(19)
(11) EP 0 775 778 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.1997  Patentblatt  1997/22

(21) Anmeldenummer: 96117813.4

(22) Anmeldetag:  07.11.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D21G 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FI FR GB

(30) Priorität: 25.11.1995 DE 19544025

(71) Anmelder: Voith Sulzer Finishing GmbH
47803 Krefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Schüssel, Rolf
    47807 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Knoblauch, Ulrich, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dr. Knoblauch, Kühhornshofweg 10
60320 Frankfurt
60320 Frankfurt (DE)

   


(54) Störungsmelder für einen Kalander


(57) Ein Störungsmelder für einen Kalander weist eine Vielzahl von Sensoren (3) zur Erfassung von Betriebsdaten auf. Einem Rechner (6) ist ein Speicher (7) zugeordnet, der Bildsignale, die auf dem Bildschirm (8) mindestens eine Ansicht des Kalanders (1) ergeben, und Markierungssignale, die auf dem Bildschirm (8) mindestens eine Markierung ergeben, aufnimmt. Beim Auftreten einer Störung wird auf dem Bildschirm (8) eine die Störstelle (4) aufweisende Ansicht des Kalanders (1) und im Bereich der Störstelle eine Markierung dargestellt. Auf diese Weise läßt sich die Störstelle am Kalander (1) sehr rasch auffinden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Störungsmelder für einen Kalander, der eine Vielzahl von Sensoren zur Erfassung von Betriebsdaten aufweist, mit einem Rechner, der aufgrund der Betriebsdaten Störungen ermittelt und auf einem Bildschirm die Störstellen anzeigt.

[0002] Die Steuerungseinheiten moderner Kalander sind so komfortabel, daß durch Sensoren entdeckte Störungen im Kalander als Störmeldungen in Textform auf dem Bedienungs-Bildschirm erscheinen. Allerdings bereitet es dem Bedienungs- oder Wartungspersonal große Mühe, die entsprechende Störstelle im Kalander zu lokalisieren, beispielsweise wenn ein nicht funktionierendes Ventil mit seiner Schaltplanbezeichnung angegeben wird. Kalander sind Großmaschinen, bei denen die Zahl der möglichen Fehlerstellen so groß ist, daß es besonders schwierig ist, den Fehler rasch zu lokalisieren und dann zu beheben. Gerade bei Kalandern, die eine laufende Papierbahn behandeln, ist eine unverzügliche Beseitigung der Störung erforderlich, weil eine Störung nicht nur die Produktionszeit unterbricht, sondern während dieser Unterbrechung Ausschuß produziert wird.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Störungsmelder der eingangs beschriebenen Art anzugeben, der es dem Personal ermöglicht, eine Störstelle rascher zu ermitteln.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Rechner ein Speicher zugeordnet ist, der Bildsignale, die auf dem Bildschirm mindestens eine Ansicht des Kalanders ergeben, und Markierungssignale, die auf dem Bildschirm mindestens eine Markierung ergeben, aufnimmt, und daß mit Hilfe des Rechners und der gespeicherten Bild- und Markierungssignale beim Auftreten einer Störung eine die Störstelle aufweisende Ansicht des Kalanders und im Bereich der Störstelle eine Markierung auf dem Bildschirm darstellbar ist.

[0005] Bei einem solchen Störungsmelder erkennt das Personal auf dem Bildschirm sofort, wo sich die Störstelle befindet. Denn die Ansicht entspricht dem Kalander und die Störstelle ist auf dieser Ansicht markiert. Bei den meisten Kalandern werden mehrere Ansichten oder Teilansichten gespeichert werden müssen, um sämtliche Störstellen erfassen zu können. Die einzelnen Ansichten sind aber vom Personal sehr leicht zu unterscheiden und können selbstverständlich auch noch durch eine Beschriftung gekennzeichnet sein. Zum Kalander gehören sämtliche Teile, an denen Störungen zu befürchten sind, beispielsweise also auch die Hydraulik-Aggregate.

[0006] Günstig ist es, daß der Speicher Markierungssignale für eine Vielzahl von einzelnen Störstellen zugeordneten Markierungen aufnimmt und von diesen mit Hilfe des Rechners beim Auftreten einer Störung die zugehörige Markierung auf dem Bildschirm darstellbar ist. Dies ergibt eine eindeutige Zuordnung der Markierung zu demjenigen Bauteil, das gerade gestört ist.

