[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine handbetätigte, in oberen und unteren Führungen
(14, 8) laufende Schiebetür (2) für den Kabinenabschluss bei Personenaufzügen bestehend
aus flexibel miteinander verbundenen vertikalen Lamellen (9) und einer Griffleiste
(7) an der Schliesskante (21).
[0002] Schiebetüren der oben genannten Art sind in verschiedenen Ausführungen bekannt und
werden auch Lateraltüren genannt. Sie sind meistens mit einem Antrieb versehen und
schliessen demzufolge automatisch, wenn ein Fahrbefehl vorliegt und öffnen entsprechend
auch wieder, wenn auf dem Zielstockwerk angehalten wird.
[0003] Die EP-Anmeldung Nr. 0423103 offenbart eine handbetätigte Schiebetür, welche im Innern
einer Aufzugskabine angeordnet ist. Diese Schiebetür weist pro Lamelle oben ein Vier-Rollen-Fahrwerk
auf, wovon eine der Rollenachsen horizontal ist. Zusammen mit einer zweispurigen oberen
Führungsschiene soll die Tür leichtgängig um 90° umgelenkt werden können. Die durchgehende
vertikale Achse zwischen den Lamellen ist in der Mitte, nebst oben und unten, ein
drittes Mal gelagert. Die obere und die untere Führung der Schiebetür scheinen aus
dem Vollen gefräste Formstücke zu sein. Es kann angenommen werden, dass die untere
Führung im Kabinenboden eingelassen ist.
[0004] Bei der obengenannten Schiebetür handelt es sich um eine schwere und entsprechend
aufwendige Konstruktion, welche als solche beispielsweise für Warenaufzüge geeignet
wäre.
[0005] Hier will nun die vorliegende Erfindung eine für den vorgesehenen Zweck verbesserte
Lösung aufzeigen und es wird hiermit die Aufgabe gestellt, eine handbetätigbare Schiebetür
der eingangs genannten Art zu schaffen, welche als leichte, preiswerte und einfache
Konstruktion ausgebildet ist, welche rasch und problemlos in ältere bestehende Aufzugskabinen
eingebaut werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete und beispielhaft in Beschreibung
und Zeichnung dargestellte Erfindung gelöst.
[0007] Die Erfindung zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass die Schiebetür nachträglich in
die unveränderte Struktur einer älteren, bestehenden Kabine eingebaut werden kann,
indem das untere Führungsprofil direkt auf den Kabinenboden geschraubt wird und dieses
im Eingangsbereich beidseitig, ein Stolpern verhindernde, Rampen aufweist.
[0008] Vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen sind sind in den Unteransprüchen
aufgeführt.
[0009] Die Schiebetür kann in eine Aufzugskabine mit einem, die Minimallast detektierenden,
beweglichen Kabinenboden eingebaut werden, wobei dann das untere Führungprofil eine
genügende Tiefe aufweist, um bei den vertikalen Bewegungen des Kabinenebodens in jedem
Belasungsfall die mechanische Führung der Schiebetürunterkante zu gewährleisten.
[0010] Die ein Stolpern verhindernden Rampen beidseitig des unteren Führungsprofiles weisen
eine, beispielsweise durch feine Längs-Profilierung oder aufgebrachte Gleitschutzfolie
erzielte, rutschfeste Oberfläche auf, um ein Ausgleiten beim Betreten derselben zu
verhüten.
[0011] Das obere Führungsprofil ist mittels einfachen Winkeln an den Innenseiten der Aufzugskabine
befestigt und ist als Hohlprofil für eine einspurige Führung der Türrollen ausgebildet.
[0012] Die Geschlossenstellung wird mit einem Sicherheitskontakt überwacht, welcher parallel
zum Minimallastkontakt unter dem Kabinenboden geschaltet und Bestandteil des Sicherheitskreises
ist.
[0013] Als Option kann die Schiebetür mit einer Oeffnungssperre ausgerüstet werden, welche
während der Fahrt mit besetzter Kabine aktiv ist.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
und in den Zeichnungen dargestellt, es zeigen:
- Fig.1
- Eine Kabine mit handbetätigter Schiebetür,
- Fig.2
- Horizontalschnitt durch die Kabine mit geschlossener Schiebetür,
- Fig.3
- Vertikalschnitt A-A mit unterer und oberer Führung,
- Fig.4
- untere Führung bei unbelastetem Kabinenboden, obere Führung mit angebautem Endschalter,
- Fig.5
- untere Führung bei belastetem Kabinenboden und
- Fig.6
- eine Schaltung des Minimallastkontaktes und des Türendkontaktes.
