[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung Zur Berechnung der Zerlegungszeit
eines programmierbaren Geschosses, wobei der Berechnung mindestens eine aus Sensordaten
ermittelte Treffdistanz zu einem Zielobjekt, eine an der Mündung eines Geschützrohres
gemessene Geschossgeschwindigkeit und eine vorgegebene optimale Zerlegungsdistanz
zwischen einem Treffpunkt und einem Zerlegungspunkt des Geschosses zugrunde gelegt
ist.
[0002] Mit der europäischen Patentanmeldung
0 300 255 ist eine Vorrichtung bekannt geworden, die eine an der Mündung eines Geschützrohres
angeordnete Messvorrichtung für die Geschossgeschwindigkeit aufweist. Die Messvorrichtung
besteht aus zwei in einem bestimmten Abstand voneinander angeordneten Ringspulen.
Beim Durchgang eines Geschosses durch die beiden Ringspulen wird aufgrund der dabei
auftretenden Aenderung des magnetischen Flusses kurz hintereinander in jeder Ringspule
ein Impuls erzeugt. Die Impulse werden einer Auswerteelektronik zugeführt, in welcher
aus dem zeitlichen Abstand der Impulse und dem Abstand zwischen den Ringspulen die
Geschossgeschwindigkeit errechnet wird. In Bewegungsrichtung des Geschosses ist hinter
der Messvorrichtung für die Geschwindigkeit eine Sendespule angeordnet, die mit einer
im Geschoss vorgesehenen Empfangsspule zusammenwirkt. Die Empfangsspule ist über ein
Hochpassfilter mit einem Zähler verbunden, der ausgangsseitig mit einem Zeitzünder
in Verbindung steht. Aus der errechneten Geschossgeschwindigkeit und einer aus Sensordaten
ermittelten Treffdistanz zu einem Zielobjekt wird eine Zerlegungszeit gebildet, die
unmittelbar nach dem Durchfliegen der Messvorrichtung induktiv auf das Geschoss übertragen
wird. Mit dieser Zerlegungszeit wird der Zeitzünder eingestellt, so dass das Geschoss
im Bereiche des Zielobjektes zerlegt werden kann.
[0003] Werden Geschosse mit Subprojektilen verwendet (Munition mit Primär- und Sekundärballistik),
so kann wie beispielsweise aus einer Druckschrift
OC 2052 d 94 der Firma Oerlikon-Contraves, Zürich, bekannt, ein angreifendes Ziel durch mehrfache
Treffer zerstört werden, wenn nach Ausstossen der Subprojektile im Zerlegungszeitpunkt
das Erwartungsgebiet des Zieles von einer durch die Subprojektile gebildeten Wolke
belegt ist. Bei der Zerlegung eines solchen Geschosses wird der die Subprojektile
tragende Teil abgetrennt und an Sollbruchsteiien aufgerissen. Die ausgestossenen Subprojektile
beschreiben eine durch die Rotation des Geschosses hervorgerufene drallstabilisierte
Flugbahn und liegen gleichmässig verteilt auf annähernd halbkreisförmigen Kurven von
Kreisflächen eines Kegels, so dass eine gute Treffwahrscheinlichkeit erreicht werden
kann.
[0004] Bei vorstehend beschriebener Vorrichtung kann durch Streuungen in der Zerlegungsdistanz,
die beispielsweise durch Streuungen der Geschossgeschwindigkeit und/oder Verwendung
nicht aktualisierter Werte verursacht werden, nicht in jedem Fall eine gute Treff-
bzw. Abschusswahrscheinlichkeit erreicht werden. Bei grösseren Zerlegungsdistanzen
würde wohl die Kreisfläche grösser, die Dichte der Subprojektile jedoch kleiner werden.
Bei kleineren Zerlegungsdistanzen tritt der umgekehrte Fall ein: Die Dichte der Subprojektile
wäre grösser, die Kreisfläche jedoch kleiner.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäss
Oberbegriff vorzuschlagen, mittels welchen unter Vermeidung vorstehend erwähnter Nachteile
eine optimale Treff- bzw. Abschusswahrscheinlichkeit erreichbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in den Patentansprüchen 1 und 10 angegebene Erfindung
gelöst. Hierbei wird eine gegebene optimale Zerlegungsdistanz zwischen einem Zerlegungspunkt
des Geschosses und einem Treffpunkt des Zieles durch Korrektur der Zerlegungszeit
des Geschosses gleichbleibend gehalten. Die Korrektur erfolgt indem zur Zerlegungszeit
ein mit einer Geschwindigkeitsdifferenz multiplizierter Korrekturfaktor addiert wird.
Die Geschossgeschwindigkeitsdifferenz wird aus der Differenz der aktuellen gemessenen
Geschossgeschwindigkeit und einer Vorhaltgeschwindigkeit des Geschosses gebildet,
wobei die Vorhaltgeschwindigkeit aus dem Mittelwert einer Anzahl vorhergehender, aufeinanderfolgender
Geschossgeschwindigkeiten errechnet wird.
[0007] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, dass eine gegebene
Zerlegungsdistanz von der aktuellen gemessenen Geschossgeschwindigkeit unabhängig
ist, so dass eine dauernde optimale Treff- bzw. Abschusswahrscheinlichkeit erzielt
werden kann. Der vorgeschlagene Korrekturfaktor für die Korrektur der Zerlegungszeit
basiert lediglich auf den Schiesselementen des Treffpunktes für die Steuerung der
Waffe, nämich den Geschützwinkeln α, λ, der Treffzeit Tf und der Vorhaltgeschwindigkeit
V0v des Geschosses. Damit ist die Möglichkeit einer einfachen, einen minimalen Aufwand
erfordernden Integration in bereits bestehende Waffensteuerungssysteme gegeben.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen.
- Fig.1
- eine schematische Darstellung eines Waffensteuerungs-Systems mit der er findungsgemässen
Vorrichtung,
- Fig.2
- einen Längsschnitt durch eine Mess- und Programmiervorrichtung,
- Fig.3
- ein Diagramm der Verteilung von Subprojektilen in Abhängigkeit von der Zerlegungsdistanz,
und
- Fig.4
- eine andere Darstellung des Waffensteuerungs-Systems gemäss Fig.1.
[0009] In der
Fig.1 ist mit
1 eine Feuerleitung und mit
2 ein Geschütz bezeichnet. Die Feuerleitung
1 besteht aus einem Suchsensor
3 für die Entdeckung eines Zieles
4, einem mit dem Suchradar
3 verbundenen Folgesensor
5 für die Zielerfassung, die 3-D-Zielverfolgung und die 3-D-Zielvermessung, sowie einem
Feuerleitungsrechner
6. Der Feuerleitungsrechner
6 weist mindestens ein Hauptfilter
7 und eine Vorhalt-Rechenein-heit
9 auf. Das Hauptfilter
7 ist eingangsseitig mit dem Folgesensor
5 und ausgangsseitig mit der Vorhalt-Recheneinheit
