[0001] Die Erfindung betrifft einen Patronengurt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1;
ein solcher Patronengurt wird in dem Selbstlade-Granatwerfer HK AGL 40 mm der Anmelderin
verwendet, um diesem aufeinanderfolgend die im Patronengurt enthaltenen Patronen zuzuführen
(vgl. DE-Patentanmeldung P 43 34 412.7-15). Ein solcher Patronengurt ist durch die
US-A-3 254 565 bekannt.
Ein Patronengurt gleicher Bauart könnte grundsätzlich aber auch für andere Selbstladewaffen
bzw. Patronen verwendet werden. Schließlich ist hier der Begriff "Patrone" im weitesten
Sinne zu verstehen, so daß unter "Patrone" auch Bauelemente verstanden werden können,
wie etwa Bolzen oder Nägel, die einem Bolzenschußapparat oder einer anderen Einrichtung
zum Verwenden solcher Bauelemente aufeinanderfolgend zugeführt werden.
[0002] Ferner beziehen sich im folgenden ohne näheren Bezug verwendete, relative Lagebezeichnungen,
wie "vorne", "radial" o. dgl. auf gegurtete Patronen bzw. deren Längsachse, wobei
"vorne" die Richtung angibt, in welche das Geschoß der Patrone weist, und wobei von
einer Patone mit nahezu zylindrischer oder flaschenförmiger Patronenhülse ausgegangen
wird.
[0003] Der eingangs genannte Patronengurt weist wie viele bekannte Patronengurte eine Anzahl
von Gurtgliedern auf, von denen jedes einer Patrone zugeordnet ist und die miteinander
gelenkig verbunden sind.
[0004] Das Gurtglied umschließt die Patronenhülse nahe ihrem geschoßseitigen Rand wie eine
Manschette und sitzt so stramm auf der Patronenhülse, daß es nur gewaltsam längs deren
verschoben werden kann.
[0005] Die Gurtglieder weisen jeweils einander diametral gegenüberliegende Ausbuchtungen
auf, und die nebeneinanderliegenden Ausbuchtungen benachbarter Patronen sind mit einem
Verbindungsglied verbunden, das Öffnungen in den Ausbuchtungen mit Spiel durchsetzt
und zwischen Ausbuchtung und zugehöriger Patrone, also jeweils endseitig, eine Verdickung
aufweist, die die Öffnung in der Ausbuchtung hintergreift. Somit können nebeneinanderliegende
Gurtglieder nicht in radialer Richtung auseinandergezogen werden. Außerdem ist die
Verdickung in Zuordnung zur Form der Ausbuchtung in der Regel so ausgebildet, daß
der Patronengurt nicht nur in einer Radialebene der parallel nebeneinanderliegenden
Patronen ausgelenkt werden kann, sondern auch in begrenztem Maße verwunden und in
einer Axialebene geknickt werden kann; die Verwindung und Knickung erleichtert die
Zuführung zur Waffe, behindert aber nicht deren Funktion, da im Patroneneinlauf der
Waffe die Patronen wieder exakt parallel zueinander ausgerichtet werden.
[0006] Während bei einem herkömmlichen Patronengurt die Patronen beim Entgurten in der Waffe
aus den Gurtgliedern herausgezogen oder -geschoben werden, wonach die Gurtglieder
einzeln oder zusammenhängend, aber von den Hülsen abgefeuerter Patronen gesondert
ausgeworfen werden, verbleibt beim gattungsbildenden und erfindungsgemäßen Patronengurt
das Gurtglied an der Patronenhülse und wird beim Einschieben der Patrone in das Patronenlager
lediglich bis zum Hülsenboden verschoben; das Entgurten besteht lediglich darin, daß
die nebeneinanderliegenden Gurtglieder voneinander getrennt werden.
[0007] Diese Trennung ist dadurch ermöglicht, daß die Öffnung in einer der Ausbuchtungen
eines jeden Gurtgliedes zum vorderen oder meist hinteren Rand des Gurtgliedes hin
unter Bildung einer Rastgasse offen ist, mit einer Engstelle, die kleiner ist als
die Dicke des Verbindungsgliedes, so daß dieses nur dann aus der entsprechenden Öffnung
herausgelangen kann, wenn es mit so großer Kraft gegen die Engstelle gedrückt wird,
daß es diese auseinanderdrücken kann.
