(19) |
![](https://data.epo.org/publication-server/img/EPO_BL_WORD.jpg) |
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(11) |
EP 0 594 818 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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25.02.1998 Patentblatt 1998/09 |
(22) |
Anmeldetag: 04.05.1993 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: D04H 13/00 |
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9301/086 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9322/487 (11.11.1993 Gazette 1993/27) |
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(54) |
TEXTILES MATERIAL UND VERFAHREN ZU SEINER HERSTELLUNG
TEXTILE MATERIAL AND PROCESS FOR PRODUCING THE SAME
MATIERE TEXTILE ET PROCEDE POUR SA FABRICATION
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI NL |
(30) |
Priorität: |
05.05.1992 DE 4214870 05.05.1992 DE 4214869
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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04.05.1994 Patentblatt 1994/18 |
(73) |
Patentinhaber: TESCH, Günter |
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CH-1700 Fribourg (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- TESCH, Günter
CH-1700 Fribourg (CH)
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(74) |
Vertreter: Lesser, Karl-Bolko, Dipl.-Ing. |
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Patentanwalt & European Patent Attorney
Gnesener Strasse 2 85276 Pfaffenhofen 85276 Pfaffenhofen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-B- 1 560 651 FR-A- 1 466 515
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DE-C- 10 084 GB-A- 2 069 018
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein textiles Material und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
[0002] Insbesondere beim Verarbeiten von Textilmaterial, wie Geweben, Gewirken, Gestricken,
od. dergl. entstehen Halbzeug-Abfälle, die - soweit sie nicht in relativ geringen
Mengen zu Hobbyarbeiten verwendet werden - verworfen oder zu Fasern rückverkleinert
werden müssen. Solche Fasern können nur zu einem relativ groben Garn versponnen werden.
Es entstehen dabei nie gleichwertige verspinnbare Fasern, wie die des Ausgangsmaterials.
[0003] Nicht mehr verspinnbare Textilabfälle werden in der Papierindustrie zur Herstellung
von Filzpappe oder in Wellkartonschichten verwendet. Auch der frühere Einsatz für
die Fertigung von Putz- und Scheuerlappen ist infolge der ständig steigenden Ansprüche
einerseits und durch den Ersatz der früheren Scheuerlappen durch Vliesstoffe und spezieller
Papierqualitäten andererseits, stark zurückgegangen. Derzeit müssen daher Textilabfälle
zum großen Teil auf Deponien entsorgt werden.
[0004] Es sind sog. "Fleckerlteppiche", die aus textilen Abfällen bestehen, bekannt. Dabei
werden insbesondere streifenförmige Abfälle zu einer Art Garn gebunden und als Schußfaden
in einem derartigen Teppich verwebt.
[0005] Daneben ist die Herstellung von kunstvollen Decken bekannt, bei denen gebrauchte
Textilien oder Stoffreste in kunstvoller Anordnung gezielt auf eine Unterlage aufgenäht
werden. Die Stoffreste werden dabei meistens sorgfältig und zusammenpassend ausgewählt
und an ihren Rändern mit der Unterlage verbunden.
[0006] Aus der GB-A-2 069 018 ist ein gattungsgemäßes textiles Material bekannt, bei dem
sogenannte Randstreifen, die nach dem Weben von Stoff von der Stoffbahn abgeschnitten
werden und wieder verwendet werden sollen, auf einen Träger abgelegt und mit diesem
vernadelt werden. Diese Randstreifen stellen ein an einer Längsseite ausgefranstes
Abfallmaterial einheitlicher Zusammensetzung, Ausbildung und Farbe dar.
[0007] Solche Randstreifen sollen nach dem dort beschriebenen Verfahren auf einen Träger
gelegt und mit diesem vernadelt werden. In der Regel werden diese Randstreifen in
zueinander parallelen Bahnen abgelegt, wobei entweder die Streifen insgesamt nebeneinander
abgelegt werden, so daß sich gewebte Abschnitte mit ausgefransten Abschnitten abwechseln
oder die Streifen so überlappend abgelegt werden, daß die ausgefransten Abschnitte
auf dem gewebten Abschnitt des jeweils benachbarten Streifens zu liegen kommt. Das
erhaltene textile Material weist einen einheitlichen Rapport und durch die Ausfransungen
der Randstreifen ein plüschartiges Aussehen auf.
