[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Karde, wobei verschiedene
Auslaufgeschwindigkeiten verschiedene Verzüge im Auslaufbereich erfordern. Ferner
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Aus der britischen Patentanmeldung Nr. 2 090 300 A ist ein Verfahren bekannt, wonach
der Übergang des Vlieses beginnend vom Abnehmer an die anderen Walzen des Auslaufs
gesteuert wird. Dabei geht man von der Überlegung aus, dass die Anspannung des Vlieses,
welches von einer Walze an eine andere übergeht, der Auslaufgeschwindigkeit angepasst
werden sollte, insbesondere während des Hochlaufes bzw. des Tieflaufes der Karde.
Das bekannte Verfahren beinhaltet das Regulieren der Verzüge bei Übergabe des Vlieses
von gesondert angetriebenen Walzen am Auslauf der Karde, z.B. Kalander- und Quetschwalzen.
Die Anspannung des Vlieses, bzw. Bandes wird erhöht durch entsprechende Erhöhung des
Verzuges und vice versa. Abhängig von kardiertem Material können die Verzüge für die
Walzen des Auslaufbereiches der Karde empirisch ermittelt werden. In Fig. 2 der britischen
Patentanmeldung ist ein Diagramm in der Form einer Kurve dargestellt, aus welchem
ersichtlich ist, in welchem Umfang sich der Verzug zwischen den Kalanderwalzen und
den Quetschwalzen in Abhängigkeit von der Umfangsgeschwindigkeit der Quetschwalzen
(gezeigt auf der Abszisse) ändert.
[0003] Die Erhöhung des Verzugs kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Die Quetsch-
und Kalanderwalzen sind mit zwei separaten Motoren angetrieben, welche über eine Vorrichtung
zur Verzugsänderung verbunden sind. Diese kann ein konventionelles Getriebe mit einer
Vielzahl von unterschiedlichen Einstellungen oder eine steuerbare Kupplung sein.
[0004] Ferner ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 43 32 329 A1 ein Verfahren zur
Produktionssteuerung, insbesondere zur automatischen Veränderung von Verzügen bei
unterschiedlichen Produktionsgeschwindigkeiten, bekannt. Nach diesem Verfahren werden
im Bereich niedriger Produktionsgeschwindigkeiten niedrige Verzüge - z.B. 15% - und
bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten, z.B. 300 m/Min. und darüber, hohe Verzüge
- z.B. 55% - eingestellt.
[0005] Gemäss Fig. 1b sind z.B. am Auslauf zwei Elektromotoren vorgesehen, d.h. ein Elektromotor
für den Abnehmer und die Abstreichwalze und ein weiterer Elektromotor für die Quetschwalzen
und die Abzugswalzen. Bei Änderung der Liefergeschwindigkeit wird durch eine Verzugsstelleinrichtung,
gezeigt in Fig. 1a, der Verzug zwischen den gesondert angetriebenen Walzen, z.B. zwischen
dem Abnehmer und den Abzugswalzen eingestellt, damit Bandbrüche vermieden werden können.
Die Einstellung des Verzuges zwischen dem Abnehmer und den Abzugswalzen und die Berechnung
der neuen Geschwindigkeit für den Abnehmer wird anhand der Steuerung gemäss Fig. 5
vorgenommen. In einer Alternativlösung nach der Figur 14 findet eine Verzugsverstellung
zwischen Abnehmer und Abstreichwalze statt, wobei statt eines separaten Motors ein
stufenloses Getriebe vorgesehen ist.
[0006] Die Figur 6A in DE 43 32 329 zeigt den Verlauf des vorgesehenen Verzuges für gegebene
Änderungen der Liefergeschwindigkeit. Bei Änderungen der Liefergeschwindigkeit ordnet
ein Mikrocomputer den entsprechenden Verzug der neuen Liefergeschwindigkeit zu.
[0007] Sowohl nach GB 2 090 300 wie auch nach DE 43 32 329 soll der Verzug optimal der Liefergeschwindigkeit
angepasst werden. Dies erfordert eine komplizierte Steuerung und entsprechend steuerbare
Antriebe.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, am Auslauf der Karde bei Änderung
der Liefergeschwindigkeit den Verzug auf einer einfachen Art und Weise während des
Hochlaufes bzw. des Tieflaufes einstellen zu können. Es können Verzüge zwischen unterschiedlichen
Walzen des Auslaufes, z.B. dem Abnehmer und der Stufenwalze, den Abzugswalzen und
der Stufenwalze eingestellt werden. Bei Verwendung einer mechanischen Umsetzungseinheit
kann der Verzug sogar zwischen Walzen, welche durch einen gemeinsamen Motor angetrieben
sind, eingestellt werden, was später im Zusammenhang mit der ersten Ausführungsform
der Erfindung näher erläutert wird. Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale
des Anspruches 1.
