[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung eines Trocken-/Naßspinnverfahrens.
[0002] Die Technik des Trocken-/Naßspinnverfahrens besteht ganz allgemein darin, daß Spinnmasse
durch ein Formwerkzeug, z.B. eine Spinndüse, in ein für die Spinnmasse nicht-fällendes
Medium, z.B. Luft oder ein inertes Gas, extrudiert wird, wobei im Fall der Verwendung
einer Spinndüse Filamente gebildet werden, welche in diesem Medium verstreckt und
anschließend in eine Spinnbadflüssigkeit (Fällbad) geführt werden, in welcher die
Filamente koagulieren.
[0003] Aus der WO 93/19230 der Anmelderin ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung
cellulosischer Fasern bekannt, gemäß welchem eine Lösung von Cellulose in einem tertiären
Aminoxid in warmem Zustand geformt und die geformte Lösung durch ein gasförmiges Medium
(Luft) in das Fällbad eingebracht wird, um die enthaltene Cellulose zu fällen, wobei
die warme, geformte Lösung vor dem Einbringen in das Fällbad abgekühlt wird. Die Kühlung
wird unmittelbar nach dem Formen vorgenommen und besteht vorzugsweise in einem horizontalen
Anblasen des cellulosischen Formkörpers mit Luft. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt
ein Verspinnen der Celluloselösung mit hoher Fadendichte, ohne daß es zu einem Verkleben
der Spinnfäden nach Austritt aus der Spinndüse kommt.
[0004] Die DD-A - 218 121 betrifft ebenfalls ein Trocken-/Naßspinnverfahren zur Herstellung
cellulosischer Fasern aus Celluloselösungen in tertiären Aminoxiden. Auch gemäß diesem
Verfahren wird die Celluloselösung in einen Luftspalt, das ist der Abstand zwischen
der Spinndüse und der Oberfläche der Spinnbadflüssigkeit, versponnen, verstreckt und
in ein wäßriges Fällbad geführt. In der DD-A - 218 121 wird erwähnt, daß der Luftspalt
ohne nachteilige Folgen für die Spinnsicherheit verkürzt werden kann, wenn der Celluloselösung
vor dem Verspinnen ein Polyalkylenether zugesetzt wird. Ein kleiner Luftspalt ist
vorteilhaft, da die Gefahr des Verklebens der frisch extrudierten Filamente verringert
ist.
[0005] In der EP-A - 0 574 870 wird ein Trocken-/Naßspinnverfahren zur Verarbeitung von
Lösungen von Cellulose in tertiären Aminoxiden beschrieben und auf den Vorteil eines
kleinen Luftspaltes hingewiesen. Mit diesem Spinnverfahren ist es nach Angaben im
Beschreibungsteil dieser Patentanmeldung möglich, bei kleinem Luftspalt und mit einer
hohen Anzahl von Spinnbohrungen pro Flächeneinheit zu spinnen. Trotz dieser Vorgaben
soll es beim Spinnbetrieb zu keinen Verklebungen der Filamente kommen. Es wird empfohlen,
das Kontaktieren der gesponnenen Filamente mit der Spinnbadflüssigkeit in einem Spinntrichter
vorzunehmen. Im Gleichstrom mit den Filamenten wird Spinnbadflüssigkeit durch diesen
Spinntrichter geführt. Die Achse des Spinntrichters steht im wesentlichen senkrecht
zur Ebene der Spinndüse, und die Strömung der Spinnbadflüssigkeit ist von oben nach
unten gerichtet, wobei die Strömung im allgemeinen durch den freien Fall der Spinnbadflüssigkeit
entsteht.
[0006] Der Verzug bzw. die Verstreckung der frisch extrudierten Filamente wird gemäß der
EP-A - 0 574 870 so erreicht, daß die Filamente von der durch den Spinntrichter strömenden
Spinnbadflüssigkeit im wesentlichen auf ihre Abzugsgeschwindigkeit beschleunigt werden.