[0008] Dabei kann der Träger aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen.
[0009] Gemäß einer weiteren dort beschriebenen und auch dargestellten Ausführungsform können
auch kurze Abschnitte - oder Stücke - der ausgefransten Randstreifen auf dem Träger
in einer wirren Anordnung abgelegt und mit diesem vernadelt werden. Auch hier sollen
neben den gewebten Abschnitten die plüschartigen Abschnitte sichtbar sein. Bei dieser
Ausbildung bilden die wirr abgelegten Stücke jedoch keine geschlossene Schicht, so
daß ein wesentlicher Teil der Oberseite dieses Produktes durch die Trägerschicht gebildet
wird, d.h., die Oberseite ist nicht vollflächig bedeckt.
[0010] Bei diesem bekannten textilen Material wird die sichtbare Oberfläche des Materials
durch die zur Verfügung stehenden einheitlichen Randstreifen bestimmt.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein textiles Material anzugeben, bei dem
Stücke aus bereits verarbeitetem textilen Stoff in einfacher Weise zu einem neuen
Material zusammengesetzt werden.
[0012] Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Das Verfahren
zur Herstellung des erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes ist in Anspruch 9 angegeben.
Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0013] Beim erfindungsgemäßen textilen Material mit einem Träger und mit diesem verbundenen
Stücken aus textilem Stoff, wobei der Träger mit einer Vielzahl von Stücken oder Stückchen,
die mindestens eine Stückeschicht bilden, vollflächig bedeckt und durch Kleben oder
Nadeln mit diesen fest verbunden ist, stammen die Stücke oder Stückchen aus bereits
verarbeitetem textilen, flächigen Stoff aus Abfallmaterial unterschiedlicher Zusammensetzung
und / oder Farbe.
[0014] Dadurch entsteht ein neues textiles Material, das für weitere Verarbeitungsverfahren,
insbesondere für Herstellung neuer Kleidungsstücke und dergl. geeignet ist. Insbesondere
eignet sich das erfindungsgemäße textile Material zur Verwendung als Futterstoff z.B.
für regenundurchlässige Kleidungsstücke.
[0015] Das Material weist günstige Gebrauchseigenschaften wie relativ hohe Längs- und Querzugfestigkeit
auf. Außerdem ermöglicht das erfindungsgemäße textile Material einen ökonomischen
Einsatz von verschiedenen Textilabfällen. Das neue Produkt nutzt die aufrecht erhaltenen
Eigenschaften der Textilstoffe, aus denen die zu verarbeitenden Stücke stammen, und
zeichnet sich gegenüber herkömmlichen Textilmaterialien dieser Art durch Preisgünstigkeit
aus.
[0016] Dadurch, daß die einzelnen Stücke aus unterschiedlichen textilen Stoffen bestehen,
unterscheiden sich die Materialien sowohl in der Zusammensetzung als auch in der Farbe
voneinander, wodurch das äußere Aussehen des hergestellten textilen Materials entsprechend
beeinflußt werden kann. Werden die Stücke zu einheitlichen Gebilden ausgestanzt oder
ausgeschnitten und weisen z.B. einheitliche Größe oder Form (Herzform, ausgefranst,
glatt geschnitten usw.) auf, so ist das entstandene textile Material besonders gut
zur Herstellung weiterer Produkte geeignet.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, daß beidseitig des Trägers
eine Stückeschicht angeordnet ist. Dadurch wird ein textiles Material erhalten, dessen
Aussehen von beiden Seiten gleich oder ganz unterschiedlich sein kann, wobei beide
Seiten vollflächig gedeckt sind.
[0018] Vorteilhafterweise können Stücke für das erfindungsgemäße textile Material durch
Stanzen oder Schneiden hergestellt werden. Bei einem abfallfreien Stanzen werden Formen
bevorzugt, welche zu einem gleichmäßigen Gebilde der gewünschten Dicke führen. Die
Stückegröße reicht von einigen Millimetern bis zu einigen Zentimetern in der Breite
und Länge. Die billigste und vorteilhafteste Stückeherstellung erfolgt durch Schneiden
in Streifen, wobei die Breite der Streifen zwischen 1 und 6 mm und deren Länge zwischen
30 und 60 mm liegt. In diesen Größen lassen sich die benötigten Stücke besonders gut
vereinheitlichen und noch gut gleichmäßig auf dem Träger verteilen und wirken nach
dem abgeschlossenen Herstellungsprozeß einheitlich.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung besteht der Träger aus einem Gewebe, Gewirke,
Vliesstoff, Folie oder Netzmaterial, z.B. aus Polypropylenbändchen oder aus Mono-
oder Multifilamenten. Es ist günstig, wenn die Eigenschaften des gewählten Trägers
den gewünschten mechanischen Eigenschaften des Fertigproduktes entsprechen, insbesondere
der gewünschten Längs- und Querzugfestigkeit.
