(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 722 012 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
29.04.1998 Patentblatt 1998/18 |
(22) |
Anmeldetag: 09.01.1996 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: E01B 1/00 |
|
(54) |
Gleisanlage für schienengebundene Fahrzeuge
Track for rail-bound vehicles
Voie pour véhicules ferroviaires
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH DE DK FR IT LI LU NL |
(30) |
Priorität: |
10.01.1995 DE 19500443
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
17.07.1996 Patentblatt 1996/29 |
(73) |
Patentinhaber: Grötz, Georg |
|
76597 Loffenau (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Der Erfinder hat auf seine Nennung verzichtet.
|
(74) |
Vertreter: Lasch, Hartmut Dipl.-Ing. |
|
Patentanwälte,
Dipl.-Ing. Heiner Lichti,
Dipl.-Phys.Dr. rer. nat Jost Lempert,
Dipl.-Ing. Hartmut Lasch,
Postfach 41 07 60 76207 Karlsruhe 76207 Karlsruhe (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 751 346 DE-B- 1 243 225 US-A- 1 633 211
|
DE-A- 4 100 881 DE-C- 4 401 260 US-A- 3 587 964
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Gleisanlage für schienengebundene Fahrzeuge, insbesondere
Eisenbahnen, mit einem Oberbau, der auf Schwellen gelagerte Schienen und ein die Schwellen
unterstützendes Schotterbett aufweist, und mit einem den Oberbau tragenden Unterbau,
der eine das Schotterbett tragende Tragplatte aus Beton aufweist, die auf einem Erdbauwerk
aufgelagert ist.
[0002] Bei herkömmlichen Gleisanlagen wird als Oberbau üblicherweise der sogenannte Schotteroberbau
verwendet, bei dem die Schwellen auf einem Schotterbett aufliegen. Das Gleis und das
Schotterbett sind auf einen Unterbau aufgelagert, über den die vom Eisenbahnfahrzeug
ausgeübten Kräfte in den Erdboden abgeleitet werden. Der Schotteroberbau hat sich
bisher bewährt, da er eine hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit besitzt und in
relativ einfacher Weise instandzuhalten ist.
[0003] Es hat sich jedoch gezeigt, daß aufgrund höher werdender Achslasten und Fahrgeschwindigkeiten
Schwingungen im Schotterbett auftreten, die zu einem Abbau der Reibung zwischen den
Schottersteinen führen, was Schotterumlagerungen zur Folge hat, wodurch das Schotterbett
sich in starkem Maße setzt und quer zur Gleisrichtung seitlich ausweicht. Dies bringt
eine wesentliche Herabsetzung der Qualität der Gleisanlage mit sich und macht einen
hohen Aufwand für die Instandhaltung erforderlich.
[0004] Aus der DE 40 07 710 A1 ist es bei Tunnelbauwerken bekannt, den Schotteroberbau durch
eine sogenannte feste Fahrbahn zu ersetzen, bei der das Gleis in oder auf einer festen
Betonsohle der Tunnelröhre fest angebracht ist, wodurch eine stabile Positionierung
des Gleises relativ zu der Betonsohle gewährleistet ist. Darüber hinaus können bei
dieser Ausführung Querkräfte zuverlässig aufgenommen werden, da die Betonsohle seitlich
durch die Tunnelwände gestützt ist. Ein Oberbau in Form einer festen Fahrbahn verfügt
jedoch nur über eine sehr geringe, im Millimeter-Bereich liegende Korrigierbarkeit
des Schienenstranges. Darüber hinaus ist eine sehr hohe Montagegenauigkeit erforderlich
und auch an den Unterbau sind wesentlich höhere Anforderungen als bei dem Schotteroberbau
zu stellen. Bei festem, im wesentlichen unverformbarem, homogenem Unterbau, wie er
in Tunnelabschnitten oder auf längeren Brücken zu finden ist, lassen sich feste Fahrbahnen
sinnvoll einsetzen. Wenn jedoch der Unterbau aus einem verformungsfreudigen Erdbauwerk
besteht, sind aufwendige Zusatzmaßnahmen notwendig, um die Anforderungen an den Unterbau
für eine feste Fahrbahn einhalten zu können. Auf diese Weise sind Gleisanlagen mit
einem Oberbau in Form einer festen Fahrbahn häufig sehr teuer in der Herstellung.
[0005] Aus der DE 41 00 881 A1 ist es bekannt, trogförmige Betonfertigteile zur Bildung
einer Tragrinne aneinanderzureihen und in der Tragrinne ein Schotterbett anzuordnen,
das die Gleise in bekannter Weise trägt und durch die Seitenteile der Tragrinne seitlich
abgestützt ist. Die Betonfertigteile sind auf einem Erdbauwerk, d.h. dem bearbeiteten
Erdboden aufgelegt, wobei unterhalb der Betonplatte eine Planumsschutzschicht und
eine Frostschutzschicht ausgebildet sind.
[0006] Erdbauwerke können im Laufe der Zeit relativ großen Verformungen unterliegen, was
zu örtlichen Setzungen einzelner Betonfertigteile bzw. der Tragrinne führen kann.
Um diesen Wirkungen vorzubeugen, ist eine sehr aufwendige und präzise Bearbeitung
des Erdbodens notwendig, was jedoch sehr teuer ist. Darüber hinaus können insbesondere
bei hohen Fahrgeschwindigkeiten der Züge Schwingungen und Erschütterungen auftreten.
