(19)
(11) EP 0 833 032 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1998  Patentblatt  1998/14

(21) Anmeldenummer: 97116832.3

(22) Anmeldetag:  27.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 30.09.1996 DE 19640471

(71) Anmelder: W. HARTMANN & CO (GMBH & CO)
D-20459 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Die Erfinder haben auf ihre Nennung verzichtet.

(74) Vertreter: Tergau, Enno, Dipl.-Ing. et al
Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)

   


(54) Wärmegedämmtes Verbundprofil


(57) Wärmegedämmtes Verbundprofil bestehend aus einem raumseitig angeordneten Innenprofil (5), aus einem zur Bildung einer Hohlkammer (12) mit Längsabstand neben dem Innenprofil (5) angeordneten Außenprofil (6) und aus das Innenprofil (5) mit dem Außenprofil (6) verbindenden Dämmprofilen (8), wobei aus den einander zugewandten Innenflächen (11) der die Hohlkammerseitenwände bildenden Dämmprofile (8) Querstege (13) in die Hohlkammern (12) hineinstehen und wobei die Stirnseiten der Querstege (13) einen Längsabstand zwischen sich freilassen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Zur Verbesserung der Wärmedämmungseigenschaften derartig bekannter, wärmegedämmter Verbundprofile ist es bekannt, die zwischen dem Innenprofil und dem Außenprofil angeordneten Hohlkammern mit Isoliermaterial, insbesondere PVC auszuschäumen. Nachteilig hierbei ist der hohe Materialverbrauch an Ausschäummaterial einerseits und die Notwendigkeit der Entsorgung einer großen Materialmenge andererseits. Außerdem ist das Ausschäumen fertigungstechnisch sehr aufwendig und damit teuer.

[0002] Aus der DE-U-295 12 502 ist ein wärmegedämmtes Verbundprofil der eingangs genannten Art bekannt. Zur Verbesserung der Wärmedämmung ist dort die im Verbundprofil ausgebildete Hohlkammer von mehreren, einander überlappenden Querstegen in mehrere in sich abgeschlossene Teilhohlkammern unterteilt. Nachteilig hierbei ist der hohe Einsatz von schlecht wärmeleitendem Material für die Querstege, welches üblicherweise sehr teuer ist. Weil die Querstege einander zwangsläufig überlappen müssen, muß die Quersteglänge stets zumindest die Hätte der Hohlkammerbreite übersteigen. Außerdem ist zur Verbesserung des Strahlungsverhaltens innerhalb der Hohlkammer eine aufwendige Beschichtung der Querstege erforderlich.

[0003] Aus der DE-U-295 20 444 ist schließlich ein Verbundprofil bekannt. Bei diesem Verbundprofil ist die Hohlkammer mit mehreren einander überlappenden Querstegen labyrinthartig ausgestaltet. Die Hohlkammer ist somit in mehrere Konvektionszonen unterteilt. Allerdings ist auch dort ein hoher Materialaufwand erforderlich. Außerdem ist der Aufbau des Labyrinths kompliziert. Schließlich ist zur Optimierung des Strahlungsverhaltens wiederum eine kostspielige Beschichtung der Querstege erforderlich. Nach dem Stand der Technik ist also die Hohlkammer stets sowohl hinsichtlich der Konvektion in mehrere, zumindest teilweise verschlossene als auch hinsichtlich der Wärmestrahlung in mehrere vollständig in sich abgeschlossene Teilhohlkammern aufgeteilt.

[0004] Ausgehend von diesen Nachteilen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsmäßiges, wärmegedämmtes Verbundprofil konstruktiv zu vereinfachen. Diese Aufgabe löst die Merkmalskombination des Anspruchs 1 in vorteilhafter und erfinderischer Weise.

