[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerlöschanlage, insbesondere Sprinkleranlage, mit einer
an einem öffentlichen Trinkwassernetz angeschlossenen Wasserversorgung, wobei zwischen
dem Trinkwassernetz und der Feuerlöschanlage eine physikalische Trennstufe vorgesehen
ist.
[0002] Sprinkleranlagen werden als Naß- oder Trockenanlagen betrieben. Bei der Naßanlage
ist das Rohrnetz hinter dem Alarmventil ständig mit Wasser gefüllt. Bei der Trockenanlage
ist das Rohrnetz hinter dem Alarmventil mit Druckluft gefüllt.
[0003] Feuerlöschanlagen werden für die Brandbekämpfung während ihrer Lebensdauer selten
betrieben. Sind sie mit Wasser gefüllt und nicht durchflossen, so besteht die Gefahr,
daß das Wasser so lange in der Anlage verbleibt, daß es hygienisch bedenklich wird.
Sind solche Anlagen mit der Trinkwasserversorgung verbunden, so können sie eine Gefahr
für das Trinkwasser darstellen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der Entnahme von Trinkwasser für die
Wasserversorgung einer Feuerlöschanlage mit einfachsten Mitteln die Bildung von stagnierendem
Wasser zu verhindern und sicherzustellen, daß es von der Trinkwasserversorgung ferngehalten
wird. Auch ist zu verhindern, daß Löschwasser in die Trinkwasserleitung zurückläuft.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Trennstufe aus einem T-förmigen Rohrstück
besteht, wobei der mit der Trinkwasserleitung verbundene Eingangsschenkel und der
zu einer Abwasserleitung geführte Ausgangsschenkel jeweils mit einem Schlauchventil
und der zum Alarmventil der Sprinkleranlage geführte Zufuhrschenkel mit einer mit
Druckwasser füllbaren Rückschlagklappe versehen sind, und daß die Schlauchventile
über Steuerleitungen mittels eines mit einer Membran versehenen Windkessels und einem
Membranventil steuerbar sind. In vorteilhafter Weise sitzt die den Wasser-Kesselraum
des Windkessel versorgende Pumpe und der Windkessel in einer von der Trinkwasserleitung
ausgehenden Steuerleitung. In vorteilhafter Weise ist das die Saugseite der Pumpe
sperrende Ventil unmittelbar hinter dem Abgriff an der Trinkwasserleitung angeordnet,
um den Totwasserraum kleinstmöglich auszubilden. Die den Wasser-Kesselraum speisende
Steuerleitung ist mit dem anderen Ende mit der Rückschlagklappe und eine Zweigleitung
mit der Unterseite des Membranventils verbunden. Eine zweite, von der Trinkwasserleitung
ausgehende Steuerleitung ist mit dem, mit einem federbelasteten Kolben versehen Oberteil
des Membranventils verbunden und von dem Oberteil des Membranventils gehen zwei weitere
Steuerleitungen ab, die jeweils mit einem der Schlauchventile verbunden sind.
[0006] Mit dieser Maßnahme steht die physikalische Trennstufe während des Zustandes der
Betriebsbereitschaft über die geöffnete Abwasserleitung in Verbindung mit der Atmosphäre
und wird absolut wasserfrei gehalten. Im Brandfalle und damit beim Ansprechen eines
Sprinklers steuert das Membranventil automatisch das trinkwasserseitige Schlauchventil
auf und das abflußseitige Schlauchventil wird geschlossen. Damit kann das Trinkwasser
störungsfrei in das Sprinklerrohrnetz einströmen.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher
beschrieben. Es zeigt.
- Fig. 1
- den Zustand der Anlage in Betriebbereitschaft,
- Fig. 2
- den Betriebszustand der Anlage nach Öffnen eines oder mehrerer Sprinkler.
[0008] Zwischen der Trinkwasserleitung 1 eines öffentlichen Trinkwassernetzes und einem
Alarmventil 3 der Sprinklerleitung 2 einer Sprinkleranlage ist eine physikalische
Trennstufe 4 vorgesehen. Diese besteht aus einem T-förmigen Rohrstück 5 mit den Eingangsschenkeln
6, einem Ausgangsschenkel 8 und einem Zufuhrschenkel 11. Zwischen der Trinkwasserleitung
1 und dem Eingangsschenkel 6 ist ein Schlauchventil 9 vorgesehen. Dieses besteht aus
einem Stützkörper 31, einem Schlauch 32 und einem Anschlußstutzen 34 im Ventilmantel
35. Der Stützkörper 31 und der Ventilmantel 35 bilden einen ringförmigen Querschnitt
33. Zwischen dem Ausgangsschenkel 8 und einer Abwasserleitung 7 ist ebenfalls ein
Schlauchventil 10 vorgesehen. Auch dieses Ventil besteht aus einem Stützkörper 36,
einem Schlauch 37, einem Anschlußstutzen 38 im Ventilmantel 39 und einem ringförmigen
Durchflußquerschnitt 40. Zwischen dem Zufuhrschenkel 11 und dem Alarmventil 3 ist
eine Rückschlagklappe 12 vorgesehen, die aus einem Gehäuse 41 und einem Ventilteller
42 besteht. Das Naßventil 3 ist in an sich bekannter Weise mit einem Ventilteller
43 und einer Druckerhöhungseinrichtung 44 ausgerüstet, die den Druck in der Sprinklerleitung
2 höher einstellt als den Druck unter dem Ventilteller 43. Von der Trinkwasserleitung
1 geht eine Steuerleitung 13 mit einer Zweigleitung 13a ab. In der Steuerleitung 13
ist eine Pumpe 17 und ein Ventil 18 vorgesehen. Das Ende der Leitung 13 ist mit einem
Stutzen 45 der Rückschlagklappe 12 verbunden. Zwischen der Pumpe 17 und der Rückschlagklappe
12 ist mit der Steuerleitung 13 ein Windkessel 19 über einen Stutzen 46 verbunden,
wobei innerhalb des Windkessels 19 eine Membran 20 vorgesehen ist. Mittels dieser
Membran ist der Windkessel in einen oberen und einen unteren Kesselraum 47 und 48
unterteilt. Die von der Steuerleitung 13 abgehende Zweigleitung 13a ist mit dem Unterteil
22 eines Membranventils 21 verbunden. In diesem Unterteil 22 ist eine Membran 49 angeordnet.