[0009] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass es eigentlich nicht nötig ist, den
Verzug kontinuierlich der Liefergeschwindigkeit anzupassen. Es reichen durchaus mehrere
(einzelne bzw. diskrete) Verzugswerte für den Auslauf zu definieren, die bei vorbestimmten
(entsprechenden) Liefergeschwindigkeiten zur Geltung kommen. Zwischen diesen vorbestimmten
Liefergeschwindigkeiten ist der Verzug zwar (streng genommen) der Liefergeschwindigkeit
nicht "optimal" angepasst, dies spielt aber für die Tauglichkeit des Systems keine
wesentliche Rolle. Hauptziel der Verzugsanpassung liegt darin, Risse im Vlies zu vermeiden,
nicht darin, die "Vliesqualität" zu "optimieren".
[0010] Die Erfindung sieht mindestens zwei diskrete Verzugswerte vor, die jeweilig bei vorbestimmten
Liefergeschwindigkeiten "aktiviert" werden z.B. beim Kriechgang (Anspinngeschwindigkeit)
bzw. oberhalb einer vorgegebenen Liefergeschwindigkeit zwischen dem Kriechgang und
dem Normalbetrieb. Es können natürlich weitere diskrete Verzugswerte bestimmt werden,
wobei jedes Verzugswert einen jeweiligen "Schaltpunkt" auf der Hochlauf bzw. Tieflaufkurve
der Karde zugeordnet werden kann. Die Schaltpunkte beim Hochlaufen können gleich den
Schaltpunkten beim Tieflaufen sein, die Schaltpunkte beim Hochlaufen können aber gegenüber
den Schaltpunkten beim Tieflaufen verschieden sein.
[0011] Die geeigneten Schaltpunkte können empirisch ermittelt und in der Programmierung
der Kardensteuerung gespeichert werden.
[0012] Zweckmässig sind die Walzen des Abnehmerbereiches z.B. der Abnehmer, die Übertragwalze,
die Auslaufswalzen und die Stufenwalze durch einen Elektromotor und die Kalanderwalzen
für den Kannenstock durch einen weiteren Elektromotor antreibbar. Vorzugsweise sind
Auslaufwalzen und die Stufenwalze durch einen Elektromotor antreibbar über eine umschaltbare
Umsetzungseinheit, z.B. eine Zahnradkupplung bzw. ein Schaltgetriebe miteinander verbunden.
Ein Initiator an der Stufenwalze kann einem Mikroprozessor Impulse über die lst-Auslaufgeschwindigkeit
liefern, welche mit der dem Mikroprozessor vorgegebenen Auslaufgeschwindigkeit verglichen
werden. Ein entsprechendes Signal wird an einen Frequenzumrichter abgegeben, damit
dieser die Drehzahl des Antriebmotors für den Abnehmerbereich steuert. Änderung der
Auslaufgeschwindigkeit einerseits und der Drehzahl des Antriebmotors für den Abnehmerbereich
andererseits erfordern allenfalls eine entsprechende Änderung des Verzugs zwischen
den Auslaufwalzen und der Stufenwalze z.B. beim Hochlaufen aus dem Kriechgang auf
die Betriebsgeschwindigkeit. Diese erfolgt auf folgende Weise: Die oben erwähnten
Signale, welche von dem Initiator an den Mikroprozessor eingehen, werden von dessen
Verzugsstelleinrichtung registriert und einen geänderten Verzug wird durch diese an
einem vorgegebenen Schaltpunkt eingestellt. Dementsprechend ergeht ein Signal von
dem Mikroprozessor an eine Umschaltbox, die die Zahnradkupplung bzw. das Schaltgetriebe
zweckmässig verstellt. Zweckmässig wird ein gegenüber dem Einfädelmodus (Kriechgang)
im Produktionsmodus höherer Verzug eingestellt.
