[0001] Es sind Kegelstellanlagen bekannt, bei denen die Kegel an Seilen hängen und nach
einem Kugelwurf die Kegel gemeinsam in Kegelbecher zur Zentrierung hochgezogen werden.
Hernach werden sie wieder auf den Standplatz abgesenkt werden. Unbefriedigend ist
der Umstand, dass sich die Seile bei längerer Betriebszeit ungleichmässig strecken.
Als Folge davon werden einzelne Kegel nicht mehr vollständig in die zugeordneten Kegelbecher
hochgezogen, was ihrer Zentrierung abträglich ist und sie sodann ungenau auf den Standplatz
aufgesetzt werden.
[0002] Mit der Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, mit möglichst einfachen Mitteln
und ohne Eingriff von Hand einen Ausgleich der Seillängen zu schaffen, damit alle
Kegel satt in die Kegelbecher hochgezogen werden.
[0003] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0004] Die in mehrere - den einzelnen Kegeln zugeordneten - Wickelscheiben unterteilten
Schnurtrommeln sind im Normalfall miteinander durch Zahnkupplungen starr verbunden.
Wenn von Zeit zu Zeit ein Seillängenausgleich stattfinden soll, werden die Zahnkupplungen
entkuppelt. Zwischen den Wickel scheiben und der Antriebswelle besteht sodann eine
Reibverbindung mit Schlupfmöglichkeit. Wenn einige Kegel beim Hochziehen die Endlage
in ihren Kegelbecher erreicht haben, wird die Drehbewegung der übrigen Wickelscheiben
fortgesetzt, bis alle Kegel voll in die ihnen zugeordneten Kegelbecher hochgezogen
sind. Dabei entsteht zwischen einzelnen Wickelscheiben ein Schlupf, bis der Ausgleich
der Seillänge stattgefunden hat. Beim nachfolgenden Absenken lassen sich - als Folge
des Seillängenausgleiches - alle Kegel genau auf ihren Standplatz absetzen.
[0005] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtansicht der Kegelstellanlage
Fig. 2 einen Schnitt durch die Schnurtrommel mit Wickelscheiben
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Ausführungsvariante einer Wickelscheibe
[0007] Die Kegelstellanlage enthält einen Rahmen mit zwei Seitenwänden 1. In diesem Rahmen
ist durch eine horizontale Welle 34 eine Schnurtrommel 2 drehbar gelagert, die zur
Aufnahme der Seile 3 beim Hochziehen der einzelnen Kegel 6 bestimmt ist. Bei üblichen
Kegelstellanlagen sind insgesamt neun Kegel und somit auch neun Seile vorhanden; bei
Bowlinganlagen sind zehn Kegel und entsprechend zehn Seile vorgesehen. Die Seile 3
werden um eine erste Umlenkrolle 4 mit Anpressrolle 4' und um eine zweite Umlenkrolle
5 geführt und gelangen sodann in eine Zentriervorrichtung oberhalb des Kegelstandplatzes
12, in welchem Kegelbecher 8 befestigt sind. Diese Kegelbecher 8 dienen zum Zentrieren
der Kegel 6, wenn diese nach einem Kugelwurf an den Seilen 3 hochgezogen werden. Bei
einem Kugelwurf fallen alle oder einzelne Kegel um, wobei der Schnurvorrat aus einem
Seilspeicher 10 nachgezogen wird. Hernach wird die Schnurtrommel 2 durch einen motorischen
Antrieb in Betrieb gesetzt, sodass die Kegel 6 an ihren Seilen 3 hochgezogen und in
den Kegelbechern 8 zentriert werden. Anschliessend werden die Kegel 6 durch Wechsel
der Drehrichtung des Antriebsmotores der Schnurtrommel 2 wieder auf die Standfläche
12 abgesenkt.
[0008] Die Seile 3 zwischen der Schnurtrommel 2 und der Umlenkrolle 4 wird stets unter Zugspannung
gehalten unter Verwendung einer Anpressrolle 4'. Der Antrieb des Rollenpaares 4, 4'
erfolgt mit einer Voreilung mit Schlupf von etwa 5%. Die Rolle 4' könnte auch auf
einem federbelasteten Hebel sitzen und unten gegen die Rolle 4 und das Seil 3 anliegen.