[0008] Dieses Auseinanderdrücken erfolgt in der Regel federnd, so daß die Engstelle nach
dem Entgurten wieder im wesentlichen ihr Ausgangsmaß einnimmt, kann aber auch verformend
erfolgen; schließlich ist es auch möglich, anstelle der Engstelle eine Sollbruchstelle
vorzusehen.
[0009] Entsprechend dieser Ausbildung der Engstelle besteht das Gurtglied aus Stahlblech,
was die Regel ist, kann aber auch aus duktilem Metall oder aus Kunststoff bestehen;
im Falle eines nachgiebigen Kunststoffes kann auch das Gurtglied beim Einführen der
Patrone in das Patronenlager axial zusammengedrückt werden.
[0010] Bei dem eingangs genannten, bekannten Granatwerfer der Anmelderin wird beim Entgurten
die erste Patrone des Patronengurtes mit ihrem Gurtglied gegenüber der nachfolgenden
Patrone nach vorne verschoben und anschließend unter geradliniger Fortsetzung ihrer
Bewegung in das Patronenlager eingeführt; bei einem anderen, bereits im Truppeneinsatz
befindlichen Selbstlade-Granatwerfer für die gleiche Patrone dagegen, der einen Patronengurt
verwendet, der mit dem gattungsbildenden baugleich ist, wird die erste Patrone gegenüber
dem nachfolgenden Patronengurt nach hinten abgezogen, in die Ebene des Patronenlagers
abgesenkt und erst dann nach vorne in das Patronenlager eingeführt.
[0011] Infolge dieses unterschiedlichen Funktionsprinzips der beiden, genannten Waffen kann
in beiden zwar der gleiche Patronengurt verwendet werden, aber der in der einen Waffe
anfangsseitig einzuführende Patronengurt muß in der anderen Waffe, um funktionsfähig
zu sein, endseitig eingeführt werden.
[0012] Wenn die Patronengurte, wie üblich, in Zickzacklagen in Munitionskästen verstaut
sind, die für den einen dieser beiden Granatwerfertypen bestimmt sind, dann muß für
die Verwendung beim anderen Granatwerfertyp der Patronengurt aus dem Munitionskasten
genommen, umgedreht und wieder in den Munitionskasten eingelegt werden. Dies ist aber
nicht nur umständlich, sondern die Lage des Patronengurtes stimmt nun nicht mehr mit
der Aufschrift bzw. Typenangabe auf dem Munitionskasten überein; wird dieser nun aus
Unkenntnis zum Nachladen bei dem der Aufschrift entsprechenden Granatwerfertyp verwendet,
dann kann der Patronengurt zwar ohne weiteres in die Waffe eingelegt werden, doch
beim Versuch, zu schießen, also in einer akuten Gefahrensituation, verdeutlicht eine
Ladehemmung dem Schützen, daß die Ausrichtung bzw. Orientierung des Patronengurtes
falsch war. Nun gilt es, die Ursache der Ladehammung zu erkennen, den Munitionskasten
zu entleeren, den Patronengurt umzudrehen usw., und das möglichst rasch und bei Feindberührung.
[0013] Zwar wird die Friedensausstattung einer Truppe wohl nur einen Typ dieser Granatwerfer
vorsehen, so daß es zu den beschriebenen Schwierigkeiten nicht kommen wird, solange
nicht aus irgendwelchen Gründen Munitionskästen umgepackt werden und dabei ein Fehler
gemacht wird; da aber diese Friedensausstattung an Stückzahl erfahrungsgemäß so knapp
wie möglich bemessen ist, muß nach Ausbruch eines Konfliktes in aller Regel stark
nachgerüstet werden, wobei dann alle zur Verfügung stehenden Kapazitäten ausgenutzt
werden müssen, also auch Granatwerfer des anderen, ursprünglich nicht vorgesehenen
Typs beschafft und eingeführt werden müssen.
[0014] Es ist auch möglich, daß verbündete, gemeinsam eingesetzte Truppen von vorneherein
unterschiedlich ausgerüstet sind.
