[0001] Bei der Reinigung von gegliederten Gebäudefassaden, von Steinskulpturen und ähnlichen
Gegenständen sind eine ganze Reihe von Bedingungen zu beachten, die sich teilweise
aus der Sachanforderung ergeben, den zu behandelnden Gegenstand von nicht wünschenswerten,
teilweise hartnäckigen Ablagerungen zu befreien, ohne ihn zu zertören, die sich aber
auch teilweise aus Vorschriften ergeben, die mit dem Umweltschutz und dergleichen
begründet werden. So wäre es beispielsweise möglich, einen Gegenstand im Sinn der
Ausgangssituation der vorliegenden Erfindung schonend, effizient und wirtschaftlich
von insbesondere aus der Umweltbelastung resultierenden Ablagerungen durch ein Granulat
zu befreien, das in einem energiereichen Druckluftstrom suspendiert ist. Es müßten
lediglich Druck und Mischungsverhältnis zwischen Druckluft und Granulat "richtig"
eingestellt werden. Dabei fällt selbstverständlich in erheblichem Maße Staub an, der
als Umweltbelastung, zumindest aber als Umweltbelästigung empfunden wird, weshalb
trotz durchaus möglicher Schutzmaßnahmen diese "Trockensandstrahlung" vielfach nicht
zugelassen ist und das "Naßsandstrahlen" eingesetzt werden muß. Der Suspension aus
Treibgas und Granulat muß dabei eine Flüssigkeit zugemischt werden, um den beim "Sandstrahlen"
anfallenden Staub zu binden.
[0002] Dadurch wird ein von Haus aus einfacher Vorgang in erheblichem Maße kompliziert,
weil nicht nur Druck und Verhältnis zwischen Granulat und gasförmigem Treibmittel,
sondern auch die Zumischung von Flüssigkeit gesteuert werden muß.
[0003] Eine aus diesen Anforderungen resultierende Anlage setzt in den bisherigen Ausführungsformen
eine Bedienung durch zwei Personen voraus. Die Bereitstellung von Granulat, gasförmigem
Treibmittel und Flüssigkeit erfolgt in einer Zentralstation, wo die Einstellung von
Drücken und Mischungsverhältnis durch eine erste Bedienungsperson erfolgt, die ihre
Einstellkriterien von der zweiten Bedienungsperson übermittelt bekommt, die mit dem
Strahlgerät unmittelbar "vor Ort" tätig ist und im Grunde genommen am Sprühwerkzeug
lediglich eine Dosierung des als Gesamtheit zugeführten Strahlgutes vornehmen kann,
was oft nicht mehr als eine Auf-Zu-Steuerung ist: es ist möglich, mit dem Sprühwerkzeug
Sprühgut zum Einsatz zu bringen oder am Austritt aus dem Sprühwerkzeug zu hindern,
wobei die Aufbereitung des Sprühgutes unter Berücksichtigung aller notwendigen Parameter
an der vom Einsatzort des Sprühwerkzeuges entfernten Zentralstelle vorzunehmen ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Stand der Technik so zu verbessern,
daß ein unter allen Gesichtspunkten effizientes Strahlreinigen möglich ist.
[0005] Die wesentlichen Merkmale der Erfindung, mit der diese Aufgabe gelöst wird, ergeben
sich aus den Patentansprüchen.
[0006] Mit dieser Erfindung ist eine effiziente Strahlreinigung von Gebäudefassaden, Denkmalen
und dergl. im Einmannbetrieb möglich, sodaß mit der Erfindung eine wesentliche Kostenreduktion
möglich ist.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
der Erfindung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- als Blockschaltbild das Anlagenkonzept,
- Fig. 2
- wiederum als Blockschaltbild den Weg von Förderfluid und Strahlmittel zum Sprühwerkzeug,
das nachfolgend entsprechend der allgemeinen Praxis als Strahlpistole bezeichnet wird,
- Fig. 3
- erneut als Blockschaltbild den Weg der Brauchflüssigkeit zur Strahlpistole,
- Fig. 4
- das Schema der 12-Volt-Steuerleitungen,
- Fig. 5
- das als Blockschaltbild gezeichnete Schaltbild der Gesamtanlage,
- Fig. 6
- den inneren Aufbau der Strahlpistole,
- Fig. 7
- mit den Teilfiguren 7a (linke Hälfte einer Gesamtanlage) und 7b (rechte Hälfte derselben
Gesamtanlage) eine erfindungsgemäße Naßstrahlanlage.
