[0001] Die Erfindung betrifft einen Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 28 54 992 A1 ist ein gattungsgemäßer Aggregateträger einer Brennkraftmaschine
bekannt. Der im wesentlichen plattenförmige Aggregateträger ist als separates Bauteil
an einer Stirnseite eines Motorgehäuses der Brennkraftmaschine befestigt und weist
Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten auf, die von der Kurbelwelle aus mit
einem Riemen angetrieben werden. Hierfür ist eine mit der Kurbelwelle verbundene Antriebsriemenscheibe
in dem Aggregateträger gelagert.
[0003] Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird auf die DE 29 51 961 A1 verwiesen.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, einen Aggregateträger der gattungsgemäßen Art derart
auszubilden, daß eine einfachere und insbesondere für Serienstückzahlen kostengünstigere
Herstellung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
gegebenen Merkmale gelöst.
[0006] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Aggregateträgers liegt darin, daß durch die zwischen
den Aufnahmen für die Nebenaggregate angeordnete fachwerkartige Versteifung des Steuergehäusedeckels
die Nebenaggregate direkt am Steuergehäusedeckel befestigt werden können. Somit können
die separaten Aggregateträger entfallen, was zu einer vereinfachten, kostengünstigeren
Herstellung und zu einer erheblichen Gewichtsersparnis führt. Anordnung und Ausbildung
der Trägerstruktur ermöglichen eine gute Krafteinleitung der Nebenaggregate über den
Steuergehäusedeckel in das Motorgehäuse.
[0007] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Aggregateträgers besteht darin, daß die
Eigenfrequenz des Steuergehäusedeckels erhöht wird, wodurch eine verminderte Schwingung
der Nebenaggregate und gleichzeitig eine Geräuschverminderung während des Motorbetriebs
erreicht wird.
[0008] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist von Vorteil, daß der
für die Steuerkette benötigte Freiraum im Steuergehäusedeckel integriert ist, wodurch
die gußtechnische Gestaltung der Stirnseite des Motorgehäuses vereinfacht wird.
[0009] Vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 3 ist die Anordnung
einiger Nebenaggregate im seitlichen Randbereich der Außenseite des Steuergehäusedeckels,
da die angrenzenden Stegwände des Steuergehäusedeckels die von den Nebenaggregaten
eingeleiteten Kräfte direkt in das Motorgehäuse weiterleiten und somit die Biegebeanspruchung
des Steuergehäusedeckels relativ gering ist.
[0010] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Aggregateträgers nach Anspruch 4 liegt in der weiteren
Versteifung des Steuergehäusedeckels durch die in die Trägerstruktur integrierten
Befestigungsaugen.
[0011] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den übrigen Unteransprüchen
und der Beschreibung hervor.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel ist im folgenden in zwei Zeichnungen mit weiteren Einzelheiten
näher erläutert, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Vorderansicht eines erfindungsgemäßen Steuergehäusedeckels für
eine Brennkraftmaschine, der Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten aufweist,
wobei zwischen den Aufnahmen eine den Steuergehäusedeckel versteifende Trägerstruktur
angeordnet ist und
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der der Brennkraftmaschine zugewandten Seite des Steuergehäusedeckels
mit den fachwerkartigen Rippen der Trägerstruktur.
[0013] In Fig. 1 ist ein als Steuergehäusedeckel 1 ausgebildeter Aggregateträger für eine
Brennkraftmaschine dargestellt. Der Steuergehäusedeckel 1 dient zur Abdeckung einer
nicht dargestellten Steuerkette der Brennkraftmaschine und ist stirnseitig an dieser
angeflanscht.
[0014] Der einteilig ausgebildete Steuergehäusedeckel 1 dient zur Aufnahme von nicht dargestellten,
unten näher beschriebenen Nebenaggregaten und umfaßt eine Frontplatte 2, die von einer
Stirnseite eines Motorgehäuses der nicht dargestellten Brennkraftmaschine beabstandet
und im wesentlichen parallel zur Stirnseite verläuft. Rechtwinklig an die Frontplatte
2 schließen Stegwände 3, 3' nebst Dichtflächen 3a, 3a' (siehe Fig. 2) an, über die
der Steuergehäusedeckel 1 an der Stirnseite des Motorgehäuses angeflanscht ist.
