(19)
(11) EP 0 775 815 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.05.1997  Patentblatt  1997/22

(21) Anmeldenummer: 96116215.3

(22) Anmeldetag:  10.10.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F02B 67/06, F02F 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 21.11.1995 DE 19543350

(71) Anmelder: MERCEDES-BENZ AG
70327 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Haussmann, Gerhard
    70771 Leinfelden (DE)
  • Hirschberger, Horst
    70372 Stuttgart (DE)
  • Schwiedessen, Hans
    73732 Esslingen (DE)
  • Hövelmann, Gerhard
    71384 Weinstadt (DE)

   


(54) Aggregateträger für Brennkraftmaschine


(57) Die Erfindung bezieht sich auf einen Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine, die ein Motorgehäuse und einen Steuergehäusedeckel (1) umfaßt, wobei der Aggregateträger (7) an einer Stirnseite der Brennkraftmaschine befestigt ist und Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten, insbesondere Lichtmaschine, Lenkhelfpumpe und Kältemittelverdichter, aufweist.
Um einen Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine so auszubilden, daß eine einfachere und insbesondere für Serienstückzahlen kostengünstigere Herstellung möglich ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Aggregateträger (7) durch den Steuergehäusedeckel (1) gebildet und durch eine Trägerstruktur versteift ist, die fachwerkartig zwischen den Aufnahmen angeordnete und mit diesen verbundene Querrippen und Stege aufweist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

[0002] Aus der DE 28 54 992 A1 ist ein gattungsgemäßer Aggregateträger einer Brennkraftmaschine bekannt. Der im wesentlichen plattenförmige Aggregateträger ist als separates Bauteil an einer Stirnseite eines Motorgehäuses der Brennkraftmaschine befestigt und weist Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten auf, die von der Kurbelwelle aus mit einem Riemen angetrieben werden. Hierfür ist eine mit der Kurbelwelle verbundene Antriebsriemenscheibe in dem Aggregateträger gelagert.

[0003] Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird auf die DE 29 51 961 A1 verwiesen.

[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Aggregateträger der gattungsgemäßen Art derart auszubilden, daß eine einfachere und insbesondere für Serienstückzahlen kostengünstigere Herstellung möglich ist.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gegebenen Merkmale gelöst.

[0006] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Aggregateträgers liegt darin, daß durch die zwischen den Aufnahmen für die Nebenaggregate angeordnete fachwerkartige Versteifung des Steuergehäusedeckels die Nebenaggregate direkt am Steuergehäusedeckel befestigt werden können. Somit können die separaten Aggregateträger entfallen, was zu einer vereinfachten, kostengünstigeren Herstellung und zu einer erheblichen Gewichtsersparnis führt. Anordnung und Ausbildung der Trägerstruktur ermöglichen eine gute Krafteinleitung der Nebenaggregate über den Steuergehäusedeckel in das Motorgehäuse.

[0007] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Aggregateträgers besteht darin, daß die Eigenfrequenz des Steuergehäusedeckels erhöht wird, wodurch eine verminderte Schwingung der Nebenaggregate und gleichzeitig eine Geräuschverminderung während des Motorbetriebs erreicht wird.

[0008] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist von Vorteil, daß der für die Steuerkette benötigte Freiraum im Steuergehäusedeckel integriert ist, wodurch die gußtechnische Gestaltung der Stirnseite des Motorgehäuses vereinfacht wird.

[0009] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist die Anordnung einiger Nebenaggregate im seitlichen Randbereich der Außenseite des Steuergehäusedeckels, da die angrenzenden Stegwände des Steuergehäusedeckels die von den Nebenaggregaten eingeleiteten Kräfte direkt in das Motorgehäuse weiterleiten und somit die Biegebeanspruchung des Steuergehäusedeckels relativ gering ist.

[0010] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Aggregateträgers nach Anspruch 4 liegt in der weiteren Versteifung des Steuergehäusedeckels durch die in die Trägerstruktur integrierten Befestigungsaugen.

[0011] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den übrigen Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.

[0012] Ein Ausführungsbeispiel ist im folgenden in zwei Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten näher erläutert, und zwar zeigen:
Fig. 1
eine perspektivische Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Steuergehäusedeckels für eine Brennkraftmaschine, der Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten aufweist, wobei zwischen den Aufnahmen eine den Steuergehäusedeckel versteifende Trägerstruktur angeordnet ist und
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht der der Brennkraftmaschine zugewandten Seite des Steuergehäusedeckels mit den fachwerkartigen Rippen der Trägerstruktur.