[0020] Auch durch die gezielte Anordnung der textilen Stücke auf dem Träger, z.B. ungleichmäßig,
nur nebeneinander oder auch übereinander verteilt, können die gewünschten Eigenschaften
des fertigen Produktes gezielt beeinflußt werden.
[0021] In Ausgestaltung ist vorgesehen, daß entweder der Träger mit einer ein- oder zweiseitig
aufgetragenen Klebeschicht versehen ist, oder daß die textilen Stücke eine Klebeschicht
aufweisen bzw. mit Kleber getränkt sind und schließlich daß sowohl der Träger als
auch die textilen Stücke oder Stückchen mit Kleber versehen sind. Dies ist besonders
dann von Bedeutung, wenn, wie bereits oben dargestellt, mehrere Stückeschichten aufgetragen
werden sollen.
[0022] Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte textile Gebilde ist besonders
gut nähbar und gut schneidbar. Es kann als Ausgangsmaterial für verschiedene weitere
Produkte eingesetzt werden; insbesondere eignet sich das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte textile Gebilde als Material für Futterstoff, Isoliermaterial,
Wischtücher, Dekoration, Wandverkleidung oder als Einlagestoff.
[0023] Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen textilen Materials wird so durchgeführt,
daß die aus einem verarbeiteten Textilmaterial stammenden Stücke zuerst lose auf einem
Träger flächig, seine ganze Fläche bedeckend abgelegt und anschließend mit diesem
durch Vernadeln oder Verkleben verbunden werden.
[0024] Die Stücke werden im Falle des Vernadelns nur passiv von den Fasern einer auf die
Stückeschicht abgelegten Faserschicht durchdrungen und im Falle mehrerer Stückeschichten
miteinander und jedenfalls auf dem Träger befestigt. Dazu werden vor dem Vernadeln
auf die Nadelseite der Stücke Fasern in Form eines beispielsweise leichten Faservlieses
angebracht. Bei sehr locker verbundenen Fäden und einer darauf abgestimmten Stückegröße
und Nadelart können gemäß einer besonderen Ausgestaltung aus den Stücken Fäden oder
Fasern herausgezogen und für die aktive Vernadelung eingesetzt werden. Bei dieser
Herstellungsart kann zumindest teilweise auf die zusätzlichen Fasern / Faservlies
verzichtet werden. Bei sehr groben Gestricken, beispielsweise Handstrick-Pullovern,
können sogar viele Einzelfasern von den Nadeln erfaßt und zu einer Verschlingung der
Stücke untereinander und mit dem Träger herangezogen werden. Der Vernadelungsprozeß
erfolgt insbesondere durch Nadelfilzmaschinen, mit auf Nadelbrettern oder Nadelbarren
angeordneten Nadeln geeigneter Art und Größe. Bei sehr dichten, steifen Stücken sind
stabile Nadeln erforderlich, die in Abstimmung mit der Vernadelungsgeschwindigkeit
und Vernadelungskraft mit den hindurchzuführenden Fasern die Stücke gut durchdringen
können, wie z.B. bei Abschnitten von Jeanshosenstoff. Feinfädige Stücke können in
Extremfällen in nur ein bis zwei Stückeschichten auf einen locker gebundenen Vliesstoff
aufgelegt und aus diesen Fasern von rückwärts vernadelt werden. Dadurch können interessante
leichte textile Materialien hergestellt werden.