[0015] In jedem Fall erheben sich nicht nur die üblichen Nachschubprobleme, sondern da der
Truppe ja die grundsätzliche Verwendbarkeit der unterschiedlichen Munitionstypen bei
jedem Granatwerfertyp bekannt ist, und da letztlich jeder Granatwerfertrupp danach
trachten wird, sich mit Munition einzudecken, ungeachtet ihrer Bestimmung, weil jeder
Patronengurt in jeder Waffe verwendbar ist und nur gegebenenfalls entsprechend neu
ausgerichtet bzw. umgedreht werden muß, muß im Einsatz mit ständigen Verwechslungen
gerechnet werden. Die aus diesen Verwechslungen resultierenden Pannen sind offensichtlich
und brauchen hier nicht weiter erläutert zu werden.
[0016] Außerdem führt die beschriebene Problematik dazu, daß Armeen den noch nicht eingeführten
Granatwerfer der Anmelderin trotz seiner technischen Überlegenheit gegenüber dem bereits
eingeführten verwerfen, um dieser Problematik möglichst zu entgehen.
[0017] Es ist somit die Aufgabe der Erfindung, die beschriebene Problematik auszuräumen.
[0018] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0019] Hierbei ist erfindungsgemäß eine zweite, zum vorderen oder hinteren Rand des Gurtgliedes
hin offene Rastgasse so vorgesehen, daß die erste Patrone des Patronengurtes zusammen
mit ihrem Gurtglied nicht nur nach hinten oder vorne, sondern entweder nach hinten
oder nach vorne aus dem Eingriff mit dem nachfolgenden Gurtglied herausgeschoben oder
-gezogen werden kann.
[0020] Hierbei ist es bei geeigneter Ausbildung des Gurtgliedes grundsätzlich möglich, der
ersten Rastgasse der einen Öffnung gegenüberliegend und in die entgegengesetzte Richtung
weisend die zweite Rastgasse anzuordnen, so daß diese Öffnung sowohl nach vorne als
auch nach hinten offen ist.
[0021] Die andere Ausbuchtung des Gurtgliedes, das gerade erörtert wird, braucht nicht dazu
eingerichtet zu sein, das Verbindungsglied freizugeben, und kann somit so ausgebildet
sein, wie dies vom gattungsgemäßen Patronengurt her bekannt ist.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist aber die zweite Rastgasse
jener Ausbuchtung zugeordnet, die beim gattungsbildenden Patronengurt ohne Rastgasse
ist, und erstreckt sich somit in die gleiche Richtung wie die erste Rastgasse, also
entweder zum vorderen Rand oder bevorzugt zum hinteren Rand des Gurtgliedes. Es ist
somit ein Gurtglied geschaffen, das zu einer Mittelebene, die die Längsachse der Patrone
aufnimmt, im wesentlichen symmetrisch ist.
[0023] Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß das erfindungsgemäße
Gurtglied ebenso wie das gattungsbildende alleine aus einem durchgehenden Ringband
hergestellt werden kann, dessen Enden einander überlappen und miteinander vernietet
oder verschweißt bzw. zusammengepunktet sein können.
[0024] Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist auch das Verbindungsglied
im wesentlichen symmetrisch ausgebildet, indem nicht nur an seinem einen Ende ein
Querknebel angeordnet ist, wie dies bei dem gattungsbildenden Patronengurt der Fall
ist, sondern auch an seinem entgegengesetzten Ende; in der Draufsicht entspricht somit
das Verbindungsglied etwa dem Querschnitt eines Doppel-T-Trägers.
[0025] Hierbei verhindert jeder der beiden Querknebel eine zu starke Verwindung des Patronengurtes,
weil er nach einer geringen Verdrehung um die Längsachse des Verbindungsgliedes gegen
die Innenwände der zugehörigen Ausbuchtung anschlägt; dabei kann durch die Wahl geeigneter
Abmessungen und Toleranzen eine noch zulässige und auch zweckmäßige Verwindung einfach
und zuverlässig eingestellt werden.
[0026] Das symmetrische Verbindungsglied ist gerade zusammen mit dem symmetrischen Gurtglied
von Vorteil, da dies den Zusammenbau des erfindungsbemäßen Patronengurtes erleichtert
(Gurtglied und Verbindungsglied können ungeachtet der Orientierung eingebaut werden)
und verhindert, daß beim Entgurten an den beiden Enden des Verbindungsgliedes unterschiedliche
Belastungen auftreten.
[0027] Es hat sich in manchen Anwendungsfällen als zweckmäßig herausgestellt, daß man auch
eine geringe Verwindung des Patronengurtes, wie sie die vorangehend beschriebene Ausbildung
der Erfindung ermöglicht, tunlichst vermeidet.