[0013] In Fig. 1 ist ein als Steuergehäusedeckel 1 ausgebildeter Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine dargestellt. Der Steuergehäusedeckel 1 dient zur Abdeckung einer nicht dargestellten Steuerkette der Brennkraftmaschine und ist stirnseitig an dieser angeflanscht.

[0014] Der einteilig ausgebildete Steuergehäusedeckel 1 dient zur Aufnahme von nicht dargestellten, unten näher beschriebenen Nebenaggregaten und umfaßt eine Frontplatte 2, die von einer Stirnseite eines Motorgehäuses der nicht dargestellten Brennkraftmaschine beabstandet und im wesentlichen parallel zur Stirnseite verläuft. Rechtwinklig an die Frontplatte 2 schließen Stegwände 3, 3' nebst Dichtflächen 3a, 3a' (siehe Fig. 2) an, über die der Steuergehäusedeckel 1 an der Stirnseite des Motorgehäuses angeflanscht ist.

[0015] Der Steuergehäusedeckel 1 ist in Einbaulage auf seiner Außenseite 4 durch einen sich in Richtung einer Querachse 5 der Brennkraftmaschine erstreckenden und in Richtung einer Längsachse 6 der Brennkraftmaschine erhöhten Bund 20' einer Trägerstruktur 7 in einen oberen Bereich 8 und einen unteren Bereich 9 unterteilt.

[0016] Der Steuergehäusedeckel 1 weist Aufnahmen 11-15 zur Befestigung der Nebenaggregate auf. Im unteren Bereich 9 des Steuergehäusedeckels 1 ist mittig eine kreisförmige Aufnahme 10 mit verstärktem Rand angeordnet. Durch die Aufnahme 10 ist ein Wellenstück einer nicht dargestellten Antriebsriemenscheibe durchgeführt, das drehfest mit einer Kurbelwelle verbunden ist und mittels eines Riemens zum Antrieb der Nebenaggregate dient. Zur Abdichtung des durch den Steuergehäusedeckel 1 umschlossenen Raumes ist zwischen Wellenstück und Aufnahme 10 ein Wellendichtring eingelegt.

[0017] Die rechts neben der Aufnahme 10 angeordnete, halbmondförmige Aufnahme 11 dient zur seitlichen Befestigung eines Kältemittelverdichters, so daß der Kältemittelverdichter außen an der Stegwand 3 des Steuergehäusedeckels 1 anliegt.

[0018] Im oberen Bereich 8 des Steuergehäusedeckels 1 ist über der Aufnahme 11 für den Kältemittelverdichter eine Aufnahme 12 in Form einer Dreipunktauflage zur Befestigung einer Lenkhelfpumpe angeordnet. Oberhalb der Aufnahme 12 für die Lenkhelfpumpe befindet sich eine rohrförmige Aufnahme 13 für eine Ölfilterpatrone. Links neben der Aufnahme 13 ist eine Aufnahme 14 für eine Wasserpumpe angeordnet, zu deren linken Seite sich eine Aufnahme 15 zur seitlichen Befestigung einer Lichtmaschine befindet, so daß die Lichtmaschine außen an der Stegwand 3' des Steuergehäusedeckels 1 anliegt.

[0019] Die Aufnahmen 11 bis 13 sowie die Aufnahme 15 für die Nebenaggregate sind in zwei in Richtung einer Hochachse 16 der Brennkraftmaschine verlaufenden Randbereichen 17, 18 an der Außenseite 4 des Steuergehäusedeckels 1 angeordnet. Der durch Pfeile gekennzeichnete Randbereich 17 verläuft an der rechten Außenseite 4 (Aufnahmen 11-13) und der ebenfalls durch Pfeile gekennzeichnete Randbereich 18 verläuft an der linken Außenseite 4 (Aufnahme 15) der Frontplatte 2 des Steuergehäusedeckels 1. Die an der Frontplatte 2 angrenzenden und in Richtung auf das Motorgehäuse verlaufenden Stegwände 3, 3' wirken zum einen versteifend und zum anderen werden die von den Nebenaggregaten eingeleiteten Kräfte direkt an das Motorgehäuse weitergeleitet, wodurch die Biegebeanspruchung des Steuergehäusedeckels relativ gering bleibt.