[0013] Nach einer ersten alternativen Ausführungsform sind am Auslauf der Karde zwei Motoren
vorgesehen. Der erste polschaltbare Motor treibt z.B. den Abnehmer, die Übertragswalze,
die Auslaufwalzen und den Querbandabzug an, der zweite Motor die Stufenwalzen. Die
Bandablage ist mit einem weiteren Motor angetrieben. Im Kriechgang (Liefergeschwindigkeit
von ca. 15m/Min.) läuft der erste Antriebsmotor mit Polzahl, z.B. 6 und minimalen
mechanischem Verzug zwischen Auslaufwalzen und Stufenwalze. Beim Hochfahren wird dieser
z.B. auf Polzahl 8 geschaltet. Der Verzug zwischen Auslauf- und Stufenwalzen erhöht
sich im Verhältnis 8/6 = 1.33. Die in Bezug auf die erste Ausführungsform erwähnte
Verzugsstelleinrichtung berechnet die neue Drehzahl für die Stufenwalze. Ein entsprechendes
Signal geht von dem Mikroprozessor an den Frequenzumrichter, welcher die Drehzahl
des Antriebsmotors für die Stufenwalze ändert. In dieser Ausführungsform werden die
beiden Motoren für den Abnehmerbereich, gegebenenfalls der Motor für die Bandablage
von gleichem Frequenzumrichter gesteuert. Während der Antriebsmotor für die Auslaufwalzen
umgeschaltet wird, z.B. von 6 auf 8 Pole, laufen die Antriebsmotoren für die Stufenwalze
und die Bandablage mit konstanter Polzahl. Bei Neuberechnung der Drehzahl der Stufenwalze
wird diese nicht mittels der Polumschaltung des Motors M2 sondern durch den Frequenzumrichter
bewerkstelligt, welcher die Netzenergie (z.B. 50 Hz Drehstrom) in Wechselstrom entsprechender
Frequenz umformt. Diese Alternative bietet eine Verbilligung durch Wegfall einer Motorregeleinheit.
Sollten während der Produktionsphase Liefergeschwindigkeitsänderungen eintreten, wird
bei Bedarf vom Mikroprozessor ein entsprechendes Signal über die Umschaltbox an den
polschaltbaren Motor für die Auslaufwalzen ergehen. Die Masse des Abnehmers dämpft
den Geschwindigkeitssprung am Abnehmer. Über eine Korrektursteuerung wird die Speisewalze
so gesteuert, dass kein Banddickensprung entsteht.
[0014] Nach einer zweiten alternativen Lösung sind die Motoren für die Stufenwalzen und
Kalanderwalzen polschaltbar und werden beim Hochfahren beide von 8 auf 6 Pole umgeschaltet,
wobei der weitere Motor für die anderen Walzen des Auslaufbereiches, z.B. die Auslaufwalzen
konstant laufen. Nach dieser Ausführungsform muss gegenüber der vorher beschriebenen
Ausführungsform die neue Drehzahl für die Auslaufwalzen berechnet werden. Dieses erfolgt
ebenfalls durch den oben genannten Frequenzumrichter, welcher den Netzstrom in den
erforderlichen Wechselstrom für den Antriebsmotor für die anderen Walzen des Auslaufbereichs
umformt.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0016] Es zeigt:
Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht und Teil-Draufsicht der Karde nach der Erfindung,
Fig. 2 ein erfindungsgemässes Blockschaltbild der Steuerung der Drehzahl der Stufenwalze
und der Auslaufwalzen nach der ersten Ausführungsform,
Fig. 3 eine Teil-Draufsicht der Karde,
Fig. 4 ein erfindungsgemässes Blockschaltbild der Steuerung der Drehzahl der Stufenwalzen
und der Auslaufwalzen nach der ersten alternativen Lösung,
Fig. 5 ein Blockschaltbild der Steuerung der Drehzahl der Stufenwalzen und der Auslaufwalzen
nach der zweiten alternativen Lösung und
Fig. 6 eine Trendkurve von Verzug und Auslaufgeschwindigkeit.
[0017] Die Fig. 1 zeigt den Auslauf einer Karde C50 von RIETER mit dem Tambour 1, dem Abnehmer
2, der Übertragswalze 3, den Auslaufwalzen 4,5, den Querbandabzug 6 und die Stufenwalzen
7. Den genannten Walzen (mit Ausnahme vom Tambour) und dem Querbandabzug ist ein Antriebsmotor
M1 zugeordnet. Die Kalanderwalzen 8 für den Kannenstock treibt ein anderer Antriebsmotor
M3. Im Kriechgang laufen die Auslaufund Stufenwalzen mit minimalem mechanischem Verzug.