[0007] Diese vorbekannte Spinnvorrichtung weist den Nachteil auf, daß das Trichterrohr des
Spinntrichters aufgrund seines relativ engen Durchmessers dem durchzuführenden Filamentbündel
hinsichtlich seines Gesamtquerschnittes eine obere Grenze setzt, die noch dazu für
eine großtechnische Durchführung des Verfahrens unbefriedigend tief angesetzt ist.
So ist es nach Erfahrungen der Anmelderin der vorliegenden Anmeldung bei einem Durchmesser
von 6 mm, wie er in der EP-A - 0 574 870 beispielshaft angegeben wird, nur möglich,
ein Filamentbündel bestehend aus maximal 100 Filamenten durch den Trichter zu führen,
da auch Spinnbadflüssigkeit durch den Trichter transportiert werden muß. Dies bedeutet
wiederum, daß bei Verwendung eines derartigen Spinntrichters nur eine Spinndüse mit
maximal 100 Spinnlöchern verwendet werden kann.
[0008] Wird andererseits eine breite Spinndüse mit zigtausend Spinnlöchern verwendet, wie
sie beispielsweise in der österreichischen Patentanmeldung A 2724/89 der Anmelderin
beschrieben ist, so muß das Trichterrohr entsprechend größer sein, wodurch wiederum
sehr viel mehr Spinnbadflüssigkeit abfließt und umgewälzt werden muß. Dieser hohe
Durchsatz an Spinnbadflüssigkeit führt zu turbulenten Strömungen im Spinnbad, was
das Trocken-/Naßspinnverfahren stört.
[0009] In der GB-A - 1,017,855 wird eine Vorrichtung zum Trocken-/Naßspinnen von synthetischen
Polymeren beschrieben. Auch hier wird die Verwendung eines Spinntrichters empfohlen,
durch welchen Spinnbadflüssigkeit im Gleichstrom mit den extrudierten Fasern durchfließen
gelassen wird. Die Spinndüse befindet sich etwa 0,5 cm überhalb der Spinnbadoberfläche.
[0010] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Behälter zur Aufnahme von Spinnbadflüssigkeit
zur Verfügung zu stellen, welcher es ermöglicht, ein Trocken-/Naßspinnverfahren mit
hoher Spinnsicherheit ohne Verwendung eines Spinntrichters durchzuführen und gleichzeitig:
(a) bei kleiner Verzugsstrecke (Luftspalt) zu verspinnen, und
(b) Spinndüsen zu verwenden, die eine hohe Lochdichte aufweisen und einen hohen Spinnmassedurchsatz
gestatten.
[0011] Weiters soll in der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Spinnbad eine turbulente Strömung
möglichst vermieden werden. Außerdem soll die erfindungsgemäße Vorrichtung gestatten,
Spinndüsen unterschiedlichster Größen zu verwenden, ohne daß die Vorrichtung umgebaut
werden muß, d.h., daß die Vorrichtung der jeweils verwendeten Spinndüse auf einfache
Weise angepaßt werden kann.
[0012] Der erfindungsgemäße Behälter zur Aufnahme von Spinnbadflüssigkeit zur Durchführung
eines Trocken-/Naßspinnverfahrens, bei welchem Verfahren eine Spinnmasse durch eine
Spinndüse mit hoher Spinnlochdichte in ein gasförmiges Medium extrudiert wird, wobei
eine Schar von Filamenten gebildet wird, die durch das gasförmige Medium unter Verzug
in die Spinnbadflüssigkeit eingebracht werden, ist dadurch gekennzeichnet, daß in
dem Behälter ein Umlenkorgan zum Bündeln und Umlenken der Filamente vorgesehen ist,
welches in vertikaler Ebene schwenkbar ist.
[0013] Im erfindungsgemäßen Behälter wird die Filamentschar somit nicht von einem Spinntrichter,
wie in der EP-A - 0 574 870 beschrieben, sondern von einem Umlenkorgan gebündelt.
