[0001] Die Erfindung betrifft eine Fenster- oder Türkonstruktion nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
[0002] Aus der CH-PS 649 809 ist eine Fenster- oder Türkonstruktion bekannt mit zwei hintereinander
liegenden Wärmedämmstreifen, die mit Aluminiumprofilen verbunden sind. Zusammen mit
zwei durch den Flügelrahmen begrenzten Luftkammern wird eine - im Vergleich zu älteren
Fensterkonstruktionen - bessere Wärme- und Schalldämmung angestrebt.
[0003] Diese Fensterkonstruktion hat sich bewährt, nachteilig ist aber ihre relativ aufwendige
Herstellung unter Verwendung von drei rahmenseitigen Aluminiumprofilen.
[0004] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Fenster- und Türkonstruktion
zu schaffen, die eine einfachere Herstellung erlaubt, eine erhöhte Wärme- und Schalldämmung
ergibt und mit der eine schlanke Rahmenkonstruktion möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst.
[0006] Durch die Ausbildung der die Metall-Profilschienen verbindenden Hartkunststoff-Profilleiste
mit mindestens drei vorzugsweise vier hintereinander liegenden, geschlossenen, wabenartig
ausgebildeten Luftkammern ergibt sich eine erhöhte Wärmedämmwirkung durch Bildung
von Klimazonen in Wärmedurchgangsrichtung und einer klaren thermischen Trennung der
äusseren und inneren Metallprofilschalen des Rahmens. Da die Rahmenkonstruktion vergleichsweise
schlank ausgeführt werden kann ergibt sich ein hoher Lichteinfall, weil innerhalb
des Rahmens eine grosse reine Fensterfläche zur Verfügung steht. Zudem wird die Herstellung
vereinfacht und die Präzision und Starrheit der untereinander zusammenwirkenden Teile
verbessert. Rahmenseitig sind nur zwei Metallprofilleisten notwendig, die mit Hartkunststoff-Profilleiste
verbunden werden.
[0007] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Es zeigen:
- Fig.1
- einen Vertikalschnitt durch die Fensterkonstruktion
- Fig.2
- einen Horizontalschnitt durch eine Fensterkonstruktion mit Doppelflügel
[0008] Gemäss Fig.1 wirkt ein ortsfester Blendrahmen 1 mit einem Flügelrahmen 2 zusammen.
Der Flügelrahmen 2 ist mit einer Isolierverglasung 3 versehen, wobei die Glasscheiben
11 durch ein Distanzstück 40 voneinander getrennt sind. Die Isolierglasscheiben 11
werden in konventioneller Weise durch elastische Glashalter 46, 48 an den Rahmen gestützt.
Der Blendrahmen 1 wird in üblicher Weise an einem stationären Holzrahmen 4 angeschlagen
und durch nicht näher dargestellte Schrauben mit dem Holzrahmen 4 verbunden. Die Abdichtung
erfolgt durch konventionelle Dichtungen 5,7,9,13. Die Dichtungen 5, 13 liegen gegen
den Fassaden-Verputz 15 an oberhalb einer Mauer 13.
[0009] Auf der Rauminnenseite befindet sich eine erste dem Blendrahmen 1 zugeordnete Metallprofilschiene
10, die vorzugsweise aus Aluminium besteht. Eine zweite Metallprofilschiene 12 des
Blendrahmens 1, ebenfalls vorzugsweise aus Aluminium, liegt auf der Gebäudeaussenseite.
