[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleisbaumaschine zum Aushub von Bettungsmaterial eines
Gleises mit einem auf Schienenfahrwerken abgestützten, einen nach oben gekröpft ausgebildeten
Abschnitt aufweisenden Maschinenrahmen, dem bezüglich der Arbeitsrichtung der Maschine
eine Schotteraufnahmeeinrichtung mit einer Schotterabwurfstelle, eine durch Antriebe
höhenverstellbare Aushubkette, eine Gleishebeeinrichtung, eine Arbeitskabine und eine
Transporteinrichtung zum Abtransport des durch die Aushubkette aufgenommenen Bettungsmaterials
in Maschinenlängsrichtung zugeordnet sind.
[0002] Durch die EP 0 663 472 A1 ist eine Gleisbaumaschine zur Reinigung der Schotterbettung
eines Gleises bekannt, wobei der um den Maschinenrahmen herumgeführten Aushubkette
eine Siebanlage zugeordnet ist. Durch eine im hinteren Endbereich befindliche Schotteraufnahmeeinrichtung
besteht die Möglichkeit, zusätzlich zum gereinigten Schotter in einem Speicherwagen
vorrätig gehaltenen Schotter zur Herstellung der neuen Schotterbettung zuzuführen.
Der Aushubkette ist ein mit einer Unterdruckanlage in Verbindung stehendes, höhen-
und querverstellbares Saugrohr vorgeordnet. Mit diesem besteht die Möglichkeit, vor
dem Einsatz der Aushubkette Schotter zur Bildung eines sogenannten Kofferloches abzusaugen.
Diese Ausnehmung ist für das Einschieben eines Querkettenabschnittes der Aushubkette
in die Schotterbettung unterhalb des Gleises erforderlich.
[0003] Eine weitere Gleisbaumaschine ist durch US 5 257 580 bekannt und dient zum Aushub
von Bettungsmaterial in Verbindung mit der Herstellung einer Planumschutzschichte.
Die für eine hohe Aushubleistung ensprechend groß dimensionierte Aushubkette ist in
ihrem oberen Endbereich um den Maschinenrahmen herumgeführt, wodurch dieser in diesem
Abschnitt einen reduzierten Querschnitt mit einem daraus resultierenden konstruktiv
vergrößerten Aufwand aufweisen muß. Mit der im hinteren Endbereich positionierten
Schotteraufnahmeeinrichtung ist eine kontinuierliche Zufuhr von neuem Schotter möglich,
während der verunreinigte Schotter durch die Aushubkette und die Transporteinrichtung
vorgeordneten Speicherwagen zugeführt wird.
[0004] Das in Arbeitsrichtung der Aushubkette vorgeordnete vierachsige Schienenfahrwerk
ist in Maschinenlängsrichtung relativ zum Maschinenrahmen verschiebbar ausgebildet,
so daß das Gleis für einen ungestörten Einsatz der entsprechend groß dimensionierten
Aushubkette entsprechend hoch anhebbar ist.
[0005] Schließlich ist es auch noch durch US 4 502 389 und US 4 357 874 bereits bekannt,
in Verbindung mit der abschnittsweisen Entfernung eines Gleisjoches eine Aushubkette
zur Entfernung der Schotterbettung einzusetzen. Dazu muß allerdings der Maschinenrahmen
unter entsprechend weiter Distanzierung der Schienenfahrwerke länger als einem Gleisjochabschnitt
entsprechend ausgebildet werden.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung einer Gleisbaumaschine
der gattungsgemäßen Art, die sich besonders für einen raschen und effizienten Arbeitseinsatz
in kürzeren Gleisabschnitten eignet.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Gleisbaumaschine der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, daß die Aushubkette mit ihrem im oberen Endbereich positionierten
Kettenantrieb sowie ein Schotterräumaggregat mit einem durch Antriebe höhen- und senkrecht
zur Maschinenlängsrichtung querverstellbaren Schotterräumorgan unterhalb des nach
oben gekröpft ausgebildeten Abschnittes und die Gleishebeeinrichtung zwischen Aushubkette
und Schotterräumaggregat angeordnet sind, und daß als Schotterabwurfstelle ausgebildete
Schurren unmittelbar hinter einem unterhalb der Aushubkette befindlichen Aufnahmeende
der Transporteinrichtung angeordnet sind.
[0008] Eine mit diesen Merkmalen ausgestattete Maschine ist mit einem Minimum an konstruktivem
Aufwand herstellbar und insbesondere in Verbindung mit dem Schotterräumaggregat auch
in kurzen Gleissperrzeiten effizient einsetzbar. Ein reduzierter konstruktiver Aufwand
ergibt sich besonders durch die vereinfachte Rahmenausbildung, bei der sich eine aufwendige
Querschnittsreduktion zur Umschließung durch die Aushubkette erübrigt. Die aus der
Anordnung der Aushubkette unterhalb des Maschinenrahmens resultierende verkürzte Kettenlänge
ergibt auch einen kürzeren Transportweg zum Abwurf des Bettungsmaterials auf die Transporteinrichtung.
