[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigung eines Fahrzeuglenkrades an einer Lenkwelle,
mit einer drehfesten Welle/Nabe-Verbindung zwischen einer Nabe des Lenkrades und einem
dem Lenkrad zugeordneten Ende der Lenkwelle und mit einem Spannelement, welches eine
in der Richtung der Längsachse der Lenkwelle wirksame Formschlußverbindung zwischen
der Nabe und der Lenkwelle bildet.
[0002] An eine solche Befestigung werden üblicherweise die folgenden Anforderungen gestellt:
Die Befestigung muß das Lenkrad fest und sicher mit der Lenkwelle verbinden, da ein
unbeabsichtigtes Lösen dieser Verbindung schwerwiegende Folgen haben könnte. Weiterhin
muß die Verbindung lösbar sein, so daß ein Austausch beispielsweise des Lenkrades
möglich ist. Schließlich muß eine Justierung der Winkelausrichtung des Lenkrades relativ
zur Lenkwelle möglich sein.
[0003] Bei der üblichen Befestigung des Lenkrades an der Lenkwelle wird für die drehfeste
Welle/Nabe-Verbindung eine Keilwellenverbindung verwendet. Durch Aufstecken der mit
einem Keilnabenprofil versehenen Nabe auf das als Keilwellenprofil ausgebildete Ende
der Lenkwelle wird eine drehfeste Verbindung zwischen Lenkrad und Lenkwelle erzielt,
deren Winkelausrichtung einstellbar ist. Für die Festlegung der Nabe an der Lenkwelle
in deren axialer Richtung wird auf einen am genannten Ende der Lenkwelle ausgebildeten
Gewindefortsatz von der Innenseite der Nabe aus eine Mutter aufgeschraubt, welche
die Nabe mit der Lenkwelle verspannt. Somit ist das Lenkrad fest und sicher an der
Lenkwelle befestigt.
[0004] Als Folge des in letzter Zeit gestiegenen Sicherheitsbewußtseins kommen vermehrt
Gassack-Rückhaltesysteme zum Einsatz, die fahrerseitig im Innenraum der Nabe des Lenkrades
angeordnet sind. Im Interesse einer rationellen Montage sollte ein solches Gassack-Rückhaltesystem
dem Fahrzeughersteller bereits fertig im Lenkrad montiert geliefert werden. Dies hat
aber zur Folge, daß durch die in die Nabe des Lenkrades eingebauten Komponenten des
Gassack-Rückhaltesystems ein Zugang zu einem im Innenraum der Nabe angeordneten Spannelement
schwierig oder gar unmöglich ist.
[0005] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine Befestigung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei der das Verbinden des Lenkrades mit der Lenkwelle vom Außenraum der
Nabe aus erfolgen kann.
[0006] Zu diesem Zweck ist bei einer Befestigung der eingangs genannten Art gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß das Spannelement ein Schraubbolzen
ist, dessen Gewindeschaft in eine Gewindebohrung in der Lenkwelle eingeschraubt ist
und dessen Kopf in der Nabe drehbar, aber axial fest aufgenommen und am Außenumfang
mit einer Verzahnung versehen ist, und daß in der Nabe ein Ritzel gelagert ist, dessen
Verzahnung in der Verzahnung des Schraubbolzens kämmt und das mit einer von der Außenseite
der Nabe aus zugänglichen Formschlußausnehmung für ein Spannwerkzeug versehen ist.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß das Spannelement
eine in der Nabe drehbar, aber axial fest aufgenommene Schraubmutter ist, deren Innengewinde
mit dem Ende der Lenkwelle verschraubt ist und deren Außenumfang mit einer Verzahnung
versehen ist, und daß in der Nabe ein Ritzel gelagert ist, dessen Verzahnung in der
Verzahnung der Schraubmutter kämmt und das mit einer von der Außenseite der Nabe aus
zugänglichen Formschlußausnehmung für ein Spannwerkzeug versehen ist. Auf diese Weise
kann durch Einsetzen eines geeigneten Werkzeuges in die Spannausnehmung das Spannelement
leicht von der Rückseite des Lenkrades aus angezogen werden, ohne daß dafür der Innenraum
der Nabe zugänglich sein muß.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1 schematisch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigung
eines Lenkrades an einer Lenkwelle;
- Fig. 2 schematisch eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Befestigung
eines Lenkrades an einer Lenkwelle;
- Fig. 3 eine Ausführungsvariante; und
- die Figuren 4 und 5 eine weitere Ausführungsvariante.