[0005] Die in die Hohlkammern hineinragenden Querstege bewirken eine thermodynamische Zweiteilung der Hohlkammern. In den Hohlkammern wird nämlich die Konvektion dadurch verringert, daß sich auf beiden Seiten der Querstege jeweils eine Konvektionswalze bildet mit der Folge, daß die Wärmeverluste in der Hohlkammer sehr niedrig gehalten sind und somit die Isothermen einen nahezu parallelen Verlauf zum Verlauf der Querstege aufweisen. Infolge des Querabstands zwischen den Querstegen können beliebige Hohlkammerquerbreiten mit identischen Dämmprofilen realisiert werden. Der Hersteller benötigt also nur ein einziges Dämmprofil zur Herstellung seiner Verbundprofile mit beliebigen, variierenden Hohlkammerbreiten, was eine deutliche Materialeinsparung nach sich zieht. Außerdem wird der logistische Aufwand durch eine Lagerhaltung nur eines Profiltyps verringert. Durch die Verwendung nur eines Profiltyps reduzieren sich auch die Werkzeugkosten, weil nur ein Werkzeug zur Fertigung der Dämmprofile vorgehalten werden muß.

[0006] In Folge des vom Abstand gebildeten Durchlasses zwischen den Querstegen ist die Hohlkammer trotz der eingangs erwähnten Unterteilung in zwei Konvektionszonen strahlungsmäßig nicht unterteilt. Vielmehr reflektiert die Außenprofilaußenseite die von der Innenprofilaußenseite emittierte Wärme in Richtung auf die Innenprofilaußenseite. Es kann folglich auf die in den aus dem Stand der Technik bekannten Dokumenten immer wieder erwähnte zusätzliche Beschichtung der Querstege verzichtet werden, was die Konstruktion des Verbundprofils vereinfacht und dessen Herstellungskosten senkt.

[0007] Mit der Erfindung wurde erstmals erkannt, daß es mit zwei nach Art von Leitprofilen wirksamen Querstegen möglich ist, eine Hohlkammer in zwei separate Konvektionszonen zu unterteilen und gleichzeitig den Strahlengang durch die Hohlkammer nahezu unverändert aufrechtzuerhalten. Durch den eingangs geschilderten Aufbau zweier separater Konvektionswalzen ist die Wärmeisolierung beim erfindungsmäßigen Verbundprofil entscheidend verbessert. Gleichzeitig begünstigt die Reflektion vom Innenprofil emittierter Wärme am Außenprofil eine weitere Verbesserung der Wärmeisolierung des erfindungsmäßigen Verbundprofils.

[0008] In den rückbezogenen Ansprüchen sind zweckmäßige und für sich erfinderische Weiterbildungen der Erfindung beansprucht. Die linienflüchtige Anordnung der Querstege nach Anspruch 2 schafft eine kontinuierlich sich in Querrichtung im Verbundprofil erstreckende Dämmebene.

[0009] Die in den Ansprüchen 3 bis 5 angegebenen Abmessungsrelationen gewährleisten eine besonders zuverlässige Funktion der erfindungsmäßigen Verbundprofile. Es handelt sich um besonders bevorzugte Relationsbereiche.

[0010] Messungen haben ergeben, daß die in Anspruch 6 angegebene Quersteglänge einerseits zur Reduktion des Materialeinsatzes wirksam beiträgt und andererseits ein zufriedenstellendes, modernen Wärmeschutzvorschriften entsprechendes Dämmverhalten gewährleistet. Insbesondere haben sich die zwischen den beiden im Anspruch 6 angegebenen Extremmaßen liegenden arithmetischen Mittelwerte als günstig erwiesen. In diesem Bereich sind sprunghafte Verbesserungen des thermischen Dämmverhaltens des Verbundprofils gemessen worden.

[0011] Die Ansprüche 7 und 8 betreffen eine Weiterbildung der Erfindung in Richtung auf eine thermisch gut isolierende, aus wärmegedämmten Verbundprofilen zusammengesetzte Flügel-Rahmenprofilkonstruktion.