9 verbunden, wobei das Hauptfilter
7 die vom Folgeradar
5 empfangenen 3-D-Zieldaten in Form von geschätzten Zieldaten
Z wie Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung usw. an die Vorhalt-Recheneinheit
9 weiterleitet. Ueber einen wie-teren Eingang Me können der Vorhalt-Recheneinheit
9 meteorologische Daten zugeführt werden. Die Bedeutung der Bezeichnungen an den einzelnen
Verbindungen bzw. Anschlüssen wird nachstehend anhand der Funktionsbeschreibung näher
erläutert.
[0010] Ein Rechner des Geschützes
2 weist eine Auswerteschaltung
10, eine Aufdatierungs-Recheneinheit
11 und eine Korrektur-Recheneinheit
12 auf. Die Auswerteschaltung
10 ist eingangsseitig an einer an der Mündung eines Geschützrohres
13 angeordneten, nachstehend anhand der
Fig.2 näher beschriebenen Messvorrichtung
14 für die Geschossgeschwindigkeit angeschlossen und ausgangsseitig mit der Vorhalt-Recheneinheit
9 und der Aufdatierungs-Recheneinheit
11 verbunden. Die Aufdatierungs-Recheneinheit
11 ist eingangsseitig an der Vorhalt- und an der Korrektur-Recheneinheit
9,12 angeschlossen und steht ausgangsseitig mit einem in der Messvorrichtung
14 integrierten Programmierteil in Verbindung. Die Korrektur-Recheneinheit
12 ist eingangsseitig mit der Vorhalt-Recheneinheit
9 und ausgangsseitig mit der Aufdatier-Recheneinheit
11 verbunden. Ein Geschützservo
15 und eine auf einen Feuerbefehl ansprechende Auslöseeinrichtung
16 sind ebenfalls an der Vorhalt-Recheneinheit
9 angeschlossen. Die Verbindungen zwischen der Feuerleitung
1 und dem Geschütz
2 sind zu einer Data-Transmission zusammengefasst, die mit
17 bezeichnet ist. Die Bedeutung der Bezeichnungen an den einzelnen Verbindungen zwischen
den Recheneinheiten
10,
11,
12 sowie zwischen der Feuerleitung
1 und dem Geschütz
2 wird nachstehend anhand der Funktionsbeschreibung näher erläutert. Mit
18 und
18' ist ein Geschoss bezeichnet, das während einer Programmierphase (
18) und im Zerlegungszeitpunkt (
18') dargestellt ist. Beim Geschoss
18 handelt es sich um ein programmierbares Geschoss mit Primär-und Sekundärballistik,
das mit einer Ausstossladung und einem Zeitzünder ausgestattet und mit Subprojektilen
19 gefüllt ist.
[0011] Gemäss
Fig.2 besteht ein an der Mündung des Geschützrohres
13 befestigtes Tragrohr
20 aus drei Teilen
21,
22,
23. Zwischen dem ersten Teil
21 und dem zweiten bzw. dritten Teil
22,
23 sind Ringspulen
24,
25 für die Messung der Geschossgeschwindigkeit angeordnet. Am dritten Teil
23 -auch Programmierteil genannt- ist eine in einem Spulenkörper
26 gehaltene Sendespule
27 befestigt. Die Art der Befestigung des Tragrohres
20 und der drei Teile
21,
22,
23 miteinander ist nicht weiter dargestellt und beschrieben. Für die Speisung der Ringspulen
sind Leitungen
28,
29 vorgesehen. Am Umfang des Tragrohres
20 sind zwecks Abschirmung von die Messung störenden Magnetfeldern Weicheisenstäbe
30 angeordnet. Das Geschoss
18 weist eine Empfangsspule
31 auf, die über ein Filter
32 und einen Zähler
33 mit einem Zeitzünder
34 verbunden ist. Beim Durchgang des Geschosses
18 durch die beiden Ringspulen
24,
25 wird kurz hinter-einander in jeder Ringspule ein Impuls erzeugt. Diese Impulse werden
der Auswerte-schaltung
10 (
Fig.1) zugeführt, in welcher aus dem zeitlichen Abstand der Impulse und einem Abstand a
zwischen den Ringspulen
24,
25 die Geschossgeschwindigkeit errechnet wird. Unter Berücksichtigung der Geschossgeschwindigkeit
wird, wie nachstehend näher beschrieben, eine Zerlegungszeit errechnet, die in digitaler
Form beim Durchgang des Geschosses
18 durch die Sendespule
27 zum Zwecke der Einstellung des Zählers
32 induktiv auf die Empfangsspule
31 übertragen wird.
[0012] In der
Fig.3 ist mit
Pz ein Zerlegungspunkt des Geschosses
18 bezeichnet. Die ausgestossenen Subprojektile liegen je nach Abstand von Zerlegungspunkt
Pz gleichmässig verteilt auf annähernd halbkreisförmigen Kurven von (perspektivisch
dargestellten) Kreisflächen F1, F2, F3, F4 eines Kegels C. Auf einer ersten Abzisse
I ist der Abstand vom Zerlegungspunkt Pz in Metern m aufgetragen, während auf einer
zweiten Abzisse II die Flächengrössen der Flächen F1, F2, F3, F4 in Quadratmetern
m
2 und deren Durchmesser in Metern m aufgetragen sind. Bei einem charakteristischem
Geschoss mit beispielsweise 152 Subprojektilen und einem Scheitelwinkel des Kegels
C von anfänglich 10° ergeben sich in Abhängigkeit vom Abstand die auf der Abzisse
II aufgetragenen Werte. Die Dichte der auf den Kreisflächen F1, F2, F3, F4 befindlichen
Subprojektile nimmt mit zunehmendem Abstand ab und beträgt bei den gewählten Verhältnissen
64, 16, 7 und 4 Subprojektile pro Quadratmeter. Bei einer vorgegebenen, der nachfolgend
beschriebenen Berechnung der Zerlegungszeit zugrunde gelegten Zerlegungsdistanz Dz
von beispielsweise 20 m, würde beim angenommenen Beispiel ein Zielgebiet von 3,5 m
Durchmesser mit 16 Subprojektilen pro Quadratmeter belegt sein.
[0013] In der
Fig. 4 ist mit
4 und
4' das abzuwehrende Ziel bezeichnet, das in einer Treff- bzw. Abschussposition (
4) und in einer der Treff- bzw. Abschussposition vorhergehenden Position (
4') dargestellt.
[0014] Die vorstehend beschriebene Vorrichtung arbeitet wie folgt:
[0015] Die Vorhalt-Recheneinheit
9 errechnet aus einer Vorhaltgeschwindigkeit VOv und den Zieldaten Z unter Berücksichtigung
von meteorologischen Daten bei Geschossen mit Primär-und Sekundärballistik eine Treffdistanz
RT.
[0016] Die Vorhaltgeschwindigkeit VOv wird beispielsweise aus dem Mittelwert einer Anzahl
über die Data-Transmission
17 zugeführter gemessener Geschossgeschwindigkeiten Vm gebildet, die der aktuellen gemessenen
Geschossgeschwindigkeit Vm unmittelbar vorhergehen. Aufgrund einer vorgegebenen Zerlegungsdistanz
Dz und unter Berücksichtigung der von einer Treffzeit Tf abhängigen Geschossgeschwindigkeit
Vg (Tf) kann eine Zerlegungszeit Tz des Geschosses nach folgenden Beziehungen ermittelt
werden:

worin Vg(Tf) durch ballistische Approximation bestimmt ist und Tz die Flugzeit des
Geschosses bis zum Zerlegungszeitpunkt Pz, sowie ts die Flugzeit eines in der Geschossrichtung
fliegenden Subprojektiles vom Zerlegungspunkt Pz bis zum Treffpunkt Pf bedeuten (
Fig. 3,4)
[0017] Die Vorhalt-Recheneinheit
9 ermittelt ferner einen Geschützwinkel α des Azimutes und einen Geschützwinkel λ der
Elevation. Die Grössen α, λ, Tz oder Tf und VOv werden als Schiesselemente des Treffpunktes
bezeichnet und über die Data-Transmission
17 der Korrektur-Recheneinheit
12 zugeführt. Die Schiesselemente α und λ werden ausserdem noch dem Geschützservo
15 und die Schiesselemente VOv und Tz noch der Aufdatier-Recheneinheit
11 zugeführt. Wenn nur Primärballistik zur Anwendung kommt, so wird anstelle der Zerlegungszeit
Tz die Treffzeit

übermittelt (
Fig.1, Fig.4).
[0018] Die vorstehend beschriebenen Berechnungen werden taktweise wiederholt durchgeführt,
so dass jeweils im aktuellen Takt i die neuesten Daten α, λ, Tz oder Tf und VOv für
eine bestimmte Gültigkeitsdauer zur Verfügung stehen.
[0019] Zwischen den Taktwerten wird für die aktuelle (laufende) Zeit (t) jeweils interpoliert
bzw. extrapoliert.
[0020] Die Korrektur-Recheneinheit
12 errechnet am Anfang eines jeden Taktes i mit dem jeweils neuesten Satz Schiesselemente
α, λ, Tz oder Tf und VOv einen Korrekturfaktor K nach der Gleichung