[0028] Gemäß einer alternativen, ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird
daher vorgeschlagen, beide Verdickungen als rechteckige Platten auszubilden, deren
Umriß so bemessen ist, daß er etwa dem Innenquerschnitt der Ausbuchtungen entspricht;
durch den Eingriff der längeren Seitenkanten der Platten mit der Innenoberfläche des
Gurtgliedes innerhalb der jeweiligen Ausbuchtung werden nebeneinanderliegende Patronen
weitgehend parallel ausgerichtet; ein entsprechend bemessenes Spiel zwischen den zusammengesetzten
Teilen kann für die erforderliche Biegsamkeit des Patronengurtes sorgen. Ein solcher
Patronengurt kann sich auch mit einem engen, scharfkantig umgebenen Patroneneinlauf
einer Waffe nicht verhaken, da die jeweils nachfolgende Patrone zu der bereits im
Einlauf aufgenommenen weitgehend parallelgestellt wird.
[0029] Außerdem sorgt die Platte dafür, daß der Schaft, der die beiden Platten des Verbindungsgliedes
verbindet, stets zuverlässig vor der Rastgasse liegt, so daß beim Entgurten keine
Störungen auftreten können.
[0030] Vorteilhafterweise sind die beiden voneinander abgewandten Außenseiten der Platten
so gewölbt ausgebildet, so daß die äußeren Vorder- und Hinterkanten beider Platten
weniger weit voneinander entfernt sind als die Scheitel der Außenflächen der Platten.
[0031] Neben einer gewissen Beweglichkeit, die diese Ausgestaltung vorsieht, liegt ihr besonderer
Vorteil darin, daß beim Gurten der Patronen dann, wenn diese in die Gurtglieder eingeschoben
werden, sie nicht auf überstehende Kanten der Platten auflaufen können. Das meist
maschinelle Gurten kann somit störungsfrei erfolgen.
[0032] Gemäß einer weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Öffnung beiderseits
der Einmündung der Rastgasse in diese in Umfangsrichtung des Gurtgliedes verbreitert;
wenn nun beim Handhaben des erfindungsgemäßen Patronengurtes zwei benachbarte, jeweils
eine Patrone umfassende Gurtglieder gegeneinander verschwenkt werden, dann verrutscht
das diese koppelnde Verbindungsglied mit seinen Verdickungen zu den einander nächstgelegenen
Enden dieser länglichen Öffnungen und liegt somit nicht mehr der Rastgasse gegenüber;
eine auf die benachbarten Patronen aufgebrachte Längskraft, die diese entgurten könnte,
wird somit vom Rand der Öffnungen aufgenommen, so daß ein Entgurten in dieser verschwenkten
Lage der benachbarten Gurtglieder, also bei abgeknicktem Patronengurt, nicht möglich
ist.
[0033] Erst wenn die beiden Gurtglieder so nebeneinanderliegen, daß der gesamte Patronengurt
in deren Bereich sich geradlinig erstreckt, und die beiden Gurtglieder in Längsrichtung
des Patronengurtes ein wenig auseinandergezogen werden, wie dies in der Zuführeinrichtung
einer Waffe beim Entgurten der Fall ist, gelangt das Verbindungsglied zwangsläufig
vor die jeweilige Rastgasse und das Entgurten ist ohne übermäßigen Kraftaufwand möglich.
[0034] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Einmündung der Rastgasse
in die jeweilige Öffnung ausgeweitet, so daß das Verbindungsglied beim Entgurten leichter
in die Rastgasse einläuft.
[0035] Wie bereits oben vermerkt, verhindert das Verbindungsglied mit rechteckigen oder
quadratischen Platten als Verdickungen das oft unerwünschte Verwinden aufeinanderfolgender
Patronen und ihrer Gurtglieder und verbessert das leichte Entgurten dadurch, daß der
die beiden Platten des Verbindungsgliedes verbindende Schaft stets auf die jeweilige
Rastgasse ausgerichtet bleibt.