Im Hochlauf wird ein gegenüber dem im Einfädelmodus höherer Verzug eingestellt. Wie
aus Fig. 2 ersichtlich ist, werden die im Mikroprozessor MC eingehenden Informationen
für die Liefergeschwindigkeiten, vgl. Signal S, in einer Verzugsstelleinrichtung 14
durch Vergleich mit gespeicherten empirisch ermittelnden Kennwerten ermittelt und
aufgrund entsprechenden Trendkurven wird der optimale Verzug für die Auslauf- und
Stufenwalzen berechnet. Ein entsprechendes Signal A geht an eine Umschaltbox 13 einer
Umsetzungseinheit, z.B. einer Zahnradkupplung bzw. ein schaltbares Getriebe, die den
gewünschten Verzug einstellt.
[0018] Fig. 3 zeigt eine weitere Lösung nach der ersten alternativen Ausführungsform. Dem
Abnehmer 1, der Übertragswalze 3 und den Auslaufwalzen 4,5 ist ein Motor M1 zugeordnet.
Der andere Antriebsmotor M2 treibt die Stufenwalze 7 an und der Antriebsmotor M3 die
Kalanderwalzen 7. Bei dieser Anordnung läuft Motor M1 als polschaltbarer Motor und
die Motoren M2 und M3 laufen mit konstantem Polzahl.
[0019] Im Kriechgang geht von dem Mikroprozessor MC, wie in Fig. 4 gezeigt, ein Signal an
die Umschaltbox 13, welche mit dem Motor M1 in Verbindung steht. Der polschaltbare
Motor M1 läuft z.B. mit Polzahl 6 mit minimalem mechanischem Verzug zwischen den Auslaufwalzen
4,5 und der Stufenwalze 7. Dieses Zeitintervall ist in Fig. 6 mit Kurve I gezeigt.
Zu einem späteren Zeitpunkt beim Hochfahren wird der Motor M1 bei bestimmter Auslaufgeschwindigkeit
auf 8 Pole geschaltet, siehe Kurve II in Fig. 6. Der Verzug zwischen den Auslaufwalzen
und der Stufenwalze erhöht sich im Verhältnis 8/6 = 1.33. Dementsprechend geht von
dem Mikroprozessor MC ein weiteres Signal an die Umschaltbox 13 und den Motor M1.
Die Besonderheit dieser Ausführungsform liegt daran, dass in der Hochlaufphase der
Antriebsmotor M
1 umgeschaltet wird von einer niedrigen auf eine höhere, während die weiteren Motoren
M2 und M3 mit einer konstanten Polzahl laufen. Eine weitere Besonderheit liegt daran,
dass alle drei Motoren vom gleichen Frequenzumrichter FU gesteuert werden. Nach Umschalten
des Antriebsmotors M
1 für die Auslaufwalzen 4, 5 durch die Umschaltbox 13, muss ebenfalls die Drehzahl
der Stufenwalze 7, entsprechend dem geänderten Verzug, neu berechnet werden. Dies
erfolgt folgenderweise: Der Mikroprozessor MC berechnet aus dem Verzug die neue Drehzahl
für die Stufenwalze 7. Ein ensprechendes Signal geht an den Frequenzumrichter FU,
welcher die Drehzahl des Antriebsmotors M2 für die Stufenwalze ändert. Da der Antriebsmotor
M2 mit einer konstanten Polzahl läuft, kann die Änderung seiner Drehzahl nur durch
den Frequenzumrichter FU erfolgen.
[0020] Ferner steuert dieser Frequenzumrichter die Drehzahl des Antriebsmotors M2 auch in
der Produktionsphase an. Sollten in dem Mikroprozessor Signale über z.B. zu hohe Liefergeschwindigkeit
eingehen, wird dieser diese mit den vorgegebenen Soll-Werten der Liefergeschwindigkeit
vergleichen und ein entsprechendes Signal, vgl. analog Stellsignal 11 in Fig. 2, an
den Frequenzumrichter schicken.
[0021] Eine zweite alternative Lösung ist in Fig. 5 in Verbindung mit Fig. 3 dargestellt.