[0021] Hierin ist δTG/δto die Ableitung der Flugzeit TG des Geschosses nach der Zeit, die
nach der Gleichung

errechnet wird, wobei i der aktuelle Takt, i-1 der vorhergehende Takt und to die
Dauer eines Taktes ist, und wobei die Flugzeit TG eines Geschosses gleich der Treffzeit
Tf ist. ω
2 ist eine die Stellung des Geschützrohres
13 betreffende Grösse, die sich nach der Beziehung

berechnet, wobei

die Geschützrohr-Winkelgeschwindigkeiten in Richtung α bzw. in Richtung λ bedeuten.
- Vn
- ist eine Normgeschwindigkeit der Ballistik.
- q
- ist eine den Luftwiderstand des Geschosses berücksichtigende Grösse, die sich nach
der Beziehung

errechnet, wobei die Bedeutung der einzelnen einzusetzenden Werte im Patentanspruch
9 aufgeführt ist.
[0022] Anstatt, wie oben durchgeführt, eine numerische (oder, wenn nötig eine filtrierte)
Lösung zu wählen kann auch beim Geschütz direkt der Tachowert ω abgelesen und für
die Rechnung verwendet werden.
[0023] Die Aufdatierungs-Recheneinheit
11 errechnet aus dem von der Korrektur-Recheneinheit
12 zugeführten Korrekturtaktor K, der von der Auswerteschaltung
10 zugeführten aktuellen gemessenen Geschossgeschwindigkeit Vm und der von der Vorhalt-Recheneinheit
9 zugeführten Vorhaltgeschwindigkeit Vov und Zerlegungszeit Tz eine korrigierte Zerlegungszeit
Tz (Vm) nach der Beziehung