[0008] Gemäß Fig. 1 fördert eine Druckquelle in der Form eines Kompressors 1 feuchtwarme
Druckluft als Förderfluid in eine mit dieser Druckluft als Preßluft betriebene Granulatheizung
2 im Dosierbereich, die einen Druckkessel 3 und eine Mischkammer 4 einschließt. Nach
Verlassen der Kammer 4 wird die feuchtwarme Druckluft einem Wärmetauscher 5 zugeführt,
dem als Kühlmittel über eine Leitung 6 Kaltwasser zugeleitet wird, das den Wärmetauscher
5 als Warmwasser über eine Leitung 7 verläßt. Der Wärmetauscher 5 ist ein im Gegenstromprinzip
arbeitender wasserbetriebener Luftkühler. Druckluft und daraus im Wärmetauscher bzw.
Luftkühler 5 niedergeschlagenes Kondensalz gelangen in einen Wasserabscheider 8 aus
dem das Kondensat abgeleitet wird, sodaß die verbliebene Luft als trockene Druckluft
über die Leitung 9 in den Druckkessel 3 gelangt.
[0009] In Fig. 2 ist mit dem Pfeil 10 die Eingabe des Granulats in den Druckkessel 3 dargestellt.
Aus dem im Druckkessel 3 befindlichen Granulat wird eine Teilmenge dem Druckkessel
entnommen, wobei die Entnahmemenge mittels eines Granulatdosierventils 11 bestimmbar
ist. Granulatteilmengen gelangen in stetiger Folge in die Mischkammer 4, in die ein
Teil der gemäß Fig.1 bereitgestellten trockenen Druckluft gelangt. Die Gesamtmenge
der trockenen Druckluft kommt über die bereits im Zusammenhang mit Fig. 1 genannte
Leitung 9 über ein Druckluftsteuerventil 12 an einen Verzweigungspunkt 13, von dem
aus eine erste Teilmenge über die Leitung 14 in die Mischkammer 4 und eine zweite
Teilmenge, die trockene Druckluft ist, die gemäß Fig. 1 in den Druckkessel 3 gelangt.
Das Verhältnis zwischen erster und zweiter Teilmenge wird mittels eines Förderluftstellventiles
14 im Leitungszweig 15 vom Verzweigungspunkt 13 zur Mischkammer 4 bestimmt. Das Gemisch
aus Granulat und trockener Druckluft in angemessener Menge und angemessenem Verhältnis
zwischen den Gemischkomponenten wird als Druckluft-Strahlmittelgemisch (Pfeil 16)
der Strahlpistole 17 zugeführt.
[0010] Der Weg des Brauchwassers als bevorzugter staubbindender Flüssigkeit ist in Fig.
3 dargestellt. Einer Wasservorratsquelle 18, die ein Wassertank oder der Anschluß
einer Wasserleitung sein kann, wird Kaltwasser (Pfeil 19) entnommen und dem Wärmetauscher
bzw. wasserbetriebenen Luftkühler 5 zugeführt, um darin so eingesetzt zu werden, wie
es oben im Zusammenhang mit Fig. 1 beschrieben wurde. Das über die Leitung 7 den Wärmetauscher
bzw. Luftkühler 5 verlassende Warmwasser (dargestellt durch den Pfeil 20) wird mittels
einer pneumatischen Hochdruckpumpe 21 der Strahlpistole 17 zugeführt.
[0011] Der Kompressorbatterie 22 wird ein 12-Volt-Strom entnommen, um einem Schalt- und
Steuerpult 23 zugeleitet zu werden, von dem aus die Stromversorgung des Förderluftstellventiles
14 (elektrische Leitung 24), der pneumatischen Hochdruckpumpe 21 (elektrische Leitung
25) und des Granulatdosierventils 11 (elektrische Leitung 26) bewirkt wird. Des weiteren
wird vom Schalt- und Steuerpult 23 aus die Versorgung einer Totmannschaltung 27 (elektrische
Leitung 28) und eines Kesselrüttlers 29 (elektrische Leitung 30) bewirkt.
