[0001] Die Erfindung betrifft eine Zungennadel für Textilmaschinen mit einer in einem Zungenschlitz
des Nadelschaftes um eine Zungenachse mittels einer durchgehenden Lagerbohrung im
Zungenschaft schwenkbar gelagerten Nadelzunge.
[0002] Zungennadeln der eingangs beschriebenen Art werden in einer Reihe von Textilmaschinen
verwendet, überwiegend in Strick- und Wirkmaschinen, aber auch z.Bsp. in Spezial-Nähmaschinen.
An die Lagerung der Zunge werden dabei sowohl hinsichtlich der mechanischen Belastbarkeit,
als auch der Genauigkeit der Zungenführung hohe Anforderungen gestellt. Die Belastung
der Zunge ist besonders hoch, wenn in schnellaufenden Strickmaschinen verschmutzte
Naturfasergarne, z.Bsp. OE Garne, aber auch Elastomere verarbeitet werden.
[0003] Die Zungenlagerung kann verschieden gestaltet sein. So ist es aus der EP 0 232 466
bekannt, die Zunge mittels ihrer Lagerbohrung auf einem durchgehenden Achsbolzen zu
lagern. Der Achsbolzen ist in Nadelschaftwangenbohrungen gelagert, in denen sich Fixierelemente
als axiale Anschläge für den Achsbolzen befinden.
[0004] Es sind aber auch Zungennadeln bekannt bei denen die Zunge auf zwei aus dem Material
der Nadelschaftwangen herausgedrückten Lagerzapfen schwenkbar gelagert ist (US-A-
39 34 109, GB-C- 836 297).
[0005] Es gibt auch den Vorschlag (DE-A- 35 46 C37) nur in einer Nadelschaftwange eine Bohrung
vorzusehen und in diese einen Achsstift mit einer Länge von etwa 2/3 der Nadelschaftdicke
einzupressen, der an der gegenüberliegenden Nadelschaftwange anliegt.
[0006] Bei allen diesen Zungenlagerungen geht es darum vorzeitigen Brüchen der Nadelschaftwangen
vorzubeugen, während die Zunge selbst in den Hintergrund tritt. Ihre Lagerbohrung
ist durchweg in Querrichtung "mittig" im Zungenschaft angeordnet, derart, daß die
Abstande zwischen der Berandung der Lagerbohrung und der Zungenschaftober- und -unterseite
etwa gleich sind.
[0007] Ein anderes bei Zungennadeln auftretendes Problem bleibt dabei ungelöst. Durch Reibungs-
und vor allem Schlagverschleiß beim harten Aufschlagen der Zunge in der Rücklage und
die daraus resultierende Hebelwirkung kommt es zum Bruch des Zungenschaftes im Bereich
der Lagerbohrung, der die Lebensdauer der Nadel begrenzt.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es hier abzuhelfen und eine Zungennadel zu schaffen, die
eine größere Lebensdauer als herkömmliche Zungennadeln in Bezug auf die Bruchfestigkeit
des Zungenschaftes aufweist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die eingangs genannte Zungennadel dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerbohrung im Zungenschaft so angeordnet ist, daß die Abstände zwischen
der Berandung der Lagerbohrung und der Zungenschaftober- und -unterseite unterschiedlich
sind.
[0010] Durch eingehende Lebensdaueranalysen von Zungennadeln wurde festgestellt, daß nach
längerem Betrieb eine einseitige Abnutzung der Lagerbohrung zu einer Zungenschaftseite
hin erfolgt; die Lagerbohrung wird "ovalisiert". Das hat zur Folge, daß der Zungenschaft
im Bereich der Lagerbohrung schließlich an einer Stelle seiner Berandung bricht. Die
einseitige Abnutzung erfolgt normalerweise auf der der Zungenschaftoberseite zugewandten
Seite, doch kann es, abhängig von der Nadelkonstruktion, bspw. bei größerem Überstand
des Zungenlöffels über die Hakenspitze auch vorkommen, daß sich die Lagerbohrung zur
Unterseite des Zungenschaftes hin ausweitet.
