können, um durch die
direkte Erwärmung der Zusatzmaterialien eine indirekte Erwärmung der Materialien zu
erreichen. Falls eine Trennung möglich ist, können diese Zusatzmaterialien nach beendeter
Mikrowellenbestrahlung entfernt werden.
[0014] Nachstehend ist die Erfindung anhand zweier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung einer chemischen Umsetzung eines Materials, und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Herstellen von keramischen Bauteilen.
[0015] Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 umfaßt eine durch ein Rohr 1 definierte Förderstrecke,
eine im Rohr drehbar gelagerte, durch einen nicht gezeigten Antrieb drehbare Transportschnecke
2, mehrere, beispielsweise drei Generatoren 3.1, 3.2 und 3.3 von herkömmlicher Bauweise
und regelbarer Leistung zur Erzeugung von Mikrowellen-Strahlen 4.1, 4.2 und 4.3 sowie
einen Resonator 5 von ebenfalls herkömmlicher Bauweise, der als eine das Rohr 1 streckenweise
umgebende Metallkammer ausgebildet ist und dazu dient, die Intensität und Dichte der
von den Generatoren 3.1 bis 3.3 erzeugten und durch nicht gezeigte Hohlleiter eingespeisten
Mikrowellen 4.1 bis 4.3 zu erhöhen sowie einen Austritt derselben nach außen zu verhindern.
Die Vorrichtung umfaßt weiterhin Sensoren zur Steuerung des Verfahrens, wie beispielsweise
Temperatursensoren 6 (von denen nur einer dargestellt ist) zum Messen der Temperatur
des Rohres 1.
[0016] Das Rohr 1 besteht insgesamt aus Keramik mit einem Zusatz aus einer elektrisch und/oder
magnetisch leitfähigen Substanz (z.B. C, SiC, Metall usw.), deren %-Anteil sich derart
ändert, daß das Rohr ein Mikrowellen-Absorptionsvermögen aufweist, welches sich über
seine Länge graduell ändert. Die den beiden Endbereichen des Resonators 5 zugeordneten,
durch weite Schraffur gekennzeichneten Rohrabschnitte sind nahezu völlig mikrowellendurchlässig,
während der dem mittleren Bereich zugeordnete Rohrabschnitt mit enger Schraffur Mikrowellen
absorbiert. Zur Erhöhung der Mikrowellenabsorption kann der mittlere Rohrabschnitt
ggfs. eine größere Wandungsdicke als die benachbarten Rohrabschnitte aufweisen.
[0017] Die Vorrichtung nach Figur 1 kann zur Durchführung eines chemischen Vorganges mit
gezielter Umsetzung eines z.B. polaren Materials 7 eingesetzt werden, das beispielsweise
in den drei aufeinanderfolgenden Rohrabschnitten bei konstanter Strahlungsbelastung
auf unterschiedliche Temperaturen erwärmt werden soll. Das Material 7 wird als Granulat
in nicht gezeigter Weise dem Rohr 1 zugeführt und mittels der sich drehenden Transportschnecke
2 in Transportrichtung 8 durch die Rohrabschnitte im Bereich des Resonators 5 transportiert.
Dabei gelangt es zunächst in den Rohrabschnitt im linken Bereich (in Figur 1) des
Resonators 5 und wird dort durch die vom Generator 3.1 erzeugten und nahezu vollständig
durch die Rohrwandung hindurchtretenden Mikrowellen-Strahlung 4.1 direkt erwärmt,
bis seine Schmelztemperatur erreicht ist. Dabei ist das Material 7 einer der Leistung
der Mikrowellen-Strahlung 4.1 entsprechenden Strahlungsbelastung ausgesetzt. Im folgenden,
im mittleren Bereich des Resonators 5 befindlichen Rohrabschnitt erfolgt eine weitere
Erwärmung des Materials 7 mittels der mit entsprechend höherer Leistung im Vergleich
zum Generator 3.1 vom Generator 3.2 erzeugten Mikrowellen-Strahlung 4.2. Die Rohrwandung
weist ein derart auf diese höhere Strahlungsleistung abgestimmtes Mikrowellen-Absorptionsvermögen
(ggfs. auch Wandungsdicke) auf, daß sie den gleichen Strahlungsanteil wie die Rohrwandung
im vorhergehenden Rohrabschnitt durchtreten läßt und somit die gleiche Strahlungsbelastung
und die gleiche direkte Erwärmung des Materials 7 hervorruft. Der verbleibende, von
der Rohrwandung absorbierte und diese erhitzende Strahlungsanteil verursacht die weitere
Erwärmung des Materials 7 bis zu der für dessen Umsetzung erforderlichen Temperatur.
