(19)
(11) EP 0 838 571 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.04.1998  Patentblatt  1998/18

(21) Anmeldenummer: 97115389.5

(22) Anmeldetag:  05.09.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 3/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV RO SI

(30) Priorität: 23.10.1996 DE 19643693

(71) Anmelder: Norsk Hydro ASA
0257 Oslo 2 (NO)

(72) Erfinder:
  • Schulz, Harald, Dr.
    86381 Krumbach (DE)

(74) Vertreter: Dziewior, Joachim, Dipl.-Phys. Dr. et al
Ensingerstrasse 21
89073 Ulm
89073 Ulm (DE)

   


(54) Wärmegedämmtes Verbundprofil, insbesondere für Rahmen von Türen, Fenstern, Fassadenelementen oder dergl.


(57) Das wärmegedämmte Verbundprofil ist insbesondere für Rahmen von Türen, Fenstern, Fassadenelementen oder dergl. vorgesehen. Es besteht aus einem außenseitigen sowie einem innenseitigen Metallprofil (1,2) sowie mindestens einem diese Metallprofile (1,2) unter Bildung einer Wärmedämmbrücke miteinander verbindenden Isoliersteg (3). Der Isoliersteg (3) greift mit in Längsrichtung sich erstreckenden, vorzugweise schwalbenschwanzförmig verbreiterten, einen Fuß (4) bildenden Endabschnitten in entsprechend hinterschnittene Aufnahmenuten (5) an den Metallprofilen (1,2). Die Endabschnitte sind an ihrer den Metallprofilen (1,2) zugewandten Stirnseite (12) mit wenigstens einem in Längsrichtung verlaufenden Spalt (13) versehen, der einen vom Metallprofil (1,2) vorstehenden Steg (14) formschlüssig aufnimmt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein wärmegedämmtes Verbundprofil, insbesondere für Rahmen von Türen, Fenstern, Fassadenelementen oder dergl., bestehend aus einem außenseitigen sowie einem innenseitigen Metallprofil sowie mindestens einem diese Metallprofile unter Bildung einer Wärmedämmbrücke miteinander verbindenden Isoliersteg, der mit in Längsrichtung sich erstreckenden, vorzugweise schwalbenschwanzförmig verbreiterten, einen Fuß bildenden Endabschnitten in entsprechend hinterschnittene Aufnahmenuten an den Metallprofilen greift.

[0002] Ein derartiges Verbundprofil ist beispielsweise aus der DE 2 755 669 bekannt. Der Isoliersteg kann dabei entweder massiv ausgebildet sein oder seinerseits aus einem Hohlkammerprofil bestehen. Die Aufnahmenuten in den Metallprofilen sind in der Regel von Nutstegen gebildet, von denen wenigstens einer verformbar ist, so daß nach dem Einsetzen des Fußes des Isolierstegs in die noch nicht der Form des Fußes angepaßte Aufnahmenut diese beispielsweise durch einen den Nutsteg an den Fuß anformenden Ziehdorn oder durch Anrollen entsprechend umgeformt werden kann. Die insoweit fertiggestellten Verbundprofile werden jedoch im Anschluß daran häufig noch Wärmebehandlungen unterworfen, z.B. bei der Einbrennlackierung. Man beobachtet dann ein Schrumpfen des Fußes in der Aufnahmenut, wodurch der erforderliche feste Halt, insbesondere die Schubfestigkeit der Verbindung, nicht mehr gewährleistet ist.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verbundprofil der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß der Einfluß der Schrumpfung auf die Festigkeit der Verbindung deutlich verringert wird.

[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Endabschnitte an ihrer den Metallprofilen zugewandten Stirnseite mit wenigstens einem in Längsrichtung verlaufenden Spalt versehen sind, der einen vom Metallprofil vorstehenden Steg bezüglich seiner Seitenwände formschlüssig aufnimmt.