[0025] Unproblematisch gestaltet sich das Vernadeln von Stücken aus Gewirken, wie Tricotagen,
z.B. Baumwoll-T-Shirts, Trainingsanzugstoff od. dgl., die ziemlich leicht von Nadeln
und Bindefasern durchdrungen werden können. Dies gilt ebenfalls für grobe pulloverartige
Stücke, welche bei Verwendung eines Trägers aus Gewirke zu einem textilen Stoff für
Konfektionsherstellung verarbeitet werden können. Weitere Beispiele zur Verwendung
der erfindungsgemäßen textilen Stoffe sind der Einsatz für technische Zwecke wie z.B.
Schleifen, wenn zu deren Herstellung Stücke aus Rohgeweben wie Nessel, Renforce od.
dgl. eingesetzt werden.
[0026] Das Verkleben der auf dem Träger abgelegten Stückchen erfolgt unter Einwirkung von
erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck. Die Temperatur- und Druckeinwirkung kann in
vorteilhafter Ausgestaltung durch einen Warmwalzvorgang aufgebracht werden. Zu diesem
Zweck durchläuft der Träger mit den darauf angeordneten Stückchen z.B. ein Walzenpaar.
Es kann auch vorgesehen sein, daß der Träger mit einer Klebeschicht versehen ist,
welche bereits bei Raumtemperatur klebefähig ist. In diesem Fall braucht ein Träger
mit der darauf angeordneten Stückeschicht nur einer Druckeinwirkung ausgesetzt zu
werden, z.B. einem Kaltwalzvorgang. Durch die gezielte Anordnung der Stücke auf der
Trägerschicht können die gewünschten Eigenschaften des fertigen Produktes beeinflußt
werden. Es können auch andere Materialen mit aufgeklebt werden. Beim Ablegen der Stücke
oder Stückchen in mehreren Stückeschichten ist darauf zu achten, daß auch die vom
Träger am weitesten entfernt liegende Stückeschicht mit diesem verklebt wird. Dies
kann entweder dadurch erreicht werden, daß die auf dem Träger befindliche Klebeschicht
dicker ist oder daß die z.B. in der zweiten Stückeschicht befindlichen Stückchen selbst
mit einer Klebeschicht versehen bzw. mit Kleber getränkt sind.
[0027] In einer vorteilhaften Ausgestaltung sieht das Verfahren vor, daß die textilen Stücke
oder Stückchen nach ihrem Ablegen auf dem Träger zunächst so ausgerichtet werden,
daß sie unter einem vorgegebenen Winkel zum Träger stehen und anschließend mit diesem
verklebt werden. Dadurch ergibt sich, daß die Stückchen eine Ausrichtung erhalten
und diese auch beibehalten. Sie werden mit dem Träger nur längs ihrer "Auflagekante"
bzw." Berührungskante" mit diesem verklebt. Derart hergestellte textile Flächengebilde
zeichnen sich durch ein voluminöses Aussehen aus. Außerdem läßt sich durch diesen
Verfahrensschritt eine besonders vorteilhafte Flächendeckung erreichen. Wird als Träger
eine sehr gute Klebefolie eingesetzt, so ist eine dachziegelförmige oder frotteeähnliche
Anordnung der Stückchen möglich.
[0028] Das fertig hergestellte textile Material kann zusätzlich verfestigt werden, z.B.
durch Besprühen, Tränken, Beschichten mit Kleber oder Auftragen einer Kunstharzdispersion.
Dies ist dann sinnvoll, wenn eine höhere Beständigkeit, Festigkeit, Dichtigkeit usw.
des fertigen Erzeugnisses erforderlich ist.
[0029] Den Stücken oder Stückchen können aber auch thermoplastisch bindende Fasern oder
Stücke wie Faserkugeln beigemischt werden. Dies führt zur Erhöhung der Bindung und
der Haltbarkeit des herzustellenden Produktes. Sollten weitere Effekte erreicht werden,
wie z.B. Glitzereffekte oder Farbpunkte, so können auch z.B. metallisierte Stücke
von Folien, Textilien oder dgl. zugesetzt werden.
[0030] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Anlage zur Herstellung von erfindungsgemäßem textilen
Material.
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines verklebten textilen Materials mit ausgerichteten
textilen Stückchen.
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Schnittes durch ein textiles Material vor dem
Vernadeln.
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Schnittes durch ein textiles Material nach dem
Vernadeln.