Die dynamischen Lasteinwirkungen des Eisenbahnbetriebes verursachen an dem tragenden
Gleisrost und dem Schotterbett oder sonstigen Tragelementen Schwingungen, die über
den Untergrund bzw. Unterbau weitergegeben werden und bereichsweise auf das angrenzende
Umfeld wirken können. Bei naheliegender baulicher Nutzung und insbesondere bei ungünstigen
Bodenverhältnissen lassen sich die zulässigen Werte für die Erschütterungen bei einer
konventionellen Streckenausbildung mit einem Schotteroberbau oder einer sogenannten
festen Fahrbahn häufig nicht einhalten. Dies kann insbesondere bei schwingungsempfindlichen
Gebäuden zu Beeinträchtigungen oder Schäden führen. Gegebenenfalls ist sogar eine
Aufgabe des Bauvorhabens oder eine Umlegung der Trasse erforderlich.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gleisanlage der genannten Art zu schaffen,
die eine formstabile Halterung der Gleise sicherstellt, eine wesentlich verbesserte
Korrigierbarkeit der Gleise nach Verformungen des Untergrundes oder Unterbaus bietet
und eine Anpassung der Schwingungs- bzw. Erschütterungseigenschaften an die bauliche
Gegebenheiten ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer Gleisanlage der genannten Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Tragplatte als kontinuierliches, in Ortbeton hergestelltes Band ausgebildet
ist und eine Stärke von mindestens 0,40 m aufweist.
[0009] Die Schwingungs- und Erschütterungsprobleme lassen sich mit der erfindungsgemäßen
massiven Tragplatte, die einen einheitlich, monolithisch wirkenden Körper großer Masse,
einen sogenannten Massekörper, darstellt, nach dem Prinzip eines Masse-Feder-Systems
lösen. Die Stärke der Tragplatte wird dabei entsprechend den baulichen Gegebenheiten
so gewählt, daß ein wirksamer Schutz gegen Erschütterungen erreicht wird. Vorzugsweise
werden die bei bekannten Gleisanlagen ebenfalls vorhandenen Planumsschutzschicht und
Frostschutzschicht sowie gegebenenfalls Anteile des Schotterbettes durch ein geeignetes,
dauerhaftes Bindemittel, insbesondere Zement, Kleber etc., zu dem Massekörper verbunden.
Die von den fahrenden Zügen verursachten dynamischen Lasten, werden gewichts- und
geschwindigkeitsabhängig über das als Feder wirkende Schotterbett als rasche Impulse
in typischen Frequenzen an den Unterbau weitergeleitet. Die von dem Schotterbett übertragenen
Impulse erregen den Massenkörper, der je nach Bemessung der Masse eine Schwingungs-
und Frequenzänderung bewirkt. Auf diese Weise läßt sich ein auf die Eigenfrequenz
der zu schützenden, angrenzenden Bebauung abgestimmtes Schwingungssystem schaffen,
dessen Eigenfrequenz unter der Eigenfrequenz der schwingenden Teile der zu schützenden
Bauwerke liegt. Somit können übermäßige Erschütterungen sowie unzulässiger Körperschall
durch Anpassung an die örtlichen baulichen Gegebenheiten vermieden werden.
[0010] Der Massekörper sollte unterhalb des Schotteroberbaus als monolithisch wirkende,
verbundene Masse hergestellt werden, wobei er vorzugsweise die Planumsschutzschicht
und Frostschutzschicht ersetzt. Es ist jedoch auch möglich, die massive Tragplatte
direkt auf die Planumsschutzschicht aufzulegen. Gegebenenfalls wird die Masse des
Massekörpers durch anteiliges Verkleben des Schotters und klebende Verbindung dieses
Schotterkörpers mit dem eigentlichen Massekörper vergrößert. Die im Masse-Federsystem
vorhandene Federwirkung ergibt sich in diesem Fall aus den Federanteilen der Schienenzwischenlagen
und des verbleibenden unverklebten Schotters. Vorzugsweise wird lediglich der Schotterrandbereich
in den Böschungselementen, der sogenannte Vorkopfschotter, verklebt und eine geringe
Oberflächenverklebung durchgeführt, um Schotterflug zu vermeiden. Falls eine weitere
Vergrößerung der Masse über die Maximalstärke des aus Planumsschutzschicht und Frostschutzschicht
bestehenden Schichtenpakets notwendig sein sollte, kann auch eine weitere Vergrößerung
der Stärke des Massenkörpers durch Tieferlegung des Erdplanums erreicht werden.
[0011] Es ist jedoch auch möglich, die konventionelle Funktion des Schotteroberbaus vollständig
zu erhalten und diesen vom Massekörper zu trennen, was beispielsweise unterstützend
auch durch Einlegen einer Unterschottermatte als Dämmung erreicht werden kann. Alternativ
oder zusätzlich dazu kann auch der Massekörper mit entsprechenden Dämmatten umhüllt
werden.
[0012] Die Korrigierbarkeit der Gleisanlage bei eventuellen Verformungen des Unterbaus oder
Untergrundes wird mittels konventioneller Bearbeitungsmaßnahmen des Schotterbetts
in hohem Maße erreicht.
[0013] Als Grundmaterialien für den Massekörper eignen sich in kostengünstiger Weise beispielsweise
die entsprechenden Tragschichten (Planumsschutzschicht, Frostschutzschicht), günstige
rollige oder gebrochene Materialien, Recyclingmaterial ggf. mit Schwergewichtszugabe
sowie in bestimmten Fällen auch eingekapselte kontaminierte Materialien. Die genannten
Materialien werden mit einem Bindemittel, vorzugsweise Zement oder Bitumen, zu der
monolithisch wirkenden Masse verbunden. Der Massekörper ist vorzugsweise unbewehrt,
besitzt jedoch eine Dauerfestigkeit, die etwa im Bereich der Betonklassen B15 bis
B25 liegt. Bereichsweise kann sowohl die Stärke durch Schwergewichtszusätze oder besondere
Dämmaßnahmen reduziert und die Festigkeit beispielsweise durch Einlage von Bewehrung
variiert bzw. erhöht werden.