[0024] Die korrigierte Zerlegungszeit Tz (Vm) wird je nach Zeitgültigkeit für die aktuelle
laufende Zeit t interpoliert bzw. extrapoliert. Die neu errechnete Zerlegungszeit
Tz (Vm, t) wird der Sendespule
27 des Programmierteils
23 der Messvorrichtung
14 zugeführt und wie bereits vorstehend anhand der
Fig.2 beschrieben induktiv auf ein vorbeifliegendes Geschoss
18 übertragen.
[0025] Mit der Korrektur der Zerlegungszeit Tz kann die Zerlegungsdistanz Dz (
Fig.3,4) unabhängig von den Streuungen der Geschossgeschwindigkeit gleichbleibend gehalten
werden, so dass eine optimale Treff-bzw. Abschusswahrscheinlichkeit erzielt werden
kann.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Feuerleitung
- 2
- Geschütz
- 3
- Suchsensor
- 4
- Ziel
- 5
- Folgesensor
- 6
- Feuerleitungsrechner
- 7
- Hauptfilter
- 9
- Vorhalt-Recheneinheit
- 10
- Auswerteschaltung
- 11
- Aufdatierungs-Recheneinheit
- 12
- Korrektur-Recheneinheit
- 13
- Geschützrohr
- 14
- Messvorrichtung
- 15
- Geschützservo
- 16
- Auslöseeinrichtung
- 17
- Data-Transmission
- 18
- Geschoss
- 18'
- Geschoss
- 19
- Subprojektil
- 20
- Tragrohr
- 21
- Erster Teil
- 22
- Zweiter Teil
- 23
- Dritter Teil
- 24
- Ringspule
- 25
- Ringspule
- 26
- Spulenkörper
- 27
- Sendespule
- 28
- Leitung
- 29
- Leitung
- 30
- Weicheisenstäbe
- 31
- Empfangsspule
- 32
- Filter
- 33
- Zähler
- 34
- Zeitzünder
- a
- Abstand
- Pz
- Position des Zerlegungspunktes
- F1-F4
- Kreisflächen
- C
- Kegel
- I
- Erste Abzisse
- II
- Zweite Abzisse
- Dz
- Zerlegungsdistanz
- RT
- Treffdistanz
- VOv
- Vorhaltgeschwindigkeit
- Vm
- Aktuelle gemessene Geschossgeschwindigkeit
- Tz
- Zerlegungszeit
- ts
- Subprojektilflugzeit
- Pf
- Treffpunkt
- α
- Geschützwinkel
- λ
- Geschützwinkel
- Tf
- Treffzeit
- TG
- Flugzeit
- Tz(Vm)
- Korrigierte Zerlegungszeit
- Me
- Eingang (Meteo)
- Z
- Zieldaten
1. Verfahren zur Berechnung der Zerlegungszeit eines programmierbaren Gechosses, wobei
der Berechnung mindestens eine aus Sensordaten ermittelte Treffdistanz (RT) zu einem
Zielobjekt, eine an der Mündung eines Geschützrohres (
13) gemessene Geschossgeschwindigkeit (Vm) und eine gegebene Zerlegungsdistanz (Dz)
zwischen einem Treffpunkt (Pf) und einem Zerlegungspunkt (Pz) des Geschosses (
18) zugrunde gelegt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die gegebene Zerlegungsdistanz (Dz) durch Korrektur der Zerlegungszeit (Tz) gleichbleibend
gehalten wird, wobei die Korrektur durch die Beziehung

erfolgt, und wobei
Tz (Vm) die korrigierte Zerlegungszeit,
Tz die Zerlegungszeit,
K einen Korrekturfaktor,
Vm die aktuelle gemessene Geschossgeschwindigkeit und
Vov eine Vorhaltgeschwindigkeit des Geschosses bedeuten.
2. Verfahren nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Korrekturfaktor (K) nach der Gleichung