[0036] Zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Patronengurtes sind anhand
der beigefügten Zeichnung beispielsweise näher beschrieben; in dieser zeigt:
- Fig. 1
- das waffenseitige Ende des erfindungsgemäßen Patronengurtes gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
mit einer nach vorne und einer nach hinten entgurteten Patrone, in verkleinerter Darstellung,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf zwei miteinander verbundene Gurtglieder des Patronengurtes, im
selben Maßstab wie dem der Fig. 1,
- Fig. 3
- die Seitenansicht eines Gurtgliedes, im selben Maßstab wie dem der Fig. 1,
- Fig. 4
- die Ansicht eines Verbindungsgliedes des Patronengurtes, in selben Maßstab wie dem
der Fig. 1,
- Fig. 5
- Seitenansicht (a), Draufsicht (b), entgegengesetzte Seitenansicht (c) und Unteransicht
(d) eines Gurtgliedes, etwa in Originalgröße,
- Fig. 6
- das Gurtglied in der Abwicklung bzw. den ausgestanzten Stahlblechstreifen zur Herstellung
des Gurtgliedes, etwa in Originalgröße,
- Fig. 7
- eine Darstellung eines abgewickelten Gurtgliedes wie in Fig. 6 gezeigt, jedoch mit
modifizierten Öffnungen, und
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf ein anderes Ausführungsbeispiel des Gurtgliedes, ähnlich der Darstellung
der Fig. 5 (b).
[0037] Gleiche Bezugszeichen bezeichnen in allen Figuren gleiche Elemente oder Bauteile;
deren bei der Erläuterung einer Figur vorgenommene Beschreibung gilt für alle Figuren.
[0038] Die in der Beschreibung aller Figuren verwendeten Begriffe
wie "oben", "unten" usw. betreffen die Darstellung in den Figuren 1 und 7, wo "oben"
"geschoßseitig" und "unten" "patronenbodenseitig" bedeutet.
[0039] Es wird zunächst auf die Figuren 5 und 6 bezug genommen; Fig. 6 zeigt einen ausgestanzten,
länglichen Stahlblechstreifen, dessen Walzrichtung in seiner Längsrichtung verläuft.
[0040] Von der in der Zeichnung obenliegenden, im wesentlichen geradlinig verlaufenden Kante
aus erstrecken sich vier Paare nebeneinanderliegender, kurzer Einschnitte nach unten;
diese begrenzen paarweise jeweils eine Federzunge, die alle bei dem in Fig. 5 gezeigten,
ringförmigen Gurtglied 7 einwärts gebogen sind und dafür sorgen, daß das Gurtglied
7 einen strammen Sitz auf der Patronenhülse 3 (Fig. 1) hat; außerdem gestattet die
Orientierung der Federzungen zwar das Verschieben des Gurtgliedes 7 in Richtung des
Bodens der Patronenhülse 3, aber sperrt gegenüber einer Verschiebung, die das Gurtglied
7 über den oberen Rand der Patronenhülse 3 hinaus von dieser herunter zu verschieben
trachtet.
[0041] Zwischen jeweils zwei Paaren von Einschnitten ist der Blechstreifen verbreitert;
in der Mitte einer jeden Verbreiterung befindet sich eine runde Ausstanzung bzw. Öffnung
11, 11', die nach unten hin durch jeweils eine Rastgasse 13, 13' zur Unterkante der
Verbreiterung hin offen ist. Jede Rastgasse 13, 13' weist in dem an die Öffnung 11,
11' angrenzenden Bereich einen Abschnitt mit parallelen, nach unten verlaufenden Wänden
auf, deren gegenseitiger Abstand deutlich kleiner ist als der Durchmesser der Öffnung
11, 11' und ein wenig kleiner als der Durchmesser des Schaftes 25 des Verbindungsgliedes
9 (Fig. 4).
[0042] Der untere Auslauf der Rastgassen 13, 13' ist konisch erweitert, um den Zusammenbau
des Patronengurtes zu erleichtern.
[0043] Die Abmessungen der beiden Öffnungen 11, 11' und der beiden Rastgassen 13, 13' sowie
der beiden Verbreiterungen sind jeweils übereinstimmend.
[0044] Der ausgestanzte, in Fig. 6 gezeigte Stahlblechstreifen wird zu einem Ringband gebogen,
wie es am besten aus Fig. 5b und 5d ersichtlich ist: die beiden Verbreiterungen bilden
eine erste 15 und zweite 17 Ausbuchtung, die einander diametral gegenüberliegen und
einen U-förmigen Querschnitt aufweisen; der Innenabstand zwischen den beiden Schenkeln
dieses U-Querschnitts ist nur geringfügig größer als die Dicke der Querknebel 21,
23 (Fig. 4). Die radiale Länge des U-Querschnitts ist ein wenig größer als sein Schenkelabstand.