[0014] Der Unterbau bzw. Untergrund hat im wesentlichen nur noch eine Tragfunktion für die
massive Tragplatte zu übernehmen, ohne daß die Gefahr von Wasserdurchtritten besteht
oder ein komplizierter Schichtenaufbau notwendig ist. Auf aufwendige Entwässerungsmaßnahmen
kann dabei verzichtet werden. Durch die hohe Masse des Systems werden nach dem Prinzip
eines Masse-Feder-Systems auch die dynamischen Belastungen und erzeugten Schwingungen
in Frequenz und Intensität verändert und gedämpft, so daß hierauf gerichtete zusätzliche
Maßnahmen weitgehend entfallen können. Die relativ große Stärke der Tragplatte, die
größer als 0,4 m ist und etwa in einem Bereich von 0,4 m bis 1,4 m, und vorzugsweise
bei etwa 0,7 m liegt, erfordert keine weiteren Frostschutzmaßnahmen und macht die
bei anderen Systemen notwendige Planumsschutzschicht und/oder Frostschutzschicht überflüssig.
[0015] Die mit der erfindungsgemäßen Gleisanlage zu erzielenden Systemsteifigkeiten können
variiert und an die Elastizitätswerte anderer Gleisanlagenarten angeglichen werden,
so daß Systemübergänge auf andere Gleisanlagen speziell bei Brücken oder Tunneln keine
Probleme aufwerfen und keine speziellen Konstruktionen erfordern.
[0016] In bevorzugter Ausgestaltung ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß auf der Tragplatte
außenseitige, nach oben vorstehende Randkappen angeordnet sind, die mit der Tragplatte
einen das Schotterbett aufnehmenden rinnenförmigen Tragkörper bilden. Bei zweigleisigen
Anlagen kann auf der Oberseite der Tragplatte zwischen den Gleisen auch eine nach
oben vorstehende Mittelkappe ausgebildet sein, so daß jedem Gleis ein eigener rinnenförmiger
Tragkörper zugeordnet ist. Auch bei der erfindungsgemäßen Gleisanlage sind die Schwellen
in bzw. auf einem Schotterbett gelagert. Die Formbeständigkeit des Schotterbettes
wird durch den oder die formhaltenden, rinnenförmigen Tragkörper gestützt, so daß
übermäßige Setzungen des Schotterbettes oder dessen Ausweichen in Querrichtung vermieden
werden können. Insbesondere können die aus dem Schienenbetrieb speziell bei hohen
Geschwindigkeiten resultierenden Quer- bzw. Seitenkräfte durch die Randkappen und/oder
die Mittelkappe aufgenommen werden. Der massive rinnenförmige Tragkörper ist sehr
störungsunanfällig und bringt somit nur geringe Unterhaltskosten mit sich. Er wirkt
über den gesamten Querschnitt der Gleisanlage und ermöglicht somit eine einfache Entwässerung.
Es hat sich gezeigt, daß spezielle Anforderungen an den Unterbau oder hinsichtlich
Schwingungsbelastungen bei der erfindungsgemäßen Gleisanlage nicht zu stellen sind.
Die Randkappen und/oder die Mittelkappe können in ihrer Höhe variieren und bei Bedarf
auf die maximale Querneigung der Gleise bzw. die auftretenden Seitenkräfte aufgerichtet
sein.
[0017] Da die Schwellen weiterhin in einem Schotterbett gelagert sind, kann die Schienenlage
bei Bedarf in einfacher Weise korrigiert werden, wie es auch bei dem bekannten Schotteroberbau
der Fall ist. Die massive Tragplatte wird unterhalb des Schotterbettes bestehender
bzw. neu zu bauender Strecken auf Erdbauabschnitten, also unterhalb des Planums im
Regelquerschnitt von Eisenbahnstrecken eingebaut und ersetzt dort vorzugsweise die
Planumsschutzschicht und die Frostschutzschicht.
[0018] Die Randkappen und/oder die Mittelkappe können entweder an die Tragplatte einstückig
angeformt oder auch als separate vorgefertigte Bauteile ausgebildet sein, die dann
an der Tragplatte befestigt werden. Vorzugsweise wird zuerst die massive Tragplatte
in Ortbeton als im wesentlichen kontinuierliches Band ausgebildet, woraufhin die Randkappen
und/oder die Mittelkappe in Ortbetonausführung über eine formschlüssige Verbindung
mit der Tragplatte verbunden werden. Es ist jedoch auch möglich, die als Fertigteil
hergestellten Randkappen und/oder die Mittelkappe mit der Tragplatte zu verdübeln.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die innere Wandung
der Randkappen und/oder der Mittelkappe derart geneigt ist, daß sie einen sich zum
freien Ende hin verjüngenden Querschnitt besitzen. Die dem Gleis zugewandte Seite
der Randkappen und/oder der Mittelkappe ist auf diese Weise in der Neigung so gestaltet,
daß sie der Richtung der in dem Schotter entstehenden Kräfte möglichst flächig senkrecht
entgegen wirken kann.
[0020] Die Höhe der Randkappen und/oder der Mittelkappe bemißt sich nach der einzurichtenden
Schotterbettstärke und dabei in der Geometrie des Gesamtquerschnitts derart, daß die
Stützfunktion des Schotterbettes und die Querkraftaufnahme auch bei maximaler Überhöhung
des Schienenstranges gewährleistet ist.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das Schotterbett zur
Erhöhung der Seitenstabilität des Schotters und für den Erschütterungsschutz in sich
zumindest teilweise verklebt ist. Der verklebte Schotterkörper stellt in Verbindung
mit der massiven Tragplatte und den seitlich stützenden Randkappen und/ oder der Mittelkappe
ein stabiles kräfte- und formbeständiges Gesamtsystem dar. Der verfestigte und querkraftbeständige
verklebte Schotterkörper kann bei Setzungen des Untergrundes oder Unterbaus jederzeit
nach mechanischem Aufbrechen neu geformt werden, so daß die Schienen in ihrer Lage
und Ausrichtung nachjustiert werden können.