[0009] Die Schnurtrommel 2 enthält eine der Anzahl der Kegel entsprechende Zahl von Wickelscheiben
14. In Figur 2 sind der zeichnerischen Einfachheit halber lediglich drei dieser Wickelscheiben
14 dargestellt. Der Antrieb erfolgt durch einen drehrichtungsumkehrbaren Elektromotor
über eine Antriebswelle 16, die über ein Stirnrad 18 drehfest mit einer Hohlwelle
20 verbunden ist. Die Wickelscheiben 14 sitzen lose auf dieser Hohlwelle 20; sie können
sich also relativ zu dieser verdrehen. Die Wickelscheiben 14 enthalten an ihrem Umfang
Rillen 22 zur Aufnahme der Schnüre, an denen die Kegel 6 befestigt sind. Die Hohlwelle
20 ist an beiden Enden durch Lager 24, 25 an den Seitenwänden 1 abgestützt. Jede der
Wickelscheiben 14 ist seitlich mit einem ersten Zahnkranz 26 versehen, der zum Zusammenwirken
mit einem gegenüberliegenden zweiten je auf einer Scheibe 28 sitzenden Zahnkranz 30
bestimmt ist. In axial distanzierter Anordnung ist je eine zweite Scheibe 31 vorhanden.
Zwischen diesen beiden Scheiben 28,31 befinden sich mehrere am Umfang verteilt angeordnete
Vierkantstäbe 32, welche mit einer zentralen Betätigungswelle 34 im Innern der Hohlwelle
20 starr verbunden sind. Die Scheiben 28 und 31 sind mit den Vierkantstäben 32 starr
verbunden, sodass auch eine starre Verbindung zwischen der Betätigungswelle 34 und
dem Zahnkranz 30 besteht. Die beiden Scheiben 28 und 31 zusammen mit den Vierkantstäben
32 könnten auch durch ein einziges Stück ersetzt werden, das mit der Betätigungswelle
34 starr verbunden ist. Die beiden Scheiben 28 und 31 greifen in schlitzförmige Ausnehmungen
der Hohlwelle 20 ein, sodass zwischen der Hohlwelle 20 und der Betätigungswelle 34
eine kraftschlüssige Verbindung besteht. Diese Verbindung ist indessen so ausgebildet,
dass eine Axialverschiebung der Scheiben 30 möglich ist, in dem Sinne, dass die beiden
Zahnkränze 26 und 30 ein- oder auskuppeln können. Diese Ein- und Ausrückbewegung der
Zahnkupplung erfolgt durch Axialverschiebung der zentralen Betätigungswelle 34. Die
Federn 36 bewirken, dass die Betätigungswelle 34 normalerweise in die Ausraststellung
gedrückt wird. Durch eine Bewegung der Betätigungswelle 34 in Richtung des Pfeiles
A kommen somit die beiden Zahnkränze 26, 31 in Eingriff, wodurch eine kraftschlüssige
Verbindung zwischen der Hohlwelle 20 und den einzelnen Wickelscheiben 14 stattfindet.
Bei ausgerückter Zahnradkupplung sind die Wickelscheiben 14 indessen durch die nachfolgend
beschriebenen Schlupfkupplungen untereinander drehverbunden. Eine erste Reibfläche
38 befindet sich zwischen einem axialen Rippenteiles 40 einer Wickelscheibe 14 und
einem Flanschteil 42. Auf dem gegenüberliegenden Rippenteil 40 der Wickelscheibe 14
ist eine zweite Reibstelle 44 vorhanden, gegen die ein Federgehäuse 46 anliegt. Im
Innern des Federgehäuse 46 befindet sich eine Feder 48, die auf der andern Seite gegen
ein Zwischenstück 50 anliegt, das gegen einen Rippenteil 40 einer benachbarten Wickelscheibe
14 andrückt und dabei Reibstellen 52, 56 mit den Rippenteilen 40 entstehen. Gegen
den Rippenteil 40 liegt eine Profilscheibe 54 an zur Erzeugung der Reibstelle 56.
Die Profilscheibe 54 ist mit einem Bolzen 58 oder einer Schraube drehfest mit der
Hohlwelle 20 verbunden. Das gleiche wiederholt sich bei allen Wickelscheiben 14. In
der in Figur 2 dargestellten Ruhelage sind die Zahnkränze 26, 30 ausgekuppelt, sodass
lediglich eine Schlupf ermöglichende Reibverbindung zwischen den einzelnen Wickelscheiben
14 und den Reibstellen 38, 40, 52, 56 und somit zwischen der Hohlwelle 20 und den
Wickelscheiben 14 wirksam ist.
[0010] Um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Hohlwelle 20 und den einzelnen Wickelscheiben
14 herzustellen, wird die Betätigungswelle 34 in Richtung des Pfeiles A verschoben,
wodurch die Zahnkränze 26 und 30 miteinander in Eingriff gelangen. Als Folge davon
sind alle Wickelscheiben 14 mit der Hohlwelle 20 kraftschlüssig verbunden.