Nach beendeter Umsetzung gelangt das Material 7 in den nachfolgenden, dritten Rohrabschnitt.
Da die Mikrowellen-Absorptionseigenschaften der Wandung dieses Rohrabschnitts und
die Leistung des zugeordneten Generators 3.3 die gleichen wie im ersten, dem Generator
3.1 zugeordneten Rohrabschnitt sind, kühlt sich das Material 7 in diesem dritten Rohrabschnitt
bei gleicher Strahlungsbelastung bis zum Erreichen der Schmelztemperatur ab. Eine
gleichmäßigere Erwärmung des Materials 7 kann durch Verwendung einer aus einer mikrowellen-absorbierenden
Substanz bestehenden Förderschnecke 2 erzielt werden.
[0018] Die Vorrichtung nach Figur 2 unterscheidet sich von derjenigen nach Figur 1 durch
Verwendung eines Rohres, das aus mehreren (z.B. drei) getrennten Rohrabschnitten 9.1,9.2
und 9.3 zusammengesetzt ist, eines Resonators, der ebenfalls aus mehreren Abschnitten
10.1 bis 10.3 besteht und eines dem Rohr 9.1 bis 9.3 vorgeschalteten, herkömmlichen
Extruders 11 (nur angedeutet) anstelle der im Rohr befindlichen Transportschnecke.
Jedem Rohrabschnitt 9.1-9.3 und jedem Resonatorabschnitt 10.1-10.3 ist je einer der
Generatoren 3.1 bis 3.3 nach Fig. 1 zugeordnet.
[0019] Die Rohrwandung des mittleren Rohrabschnitts 9.2 besteht aus nahezu völlig mikrowellendurchlässiger
Keramik, während die beiden benachbarten Rohrabschnitte 9.1 und 9.3 durch Zusatz von
beispielsweise Kohlenstoff oder Siliciumcarbid (SiC) ein entsprechendes Mikrowellen-Absorptionsvermögen
aufweisen. Ggfs. kann die Wandungsdicke und damit die Mikrowellenabsorption erhöht
werden.
[0020] Die Vorrichtung nach Figur 2 kann zur Herstellung von Bauteilen aus keramischen Materialien
mit einer durch Mikrowellen-Bestrahlung bestimmter Leistung beeinflußten Kristallstruktur
eingesetzt werden. Zu diesem Zweck wird ein bildsames Gemisch 12 der Ausgangsstoffe
dieser keramischen Materialien durch eine Trichteröffnung 13 dem Extruder 11 zugeführt
und durch dessen Förderschnecke durch das Rohr 9.1 bis 9.3 in Transportrichtung 8
transportiert. Dabei gelangt das Gemisch 12 zunächst in den dem Extruder 11 benachbarten
Rohrabschnitt 9.1 und wird dort durch die Rohrwandung, die durch den von ihr absorbierten
Anteil der vom Generator 3.1 erzeugten Mikrowellen-Strahlung 14.1 erhitzt ist, auf
eine Temperatur erwärmt, die oberhalb des Kristallationspunktes des keramischen Materials
liegt. Ein verbleibender, durch die Rohrwandung hindurchtretender Anteil der Mikrowellen-Strahlung
14.1 weist infolge entsprechender Einstellung des Generators 3.1 die gleiche, bestimmte
und zur gewünschten Beeinflussung der Kristallstruktur erforderliche Leistung wie
die gesamte, vom nachfolgenden Generator 3.2 erzeugte Mikrowellen-Strahlung 14.2 auf.