[0015] Der Steuergehäusedeckel 1 ist in Einbaulage auf seiner Außenseite 4 durch einen sich
in Richtung einer Querachse 5 der Brennkraftmaschine erstreckenden und in Richtung
einer Längsachse 6 der Brennkraftmaschine erhöhten Bund 20' einer Trägerstruktur 7
in einen oberen Bereich 8 und einen unteren Bereich 9 unterteilt.
[0016] Der Steuergehäusedeckel 1 weist Aufnahmen 11-15 zur Befestigung der Nebenaggregate
auf. Im unteren Bereich 9 des Steuergehäusedeckels 1 ist mittig eine kreisförmige
Aufnahme 10 mit verstärktem Rand angeordnet. Durch die Aufnahme 10 ist ein Wellenstück
einer nicht dargestellten Antriebsriemenscheibe durchgeführt, das drehfest mit einer
Kurbelwelle verbunden ist und mittels eines Riemens zum Antrieb der Nebenaggregate
dient. Zur Abdichtung des durch den Steuergehäusedeckel 1 umschlossenen Raumes ist
zwischen Wellenstück und Aufnahme 10 ein Wellendichtring eingelegt.
[0017] Die rechts neben der Aufnahme 10 angeordnete, halbmondförmige Aufnahme 11 dient zur
seitlichen Befestigung eines Kältemittelverdichters, so daß der Kältemittelverdichter
außen an der Stegwand 3 des Steuergehäusedeckels 1 anliegt.
[0018] Im oberen Bereich 8 des Steuergehäusedeckels 1 ist über der Aufnahme 11 für den Kältemittelverdichter
eine Aufnahme 12 in Form einer Dreipunktauflage zur Befestigung einer Lenkhelfpumpe
angeordnet. Oberhalb der Aufnahme 12 für die Lenkhelfpumpe befindet sich eine rohrförmige
Aufnahme 13 für eine Ölfilterpatrone. Links neben der Aufnahme 13 ist eine Aufnahme
14 für eine Wasserpumpe angeordnet, zu deren linken Seite sich eine Aufnahme 15 zur
seitlichen Befestigung einer Lichtmaschine befindet, so daß die Lichtmaschine außen
an der Stegwand 3' des Steuergehäusedeckels 1 anliegt.
[0019] Die Aufnahmen 11 bis 13 sowie die Aufnahme 15 für die Nebenaggregate sind in zwei
in Richtung einer Hochachse 16 der Brennkraftmaschine verlaufenden Randbereichen 17,
18 an der Außenseite 4 des Steuergehäusedeckels 1 angeordnet. Der durch Pfeile gekennzeichnete
Randbereich 17 verläuft an der rechten Außenseite 4 (Aufnahmen 11-13) und der ebenfalls
durch Pfeile gekennzeichnete Randbereich 18 verläuft an der linken Außenseite 4 (Aufnahme
15) der Frontplatte 2 des Steuergehäusedeckels 1. Die an der Frontplatte 2 angrenzenden
und in Richtung auf das Motorgehäuse verlaufenden Stegwände 3, 3' wirken zum einen
versteifend und zum anderen werden die von den Nebenaggregaten eingeleiteten Kräfte
direkt an das Motorgehäuse weitergeleitet, wodurch die Biegebeanspruchung des Steuergehäusedeckels
relativ gering bleibt.
[0020] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Innenseite 19 des Steuergehäusedeckels
1. Um die Steifigkeit und die Eigenfrequenz des Steuergehäusedeckels 1 zu erhöhen,
ist dieser erfindungsgemäß über die an seiner Innenseite 19 angeordnete Trägerstruktur
7 versteift, die den Steuergehäusedeckel 1 auch innen in einen oberen Bereich 8' und
einen unteren Bereich 9' unterteilt. Ein an der Innenseite 19 befindlicher Teil 20
der fachwerkartigen Trägerstruktur 7 wird an der Außenseite 4 des Steuergehäusedeckels
1 durch den Bund 20' der Trägerstruktur 7 abgeschlossen (s. Fig. 1). Die Trägerstruktur
7 weist fachwerkartig zwischen den Aufnahmen 11-15 für die Nebenaggregate angeordnete
und mit den Aufnahmen 11-15 verbundene Querrippen 21 und Stege 22 auf, wobei die Trägerstruktur
7 im wesentlichen in Richtung der Querachse 5 der Brennkraftmaschine verläuft. Die
Anordnung der Querrippen 21 und Stege 22 hat den Effekt, daß ein extrem steifer Steuergehäusedeckel
1 entsteht und die Krafteinleitung der Nebenaggregate über den Steuergehäusedeckel
1 in das nicht dargestellte Motorgehäuse erfolgen kann. Insbesondere wirken die Querrippen
21 und Stege 22 den durch die Krafteinleitung erzeugten Biegekräften entgegen.