Im Kriechgang laufen die beiden Motoren M2,M3 mit Polzahl z.B. 8, weil zu diesem Zeitpunkt
die Liefergeschwindigkeit klein ist (ca. 15m/Min.). Beim Hochfahren werden diese Motoren
von 8 auf 6 Pole umgeschaltet. Der Verzug zwischen der Stufenwalze 7 und den Auslaufwalzen
4,5 erhöht sich im Verhältnis 1.33. Die entsprechende Berechnung der neuen Drehzahl
der Auslaufwalzen 4,5 erfolgt analog, wie vorher in Bezug auf die erste alternative
Lösung beschrieben.
[0022] Die Lösungen gemäss Fig. 4 und 5 sind insofern vorteilhaft als sie mit nur einem
Frequenzumrichter auskommen. Aus dieser Vereinfachung ergeben sich wesentliche Kostenersparnisse.
[0023] Das Grundprinzip der neuen Anordnung kann der Figur 6 entnommen werden. Der Verzug
im Auslauf kann zwischen zwei diskreten Werten I und II "geschaltet" werden. Der niedrigere
Verzug I wird bei niedrigeren Auslaufgeschwindigkeiten, der höhere Verzug II bei höheren
Auslaufgeschwindigkeiten verwendet. Es wird beim Hochlaufen der Karde bei einer im
wesentlichen vorbestimmten Auslaufgeschwindigkeit vom Verzug I auf Verzug II gemäss
dem nach oben gerichteten Pfeil umgeschaltet. Es wird beim Tieflaufen der Karde bei
einer zweiten im wesentlichen vorbestimmten Auslaufgeschwindigkeit vom Verzug II auf
Verzug I gemäss dem nach unten gerichteten Pfeil umgeschaltet. Die "Schaltpunkte"
(die vorbestimmten Auslaufgeschwindigkeiten) könnten für den Hochlauf und den Tieflauf
gleich sein.
[0024] Statt einen einzigen ,,Schaltschritt" vorzusehen, könnten mehrere Schritte (eine
"Treppe") definiert werden, was aber den Schalt- bzw. Steueraufwand deutlich erhöht.
[0025] Das Umschalten kann elektrisch oder mechanisch erfolgen. Die Schaltstellen im Auslauf
können der Konstruktion der Maschine angepasst werden, wobei die Vliesanspannung beeinflusst
werden sollte.
[0026] Die Erfindung sieht dementsprechend eine Karde mit einem schaltbaren Antrieb für
den Auslauf vor, wobei das Umschalten des Antriebes eine Verzugsänderung für den Vliestransport
bewirkt. Die Karde kann mit einer Steuerung versehen sein, welche das Umschalten des
Antriebs bei mindestens einer vorbestimmten Auslaufgeschwindigkeit auslöst. Der schaltbare
Antrieb kann einen schaltbaren Elektromotor und/oder ein schaltbares Getriebe umfassen.
[0027] Es kann ein Sensor für die Auslaufgeschwindigkeit vorgesehen werden. Es kann dann
anhand des Ausgangsignales dieses Sensors umgeschaltet werden. Dies ist aber nicht
erfindungswesentlich, da eine sehr genaue Bestimmung des Umschaltpunktes überflüssig
ist. Wichtig ist, dass umgeschaltet wird, bevor die Auslaufgeschwindigkeit einen Wert
erreicht, welche dem herrschenden Verzug nicht mehr angepasst ist. Dafür ist ein relativ
breiter "Schaltbereich" möglich, wo der eine oder der andere Verzug herrschen kann.
Es sollte innerhalb dieser "Grauzone" umgeschaltet werden. Eine solche Wirkung könnte
ebenfalls anhand einer Zeitsteuerung erzielt werden, wobei die Zeit ab dem Auslösen
des Hochlaufes bzw. dies Tieflaufes gemessen wird und beim Ablauf eines vorbestimmten
Intervalles umgeschaltet wird.