[0022] Die Tragplatte und die Randkappen und/oder die Mittelkappe bestehen üblicherweise
aus Beton, insbesondere B15 oder B25, wobei gegebenenfalls auch aufbereitete Zuschlagstoffe,
Recyclingmaterial oder gegebenenfalls aufbereitete, eingekapselte und geeignete kontaminierte
Materialien sowie andere Bindemittel als Zement, beispielsweise Bitumen, zur Herstellung
der Tragplatte Verwendung finden können. Die Oberfläche der Tragplatte ist weitestgehend
geschlossen und wasserableitend. Bei Bedarf kann zwischen dem Schotterbett und dem
Tragkörper, d.h. der Tragplattenoberfläche und den inneren Wandungen der Randkappen
und/oder der Mittelkappe eine Unterschottermatte eingelegt werden. Die Möglichkeit,
nur Teilverklebungen des Schotterbettes vorzunehmen und Unterschottermatten unter
und seitlich des Schotters einzulegen, eröffnet den Weg zu einem weichen, federnden
Gesamtsystem mit variierbarer Federwirkung.
[0023] In Weichenbereichen werden lediglich die Randkappen und/oder die Mittelkappe im Bereich
der durchlaufenden Schwellensätzen unterbrochen. Auf diese Weise ist ein unkompliziertes
weichengeeignetes Gleisanlagensystem geschaffen.
[0024] Die massive, vorzugsweise einstückige Ausgestaltung der Tragplatte mit den seitlichen
Randkappen und/oder der Mittelkappe und die damit erzielte Verbundwirkung kommt über
den Querschnitt einer eingleisigen oder zweigleisigen Strecke einem entsprechenden
Trog oder Kanal gleich, in dem das Schotterbett, das gegebenenfalls zu einem stabilen
Schotterkörper verklebt ist, paßgenau und in formstabiler Weise aufgenommen ist. Bei
einer zweigleisigen Strecke kann durch die Randkappen in Zusammenwirken mit der Mittelkappe
eine entsprechende Trog- oder Kanalwirkung für jedes Gleis vorgesehen sein. In Weiterbildung
der Erfindung ist vorgesehen, daß zumindest die Oberseite der Tragplatte eine Querneigung
besitzt, die etwa 1:20 betragen sollte. Bei eingleisigen Strecken kann eine einseitige
Neigung vorgesehen sein. Bei zweigleisigen Strecken sollte vorgesehen sein, daß die
Oberseite der Tragplatte ausgehend von deren Längsmittelebene zu beiden Seiten eine
abfallende Querneigung besitzt, so daß eine sogenannte Dachneigung verwirklicht ist.
Die Querneigung der Oberseite der Tragplatte stellt eine Wasserableitung an der Tragplatte
zu den Seiten der Gleisanlage sicher. Die lückenlose Überdeckung des Unterbaus durch
die Tragplatte bietet für diesen einen sicheren Schutz vor eindringendem Wasser.
[0025] Die massive Ausgestaltung der Tragplatte sowie der Randkappen bietet die Möglichkeit,
auch andere streckenbegleitende Ausrüstungen wie beispielsweise Schallschutzwände,
Kabelkanäle etc. an dem Tragkörper zu montieren. Insbesondere ist vorgesehen, daß
auf der im wesentlichen ebenen Oberseite der Randkappen und/oder der Mittelkappe eine
Schallschutzwand angeordnet ist. Die Randkappen und/oder die Mittelkappe können somit
als Auflager für die Schallschutzwand dienen, wobei sie vorzugsweise mit Köchern für
die Aufnahme der Halterungen der Schallschutzelemente ausgerüstet werden. Alternativ
wird die Ausbildung der Köcher so vorgenommen, daß sie in die Tragplatte hinein oder
bei Bedarf für eine Tiefgründung durch die Tragplatte hindurch reichen können. Um
die Schallschutzwand in optimaler Entfernung von der Schiene bzw. der Schallquelle
anordnen zu können, kann vorgesehen sein, die Randkappen und/oder die Mittelkappe
gegebenenfalls zu verbreitern.
[0026] Dabei können die Randkappen und/oder die Mittelkappe als Gründungsbalken für die
Schallschutzwände ausgebildet sein, was den Vorteil mit sich bringt, daß die Randkappen
und/oder die Mittelkappe mit relativ geringer Breite als kontinuierliches Bauteil
über die gesamte Länge der Gleisanlage ausgebildet sein können, während sie in den
Abschnitten, in denen die Anordnung einer Schallschutzwand notwendig ist, als Gründungsbalken
die optimale Entfernung der Schallschutzwand von der Schiene sicherstellt. Auf diese
Weise kann auch die Höhe der Schallschutzwand gering gehalten bzw. optimiert werden,
was kostenmäßig vorteilhaft ist. Darüber hinaus kann die Schallschutzwand somit außerhalb
des für die Züge freizuhaltenden Lichtraumprofils gehalten werden.
[0027] Die Schallschutzwand kann in bekannter Weise in Stahloder Betonausführung erstellt
werden und besitzt vorzugsweise in bestimmten Abständen angeordnete Durchgangsmöglichkeiten.
[0028] Es ist bekannt, daß bei schienengebundenen Fahrzeugen die hauptsächliche Schallquelle
im Rad-Schienen-Bereich liegt. Um eine gute Schallabsorption zu erreichen, ist in
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die Schallschutzwand auf der dem Gleis
zugewandten Seite geneigte, die Schallwellen auf das Schotterbett richtende Reflexionsflächen
besitzt. Die auf das Schotterbett gerichteten Schallwellen werden aufgrund der dortigen
ungleichmäßig strukturierten Oberfläche ungerichtet bzw. in viele verschiedene Richtung
reflektiert und auf diese Weise absorbiert. Vorzugsweise werden die Reflexionsflächen
von einer Vielzahl geneigter Teilflächen gebildet, wobei diese unterschiedliche Neigungen
besitzen können, um die von der Schallquelle Rad-Schiene ausgehenden Schallwellen
wirkungsvoll auf das absorbierende Schotterbett richten zu können.
