[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrwerk, insbesondere für Kettenzüge, Lastaufnahmemittel
und/oder Schleppkabel, das einen aus Flansch- und Stegteilen bestehenden Fahrschienenquerschnit
umfaßt, an dem sich gegenüberliegende Laufräder und Führungsrollen abstützen, die
in seitlichen, unterhalb des Fahrschienenquerschnitts verbundenen Radträgern drehgelagert
sind und von denen die Führungsrolle beidseitig der Schiene vor und hinter jedem sich
auf den Flanschteilen aufstützenden Laufrad jeweils am Fahrschienenquerschnitt zur
Führung anliegende Horizontalführungsrollenpaare sind, an denen zumindest einer der
Radträger eine Lasthängeeinrichtung aufweist.
[0002] Aus der DE 41 09 971 A1 ist ein gattungsgemäßes Fahrwerk mit Laufrädern auf beiden
Seiten einer I-förmigen Fahrschiene bekannt, an der vordere und hintere seitliche,
auf senkrechten Achsen gelagerte Führungsrollen einseitig anliegen. Dieses Fahrwerk
läuft auch bei pendelnder Last stabil auf der Trägerschiene. Trotzdem ist die Fahrstabilität
begrenzt; in kritischen Situationen neigt das Fahrwerk etwas zu Nickbewegungen und
seitlichem Pendeln.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Fahrwerk, insbesondere für Kettenzüge
und/oder Schleppkabel anzugeben, das auch bei pendelnder Last stabil auf der Trägerschiene
läuft, also nicht zu Nickbewegungen und seitlichem Pendeln des Fahrwerks neigt.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch die im Patentanspruch
1 angegebenen Merkmale. Durch die kennzeichnenden Merkmale der Unteransprüche 2 bis
9 ist das Fahrwerk in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltet.
[0005] Die Lösung sieht vor, daß die Führungsräder in zumindest an einer Seite des Stegs
des Fahrschienenquerschnitts angeordneten Führungen zumindest abschnittsweise geführt
sind. Das Fahrwerk ermöglicht insbesondere bei pendelnder Last einen stabilen Lauf
auf der Fahrschiene; Nickbewegungen und seitliches Pendeln des Fahrwerks werden durch
die Führungen wirkungsvoll verhindert.
[0006] Zur Vereinfachung der Herstellung sind die Führungen als Führungsnuten ausgebildet.
[0007] Eine stabile und ruhige Führung wird dadurch erzielt, daß die Kontur der Führungsnuten
zur Form der in den Führungsnuten laufenden Führungsräder komplementär ist.
[0008] Es wird vorgeschlagen, daß der Querschnitt der Führungsnuten im wesentlichen trapezförmig
ausgebildet ist, um zusätzlich einen möglichst geringen Verschleiß der Führungsräder
zu erzielen.
[0009] Insbesondere wird vorgeschlagen, daß die Kanten der Führungsräder abgerundet ausgebildet
sind, also nur teilweise auf den Flächen der Führungsnuten laufen.
[0010] Eine Stabilisierung der Führung bei geringem Verschleiß ergibt sich speziell dann,
wenn die Rundung der Kanten der Führungsräder und die Form der trapezförmigen Führungsnuten
derart ausgebildet ist, daß die Führungsräder auf den Schrägen der trapezförmigen
Führungsnuten laufen, unter Belassung eines Zwischenraums zwischen den Führungsrädem
und dem mittleren Bereich der zugehörigen Führungsnut.
[0011] Ein gleichmäßiger Lauf wird auch dadurch erreicht, daß die Horizontalführungsrollenpaare
in den Führungen am Steg des Fahrschienenquerschnitts kraftbeaufschlagt anliegen,
beispielsweise durch eine Federkraft hervorgerufen.
[0012] Der Lauf wird insbesondere dadurch verbessert, daß paarweise auf- oder zuschwenkbare
Radträgerarme um eine sich in Richtung der Fahrschiene erstreckende und unter dem
Fahrschienenquerschnitt verlaufende Achse schwenkbar gelagert sind, wobei auf Höhe
oder unterhalb des gebildeten Gelenks der jeweils miteinander verbundenen Radträgerarme
die Last an zumindest einem der Radträgerarme angreift und die Radträgerarme durch
ein von der Last herrührendes Schließmoment von den in den Führungen am Steg beidseitig
anliegenden Führungsrollen begrenzt am Fahrschienenquerschnitt eingeschwenkt gehalten
sind.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Vorderansicht eines Fahrwerks,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Fahrwerk gemäß Fig. 1 und
- Fig. 3
- einen vergrößerten Ausschnitt der Führungsnuten zusammen mit den Führungsrädern gemäß
Fig. 1.