[0011] Die axiale Stoss- und Druckbewegung der Betätigungswelle 34 erfolgt durch einen sich
am einen Wellenende befindlichen Hebel 62 mittels zweier Elektromagnete bzw. Solenoide
64, 64'. Dieser Hebel 62 ist in einer stationären Gabel 66 über ein Gelenk 68 befestigt
und ist mit einer Kappe 70 gelenkig verbunden, welche auf das Ende der Betätigungswelle
34 aufgesetzt ist. In der Ruhestellung sind die Zahnkränze 26, 30 ausgekoppelt. Wenn
der Elektromagnet 64 erregt wird, bewirkt dies, dass der Anker 64 in das Innere der
Spule hineingezogen und dadurch der Hebel 62 in Richtung des Pfeiles B verschwenkt
wird. Dabei bewegt sich die Betätigungswelle 34 in Richtung des Pfeiles A und bewirkt,
dass die Zahnkranzpaare 26,30 aller Wickelscheiben 14 in Eingriff gelangen. Zum Entkuppeln
wird der Elektromagnet 64' unter Strom gesetzt, wodurch der Hebel 62 unter der Wirkung
der Federn 36 entgegen der Pfeilrichtung B gestossen wird.
[0012] In Fig. 3 ist eine Ausführungsvariante der Schlupfkupplung dargestellt. Die einen
Schlupf zulassende Reibverbindung erfolgt hier durch einen Reibzapfen 84, der mittels
einer Feder 82 gegen die Hohlwelle 20 angedrückt wird. Am andern Ende der Feder 82
ist ein Gewindebolzen 80 eingeschraubt. Mit der Wickelscheibe 14 ist seitlich ein
Zahnkranz 26 starr verbunden oder besteht mit der Wickelscheibe 14 aus einem Stück.
Mit diesem Zahnkranz 26 wirkt in gleicher Weise wie in Fig. 2 der Zahnkranz 30 der
Scheibe 28 zusammen. Im übrigen ist die Wirkungsweise gleich wie in der in Fig. 2
dargestellten und beschriebenen Ausführungsform. Durch axiale Bewegung der Scheiben
28 mit ihren Zahnkränzen 30 wird im Kupplungszustand eine kraftschlüssige Verbindung
aller Wickelscheiben 14 mit der Hohlwelle 20 erreicht.
[0013] Anstelle von Zahnkränzen 26, 30 könnte auch eine Klauenkupplung verwendet werden.
[0014] Die Wirkungsweise dieser Kegelstellanlage ist folgende:
Es sei davon ausgegangen, dass sich die Kegel 6 auf dem Standplatz 12 befinden. Nach
einem Kugelwurf fallen Kegel um. Durch einen Impuls der Steuereinrichtung wird der
Motor der Schnurtrommel 2 in Bewegung versetzt, wobei die Schnüre 3 am Umfang der
Wickelscheiben 14 aufgewickelt werden. Dabei befinden sich alle Zahnkranzpaare 26
und 30 in Eingriff, da die Betätigungswelle 34 zuvor durch den Hebel 62 in Richtung
des Pfeiles A bewegt wurde. Als Folge davon sind alle Wickelscheiben 14 mit der Hohlwelle
20 in Antriebsverbindung. Die Kegel 6 werden nun durch Antrieb der Hohlwelle 20 an
ihren Seilen 3 hochgezogen und gelangen in das Innere der Kegelbecher 8. Durch einen
Kontakt, vorzugsweise im Innern der Kegelbechern 8, wird der Antriebsmotor der Schnurtrommel
2 ausgeschaltet. Nach Ablauf einer kurzen Zeit, welche üblicherweise ausreicht, um
die hochgezogenen Kegel in den Kegelbechern zu beruhigen, wird der Antriebsmotor der
Schnurtrommel 2 in der entgegengesetzten Richtung angetrieben. Dadurch senken sich
die Kegel 6 wieder auf den Standplatz 12 ab und durch Weiterdrehung der Schnurtrommel
2 entsteht ein Seilvorrat, der in einem Seilspeicher 10 gesammelt wird, damit die
Kegel bei einem Treffer durch eine Kugel das Seil leicht nachziehen können, wenn die
Kegel umfallen.
[0015] Es zeigt sich, dass im Laufe der Zeit die Seile 3 sich strecken und zwar in unterschiedlichem
Mass. Dadurch können einzelne Kegel beim Hochziehen nicht mehr voll in den zugeordneten
Kegelbecher 8 gelangen, was zur Folge hat, dass diese Kegel nicht mehr richtig zentriert
werden und dadurch beim Absetzen ungenau auf dem Standplatz 12 aufgesetzt werden.