[0029] Um das sich aufgrund der Querneigung der Oberseite der Tragplatte an einer oder an
beiden Seiten des rinnenförmigen Tragkörpers ansammelnde Wasser abführen zu können,
ist vorzugsweise vorgesehen, daß in den Randkappen und/ oder der Mittelkappe querverlaufende
Abflußkanäle ausgebildet sind, die über die Gleislänge in beliebigen Abständen angeordnet
sind. Vorzugsweise sollten in der Tragplatte oder den Randkappen und/oder der Mittelkappe
querverlaufende Kabelkanäle ausgebildet sein.
[0030] Die erfindungsgemäße Gleisanlage kann entweder mit einem bekannten, längs der Gleisanlage
verlaufenden, erdverlegten Kabelkanal versehen sein, es ist jedoch auch möglich, die
in Längsrichtung verlaufenden Kabelkanäle in den Tragkörper zu integrieren oder an
diesem anzubringen. Die Kabelkanäle sind in bekannter Weise mittels einer Abdeckung
verschlossen.
[0031] Vorzugsweise lagern die Randkappen auf der gleisabgewandten Seite den längsverlaufenden
Kabelkanal bekannter Form, der entweder einstückig mit den Randkappen ausgebildet
sein kann oder an diesen befestigt ist. Letzteres kann beispielsweise durch einen
an der Randkappe ausgebildeten seitlich vorstehenden Kragarm erreicht werden, auf
den der Kabelkanal aufgesetzt ist. Die Oberseiten der Randkappe und des zugeordneten
Kabelkanals sollten zusammen eine durchgehende begehbare Fläche neben dem Gleiskörper
bilden. Alternativ oder zusätzlich können die Kabelkanäle auch in die Mittelkappe
integriert sein.
[0032] Der Massekörper besitzt zumindest auf seiner Oberseite eine Neigung von vorzugsweise
1:20, was beispielsweise durch Ausgestaltung des Massekörpers mit einem parallelogramm-artigen
Querschnitt erreicht werden kann. Bei eingleisigen Strecken ist eine einseitige Neigung
ausreichend, während zur Erzielung einer ausreichenden Wasserableitung bei zweigleisigen
Strecken eine Dachneigung vorgesehen sein sollte.
[0033] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
- Figur 1:
- den Querschnitt einer Gleisanlage,
- Figur 2:
- einen Querschnitt einer modifizierten Gleisanlage,
- Figur 3:
- eine ausschnittsweise Seitenansicht einer Gleisanlage,
- Figur 4:
- eine erste Ausführungsform für einen Kabelkanal,
- Figur 5:
- eine zweite Ausführungsform für einen Kabelkanal,
- Figur 6:
- eine dritte Ausführungsform für einen Kabelkanal,
- Figur 7:
- ein Ausführungsbeispiel für eine Schallschutzwand und
- Figur 8:
- einen erfindungsgemäßen Massekörper.
[0034] Gemäß Figur 1 umfaßt eine Gleisanlage 10 für eine zweigleisige Eisenbahnstrecke einen
massiven Tragkörper 20, der eine auf einem Unterbau bzw. dem Erdboden 11 aufgelagerte
massive Tragplatte 21 und daran angebrachte, seitliche, nach oben vorstehende Randkappen
22 umfaßt. Die Ober- und die Unterseite der Tragplatte 21 besitzen ausgehend von der
Längsmittelebene zu beiden Seiten eine abfallende Querneigung von 1:20, so daß ein
sogenannter dachförmiger Aufbau erreicht ist. Die Randkappen 22 stehen mit einem Vorsprung
in einer Rechtecknut 19 der Tragplatte 21 in Eingriff, so daß eine formschlüssige
Verbindung erreicht ist.
[0035] Wie auf der rechten Seite der Figur 1 zu sehen ist, kann die Randkappe 22 auch mittels
einer Verdübelung 23 an der Tragplatte 21 befestigt sein.
[0036] Die Tragplatte 21 bildet zusammen mit den Randkappen 22 eine trog- oder rinnenförmige
Aufnahme für ein Schotterbett 15. In der rinnenförmigen Aufnahme ist zwischen dem
Schotterbett 15 und der Oberseite der Tragplatte 21 sowie den dem Gleis zugewandten
Wandungen 22a der Randkappen 22 eine Unterschottermatte 16 eingelegt. Das Schotterbett
15 ist gegebenenfalls zur Bildung eines in sich stabilen Schotterkörpers verklebt
und lagert Schwellen 13 sowie Schienen 14 in bekannter Weise. Wie in Figur 1 auf der
rechten Seite gestrichelt angedeutet ist, kann das Gleis und somit das Schotterbett
insbesondere bei gekrümmter Streckenführung eine Querneigung besitzen. In diesem Fall
kann die entsprechende Randkappe zur Stützung des Schotterbettes auf der erhöhten
Seite ebenfalls erhöht sein.
[0037] Um das sich in dem Randbereichen der rinnenförmigen Aufnahme aufgrund der Querneigung
ansammelnde Niederschlagswasser abführen zu können, ist beidseitig im Übergangsbereich
zwischen der Tragplatte 21 und den Randkappen 22 ein querverlaufender Abflußkanal
18 ausgebildet, der zuverlässig für eine Entwässerung sorgt.
[0038] Auf der rechten Seite der Figur 1 ist ein längs der Gleisanlage verlaufender Kabelkanal
17 dargestellt, der in herkömmlicher Weise in das Erdreich eingegraben und mittels
einer Abdeckung verschlossen ist. Alternativ kann jedoch auch der Kabelkanal 17 in
die Randkappe 22 integriert sein, wie auf der linken Seite der Figur 1 dargestellt
ist und später im einzelnen beschrieben wird.