[0045] An jede der Ausbuchtungen 15, 17 schließt ein kreisbogenförmiger Abschnitt an, dessen
Innendurchmesser dem Außendurchmesser der Patronenhülse 3 entspricht (Fig. 1) und
an dem die oben erwähnten Federzungen ausgebildet sind.
[0046] Um 90° gegenüber den Ausbuchtungen 15, 17 versetzt sind einander gegenüberliegend
zwei abgeflachte Vorsprünge ausgebildet, deren abgeflachter Abschnitt sich jeweils
parallel zur Verbindungslinie zwischen den Mitten der beiden Ausbuchtungen 15, 17
erstreckt, mit seiner Innenseite tangential an die Patronenhülse 3 anliegt und zur
Führung des Patronengurtes dient. Im Bereich einer der Abflachungen überlappen einander
die Enden des in Fig. 6 gezeigten Stahlblechstreifens an der Stelle 19 und sind miteinander
punktverschweißt.
[0047] In Fig. 1 sind in verkleinertem Maßstab 40-mm-Granatwerferpatronen 1 gezeigt, mit
einer Patronenhülse 3 und einem Geschoß 5. Über dieses ist das beschriebene Gurtglied
7 übergestreift und auf den oberen, randnahen Abschnitt der Patronenhülse 3 aufgeschoben,
wo sich das Gurtglied dank der Wirkung der oben beschriebenen Federzungen in strammem
Klemmsitz befindet.
[0048] Jeweils eine der Ausbuchtungen 15, 17 zweier nebeneinanderliegender Gurtglieder 7
ist neben der anderen so angeordnet, daß die Öffnungen 11, 11' aufeinander ausgerichtet
sind. Ein Verbindungsglied 9 (siehe insbesondere Fig. 4) mit einem schlanken, zylindrischen
Schaft 25, an dessen Enden jeweils ein Querknebel 21, 23 ausgebildet ist, durchsetzt
diese beiden Öffnungen 11, 11' mit seinem Schaft 25 und hintergreift sie mit jeweils
einem Querknebel 21, 23.
[0049] Die beiden Querknebel 21, 23 haben gleiche Abmessungen, so daß das Verbindungsglied
9 insgessamt symmetrisch ist. Ausserdem ist jeder Querknebel 21, 23 leicht ballig
bzw. tonnenförmig ausgebildet, mit einem kleinsten Durchmesser, der größer ist als
der Durchmesser des Schaftes 25.
[0050] Die Anbringung des Verbindungsgliedes 9 ist aus Fig. 1 und 2 ersichtlich. Wie erkennbar,
sorgt die ballige Form der Querknebel 21, 23 dafür, daß benachbarte Patronen 1 in
einem gewissen, allerdings begrenztem Maße frei gegeneinander verschwenkt und verwunden
werden können; lediglich das Verschwenken in einer Radialebene der Patronen 1 ist
soweit möglich, bis die benachbarten Gurtglieder 7 mit den Kanten ihrer abgeflachten
Vorsprünge aneinander anstoßen.
[0051] Beim Zusammensetzen eines Patronengurtes werden die Verbindungsglieder 9 von unten
her in den verbreitereten Einlauf der Rastgassen 13, 13' der nebeneinanderliegenden
Öffnungen 11, 11' zweier Gurtglieder 7 eingedrückt, der Schaft 25
biegt dann die Seitenwände der Rastgassen 13, 13' leicht auseinander, bis das Verbindungsglied
9 mit seinem Schaft in die Öffnungen 11, 11' einfällt und infolge des Zurückfederns
der Seitenwände dort gehalten bleibt.
[0052] Beim Schuß wird die erste Patrone 1 des in die Waffe eingelegten Patronengurtes je
nach Waffentyp entweder nach vorne geschoben (Patrone 1'' in Fig. 1) oder nach hinten
gezogen (Patrone 1''' in Fig. 1); im ersten Fall verbleibt das Verbindungsglied 9
an der zweiten Patrone 1, wie in Fig. 1 gezeigt, im zweiten Fall an der nach hinten
gezogenen Patrone 1'''.