[0014] In Fig. 1 ist in Vorderansicht ein Fahrwerk dargestellt, das eine Fahrschiene 1 umfaßt,
die aus Flanschteilen 2 und einem Steg 3 besteht. Das Fahrwerk selbst weist zwei Radträgerarme
4a, 4b auf, die als Rahmen 5a, 5b ausgebildet sind. Die Rahmen 5a, 5b sind um eine
sich in Richtung der Fahrschiene 1 erstreckende und unter dem Fahrschienenquerschnitt
verlaufende Achse 6 schwenkbar gelagert, was ein Auf- oder Zuschwenken der Rahmen
5a, 5b ermöglicht. Selbstverständlich ist das nur eine vorteilhafte Ausführungsform;
die Radträgerarme 4a, 4b können auch starr miteinander verbunden sein. Darüberhinaus
ist auch eine Kombination dieser beiden Varianten denkbar, die darin besteht, daß
die schwenkbaren Radträgerarme 4a, 4b nach dem einschwenken an der Fahrschiene 1 so
fixiert werden, daß eine starre Verbindung zwischen den Radträgerarmen 4a, 4b hergestellt
ist.
[0015] Fig. 1 läßt erkennen, daß im oberen Bereich der Rahmen 5a, 5b ein Paar sich gegenüberliegender
Laufräder 7 angeordnet sind, deren Drehachsen horizontal verlaufen und in den Rahmen
5a, 5b abgestützt sind. Von den beiden Laufrädern 7 wird ein Laufrad unmittelbar durch
einen Motor 7a angetrieben. Die Laufräder 7 rollen auf den unteren Flanschteillaufflächen
8 ab. Die Rahmen 5a, 5b nehmen neben den im Rahmen 5a, 5b jeweils mittig angeordneten
Laufrädern 7 vor und hinter den Laufrädern 7 angeordnete Horizontalführungsrollenpaare
9, 9 auf, die aus einzelnen Führungsrollen 9 bestehen, welche vertikal drehgelagert
in dem Rahmen 5a, 5b abgestützt sind. Während die Laufräder 7 sich auf den unteren
Flanschteilen 2 abstützen, liegen die Führungsrollen 9 paarweise am Steg 3 der Fahrschiene
1 an. Aus der Fig. 1 geht hervor, daß die Rahmen 5a, 5b so weit über den jeweiligen
Flanschteil 2 des Fahrschienenquerschnitts der Fahrschiene 1 eingeschwenkt sind, daß
die Laufräder 7 sich unmittelbar in Stegnähe des Stegs 3 bewegen. Auf Höhe des gebildeten
Gelenks 10 der beiden miteinander verbundenen Rahmen 5a, 5b greift die Last an der
Achse 6 an; das unterhalb der Fahrschiene 1 gebildete Gelenk 10 ist also zugleich
Aufhängemittel für die aufzuhängende Last.
[0016] Die Last erzeugt in den Rahmen 5a, 5b ein Schließmoment, das ein Zuschwenken der
Rahmen 5a, 5b bewirkt, durch das die Führungsrollen 9 am Steg 3 des Fahrschienenquerschnitts
eingeschwenkt gehalten werden. Die Winkelstellung zwischen den Rahmen 5a, 5b wird
in Fig. 1 durch die am Steg 3 beidseitig anliegenden Führungsrollen 9 begrenzt; die
Anlage der Führungsrollen 9 erfolgt kraftbeaufschlagt durch die Last selbst.
[0017] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf das Fahrwerk mit Fahrschiene gemäß Fig. 1 dargestellt.
[0018] Wie Fig. 1 zu entnehmen ist, sind am Steg 3 der dargestellten Fahrschiene 1 sich
in Längsrichtung der Schiene 1 erstreckende seitliche Führungen 11 für die Führungsräder
9 in Form von Führungsnuten 11a ausgebildet, in denen die Führungsräder 9 zur Erzeugung
eines stabilen Fahrwerklaufs kraftbeaufschlagt geführt sind.