[0039] Die Gleisanlage gemäß Figur 2 entspricht in allen wesentlichen Punkten der Gleisanlage
gemäß Figur 1, jedoch ist hierbei zusätzlich vorgesehen, daß auf der im wesentlichen
ebenen Oberseite 22b der Randkappe 22 eine Schallschutzwand 25 angeordnet und befestigt
ist. Gemäß der Darstellung auf der linken Seite in Figur 2 ist die Schallschutzwand
25 in der gegenüber der Ausführungsform gemäß Figur 1 verbreiterten Randkappe 22 verankert,
während in der Darstellung auf der rechten Seite gemäß Figur 2 seitlich auf der Außenseite
der Randkappe 22 ein Gründungsbalken 12 angebracht ist, in dem ein Gründungsköcher
26 zur Aufnahme von Schallschutzwandkassetten oder -paneelen vorgesehen ist, der wahlweise
mit einer durch die Tragplatte 21 hindurchführenden Tiefgründung 27 verwendet werden
kann.
[0040] In Figur 7 ist ein Ausführungsbeispiel für eine wirkungsvolle Schallschutzwand 25
in Stahlausführung dargestellt. Die Schallschutzwand 25 besteht aus aufeinander zu
befestigenden Einzelpaneelen 25a und 25b, wobei die untere Paneele 25a über eine Fußplatte
28 auf der Randkappe 22 befestigt oder durch Träger in den Köcherfundamenten gehalten
ist.
[0041] Auf der inneren, dem Gleiskörper zugewandten Oberfläche besitzen die Paneelen 25a
und 25b jeweils mehrere geneigte Reflexionsflächen 28a und 28b, deren Flächennormale
im wesentlichen auf das Schotterbett gerichtet ist. Die von der Schallquelle Rad-Schiene
ausgehenden Schallwellen werden von den Reflexionsflächen 28a und 28b in den Bereich
des absorbierenden Schotterbetts reflektiert. Wie Figur 7 zeigt, besitzt die obere
Paneele 25b vier kleinere geneigte Reflexionsflächen 28b, während die untere Paneele
25a zwei größere Reflexionsflächen 25a aufweist, wobei die Reflexionsflächen 28a der
unteren Paneele 25a eine geringere Neigung als die Reflexionsflächen 28b der oberen
Paneele 25b besitzen, um auf diese Weise eine Anpassung an die unterschiedlichen Einfallswinkel
der von der Rad-Schiene-Schallquelle ausgehenden Schallwellen auf die Schallschutzwand
25 zu erreichen.
[0042] Aus der in Figur 3 dargestellten Seitenansicht der Gleisanlage ist zu entnehmen,
daß die Tragplatte 21 als kontinuierliches bandartiges Betonbauteil ausgebildet ist,
an dessen Oberfläche Aussparungen 24 vorgesehen sind, die als quer- verlaufende Kabelkanäle
dienen, die mittels einer Abdeckung verschlossen sein können. Die Randkappen 22 bestehen
aus Betonfertigteilen, die in Längsrichtung der Gleisanlage aneinandergereiht und
unter Anordnung einer Ausgleichslage 29 auf der Tragplatte 21 angeordnet sind. Im
Stoßbereich zwischen zwei Randkappen-Fertigteilen sind Ausnehmungen ausgebildet, die
die querverlaufenden Abflußkanäle 18 bilden.
[0043] Figur 4 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für einen in Längsrichtung der Gleisanlage
verlaufenden Kabelkanal 17. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Randkappe 22
unter Anordnung der Ausgleichslage 29 auf der Tragplatte 21 derart befestigt, daß
zwischen der seitlich äußeren Wand der Tragplatte 21 und der seitlich äußeren Wand
der Randkappe 22 eine nach innen weisende Abstufung gebildet ist, auf der der Kabelkanal
17 unter Zwischenschaltung einer Ausgleichsschicht 30 angeordnet ist. Der Kabelkanal
17 besteht in bekannter Weise aus einem nach oben offenen U-förmigen Rinnenkörper
17a, der mittels eines Deckels 17b verschließbar ist. Der Kabelkanal 17 kann in nicht
näher dargestellter Weise an der Tragplatte 21 oder der Randkappe 22 befestigt sein.
Im montierten Zustand schließt die Außenseite des Kabelkanals 17 bündig mit der Außenseite
der Tragplatte 21 ab. Darüber hinaus geht der Deckel 17b bündig in die Oberseite 22b
der Randkappe 22 über.
[0044] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, das in Figur 5 dargestellt ist, ist der
U-förmige Rinnenkörper des Kabelkanals 17 einstückig mit der Randkappe 22 ausgebildet,
wobei wiederum ein den Kabelkanal 17 abdeckender Deckel 17b vorgesehen ist, dessen
Oberfläche bündig mit der Oberseite 22b der Randkappe 22 abschließt.
[0045] Gemäß Figur 6 ist an der Randkappe 22 ein nach außen vorstehender Kragarm 22c angeformt,
auf den der U-förmige Rinnenkörper 17a des Kabelkanals 17 aufgesetzt und in nicht
dargestellter Weise befestigt ist. Der Rinnenkörper 17a ist mit dem Deckel 17b verschließbar,
wobei die Oberseite des Deckels 17b mit der Oberseite 22b der Randkappe 22 bündig
abschließt. Wie in Fig. 6 gestrichelt angedeutet ist, kann am freien Ende des Kragarms
22c ein den Rinnenkörper 17a hintergreifender Vorsprung 22d vorgesehen sein, wodurch
der Rinnenkörper 17a in Querrichtung sicher gehalten ist.
[0046] Die in Figur 8 gezeigte Gleisanlage 110 umfaßt eine zweigleisige Eisenbahnstrecke
mit einer massiven Tragplatte 120 in Form eines Massekörpers, der auf einem Unterbau
bzw. dem Erdboden 111 aufgelagert ist. Die Ober- und Unterseite des Massekörpers 120
besitzen ausgehend von der Längsmittelebene zu beiden Seiten eine abfallende Querneigung
von 1:20, so daß ein dachförmiger Aufbau erreicht ist. Der Massekörper 120 ist unter
Zwischenschaltung einer Dämmatte 116 auf seiner unteren und seinen seitlichen Flächen
vollständig in den Erdboden 111 eingebettet. Seitlich längs des Massekörpers 120 verlaufen
in bekannter Weise Kabelkanäle 117.
[0047] Auf der Oberseite des Massekörpers 120 ist unter Zwischenschaltung einer Unterschottermatte
118 ein Schotterbett 115 in bekannter Weise ausgebildet, das Schwellen 113 sowie Schienen
114 für eine zweispurige Strecke trägt. Mit durchgezogenen Linien ist der Verlauf
des Schotterbettes 115 für einen geraden Streckenabschnitt dargestellt, während gestrichelt
der Verlauf des Schotterbettes für eine gekrümmte Streckenführung angedeutet ist.
[0048] Die Stärke des Massekörpers 120, der vorzugsweise die Planumsschutzschicht und die
Frostschutzschicht ersetzt, ist von den örtlich überwiegend vorhandenen Bodenverhältnissen
und den maßgebenden Erregerfrequenzen abhängig und sollte etwa im Bereich von einem
Meter liegen. Wie Figur 8 zeigt, ist der Massekörper 120 seitlich über das Schotterbett
115 hinausgeführt, so daß die von dem Zug auf das als Feder wirkende Schotterbett
abgegebenen Impulse vollständig in den Massekörper und von diesem nach erfolgter Dämpfung
in den Erdboden übertragen werden.
1. Gleisanlage für schienengebundene Fahrzeuge, insbesondere Eisenbahnen, mit einem Oberbau,
der auf Schwellen (13, 113) gelagerte Schienen (14, 114) und ein die Schwellen (13,
113) unterstützendes Schotterbett (15, 115) aufweist, und mit einem den Oberbau tragenden
Unterbau, der eine das Schotterbett (15, 115) tragende Tragplatte (21, 120) aus Beton
aufweist, die auf einem Erdbauwerk aufgelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tragplatte (21, 120) als kontinuierliches, in Ortbeton hergestelltes Band ausgebildet
ist und eine Stärke von mindestens 0,4 m aufweist.
2. Gleisanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragplatte (21, 120)
eine Stärke im Bereich von 0,4 m bis 1,4 m, vorzugsweise von 0,7 m besitzt.
3. Gleisanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Tragplatte
(21) außenseitige, nach oben vorstehende Randkappen (22) angeordnet sind, die mit
der Tragplatte (21) einen das Schotterbett aufnehmenden rinnenförmigen Tragkörper
(20) bilden.
4. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gleise
vorgesehen sind und daß auf der Oberseite der Tragplatte zwischen den Gleisen eine
nach oben vorstehende Mittelkappe angeordnet ist.
5. Gleisanlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Randkappen (22)
und/oder die Mittelkappe aus Beton bestehen.
6. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Randkappen
(22) und/ oder die Mittelkappe an die Tragplatte (21) angeformt sind.
7. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Randkappen
(22) und/ oder die Mittelkappe als separate Bauteile ausgebildet und an der Tragplatte
(21) befestigt sind.
8. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Wandung (22a) der Randkappen (22) und/oder der Mittelkappe derart geneigt ist, daß
sie einen sich zum freien Ende hin verjüngenden Querschnitt besitzen.
9. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schotterbett
(15, 115) in sich zumindest teilweise verklebt ist.
10. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
die Oberseite der Tragplatte (21, 120) eine Querneigung besitzt.
11. Gleisanlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseite der Tragplatte
(21, 120) ausgehend von deren Längsmittelachse zu beiden Seiten eine abfallende Querneigung
besitzt.
12. Gleisanlage nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Querneigung
etwa 1:20 beträgt.
13. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
dem Schotterbett (15, 115) und der Tragplatte (21, 120) eine Unterschottermatte (16,
116) angeordnet ist.
14. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß auf der
im wesentlichen ebenen Oberseite (22b) der Randkappen (22) und/oder der Mittelkappe
eine Schallschutzwand (25) angeordnet ist.
15. Gleisanlage nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Schallschutzwand (25)
auf der dem Gleis zugewandten Seite geneigte, die Schallwellen auf das Schotterbett
(15) richtende Reflexionsflächen (28a, 28b) besitzt.
16. Gleisanlage nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionsflächen (28a,
28b) unterschiedliche Neigungen besitzen.
17. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß in den
Randkappen (22) und/oder der Mittelkappe quer verlaufende Abflußkanäle (18) ausgebildet
sind.
18. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Tragplatte (21, 120) quer verlaufende Kabelkanäle (24) ausgebildet sind.
19. Gleisanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Randkappen (22) und/oder der Mittelkappe in Längsrichtung verlaufende Kabelkanäle
(17) vorgesehen sind.
20. Gleisanlage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Kabelkanäle (17) in
die Randkappen (22) und/oder die Mittelkappe integriert sind.
1. Track system for rail-bound vehicles, particularly railways, with a permanent way
having rails (14, 114) mounted on sleepers (13, 113) and a ballast bed (15, 115) supporting
the sleepers (13, 113), and with a substructure carrying the permanent way, which
has a concrete support plate (21, 120) carrying the ballast bed (15, 115) and which
is placed on an earthwork, characterized in that the support plate (21, 120) is constructed
as a continuous band made from site concrete and having a thickness of at least 0.4
m.
2. Track system according to claim 1, characterized in that the support plate (21, 120)
has a thickness in the range 0.4 m to 1.4 m, preferably of 0.7 m.
3. Track system according to claim 1 or 2, characterized in that on the support plate
(21) are provided external, upwardly projecting edge caps (22), which with the support
plate (21) form a trough-like support body (20) receiving the ballast bed.
4. Track system according to one of the claims 1 to 3, characterized in that two tracks
are provided and that on the top of the support plate, between the tracks, is located
an upwardly projecting centre cap.
5. Track system according to claim 3 or 4, characterized in that the edge caps (22) and/or
centre cap are made from concrete.
6. Track system according to one of the claims 3 to 5, characterized in that the edge
caps (22) and/or the centre cap are shaped onto the support plate (21).