[0053] In jedem Fall wird der Schaft 25 des Verbindungsgliedes 9 relativ zu einer Rastgasse
13 oder 13' bewegt und drückt deren Wände dabei federnd auseinander.
[0054] Wie ersichtlich, kann der Patronengurt in jedem Waffentyp verwendet werden, ohne
speziell dafür ausgerichtet zu werden; es ist nun auch nicht mehr problematisch, lose
Patronengurte an der Feuerstellung zur Verwendung bereitzulegen, da es nun nicht mehr
darauf ankommt, mit welchem Ende voran der Patronengurt in die Waffe eingelegt wird.
[0055] Es ist allerdings möglich, benachbarte Patronen in jeder gegenseitigen Relativlage
zu entgurten; so ist es beispielsweise möglich, daß ein aufgerollter oder zu Zickzacklagen
gelegter Patronengurt, der versehentlich aus beträchtlicher Höhe, etwa von einem Lastwagen
herunter, ungünstig auf harten Boden fällt, durch diesen Aufprall "entgurtet" wird,
also zwischen zwei Patronen unerwünscht auseinandergetrennt werden kann.
[0056] Diese Gefahr ist durch die Verwendung von Gurtgliedern 7
weitgehend ausgeräumt, wie eines in abgerollter Darstellung in Fig. 7 gezeigt ist.
In diesem modifizierten Gurtglied 7 ist jede der Öffnungen 11, 11' als ein Langloch
ausgebildet, das sich in Umfangsrichtung des Gurtglieds erstreckt, also in seiner
Längsrichtung in der abgewickelten Darstellung in Fig. 7.
[0057] Die Rastgasse 13, 13' erweitert sich von ihrer engsten Stelle aus zum Langloch 11,
11' hin und mündet in dessen Mitte in dieses ein. Es kann auch das Langloch 11, 11'
zur Einmündung der Rastgasse 13, 13' hin verbreitert sein.
[0058] Wenn der Patronengurt in eine Waffe einläuft, dann liegen mindestens die zwei ersten
Gurtglieder 7 mit der jeweiligen Patrone 1, 1' an einer flachen Führung an, wobei
die beiden an dieser anliegenden Abflachungen 19 der beiden ersten Gurtglieder 7 diese
beiden so ausrichten, daß sich der von ihnen gebildete Patronengurtabschnitt geradlinig
erstreckt.
[0059] In diesem Fall befindet sich das Verbindungsglied 9 mit seinem Schaft 25 gerade vor
der Einmündung der jeweiligen Rastgasse 13, 13', weil die beiden Patronen 1, 1' bzw.
Gurtglieder 7 kurz vor dem Entgurten auseinandergezogen werden; das Entgurten ist
nun so möglich, wie es oben in Zusammenhang mit der ursprünglichen Ausführung der
Öffungen 11, 11' beschrieben ist.
[0060] Bei zueinander abgewinkelten Patronen 1, 1' bzw. Gurtgliedern 7 rutscht das Verbindungsglied
7 in die einander zugewandten Enden der Langloch-Öffungen 11, 11' zweier nebeneinanderliegender
Gurtglieder 7 und kann in dieser Lage nicht in die Rastgasse 13, 13' geschoben werden.
In dieser Lage ist somit ein Trennen der Gurtglieder voneinander nicht möglich.
[0061] In Fig. ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des in Fig. 5 (b) gezeigten Gurtgliedes
7 in der Draufsicht gezeigt.
[0062] Zu diesem Gurtglied 7' der Fig. 12 gehört die Abwicklung der Fig. 6.
[0063] Wie in Fig. ersichtlich, sind die Ausbuchtungen 15', 17' nicht, wie die Ausbuchtungen
15, 17 des Ausführungsbeispiels der Fig. 5, mit einer geringen Länge, in Umfangsrichtung
des Patronenquerschnitts gesehen, und einer großen Höhe, in Radialrichtung des Patronenquerschnitts
gesehen, ausgebildet, sondern mit einer großen Länge und einer geringen Höhe, so daß
der Querschnitt der Ausbuchtungen 15', 17' in der Draufsicht der Fig. 12 jeweils sich
ein tangential zur Umfangsrichtung des Patronenquerschnitts erstreckendes, schmales
Rechteck bildet. Die Endausrundung der Ausführung der Fig. 5 fehlt völlig.