In einem Oberteil 23 des Membranventils 21 ist ein Kolben 25 vorgesehen, der mittels
einer Feder 24 auf die Membran 49 wirkt. Der Kolben 25 ist mit Ausnehmungen 26 verbunden
und so ausgestaltet, daß er jeweils nach seiner Stellung mit Anschlußstutzen 50 bis
52 des Membranventils 21 verbindbar ist. Von der Trinkwasserleitung 1 geht eine weitere
Steuerleitung 14 aus, die mit dem Anschlußstutzen 50 des Membranventils 21 verbunden
ist. Fernerhin geht von dem Anschlußstutzen 51 des Membranventils 21 eine Steuerleitung
15 aus, die mit dem Anschlußstutzen 34 des Membranventils 9 verbunden ist. Von dem
Anschlußstutzen 52 des Membranventils 21 geht eine Steuerleitung 16 aus, die mit dem
Anschlußstutzen 38 des Schlauchventils 10 verbunden ist. An die Steuerleitungen 15
und 16 sind weiterhin Zweigleitungen 27 und 28 angeschlossen, an deren Ende Soll-Leckstellen
29 und 30 zur Wassererneuerung und Entleerung der Steuerleitungen 15 und 16 versehen
sind. Diese Soll-Leckstellen sind mit Sperrvorrichtungen 53 und 54 versehen.
[0009] Die Wirkungsweise der Erfindung ist wie folgt. Zunächst wird die Anlage gemäß Fig.
1 im Zustand der Betriebsbereitschaft beschrieben. In an sich bekannter Weise ist
die Sprinklerrohrleitung 2 und das Alarmventil 3 mit Druckwasser gefüllt. Damit wird
der Ventilteller 43 geschlossen gehalten. Bei geöffnetem Ventil 18 wird mittels der
Pumpe 17 der untere Kesselraum 48 des Windkessels 19 mit Druckwasser gefüllt, so daß
die Membran 20 sich nach oben wölbt und damit den oberen Kesselraum 47 verkleinert
und die darin befindliche Luft komprimiert. Gleichzeitig wird das Gehäuse 41 der Rückschlagklappe
12 mit Druckwasser gefüllt, so daß die Ventilklappe 42 geschlossen gehalten wird.
Der Druck ist mittels der Druckerhöhungseinrichtung 44 so ausgelegt, daß die Ventilklappe
43 des Alarmventils 3 nicht angehoben wird. Gleichzeitig wird über die Leitung 13a
das Unterteil 22 des Membranventils 21 mit Druckwasser gefüllt, so daß die Membran
49 nach oben und somit der Kolben 25 ebenfalls nach oben gedrückt werden. In dieser
Stellung sind die Ausnehmungen 26 des Kolben 25 mit den Anschlußstutzen 50 und 51
verbunden, so daß aus der Trinkwasserleitung 1 über die Steuerleitung 14 Trinkwasser
über die Ausnehmung 26 dem Stutzen 51 und der Steuerleitung 15 zum Anschlußstutzen
34 des Schlauchventiles 9 geführt wird. Demzufolge wird der Ringraum 33 des Schlauchventils
9 mit Trinkwasser gefüllt und damit der Schlauch 32 gegen den Stützkörper 31 gedrückt
und damit ein Durchfluß des Trinkwassers aus der Trinkwasserleitung 1 in das T-förmige
Rohrstück 5 vermieden. Das Verschlußorgan 53 der Soll-Leckstelle 29 ist soweit geschlossen,
so daß hier Trinkwasser nur mit der Soll-Leckrate austreten kann. In diesem Zustand
befindet sich die Feuerlöschanlage in Betriebsbereitschaft.