[0011] Selbstverständlich kann die Erfindung auch bei allen Zungennadeln angewendet werden,
bei denen eine einseitige Abnutzung der Lagerbohrung aus anderen als den beschriebenen
Gründen auftritt.
[0012] Im Vergleich zu einer Nadelzunge, in der sich die Lagerbohrung in der Mitte zwischen
der Zungenschaftober- und -unterseite befindet, ist beim Gegenstand der Erfindung
der durch Verschleiß besonders belastete Bereich des Zungenschaftes erheblich breiter,
so daß sich eine erhöhte Widerstandsfestigkeit der Zunge ergibt, ohne daß deren Beweglichkeit
behindert würde.
[0013] Dabei erweist es sich als Vorteil, daß der Zungenschaft selbst nicht breiter als
bei bekannten Nadeln ist, so daß die Masse der Zunge, die im allgemeinen so klein
wie möglich sein soll, nicht erhöht ist. Ein weiterer Vorteil ist, daß zur Herstellung
der neuen Nadel keine neuen Stanzwerkzeuge erforderlich sind, da sich die Kontur der
Nadelschaftwangen nicht ändert.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt der Abstand zwischen der
Berandung der Lagerbohrung und der Zungenschaftunterseite die Hälfte des Abstandes
zwischen der Berandung der Lagerbohrung und der Zungenschaftoberseite. Es gibt auch
Fälle in denen das Verhältnis dieser Abstände 1:3 vorteilhaft ist.
[0015] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Zungennadel gemäß der Erfindung in einer Seitenansicht mit geschlossener
Zunge, teilweise als axialer Längsschnitt und
Fig. 2 die Zungennadel aus Fig. 1 in entsprechender Darstellung mit der Zunge in Rücklage.
[0016] Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Zungennadel weist einen Nadelschaft 1 auf, der einenends
einen Haken 2 trägt und anderenends einen Fuß oder mehrere Füße und eine Nachführung
aufweisen kann, die in bekannter Weise mit den Schloßteilen bspw. einer Strickmaschine
zusammenwirken und nicht weiter dargestellt sind. In dem Nadelschaft 1 ist zwischen
dem Hals 3 und der Kehle 4 symmetrisch zur Längsachse des Nadelschaftes 1 ein Zungenschlitz
5 eingefräst, der eine Zunge 6 aufnimmt.
[0017] Die Nadelzunge 6 ist von keilförmiger Gestalt, wobei die Spitze des Keils einen gezaschten
Zungenlöffel 7 bildet, der wie aus Fig. 1 ersichtlich, bei geschlossener Zunge 6 auf
der Hakenspitze 8 aufliegt. An den Zungenlöffel 7 schließt sich ein Zungenschaft 9
an. Die Zungenschaftunterseite 10 begrenzt bei geschlossener Zunge 6 zusammen mit
dem Haken 2 den Fadenraum 11 der Nadel. Die Zungenschaftoberseite 12 liegt der Zungenschaftunterseite
10 gegenüber. In dem dem Zungenlöffel 7 abgewandten Endbereich des Zungenschaftes
9 ist eine durchgängige zylindrische Lagerbohrung 13 angeordnet, deren Achse mit der
Zungenachse 14 konzentrisch ist. Die Lagerbohrung 13 ist so angeordnet, daß sich unterschiedliche
Abstände 15, 16 zur Zungenschaftober- 12 bzw. -unterseite 10 ergeben.
[0018] Und zwar ist der Abstand 15 zur Zungenschaftoberseite 12 etwa doppelt so groß wie
der Abstand 16 zur Zungenschaftunterseite 10. Abhängig von der Konstruktion der Zungennadel
und deren Zunge kann das Verhältnis der beiden Abstände 15, 16 auch anders gewählt
sein. Für viele praktische Anwendungsfälle hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn
der (kürzere) Abstand 16 zur Zungenschaftunterseite etwa ein Drittel des Abstandes
15 zur Zungenschaftoberseite beträgt.