Mit dem Schotterräumaggregat ist in besonders rascher und vereinfachter Weise ein
querverlaufender Kanal unterhalb des Gleises zum Einfädeln der Aushubkette herstellbar.
Außerdem ist durch die Anordnung der Aushubkette und des Schotterräumaggregates unterhalb
des nach oben gekröpften Abschnittes des Maschinenrahmens eine besonders gute Sicht
von der Arbeitskabine aus gewährleistet.
[0009] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Zeichnung.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht der Maschine mit einer Aushubkette auf einem vorgeordneten
Schotterräumaggregat,
Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht des Schotterräumaggregates in Maschinenlängsrichtung,
und
Fig. 3 eine vergrößerte Detailansicht der Aushubkette.
[0012] Die vereinfacht dargestellte Gleisbaumaschine 1 weist einen auf Schienenfahrwerken
2 abgestützten Maschinenrahmen 3 auf und ist auf einem aus Schienen 4 und Schwellen
5 gebildeten Gleis 6 in der durch einen Pfeil 7 dargestellten Arbeitsrichtung verfahrbar.
[0013] In einem zwischen den Schienenfahrwerken 2 befindlichen, nach oben gekröpft ausgebildeten
Abschnitt 8 des Maschinenrahmens 3 sind eine durch Antriebe 9 höhenverstellbare Aushubkette
10, eine durch Antriebe 11 höhenverstellbare Gleishebeeinrichtung 12 sowie ein Schotterräumaggregat
13 positioniert. Dieses ist mit durch Antriebe 14 höhen- und senkrecht zur Maschinenlängsrichtung
verstellbaren Schotterräumorganen 15 ausgestattet. Sowohl die Aushubkette 10 mit ihrem
im oberen Endbereich positionierten Kettenantrieb 16 als auch das Schotterräumaggregat
13 sind unterhalb des nach oben gekröpft ausgebildeten Abschnittes 8 des Maschinenrahmens
3 positioniert. Ein bezüglich der Vertikalen höchster Punkt 17 der Aushubkette 10
ist in deren Arbeitsposition von einer durch Radaufstandspunkte 18 der Schienenfahrwerke
2 gebildeten Referenzebene 19 höchstens zwei Meter distanziert. Damit ergibt sich
ein kurzer Transportweg für das Bettungsmaterial von einem den untersten Abschnitt
bildenden, senkrecht zum Gleis verlaufenden Querkettentrum 20 und dem höchsten Punkt
17.
[0014] Zum Abtransport des durch die Aushubkette 10 aufgenommenen Bettungsmaterials bzw.
Schotters ist eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Transporteinrichtung 21 vorgesehen.
Ein unmittelbar unterhalb des höchsten Punktes 17 der Aushubkette 10 befindliches
Aufnahmeende 22 der Transporteinrichtung 21 ist höchstens einen Meter von der Referenzebene
19 distanziert angeordnet. Die Transporteinrichtung 21 setzt sich aus einem ersten,
oberhalb des Schotterräumaggregates 13 angeordneten Förderband 23 sowie einem am vorderen
Maschinenende um eine vertikale Achse 24 drehbar gelagerten und durch einen Antrieb
25 relativ zum Maschinenrahmen 3 in Maschinenlängsrichtung verschiebbaren zweiten
Förderband 26 zusammen.
[0015] Im hinteren Endbereich der Maschine 1 befindet sich eine Schotteraufnahmeeinrichtung
27 mit einer Schotterabwurfstelle 28. Diese ist in Form von senkrecht zur Maschinenlängsrichtung
voneinander distanzierten, unmittelbar oberhalb der Schwellen 5 positionierten Schurren
29 ausgebildet. Diese sind unmittelbar hinter dem Aufnahmeende 22 der Transporteinrichtung
21 positioniert. Die Schotteraufnahmeeinrichtung 27 weist einen Schotterspeicher 30
mit einem in Maschinenlängsrichtung verlaufenden, bodenseitigen Förderband 31 auf.
Einem Abwurfende 32 des Förderbandes 31 sind die durch Antriebe 33 höhenverstellbaren
Schurren 29 zugeordnet.
[0016] Sowohl unmittelbar vor dem als auch oberhalb des Schotterräumaggregates 13 befindet
sich eine Arbeitskabine 34,35 mit zentralen Steuereinrichtungen 36. Die Schienenfahrwerke
2 sind als Drehgestellfahrwerke mit jeweils zwei Radachsen 37 ausgebildet, von denen
jeder ein eigener Fahrantrieb 38 zugeordnet ist. Sowohl an das vordere als auch hintere
Ende der Maschine 1 sind (nicht bzw. nur andeutungsweise dargestellte) Speicherwagen
angekuppelt, die jeweils ein Boden- und Übergabeförderband aufweisen.
[0017] Wie in Fig. 2 ersichtlich, ist jeweils ein Paar von im Bereich einer Gleishälfte
befindlichen Schotterräumorganen 15 auf einem Tragrahmen 42 gelagert, der auf horizontal
und senkrecht zur Maschinenlängsrichtung verlaufenden Führungssäulen 43 querverschiebbar
gelagert ist. Jedes von der Gleismitte weiter distanzierte bzw. äußere Räumorgan 15
ist um eine in Maschinenlängsrichtung verlaufende Achse 44 verschwenkbar am Tragrahmen
42 gelagert und mit Hilfe eines Antriebes 45 von einer in vertikalen Linien dargestellten
Position in eine in strichpunktierten Linien dargestellte Position verschwenkbar.