Legende
[0028]
- 1
- Tambour
- 2
- Abnehmer
- 3
- Übertragswalze
- 4,5
- Auslaufwalzen
- 6
- Querbandabzug
- 7
- Stufenwalze
- 8
- Kalanderwalzen für den Kannenstock
- 9
- Initiator
- 11
- Stellsignal
- 13
- Umschaltbox
- 14
- Verzugsstelleinrichtung
- M1,M2,M3
- Antriebsmotoren
- MC
- Mikroprozessor
- S1,S2
- eingehende Informationen über Liefergeschwindigkeiten
- FU
- Frequenzumrichter
- UE
- Umsetzungseinheit
- V1, V2
- Verzüge
1. Vorrichtung zur Steuerung einer Karde bei der Walzen des Abnehmerbereichs durch einen
Elektromotor (M1) und die Bandablage durch einen weiteren Elektromotor (M3) angetrieben
sind, und ein Mikroprozessor (MC) bei Änderung der Liefergeschwindigkeit entsprechend
selbsttätig einen geänderten Verzug zwischen den gesondert angetriebenen Walzen einstellt,
dadurch gekennzeichnet,
dass gegenüber dem Einfädelmodus (Kriechgang) im Produktionsmodus ein höherer Verzug
eingestellt wird.
2. Vorrichtung zur Steuerung einer Karde bei der Walzen des Abnehmbereichs durch zwei
Elektromotoren (M1 und M2) und die Bandablage durch einen weiteren Elektromotor (M3)
angetrieben sind, und ein Mikroprozessor (MC) bei Änderung der Liefergeschwindigkeit
entsprechend selbsttätig einen geänderten Verzug zwischen den gesonderten angetriebenen
Walzen einstellt
dadurch gekennzeichnet,
dass ein gegenüber dem Einfädelmodus (Kriechgang) im Produktionsmodus höherer Verzug
eingestellt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (M1) die Auslaufwalzen
(4,5) antreibt und die Stufenwalze (7) durch einen Motor (M2) antreibbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor M1 ein
polschaltbarer Motor ist und dass die Motoren (M2, M3) eine konstante Polzahl aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (M1) im Kriechgang
auf eine Polpaarzahl z.B. 6 geschaltet ist und im Produktionsmodus auf eine Polzahl,
z.B. 8, schaltbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die gesondert angetriebenen
Walzen eine Umschaltbox (13), welche mit einer Umsetzungseinheit (14) in Verbindung
steht, vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (M1, M3) vom gleichen Frequenzumrichter (FU) gesteuert werden.
8. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (M1, M2, M3)
vom gleichen Frequenzumrichter (FU) gesteuert werden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (M2,
M3) polschaltbare Motoren sind und dass Motor (M1) eine konstante Polzahl aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (M2, M3) im
Kriechgang mit Polzahl z.B. 8 und im Produktionsmodus auf Polzahl z.B. 6 schaltbar
sind.
11. Vorrichtung zur Steuerung einer Karde bei der Walzen des Abnehmerbereichs durch einen
Elektromotor (M1) und die Bandablage durch einen weiteren Elektromotor (M3) angetrieben
sind und ein Mikroprozessor (MC) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die
Verzugsänderung zwischen den Auslaufwalzen (3,4) und der Stufenwalze (7) mit einer
umschaltbaren mechanischen Umsetzungseinheit, z.B. einer Zahnkupplung erfolgt.
12. Verfahren zur Steuerung einer Karde bei der Walzen des Abnehmerbereichs durch einen
Elektromotor (M1) und die Bandablage durch einen weiteren Elektromotor (M3) angetrieben
sind, und ein Mikroprozessor (MC) bei Änderung der Liefergeschwindigkeit entsprechend
selbsttätig einen geänderten Verzug zwischen den gesondert angetriebenen Walzen einstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass ein gegenüber dem Einfädelmodus (Kriechgang) ein Produktionsmodus
höheren Verzug eingestellt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzen des Abnehmerbereichs
zusätzlich durch einen Elektromotor (M2) angetrieben sind.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (M1) die Auslaufwalzen
(4, 5) antreibt und das die Stufenwalze (7) durch einen Motor (M2) antreibbar ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (M1) ein polschaltbarer
Motor ist und dass der Motor M2 eine konstante Polzahl aufweist.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (M1) im Kriechgang
mit einer Polzahl (z.B. 8) läuft und im Produktionsmodus auf eine Polzahl (z.B. 6)
schaltbar ist.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (M2,M3) polschaltbare
Motoren sind und dass der Motor (M1) eine konstante Polzahl aufweist.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Motoren (M2,M3) im Kriechgang
mit einer Polzahl z.B. 8 laufen und im Produktionsmodus auf eine Polzahl z.B. 6 schaltbar
sind.