[0019] Der Abstand 17 der Berandung der Lagerbohrung 13 zu dem Ende der Zunge 6, das dem
Zungenlöffel 7 gegenüberliegt, ist etwa so groß wie der Abstand 15 zwischen der Berandung
der Lagerbohrung 13 und der Zungenschaftoberseite 12. Alle genannten Abstände 15,
16 und 17 sind etwa radial von der Berandung der Lagerbohrung 13 so nach außen gemessen,
daß sich der jeweils kleinste Wert ergibt, wobei bei unterschiedlich ausgestalten
Zungenschäften durchaus Abweichungen von dieser Regel erlaubt sind.
[0020] Der Zungenschlitz 5 öffnet sich auf der Nadelschaftunterseite zu einem Durchbruch
18, durch den Flusen abgeführt werden. Der Zungenschlitz 5 ist seitlich, d.h. quer
zur Symmetrielängsachse des Nadelschaftes 1 von Nadelschaftwangen 19 begrenzt. In
dem Zungenschlitz 5 ist die Zunge 6 um einen die Zungenachse 14 bildenden Achsbolzen
20 mit Spiel schwenkbar gelagert. Der Achsbolzen 20 verlauft mit Spiel durch die Lagerbohrung
13 und ist in Bohrungen in den Nadelschaftwangen 19 gehaltert.
[0021] Fig. 1 zeigt die Nadelzunge 6 in der geschlossenen Stellung, in der ihr Löffel 7
auf der Hakenspitze 8 aufliegt.
[0022] In Fig. 2 ist die Nadelzunge 6 in Rücklage dargestellt. In dieser Position liegt
die Nadelzunge 6 an der Unterseite des Zungenschlitzes 5 an einer Stelle 21 auf dem
Nadelschaft 1 auf.
[0023] Kommt die Nadelzunge in Rücklage, so schlägt sie an der Stelle 21 auf den Nadelschaft
1 hart auf, was wegen der Hebelwirkung zu einer hohen Beanspruchung des Zungenschaftes
9 in dem Bereich zwischen der Lagerbohrung 13 und der Zungenschaftoberseite 12 führt.
[0024] Es kann auch Fälle geben, in denen der erhöhte Verschleiß des Zungenschaftes 9 zwischen
der Lagerbohrung 13 und der Zungenschaftunterseite 10 erfolgt, was bspw. bei Nadeln
mit großem Zungenvorsprung denkbar ist. In solchen Fällen wird die Lagerbohrung 13
so angeordnet, daß der Abstand 16 zwischen der Berandung der Lagerbohrung 13 und der
Zungenschaftunterseite 10 größer als der Abstand 15 zwischen der Berandung der Lagerbohrung
13 und der Zungenschaftoberseite 12 ist. Bezüglich des Verhältnisses der beiden Abstände
15, 16 zueinander gelten dann reziprok die gleichen bevorzugten Werte wie bei dem
beschriebenen Ausführungsbeispiel, d.h. Abstand 16 zu Abstand 15 ist etwa 2:1 bzw.
3:1.
1. Zungennadel für Textilmaschinen mit einer in einem Zungenschlitz des Nadelschaftes
um eine Zungenachse mittels einer durchgehenden Lagerbohrung im Zungenschaft schwenkbar
gelagerten Nadelzunge, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbohrung (13) im Zungenschaft
(9) so angeordnet ist, daß die Abstände (15, 16) zwischen der Berandung der Lagerbohrung
(13) und der Zungenschaftoberseite (12) bzw.-unterseite (10) unterschiedlich sind.
2. Zungennadel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (15) zwischen
der Berandung der Lagerbohrung (13) und der Zungenschaftoberseite (12) größer ist
als der Abstand (16) zwischen der Berandung der Lagerbohrung (13) und der Zungenschaftunterseite
(10).