[0015] Mit der Fig.1 wird eine einfache Personenkabine 1 gezeigt, in welche nachträglich
eine handbetätigte Schiebetür 2 eingebaut wurde. Die Schiebetür 2, in halbgeschlossener
Stellung dargestellt, läuft unten in einer auf dem Kabinenboden 4 aufmontierten Führung
8, an welcher im Eingangsbereich beidseitig eine Rampe 3 angebracht ist, um ein Stolpern
über die aufstehende Führung 8 zu verhüten. Die Schiebetür 2 ist als eine sogenannte,
aus flexibel miteinander verbundenen vertikalen Lamellen 9 bestehende, Lateraltür
ausgebildet. Die Schiebetür 2 kann mit einer an der Schliesskante 21 beidseitig angebrachten
Griffleiste 7 von innen, wie auch von aussen betätigt werden. Die Kabine 1 hat durch
den Einbau der Schiebetür 2 keine strukturellen Aenderungen erfahren. Der Kabinenboden
4 mit der vorderen Fussleiste 12 befindet sich noch im Originalzustand, wie auch die
Kabinenwände mit dem Handlauf 5 und dem Kabinentableau 6.
[0016] Die Fig.2 zeigt im Horizontalschnitt die Anordnung der Schiebetür 2 im Innern der
Kabine 1. Die Schiebetür 2 befindet sich in der Geschlossenstellung und hat beim Zuschieben
mit ihrer Schliesskante 21 einen Kabinentürkontakt 11 betätigt. Mit gestrichelter
Linie ist dargestellt, wie die Schiebetür 2 beim Oeffnen an der linken Kabinenwand
17 entlang fährt und die Eingangsöffnung in der ganzen Breite frei macht. Die geöffnete
Schiebetür 2 beansprucht nicht mehr Raum in der inneren Breite der Kabine 1 als der
an der linken Kabinenwand 17 entfernte Handlauf 5. Zudem steht bei geschlossener Schiebetür
2 infolge des entfernten linken Handlaufes entsprechend noch etwas mehr Innenraum
zur Verfügung als vor dem Einbau der Schiebetür 2.
[0017] Die Fig.3 zeigt, als Schnitt A-A, weitere Einzelheiten der unteren und oberen Führung
der Schiebetür 2. Die untere Führung 8 ist ein , vorzugsweise in U-Form ausgebildetes,
Führungsprofil 16 und direkt an der Oberfläche des Kabinenbodens 4 angeschraubt. Die
Schiebetür 2 ist mittels an den unteren Enden der Lamellen 9 angebrachten Gleitstücken
18 in diesem Führungsprofil 16 geführt. Die obere Führung der Schiebetür 2 erfolgt
mittels oben seitlich an den Lamellen 9 angebrachten Türrollen 13, welche in einem
oberen Führungsprofil 14 laufen. Das obere Führungsprofil 14 ist als etwa quadratisches
Hohlprofil ausgebildet, dessen Unterseite einen längs durchgehenden Schlitz aufweist,
dessen Breite der Dicke der Lamellen 9 plus Spiel entspricht. Das obere Führungsprofil
14 ist mittels Befestigungswinkeln direkt an der Kabinenseitenwand 17 und an der Kabinenvorderwand
über dem Türeingang im Kabineninnern befestigt, beispielsweise mittels Schrauben oder
Blindnieten.
[0018] Die Fig.4 zeigt u.a. den am Schliessende des oberen Führungsprofils 14 über einen
Kontaktträger 19 angeordneten Kabinentürkontakt 11. Da dieser als Sicherheitskontakt
ausgebildet ist, wird er mit einer Abdeckung 20 gegen äussere mechanische Einflüsse
geschützt. Die wesentliche Aussage dieser Darstellung, zusammen mit der Fig.5 ist
die Funktion der unteren Führung 8 bei besetzter und bei unbesetzter Kabine 1. Bei
den für einen Einbau der handbetätigten Schiebetür 2 infrage kommenden Aufzugskabinen
1 handelt es sich im allgemeinen um solche mit einem vertikal beweglichen Kabinenboden
4 zwecks Detektion einer Minimallast. Tritt eine Person in die Kabine 1 bewegt sich
der Kabinenboden 4 einige Millimeter nach unten und betätigt im Laufe dieser Bewegung
einen Schaltkontakt, beispielsweise einen Mikroschalter. Dieser Vorgang muss mit der
Form und Abmessung des unteren Führungsprofiles 16 insofern berücksichtigt werden,
dass bei leerer und bei besetzter Kabine 1 immer die untere mechanische Führung der
Schiebetür 2 gewährleistet ist. Das bedingt eine entsprechend genügende Tiefe resp.