[0019] Fig. 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der Führungsnuten 11a zusammen mit einem
in die Führungsnuten 11a eingreifenden Führungsrad 9 mit abgerundeten Kanten 12 im
Querschnitt. Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, ist der Querschnitt der Führungsnuten 11a
im wesentlichen trapezförmig mit zwei Schrägen 13 und einem Trapezdach 14 ausgebildet,
wobei die Rundungen der Kanten 12 der Führungsräder 9 auf den Schrägen 13 der trapezförmigen
Führungsnuten 11a laufen, und zwar unter Belassung eines Zwischenraums 15 zwischen
dem mittleren Bereich des Führungsrads 9 und dem Trapezdach 14, d.h. die Berührungsflächen
zwischen Führungsrad 9 und Führungsnut 11a sind relativ klein, was für einen verringerten
Rollwiderstand des Fahrwerks sorgt. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Kontur
der Führungsnut 11a zur Form der in den Führungsnut 11a laufenden Führungsräder 9
zueinander nahezu komplementär auszubilden, um mit vergrößertem Aufwand die Führungsgenauigkeit
weiter zu verbessern. Dem dient auch eine Ausführungsform, bei der die Laufrad 7 auf
der einen Seite der Schiene 1 gegenüber dem Laufrad 7 auf der anderen Seite der Schiene
1 in Fahrtrichtung zueinander versetzt angeordnet sind.
[0020] Das Verhältnis aus dem vertikalen Abstand M der Achsen der Laufräder 7 und dem horizontalen
Abstand L der Laufräder 7 von der Achse 6 (Schwenkachse) ist größer als 3 und kleiner
als 10.
BEZUGSZEICHENLISTE:
[0021]
- 1
- Fahrschiene
- 2
- Flanschteil
- 3
- Steg
- 4a, 4b
- Radträgerarm
- 5a, 5b
- Rahmen
- 6
- Achse
- 6a
- Schraube
- 7
- Laufrad
- 7a
- Motor
- 8
- Flanschteillauffläche
- 9
- Führungsrolle
- 10
- Gelenk
- 11
- Führung
- 11a
- Führungsnut
- 13
- Schräge
- 12
- Kante
- 14
- Trapezdach
- 15
- Zwischenraum
1. Fahrwerk, insbesondere für Kettenzüge, Lastaufnahmemittel und/oder Schleppkabel, das
einen aus Flansch- (2) und Stegteilen (3) bestehenden Fahrschienenquerschnitt umfaßt,
an dem sich gegenüberliegende Laufräder (7) und Führungsrollen (9) abstützen, die
in seitlichen, unterhalb des Fahrschienenquerschnitts verbundenen Radträgern (4a,
4b) drehgelagert sind und von denen die Führungsrollen (9) beidseitig der Schiene
(1) vor und hinter jedem sich auf den Flanschteilen (2) aufstützenden Laufrad (3)
jeweils am Fahrschienenquerschnitt zur Führung anliegende Horizontalführungsrollenpaare
(9) sind, an denen zumindest einer der Radträger (4a oder 4b) eine Lasthängeeinrichtung
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsrollen (9) auf zumindest einer Seite von am Steg (3) des Fahrschienenquerschnitts
in Längsrichtung, sich senkrecht zur Stegmitte erstreckend, zwischen den Flanschen
angeordneten Führungen (11) zumindest abschnittsweise geführt sind.
2. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungen (11) als Führungsnuten (11a) ausgebildet sind.
3. Fahrwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontur der Führungsnuten (11a) zur Form der in den Führungsnuten (11a) laufenden
Führungsrollen (9) komplementär ist.
4. Fahrwerk nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Führungsnuten (11a) trapezförmig ausgebildet ist.
5. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanten (12) der Führungsrollen (9) abgerundet sind.
6. Fahrwerk nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanten (12 der Führungsrollen (9) auf den Schrägen (13) der trapezförmigen
Führungsnuten (11a) laufen, und zwar unter Belassung eines eines Zwischenraums (15)
zwischen den Führungsrollen (9) und dem Trapezdach (14) der zugehörigen Führungsnut
(11a).
7. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Horizontalführungsrollenpaare (9) in den Führungen (11) am Steg (3) des Fahrschienenquerschnitts
kraftbeaufschlagt anliegen.
8. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß paarweise auf- oder zuschwenkbare Radträgerarme (4a, 4b) um eine sich in Richtung
der Fahrschiene (1) erstreckende und unter dem Fahrschienenquerschnitt verlaufende
Achse (6) schwenkbar gelagert sind, auf deren Höhe oder unterhalb des mit ihr gebildeten
Gelenks (10) der jeweils miteinander verbundenen Radträgerarme (4a; 4b) greift die
Last an zumindest einem der Radträgerarme (4a oder 4b) an, die durch ein von der Last
herrührendes Schließmoment von den in den Führungen (11) am Steg beidseitig anliegenden
Führungsrollen (9) begrenzt am Fahrschienenquerschnitt eingeschwenkt gehalten sind.
9. Fahrwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das oder die Laufräder (7) auf der einen Seite der Schiene (1) gegenüber dem oder
den Laufrädern (7) auf der anderen Seite der Schiene (1) in Fahrtrichtung zueinander
versetzt angeordnet sind.