3. Zungennadel nach den Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (15) zwischen
der Berandung der Lagerbohrung (13) und der Zungenschaftoberseite (12) etwa das Doppelte
bis das Dreifache des Abstandes (16) zwischen der Berandung der Lagerbohrung (13)
und der Zungenschaftunterseite (10) beträgt.
4. Zungennadel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (15) zwischen
der Berandung der Lagerbohrung (13) und der Zungenschaftoberseite (12) kleiner ist
als der Abstand (16) zwischen der Berandung der Lagerbohrung (13) und der Zungenschaftunterseite
(10).
5. Zungennadel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand (15) zwischen
der Berandung der Lagerbohrung (13) und der Zungenschaftoberseite (12) etwa die Hälfte
bis ein Drittel des Abstandes (16) zwischen der Berandung der Lagerbohrung (13) und
der Zungenschaftunterseite (10) beträgt.
1. Latch needle for textile machines with a needle latch supported to pivot in a sawslot
of the needle shank around a latch axis by means of a continuous bearing bore in the
needle shank, characterised in that the bearing bore (13) is arranged in the latch
shank (9) in such a manner that the distances (15, 16) between the edge of the bearing
bore (13) and the upper (12) and lower side (10) of the latch shank are different.
2. Latch needle according to Claim 1, characterised in that the distance (15) between
the edge of the bearing bore (13) and the upper side (12) of the latch shank is greater
than the distance (16) between the edge of the bearing bore (13) and the lower side
(10) of the latch shank.
3. Latch needle according to Claim 2, characterised in that the distance (15) between
the edge of the bearing bore (13) and the upper side (12) of the latch shank amounts
to about twice to three times the distance (16) between the edge of the bearing bore
(13) and the lower side (10) of the latch shank.
4. Latch needle according to Claim 1, characterised in that the distance (15) between
the edge of the bearing bore (13) and the upper side (12) of the latch shank is smaller
than the distance (16) between the edge of the bearing bore (13) and the lower side
(10) of the latch shank.
5. Latch needle according to Claim 4, characterised in that the distance (15) between
the edge of the bearing bore (13) and the upper side (12) of the latch shank amounts
to about half to one third of the distance (16) between the edge of the bearing bore
(13) and the lower side (10) of the latch shank.
1. Aiguille à clapet pour machines textiles, comportant un clapet d'aiguille qui est
monté pivotant autour d'un axe de clapet à l'intérieur d'une fente de clapet dans
la tige d'aiguille, par l'intermédiaire d'un trou de palier traversant dans le talon
de clapet, caractérisée par le fait que le trou de palier (13) dans le talon de clapet
(9) est disposé de telle sorte que les distances (15, 16) entre le bord du trou de
palier (13) et les faces supérieure (12) et inférieure (10) du talon de clapet sont
différentes.
2. Aiguille à clapet selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la distance
(15) entre le bord du trou de palier (13) et la face supérieure (12) du talon de clapet
est supérieure à la distance (16) entre le bord du trou de palier (13) et la face
inférieure (10) du talon de clapet.
3. Aiguille à clapet selon la revendication 2, caractérisée par le fait que la distance
(15) entre le bord du trou de palier (13) et la face supérieure (12) du talon de clapet
est égale à une valeur comprise entre le double et le triple de la distance (16) entre
le bord du trou de palier (13) et la face inférieure (10) du talon de clapet.
4. Aiguille à clapet selon la revendication 1, caractérisée par le fait que la distance
(15) entre le bord du trou de palier (13) et la face supérieure (12) du talon de clapet
est inférieure à la distance (16) entre le bord du trou de palier (13) et la face
inférieure (10) du talon de clapet.
5. Aiguille à clapet selon la revendication 4, caractérisée par le fait que la distance
(15) entre le bord du trou de palier (13) et la face supérieure (12) du talon de clapet
est égale à une valeur comprise entre environ la moitié et le tiers de la distance
(16) entre le bord du trou de palier (13) et la face inférieure (10) du talon de clapet.