(19)
(11) EP 0 824 045 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.02.1998  Patentblatt  1998/08

(21) Anmeldenummer: 97110959.0

(22) Anmeldetag:  02.07.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B21B 31/07
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 18.07.1996 DE 19628956

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Pithan, Gerhard
    57250 Netphen (DE)
  • Grimmel, Rüdiger
    57250 Netphen (DE)
  • Keller, Karl
    57271 Hilchenbach (DE)

(74) Vertreter: Valentin, Ekkehard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse- Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Exzenter-Lagerhülse für Walzentragwellen


(57) Eine Exzenter-Lagerhülse, deren beide Enden in einem Walzgetriebegehäuse 2 lagern. In dieser Exzenter-Lagerhülse lagert exzentrisch eine Walzentragwelle 4 mit einem außerhalb des Lagers absetzbaren Walzring 5. Zwischen den beiden Wellenenden 4a, 4b der Walzentragwelle 4 ist ein stirnverzahnter Wellenabschnitt 4d vorgesehen, der mit einem, ebenfalls die Exzenter-Lagerhülse 1 aufnehmenenden Walzgetriebegehäuse 2 lagerndem Antriebsrad 9 kämmt. Der Innendurchmesser D des Exzenterlagers 1a' für das walzringseitige Ende 4a der Walzen 4 ist dabei größer bemessen als der Außendurchmesser d des stirnverzahnten Wellenabschnittes 4d der Walzentragwelle und die Lagerbüchse 1 ist einstückig ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Exzenter-Lagerhülse, deren beide Enden in einem Walz-Getriebegehäuse lagern, für, in diesem beidendig, exzentrisch gelagerte Walzentragwellen mit einem lageraußenseitig aufsetzbaren Walzring und zwischen den Wellenenden angeordnete, durch eine Umfangsausnehmung der Lagerhülse hindurch mit einem, ebenfalls in dem Walzgetriebegehäuse gelagerten Antriebsrad kämmenden, stirnverzahnten Wellenabschnitten.

[0002] Diese Ausbildungsformen von Exzenter-Lagerhülsen und, in diesen exzentrisch lagernden Walzentragwellen wird in erster Linie bei der Fertigstufe von kontinuierlichen Drahtwalzstraßen angewandt. Diese Fertigstraßen arbeiten mit sehr hohen Walzgeschwindigkeiten, die zu einer entsprechend großen Belastung der Walzentragwellen führen. Diese Belastung wird noch dadurch vergrößert, daß die den durchlaufenden Walzdraht formenden Walzringe fliegend, d.h. lageraußenseitig, angeordnet sind. Die Tragwellen müssen deshalb verhältnismäßig häufig ausgetauscht werden.

[0003] Bei den genannten, bekannten Ausbildungsformen der Exzenter-Lagerhülse und der, in dieser exzentrisch gelagerten Walzentragwelle besteht die Exzenter-Lagerhülse als zwei axial gegeneinander- oder aufeinanderschiebbaren Hülsenabschnitten, von denen der eine in der Umfangswand des Walz-Getriebegehäuses drehgelagert ist und das Exzenterlager für das walzringseitige Ende der Walzentragwelle aufnimmt, während der andere Hülsenabschnitt das Exzenterlager für das, dem Walzring abgewandte Ende der Walzentragwelle aufnimmt und von einer Tragkonstruktion im Innern des Walz-Getriebegehäuses gehalten wird. In diesen Exzenter-Lagerhülsenabschnitt greift dabei eine, mit dem Walsgetriebegehäuse verbundene lösbare Axialverschiebesicherung für die aus den beiden Abschnitten zusammengesetzte Exzenter-Lagerhülse ein.

[0004] Für das Auswechseln der Walzentragwellen, d.h. den Ausbau einer Walzentragwelle, ist es bei dieser Ausbildungsform erforderlich, den von der Tragkonstruktion im Walz-Getriebegehäuse gehaltenen inneren Exzenter-Lagerhülsenabschnitt von dieser Tragkonstruktion zu lösen, und von dem anderen Exzenter-Lagerhülsenabschnitt sowie von dem, dem Walzring abgewandten Ende der Walzentragwelle abzuziehen. Anschließend kann nach vorhergegangenem Abziehen des Walzrings von dem lageraußenseitigen Ende der Tragwelle diese aus dem anderen, in der Umfangswand des Walzgetriebegehäuses lagernden Exzenter-Lagerhülsenabschnitt nach innen herausgezogen werden. Der Wiedereinbau der Austausch-Walzentragwelle erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der beschriebenen Ausbau-Schritte. Diese Arbeiten gestalten sich wegen der weiteren in dem Walzgetriebegehäuse angeordneten Getriebelemente und der dadurch bedingten Raumenge sehr schwierig, erfordern große Erfahrungen des Montagepersonals und bedingen einen erheblichen Zeitaufwand mit entsprechend langen Stillstandszeiten der Walzstraße. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Ein- und Ausbau der Walzentragwellen zu vereinfachen, den dafür erforderlichen Zeitaufwand zu verringern und darüber hinaus auch den Herstellungsaufwand für die Exzenter-Lagerhülsen selbst zu vermindern.