[0012] Die Totmannschaltung 27 ist dem Verzweigungspunkt 13 vorund dem Druckluftstellventil
12 nachgeschaltet. Sobald die Einwirkung der Bedienungsperson der Anlage auf die Strahlpistole
17 aufhört, wird die Funktion der gesamten Anlage durch Beendigung der Zuführung der
trockenen Druckluft beendet.
[0013] Der Kesselrüttler ist eine außen um den Auslaß 31 des Druckkessels gelegte Rütteleinrichtung
32 geeigneter Ausgestaltung. Dadurch, daß der Druckkessel 3 mit trockener Druckluft
beschickt wird, ist die Gefahr von Brückenbildung vor dem Auslaß 31 des Druckkessels
3 zwar minimiert, aber die Rütteleinrichtung 32 sollte vorsorglich als zusätzliche
Sicherung gegen Brückenbildung vorgesehen sein, zumal sie, weil sie nur als zusätzliche
Sicherung gegen Brückenbildung gedacht ist, entsprechend einfach ausgebildet werden
kann und ihre äußere Zuordnung zum Kesselauslaß 31 eine einfache Überwachung und gegebenenfalls
notwendige Reparatur bei geringstmöglicher Störung des Betriebsablaufs möglich macht.
[0014] In Fig. 5 ist die Gesamtanlage mit dem Weg des Brauchwassers gemäß Fig. 3, dem Weg
der Preßluft gemäß Fig. 1 sowie dem Weg von Förderluft und Strahlmittel gemäß Fig.
2 als Blockschaltbild dargestellt. Für gleiche Komponenten der Anlage sind die Bezugszeichen
verwendet, die auch in Fig. 1 bis 3 verwendet worden sind, sodaß die Wege von Wasser
(Pfeil 20) und in Druckluft fluidisiertem Granulat (Pfeil 16) zur Sprühpistole 17
nachvollzogen werden können, ohne daß dies im einzelnen nochmals beschrieben werden
müßte. Über die entsprechend ausgebildete Signalgeberleitung 31 (Fig. 4,5) ist ein
manuell zu betätigendes, in die Sprühpistole 17 eingefügtes Tastenbrett mit dem zentralen
Schalt- und Steuerpult 23 derart verbunden, daß von der Bedienungsperon, die die Sprühpistole
17 handhabt, eine Mengen- und Druckregelung von Wasser (Pfeil 20) und Druckluft Granulat-Gemisch
(Pfeil 16) individuell und entsprechend den jeweils vorliegenden Anforderungen möglich
ist, auch wenn die Orte der Handhabung der Sprühpistole 17 und der Aufstellung des
Schalt- und Steuerpultes 23 sowie der über diese zu bestimmenden Anlage weit auseinander
liegen, indem beispielsweise die Anlage mit dem Schalt- und Steuerpu lt auf dem Boden
vor einem eingerüsteten Gebäude aufgestellt ist und ein Arbeiter mit der Sprühpistole
am entfertesten Punkt des Gerüstes tätig ist.
[0015] Die Sprühpistole 17 selbst ist an sich nicht eigentlich Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, ausgenommen die Unterbringung des Tasten- bzw. Schaltbrettes, die jedoch
grundsätzlich in jeder beliebigen Weise erfolgen kann. Es wird demzufolge von der
Beschreibung der Sprühpistole im einzelnen abgesehen und auf Fig. 6 verwiesen, die
den inneren Aufbau der Sprühpistole zeigt.
[0016] Wesentlich ist die Auslegung der Sprühpistole derart, daß die Zumischung der Flüssigkeit
(20) zu dem Gemisch (16) aus gasförmigem Treibmittel und Granulat in der Sprühpistole
18 erfolgt.
[0017] Darauf hinzuweisen ist noch, daß in Fig. 5 die Rütteleinrichtung 29 als im Kessel
3 angeordnet dargestellt ist; tatsächlich soll sie gemäß Fig. 2 außen den Bereich
des Kesselauslasses 11 umgeben.