[0012] Anspruch 9 betrifft die vorteilhafte Verwendung von Aluminium als Werkstoff für das Verbundprofil. Einerseits ist ein derartiges Aluminiumverbundprofil durch Strangpressen leicht herstellbar. Im vorliegenden Fall hat Aluminium den Vorteil, daß die Oberfläche des Aluminiuminnen- bzw. außenprofils die Reflektion der Wärmestrahlung innerhalb der Hohlkammer begünstigt. Insbesondere bei Aluminiumprofilen kann also unter Beibehaltung der guten Isolierwerte auf zusätzliche reflektierende Beschichtungen verzichtet werden.

[0013] Anspruch 10 betrifft schließlich die Gestaltung und Orientierung der strahlungsmäßig miteinander in Verbindung stehenden Profilaußenseiten des Außenprofils einerseits und des Innenprofils andererseits bei der vorerwähnten Reflektion der vom Innenprofil emittierten Wärme.

[0014] Die Ansprüche 10 bis 13 betreffen schließlich Weiterbildungen des in den Ansprüchen 2 bis 8 verankerten Grundgedankens einer durchgängige Dämmebene im Verbundprofil.

[0015] Anhand des in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels ist die Erfindung mit weiteren Merkmalen und Vorteilen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
einen Vertikalschnitt durch das beanspruchte Verbundprofil,
Fig. 2
eine Detaildarstellung der elastischen Mitteldichtung am Rahmenprofil
und
Fig. 3
den Verlauf der 10°-Isothermen durch das in Fig. 1 dargestellte Verbundprofil.


[0016] Das erfindungsmäßige Verbundprofil besteht aus dem Flügelprofil 1 und dem sich in Querrichtung 2 daran anschließenden Rahmenprofil 3. Das Rahmenprofil 3 ist seinerseits an einem in den Zeichnungen nicht dargestellten Bauwerk oder einer entsprechenden Bauwerksfassade mit seiner in Querrichtung 2 dem Flügelprofil 1 abgewandten Seite fixiert. Das Flügelprofil 1 ist gegenüber dem Rahmenprofil 3 über einen in den Zeichnungen ebenfalls nicht dargestellten Dreh-Kipp-Beschlag schwenkbar gelagert. Das Flügelprofil 1 trägt die Scheibe 4. Die Scheibe 4 ist beispielsweise eine Fensterscheibe oder Türscheibe. Das wärmegedämmte Verbundprofil dient also insbesondere für den Einsatz an Dreh-Kipp-Fenstern oder entsprechenden Türen.

[0017] Sowohl das Flügelprofil 1 als auch das Rahmenprofil 3 bestehen jeweils aus einem raumseitigen Innenprofil 5 als auch einem auf der Außenseite des Verbundprofils angeordneten Außenprofil 6.

[0018] Das Innenprofil 5 und das Außenprofil 6 weisen in der zur Querrichtung 2 rechtwinklig verlaufenden Längsrichtung 7 einen Längsabstand auf. Zwischen dem Innenprofil 5 und dem Außenprofil 6 angeordnete Dämmprofile 8 dienen als mechanische Verbindung zwischen dem jeweiligen Innenprofil 5 und dem ihm zugeordneten Außenprofil 6.

[0019] Die der Raumseite abgewandte Innenprofilaußenseite 9 und die der Innenprofilaußenseite 9 in Längsrichtung 7 zugewandte Außenprofilaußenseite 10 und die Dämmprofilinnenseiten 11 umschließen jeweils eine Hohlkammer 12.

[0020] Etwa mittig in Längsrichtung 7 gesehen steht aus jeder Dämmprofilinnenseite 11 in die Hohlkammer 12 in Querrichtung 2 ein Quersteg 13 hinein. Die einander gegenüberliegenden Querstege 13 lassen zwischen ihren Stirnseiten einen Abstand in Querrichtung 2 frei. Trotz dieses Querabstandes bilden die beiden in jede Hohlkammer 12 hineinragenden Querstege 13 virtuell eine Raumteilhohlkammer 14 und eine Außenteilhohlkammer 15 aus (Fig. 2).