Im anschließenden Rohrabschnitt 9.2 erfolgt eine Abkühlung des Gemischs 12 aufgrund
seiner unpolaren Eigenschaft und damit seine Kristallisation. Diese wird durch die
vom Generator 3.2 mit geringerer Leistung erzeugte, nahezu vollständig durch die mikrowellendurchlässige
Rohrwandung hindurchtretende Mikrowellen-Strahlung 14.2 in der gewünschten Weise beeinflußt.
Dabei ist die Strahlungsbelastung des Gemischs 12 die gleiche wie im vorhergehenden
Rohrabschnitt 9.1. Im nachfolgenden Rohrabschnitt 9.3, der eine größere Länge als
der erste Rohrabschnitt 9.1 aufweist, wird das Gemisch 12 mittels der vom Generator
3.3 erzeugten Mikrowellen-Strahlung 14.3 entsprechend höherer Leistung bis zur Brenntemperatur
erwärmt und gebrannt. Die Erwärmung erfolgt indirekt durch die Rohrwandung, deren
Mikrowellen-Absorptionsvermögen und ggfs. Wandungsdicke so eingestellt ist, daß der
von ihr absorbierte Strahlungsanteil zur Erzielung der Brenntemperatur ausreicht und
der verbleibende Strahlungsanteil die gleiche Strahlungsbelastung des Gemischs 12
wie in den beiden vorhergehenden Rohrabschnitten 9.1 und 9.2 hervorruft. Dementsprechend
ist die Leistung des Generators 3.3 größer als diejenige des Generators 3.1, während
der Generator 3.2 die kleinste, die Strahlungsbelastung des Gemischs 12 bestimmende
Leistung aufweist. Die Leistungsüberschüsse der beiden Generatoren 3.1 und 3.3 dienen
zur Erwärmung des Gemischs 12 bis zur jeweiligen Temperatur. Nach Abschluß des Brandes
wird das fertiggestellte Keramikmaterial als Endlosstrang 15 aus dem freien Ende des
Rohrabschnitts 9.3 ausgestoßen.
[0021] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können selbstverständlich auch Materialien
anderer als der bisher beschriebenen Konsistenz, beispielsweise in flüssiger oder
suspendierter Form mittels entsprechender Fördermittel, wie beispielsweise drehende
Rohre, Förderbänder etc. behandelt werden, die Mikrowellen können zwecks Beeinflussung
der Struktur der Materialien auch gepulst werden.
1. Vorrichtung zur Mikrowellen-Bestrahlung von Materialien, insbesondere der Ausgangsstoffe
für keramische Materialien und Legierungen, mit einer eine Förderstrecke definierenden
Rinnen- oder Rohranordnung, deren Wandung zum Zweck der Beheirung des Materials ein
bestimmtes Mikrowellen-Absorptionsvermögen aufweist, mit einem die Wandung zumindest
streckenweise umgebenden Resonator (5) sowie wenigstens einem Generator (3.1 bis 3.3)
zum Erzeugen der Mikrowellen-Strahlung,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung der Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) über ihre Länge im
Bereich des Resonators (5) sich in ihrer Längsrichtung stetig oder stufenweise oder
jeweils einstufig ändernde Mikrowellen-Absorptionseigenschaften aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks indirekter Erwärmung der Materialien mit der Mikrowelle eine der Förderstrecke
vorgeschaltete Einrichtung zum Zuführen von Zusatzmaterialien mit hohem Mikrowellen-Absorptionsvermögen
zum Material vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) horizontal angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung eine unterschiedliche stoffliche Zusammensetzung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandung eine unterschiedliche Dicke aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von dem Generator (3.1 bis 3.3) erzeugte Mikrowellen-Strahlung veränderlich
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von dem Generator (3.1 bis 3.3) erzeugte Mikrowellen-Strahlung über die Länge
der Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) so veränderlich ist, daß die sich in
der Rinne- oder Rohranordnung einstellende Temperatur konstant ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Temperatursensoren (6) zum Messen der Temperatur der Rinnen- oder Rohranordnung
(1;9.1 bis 9.3) vorgesehen sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) aus Keramik mit einem Zusatz aus einer elektrisch
und/oder magnetisch leitfähigen Substanz besteht, insbesondere Kohlenstoff, Siliciumcarbid
oder Metall.
10. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) im mittleren Bereich Mikrowellen
absorbiert und in den sich vor und hinter diesem mittleren Bereich befindlichen Bereichen
nahezu völlig mikrowellendurchlässig ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) im mittleren Bereich eine größere
Wandungsdicke aufweist als in den übrigen Bereichen.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere, vorzugsweise drei Generatoren (3.1 bis 3.3) über die Länge der Rinnen-
oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) hintereinanderliegend angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsleistung der Generatoren (3.1 bis 3.3) unterschiedlich ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) aus mehreren, insbesondere drei
getrennten Rohrabschnitten zusammengesetzt ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Rohrabschnitt (9.2) aus mikrowellendurchlässiger Keramik besteht,
während die beiden benachbarten Rohrabschnitte (9.1, 9.3) ein Mikrowellen-Absorptionsvermögen
aufweisen.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Rinnen- oder Rohrabschnitt (9.1 bis 9.3) ein Generator (3.1 bis 3.3) zugeordnet
ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Rinnen- oder Rohranordnung (1;9.1 bis 9.3) eine drehbare Transportschnecke
(2) angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transportschnecke (2) aus mikrowellen-absorbierendem Material besteht.
19. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rinnen- oder Rohranordnung ein Extruder (11) vorgeordnet ist.
1. An arrangement for microwave irradiation of materials, in particular of the starting
materials for ceramic materials and alloys, having a trough or pipe arrangement, defining
a conveying path, the wall of which has - for the purpose of heating the material
- a specific microwave-absorption capacity, a resonator (5) surrounding at least a
length of the wall, and at least one generator (3.1 to 3.3) for generating the microwave
radiation,
characterised in that,
the wall of the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3) has over its length in
the region of the resonator (5) microwave-absorption properties that change continuously
or progressively or in respective steps along its length direction.
2. An arrangement according to claim 1,
characterised in that,
for the purpose of indirect microwave heating of materials, a device for supplying
to the material additional materials having a high microwave-absorption capacity is
provided before the conveying path.
3. An arrangement according to claim 1 or 2,
characterised in that,
the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3) is arranged horizontally.
4. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the wall has a material composition that varies.
5. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the wall has a thickness that varies.
6. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the microwave radiation generated by the generator (3.1 to 3.3) is variable.
7. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the microwave radiation generated by the generator (3.1 to 3.3) is so variable along
the length of the trough or pipe arrangement (1; 9.,1 to 9.3) that the temperature
arising in the trough or pipe arrangement is constant.
8. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
temperature sensors (6) are provided for measuring the temperature of the trough or
pipe arrangement (1; 91. to 9.3).
9. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3) is of ceramic with the addition of an electrically
and/or magnetically conductive substance, in particular carbon, silicon carbide or
metal.
10. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3) absorbs microwaves in the middle region
and in the regions before and after this middle region is almost completely microwave-permeable.
11. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3) has a larger wall thickness in the
middle region than in the other regions.
12. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
a plurality, preferably three, generators (3.1 to 3.3) are arranged one after the
other along the length of the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3).
13. An arrangement according to claim 12,
characterised in that,
the radiation powers of the generators (3.1 to 3.3) differ.
14. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3) comprises a plurality, in particular
three, separate pipe sections.
15. An arrangement according to claim 14,
characterised in that,
the middle pipe section (9.2) consists of microwave-permeable ceramic, whilst the
two neighbouring pipe sections (9.1, 9.3) have a microwave-absorption capacity.
16. An arrangement according to any preceding claim,
characterised in that,
each trough or pipe section (9.1 to 9.3) has an associated generator (3.1 to 3.3).