[0005] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß die Verbindung zwischen dem Isoliersteg und den Metallprofilen auch nach Wärmebehandlungen mechanisch wesentlich stabiler ist, da die durch den Spalt voneinander getrennten Teile des Fußes eine absolut gesehen geringere Schrumpfung erfahren als ein nicht geteilter, also massiv ausgebildeter Fuß. Bei einer Unterteilung des Fußes durch einen Spalt reduziert sich die Schrumpfung je Teil des Fußes etwa auf die Hälfte, wobei durch den getrennten Anschluß der beiden Teile des Fußes in jeweils eigenen, durch den Steg gebildeten Taschen der Aufnahmenut sich darüberhinaus eine erhöhte Festigkeit einstellt.

[0006] Die durch den Spalt hervorgerufenen Reduzierung des Volumens des Fußes in mehrere Teilvolumina erlaubt darüber hinaus wegen der geringeren Nachgiebigkeit des Kunststoffs die Anwendung höherer Anrolldrücke bei der Umformung des Nutsteges.

[0007] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Tiefe des Spaltes wenigstens der Breite des Endabschnittes, also der Höhe des Fußes entspricht. Damit ist sichergestellt, daß die erfindungsgemäße Maßnahme sich auf das gesamte Volumen des Fußes auswirkt.

[0008] Im übrigen wird vorgeschlagen, daß die Seitenwände des Spaltes parallel zueinander ausgerichtet sind.

[0009] Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1
ein Verbundprofil nach der Erfindung,
Fig. 2
den Isoliersteg nach Fig. 1.


[0010] Das in der Zeichnung dargestellte wärmegedämmte Verbundprofil ist insbesondere für Rahmen von Türen, Fenstern, Fassadenelementen oder dergl., vorgesehen. Es besteht aus einem außenseitigen sowie einem innenseitigen Metallprofil 1,2, wobei die beiden Metallprofile 1,2 unter Bildung einer Wärmedämmbrücke durch Isolierstege 3 miteinander verbunden sind. Diese Isolierstege 3 weisen in Längsrichtung sich erstreckende, vorzugweise schwalbenschwanzförmig verbreiterte, einen Fuß 4 bildende Endabschnitte auf, die in entsprechend hinterschnittene Aufnahmenuten 5 an den Metallprofilen 1,2 greifen.

[0011] In Fig. 1 ist im Querschnitt ein jeweils als Verbundprofil ausgebildeter Flügelrahmen 6 sowie ein Blendrahmen 7 dargestellt, wobei der Flügelrahmen 6 eine Isolierglasscheibe 8 einfaßt, die über Dichtlippen 9 und eine Glashalteleiste 10 im Flügelrahmen 6 gehalten ist.

[0012] Der Isoliersteg 3 kann entweder massiv ausgebildet sein oder - wie im dargestellten Ausführungsbeispiel - seinerseits aus einem Hohlkammerprofil bestehen. Die Aufnahmenuten 5 in den Metallprofilen 1,2 sind in der Regel von Nutstegen 11 gebildet, von denen wenigstens einer verformbar ist. Dadurch kann der Fuß 4 des Isolierstegs 3 ohne weiteres in die noch nicht an die Form des Fußes 4 angepaßte Aufnahmenut 5 eingesetzt und diese anschließend beispielsweise durch einen den Nutsteg 11 an den Fuß 4 anformenden Ziehdorn oder durch Anrollen entsprechend umgeformt werden.

[0013] Die insoweit fertiggestellten Verbundprofile werden jedoch im Anschluß daran häufig noch Wärmebehandlungen unterworfen, z.B. bei der Einbrennlackierung. Man beobachtet dann ein Schrumpfen des Fußes 4 in der Aufnahmenut 5, wodurch der erforderliche feste Halt, insbesondere die Schubfestigkeit der Verbindung, nicht mehr gewährleistet ist.