Zwischen diesen beiden Metallprofilschienen 10, 12 ist eine einteilige wabenförmige
Profilleiste 14 aus Hartkunststoff angeordnet. Diese Profilleiste 14 wird von den
beiden Metallprofilschienen 10, 12 je in Schwalbenschwanz-Profilen 36, 38 durch Klemmwirkung
festgehalten. Die Hartkunststoff-Profilleiste 14 enthält mindestens drei, vorzugsweise
vier in Wärmedurchgangsrichtung hintereinander angeordnete, wabenartige Luftkammern
17, 18, 19, 20. Diese sind an ihrem Umfang geschlossen und durch Querstege 21, 22,
23 unterteilt. Diese Luftkammern 17-20 sind ungleich gross, wobei die Luftkammer 18
am grössten ist. Da diese Luftkammern 17-20 in Wärmedurchgangsrichtung hintereinander
angeordnet sind, ergeben sich mehrere abgedichtete Klimazonen zwischen der sich auf
der Gebäudeaussenseite befindlichen Metallprofilschiene 12 und der im Gebäudeinnern
angeordneten Metallprofilschiene 10. Die Hartkunststoff-Profilleiste 14 hat im wesentlichen
einen Z-förmigen Querschnitt, sodass die Befestigungsstellen der beiden Metallprofilschienen
10, 12 an der Hartkunststoff-Profilleiste 14 zueinander abgestuft sind, sich also
auf unterschiedlichen Höhen befinden. Die wabenförmige Hartkunststoff-Profilleiste
14 besteht vorzugsweise aus Polyamid mit Glasfaserzusatz oder aus Polypropylen. Die
starre Befestigung zwischen den Metallprofilschienen 10, 12 und der Hartkunststoff-Profilleiste
14 wird durch deformierendes Zusammenpressen der Schenkel der Metallprofilschienen
10, 12 erreicht, welche die Schwalbenschwanzprofile 36, 38 übergreifen.
[0010] Von der Hartkunststoff-Profilleiste 14 ragen im Bereich der Kammer 17 zwei gegeneinander
gerichtete Rippen 24 ab. Die dadurch gebildete schalbenschwanzförmige Nut dient zum
Festhalten einer Dichtungsprofilleiste 26 aus einem relativ weichen Elastomer. Diese
Dichtungsprofilleiste 26 enthält eine erste Lippendichtung 27, die gegen eine erste
Stufe 59 des Flügelrahmens 2 anliegt und eine zweite, zur ersten distanzierte Lippendichtung
28, die gegen eine weitere Kante 60 des Flügelrahmens zum Anliegen kommt und mit einem
hakenförmigen Ansatz 55 eine Rippe der Hartkunststoff-Profilleiste 14 untergreift.
[0011] Mit dem Flügelrahmen 2 ist auf der Aussenseite eine Schiene 30 verbunden, die in
eine am Flügelrahmen 2 stirnseitig anliegt, die in eine Nut 44 einer Schiene 31 auf
der Stirnseite der Isolierverglasung 3 eingehängt ist, die durch Schrauben 42 mit
dem aus Holz bestehenden Rahmen 2 verbunden ist. Das obere Ende der Schiene 30 enthält
die Dichtung 46 und das untere Ende liegt bei geschlossenem Flügelrahmen 2 gegen die
Metallprofilschiene 12 an.
[0012] Bei geschlossenem Flügelrahmen 2 ergeben sich zwischen dem Blendrahmen und dem Flügelrahmen
2 weitere Luftkammern 16, 33, 34, 35, welche die Wärme- und Schalldämmung unterstützen.
[0013] Diese Fenster- und Türkonstruktion ist besonders für Renovationen geeignet, wenn
der bestehende Holzrahmen 4 mitverwendet werden soll. Als Folge der abgesetzten, stufenartigen
Bauweise und des schlanken Rahmens gelingt es, die Abmessungen der für den Lichteinfall
massgebenden vom Rahmen begrenzte Glasfläche gegenüber dem Fenster vor der Renovation
nicht oder nur unbedeutend zu verringern.