[0021] Durch diese Zweiteilung der Hohlkammer 12 in eine Raumteilhohlkammer 14 und eine Außenteilhohlkammer 15 bilden sich in der Hohlkammer 12 zwei voneinander unabhängige Konvektionswalzen. Infolge dieser beiden voneinander unabhängigen, sich jeweils in der Raumteilhohlkammer 14 bzw. der Außenteilhohlkammer 15 bildenden Konvektionswalze ist der Temperaturabfall auf Grund von Konvektion in der Hohlkammer 12 wirksam reduziert.

[0022] Da die Innenprofilaußenseite 9 und die Außenprofilaußenseite 10 beide aus Aluminium bestehen ist die Abstrahlung von Wärme im Bereich der Innenprofilaußenseite 9 sehr gering. Demgegenüber reflektiert die Außenprofilaußenseite 10 die von der Innenprofilaußenseite 9 abgestrahlte Wärme in Richtung auf die Innenprofilaußenseite 9. Diese Reflektion ist nur auf Grund des Abstands zwischen den Stirnseiten der Querstege 13 in Querrichtung 2 möglich. Zur Optimierung des Reflektionsverhalten verlaufen die plan ausgestalteten Flächen der Innenprofilaußenseite 9 und der Außenprofilaußenseite 10 in Querrichtung 2 parallel und gleichebig zueinander. Der in Längsrichtung 7 gemessene Längsabstand zwischen der Innenprofilaußenseite 9 und der Außenprofilaußenseite 10 ist nach dem bevorzugten Ausführungsbeispiel also stets konstant. Diese konstante Gleichebigkeit begünstigt die Reflektion der abgestrahlten Wärme auf der Außenprofilaußenseite 10 in Richtung auf die Innenprofilaußenseite 9 in demjenigen Bereich, in welchem die Profilaußenseiten 9, 10 infolge des Abstands in Querrichtung 2 zwischen den Stirnseiten der Querstege 13 einander direkt und ohne Zwischenschaltung eines weiteren Elements gegenüberliegen. Auf diese Weise wird die auf die Außenprofilaußenseite 10 auftreffende Strahlung nicht abgelenkt, sondern zielgerichtet auf die direkt gegenüberliegende Innenprofilaußenseite 9 reflektiert.

[0023] Die Querstege 13 der einzelnen Dämmprofile 8 sind bei dem erfindungsmäßigen Verbundprofil linienflüchtig auf einer in Querrichtung 2 verlaufenden Geraden angeordnet und bilden so eine in Querrichtung 2 verlaufende Dämmebene. Dies zeigt der nahezu konstant in Querrichtung 2 sich erstreckende Verlauf der Isothermen in Fig. 3.

[0024] Zur Lagerung der Scheibe 4 ist am Innenprofil 5 des Flügelprofils 1 das Halteprofil 16 mittels einer Schnappverbindung fixiert. Das Halteprofil 16 trägt in einer entsprechenden Profilnut eine Keildichtung 17. Die Keildichtung 17 besteht im wesentlichen aus einer am Glasfalz an der Glasscheibe anliegenden Dichtfläche 18 und einer in Querrichtung 2 aus der Keildichtung 17 abstehenden Dichtfahne 19. Die Dichtfahne 19 schmiegt sich mit ihrem der Dichtfläche 18 abgewandten Dichtfahnenende 20 an der der Dämmprofilinnenseite 11 in Querrichtung 2 abgewandten Außenseite des Dämmprofils 8 an. Die Dichtfahne 19 erstreckt sich hierbei nahezu linienflüchtig in Querrichtung 2 zu den Querstegen 13 der Dämmprofile 8 im Verbundprofil. Zwischen dem Rasthaken 21 des Halteprofils 16 und der Dichtfahne 19 ist wiederum eine Isolierkammer 22 gebildet.

[0025] Auf der der Keildichtung 17 in Längsrichtung 7 abgewandten Seite der Scheibe 4 liegt die Außendichtung am Glasfalz der Scheibe 4 an. Die Außendichtung ist im Außenprofil 6 gelagert. Die Scheibe 4 ist mit ihrem Falzbereich somit zwischen der Keildichtung 17 und der Dichtleiste 23 gelagert.

[0026] Das an das Rahmenprofil 3 angrenzende Dämmprofil des Flügelprofils 1 ist als Kammerdämmprofil 24 ausgebildet. Das Kammerdämmprofil 24 besteht hierfür aus dem vorbeschriebenen Dämmprofil 8 mit in Querrichtung 2 aus der Dämmprofilinnenseite 11 abstehendem Quersteg 13. Auf der der Dämmprofilinnenseite 11 abgewandten Dämmprofilaußenseite trägt das Kammerdämmprofil 24 eine im Querschnitt U-förmige Dämmkammer 25. Die U-förmige Dämmkammer 25 ist von einem in Querrichtung 2 verlaufenden Kammersteg 26 durchsetzt. Der Kammersteg 26 verläuft wiederum nahezu linienflüchtig zum Quersteg 13, so daß auch im Bereich des Kammerdämmprofils 24 die von den Querstegen 13 und Dichtfahne 19 gebildete Dämmebene erhalten ist.

[0027] Auf der dem Flügelprofil 1 zugewandten Seite trägt das Rahmenprofil 3 eine gummielastische Mitteldichtung 27, welche vorzugsweise aus EPDM besteht. Die Mitteldichtung 27 weist analog zur Dämmkammer 25 der Kammerdämmprofile 24 eine etwa rechteckförmige Schließdämmkammer 28 auf. Die Schließdämmkammer 28 ist wiederum zweigeteilt von einem Dämmkammersteg 29. Der Dämmkammersteg 29 verläuft wiederum etwa in Querrichtung 2 und erstreckt sich linienflüchtig zur Dichtfahne 19 und sämtlichen Querstegen 13 sowie zum Kammersteg 26. Aus Fig. 1 und der Isothermendarstellung der Fig. 3 ist ersichtlich, daß infolge der erfinderischen Ausgestaltung des Verbundprofils eine zusätzliche Dichtebene zwischen dem Innenprofil 5 und dem Außenprofil 6 in Querrichtung 2 verläuft. Diese Dichtebene beginnt an der Keildichtung 17 und ist gebildet von der Dichtfahne 19. Die Dämmebene setzt sich fort in den beiden Querstegen 13 an den Dämmprofilinnenseiten 11, mündet in den Kammersteg 26 der Dämmkammer 25 und geht über in das Rahmenprofil 3, nämlich in den Dämmkammersteg 29 in der Schließdämmkammer 28 und endet schließlich an den Querstegen 13 der am Rahmenprofil 3 fixierten Dämmprofile 8.

[0028] Beim Schließen des Flügelprofils 1 schwenkt das Flügelprofil 1 in der in Längsrichtung 7 verlaufenden Schließrichtung 30 gegen das Rahmenprofil 3. Hierbei schlägt das Kammerdämmprofil 24 gegen die Mitteldichtung 27. Zur besseren Abdichtung ist an der Mitteldichtung 27 die in Schließrichtung 30 biegsame Dichtlippe 31 angeformt. Die Dichtlippe 31 hat die in Fig. 2 durchgehend gezeichnete Ausgangslage. Wird das Flügelprofil 1 in Schließrichtung 30 verschlossen, schwenkt die Dichtlippe 31 ebenfalls in Schließrichtung 30 und erreicht die in Fig. 2 gestrichelt dargestellte Position, welche der in Fig. 1 und Fig. 3 gezeigten Position entspricht. Die Dichtlippe 31 bildet also mit der Außenseite der Dämmkammer 25 eine abschließende Dichtung aus. Der Dichtlippe 31 in Längsrichtung 7 bzw. in Schließrichtung 30 vorgelagert ist die Zusatzdichtkammer 32. Die Zusatzdichtkammer 32 ist durch den Zusatzkammersteg 33 von der Schließdämmkammer 28 getrennt. Infolge der Zweiteilung der Schließdämmkammer 28 durch den Dämmkammersteg 29 sind an der Mitteldichtung 27 drei konvektionshemmende Kammern 32, 28 ausgebildet.

[0029] Zur Verringerung der Wärmeleitung sind die Dämmprofile 8 aus schlecht leitendem Kunststoff gefertigt. Zur Verringerung der Wärmeleitung durch die Dämmprofile 8 sind die Dämmprofile 8 in Befestigungsnuten 34 am Innenprofil 5 und am Außenprofil 6 gelagert. Die Dämmprofile 8 sind im Bereich ihrer in den Befestigungsnuten 34 einliegenden Befestigungsenden 35 jeweils mit Kröpfungen 36 versehen. Die Kröpfungen 36 sind hierbei so angeordnet, daß der der Hohlkammer 12 abgewandte Nutsteg 36 vom Körper des Dämmpofils 8 derart abgesetzt sind, daß zwischen der Stirnseite des Nutstegs 36 und dem Körper des Dämmprofils 8 jeweils ein Zwischenraum 37 gebildet ist. Der Zwischenraum 37 dient zur Vermeidung von Wärmebrücken zwischen dem Innenprofil 5 bzw. dem Außenprofil 6 einerseits und dem Dämmprofil 8 andererseits.

[0030] Die von der Dichtfahne 19, den Querstegen 13 in der flügelprofilseitigen Hohlkammer 12, dem Kammersteg 26, dem Dämmkammersteg 29 und den in die Hohlkammer 12 am Rahmenprofil 3 hineinragenden Querstegen 13 gebildete

ungebrochene Dämmebene" ist im Bereich der Mitteldichtung 27 noch ergänzt von der der Dichtlippe 31 in Längsrichtung 7 gegenüberliegenden Schottleiste 38. Die Schottleiste 38 wirkt mit der Schließdämmkammer 28 konvektionshemmend zusammen. Darüber hinaus verhindert die Schottleiste 38 zusätzliche Wärmestrahlung im Verbundprofil.

[0031] Zusammenfassend ist festzustellen, daß vor allem die Bildung zweier separater Konvektionswalzen im Bereich der Raumteilhohlkammer 14 und der Außenteilhohlkammer 15 in Kombination mit der geringen Wärmestrahlung von der Innenprofilaußenseite 9 in Längsrichtung 7 auf die Außenprofilaußenseite 10 und die massive Reflektion der Strahlung von der Außenprofilaußenseite 10 in Längsrichtung 7 auf die Innenprofilaußenseite 9 thermisch so günstig wirken, daß auf die Einbringung von Schaumstoffmaterialien in die Hohlkammern 12 verzichtet werden kann und auch die Aufbringung reflektierender Zusatzmaterialien auf die Innenprofilaußenseite 9 bzw. die Außenprofilaußenseite 10 verzichtet werden kann.

Bezugszeichenliste



[0032] 
1
Flügelprofil
2
Querrichtung
3
Rahmenprofil
4
Scheibe
5
Innenprofil
6
Außenprofil
7
Längsrichtung
8
Dämmprofil
9
Innenprofilaußenseite
10
Außenprofilaußenseite
11
Dämmprofilinnenseite
12
Hohlkammer
13
Quersteg
14
Raumteilhohlkammer
15
Außenteilhohlkammer
16
Halteprofil
17
Keildichtung
18
Dichtfläche
19
Dichtfahne
20
Dichtfahnenende
21
Rasthaken
22
Isolierkammer
23
Dichtleiste
24
Kammerdämmprofil
25
Dämmkammer
26
Kammersteg
27
Mitteldichtung
28
Schließdämmkammer
29
Dämmkammersteg
30
Schließrichtung
31
Dichtlippe
32
Zusatzdichtkammer
33
Zusatzkammersteg
34
Befestigungsnut
35
Befestigungsende
36
Nutsteg
37
Zwischenraum
38
Schottleiste