[0008] In Fig. 1 ist schematisch eine erste Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Das
(nicht dargestellte) Fahrzeuglenkrad enthält eine ausschnittsweise gezeigte Nabe 10,
wobei der Innenraum der Nabe bezüglich der Figur links des dargestellten Abschnittes
der Nabe 10 liegt. Im doppelwandigen Boden der Nabe 10 ist ein Schraubbolzen 12 drehbar,
aber axial fest aufgenommen, dessen Kopf 14 am Außenumfang mit einer Verzahnung 16
versehen ist. Der Schaft 18 des Schraubbolzens 12 erstreckt sich durch eine Öffnung
im Boden der Nabe 10 nach außen und ist mit einem Außengewinde 20 versehen. Die Nabe
10 ist an der Außenseite mit einem Ansatz in Form einer Hülse 22 versehen, welche
konzentrisch mit der Öffnung im Boden der Nabe 10 angeordnet ist und den Schaft 18
mit allseitigem Spiel umgibt.
[0009] Im Boden der Nabe 10 ist weiterhin ein Ritzel 24 drehbar aufgenommen, dessen Verzahnung
26 in der Verzahnung 16 kämmt. Die beiden Verzahnungen sind Stirnradverzahnungen.
Das Ritzel 24 ist mit einer vom Außenraum der Nabe 10 aus zugänglichen Formschlußausnehmung
28 für den Eingriff eines Spannwerkzeugs versehen, welches beispielsweise die Form
eines Innensechskants haben kann.
[0010] Das dem Lenkrad zugeordnete Ende einer Lenkwelle 30 ist mit einer Bohrung 32 versehen,
in der ein Innengewinde 34 gebildet ist, welches zum Außengewinde 20 des Schraubbolzens
12 komplementär ist. Ferner ist der Außendurchmesser dieses Endes der Lenkwelle 30
an den Innendurchmesser der Hülse 22 angepaßt.
[0011] Das Lenkrad wird in der folgenden Weise mit der Lenkwelle verbunden: Das Lenkrad
wird auf die Lenkwelle aufgesetzt, bis der Schaft 18 des Schraubbolzens 12 am Ende
der Lenkwelle 30 anliegt. Dann wird ein Spannwerkzeug in die Formschlußausnehmung
28 eingesetzt, und mittels diesem Spannwerkzeug wird über das Ritzel der Schraubbolzen
in der geeigneten Richtung gedreht, so daß sich das Außengewinde 20 des Schraubbolzens
12 in das Innengewinde 34 der Lenkwelle 30 einschraubt. Dabei wird das dem Lenkrad
zugeordnete Ende der Lenkwelle in die Hülse 22 hineingezogen, bis es am Boden der
Nabe 10 anliegt. Wenn der Schraubbolzen 12 mit einem geeigneten Anzugsdrehmoment angezogen
ist, ist die Befestigung des Lenkrades an der Lenkwelle beendet.
[0012] In Fig. 2 ist schematisch eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Soweit diese Ausführungsform mit der ersten Ausführungsform übereinstimmt, werden
die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0013] Das (nicht dargestellte) Fahrzeuglenkrad enthält eine ausschnittsweise gezeigte Nabe
10, wobei der Innenraum der Nabe bezüglich der Figur links des dargestellten Abschnittes
der Nabe 10 liegt. Im doppelwandigen Boden der Nabe 10 ist eine Schraubmutter 13 drehbar,
aber axial fest aufgenommen, die ein Innengewinde 15 enthält und deren Außenumfang
mit einer Verzahnung 16 versehen ist. Der Boden der Nabe 10 ist weiterhin mit einer
Öffnung im Boden und mit einem Ansatz in Form einer Hülse 22 versehen, wobei sowohl
die Öffnung als auch die Hülse 22 auf die Drehachse der Schraubmutter 13 zentriert
sind. Die Innenseite der Hülse ist mit einem Keilnabenprofil 23 versehen.