[0018] Eine weitere Naßstrahlanlage gemäß der Erfindung ist in Fig. 7 dargestellt, die in
die linke Hälfte (Fig. 7a) und die rechte Hälfte (Fig.7b) der Naßstrahlanlage zeigt.
[0019] Hauptsächlich zeigt diese Darstellung ein Gesamtkonzept einer Anlage gemäß der Erfindung,
das sich durch die Möglichkeit einer besonders wirtschaftlichen Betriebsweise, aber
auch weitere Vorteile auszeichnet. Die besondere Wirtschaftlichkeit basiert auf dem
Umstand, daß das Sprühwerkzeug 100 gemäß Fig. 6 mit der Auslaßdüse 101 für Wasser,
Luft und Granulat sowie der zweiten Auslaßdüse 102 allein für Wasser mit einer Anlage
betrieben wird, der Luft über einen zentralen Einlaß 103 und Wasser über einen zentralen
Einlaß 104 zugeführt werden, während das Granulat zusammen mit einem Teil der Luft
in nicht näher beschriebener Weise dem Druckkessel 105 zugeführt wird, und daß die
Luft mit Hilfe geeigneter Steuermittel eine Mehrfachfunktion erfüllen kann, wie es
nachfolgend beschrieben wird.
[0020] Die im Einlaß 103 zugeführte Luft wird einem Magnetventil 106 oder einem Magnetventil
107 zugeführt. Die beiden Magnetventile 106, 107 werden in der Weise im Gegensinn
gesteuert, daß wenn eines der beiden Ventile 106 oder 107 geöffnet ist, das jeweils
andere Ventil 107 oder 106 ganz oder teilweise geschlossen ist. Ist beim Anfang einer
Betriebsphase das Ventil 107 geschlossen und demzufolge das Ventil 106 maximal geöffnet,
so gelangt die Luft nach Entzug von Feuchtigkeit in einem Trockner 108 und Passieren
des offenen Magnetventils 106 sowie einen eigenmediumgesteuerten Druckminderer 109
in einen luftbetriebenen Motor 110, der eine Wasserpumpe 111 antreibt. Hat die Pumpe
111 den notwendigen Förderdruck erreicht, so gelangt Wasser zum Sprühwerkzeug 100.
Stellt ein Signalgeber 112 das Erreichen des notwendigen Förderdruckes fest, so wird
das Ventil 106 soweit geschlossen, daß nur noch die für die Aufrechterhaltung der
Wasserzuführung zum Sprühwerkzeug 100 notwendige Betriebsluft mittels der luftbetriebenen
Pumpe 111 zugeführt wird. Entsprechend wird das Magnetventil 107 geöffnet, sodaß ein
angemessener Teil der das Ventil 107 passierenden Luft in den Druckkessel 105 gelangt,
um dort den notwendigen Betriebsdruck aufzubauen (Leitung 114). Ein zweiter angemessener
Teil der das Ventil 107 passierenden Luft gelangt als Förderluft zum Sprühwerkzeug
100 (Leitung 115). Dieser Förderluft wird Granulat zugemischt, das dem Druckkessel
105 entnommen wird (Leitung 116). Ein dritter angemessener Teil der das Magnetventil
107 passierenden Luft schließlich wird einem Rüttler 117 zugeführt (Leitung 118).
[0021] Regelventile 119,120 sorgen dafür, daß die Luftmenge für den Rüttler 117 angemessen
ist im Verhältnis zur Förderluftmenge. Die Abluft des Rüttlers wird ins Freie entlassen.
Der Rüttler 117 ist nun nicht zur Verhinderung der Brückenbildung im Druckkessel 105
diesem Druckkessel 105 zugeordnet, sondern einem Dosierventil 121, das die Menge des
dem Druckbehälter 105 zu entnehmenden und in die Förderluft zu suspendierenden Granulats
bestimmt.