[0031] Eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens weist eine Austragsvorrichtung 1, eine
Fördervorrichtung 2 und ein Walzenpaar 3 auf. Die von der Austragsvorrichtung 1 abgegebenen
Stücke oder Stückchen 5 aus textilem verarbeiteten Material werden auf einem Träger
4 abgelegt. Das Verkleben der Stückchen 5 mit dem Träger 4 kann bereits beim Ablegen
derselben auf dem Träger 4 erfolgen; dies ist dann der Fall, wenn der Träger 4 mit
einer bereits bei Raumtemperatur bindenden Klebeschicht versehen ist. Anschließend,
beim Durchlaufen der Walzen 3, wird die Klebeverbindung unter Druck verfestigt. Die
Klebeverbindung des Trägers 4 mit den Stückchen 5 kann auch unter Temperatur- und
Druckeinfluß stattfinden, z.B. bei einem Warmwalzprozeß. Am Ende des Herstellungsprozesses
werden die nicht verklebten Stücke oder Stückchen 5 mittels einer Bürste 6 entfernt.
[0032] In Fig. 2 ist ein textiles Material dargestellt, welches auf einem Träger 4 angeordnete
und ausgerichtete Stückchen 5 aufweist. Die Stückchen 5 sind nur längs ihrer unteren
Berührungskante 13 mit dem Träger 4 verbunden.
[0033] Das in Fig. 3 dargestellte textile Material 7 weist einen Träger 8, eine erste textile
Stückeschicht 10 und eine zweite textile Stückeschicht 9 auf. Die Stückeschicht 10,
die sich auf der Unterseite des Trägers 8 befindet, besteht aus Stücken 10a, 10b,
welche eine sehr lockere Faserbindung aufweisen, so daß bei einem Vernadelungsprozeß
die Vernadelung mit den aus den Stücken 10a, 10b herausgezogenen Fasern erfolgt. Bei
der Stückeschicht 9 erfolgt die Vernadelung mit Vernadelungsfasern, welche aus einem
leichten Faservlies 11, das auf der Stückeschicht 9 angeordnet ist, entnommen werden.
Die einzelnen Stücke 10a, 10b, 9a, 9b sind in dem textilen Material 7 fest mit dem
Träger 8 durch Vernadelung verbunden. Bei einem Vernadelungsprozeß wird zunächst von
oben (Stückeschicht 9) genadelt und die Fasern 12 durch die textilen Stückeschichten
9, 10 und den Träger 8 eingenadelt. Die Fasern der Stückeschicht 10 können gleich
im Anschluß an den Vernadelungsprozeß der Stückeschicht 9 von unten in die Stückeschicht
10, den Träger 8 und teilweise die Stückeschicht 9 oder in einem zweiten Prozeß nach
dem Umdrehen des Flächengebildes von oben eingenadelt werden.
[0034] Selbstverständlich ist auch eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Flächengebildes
möglich, welches nur eine Stückeschicht (Stückeschicht 9 oder Stückeschicht 10) aufweist.
1. Textiles Material mit einem Träger und mit diesem verbundenen Stücken aus textilem
Stoff, wobei der Träger (4; 8) mit einer Vielzahl von Stücken oder Stückchen (5; 9a,
9b, 10a, 10b), die mindestens eine Stückeschicht (9, 10) bilden, vollflächig bedeckt
und durch Kleben oder Nadeln mit diesen fest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stücke oder Stückchen (5; 9a, 9b, 10a, 10b) aus bereits verarbeitetem textilen,
flächigen Stoff aus Abfallmaterial unterschiedlicher Zusammensetzung und / oder Farbe
stammen.
2. Textiles Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stücke oder Stückchen
(9a, 9b, 10a, 10b) beidseitig des Trägers (8) angeordnet sind.
3. Textiles Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stücke oder
Stückchen (5; 9a, 9b, 10a, 10b) durch Stanzen, Schneiden oder Reißen des bereits verarbeiteten,
flächigen textilen Stoffes gebildet sind.
4. Textiles Material nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stücke
oder Stückchen (5; 9a, 9b, 10a, 10b) eine Größe von einigen Millimetern bis zu maximal
einigen Zentimetern in der Länge und Breite aufweisen.
5. Textiles Material nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger
(4; 8) Netzfolie, Gewebe, Gewirke, Fließstoff oder Papier ist.