Damit kann der Schotter in den äußeren Flankenbereich der Schotterbettung verlagert
werden. Jeder Tragrahmen 42 ist mit Hilfe der vertikalen Antriebe 14 über vertikale
Führungssäulen 46 höhenverstellbar.
[0018] Mit den insgesamt vier in Maschinenquerrichtung voneinander distanziert angeordneten
Schotterräumorganen 15 des Schotterräumaggregates 13 kann ein in strichpunktierten
Linien dargestellter Kanal 39 in der Schotterbettung gebildet werden, indem der Schotter
seitlich in Richtung zur Schotterbettflanke verlagert wird. In diesen Kanal 39 kann
das Querkettentrum 20 der Aushubkette 10 mühelos unter das Gleis 6 eingeführt werden.
Anschließend wird die Maschine 1 so lange verfahren, bis beide Längsteile 40 der Aushubkette
10 mit Hilfe eines Schnellverschlußes 41 (s. Fig. 3) mit dem Querkettentrum 20 verbindbar
sind.
[0019] Der in Fig. 3 dargestellte Schnellverschluß 41 der Aushubkette 10 ist als Hydraulikzylinder
47 ausgebildet, der am Längsteil 40 der Aushubkette 10 befestigt ist. Ein am Querkettentrum
20 befestigter Flansch 48 ist über einen Bolzen 49 mit einer Kolbenstange des Hydraulikzylinders
47 verbindbar.
1. Gleisbaumaschine (1) zum Aushub von Bettungsmaterial eines Gleises mit einem auf Schienenfahrwerken
(2) abgestützten, einen nach oben gekröpft ausgebildeten Abschnitt (8) aufweisenden
Maschinenrahmen (3), dem bezüglich der Arbeitsrichtung der Maschine (1) eine Schotteraufnahmeeinrichtung
(27) mit einer Schotterabwurfstelle (28), eine durch Antriebe (9) höhenverstellbare
Aushubkette (10), eine Gleishebeeinrichtung (12), eine Arbeitskabine (35) und eine
Transporteinrichtung (21) zum Abtransport des durch die Aushubkette (10) aufgenommenen
Bettungsmaterials in Maschinenlängsrichtung zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aushubkette (10) mit ihrem im oberen Endbereich positionierten Kettenantrieb
(16) sowie ein Schotterräumaggregat (13) mit einem durch Antriebe (14) höhen- und
senkrecht zur Maschinenlängsrichtung querverstellbaren Schotterräumorgan (15) unterhalb
des nach oben gekröpft ausgebildeten Abschnittes (8) und die Gleishebeeinrichtung
(12) zwischen Aushubkette (10) und Schotterräumaggregat (13) angeordnet sind, und
daß als Schotterabwurfstelle (28) ausgebildete Schurren (29) unmittelbar hinter einem
unterhalb der Aushubkette (10) befindlichen Aufnahmeende (22) der Transporteinrichtung
(21) angeordnet sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein bezüglich der Vertikalen
höchster Punkt (17) der Aushubkette (10) in deren Arbeitsposition von einer durch
Radaufstandspunkte (18) der Schienenfahrwerke (2) gebildeten Referenzebene (19) höchstens
zwei Meter distanziert ist.
3. Maschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnahmeende
(22) der Transporteinrichtung (21) zum Abtransport des durch die Aushubkette (10)
aufgenommenen Bettungsmaterials höchstens einen Meter von der Referenzebene (19) distanziert
angeordnet ist.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitskabine
(34) in Arbeitsrichtung unmittelbar vor dem Schotterräumaggregat (13) positioniert
ist.
5. Maschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar oberhalb des Schotterräumaggregates
(13) eine zusätzliche Arbeitskabine (35) vorgesehen ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Schienenfahrwerke
(2) jeweils zwei Radachsen (37) aufweisende Drehgestellfahrwerke vorgesehen sind,
wobei jeder Radachse (37) ein eigener Fahrantrieb (38) zugeordnet ist.
7. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die als Schotterspeicher
(30) mit einem bodenseitigen Förderband (31) ausgebildete Schotteraufnahmeeinrichtung
(27) am bezüglich der Arbeitsrichtung der Maschine (1) hinteren Ende des Maschinenrahmens
(3) vorgesehen ist, und einem Abwurfende (32) des Förderbandes (31) durch Antriebe
(33) höhenverstellbare Schurren (29) zugeordnet sind.
8. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung
(21) aus einem ersten, oberhalb des Schotterräumaggregates (13) angeordneten Förderband
(23) sowie aus einem bezüglich der Arbeitsrichtung am vorderen Maschinenende um eine
vertikale Achse (24) drehbar gelagerten und durch einen Antrieb (25) relativ zum Maschinenrahmen
(3) in Maschinenlängsrichtung verschiebbaren zweiten Förderband (26) gebildet ist.