[0022] Die bei 103 zugeführte Luft ist also Antriebsluft für die luftbetriebene Wasserpumpe
110 für das Druckwasser, das im Sprühwerkzeug 100 benötigt wird, Förderluft zum Granulattransport
zum Sprühwerkzeug 100, Betriebsluft für den Druckbehälter 105 und Steuerluft für den
Rüttler 117.
[0023] Der Rüttler 117 verhindert ein Verstopfen des Dosierventils 121 mit Granulat. Er
wird am Ende eines Sprühvorganges sofort stillgesetzt, um ein Nachrieseln von Granulat
aus dem Druckbehälter bzw. dem Dosierventil zu verhindern. Der Brückenbildung im Druckbehälter
105 wird dadurch entgegengewirkt, daß der Betriebsdruck entsprechend gewählt wird
und das Granulat in optimal getrocknetem Zustand in den Druckbehälter 105 gelangt.
Da hierbei Rüttelbewegungen des Druckbehälters die Brückenbildung eher fördern als
behindern würden, wird zur Verhinderung von Materialverdichtung der Druckbehälter
105 ausdrücklich vibrationsarm gelagert.
[0024] In der Zuordnung des Rüttlers 117 zum Dosierventil 121, der Verhinderung der Brückenbildung
im Druckbehälter 105 durch Betriebsdruckeinstellung im Druckbehälter 105 und die Zuführung
des Strahlgutes zum Druckbehälter 105 in besonders trockenem Zustand sowie die vielfache
Verwendung der bei 103 vorzugsweise aus einem Druckkessel oder Kompressor zugeführte
Luft unter Einschluß des Betriebes der Wasserpumpe ist diese Anlage in besonderem
Maße gekennzeichnet.
[0025] Ein wesentliches weiteres Kriterium der Anlage gemäß Fig. 7 ist der Wärmetauscher
122 vor einer Schalldämpfereinrichtung 123, über die die Abluft aus Motor 110 und
Druckkessel 105 ins Freie gelangt. Im Wärmetauscher 122 wird die kalte Abluft des
Motors 110 mit der heißen Abluft des Druckkessels 105 gemischt, es findet ein entsprechender
Wärmeaustausch statt und das entlastet die Schalldämpfereinrichtung 123 und macht
diese sogar unter Umständen überflüssig.
[0026] Im Normalbetrieb wird die Objektreinigung durch das Gemisch aus Wasser, Luft und
Granulat bewirkt, das durch die Düse 101 der Sprühvorrichtung 100 zur Wirkung gebracht
wird. Zum Nachwaschen wird allein Wasser aus der Düse 102 benötigt, die Umstellung
zwischen den beiden Düsen 101 und 102 erfolgt durch zwangsweises Umstellen des Signalgebers
112 derart, daß das Magnetventil 107 bei geöffnetem Magnetventil 106 geschlossen wird
und gleichzeitig ein Sperren der bisherigen Zufuhr zur Düse 101 und ein Öffnen der
bisher geschlossenen Düse 102 erfolgt, sodaß dem Sprühwerkzeug statt bisher relativ
wenigem Wasser im Bereich der Düse 101 relativ viel mehr Wasser im Bereich der Düse
102 zugeführt wird, einer Wasserzuführung wie sie bei Einsatzbeginn und geöffnetem
Ventil 106 und geschlossenem Ventil 107 erfolgt.
[0027] Was Fig. 7 anlangt, so ist noch auf folgendes zu verweisen.
[0028] Im Interesse der Beschränkung auf Wesentliches sind in der vorstehenden Beschreibung
Anlagenkomponenten nicht erwähnt, die als Symbole auch eingezeichnet sind. Da diese
aber im Interesse der Funktionstüchtigkeit der Anlage vorteilhaft sind, wird die Fig.
7 mit den Teilfiguren 7a und 7b als Figur 7A mit den Teilfiguren 7Aa und 7Ab als Bestandteil
der Anmeldungsunterlagen beigefügt, auf der alle Komponenten mit Zeichen versehen
sind, wobei diese Zeichen tabellarisch erläutert sind. Der Omnibusanspruch bezieht
sich deshalb ausdrücklich auf die Fig.7A bzw. auf die Figuren 7Aa und 7Ab mit deren
Legenden. Die Funktion ergibt sich für den Fachmann bei verständiger Würdigung auch
ohne Erläuterung.