errechnet wird, wobei
TG eine Flugzeit des Geschosses,
δTG/δto die Ableitung der Flugzeit nach der Zeit,
q eine den Luftwiderstand des Geschosses berücksichtigende Grösse,
VOv die Vorhaltgeschwindigkeit des Geschosses,
Vn eine Normgeschwindigkeit der Ballistik und
ω2 eine die Stellung des Geschützrohres betreffende Grösse bedeuten.
3. Verfahren nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Berechnungen taktweise wiederholt durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch
3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Ableitung der Flugzeit (TG) nach der Zeit nach der Gleichung

berechnet wird, wobei
i der aktuelle Takt,
i-1 der vorhergehende Takt und
to die Dauer eines Taktes ist.
5. Verfahren nach Anspruch
3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die die Stellung des Geschützrohres (13) betreffende Grösse (ω2) nach der Beziehung

berechnet wird, worin
α einen Geschützwinkel des Azimutes,
λ einen Geschützwinkel der Elevation,
rateα eine Geschützrohr-Winkelgeschwindigkeit in α-Richtung und
rateλ eine Geschützrohr-Winkelgeschwindigkeit in λ-Richtung bedeuten.
6. Verfahren nach Anspruch
5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Geschützrohr-Winkelgeschwindigkeiten in α-bzw. in λ-Richtung nach den Gleichungen

berechnet werden, wobei
i der aktuelle Takt,
i-1 der vorhergehende Takt und
to die Dauer eines Taktes ist.
7. Verfahren nach Anspruch
3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die den Luftwiderstand des Geschosses berücksichtigende Grösse (q) nach der Beziehung

berechnet wird, wobei
CWn einen Koeffizient für den Luftwiderstand,
γ die Luftdichte,
Gq einen Geschossquerschnitt und
Gm die Geschossmasse bedeuten.
8. Verfahren nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorhaltgeschwindigkeit (VOv) aus dem Mittelwert einer Anzahl gemessener Geschossgeschwindigkeiten
gebildet wird, die der aktuellen gemessenen Geschossgeschwindigkeit (Vm) unmittelbar
vorhergehen.
9. Verfahren nach Anspruch
2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die korrigierte Zerlegungszeit (Tz [Vm]) je nach Zeitgültigkeit für die aktuelle laufende
Zeit (t) interpoliert bwz. extrapoliert wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1, mit einem Feuerleitungsrechner (
6), der über eine Data-Transmission (
17) mit einem Geschützrechner verbunden ist, wobei der Feuerleitungsrechner (
6) mindestens eine Vorhalt-Recheneinheit (
9) aufweist, und wobei der Geschützrechner minde stens eine Auswerteschaltung (
10) für die Ermittlung der Geschossgeschwindigkeit (Vm) und eine Aufdatierungs-Recheneinheit
(
11) aufweist, die eingangsseitig zwecks Zuführung der Geschossgeschwindigkeit (Vm) mit
der Auswerteschaltung (
10) in Verbindung steht und ausgangsseitig an einem Programmierteil (
23) einer Messvorrichtung (
14) für die Geschossgeschwindigkeit (Vm) angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Korrektur-Recheneinheit (12) für die Berechnung des Korrekturfaktors (K) vorgesehen ist,
die Korrektur-Recheneinheit (12) zum Zwecke der Zuführung der der Berechnung zugrunde liegenden Schiesselemente Geschützwinkel
(α,λ), Vorhaltgeschwindigkeit (VOv) und Zerlegungs-bzw. Treffzeit (Tz,Tf) eingangsseitig
über die Data-Transmission (17) mit der Vorhalt-Recheneinheit (9) verbunden ist,
dass die Aufdatierungs-Recheneinheit (11) zwecks Zuführung der Vorhaltgeschwindigkeit (VOv) und Zerlegungs-bzw. Treffzeit
(Tz,Tf) eingangsseitig über die Data-Transmission (17) an der Vorhalt-Recheneinheit (9) angeschlossen ist und zwecks Zuführung des Korrekturfaktors (K) eingangsseitig mit der Korrektur-Recheneinheit (11) in Verbindung steht,
wobei dem Programmierte (23) über die ausgangsseitige Verbindung der Aufdatierungs-Recheneinheit (11) die in der Aufdatierungs-Recheneinheit (11) ermit telte korrigierte Zerlegungszeit (Tz(Vm)) zugeführt wird.