[0020] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Innenseite 19 des Steuergehäusedeckels 1. Um die Steifigkeit und die Eigenfrequenz des Steuergehäusedeckels 1 zu erhöhen, ist dieser erfindungsgemäß über die an seiner Innenseite 19 angeordnete Trägerstruktur 7 versteift, die den Steuergehäusedeckel 1 auch innen in einen oberen Bereich 8' und einen unteren Bereich 9' unterteilt. Ein an der Innenseite 19 befindlicher Teil 20 der fachwerkartigen Trägerstruktur 7 wird an der Außenseite 4 des Steuergehäusedeckels 1 durch den Bund 20' der Trägerstruktur 7 abgeschlossen (s. Fig. 1). Die Trägerstruktur 7 weist fachwerkartig zwischen den Aufnahmen 11-15 für die Nebenaggregate angeordnete und mit den Aufnahmen 11-15 verbundene Querrippen 21 und Stege 22 auf, wobei die Trägerstruktur 7 im wesentlichen in Richtung der Querachse 5 der Brennkraftmaschine verläuft. Die Anordnung der Querrippen 21 und Stege 22 hat den Effekt, daß ein extrem steifer Steuergehäusedeckel 1 entsteht und die Krafteinleitung der Nebenaggregate über den Steuergehäusedeckel 1 in das nicht dargestellte Motorgehäuse erfolgen kann. Insbesondere wirken die Querrippen 21 und Stege 22 den durch die Krafteinleitung erzeugten Biegekräften entgegen.

[0021] Zur optimalen Ausnutzung des Bauraumes ist an der Innenseite 19 des Steuergehäusedeckels 1 ein Freiraum 23 für eine nicht dargestellte Steuerkette ausgeformt, der sich zwischen den Randbereichen 17 und 18 der Aufnahmen der Nebenaggregate 11-15 und in Richtung der Hochachse 16 erstreckt. Die Ausformung des Freiraumes 23 erfolgt derart, daß die in Richtung der Längsachse 6 der Brennkraftmaschine verlaufende Höhe der Querrippen 21 und der Stege 22 der Trägerstruktur 7 in dem Bereich des Freiraumes 23 geringer als im übrigen Bereich der Trägerstruktur 7 ausgebildet ist.

[0022] In die Trägerstruktur 7 sind zur weiteren Versteifung des Steuergehäusedeckels 1 Befestigungsaugen 24 integriert, durch die der Steuergehäusedeckel 1 mit Hilfe von durch die Befestigungsaugen 24 steckbaren Schrauben an der Brennkraftmaschine angeflanscht ist, wobei sich zwischen den Dichtflächen 3a, 3a' der Stegwände 3, 3' und dem Motorgehäuse eine nicht dargestellte Dichtung befindet.

[0023] Desweiteren können an dem Steuergehäusedeckel zusätzliche Aufnahmen für Nebenaggregate angeordnet sein. Ferner kann an dem Steuergehäusedeckel mindestens eine Befestigungsmöglichkeit für ein Riemenspannelement vorgesehen werden, das den Riemen des Nebenaggregateantriebs gespannt hält.


Ansprüche

1. Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine, die ein Motorgehäuse und einen Steuergehäusedeckel umfaßt, wobei der Aggregateträger an einer Stirnseite der Brennkraftmaschine befestigt ist und Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten, insbesondere Lichtmaschine, Lenkhelfpumpe und Kältemittelverdichter, aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aggregateträger durch den Steuergehäusedeckel (1) gebildet und durch eine Trägerstruktur (7) versteift ist, die fachwerkartig zwischen den Aufnahmen (11-15) angeordnete und mit diesen verbundene Querrippen (21) und Stege (22) aufweist.
 
2. Aggregateträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Innenseite (19) des Steuergehäusedeckels (1) in der Trägerstruktur (7) ein Freiraum (23) für eine Steuerkette ausgeformt ist, der sich in Richtung einer Hochachse (16) der Brennkraftmaschine erstreckt.
 
3. Aggregateträger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmen (11, 12, 13 und 15) für die Nebenaggregate in zwei in Richtung einer Hochachse (16) der Brennkraftmaschine verlaufenden Randbereichen (17, 18) an einer Außenseite (4) des Steuergehäusedeckels (1) angeordnet sind, wobei sich zwischen den Randbereichen (17, 18) der auf der Innenseite (19) des Steuergehäusedeckels (1) liegende Freiraum (23) für die Steuerkette befindet.
 
4. Aggregateträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Trägerstruktur (7) zur weiteren Versteifung des Steuergehäusedeckels (1) Befestigungsaugen (24) zur Befestigung des Steuergehäusedeckels (1) an der Brennkraftmaschine integriert sind.
 
5. Aggregateträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Steuergehäusedeckel (1) mindestens eine Befestigungsmöglichkeit für ein Riemenspannelement angeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht