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EP 0 671 247 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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29.04.1998 Patentblatt 1998/18 |
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Anmeldetag: 03.03.1995 |
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Vorrichtung zum Längsschneiden von Bedruckstoffen in Bogen- und Rollenmaschinen
Apparatus for slitting printed material in sheet-fed and rotary machines
Dispositif pour la coupe longitudinale de matériaux imprimés dans des machines à feuilles
et rotatives
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE FR GB IT LI |
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Priorität: |
10.03.1994 DE 4408075
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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13.09.1995 Patentblatt 1995/37 |
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Patentinhaber: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Beck, Heinrich
D-67256 Weisenheim a. Sand (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 63012 Offenbach 63012 Offenbach (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 132 835 EP-A- 0 443 396 EP-A- 0 500 411 DE-U- 9 303 547 FR-A- 2 223 288 GB-A- 2 230 489 US-A- 4 073 207
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EP-A- 0 140 313 EP-A- 0 472 097 EP-A- 0 585 927 FR-A- 2 152 857 GB-A- 2 043 518 US-A- 2 131 851
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Längsschneiden von Bedruckstoffen in
Bogen- und Rollenmaschinen mit einer Schneidvorrichtung, die als Kreismesser ausgebildet
ist, dem eine rotierende Trommel gegenüberliegt, die mit einer ihre Trommelfläche
ganz oder teilweise bedeckenden Auflage versehen ist, auf der der Bedruckstoff während
des Schneidvorgangs aufliegt.
[0002] Bei einer bekannten Vorrichtung der angegebenen Art hat das Kreismesser eine leicht
gerundete Schneide und wird, während es mit einer der Transportgeschwindigkeit des
Bedruckstoffes entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit rotiert, mit hohem Druck gegen
ein unter dem Bedruckstoff auf der Trommel aufgespanntes Schneidblech oder Schneidband
mit gehärteter Oberfläche, beispielsweise aus Stahl, gedrückt. Dabei wird der Bedruckstoff
durch Auseinanderquetschen zerschnitten. Bedingt durch den für das Auseinanderquetschen
des Bedruckstoffs erforderlichen hohen Druck nutzt sich das Messer vergleichsweise
schnell ab und muß daher in relativ kurzen Zeitabständen ausgewechselt werden. Außerdem
wird durch den Druck auch die Gegenfläche, also das Schneidblech oder das Schneidband,
mit der Zeit zerstört und unbrauchbar. Bei Bogenschneidmaschinen hat diese Vorrichtung
zudem den Nachteil, daß das Messer bei höherer Geschwindigkeit zum Springen neigt
und abheben kann, wenn es nach Durchlaufen des Greiferkanals auf die Anlauffläche
der Gegenfläche trifft und dort einen Stoß erhält.
[0003] Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Längsschneiden von Bedruckstoffen an
Druckmaschinen wird ein kreisförmiges, scharf geschliffenes Messer während des Rotierens
mit einer Seitenfläche gegen ein feststehendes zweites Messer oder eine scharfe Kante,
die beispielsweise durch eine Nut in der Trommel gebildet ist, gedrückt. Während die
Schneide und die Kante oder die beiden Schneiden aneinander vorbeigleiten, wird der
Bedruckstoff abgeschert. Als nachteilig bei dieser Vorrichtung hat sich herausgestellt,
daß immer zwei Schneidkanten nachgeschliffen und die beiden Schneidkanten jeweils
genau zueinander passend eingestellt werden müssen. Dies ist zeitaufwendig, so daß
Produktionszeit verloren geht. Bei Bogenmaschinen tritt das zusätzliche Problem auf,
daß die beiden Schneidkanten nach dem Durchlaufen des Greiferkanals aufgrund seitlicher
Verlagerung aufeinanderstoßen und sich dabei gegenseitig beschädigen können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die die genannten Nachteile vermeidet, schnell und einfach justierbar ist und dessen
Messer eine lange Standzeit erreicht.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders leicht einstellbar, weil lediglich
das Messer auf das entsprechende Schneidmaß des Bedruckstoffs eingestellt werden muß.
Ein Anpassen an eine zweite Schneidkante entfällt. Das Messer verschleißt wesentlich
weniger und kann nicht beschädigt werden, da es nicht an eine Gegenfläche gepreßt
wird und auch nicht mit einer anderen scharfkantigen Fläche in Berührung kommt. Das
Messer bewegt sich entweder frei in einer schon vorhandenen passenden Nut in der Auflage
oder in einer Nut, die sich durch das Einschneiden der Schneide des Messers in die
aus einem relativ weichen Material bestehenden Auflage bereits nach wenigen Umläufen
unterhalb des Schneidebereichs in der Auflage gebildet hat. Das Messer kommt dann
lediglich noch mit dein zu schneidenden Bedruckstoff in Kontakt und muß daher viel
seltener nachgeschliffen werden. Durch das einfache und rasche Einstellen des Messers
auf das gewünschte Schneidmaß wird die Rüstzeit der Maschine verkürzt. Dadurch und
durch die längeren Standzeit des Messers wird die Produktionsgeschwindigkeit erhöht.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird außerdem eine gute Qualität des Schnitts
des Bedruckstoffs erzielt, da das Messer mit hoher Drehgeschwindigkeit und entgegen
der Transportrichtung, ähnlich wie eine Kreissäge, rotiert.
[0007] Besonders geeignet ist eine Auflage, die aus einem weichen Material wie beispielsweise
Gummi, Schaumstoff, einem weichen Kunststoff oder ähnlichem Material besteht. Diese
Materialen bieten dem Messer wenig Widerstand, so daß es sich schon nach wenigen Umläufen
eine Nut einschneiden kann, in der es geführt wird. Das Material der Auflage ist einerseits
so weich, daß die Schneide bei einer Berührung mit ihr nicht abgenutzt oder beschädigt
werden kann, andererseits aber auch so stabil, daß die Schultern der Nut eine Stütze
für den Bedruckstoff bilden. Dies hat den Vorteil, daß die Auflage sich für jede Position
des Messers eignet und nicht besonders angepaßt werden muß.
[0008] Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, daß die Auflage aus mehreren, übereinander angeordneten
Schichten besteht, wobei die Schichten aus dem gleichen oder jeweils aus unterschiedlichem
Material bestehen kann.
[0009] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann der Trommelbezug als Auflage ausgebildet
sein. Die Auflage kann aber auch als Matte oder als Band auf der Trommel aufgespannt
sein. Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Auflage
auf einer Trägerschicht aufgebracht sein. Auf diese Weise läßt sich die Auflage besonders
schnell und sicher auf die Trommel aufspannen. Vorzugsweise besteht eine solche Trägerschicht
aus Metall. Die Metallschicht bietet einen Schutz für den Fall, daß das Messer versehentlich
zu tief eingestellt wird und nach Durchschneiden der Auflage in den Trommelbezug eindringt
und diesen beschädigt.
[0010] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Bedruckstoff
entlang seiner Schnittflächen auf der Auflage mittels Vakuum festgehalten wird. Dazu
sind Öffnungen in der Auflage vorgesehen, die an einer Saugeinrichtung angeschlossen
sind.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert,
das in der Zeichnung dargestellt ist.
[0012] Die Zeichnung zeigt einen Zylinder 1 einer Bogenmaschine. Auf dem Zylinder 1 ist
eine Auflage 2 angeordnet, die auf einer Trägerschicht 3 aufgebracht ist. Die Trägerschicht
3 mit der Auflage 2 ist mit Hilfe von nicht dargestellten Klemm- und Spannmitteln
auf der Oberfläche des Zylinders 1 aufgespannt. Die Klemm- und Spannmittel sind in
einem nicht dargestellten Kanal des Zylinders 1 vorgesehen. Die Auflage 2 besteht
aus Schaumstoff und die Trägerschicht 3 aus einem Metall, beispielsweise aus Aluminium.
Letztere erleichtert das Aufspannen der Auflage 2 auf den Zylinder 1 und schützt die
Oberfläche des Zylinders 1 vor versehentlicher Beschädigung. Auf die Auflage 2 ist
ein Papierbogen 4 aufgespannt, der der Länge nach mittig zerschnitten werden soll.
[0013] Die in der Zeichnung dargestellte Schneidvorrichtung 5 hat oberhalb des Zylinders
1 ein scharf geschliffenes Kreismesser 6, das von einem Motor angetrieben, mit hoher
Drehgeschwindigkeit rotiert. Das Kreismesser 6 rotiert im gleichen Drehsinn wie der
Zylinder 1, so daß die Bewegung des Kreismessers 6 an der Schnittstelle der Transportrichtung
des Papierbogens 4 entgegengerichtet ist. Das Kreismesser 6 ist so angeordnet, daß
es mit seiner Schneide 7 durch den Papierbogen 4 hindurch in die Auflage 2 hineinragt.
In der Auflage 2 hat sich das Kreismesser 6 mit seiner Schneide 7 eine Nut 8 eingeschnitten,
in der sich das rotierende Kreismesser 6 frei drehen kann. Hierdurch wird die Schneide
7 des Kreismessers 6 geschont. In der Zeichnung ist die Nut 8 zur Verdeutlichung übertrieben
groß dargestellt. Die Auflage 2 reicht in der Praxis beiderseits der Nut 8 bis dicht
an die Schneide 7 heran, so daß der Papierbogen 4 im Schneidebereich gut geführt und
abgestützt wird.
1. Vorrichtung zum Längsschneiden von Bedruckstoffen in Bogen- und Rollenmaschinen mit
einer Schneidvorrichtung, die als Kreismesser (6) ausgebildet ist, dem eine rotierende
Trommel (1) gegenüberliegt, die mit einer ihre Trommelfläche ganz oder teilweise bedeckenden
Auflage (2) versehen ist, auf der der Bedruckstoff (4) während des Schneidvorgangs
aufliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das von einem Motor angetriebene, scharf geschliffene Kreismesser (6) mit hoher
Umfangsgeschwindigkeit entgegen der Transportrichtung des Bedruckstoffes (4) rotierend
antreibbar ist und daß das Kreismesser (6) und die Trommel (1) derart angeordnet sind,
daß das Kreismesser (6) mit seiner Schneide (7) durch den Bedruckstoff (4) hindurch
in die weiche auf der Trommel (1) befestigte Auflage (2) einschneidet oder in eine
vorher mit dem Kreismesser (6) in die Auflage (2) eingeschnittene Nut (8) in der auf
der Trommel (1) angeordneten Auflage (2) hineinragt, wobei die Eindringtiefe der Schneide
(7) in die Auflage (2) geringer ist als die Dicke der Auflage (2).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage (2) aus Gummi,
Schaumstoff oder Kunststoff besteht.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
(2) aus mehreren, übereinander angeordneten Schichten besteht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflage
(2) als Band oder als Matte auf der Trommel (1) aufgespannt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflage (2) auf einer Trägerschicht (3) aufgebracht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (3) aus
Metall besteht.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bedruckstoff entlang seiner Schnittflächen auf der Auflage mittels Vakuum festgehalten
wird.
1. Device for longitudinal cutting of printed materials in sheet and roller presses with
a cutting device which is constructed as a circular knife (6) opposite which lies
a rotating drum (1) which is provided with a support (2) wholly or partly covering
its drum surface on which the printed material (4) lies during the cutting process,
characterised in that the motor-driven sharply ground circular knife (6) is motor
drivable with high peripheral speed counter to the transport direction of the printed
material and that the circular knife (6) and the drum (1) are arranged in such a fashion
that the circular knife (6) cuts in with its blade (7), cuts into the soft support
(2) fixed to the drum (1) through the printed material (4) or projects into a groove
(8) previously cut in to the support (2) arranged on the drum (1) with the circular
blade (6), wherein the penetration depth of the blade (7) into the support (2) is
less than the thickness of the support (2).
2. Device according to Claim 1, characterised in that the support (2) consists of rubber,
foam material or plastics.
3. Device according to one of Claims 1 or 2, characterised in that the support (2) consists
of several layers arranged one over the other.
4. Device according to one of Claims 1 or 3, characterised in that the support (2) is
tensioned as a belt or as a mat on the drum (1).
5. Device according to one of the preceding Claims, characterised in that the support
(2) is installed on a carrier layer (3).
6. Device according to Claim 5, characterised in that the carrier layer (3) consists
of metal.
7. Device according to one of the preceding Claims, characterised in that the printed
material is held firm along its cut surfaces on to the support by means of vacuum.
1. Dispositif destiné à la coupe en sens machine de matières imprimées dans des machines
à feuilles et à papier continu, avec un dispositif de coupe qui est réalisé en tant
que couteau circulaire (6), en face duquel est situé un tambour (1) en rotation, qui
est pourvu d'une surface d'appui (2) recouvrant en totalité ou en partie sa surface
et sur laquelle repose la matière imprimée (4) pendant l'opération de coupe,
caractérisé en ce que
le couteau circulaire (6) très affilé peut être entraîné en rotation par un moteur
à une vitesse circonférentielle élevée en sens inverse du sens d'acheminement de la
matière imprimée (4) et en ce que le couteau circulaire (6) et le tambour (1) sont
disposés de telle manière que le couteau circulaire (6) traverse par son tranchant
(7) la matière imprimée (4) pour arriver dans la surface d'appui (2) tendre fixée
sur le tambour (1) ou bien pénètre dans une rainure (8), taillée auparavant par le
couteau circulaire (6) dans la surface d'appui (2), située sur le tambour (1), la
profondeur de pénétration du tranchant (7) dans la surface d'appui (2) étant inférieure
à l'épaisseur de la surface d'appui (2).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la surface d'appui (2)
consiste en du caoutchouc, en une matière alvéolaire ou en une matière plastique.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la surface d'appui
(2) consiste en plusieurs couches situées les unes au-dessus des autres.
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la surface
d'appui (2) est tendue, sous la forme d'une bande ou d'une nappe, sur le tambour (1).
5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la surface
d'appui (2) est appliquée sur une couche de support (3).
6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que la couche de support (3)
consiste en un métal.
7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que la matière
imprimée est retenue le long de ses faces de coupe, par dépression, sur la surface
d'appui.