1. Patronengurt vorzugsweise für einen Selbstlade-Granatwerfer, mit nebeneinanderliegenden
Patronen (1, 1'), die jeweils an ihrer Außenseite von einem strammsitzenden, ringartigen
Gurtglied (7) rundum umschlossen sind, wobei
- jedes Gurtglied (7) mit einer ersten (15) sowie einer zweiten (17), der ersten (15)
gegenüberliegenden Ausbuchtung (15, 17) versehen ist, die jeweils von einer Öffnung
(11, 11') durchsetzt sind,
- die beiden Gurtglieder (7) jeweils zweier benachbarter Patronen (1, 1') einander
mit jeweils einer ihrer Ausbuchtungen (15, 17) zugewandt und durch ein längliches
Verbindungsglied (9; 9') gelenkig miteinander verbunden sind, das die Öffnungen (11,
11') der beiden Ausbuchtungen (15, 17) durchsetzt und mit jeweils einer an jedem der
beiden Enden des Verbindungsgliedes (9) ausgebildeten Verdickung (21, 23; 31, 33)
hintergreift, und
- die Öffnung (11) der ersten Ausbuchtung (15) über eine Rastgasse (13) zum vorderen
oder vorzugsweise hinteren Rand des Gurtgliedes (7) offen ist, deren engste Breite,
in Umfangsrichtung der Patrone (1, 1') gesehen, kleiner ist als die Breite der Öffnung
(11, 11') und auch geringfügig kleiner als die Dicke des die Öffnung (11, 11') durchsetzenden
Abschnitts (25) des Verbindungsgliedes (9), so daß dieses aus der betreffenden Öffnung
(11, 11') unter leichtem Aufbiegen des Rastgasse (13, 13') durch axiales Verschieben
der einen zweier benachbarter Patronen (1, 1') in einer vorbestimmten, achsparallelen
Richtung ausgerastet werden kann,
dadurch gekennzeichnet, daß
- entweder die Öffnung (11), die über die Rastgasse (13) zum einen Rand des Gurtgliedes
(7) hin offen ist, durch eine zweite Rastgasse auch zum entgegengesetzten Rand des
Gurtgliedes hin offen ist,
- oder eine zweite Rastgasse (11') so vorgesehen ist, daß beide Öffnungen (11, 11')
jeweils zum gleichen Rand des Gurtgliedes (7) hin offen sind,
so daß die benachbarten Patronen (1 und 1''; 1 und 1''') auch durch Verschieben in
einer Richtung entgegen der vorbestimmten Richtung auseinanderrastbar sind, wodurch
der Patronengurt mit jedem seiner Enden in die vorgegebene Waffe nicht nur eingelegt,
sondern in dieser auch entgurtet werden kann.
2. Patronengurt nach Anspruch 1, wobei die Verdickung am einen Ende des Verbindungsgliedes
als Querknebel (21) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Verdickung
am entgegengesetzten Ende als Querknebel (23) ausgebildet ist.
3. Patronengurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Querknebel (21, 23)
zueinander symmetrisch sind.
4. Patronengurt nach Anspruch 1, wobei die Verdickung am einen Ende des Verbindungsgliedes
als eine bevorzugt an der Außenseite gewölbte Platte (31) mit rechteckigem Querschnitt
ausgebildet ist, der zur unverdrehbaren Aufnahme in der ersten Ausbuchtung (15) eingerichtet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß auch die zweite Verdickung am entgegengesetzten Ende
ebenso wie die erste als eine bevorzugt an der Außenseite gewölbte Platte (33) mit
rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist, der zur unverdrehbaren Aufnahme in der zweiten
Ausbuchtung (17) eingerichtet ist.
5. Patronengurt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung
(11, 11') beiderseits der Rastgasse (13, 13') in Umfangsrichtung der Patrone (1, 1')
verbreitert ist.
6. Patronengurt nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflanken der Rastgasse
(13, 13') an deren Einmündung in die Öffnung (11, 11') divergieren.
7. Patronengurt nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Ausbuchtungen (15', 17'), in Richtung der Achse der zugehörigen Patrone (1, 1') gesehen,
jeweils einen schmalen, rechteckigen Querschnitt aufweisen, dessen innenliegende Längsseite
offen ist und dessen außenliegende Längsseite sich quer zu dem diese Längsseite mittig
schneidenden Radius des Querschnitts durch die Patrone (1, 1') erstreckt.