6. Textiles Material nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Verbindung der Stücke (5) mit dem Träger (4) durch Kleben entweder der Träger (4)
oder die Stücke (5) mit einer Klebeschicht oder einem Kleber versehen sind.
7. Textiles Material nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (4) eine
Klebefolie ist.
8. Textiles Material nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es
nähbar und schneidbar ist.
9. Verfahren zur Herstellung von textilem Material nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei Stücke oder Stückchen (5; 9a, 9b, 10a, 10b) aus bereits verarbeitetem flächigen
textilen Stoff aus Abfallmaterial unterschiedlicher Zusammensetzung und / oder Farbe
auf einem Träger (4; 8) mindestens eine Stückeschicht (5; 9, 10) bildend so abgelegt
werden, daß sie die gesamte Fläche des Trägers (4; 8) bedecken und anschließend mit
diesem durch Nadeln oder Kleben vollflächig verbunden werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stückeschicht (9) mit Fasern
aus einer auf der Stückeschicht (9) abgelegten Faserschicht (11) mit dem Träger (8)
vernadelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stücke oder Stückchen (10a,
10b) mit eigenen Fäden oder Fasern mit dem Träger (8) vernadelt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Verkleben der Stücke oder
Stückchen (5) mit dem Träger (4) unter Einwirkung erhöhter Temperatur und erhöhten
Druckes stattfindet.
13. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stücke oder Stückchen (5)
nach ihrem Ablegen auf den Träger (4) zunächst so ausgerichtet werden, daß sie unter
einem vorgegebenen Winkel zum Träger (4) stehen und anschließend mit diesem verklebt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß den Stücken
oder Stückchen (5; 9a, 9b, 10a, 10b) andere Materialien beigemischt werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das textile
Material (7) durch Bespritzen, Tränken oder Beschichten mit Kleber, oderAuftragen
einer Kunstharzdispersion zusätzlich verfestigt wird.
1. Textile material with a carrier and with pieces of textile material bonded to it,
the carrier (4; 8) being covered over its entire surface with a number of pieces or
particles (5; 9a; 9b; 10a; 10b) which form at least one layer (9, 10) of pieces and
being firmly connected to them by adhesive or needling, characterised in that the
pieces or particles (5; 9a, 9b, 10a, 10b) originate from already handled flat textile
material of scrap material of various composition and/or colour.
2. Textile material according to claim 1, characterised in that the pieces or particles
(9a, 9b, 10a, 10b) are arranged on both sides of the carrier (8).
3. Textile material according to claim 1 or 2, characterised in that the pieces or particles
(5; 9a, 9b, 10a, 10b) are formed by stamping, cutting or tearing the already handled
flat textile material.
4. Textile material according to one of claims 1 to 3, characterised in that the pieces
or particles (5; 9a, 9b, 10a, 10b) have a size of a few millimetres up to a maximum
of a few centimetres in length and width.
5. Textile material according to one of claims 1 to 4, characterised in that the carrier
(4; 8) is mesh film, woven fabric, knitted fabric, fleece material or paper.
6. Textile material according to one of claims 1 to 5, characterised in that in a connection
of the pieces (5) to the carrier (4) by the adhesion either the carrier (4) or the
pieces (5) are provided with an adhesive layer or an adhesive.
7. Textile material according to claim 6, characterised in that the carrier (4) is an
adhesive film.
8. Textile material according to one of claims 1 to 7, characterised in that it can be
sewn and cut.
9. Process for manufacturing textile material according to one of claims 1 to 8, pieces
or particles (5; 9a, 9b, 10a, 10b) of already handled flat textile material from scrap
material of various material and/or colour being deposited on a carrier (4; 8) in
the form of at least one layer (5; 9, 10) of pieces in such a way that they cover
the entire surface of the carrier (4; 8) and are subsequently bonded to it over its
full area by needling or adhesive.
10. Process according to claim 9, characterised in that the layer (9) of pieces is needled
to the carrier (8) using fibres from a fibre layer (11) deposited on the layer (9)
of pieces.
11. Process according to claim 9, characterised in that the pieces or particles (10a,
10b) are needled to the carrier (8) by their own threads or fibres.
12. Process according to claim 9, characterised in that the adhesion of the pieces or
particles (5) to the carrier (4) takes place under the action of elevated temperature
and elevated pressure.