[0014] Es hat sich gezeigt, daß es für die Spinnsicherheit beim Trocken-/Naßspinnverfahren
ganz entscheidend darauf ankommt, daß der Verzugswinkel im Luftspalt möglichst klein
ist und vorzugsweise 20° nicht übersteigt. Als Verzugswinkel wird dabei jener Winkel
bezeichnet, den das äußerste Filament bzw. Randfilament einer die Spinndüse verlassenden
Filamentschar mit der Senkrechten auf die Spinndüsenebene bildet. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung läßt sich nun unabhängig von der Größe der verwendeten Spinndüse immer
der gleiche Verzugswinkel einstellen. Damit kann die Gefahr von Verklebungen der Filamente
im Raum zwischen Spinndüse und der Oberfläche des Spinnbades minimiert und die Spinnsicherheit
erhöht werden.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters besteht darin, daß
das Umlenkorgan einen im wesentlichen zylindrischen Körper aufweist, der von zwei
im wesentlichen ringförmigen Flanken begrenzt wird, wobei die von den Flanken gebildeten
Ebenen vorzugsweise miteinander einen Winkel zwischen 7° und 30° einschließen. Diese
Ausführungsform ist speziell für den Spinnbeginn vorteilhaft, wie unten noch ausgeführt
wird.
[0016] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters weist folgende
weitere Merkmale auf:
(a) eine Leitung zum Einbringen von Spinnbadflüssigkeit in den Behälter, welche Leitung
am unteren Ende des Behälters vorgesehen ist,
(b) eine Ableitung für Spinnbadflüssigkeit, die am oberen Ende des Behälters vorgesehen
ist.
[0017] Es hat sich gezeigt, daß sich der erfindungsgemäße Behälter besonders gut zum Trocken/-Naßspinnen
formbarer Lösungen von Cellulose in einem wäßrigen tertiären Aminoxid eignet.
[0018] Die Erfindung betrifft weiters ein Verfahren zum Trocken-/Naßspinnen durch Extrusion
einer Spinnmasse durch eine Spinndüse mit hoher Spinnlochdichte in ein gasförmiges
Medium, wobei eine Schar von Filamenten gebildet wird, welche unter Verzug durch das
gasförmige Medium in eine Spinnbadflüssigkeit eingebracht, gebündelt und über ein
Umlenkorgan geführt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß sich das Umlenkorgan
in einem solchen Abstand zur Spinndüse befindet, daß der Winkel zwischen den äußersten
Filamenten der Filamentschar und der Senkrechten auf die Spinndüse 20° nicht übersteigt.
[0019] Im erfindungsgemäßen Verfahren wird die Spinnbadflüssigkeit nicht im Gleichstrom
mit den Filamenten geführt und der Verzug somit nicht mit der kinetischen Energie
der Spinnbadflüssigkeit angelegt, wie weiter unten detaillierter ausgeführt wird.
[0020] Bevorzugt wird beim erfindungsgemäßen Verfahren als Spinnmasse eine formbare Lösung
von Cellulose in einem wäßrigen tertiären Aminoxid eingesetzt.
[0021] Mit der Zeichnung wird eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
noch näher erläutert, wobei die Figur 1 eine allgemeine Darstellung des Trocken-/Naßspinnverfahrens
zeigt, die Figur 2 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behälters schematisch zeigt und die Figur 3 das in Figur 2 dargestellte Umlenkorgan
zeigt.
[0022] In Figur 1 ist mit 1 ein Behälter zur Aufnahme von Spinnbadflüssigkeit bezeichnet,
wobei die Oberfläche der Spinnbadflüssigkeit mit 1a angedeutet ist. Beim Spinnvorgang
wird Spinnmasse durch die Spinndüse 7 extrudiert und werden die extrudierten Filamente
über die Luftstrecke LS in die Spinnbadflüssigkeit abgezogen, in welcher sie koagulieren.
