[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von aus einer Trägerschicht und
einem Oberbelag bestehenden Bodenbelägen, die insbesondere im Sport- und Spielbereich
eingesetzt sind.
[0002] Es ist bekannt, z.B. Laufbahnen, Spielfelder, Spielflächen, Kinderspielplätze und
dergleichen mit Bodenbelägen zu versehen. Diese Bodenbeläge werden wie nachfolgend
beschrieben hergestellt respektive verlegt. Auf einem durch Säubern, Entfetten usw.
vorbereiteten verklebefähigen Untergrund wird eine elastische Trägerschicht aus gebundenen
Gummifasern oder Granulaten (z.B. Regupol) flüssig oder mittels Kleben aufgebracht.
Auf diese Elastikschicht wird eine den eigentlichen Lauf/Spielbelag darstellende Deckschicht
aufgetragen. Dies erfolgt durch Aufbringen einer teigigen Masse, die auf der elastischen
Trägerschicht gleichmäßig verteilt wird und aushärtet. Das Verkleben der Trägerschicht
mit dem Untergrund ist hierbei zwingend notwendig, um insbesondere temperaturbedingte
Verwerfungen der Deckschicht, z.B. durch intensive Sonneneinstrahlung, zu verhindern.
[0003] Diese bekannte Art der Verlegung bzw. Herstellung eines Bodenbelages ist relativ
teuer, denn es muß in vielen Fällen erst ein entsprechender Untergrund geschaffen
bzw. der vorhandene Untergrund erneuert werden, um das Verlegen zu ermöglichen. Weiterhin
verursacht das arbeits- und zeitintensive Beseitigen des alten Bodenbelages hohe Kosten.
Der alte Bodenbelag und eventuell auch der Untergrund müssen entsorgt werden, was
wiederum zu Kosten führt. Ein Recyclen des Bodenbelages ist aufgrund der schlechten
Trennung der verschiedenen Materialien nur schwer oder überhaupt nicht möglich.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen bzw. Verlegen
eines Bodenbelages und einen Bodenbelag ohne die eingangs erwähnten Nachteile zu schaffen,
der insbesondere einfach zu verlegen und leicht austauschbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß auf dem
zu beschichtenden Untergrund eine - vorzugsweise vorgefertigte - elastische Trägerschicht
ausgelegt wird, dann darauf eine dimensionsstabile Einlage ausgebreitet wird und danach
der Oberbelag aufgetragen und verteilt wird. Der Erfindung liegt die durch zahlreiche
Versuche überraschend bestätigte Erkenntnis zugrunde, daß sich ein erfindungsgemäß
aufgebauter Bodenbelag aufgrund der dimensionsstabilen Zwischenlage verlegen läßt,
ohne ihn mit dem Untergrund verkleben zu müssen. Es wird kein gebundener, verklebefähiger
Untergrund benötigt. Der Bodenbelag kann einfach aufgerollt, entfernt und an anderer
Stelle wieder verlegt werden. Dadurch, daß keine Teile des Untergrundes an dem erfindungsgemäß
hergestellten Bodenbelag anhaften können, gestaltet sich die Entsorgung erheblich
einfacher als bisher, und insbesondere wird auch das Recycling wesentlich vereinfacht.
Die für die Verlegung des erfindungsgemäßen Bodenbelages aufzuwendenden Kosten sind
um mehr als die Hälfte geringer als bei bekannten verklebten Bodenbelägen.
[0006] Bei einem erfindungsgemäß hergestellten Bodenbelag sind die Trägerschicht und der
Oberbelag über eine dimensionsstabile Einlage miteinander verbunden. Die zwischen
den beiden Schichten angeordnete dimensionsstabile Einlage sorgt dafür, daß es zu
einer innigen Verbindung zwischen dem Oberbelag, welcher vorteilhaft aus Polyurethan
(PUR) besteht, der dimensionsstabilen Einlage und der Trägerschicht kommt.