[0007] Eine Alternative besteht darin, daß der Speicher Markierungssignale für eine Markierung aufnimmt und mit Hilfe des Rechners diese Markierung beim Auftreten einer Störung im Bereich der Störstelle auf dem Bildschirm darstellbar ist. Eine solche wandernde Markierung ist mit dem Rechner leicht steuerbar.

[0008] Als Markierung kommt beispielsweise ein auf die Störstelle weisender Pfeil in Betracht. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Markierung ein die Störstelle überdeckender Rahmen ist.

[0009] Besonders empfehlenswert ist es, daß die Markierung die hiervon abgedeckten Teile der Kalanderansicht auf dem Bildschirm durchscheinen läßt. Auf diese Weise kann das gestörte Bauteil durch die Markierung hindurch erkannt werden.

[0010] Ein besonders hoher Aufmerksamkeitsgrad ergibt sich dadurch, daß die Helligkeit der Markierung schwankt, was durch eine einfache Helligkeitssteuerung erreicht werden kann.

[0011] Die Ansicht des Kalanders auf dem Bildschirm sollte möglichst naturgetreu sein. Zu diesem Zweck ist es günstig, daß die Bildsignale einer Videoaufnahme des Kalander entnommen sind.

[0012] Eine andere besonders einfache Alternative besteht darin, die Bildsignale von einem Foto des Kalanders durch Scannen zu gewinnen.

[0013] Von Vorteil ist es hierbei, daß die Ansicht ein am Aufstellungsort des Kalanders gemachtes Bild ist. Ein solches auch Teile der Umgebung zeigendes Bild (Video, Foto o.dgl.) macht es dem Personal noch leichter, die Störstelle rasch aufzufinden, weil es sich zusätzlich an Gegenständen in der Umgebung orientieren kann, was bei der Größe der Kalander eine wesentliche Hilfe darstellt.

[0014] Eine andere Verbesserung der Störstellenermittlung besteht darin, daß die Ansicht in ihren Farben mit denjenigen des Kalanders übereinstimmt.

[0015] Eine weitere Ausgestaltung ist darin zu sehen, daß die Ansicht in wenigstens einer Vergrößerung darstellbar ist. Man kann daher Störstellen, deren Bauteile verhältnismäßig klein sind, in vergrößerter Abbildung zeigen und in dieser Vergrößerung durch die Markierung kennzeichnen.

[0016] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Störungsmelders und
Fig. 2
den Bildschirm der Fig. 1.


[0017] Ein Kalander 1 weist eine Vielzahl von Bauteilen 2 auf, an denen Störungen auftreten können. Zu diesem Zweck sind Sensoren 3 vorgesehen, welche den Betrieb der Bauteile 2 überwachen. In der Zeichnung ist lediglich ein Bauteil 2 und ein Sensor 3 veranschaulicht. In der Praxis mögen es hundert oder mehr mögliche Störstellen 4 sein.

[0018] Zum Kalander 1 gehört ein Steuerpult 5. Dieses umfaßt einen Rechner 6 und einen Speicher 7 sowie einen Bildschirm 8. Dem Rechner 6 werden die Meßergebnisse der Sensoren 3 über Signalleitungen 9 zugeführt. Der Rechner 6 stellt daher das Vorhandensein einer Störung und die Lage der Störstelle fest. Dem Speicher 7 werden über einen Eingang 10 Bildsignale und Markierungssignale zugeführt.

[0019] Zur Schaffung der Bildsignale wird der Kalander 1 - vorzugsweise am Aufstellungsort - von allen Seiten fotografiert, wie dies die Pfeile für entsprechende Ansichten 11 und 11a bis 11e andeuten. Die so gewonnenen Farbfotos werden in den Speicher 7 eingescannt und können auf dem Bildschirm 8 als jeweilige Ansicht des Kalanders 1 oder dessen Teile dargestellt werden. Alternativ können die Bildsignale auch aus Videoaufnahmen gewonnen werden, die dann direkt in den Speicher 7 eingelesen werden können.