Am Umlenkorgan 2 werden die koagulierten Filamente umgelenkt und schräg nach oben
abgezogen. Als Luftstrecke LS ist der Abstand der Unterseite der Spinndüse 7 von der
Oberfläche 1a der Spinnbadflüssigkeit definiert. Der oben definierte Verzugswinkel
ist mit α bezeichnet.
[0023] In Figur 2 ist mit der Bezugsziffer 1' ein wannenförmiger Behälter zur Aufnahme von
Spinnbadflüssigkeit bezeichnet. Die Spinnbadflüssigkeit wird über die Leitung 3 am
unteren Ende des Behälters 1' eingespeist und strömt nach oben. Ist der Behälter gefüllt,
so tritt Spinnbadflüssigkeit über die Überlaufkante 5 in die Ablaufsammeltasse 6,
wodurch ein gleichbleibend hoher Flüssigkeitsspiegel im Behälter 1' aufrechterhalten
wird.
[0024] Die in die Ablaufsammeltasse 6 übergelaufene Spinnbadflüssigkeit wird über die Ableitung
4 abgelassen und über ein externes Pumpsystem (nicht gezeigt) wieder über die Leitung
3 dem erfindungsgemäßen Behälter 1' zugeführt. Zweckmäßigerweise ist die Ableitung
4 mit einem Sieb versehen, um eventuell anfallende Filamentrückstände abzufiltern.
[0025] Um im Spinnbad möglichst wenig turbulente Strömung zu erzeugen, ist im Behälter 1'
eine Prallplatte 10 vorgesehen, die parallel zur Wand des Behälters befestigt (nicht
gezeigt) ist.
[0026] Mit der Bezugsziffer 7' ist eine Spinndüse bezeichnet, wobei die austretenden Filamente
mit strichlierten Linien angedeutet sind.
[0027] Eine bevorzugt verwendete Spinndüse ist in der Internationalen Patentanmeldung WO
93/19230 der Anmelderin beschrieben. Bezugsziffer 2' bezeichnet ein Umlenkorgan, über
welches die Filamentschar gebündelt und schräg nach oben abgezogen (nicht gezeigt)
wird. Das Umlenkorgan 2' ist über einen Arm 8 an einer drehbaren Achse 9 angebracht.
Die Achse 9 ist seitlich in die Wand des Behälters 1' drehbar eingebaut und naturgemäß
abgedichtet, damit keine Spinnbadflüssigkeit austreten kann. Durch Drehen der Achse
9 kann das Umlenkorgan 2' im Behälter geschwenkt werden. Dieses Drehen kann beispielsweise
mittels eines Elektromotors 11 bewerkstelligt werden.
[0028] In der Figur 2 ist die untere Endposition des Umlenkorgans 2' gezeigt, in welcher
der Abstand zur Oberfläche der Spinnbadflüssigkeit am größten ist. Die obere Endposition
des Umlenkorgans 2', in welcher der Abstand zur Oberfläche der Spinnbadflüssigkeit
am kleinsten ist, ist strichliert dargestellt. Bei der in der Figur 2 dargestellten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Behälters ist der maximale Winkel, um den das
Umlenkorgan geschwenkt wird, 65°.
[0029] Zweckmäßigerweise ist der Behälter 1' mit einer Hubvorrichtung (nicht gezeigt) ausgestattet,
mit der die Höhe des Behälters 1' und damit die Breite des Luftspaltes LS, das ist
der Abstand der Oberfläche der Spinnbadflüssigkeit zur stationären Spinndüse 7', eingestellt
werden kann.
[0030] Der erfindungsgemäße Behälter gestattet, den Verzugswinkel α unabhängig von der Breite
der Spinndüse 7' möglichst klein zu halten. Wird eine breite Spinndüse verwendet,
wie in Figur 2 gezeigt ist, so kann durch Abwärtsbewegen des Arms 8 der Verzugswinkel
α verkleinert und damit die Spinnsicherheit erhöht werden. Bei weniger breiten Spinndüsen
kann das Umlenkorgan 2' näher zur Oberfläche der Spinnbadflüssigkeit positioniert
werden.