[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Innendurchmesser des Exzenterlagers für das walzringseitige Ende der jeweiligen Tragwelle größer bemessen ist, als der Außendurchmesser des stirnverzahnten Wellenabschnitts dieser Tragwelle.

[0006] Diese erfindungsgemäße Ausbildungsform der Exzenter-Lagerhülse und der Walzentragwelle erlaubt es, eine Walzentragwelle nach Lösen der Axialverschiebesicherung im Walzgetriebegehäuse in einfachster Weise nach außen aus der, im Walzgetriebegehäuse verbleibenden Exzenter-Lagerhülse herauszuziehen und die Austausch-Walzentragwelle ebenso einfach wieder von außen in die Exzenter-Lagerhülse einzustecken. Der jeweils auf den Tragwellen befindliche Walzring kann dabei in seiner walzjustierten Position auf der Tragwelle verbleiben.

[0007] Wie die Erfindung weiter vorsieht, kann die Exzenter-Lagerhülse bei dieser Ausbildungsform einstückig ausgebildet sein.

[0008] Die Erfindung wird anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1
eine bekannte Ausbildungsform der Exzenter-Lagerhülse mit Walzentragwelle im Axialschnitt,
Fig. 2
die Ausbildung von Exzenter-Lagerhülse und Walzentragwelle nach der Erfindung, ebenfalls in Axialschnitt.


[0009] Wie aus Fig. 1 zu ersehen, besteht die Exzenter-Lagerhülse aus den Hülsenabschnitten 1a und 1b. Der Hülsenabschnitt 1a lagert in der Außenwand 2a des Walz-Getriebegehäuses 2 und weist ein Exzenterlager 1a' auf. An diesen Exzenterlager-Hülsenabschnitt 1a ist der Exzenterlager-Hülsenabschnitt 1b angesetzt; dieser weist ein Exzenterlager 1b' auf und wird von der Tragkonstruktion 2b des Walzgetriebegehäuses 2 getragen. An dieser ist auch die Axialverschiebesicherung 3 für die, aus den Hülsenabschnitten 1a und 1b zusammengesetzte Exzenter-Lagerhülse 1 angeordnet. In den beiden Exzenterlagern 1a' und 1b' lagert die Walzentragwelle 4 mit ihren Enden 4a bzw. 4b. Auf den aus der Außenwand 2a des Walz-Getriebegehäuses 2 herausragenden Abschnitt 4c ist ein Walzring 5 aufgesetzt und durch eine Schraubhülse 6 gehalten. An einen außenseitigen radialen Ansatz der Exzenter-Lagerhülse greift ein Drehantrieb 7 an, der die Drehung der Exzenter-Lagerhülse 1 im Walzgetriebegehäuse 2 bewirkt. Zwischen den beiden, gelagerten Enden 4a und 4b der Walzentragwelle 4 weist diese einen stirnverzahnten Wellenabschnitt 4d auf.

[0010] Wie ersichtlich kann die Walzentragwelle 4 nur ausgebaut werden, wenn der Exzenterhülsen-Abschnitt 1b in Richtung des Pfeils P von dem, dem Walzring 5 abgewandten Ende 4b nach vorherigem Lösen der Axialverschiebesicherung 3 von dem dem Walzring 5 abgewandten Ende 4b der Walzentragwelle 4 abgezogen worden ist und der Walzring 5 selbst entfernt wurde.

[0011] Die Ausbildung nach Fig. 2 unterscheidet sich von der nach Fig. 1 nur dadurch, daß der Innendurchmesser D des dem Walzring 5 zugewandten Exzenterlagers 1a' der Exzenter-Lagerhülse 1 größer bemessen ist als der Walzendurchmesser d des stirnverzahnten Abschnitts 4d der Walzentragwelle 4, der mit dem Antriebsstirnrad 9 kämmt. Die Exzenter-Lagerhülse 1 konnte hier, wie ersichtlich, aus einem Stück bestehen, weil die Ausbildung des Exzenterlagers 1a und des stirnverzahnten Abschnitts 4d der Walzentragwelle 4 ein Herausziehen der Walzentragwelle in Richtung des Pfeils P' nach außen aus dem Walzgetriebegehäuse 2 erlaubt, wobei es keiner vorherigen Entfernung des Walzrings 5 bedarf. Ebenso kann die Walzentragwelle 4 mit dem darauf sitzenden Walzring 5 von außen her wieder in die gezeichnete Position eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Exzenter-Lagerhülse, deren beide Enden in einem Walzgetriebegehäuse lagern, für, in diesem beidseitig, exzentrisch gelagerte Walzentragwellen mit einem lageraußenseitig aufsetzbaren Walsring und, zwischen den Wellenenden angeordneten, durch eine Umfangsausnehmung der Exzenter-Lagerhülse hindurch mit einem, ebenfalls in dem Walzgetriebegehäuse gelagerten Antriebsrad kämmenden, stirnverzahnten Wellenabschnitten,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Innendurchmesser (D) des Exzenterlagers (1a') für das walzringseitige Ende (4a) der Walzentragwelle (4) größer bemessen ist, als der Außendurchmesser (d) des stirnverzahnten Wellenabschnitts (4d) dieser Walzentragwelle (4).
 
2. Exzenter-Lagerhülse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerbüchse (1) einstückig ausgebildet ist.
 




Zeichnung