Ansprüche

1. Wärmegedämmtes Verbundprofil bestehend

a) aus einem raumseitig angeordneten Innenprofil (5),

b) aus einem zur Bildung einer Hohlkammer (12) mit Längsabstand neben dem Innenprofil (5) angeordneten Außenprofil (6),

c) aus das Innenprofil (5) mit dem Außenprofil (6) verbindenden Dämmprofilen (8) und

d) aus den einander zugewandten Innenflächen (11) der die Hohlkammerlängsseitenwände bildenden Dämmprofile (8) in die Hohlkammer (12) hineinstehenden Querstegen (13)
   dadurch gekennzeichnet,

e) daß die Querstege (13) einander gegenüberliegen und zwischen ihren Stirnseiten einen sich in Querrichtung (2) erstreckenden Abstand freilassen und

f) daß der Abstand einen Durchlaß bildet zum direkten Strahlungsaustausch zwischen der Außenprofilaußenseite (10) und der ihr in Längsrichtung (7) gegenüberliegenden Innenprofilaußenseite (9).


 
2. Verbundprofil nach Anspruch 1,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die Querstege (13) in Querrichtung (2) linienflüchtig zueinander angeordnet sind.
 
3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die in Querrichtung (2) gemessene Eigenlänge eines jeden Querstegs (13) mindestens 15% der in Längsrichtung (7) gemessenen Eigenlänge des jeweils zugeordneten Dämmprofils (8) beträgt.
 
4. Verbundprofil nach Anspruch 1,2 oder 3,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die in Querrichtung (2) gemessene Eigenlänge eines jeden Querstegs (13) höchstens 85% der in Längsrichtung (7) gemessenen Eigenlänge des jeweils zugeordneten Dämmprofils (8) beträgt.
 
5. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die in Querrichtung (2) gemessene Eigenlänge eines jeden Querstegs (13) im Bereich von mindestens 40% bis höchstens 75% der in Längsrichtung (7) gemessenen Eigenlänge des jeweils zugeordneten Dämmprofils (8) liegt.
 
6. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
daß ein Quersteg (13) jeweils eine in Querrichtung (2) gemessene Eigenlänge von 6 mm bis 12 mm aufweist und daß das zugeordnete Dämmprofil (8) eine in Längsrichtung (7) gemessene Eigenlänge von 30 mm bis 32 mm aufweist.
 
7. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   gekennzeichnet durch
mehrere in Querrichtung (2) nebeneinander angeordnete Hohlkammern (12).
 
8. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
daß sämtliche in die Hohlkammer (12) hineinragenden Querstege (13) auf einer gedachten Geraden angeordnet sind zur Bildung einer durchgängigen Dämmebene.
 
9. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
daß das Innenprofil (9) bzw. das Außenprofil (10) aus Aluminum bestehen.
 
10. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenprofilaußenseite (10) und die Innenprofilaußenseite (9) in demjenigen Bereich plan ausgebildet sind und gleichebig zueinander verlaufen, in welchem der Abstand zwischen den Stirnseiten der Querstege (13) den Durchlaß für den Strahlungaustausch freigibt.
 
11. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   gekennzeichnet durch
eine im Bereich des Glasfalzes angeordnete Keildichtung (17) mit einer in der Dichtebene verlaufenden, mit ihrer Stirnseite (20) an der Außenfläche des benachbarten Dämmprofils (8) anliegenden Dichtfahne (19).
 
12. Verbundprofil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
   gekennzeichnet durch
eine im Bereich zwischen einem Flügelprofil (1) und einem Rahmenprofil (3) angeordnete, elastische Mitteldichtung (27) mit mindestens einer Hohlkammer (28,32) und mindestens einem die Hohlkammer (28,32) in zwei Teilkammern teilenden Trennungssteg (29).
 
13. Verbundprofil nach Anspruch 10,
   dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennungssteg (29) etwa in der Dichtebene verläuft.
 




Zeichnung