[0021] Zur optimalen Ausnutzung des Bauraumes ist an der Innenseite 19 des Steuergehäusedeckels
1 ein Freiraum 23 für eine nicht dargestellte Steuerkette ausgeformt, der sich zwischen
den Randbereichen 17 und 18 der Aufnahmen der Nebenaggregate 11-15 und in Richtung
der Hochachse 16 erstreckt. Die Ausformung des Freiraumes 23 erfolgt derart, daß die
in Richtung der Längsachse 6 der Brennkraftmaschine verlaufende Höhe der Querrippen
21 und der Stege 22 der Trägerstruktur 7 in dem Bereich des Freiraumes 23 geringer
als im übrigen Bereich der Trägerstruktur 7 ausgebildet ist.
[0022] In die Trägerstruktur 7 sind zur weiteren Versteifung des Steuergehäusedeckels 1
Befestigungsaugen 24 integriert, durch die der Steuergehäusedeckel 1 mit Hilfe von
durch die Befestigungsaugen 24 steckbaren Schrauben an der Brennkraftmaschine angeflanscht
ist, wobei sich zwischen den Dichtflächen 3a, 3a' der Stegwände 3, 3' und dem Motorgehäuse
eine nicht dargestellte Dichtung befindet.
[0023] Desweiteren können an dem Steuergehäusedeckel zusätzliche Aufnahmen für Nebenaggregate
angeordnet sein. Ferner kann an dem Steuergehäusedeckel mindestens eine Befestigungsmöglichkeit
für ein Riemenspannelement vorgesehen werden, das den Riemen des Nebenaggregateantriebs
gespannt hält.
1. Aggregateträger für eine Brennkraftmaschine, die ein Motorgehäuse und einen Steuergehäusedeckel
umfaßt, wobei der Aggregateträger an einer Stirnseite der Brennkraftmaschine befestigt
ist und Aufnahmen zur Befestigung von Nebenaggregaten, insbesondere Lichtmaschine,
Lenkhelfpumpe und Kältemittelverdichter, aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aggregateträger durch den Steuergehäusedeckel (1) gebildet und durch eine Trägerstruktur
(7) versteift ist, die fachwerkartig zwischen den Aufnahmen (11-15) angeordnete und
mit diesen verbundene Querrippen (21) und Stege (22) aufweist.
2. Aggregateträger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Innenseite (19) des Steuergehäusedeckels (1) in der Trägerstruktur (7) ein
Freiraum (23) für eine Steuerkette ausgeformt ist, der sich in Richtung einer Hochachse
(16) der Brennkraftmaschine erstreckt.
3. Aggregateträger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmen (11, 12, 13 und 15) für die Nebenaggregate in zwei in Richtung einer
Hochachse (16) der Brennkraftmaschine verlaufenden Randbereichen (17, 18) an einer
Außenseite (4) des Steuergehäusedeckels (1) angeordnet sind, wobei sich zwischen den
Randbereichen (17, 18) der auf der Innenseite (19) des Steuergehäusedeckels (1) liegende
Freiraum (23) für die Steuerkette befindet.
4. Aggregateträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Trägerstruktur (7) zur weiteren Versteifung des Steuergehäusedeckels (1) Befestigungsaugen
(24) zur Befestigung des Steuergehäusedeckels (1) an der Brennkraftmaschine integriert
sind.
5. Aggregateträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Steuergehäusedeckel (1) mindestens eine Befestigungsmöglichkeit für ein Riemenspannelement
angeordnet ist.