7. Track system according to one of the claims 3 to 5, characterized in that the edge
caps (22) and/or the centre cap are constructed as separate components and fixed to
the support plate (21).
8. Track system according to one of the claims 3 to 7, characterized in that the inner
wall (22a) of the edge caps (22) and/or the centre cap slopes in such a way that they
have a cross-section tapering towards the free end.
9. Track system according to one of the claims 1 to 8, characterized in that the ballast
bed (15, 115) is at least partly bonded in itself.
10. Track system according to one of the claims 1 to 9, characterized in that at least
the top of the support plate (21, 120) has a transverse slope.
11. Track system according to claim 10, characterized in that the top of the support plate
(21, 120) has a falling transverse slope to either side, starting from the median
longitudinal axis thereof.
12. Track system according to claim 10 or 11, characterized in that the transverse slope
is approximately 1:20.
13. Track system according to one of the claims 1 to 12, characterized in that an underballast
mat (16, 116) is placed between the ballast bed (15, 115) and the support plate (21,
120).
14. Track system according to one of the claims 1 to 13, characterized in that a soundproofing
wall (15) is placed on the substantially planar top (22b) of the edge cap (22) and/or
the centre cap.
15. Track system according to claim 14, characterized in that on the side facing the track,
the soundproofing wall (25) has reflection surfaces (28a, 28b) directing the sound
waves onto the ballast bed.
16. Track system according to claim 15, characterized in that the reflection surfaces
(28a, 28b) have different slopes.
17. Track system according to one of the claims 1 to 16, characterized in that transversely
directed drain channels (18) are formed in the edge caps (22) and/or the centre cap.
18. Track system according to one of the claims 1 to 17, characterized in that transversely
directed cable ducts (24) are formed in the support plate (21, 120).
19. Track system according to one of the claims 1 to 18, characterized in that longitudinally
directed cable ducts (17) are provided on the edge caps (22) and/or the centre cap.
20. Track system according to claim 19, characterized in that the cable ducts (17) are
integrated into the edge caps (22) and/or the centre cap.
1. Voie pour véhicules ferroviaires, en particulier chemins de fer, comprenant une superstructure
présentant des rails (14,114) installés sur des traverses (13,113) et un lit de ballast
(15,115) soutenant les traverses (13,113), et une infrastructure portant la superstructure,
présentant une plaque de base (21,120) en béton portant le lit de ballast (15,115)
supportée par une préparation de sol, caractérisée en ce que la plaque de base (21,20)
est conformée selon une bande continue en béton coulé sur place d'une épaisseur d'au
moins 0,4 m.
2. Voie ferrée selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'épaisseur de la plaque
de base (21,120) correspond à des valeurs situées entre 0,4 m à 1,4 m, de préférence
0,7 m.
3. Voie ferrée selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que des fermetures de
bordure (22) extérieures et en saillie vers le haut sont disposées sur la plaque de
base (21), formant avec la plaque de base (21) un corps support (20) en forme de gouttière
recevant le lit de ballast.
4. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que
deux rails sont prévus et en ce qu'une bordure médiane en saillie vers le haut est
disposée sur la face supérieure de la plaque de base entre les rails.
5. Voie ferrée selon la revendication 3 ou 4, caractérisée en ce que les fermetures de
bordure (22) et/ou la bordure médiane sont en béton.
6. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 3 à 5, caractérisée en ce que
les fermetures de bordure (22) et/ou la bordure médiane sont formées sur la plaque
de base (21).
7. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 3 à 5, caractérisée en ce que
les fermetures de bordure (22) et/ou la bordure médiane sont réalisées en blocs de
construction séparés et fixés sur la plaque de base (21).
8. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 3 à 7, caractérisée en ce que
la paroi intérieure (22a) des fermetures de bordure (22) et/ou de la bordure médiane
est inclinée de manière telle qu'en direction de l'extrémité libre, leur section se
rétrécit.
9. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisée en ce qu'au
moins une partie des éléments constituant le lit de ballast (15,115) sont solidarisés
entre eux.
10. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisée en ce que
la face supérieure de la plaque de base (21,120) au moins présente une rampe latérale.
11. Voie ferrée selon la revendication 10, caractérisée en ce que la face supérieure de
la plaque de base (21,120) présente une rampe latérale inclinée à partir de son axe
médian longitudinal vers les deux côtés.
12. Voie ferrée selon la revendication 10 ou 11, caractérisée en ce que l'inclinaison
de la rampe latérale est d'environ 1:20.
13. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 12, caractérisée en ce qu'une
couche sous-ballast (16,116) est disposée entre le lit de ballast (15,115) et la plaque
de base (21,120).
14. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 13, caractérisée en ce qu'une
paroi anti-bruit (25) est disposée sur la face supérieure (22b) sensiblement plane
des fermetures de bordure (22) et/ou de la bordure médiane.
15. Voie ferrée selon la revendication 14, caractérisée en ce que la paroi anti-bruit
(25) comporte sur la face en regard du rail des surfaces de réflexion (28a,28b) inclinées
dirigeant les ondes sonores sur le lit de ballast (15).
16. Voie ferrée selon la revendication 15, caractérisée en ce que les surfaces de réflexion
(28a,28b) ont des inclinaisons différentes.
17. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 16, caractérisée en ce que
des canaux transversaux d'écoulement (18) sont conformés dans les fermetures de bordure
(22) et/ou dans la bordure médiane.
18. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 17, caractérisée en ce que
des caniveaux pour câbles électriques (24) transversaux sont conformés dans la plaque
de base (21,120).
19. Voie ferrée selon l'une quelconque des revendications 1 à 18, caractérisée en ce que
des caniveaux pour câbles électriques (17) s'étendant longitudinalement sont prévus
au niveau des fermetures de bordure (22) et/ou de la bordure médiane.
20. Voie ferrée selon la revendication 19, caractérisée en ce que les caniveaux pour câbles
électriques (17) sont intégrés dans les fermetures de bordure (22) et/ou dans la bordure
médiane.