[0014] Im Boden der Nabe 10 ist weiterhin ein Ritzel 24 drehbar aufgenommen, welches dem
Ritzel aus der ersten Ausführungsform entspricht.
[0015] Das dem Lenkrad zugeordnete Ende einer Lenkwelle 30 ist mit einem Fortsatz 40 versehen,
der ein Außengewinde 42 aufweist, welches zum Innengewinde 15 der Schraubmutter komplementär
ist. An den Fortsatz 40 schließt sich ein Abschnitt an, der mit einem Keilwellenprofil
44 versehen ist, welches zum Keilnabenprofil 23 komplementär ist.
[0016] Das Lenkrad wird in der folgenden Weise mit der Lenkwelle verbunden: Das Lenkrad
wird auf die Lenkwelle aufgesetzt, wobei das Keilwellenprofil 44 der Lenkwelle 30
in das Keilnabenprofil 23 der Hülse 22 eingreift. Dann wird ein Spannwerkzeug in die
Formschlußausnehmung 28 eingesetzt, und mittels dieses Spannwerkzeugs wird über das
Ritzel der Schraubbolzen in der geeigneten Richtung gedreht, so daß sich das Innengewinde
15 auf das Außengewinde 42 schraubt. Dabei wird das dem Lenkrad zugeordnete Ende der
Lenkwelle weiter in die Hülse 22 hineingezogen, bis es am Boden der Nabe 10 anliegt.
Wenn die Mutter 13 mit einem geeigneten Anzugsdrehmoment angezogen ist, ist die Befestigung
des Lenkrades an der Lenkwelle beendet.
[0017] Durch das mit dem Spannelement in Verbindung stehende Ritzel und die in diesem gebildete
Formschlußausnehmung ist es für das Befestigen des Fahrzeuglenkrades an der Lenkwelle
nicht erforderlich, daß der Innenraum der Nabe zugänglich ist. Somit ergibt sich die
Möglichkeit, in den Innenraum der Nabe des Lenkrades die entsprechenden Komponenten
eines Gassack-Rückhaltesystems einzubauen, bevor das Lenkrad mit der Lenksäule verbunden
wird. Gemäß einer (nicht dargestellten) Weiterbildung der ersten bzw. der zweiten
Ausführungsform können der Schraubbolzen bzw. die Lenkwelle hohl sein, so daß ein
Gasgenerator in der Lenkwelle angeordnet werden kann, der dann über deren Innenraum
mit dem Innenraum der Nabe in Verbindung steht, in der die entsprechenden Komponenten
eines Gassack-Rückhaltesystems angeordnet sind. Gemäß einer (nicht dargestellten)
weiteren Weiterbildung kann das Ritzel auch mit einer Drehachse angeordnet werden,
welche die Drehachse des Spannelementes in einem Winkel von 90° schneidet. In diesem
Fall wären die beiden Verzahnungen Kegelradverzahnungen, und die Spannausnehmung wäre
von der Seite aus zugänglich.
[0018] Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsvariante wird die Schraubmutter 13, oder analog
der Kopf 14 des Schraubbolzens 12, mittels einer Ritzelschraube 50 angetrieben, die
von der Seite der Lenkwelle her zugänglich ist. Diese Ritzelschraube 50 ist in Lagerelementen
52 an der Lenkradnabe drehbar gelagert und axial gesichert. Wie bei den zuvor beschriebenen
Ausführungsformen bildet die Ritzelschraube 50 mit der Schraubmutter 13 bzw. mit dem
Kopf 14 des Schraubbolzens 12 ein Getriebe, das durch Reibung der beteiligten Elemente
selbsthemmend ist.
[0019] Bei der in den Fig. 4 und 5 gezeigten Ausführungsform wird eine Schraube 51 mit Schneckengewinde
verwendet, um die Schraubmutter 13 auf dem Gewinde am Ende der Lenkwelle 30 zu verdrehen.