[0029] Erläuterungen in den Figuren 7Aa und 7Ab sowie die Figuren selbst werden deswegen
ausdrücklich zu Bestandteilen der Beschreibung erklärt mit der Maßgabe, daß Widerspruch
zwischen Fig.7 und Fig.7A zugunsten von Fig.7A aufzuklären sind.
1. Naßstrahlanlage mit einem steuerbaren Anlagenteil zur Bereitstellung von trockenem
Granulat, das in ein gasförmiges Treibmittel suspendiert ist, und einem steuerbaren
Anlagenteil zur Bereitstellung einer dem Gemisch aus gasförmigem Treibmittel und darin
suspendiertem Granulat zuzumischenden Flüssigkeit, wobei die Mischung von gasförmigem
Treibmittel und Granulat einerseits und Flüssigkeit andererseits in einem einer Bedienungsperson
zuzuordnenden Sprühwerkzeug erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung beider Anlagenteile (16; 20) zentral vom Sprühwerkzeug (17) aus erfolgt,
dem hierzu von der Bedienungsperson individuell zu betätigende Signalgeber für Steuermittel
im jeweiligen Anlagenteil zugeordnet sind.
2. Naßstrahlanlage gekennzeichnet durch einen Anlagenteil zur Förderung des gasförmigen Treibmittels mit einem Kompressor
(1), einer Granulatheizung (4), in der das Granulat vom durch Verdichtung im Kompressor
aufgeheiztem Treibmittel erwärmt wird und das Treibmittel entsprechend gekühlt wird,
einem Treibmittelkühler (5), in dem das Treibmittel von der im anderen Anlagenteil
bereitzustellenden Flüssigkeit weiter abgekühlt und dabei getrocknet wird, um als
trockenes, gasförmiges Treibmittel in einem Druckkessel (3) eingegeben zu werden,
in dem das Granulat bereitgestellt wird, um treibmittelunterstützt dosiert entnommen
zu werden.
3. Naßstrahlanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem trockenen Treibmittel vor der Einbringung in den Druckkessel (3) eine Teilmenge
entnommen wird, in die das den Druckkessel verlassende Granulat suspendiert wird.
4. Naßstrahlanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feuchtwarme vom Kompressor (1) kommende gasförmige Treibmittel nach der Ausscheidung
von Flüssigkeit im Treibmittelkühler (5) zusammen mit dieser Flüssigkeit und vor der
Einbringung in den Druckkessel (3) einem Flüssigkeitsabscheider (8) augeführt wird,
aus dem Flüssigkeit und trockenes Treibmittel getrennt voneinander austreten.
5. Naßstrahlanlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, gekennzeichnet durch eine Dosiereinrichtung (11) für das Granulat am Druckkesselauslaß (31) und eine Dosiereinrichtung
(14) für die Bestimmung des Mengenverhältnisses zwischen trockenem Treibmittelanteil,
der in den Druckkessel (3) eingebracht wird, und dem Treibmittelanteil, in den das
Granulat suspendiert wird, wobei das Granulat nach der Dosiereinrichtung (11) am Druckkesselauslaß
in das Treibmittel nach der zweiten Dosiereinrichtung (14) in einer Mischkammer (4)
suspendiert wird.
6. Naßstrahlanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zumischung der Flüssigkeit zum Gemisch aus Treibmittel und darin suspendiertem
Granulat im Sprühwerkzeug (17) erfolgt.
7. Naßstrahlanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine "Totmannabschaltung" (27), durch die getrocknetes Treibmittel vor der Einbringung
in den Druckkessel (3) geführt wird
8. Naßstrahlanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Rütteleinrichtung (32), die dem Druckkessel (3) im Bereich von dessen Auslaßdüsen
außen zugeordnet ist.