Um diesen Nachteil zu beheben wird durch eine nicht näher dargestellte Steuerung von
Zeit zu Zeit dafür gesorgt, dass ein Ausgleich solcher Seillängenunterschiede erfolgt.
Diese geschieht mit Hilfe der erwähnten Schlupfkupplungen. Zum Ausgleich dieser Seillängenunterschiede
wird beim Antrieb bewirkt, dass beim Hochziehen der Kegel 6 in die Kegelbecher am
Ende der üblichen Aufzugsbewegung die Betätigungswelle 34 entgegen der Richtung A
bewegt wird, d.h. dass die Zahnkupplung 26, 30 entriegelt wird. Hernach ist lediglich
die einen Schlupf zulassende Reibungskupplung zwischen den einzelnen Wickelscheiben
14 wirksam. Der Antriebsmotor der Schnurtrommel wird weiter in Seilaufwicklungs-Richtung
gedreht. Diejenigen Wickelscheiben 14, deren Kegel 8 sich bereits in der Endlage des
zugeordneten Kegelbechers 8 befinden, stehen still. Die andern Kegel, bei denen eine
Seilverlängerung stattgefunden hat, werden indessen durch die Weiterdrehung ihrer
Wickelscheiben 14 über die Reibungskupplung solange nachgezogen, bis sie in die Endlage
ihrer Kegelbechern gelangen. Hernach wird der Antriebsmotor für die Schnurtrommel
2 durch übliche Schaltmittel stillgesetzt und die Betätigungswelle 34 wiederum in
Richtung des Pfeiles A bewegt, sodass die Zahnkupplungen 26, 30 wieder eingekuppelt
werden. Beim nachfolgenden Absenken der Kegel 6 sind die Schnurbereiche zwischen Kegel
6 und Kegelbecher 8 genau gleich lang, sodass alle Kegel 6 gleichzeitig auf dem Standplatz
12 auftreffen.
[0016] Als Ausführungvariante könnte die Axialverschiebung der Betätigungswelle 34 auch
durch ein ein- und ausschraubbares Gewinde erfolgen oder durch einen Exzenterantrieb,
der durch ein Untersetzungsgetriebe von einem kleinen Motor angetrieben wird.
1. Kegelstellanlage mit mehreren an Seilen (3) befestigten Kegeln (6), wobei die Seile
(3) mittels einer in beiden Drehrichtungen angetriebenen Schnurtrommel (2) über Umlenkrollen
(4,5) in Zentrierorganen (8) hochgezogen und hernach wieder auf den Standplatz (12)
abgesenkt werden, dass die Schnurtrommel (2) mehrere je den einzelnen Kegeln (6) zugeordnete,
auf einer Welle (20) koaxial angeordnete Wickelscheiben (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den einzelnen Wickelscheiben (14) kraftschlüssige Kupplungen (26,30)
zur gemeinsamen Verbindung der Wickelscheiben (14) mit der antreibbaren Welle (20)
vorhanden sind, wobei die kraftschlüssigen Kupplungen (26,30) durch axiale Bewegung
eines gemeinsamen Betätigungsorganes (34) ein- und ausrückbar sind, zusätzliche Reibungskuppplungen
(38,44;52,56) zwischen Wickelscheiben (14) und Welle (20) vorhanden sind, zur individuellen
Verdrehungmöglichkeit der Wickelscheiben im ausgekuppelten Zustand der Zahnkupplung
(26,30) und die von den Wickelscheiben (14) abgehenden Seile (3) durch mit Vorlauf
angetriebene Rollen (4, 4') stets unter Zugspannung gehalten sind.
2. Kegelstellanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige
Kupplung als Zahn- oder Klauenkupplung (26,30) ausgebildet ist.
3. Kegelstellanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieWelle (20) eine
Hohlwelle ist, die Betätigungsorgane zum ein- und ausrücken der kraftschlüssigen Kupplung
eine im Innern der Hohlwelle angeordnete axialbewegliche Betätigungswelle (34) enthalten,
auf welcher die mit Zahnkränzen (30) oder Klauen versehenen Scheiben (28) sitzen.
4. Kegelstellanlage nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungswelle
(34) durch einen in Axialrichtung wirkenden Kraftantrieb (62,64) erfolgt.
5. Kegelstellanlage nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen
(4,4') mit einem Vorlauf von etwa 5% angetrieben sind.