[0010] Öffnet sich aufgrund eines Brandes ein Sprinkler (oder auch mehrere), so fällt der
Druck im Sprinklerrohrnetz 2. Durch den Druckabfall im Sprinklerrohrnetz 2 öffnet
sich die Ventilklappe 43, so daß auch der in der Rückschlagklappe 12 und im Kesselraum
48 des Windkessels 19 befindliche Druck abfallen kann. Damit kann sich die im Kesselraum
47 des Windkessels 19 befindliche komprimierte Luft ausdehnen und damit die nicht
wiedergegebene Alarmierung des Alarmventils betrieben. Der Abfall des Wasserdruckes
im Kesselraum 48 des Windkessels und in den damit verbundenen Steuerleitungen 13 und
13a führt zum Abfall des Wasserdruckes im Unterteil 22 des Membranventils 21, so daß
die Feder 24 den Kolben 25 nach unten drucken kann. Jetzt gelangen die Ausnehmungen
26 in eine Stellung, wodurch die Anschlußstutzen 50 und 52 in Verbindung gebracht
werden. Jetzt strömt das Trinkwasser über die Steuerleitung 16 zum Membranventil 10,
so daß der Schlauch 37 gegen den Stützkörper 36 gedrückt und damit das Schlauchventil
10 geschlossen wird. Gleichzeitig entweicht das Trinkwasser aus der Steuerleitung
15, so daß der Druck in der Ringkammer 33 des Schlauchventiles 9 entweicht und damit
das Schlauchventil 9 geöffnet wird. Jetzt kann das Trinkwasser aus der Trinkwasserleitung
1 über die Trennstufe 4 in die Sprinklerleitung 2 einströmen, wobei aufgrund des Trinkwasserdruckes
der Ventilteller 42 in der Rückschlagklappe 12 geöffnet wird. Das Verschlußorgan 54
in der Soll-Leckstelle 30 ist soweit geschlossen, so daß hier nur Trinkwasser mit
der Soll-Leckrate austreten kann. Dieser im Brandfalle erforderliche Betriebszustand
ist in Fig. 2 dargestellt.
[0011] In einer weiteren nicht wiedergegebenen Ausbildung der Erfindung, wird das Alarmventil
3 als Trockenalarmventil vorgesehen. Dabei ist im Betriebsbereitschaftszustand das
Sprinklerrohrnetz 2 mit Druckluft gefüllt. Öffnet sich aufgrund eines Brandes ein
Sprinkler (oder auch mehrere), so entweicht die im Sprinklerrohrnetz 2 befindliche
Luft, die die Ventilklappe 43 des Trockenalarmventils geschlossen gehalten hatte.
Das Wasser aus dem Kesselraum des Windkessels 19 und der Rückschlagklappe 12 strömt
in das Sprinklerrohrnetz 2. Sein Druckabfall führt zum zuvor beschriebenen Steuervorgang
des Membranventiles 21 und zur Aufsteuerung des trinkwasserseitigen Schlauchventils
9 und zum Schließen des abflußseitigen Schlauchventils 10.
1. Feuerlöschanlage, insbesondere Sprinkleranlage, mit einer an einem öffentlichen Trinkwassernetz
angeschlossenen Wasserversorgung, wobei zwischen dem Trinkwassernetz und der Feuerlöschanlage
eine physikalische Trennstufe vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennstufe
(4) aus einem T-förmigen Rohrstück (5) besteht, wobei der mit der Trinkwasserleitung
(1) verbundene Eingangsschenkel (9) und der zu einer Abwasserleitung (7) geführte
Ausgangsschenkel (8) jeweils mit einem Schlauchventil (9, 10) und der zum Alarmventil
(3) der Sprinkleranlage geführte Zufuhrschenkel (11) mit einer mit Druckwasser füllbaren
Rückschlagklappe (12) versehen sind, und daß die Schlauchventile (9, 10) über Steuerleitungen
(13 bis 16) mittels einer Pumpe (17) mit Ventil (18) eines, mit einer Membran (20)
versehenen Windkessels (19) und einem Membranventil (21) steuerbar sind.
2. Feuerlöschanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (17) mit Ventil
(18) und der Windkessel (19) in einer von der Trinkwasserleitung (1) ausgehenden Steuerleitung
(13) sitzen, deren anderes Ende mit der Rückschlagklappe (12) und eine Zweigleitung
(13a) mit der Unterseite (22) des Membranventils (21) verbunden ist, daß eine zweite,
von der Trinkwasserleitung (1) ausgehende Steuerleitung (14) mit dem, mit einem federbelasteten
Kolben (25) versehenen Oberteil (23) des Membranventils (21) verbunden ist, und daß
von dem Oberteil (23) des Membranventils (21) zwei weitere Steuerleitungen (15, 16)
abgehen, die jeweils mit einem der Schlauchventile (9, 10) verbunden sind.
3. Feuerlöschanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an die Steuerleitungen
(15, 16) Zweigleitungen (27, 28) angeschlossen sind, die am Ende mit Soll-Leckstellen
(29, 30) zur Wassererneuerung versehen sind.
4. Feuerlöschanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(25) des Membranventils (21) mit Ausnehmungen (26) versehen ist, die mit Anschlüssen
für die Steuerleitungen (14, 15 und 16) verbindbar sind.