Höhe des Führungsprofiles 16. Bei unbelastetem Kabinenboden 4 muss unter den Gleitelementen
18 noch ein Minimalspiel "a" vorhanden sein (Fig.4), und bei belastetem Kabinenboden
4 muss noch eine einwandfreie Führung der Gleitelemente 18 im Führungsprofil 16 vorhanden
sein, wobei sich dann das Spiel unter den Gleitelementen 18 auf den Betrag "b" (Fig.5)
erhöht. Die dadurch bedingte relativ grosse Höhe des unteren Führungsprofils 16 würde
eine nicht unwesentliche Stolpergefahr bedeuten. Dieser Gefahr wird abgeholfen indem
im Eingangsbereich der Aufzugskabine 1 beidseitig des unteren Führungsprofils 16 eine
Rampe 3 in der gezeigten Form eines ungleichschenkligen, spitzwinkligen Winkels fugenlos
angeordnet wird. Der kurze Schenkel der Rampe 3 liegt direkt an der äusseren vertikalen
Flanke des Führungsprofil 16 an und weist deren gleiche Höhe auf. Der lange Schenkel
der Rampe 3 bildet mit einem möglichst kleinen Winkel zur Waagrechten die eigentliche
Rampe 3 selbst. Die Befestigung der Rampe 3 am Kabinenboden 4 erfolgt beispielsweise
mittels versenkten Schrauben. Damit beim Betreten der Rampe 3 ein Ausgleiten vermieden
wird, weist die Rampe 3 an der Oberseite des langen Schenkels eine Gleitschutzoberfläche
22 auf. Diese Gleitschutzoberfläche 22 kann mittels gerippter Struktur oder aufgeklebter
Gleitschutzfolie gebildet werden. Letzteres kann infrage kommen, wenn die Rampe 3
als Blechprofil vorgesehen ist. Wird als Rampe 3 ein Strangguss-Profil vorgesehen,
ist es naheliegend, die Gleitschutzoberfläche 22 gleich schon als feine Längsrippen
in der Profilform vorzusehen.
[0019] In der Fig.6 ist die Anordnung des die Geschlossenstellung der Schiebetür 2 detektierenden
Kontaktes 11 und des die Minimallast detektierenden Kontaktes 10 dargestellt. Diese
Kontakte sind Bestandteil des elektrischen, hier nicht dargestellten, Sicherheitskreises.
Bei besetzter Aufzugskabine 1 öffnet der Minimallastkontakt 10 und es muss daher für
die Freigabe einer Fahrt die Schiebetür 2 zugeschoben werden, bis der Kabinentürkontakt
11 geschlossen hat und so der Sicherheitskreis hiermit ebenfalls geschlossen wird.
Umgekehrt kann die leere Aufzugskabine 1 mit offener Schiebetür 2 mittels Stockwerkruf
geholt werden, weil dann der Minimallastkontakt 10 geschlossen ist.
[0020] Infolge dieser relativ einfachen Schaltung der beiden Kontakte wird die Aufzugskabine
1 angehalten, falls während der Fahrt ein Fahrgast die Schiebetür 2 in Oeffnungsrichtung
betätigt. Falls diese Stopfunktion unerwünscht ist, kann die Schiebetür optional mit
einer nicht dargestellten elektromechanischen Oeffnungssperre ausgerüstet werden.
Hierbei wird beispielsweise eine elektromechanische Klinke während der Fahrt die Schiebetür
2 in der Geschlossenstellung durch eine normale, mechanisch hintergreifende Funktion
beispielsweise an der Schliesskante 21 in dieser Stellung festhalten.
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Aufzugskabine
- 2
- Schiebetür
- 3
- Rampe
- 4
- Kabinenboden
- 5
- Handlauf
- 6
- Kabinentableau
- 7
- Griffleiste
- 8
- Untere Türführung
- 9
- Lamelle
- 10
- Minimallastkontakt
- 11
- Kabinentürkontakt
- 12
- Fussleiste
- 13
- Türrolle
- 14
- Führungsprofil
- 15
- Befestigungswinkel
- 16
- Führungsprofil
- 17
- Kabinenseitenwand
- 18
- Gleitelement
- 19
- Kontaktträger
- 20
- Abdeckung
- 21
- Schliesskante
- 22
- Gleitschutz-Oberfläche
1. Handbetätigte, in oberen und unteren Führungen (14, 8) laufende Schiebetür (2) für
den Kabinenabschluss bei Personenaufzügen bestehend aus flexibel miteinander verbundenen
vertikalen Lamellen (9) und einer Griffleiste (7) an der Schliesskante (21), dadurch
gekennzeichnet, dass die Schiebetür (2) für den nachträglichen Einbau in die unveränderte
Struktur einer bestehenden Aufzugskabine (1) ausgebildet ist und als untere Führung
(8) ein auf dem Kabinenboden (4) aufgesetztes Führungsprofil (16) aufweist, welches
im Eingangsbereich beidseitig mit Rampen (3) versehen ist.
2. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das untere Führungsprofil
(16) auf einem für die Lastmessung vertikal beweglichen Kabinenboden (4) aufgesetzt
ist und eine die Vertikalbewegung des Kabinenbodens (4) aufnehmende Ausbildung aufweist
zum Zwecke der mechanischen Führung der Unterkante der Schiebetür (2) bei allen Belastungszuständen
in der Aufzugskabine.
3. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberes Führungsprofil
(14) als Hohlprofil für eine einspurige Führung der Türrollen (13) vorgesehen ist
und im Innern an einer Kabineninnenwand (17) und an einer Kabinenfrontwand befestigt
ist.
4. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die im Eingangsbereich beidseitig
des unteren Führungsprofils (16) angeordneten Rampen (3) eine Gleitschutz-Oberfläche
(22) aufweisen.
5. Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, dass die Schiebetür (2) eine während
der Fahrt mit besetzter Kabine (1) aktive elektromechanische Oeffnungssperre aufweist.