[0014] Um diesen Einfluß zu verringern, sind die Endabschnitte an ihrer den Metallprofilen 1,2 zugewandten Stirnseite 12 mit einem in Längsrichtung verlaufenden Spalt 13 versehen, der einen vom Metallprofil 1,2 vorstehenden Steg 14 jedenfalls bezüglich seiner Seitenwände formschlüssig aufnimmt. Dies ist in der Fig. 1 oben beim Isoliersteg 3 des Flügelrahmens 6 dargestellt, während die beiden Isolierstege 3 des Blendrahmens 7 in der bisher üblichen Weise ausgestaltet sind.

[0015] Der Vorteil des "gespaltenen" Fußes 4 besteht insbesondere darin, daß die Verbindung zwischen dem Isoliersteg 3 und den Metallprofilen 1,2 auch nach Wärmebehandlungen mechanisch wesentlich stabiler ist. Die durch den Spalt 13 voneinander getrennten Teile des Fußes 4 erfahren nämlich eine absolut gesehen geringere Schrumpfung als ein nicht geteilter, also massiv ausgebildeter Fuß 4, wie er in Fig. 1 unten beim Blendrahmen 7 dargestellt ist. Durch die Unterteilung des Fußes 4 mittels des Spaltes 13 erfährt jeder Teil des Fußes 4 etwa nur die Hälfte an Schrumpfung. Da die beiden Teile des Fußes 4 in jeweils eigenen, durch den Steg 14 gebildeten Taschen der Aufnahmenut 5 angeschlossen sind, wird darüber hinaus auf Grund der vergrößerten gegenseitigen Anlagefläche eine erhöhte Festigkeit erreicht. Die durch den Spalt 13 hervorgerufene Reduzierung des Volumens des Fußes 4 in mehrere Teilvolumina erlaubt wegen der geringeren Nachgiebigkeit des Kunststoffs außerdem die Anwendung höherer Anrolldrücke bei der Umformung des Nutsteges 11.

[0016] Die Tiefe des Spaltes 13 entspricht wenigstens der Breite des Endabschnittes, also der Höhe des Fußes 4, so daß sichergestellt ist, daß die erfindungsgemäße Maßnahme sich auf das gesamte Volumen des Fußes 4 auswirkt. Der Spalt 13 kann jedoch, wie dies insbesondere aus der Fig. 2 zu ersehen ist, auch wesentlich tiefer ausgebildet werden.

[0017] Die Seitenwände des Spaltes 13 sind Zweckmäßigerweise parallel zueinander ausgerichtet, können aber - abhängig von der Form des Steges 14 - auch eine andere, daran angepaßte Gestalt aufweisen. Auch besteht im Einzelfall grundsätzlich die Möglichkeit, mehrere Spalte 13 vorzusehen, solange dies zu keiner unzulässigen Schwächung des Fußes 4 führt.


Ansprüche

1. . Wärmegedämmtes Verbundprofil, insbesondere für Rahmen von Türen, Fenstern, Fassadenelementen oder dergl., bestehend aus einem außenseitigen sowie einem innenseitigen Metallprofil (1,2) sowie mindestens einem diese Metallprofile (1,2) unter Bildung einer Wärmedämmbrücke miteinander verbindenden Isoliersteg (3), der mit in Längsrichtung sich erstreckenden, vorzugweise schwalbenschwanzförmig verbreiterten, einen Fuß (4) bildenden Endabschnitten in entsprechend hinterschnittene Aufnahmenuten (5) an den Metallprofilen (1,2) greift, dadurch gekennzeichnet, daß die Endabschnitte an ihrer den Metallprofilen (1,2) zugewandten Stirnseite (12) mit wenigstens einem in Längsrichtung verlaufenden Spalt (13) versehen sind, der einen vom Metallprofil (1,2) vorstehenden Steg (14) bezüglich seiner Seitenwände formschlüssig aufnimmt.
 
2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Tiefe des Spaltes (13) wenigstens der Breite des Endabschnittes, also der Höhe des Fußes (4) entspricht.
 
3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände des Spaltes (13) parallel zueinander ausgerichtet sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht