[0001] Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur Bearbeitung von Gegenständen gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiges Werzeug ist bereits aus der DE 41 01 284 C2 und aus der US 4,005,016
bekannt. Dort werden Handwerkzeuge mit mehr als einem Kniehebel beschrieben, die jedoch
relativ kompliziert aufgebaut sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug der eingangs genannten Art
zu schaffen, das einen einfachen Aufbau besitzt.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe ist dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 zu entnehmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
dargestellt.
[0005] Ein Werkzeug nach der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß der Kniehebelmechanismus
mindestens drei in Reihe liegende Gelenkglieder aufweist, wobei ein mittleres Gelenkglied
um eine zwischen seinen Enden liegende Achse drehbar und die Achse in einer im Werkzeugkörper
liegenden Führungsbahn verschiebbar ist, die in Längsrichtung des Kniehebelmechanismus
verläuft. Das Werkzeug weist somit einen relativ einfachen Aufbau auf, wobei trotz
des einfachen Aufbaus ein vergleichsweise langer Hub des Kniehebelmechanimus bei verbessertem
Kraft/Weg-Verhältnis erzielt wird.
[0006] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das mittlere Gelenkglied
mittels einer Antriebseinrichtung um eine Achse gedreht, wodurch der Kniehebelmechanismus
in einfacher Weise in Längsrichtung der Bearbeitungsstation gestreckt und zusammengezogen
werden kann.
[0007] Dabei kann die Antriebseinrichtung als Antriebshebel ausgebildet sein, der mit dem
mittleren Gelenkglied gekoppelt ist. Mit ihm läßt sich bei vergleichsweise kleiner
Antriebskraft ein relativ großes Antriebsmoment auf den Kniehebelerzeugen. Als Antriebseinrichtung
könnte aber auch ein Motor eingesetzt werden, dessen Welle direkt mit dem mittleren
Gelenkglied durch dessen mittig liegende Achse gekoppelt ist, um dadurch den Kniehebelmechanismus
motorbetrieben zu strecken und zusammenzuziehen, was den Einsatz des Werkzeugs in
der automatisierten Fertigung ermöglicht. Denkbar wäre auch eine Kopplung des Motors
mit dem als Antriebseinrichtung dienenden Antriebshebel.
[0008] Für den Fall, daß die Antriebseinrichtung als Antriebshebel ausgebildet ist, können
Antriebshebel und mittleres Gelenkglied in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
auch einstückig miteinander verbunden sein, was in der Massenproduktion Vorteile mit
sich bringt, da dann das mittlere Gelenkglied nicht separat gefertigt zu werden braucht.
[0009] Nach einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung gehen der Werkzeugkörper und
der Antriebshebel jeweils in Handgriffe über. Dadurch kann das erfindungsgemäße Werkzeug
als Handwerkzeug verwendet werden, wodurch sich seine Einsatzmöglichkeiten erweitern.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung erstrecken sich die Handgriffe im wesentlichen
in einer Richtung quer zur Längsrichtung des Kniehebelmechanismus, wodurch sich ein
kompakterer Aufbau des Werkzeugs ergibt. Damit ist sein Einsatz auch in engen Räumen
möglich.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht des Werkzeugs;
- Fig. 2
- den Werkzeugkörper des Werkzeugs mit einem daran angebrachten Handgriff: und
- Fig. 3
- einen als weiteren Handgriff ausgebildeten Antriebsmechanismus.
[0012] Fig. 1 zeigt ein Werkzeug in Übereinstimmung mit der Erfindung zur Bearbeitung von
Gegenständen. Das Werkzeug besteht im wesentlichen aus einem Gerätekörper 1, einer
Bearbeitungsstation 2, einem Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3, wobei die Einrichtungen
2 und 3 im Gerätekörper 1 untergebracht sind, sowie aus einer handgriffartigen Antriebseinrichtung
4 zum Antrieb des Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3.
[0013] Der Kniehebelmechanismus 3 enthält drei in Reihe geschaltete Gelenkglieder 5, 6,
7 und vier Gelenkpunkte 8, 9, 10, 11 und ist im Gelenkpunkt 8 mittels eines ersten
Zapfens 12 am Gerätekörper 1 angelenkt. Das mittlere Gelenkglied 6 ist dabei um eine
Achse 13 drehbar, die mittig zwischen den Endpunkten am Gelenkglied 6 befestigt ist.
Mit seinem einen Ende ist das mittlere Gelenkglied 6 im Gelenkpunkt 9, der von einem
zweiten Zapfen 14 gebildet ist, an das nicht starr mit dem Gerätekörper 1 verbundene
Ende des mittels einer ersten starren Lasche 15 gebildeten Gelenkglieds 5 angelenkt.
Mit seinem anderen Ende ist das mittlere Gelenkglied 6 dagegen mittels eines dritten
Zapfens 16 am Gelenkpunkt 10 an ein Ende des Gelenkglieds 7, das durch eine zweite
starre Lasche 17 gebildet ist, angelenkt.
[0014] Im Gegensatz zu den mittels der starren Laschen 15 und 17 gebildeten Gelenkgliedern
5 und 7 ist das Gelenkglied 6 durch eine Strecke S auf einem Antriebshebel 18 ausgebildet
und mit diesem einstückig verbunden. Dieser Antriebshebel 18, der im bevorzugten Ausführungsbeispiel
in einen schwenkbaren Handgriff 19 übergeht, bildet die Antriebseinrichtung 4 für
den Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3, mittels der das Strecken und Zusammenziehen des
Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3 erfolgt. Die Schwenkachse des Handgriffs 19 ist die
Achse 13.
[0015] Mit dem Gerätekörper 1 ist ein weiterer Handgriff 20 einstückig verbunden, derart,
daß bei offener Handgriffstellung der Handgriffe 19, 20 nur die Gelenkglieder 5 und
7 in, wesentlichen parallel zueinander liegen, während sich bei geschlossener Handgriffstellung
alle drei Gelenkglieder 5, 6, 7 im wesentlichen in einer Linie in Richtung der Längsachse
des Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3 befinden. Desweiteren bleiben beim Übergang aus
dem offenen in den geschlossenen Zustand der Handgriffe 19, 20 die Gelenkglieder 5
und 7 im wesentlichen immer parallel zueinander.
[0016] Der oben beschriebene Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3 dient zum Antrieb eines ersten
Bearbeitungsbackens 21, der sich in der Bearbeitungsstation 2 befindet und über ein
Verbindungsglied 22 mit dem anderen Ende des Gelenkglieds 7 im Gelenkpunkt 11, der
mittels eines vierten starren Zapfens 23 gebildet ist, gelenkig verbunden ist. Dabei
ist das Verbindungsglied 22 in einer Führung 24 in eine Richtung gleitend verschiebbar,
die im wesentlichen gleich der Längsrichtung des Kniehebelmechanismus 3 ist. Der Bearbeitungsbacken
21 ist vorzugsweise austauschbar und mit der Achse des Verbindungsglieds 22 drehbar
gekoppelt. Ferner gehört zur Bearbeitungsstation 2 ein weiterer und vorzugsweise austauschbarer
zweiter Bearbeitungsbacken 25, der mit dem Gerätekörper 1 gekoppelt und in einem Punkt
26 am Gerätekörper 1 drehbar gelagert ist. Ein zwischen die Bearbeitungsbacken 21,
25 gebrachter Gegenstand kann durch entsprechende Ausführungsformen der Bearbeitungsbacken
21, 25 auf geeignete Weise, z. B. quetschend oder schneidend, bearbeitet werden, da
sich durch die Streckung und das Zusammenziehen des zwischen der Bearbeitungsstation
2 und dem Gelenkpunkt 8 liegenen Mehrfach-Kniehebelmechanimus 3 der erste Bearbeitungsbacken
21 auf dem zweiten Bearbeitungsbacken 25 in der Führung 24 kontrolliert zu-/wegbewegt.
Der Backen 25 kann an einer Lasche 26a gelagert sein, die am vorderen Ende des Werkzeugs
1 lösbar befestigt ist.
[0017] Wie in Fig. 1 weiter dargestellt, ist der Handgriff 19 durch eine erste Zugfeder
27 belastet, durch die der Handgriff 19 nach Erreichen der geschlossenen Stellung
der Handgriffe 19, 20 wieder in seine Ausgangsposition zurückgebracht wird. Das eine
Ende der Zugeder 27 ist dabei mit dem Gerätekörper 1 fest gekoppelt, während ihr anderes
Ende mit einem oberen Teil des Handgriffs 19 verbunden ist. Mittels einer zweiten
Zugfeder 28, eines mit dem freien Ende der Zugfeder 28 gekoppelten Ratschenglieds
29 und eines Zahnkranzes 30 am oberen Teil des Handgriffs 19 kann der Handgriff 19
stufenweise in die geschlossene Handgriffstellung gebracht werden, ohne daß er durch
die Zugfeder 27 vor Erreichen der geschlossenen Handgriffstellung in die offene Handgriffstellung
zurückgebracht wird. Das andere Ende der Zugfeder 28 ist vorzugsweise mit dem Gerätekörper
1 stationär gekoppelt.
[0018] Das Ratschenglied 29 ist mit dem Gerätekörper 1 stationär drehbar gekoppelt und vorzugsweise
so ausgebildet, daß es in die Lücken des Zahnkranzes 30 am oberen Teil des Handgriffs
19 einrastet, wodurch ein Zurückfedern des Handgriffs 19 mittels der Zugfeder 27 verhindert
wird. Der linke Teil des Zahnkranzes 30 ist so gestaltet daß erst nach Erreichen der
geschlossenen Handgriffstellung das Ratschenglied 29 nicht mehr in die Lücken des
Zahnkranzes 30 einrastet, wodurch sowohl das Ratschenglied 29 als auch der Handgriff
19 in seine Ausgangsposition zurückgebracht werden.
[0019] Fig. 2 zeigt ein Seitenteil 31 des Gerätekörpers 1 gemäß der Erfindung, mit dem ein
erster Teil 32 des Handgriffs 20 einstückig verbunden ist, wobei der Gerätekörper
1 und der Handgriff 20 aus zwei solchen Seitenteilen 31 gebildet sind, die in einem
vorbestimmten Abstand mittels Abstandshalter 33 bis 40 im wesentlichen parallel zueinander
angeordnet sind.
[0020] Das Seitenteil 32 enthält eine Bohrung 41, die den den Gelenkpunkt 8 bildenden Zapfen
12 drehbar aufnimmt, wobei der Zapfen 12 ähnlich wie die Zapfen 14, 16 und 23 länger
sein muß als der Abstand der äußeren Oberflächen der den Gerätekörper 1 bildenden
Seitenteile 32.
[0021] Die erste starre Lasche 15, die das Gelenk 5 bildet, ist außen jeweils an beiden
Seiten des Gerätekörpers 1 an ihrem einen Ende mit dem Zapfen 12 drehbar gekoppelt,
wobei ein Herunterrutschen der starren Lasche 15 mittels Sicherungsringen 12a an beiden
Seiten des Gerätekörpers 1 verhindert wird. Aufgleiche Weise sind auch die Zapfen
14, 16 und 23 mit den starren Laschen 15 und 17 gekoppelt.
[0022] Fig. 2 verdeutlicht, daß der Zapfen 14 in einer durch ein Langloch 42 gebildeten
Führung kontrolliert bewegbar ist, wobei das Langloch 42 Bestandteil eines Hohlraums
43 eines Seitenteils 32 ist. Auf ähnliche Weise wird der Zapfen 16 in einem in den
Hohlraum 43 mündenden Langloch 44 geführt.
[0023] Zwischen dem Langloch 42 und dem Langloch 44 am linken Teil des Hohlraums 43 ist
in Längsrichtung zum Kniehebelmechanimus 3 für die Achse 13 eine Führung 45 realisiert,
die die beiden Langlöcher 42 und 44 miteinander verbindet und ebenfalls Bestandteil
des Hohlraums 43 ist.
[0024] Der Hohlraum 43 enthält weiter ein Langloch 46, das die Führung 24 für das mit dem
ersten Bearbeitungsbacken 21 gekoppelten Verbindungsglied 22 darstellt, sowie ein
Langloch 47, welches Platz für die Bearbeitungsstation 2 bereitstellt.
[0025] Fig. 3 zeigt ein plattenartiges Seitenteil 48 des Handgriffs 19. Das mittlere Gelenkglied
6 ist mittels einer Strecke S im oberen Bereich des Seitenteils 48 ausgebildet. Wie
in Fig. 3 zu sehen, befindet sich an beiden Enden der Strecke S jeweils eine Bohrung
49 bzw. 50, die die Zapfen 14 und 16, die die Gelenkpunkte 9 und 10 bilden, aufnehmen.
Zwischen den Bohrungen 49 und 50 befindet sich in einer Linie zu diesen eine dritte
Bohrung 51, die die Achse 13 aufnimmt, die mit Hilfe von Sicherungsringen vor Herausrutschen
aus der Bohrung 51gesichert ist.
[0026] Der bewegbare Handgriff 19 ist aus zwei solchen Seitenteilen 48 gebildet, die in
einem vorherbestimmten Abstand zueinander angeordnet sind, wobei der Abstand der äußeren
Oberflächen der den bewegbaren Handgriff 19 bildenden Seitenteile 48 vorzugsweise
kleiner oder gleich dem Abstand der inneren Oberflächen der den Gerätekörper 1 bildenden
Seitenteile 31 ist, so daß sich der obere Teil des bewegbaren Handgriffs 19 innerhalb
des Gerätekörpers 1 befindet.
[0027] Das Werkzeug kann auf vielfältige Weise durch entsprechende Ausgestaltung der Arbeitsbacken
in der Bearbeitungsstation 2 eingesetzt werden. So könnte bei Ausgestaltung der Arbeitsbacken
als Schneideelemente das Werkzeug als Schneidwerkzeug verwendet werden.
[0028] Eine weitere Einsatzmöglichkeit des Werkzeugs könnte das Quetschen von Gegenständen
in der Bearbeitungsstation sein, z. B. das Aufquetschen von Kabelschuhenund Leiterenden.
1. Werkzeug zum Bearbeiten von Gegenständen, mit einem eine Bearbeitungsstation (2) aufnehmenden
Werkzeugkörper (1), einem zwischen dem Werkzeugkörper (1) und der Bearbeitungsstation
(2) liegendem Kniehebelmechanismus (3) zum Antrieb der Bearbeitungsstation (2), und
einer Antriebseinrichtung (4) zur Streckung und Kontraktion des Kniehebelmechanismus
(3), dadurch gekennzeichnet, daß der Kniehebelmechanismus mindestens drei in Reihe liegende Gelenkglieder (5,
6, 7) aufweist; ein mittleres der Gelenkglieder (5, 6, 7) um eine zwischen seinen
Enden liegende Achse (13) drehbar ist, und die Achse (13) in einer im Werkzeugkörper
(1) liegenden Führungsbahn (45) verschiebar ist, die in Längsrichtung des Kniehebelmechanismus
(3) verläuft.
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mittlere Gelenkglied (6) durch die Antriebseinrichtung (4) um die Achse
drehbar ist.
3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung ein mit dem mittleren Gelenkglied (6) gekoppelter Antriebshebel
(18) ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das mittlere Gelenkglied (6) und der Antriebshebel (18) einstückig miteinander
verbunden sind.
5. Werkzeug nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeugkörper (1) und der Antriebshebel (18) jeweils in einen Handgriff
(19, 20) übergehen.
6. Werkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beide Handgriffe ( 19, 20 ) sich im wesentlichen in einer Richtung quer zur
Längsrichtung des Kniehebelmechanismus (3) erstrecken.