[0020] Über den Eingang 10 werden ferner Markierungssignale eingelesen, die als eine Störstelle kennzeichnende Markierung auf dem Bildschirm 8 wiedergegeben werden können. In Fig. 2 ist eine solche Markierung 12 als Pfeil und eine alternative Markierung 13 als Rahmen veranschaulicht.

[0021] Tritt nun im Kalander 1 eine Störung auf, sorgt der Rechner 6 dafür, daß auf dem Bildschirm 8 eine Ansicht 11' des Kalanders 1 erscheint, auf der das gestörte Bauteil 2' und damit die Störstelle 4' zu sehen ist. Sie wird durch die Markierung 12 angezeigt und läßt sich sehr rasch am Kalander 1 ermitteln. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, die betreffende Ansicht durch eine Beschriftung 14 noch näher zu beschreiben.

[0022] Es sei angenommen, daß die Markierung 12 (Pfeil) durch den Pfeil der jeweiligen Störstelle fest zugeordnet ist. Es sind dann zahlreiche Markierungen 12 gespeichert, von denen jeweils eine durch den Rechner 6 abgerufen und auf dem Bildschirm 8 dargestellt wird.

[0023] Statt dessen kann eine Markierung 13 (Rahmen) vom Rechner 6 auf dem Bildschirm 8 verschoben und auf diese Weise der jeweiligen Störstelle zugeordnet werden.

[0024] Eine besonders gute Erkennbarkeit ergibt sich, wenn die Markierung 12, 13 in ihrer Helligkeit schwankt, also blinkt.

[0025] Sollte die Darstellung der gestörten Bauteile 2 zu klein werden, kann man sie in Vergrößerung darstellen, also lediglich einen Ausschnitt aus einer Ansicht auf den Bildschirm 8 bringen und auf dieser Vergrößerung die Markierung 12, 13 darstellen.


Ansprüche

1. Störungsmelder für einen Kalander, der eine Vielzahl von Sensoren zur Erfassung von Betriebsdaten aufweist, mit einem Rechner, der aufgrund der Betriebsdaten Störungen ermittelt und auf einem Bildschirm die Störstellen anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Rechner (6) ein Speicher (7) zugeordnet ist, der Bildsignale, die auf dem Bildschirm (8) mindestens eine Ansicht (11') des Kalanders (1) ergeben, und Markierungssignale, die auf dem Bildschirm (8) mindestens eine Markierung (12, 13) ergeben, aufnimmt, und daß mit Hilfe des Rechners (6) und der gespeicherten Bild- und Markierungssignale beim Auftreten einer Störung eine die Störstelle (4') aufweisende Ansicht (11') des Kalanders (1) und im Bereich der Störstelle (4') eine Markierung (12, 13) auf dem Bildschirm (8) darstellbar ist.
 
2. Störungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (7) Markierungssignale für eine Vielzahl von einzelnen Störstellen (4') zugeordneten Markierungen (12, 13) aufnimmt und von diesen mit Hilfe des Rechners (6) beim Auftreten einer Störung die zugehörige Markierung auf dem Bildschirm (8) darstellbar ist.
 
3. Störungsmelder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicher (7) Markierungssignale für eine Markierung (12, 13) aufnimmt und mit Hilfe des Rechners (5) diese Markierung (12, 13) beim Auftreten einer Störung im Bereich der Störstelle (4') auf dem Bildschirm (8) darstellbar ist.
 
4. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (13) ein auf die Störstelle (4') weisender Pfeil ist.
 
5. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (13) ein die Störstelle überdeckender Rahmen ist.
 
6. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierung (12, 13) die hiervon abgedeckten Teile der Kalanderansicht (11') auf dem Bildschirm (8) durchscheinen läßt.
 
7. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Helligkeit der Markierung (12, 13) schwankt.
 
8. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildsignale einer Videoaufnahme des Kalanders (1) entnommen sind.
 
9. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildsignale von einem Foto des Kalanders (1) durch Scannen gewonnen sind.
 
10. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansicht ein am Aufstellungsort des Kalanders gemachtes Bild ist.
 
11. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansicht (11') in ihren Farben mit denjenigen des Kalanders (1) übereinstimmt.
 
12. Störungsmelder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansicht (11') in wenigstens einer Vergrößerung darstellbar ist.
 




Zeichnung