Die Schraubmutter 13 wird durch eine Halterung 56 in der vorgesehenen Stellung gehalten.
Die Schraube 51 kann von beiden Seiten in die Nabe des Lenkrades eingeführt werden,
so daß sie sowohl beim Festschrauben der Schraubmutter 13 als auch beim Lösen in die
Nabe hinein- und gegen einen geeigneten Anschlag gezogen wird. Alternativ kann vorgesehen
sein, die Schraubmutter 13 nur von einer Seite der Nabe aus zu betätigen. In diesem
Fall wird vorzugsweise zum Lösen eine Schraube 51 mit einer Gewindesteigung verwendet,
die entgegengesetzt zur Gewindesteigung der Schraube ist, die zum Festschrauben der
Schraubmutter 13 verwendet wird. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Schraube
51 beim Festschrauben oder beim Lösen der Schraubmutter 13 aus der Nabe herausgedrückt
wird. Nach dem Festschrauben bzw. Lösen der Schraubmutter 13 kann die Schraube aus
der Nabe entfernt werden.
1. Befestigung eines Fahrzeuglenkrades an einer Lenkwelle,
mit einer drehfesten Welle/Nabe-Verbindung zwischen einer Nabe (10) des Lenkrades
und einem dem Lenkrad zugeordneten Ende der Lenkwelle (30) und
mit einem Spannelement (12), welches eine in der Richtung der Längsachse der Lenkwelle
(30) wirksame Formschlußverbindung zwischen der Nabe (10) und der Lenkwelle (30) bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement ein Schraubbolzen (12) ist, dessen Gewindeschaft
(18) in eine Gewindebohrung (32) in der Lenkwelle (30) eingeschraubt ist und dessen
Kopf (14) in der Nabe (10) drehbar, aber axial fest aufgenommen und am Außenumfang
mit einer Verzahnung (16) versehen ist, und daß in der Nabe (10) ein drehbares Angriffselement
(24; 50) gelagert ist, das mit der Verzahnung (16) des Schraubbolzens (12) kämmt und
das mit einer von der Außenseite der Nabe (10) aus zugänglichen Formschlußgestaltung
(28) für ein Spannwerkzeug versehen ist.
2. Befestigung eines Fahrzeuglenkrades an einer Lenkwelle,
mit einer drehfesten Welle/Nabe-Verbindung zwischen einer Nabe (10) des Lenkrades
und einem dem Lenkrad zugeordneten Ende der Lenkwelle (30) und
mit einem Spannelement (12), welches eine in der Richtung der Längsachse der Lenkwelle
(30) wirksame Formschlußverbindung zwischen der Nabe (10) und der Lenkwelle (30) bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement eine in der Nabe (10) drehbar, aber
axial fest aufgenommene Schraubmutter (13) ist, deren Innengewinde (15) mit dem Ende
der Lenkwelle (30) verschraubt ist und deren Außenumfang mit einer Verzahnung (16)
versehen ist, und daß in der Nabe (10) ein drehbares Formschlußelement (24; 50) gelagert
ist, das mit der Verzahnung (16) der Schraubmutter (13) kämmt und das mit einer von
der Außenseite der Nabe (10) aus zugänglichen Formschlußgestaltung (28) für ein Spannwerkzeug
versehen ist.
3. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungen
(16, 26) des Spannelementes (12; 13) und des als Ritzel (24) ausgebildeten Angriffselements
Stirnradverzahnungen sind.
4. Befestigung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzahnungen
(16, 26) des Spannelementes (12; 13) und des als Ritzel (24) ausgebildeten Angriffselements
Kegelradverzahnungen sind.
5. Befestigung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Angriffselement
mit der Verzahnung (16) des Spannelementes (12; 13) nach Art eines Schneckengetriebes
zusammenwirkt.
6. Befestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
drehfeste Welle/Nabe-Verbindung durch ein Keilwellenprofil (44) auf der Lenkwelle
und durch ein Keilnabenprofil (23) in einem Ansatz der Nabe (10) gebildet ist.