9. Naßstrahlanlage mit einem steuerbaren Anlagenteil zur Bereitstellung von trockenem
Granulat, das in ein gasförmiges Treibmittel suspendiert ist, und einem steuerbaren
Anlagenteil zur Bereitstellung einer dem Gemisch aus gasförmigem Treibmittel und darin
suspendiertem Granulat zuzumischenden Flüssigkeit, wobei die Mischung von gasförmigem
Treibmittel und Granulat einerseits und Flüssigkeit andererseits in einem einer Bedienungsperson
zuzuordnenden Sprühwerkzeug erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß
9.1 die Steuerung beider Anlagenteile zentral vom Sprühwerkzeug (100) aus erfolgt,
dem hierzu von der Bedienungsperson individuell zu betätigende Signalgeber für Steuermittel
im jeweiligen Anlagenteil zugeordnet sind,
9.2 der Anlagenteil für die Flüssigkeit eine Pumpe (111) einschließt, die mit gasförmigem
Fluid angetrieben wird, das der selben zentralen Zuleitung (103) entnommen wird, der
auch das gasförmige Treibmittel für den Transport des Granulates zum Sprühwerkzeug
(100) entnommen wird und
9.3 erin Regelventil (106) für die Fluidzuführung zum Pumpenmotor (110) sowie ein
weiteres Regelventil (107) für das Granulattransportfluid vorgesehen sind, die in
einer Abhängigkeit voneinander so zu betreiben sind, daß bei Aufnahme eines Strahlvorganges
zunächst nur das Regelventil (106) für die Fluidzuführung zum Pumpenmotor (111) geöffnet
ist, um eine relativ große Menge Flüssigkeit im Rahmen das Anlagenteiles für die Zuführung
von Flüssigkeit zum Sprühwerkzeug (100) zuzuführen und daß erst bei Erreichen eines
vorgegebenen Druckes in der Flüssigkeitsförderleitung das weitere Regelventil (107)
geöffnet wird, um dem Sprühwerkzeug (100) außer der von der Pumpe geförderten Flüssigkeit
in gasförmigem Treibmittel suspendiertes Granulat und dieses gasförmige Treibmittel
zuzuführen.
10. Naßstrahlanlage nch Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat einem Druckbehälter (105) entnommen wird, in dem der notwendige Betriebsdruck
mit einem Teil des gasförmigen Fluids bewirkt wird, das auch das Treibmittel bildet.
11. Naßstrahlanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbehälter (105) schwingungsarm gelagert ist, in ihm Brückenbildung durch
entsprechenden Betriebsdruck in Verbindung mir weitestgehender Granulattrocknung bewirkt
wird und das Granulat dem Druckbehälter (105) durch ein Dosierventil (121) entnommen
wird, in dem Verstopfen mit einem Rüttler (117) entgegengewirkt wird, dessen Betriebsenergie
mit einem anderen Teil des gasförmigen Fluids bereitgestellt wird, das auch das Treibmittel
bildet.
12. Naßstrahlanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis zwischen verbleibendem gasförmigem Fluid, das als Treibmittel verwendet
wird, und dem Rüttler (117) zuzuführendem gasförmigen Fluid mit einem Ventilpaar (118,120)
bestimmt wird, das dem weiteren Regelventil (107) in Parallelschaltung nachgeschaltet
ist.
13. Naßstrahlanlage nach den Ansprüchen 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das überschüssige gasförmige Fluid aus dem Druckbehälter (105) und das Abgas des
Pumpenmotors (110) in einem Wärmetauscher (122) zusammengebracht werden, ehe das Gasgemisch
die Anlage verläßt.
14. Naßstrahlanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch die Anlage durch einen dem Wärmetauscher (122) nachgeordneten Schalldämpfer
(123) verläßt.
15. Naßstrahlanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das gasförmige Fluid mit einem Kompresor, die Flüssigkeit aus einem zentralen Netz
bereitgestellt wird.
16. Naßstrahlanlage nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Abhängigkeit der Betätigung von einem (106) und weiterem Regelventil (107) mittels
eines druckabhängigen Signalgebers (112) in der Förderleitung zwischen Pumpe (111)
und Sprühwerkzeug (100) bewirkt wird.
17. Naßstrahlanlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalgeber (112) zwangsweise übersteuerbar ist, um druckunabhängig ausschließlich
Flüssigkeit einer eigenen Flüssigkeitsauslaßdüse (102) des Sprühwerkzeugs (100) zuführen
zu können.