[0007] Ein fester Verbund der vorgenannten Schichten läßt sich auch dann erreichen, wenn
dimensionsstabile Einlagen zur Anwendung kommen, die einen größeren Durchlaß des Polyurethanmaterials
erlauben, als alternativ und vorteilhaft einzusetzende Textilbahnen oder -flächen
(vorzugsweise Glas- oder Polyestergewebe), die gleichwohl eine ausreichende Durchlässigkeit
besitzen. Neben den textilen Einlagen eignen sich weiterhin Drahtgeflechte, Gitter
aus Streckmetall sowie Faserarmierungen, z.B. Glasfasergeflechte. Auch für den Oberbelag
sind neben PUR andere Kunststoffe verwendbar; sie müssen nur mit der Trägerschicht
unter Einschluß der dimensionsstabilen Einlage verbindbar sein. Die Dicke der einzelnen
Schichten bzw. der Einlage ist hierbei weitgehend variabel.
[0008] In zahlreichen Versuchen hat sich bestätigt, daß durch die dimensionsstabile Einlage
eine Längung oder Verwerfung des Bodenbelages unterbunden wird, und auch bei Temperaturschwankungen
werden größere Längenausdehnungen verhindert, so daß keine Blasen in der Laufbahn
entstehen können. Die Einlage nimmt die durch temperaturbedingte Längungen oder Schrumpfungen
entstandenen Kräfte auf, so daß der Bodenbelag stets formstabil bleibt.
[0009] Für den neuartigen Bodenbelag sind noch andere Anwendungsfälle als die eingangs genannten
denkbar. So kann der Belag z.B. für die Abdeckung von Flachdächern eingesetzt werden.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung, in der ein in der Zeichnung schematisch dargestelltes
Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung näher erläutert ist.
[0011] Die einzige Figur zeigt einen Schnitt durch einen Bodenbelag 1. Der Bodenbelag 1
besteht aus einer elastischen Trägerschicht 2, einer Einlage 3 und dem Oberbelag 4.
[0012] Im folgenden wird die Herstellung und Verlegung des Bodenbelages 1 näher erläutert.
Die elastische Trägerschicht 2 wird auf dem zu beschichtenden Untergrund 5 ausgelegt.
Auf der Trägerschicht 2 wird dann die Einlage 3 ausgebreitet, die aus einem dimensionsstabilen
Material besteht, vorzugsweise Textilbahnen oder -flächen. Es lassen sich aber auch
andere dimensionsstabile Einlagen 3 verwenden, z.B. Drahtgeflechte, Gitter aus Streckmetall,
Faserarmierungen. Der Oberbelag 4 wird als teigige Kunststoffmasse auf die dimensionsstabile
Einlage 3 aufgetragen und auf dieser verteilt. Die Kunststoffmasse durchdringt dabei
die Einlage 3 so daß sich nach der Aushärtung der Kunststoffmasse eine innige Verbindung
zwischen dem Oberbelag 4, der Einlage 3 und der Trägerschicht 2 ergibt, was - lediglich
zur Veranschauung und stark überbetont - durch die wellenförmigen Linien 6 verdeutlicht
ist. Die dimensionsstabile Einlage 3 nimmt z.B. durch temperaturbedingte Längungen
oder Schrumpfungen entstehende Kräfte auf, so daß der gesamte Bodenbelag 1 formstabil
bleibt und daher nicht mit dem Boden 5 verklebt werden muß.
1. Verfahren zum Herstellen von aus einer Trägerschicht und einem Oberbelag bestehenden
Bodenbelägen, die insbesondere im Sport- und Spielbereich eingesetzt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Untergrund (5) eine elastische Trägerschicht (2) ausgelegt wird, dann
darauf eine dimensionsstabile Einlage (3) ausgebreitet wird und danach der Oberbelag
(4) aufgetragen und verteilt wird.
2. Bodenbelag, bestehend aus einer Trägerschicht und einem Oberbelag, der nach dem Verfahren
gemäß Anspruch 1 hergestellt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß Trägerschicht (2) und Oberbelag (4) über eine dimensionsstabile Einlage (3) miteinander
verbunden sind.
3. Bodenbelag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage (3) aus Textilbahnen oder -flächen besteht.
4. Bodenbelag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage (3) aus einem Drahtgeflecht besteht.
5. Bodenbelag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage (3) als Gitter aus Streckmetall ausgeführt ist.
6. Bodenbelag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlage (3) aus Faserarmierungen hergestellt ist.