13. Process according to claim 9, characterised in that the pieces or particles (5) after
being deposited on the carrier (4) are initially directed so that they stand at a
predetermined angle to the carrier (4) and are subsequently stuck to it.
14. Process according to one of claims 9 to 13, characterised in that the pieces or particles
(5; 9a, 9b, 10a, 10b) have other materials added in with them.
15. Process according to one claims 9 to 14, characterised in that the textile material
(7) is additionally reinforced by spraying, immersion or coating with adhesive, or
by the application of a synthetic resin dispersion.
1. Matière textile avec un porteur et des morceaux de textile y reliés, le porteur (4,
8) étant complètement couvert d'une multitude de morceaux ou de petits morceaux (5,
9a, 9b, 10a, 10b) constituant au moins une couche de morceaux (9, 10) et y reliés
solidement par collage ou aiguilletage, caractérisé en ce que les morceaux ou les
petits morceaux (5, 9a, 9b, 10a, 10b) proviennent des déchets de textiles de grande
surface de composition et/ou de couleurs différentes.
2. Matière textile selon la revendication 1, caractérisée en ce que les morceaux ou les
petits morceaux (9a, 9b, 10a, 10b) sont aménagés des deux côtés du porteur (8).
3. Matière textile selon la revendication 1, caractérisée en ce que les morceaux ou les
petits morceaux (5, 9a, 9b, 10a, 10b) ont été formés par estampage, coupage ou déchirage
de textiles de grande surface déjà utilisés.
4. Matière textile selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les morceaux
ou les petits morceaux (5, 9a, 9b, 10a, 10b) ont une taille de quelques millimètres
à quelques centimètres au maximum en longueur et en largeur.
5. Matière textile selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que le porteur
(4, 8) est une feuille réticulaire, du tissu, du tricot, du non-tissu ou du papier.
6. Matière textile selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que dans
le cas d'une liaison entre les morceaux (5) et le porteur (4) par collage, soit le
porteur (4), soit les morceaux (5) sont munis d'une couche adhésive ou d'un adhésif.
7. Matière textile selon la revendication 6, caractérisée en ce que le porteur (4) est
une feuille adhésive.
8. Matière textile selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce qu'elle peut
être cousue ou coupée.
9. Méthode pour la fabrication d'une matière textile selon l'une des revendications 1
à 8, les morceaux ou les petits morceaux (5, 9a, 9b, 10a, 10b) fabriqués de textiles
de grande surface déjà utilisés, de déchets de composition et/ou de couleur différente
sur un porteur (4, 8), constituant au moins une couche de morceaux (5, 9, 10) étant
aménagés de telle manière qu'ils couvrent toute la surface du porteur (4, 8) et qu'ensuite
ils sont reliés à celui-ci sur toute la surface par un aiguilletage ou par un collage.
10. Méthode selon la revendication 9, caractérisée en ce que la couche de morceaux (9)
est aiguilletée au porteur (8) au moyen des fibres d'une couche de fibres (11) aménagée
sur la couche de morceaux (9).
11. Méthode selon la revendication 9, caractérisée en ce que les morceaux ou les petits
morceaux (10a, 10b) sont aiguilletés au porteur (8) au moyen de leurs propres fils
ou fibres.
12. Méthode selon la revendication 9, caractérisée en ce que le collage des morceaux ou
des petits morceaux (5) au porteur (4) se fait sous l'influence d'une température
et d'une pression élevées.
13. Méthode selon la revendication 9, caractérisée en ce que les morceaux ou les petits
morceaux (5) sont alignés de telle manière après avoir été aménagés sur le porteur
(4) qu'ils se situent sous un angle prédéterminé par rapport au porteur (4) et qu'ensuite
ils y sont collés.
14. Méthode selon l'une des revendications 9 à 13, caractérisée en ce que d'autres matières
sont ajoutées aux morceaux ou aux petits morceaux (5, 9a, 9b, 10a, 10b).
15. Méthode selon l'une des revendications 9 à 13, caractérisée en ce que la matière textile
(7) est solidifiée supplémentairement par aspersion, imprégnation ou revêtement d'un
adhésif ou par l'application d'une dispersion de résine artificielle.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1998/09/DOC/EPNWB1/EP93909890NWB1/imgf0001)
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=1998/09/DOC/EPNWB1/EP93909890NWB1/imgf0002)