[0031] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Behälters besteht darin, daß der Spinnbeginn
erleichtert ausführbar ist. Dazu wird das Umlenkorgan in die obere Endposition gebracht
und der Luftspalt LS vergößert, indem der gesamte Behälter nach unten bewegt wird.
Die aus der Spinndüse 7' austretenden Filamente tauchen in das relativ weit entfernte
Spinnbad ein, werden über das Umlenkorgan 2' geführt und durch die schräg angestellten
Flanken 2'b und 2'c (siehe Fig. 3) auf dem Umlenkorgan gebündelt und gehalten. Die
Bündelung ist erleichtert, wenn das Umlenkorgan in der oberen Endposition so gestellt
ist, daß der Bereich mit dem größeren Flankenabstand der Spinndüse 7' zugewandt ist.
Die gebündelte Filamentschar wird schräg nach oben abgezogen. Während dieses Vorgangs
kann das Umlenkorgan 2' über Drehen der Achse 9 sofort nach unten in das Spinnbad
abgesenkt werden, wodurch der Verzugswinkel verkleinert und gleichzeitig durch die
schräg angestellten Flanken die Bündelung der Filamentschar etwas verstärkt wird,
da durch die Drehung das Umlenkorgan 2' der Spinndüse 7' nun einen Bereich zuwendet,
der einen kleineren Flankenabstand aufweist, wodurch die Bündelung verstärkt wird.
Das umgelenkte Filamentbündel wird einem nachgeschalteten Abzugsorgan (nicht dargestellt)
übergeben und durch Wahl einer bestimmten Abzugsgeschwindigkeit der gewünschte Titer
durch Verzug im Luftspalt LS eingestellt.
1. Behälter zur Aufnahme von Spinnbadflüssigkeit zur Durchführung eines Trocken-/Naßspinnverfahrens,
bei welchem Verfahren eine Spinnmasse durch eine Spinndüse mit hoher Spinnlochdichte
in ein gasförmiges Medium extrudiert wird, wobei eine Schar von Filamenten gebildet
wird, die durch das gasförmige Medium unter Verzug in die Spinnbadflüssigkeit eingebracht
werden, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behälter (1') ein Umlenkorgan (2') zum
Bündeln und Umlenken der Filamente vorgesehen ist, welches in vertikaler Ebene schwenkbar
ist.
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkorgan (2') einen im
wesentlichen zylindrischen Körper (2'a) aufweist, der von zwei im wesentlichen ringförmigen
Flanken (2'b; 2'c) begrenzt wird.
3. Behälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Flanken (2'b, 2'c)
gebildeten Ebenen miteinander einen Winkel zwischen 7° und 30° einschließen.
4. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er ferner aufweist:
(a) eine Leitung (3) zum Einbringen von Spinnbadflüssigkeit in den Behälter (1'),
welche Leitung (3) am unteren Ende des Behälters (1') vorgesehen ist,
(b) eine Ableitung (4) für Spinnbadflüssigkeit, die am oberen Ende des Behälters vorgesehen
ist.
5. Verwendung eines Behälters nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Trocken-/Naßspinnen
formbarer Lösungen von Cellulose in einem wäßrigen tertiären Aminoxid.
6. Verfahren zum Trocken-/Naßspinnen durch Extrusion einer Spinnmasse durch eine Spinndüse
mit hoher Spinnlochdichte in ein gasförmiges Medium, wobei eine Schar von Filamenten
gebildet wird, welche unter Verzug durch das gasförmige Medium in eine Spinnbadflüssigkeit
eingebracht, gebündelt und über ein Umlenkorgan geführt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Umlenkorgan (2') in einem solchen Abstand zur Spinndüse (7') befindet,
daß der Winkel (α) zwischen den äußersten Filamenten der Filamentschar und der Senkrechten
auf die Spinndüse (7') 20° nicht übersteigt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Spinnmasse eine formbare
Lösung von Cellulose in einem wäßrigen tertiären Aminoxid eingesetzt wird.