17. An arrangement according to any preceding claim, characterised in that a rotatable
screw conveyor (2) is arranged in the trough or pipe arrangement (1; 9.1 to 9.3).
18. An arrangement according to claim 17, characterised in that the screw conveyor (2)
is of microwave-absorbing material.
19. An arrangement according to any preceding claim, characterised in that an extruder
(11) is arranged before the trough or pipe arrangement.
1. Dispositif d'exposition de matériaux à l'action de micro-ondes, en particulier de
matériaux de départ pour des matières céramiques et alliages, comprenant un agencement
tubulaire ou en gouttière qui définit un trajet de transport et dont la paroi présente
une capacité d'absorption de micro-ondes déterminée, en vue du chauffage du matériau,
un résonateur (5) entourant la paroi au moins sur un tronçon de longueur, et au moins
un générateur (3.1 à 3.3) pour produire le rayonnement micro-ondes, caractérisé par
le fait que la paroi de l'agencement tubulaire ou en gouttière (1;9.1)9.3) présente
sur sa longueur, dans la zone du résonateur, des propriétés d'absorption de micro-ondes
variant dans sa direction longitudinale de façon continue ou graduelle ou sous forme
de gradin unique.
2. Dispositif suivant la revendication 1, caractérisé par le fait qu'en vue du chauffage
indirecte des matériaux à l'aide des micro-ondes, un dispositif pour amener aux matériaux
à chauffer des matériaux additionnels ayant une grande capacité d'absorption de micro-ondes,
est monté en aval du trajet de transport.
3. Dispositif suivant la revendication 1 ou 2, caractérisé par le fait que l'agencement
tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3) est disposé horizontalement.
4. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
la paroi présente des différences de composition du point de vue substance.
5. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
la paroi présente des différences d'épaisseur.
6. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
le rayonnement micro-ondes produit par le générateur (3.1 à 3.3) est variable.
7. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
le rayonnement micro-ondes produit par le générateur (3.1 à 3.3) est variable sur
la longueur de l'agencement tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3) de telle manière
que la température s'établissant dans l'agencement tubulaire ou en gouttière soit
constante.
8. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
des sondes de température (6) sont prévues pour mesurer la température de l'agencement
tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3).
9. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
l'agencement tubulaire (1;9.1 à 9.3) est constitué par de la matière céramique avec
addition d'une substance électriquement et/ou magnétiquement conductrice, en particulier
carbone, carbure de silicium ou métal.
10. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
l'agencement tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3) absorbe les micro-ondes dans
la zone médiane et est presque complètement transparent aux micro-ondes quand les
zones se trouvant en avant et arrière de cette zone médiane.
11. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
l'agencement tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3) présente dans la zone médiane
une plus grande épaisseur de paroi que dans les zones restantes.
12. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
plusieurs, de préférence trois générateurs (3.1 à 3.3), sont disposés les uns derrière
les autres sur la longueur de l'agencement tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3).
13. Dispositif suivant la revendication 12, caractérisé par le fait que les puissances
de rayonnement des générateurs (3.1 à 3.3) sont différentes.
14. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que
l'agencement tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3) est composé de plusieurs, en
particulier de trois sections tubulaires distinctes.
15. Dispositif suivant la revendication 14, caractérisé par le fait que la section tubulaire
(9.2) médiane est constituée par une matière céramique transparente aux micro-ondes,
tandis que les deux sections tubulaires (9.1, 9.2) voisines présentent une capacité
d'absorption de micro-ondes.
16. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'un
générateur (3.1 à 3 ;3) est associé à chaque section tubulaire ou en gouttière (9.1
à 9.3).
17. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'une
vis transporteuse (2) susceptible d'être entraînée en rotation est disposée dans l'agencement
tubulaire ou en gouttière (1;9.1 à 9.3).
18. Dispositif suivant la revendication 17, caractérisé par le fait que la vis transporteuse
(2) est constituée par un matériau absorbant les micro-ondes.
19. Dispositif suivant l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait qu'une
extrudeuse (11) est montée en amont de l'agencement tubulaire ou en gouttière.