[0014] In Fig.2 ist eine Fensterkonstruktion mit zwei Flügeln 2 dargestellt, die sich in
Richtung der Pfeile A, B öffnen lassen. Die Abstützung erfolgt durch einen zentralen
Pfosten 50 gegen den die beiden Hartkunststoff-Profilleisten 14 anliegen. An Stelle
der bei der Ausführungsform nach Fig.1 vorhandenen Profilschienen 10 und 12 sind bei
der Ausführungsform nach Fig.2 zwei unterschiedlich geformte Profilschienen 52,54
vorhanden, die je mit beiden Hartkunststoff-Profilleisten 14 starr verbunden sind.
Die Profilschienen 52 ist mit einem Mittelsteg 56 versehen, der mit einer im vorliegenden
Fall mit einem Schraubenkanal 58 versehen ist. Mit Ausnahme der beiden Profilschienen
52,54 und des Pfostens 50 sind die Teile genau gleich ausgebildet aber zueinander
spiegelbildlich angeordnet. Somit lassen sich für die Ausführungsformen nach Fig.1
und 2 die gleichen Bauteile verwenden.
1. Fenster oder Türkonstruktion mit einem Flügelrahmen und einem Blendrahmen, wobei der
Blendrahmen (1) eine gebäudeinnenseitige Metallprofilschiene (10) und eine gebäudeaussenseitige
Metallprofilschiene (12) aufweist, zwischen denen sich mindestens ein Wärmedämmorgan
(14) befindet, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmedämmorgan eine wabenartige Profilleiste
(14) aus Hartkunststoff ist, die mindestens drei durch Querstege (21,22,23) voneinander
getrennte, in Wärmedurchgangsrichtung hintereinander liegende, umfangsgeschlossene
Luftkammern (16-20) aufweist, die Metallprofilschienen (10,12) je mit den Enden der
Hartkunststoff-Profilleiste (14) starr befestigt sind und die Querschnittsform der
Hartkunststoff-Profilleiste (14) im wesentlichen Z-förmig ausgebildet ist.
2. Fenster- oder Türkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartkunststoff-Profilleiste
(14) auf ihrer Oberseite zwei gegeneinander gerichtete Rippen (24) aufweisen, welche
eine Schwalbenschwanz-Öffnung begrenzen zur Aufnahme einer gegen den Flügelrahmen
(2) anliegenden gummielastischen Dichtungsprofilleiste (26).
3. Fenster- oder Türkonstruktion nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsprofilleiste
(26) zwei voneinander distanzierte, gegen den Flügelrahmen (2) anliegende Dichtlippen
(27,28) aufweist.
4. Fenster- oder Türkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hartkunststoff-Profilleiste (14) vier ungleich grosse Luftkammern (17-20)
enthält, die stufenweise hintereinander angeordnet sind.
5. Fenster- oder Türkonstruktion nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hartkunststoff der Profilleiste (14) aus Polyamid, vorzugsweise mit Glasfaserzusatz
oder aus Polypropylen besteht.
6. Fenster- oder Türkonstruktion nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Metallprofilleisten (10,12) aus Aluminium bestehen und die Hartkunststoff-Profilleisten
(14) an diesen mittels Klemmverbindung 36, 38 befestigt sind.
7. Fenster- oder Türkonstruktion nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei dem Stationärrahmen (4) zugewandte Flächen (61,62) der Hartkunststoff-Profilleiste
(14) zueinander parallel verlaufen und von denen mindestens eine dieser Flächen (61)
vom Stationärrahmen (4) über Dichtungsmittel (7) abgestützt ist.
8. Fenster- oder Türkonstruktion nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet,
dass je zwei zueinander spiegelbildlich angeordnete Flügelrahmen (2) mit Hartkunststoff-Profilleisten
(14 und gummielastischen Dichtungsprofilleisten (26) vorhanden sind, die durch gemeinsame
gebäudeinnenseitige und gebäudeaussenseitige Metallprofilschienen (52,54) zusammengehalten
sind und zwischen den beiden Hartkunststoff-Profilleisten (14) ein Distanzstück (50)
angeordnet ist.