[0001] Die Erfindung betrifft einen Zylinderkopf einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine entsprechend
dem Oberbegriff das Anspruchs 1.
Bei einem bekannten Zylinderkopf der gattungsgemäßen Art (DE-C 42 22 801) ist der
Kühlwasserraum durch eine Trennwand in einen oberen und einen unteren Kühlwasserraum
aufgeteilt, wobei im oberen Kühlwasserraum eine Längsströmung und im unteren Kühlwasserraum
eine Querströmung des Kühlwassers durch den Zylinderkopf vorgesehen werden kann, um
eine besonders gute Kühlung der brennraumnahen Wände zu erreichen. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß entlang der Trennwand Totwasserzonen entstehen können, welche die Kühlung
insbesondere der Auslaßkanäle und des eine Zündkerze oder eine Einspritzdüse aufnehmenden
Schachtes beeinträchtigen.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem gattungsgemäßen Zylinderkopf
insbesondere die Kühlung des Schachtes und der Auslaßkanäle zu verbessern.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelost.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird zwar wie beim Stand der Technik eine intensive
Kühlung der brennraumnahen Wände des Zylinderkopfes durch eine Querströmung erreicht,
jedoch ist diese nicht durch eine Trennwand von der Längsströmung getrennt, so daß
die eine Strömungsschicht die andere an den Grenzschichten mitreißt und das Entstehen
von Totwasserzonen vermieden ist. Durch die Schwellen wird die Längsströmung vom Zylinderkopfboden
abgelenkt, wodurch Staupunkte mit der Querströmung vermieden werden, die eine schlechte
Wärme-abführung zur Folge hätten.
[0005] Vorzugsweise sind jeweils zwischen benachbarten Einlaß- und Auslaßkanälen Zuflußöffnungen
für die Querströmung angeordnet, und um eine intensive Kühlung der Schächte sicherzustellen,
ist vor jedem Schacht in der Strömungsrichtung der Längsströmung eine Leitvorrichtung
vorgesehen, welche die Längsströmung und zumindest das Kühlwasser der Querströmung,
das durch die Zuflußöffnung zwischen den Auslaßkanälen zugeführt wird, um den Schacht
herumlenkt. Dabei wird der Umstand ausgenutzt, daß bei einem Vierventil-Zylinderkopf
die Auslaßkanäle in der Regel einen kleineren Durchmesser haben als die Einlaßkanäle,
so daß die Zuflußöffnungen zwischen den Auslaßkanälen einen größeren Querschnitt haben
können als die Zuflußöffnungen zwischen den Einlaßkanälen. Der dadurch bewirkte größere
Kühlwasseranteil der Querströmung wird von der Leitvorrichtung gezielt auf den Schacht
gerichtet. Die Leitvorrichtung kann dabei an einen Auslaßkanal angeformt sein.
[0006] Um die Querströmung länger im Bereich des Zylinderkopfbodens zu halten, kann im Kühlwasserraum
oberhalb der Schwelle eine den Schacht umgebende, parallel zum Zylinderkopfboden verlaufende
Platte vorgesehen werden, die verhindert, daß das Kühlwasser der Querströmung zu schnell
in den oberen Bereich des Kühlwasserraumes entweicht.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt des einem Zylinder einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine zugeordneten
Teiles eines Vierventil-Zylinderkopfes entlang Linie 1-1 in Fig. 3,
- Fig. 2
- einen Querschnitt entlang Linie 2-2 in Fig. 1, und
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang Linie 3-3 in Fig. 1.
[0008] Der in den Zeichnungen dargestellte Zylinderkopf weist einen Boden 1, eine Decke
2 und Seitenwände 3 auf, die einen Kühlwasserraum 4 begrenzen. Pro Zylinder ist der
Kühlwasserraum 4 durchsetzt von zwei Einlaßkanälen 5, zwei Auslaßkanälen 6 und einem
Schacht 7, der eine Zündkerze oder eine Einspritzdüse aufnimmt.
[0009] Der Kühlwasserraum 4 wird in Längsrichtung (Pfeile L) und im Bereich jedes Brennraumes
8 zusätzlich in Querrichtung (Pfeile Q) durchströmt. Das Kühlwasser für die Längsströmung
wird an dem in Fig. 1 linken Ende des Zylinderkopfes zu- und am rechten Ende abgeführt.
Das Kühlwasser für die Querströmung wird durch Öffnungen 10 zwischen den Einlaßkanälen
5 und durch Öffnungen 11 zwischen den Auslaßkanälen 6 zugeführt, die mit dem Kühlwasserraum
im Zylinderblock in Verbindung stehen. Das Kühlwasser der Querströmung vereinigt sich
im wesentlichen nach Durchströmen des brennraumnahen Bereiches mit dem Kühlwasser
der Längsströmung und strömt mit diesem in Fig. 1 nach rechts.
[0010] Um eine weitgehend ungehinderte Querdurchströmung nahe dem Zylinderkopfboden 1 und
damit eine wirksame Kühlung der brennraumnahen Wände und insbesondere auch des Schachtes
7 und der Auslaßkanäle 6 zu erreichen, ist in der Strömungsrichtung der Längsströmung
vor den Einlaß- und Auslaßventilen jedes Zylinders eine Schwelle 12 vorgesehen, die
sich vom Boden 1 in den Kühlwasserraum 4 erstreckt und quer zur Strömungsrichtung
verläuft. Durch die Schwelle 12 wird das längsströmende Kühlwasser vom Zylinderkopfboden
1 abgelenkt, wodurch Staupunkte mit der Querströmung vermieden werden, die eine schlechte
Wärmeabführung zur Folge hätten. Die Längsströmung verläuft also in einem Abstand
vom Zylinderkopfboden. Da sie jedoch nicht wie beim Stand der Technik durch eine Trennwand
von der Querströmung getrennt ist, kann die eine Strömung die andere an den Grenzschichten
mitreißen, wodurch Totwasserzonen vermieden sind.
[0011] Um eine besonders intensive Kühlung des brennraumnahen Bereiches des Schachtes 7
zu erreichen, ist dieser von einer Platte 13 umgeben, die oberhalb der Schwelle 12
liegt und sich parallel zum Zylinderkopfboden 1 erstreckt. Diese Platte verhindert
ein zu schnelles Abströmen des Kühlwassers der Querströmung nach oben, ohne jedoch
das Anströmen des Schach-tes durch Kühle wasser der Längsströmung zu behindern. Zusätzlich
ist in der Strömungsrichtung der Längsströmung vor dem Dom 7 eine Leitvorrichtung
14 vorgesehen, die im Ausführungs-beispiel an den Auslaßkanal 6 angeformt ist und,
wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, einen Teil des Kühlwassers der Längsströmung gezielt
um den Schacht 7 herumführt. Diese Leitvorrichtung bewirkt außerdem eine entsprechende
Führung des aus der Zuflußöffnung 11 austretenden Kühlwassers der Querströmung. Da
die Auslaßkanäle 6 in der Regel einen kleineren Durchmesser haben als die Einlaßkanäle
5 und daher in einem größeren Abstand voneinander liegen, kann der Querschnitt der
Zuflußöffnung 11 größer ausgeführt werden als der Querschnitt der Zuflußöffnung 10,
so daß ein größerer Teil des Kühlwassers der Querströmung durch die Öffnung 11 in
den Kühlwasserraum 4 einströmt und die thermisch hochbeanspruchten Bereiche des Zylinderbodens
zwischen den Auslaßkanälen sowie die brennraumnahen Bereiche der Auslaßkanäle und
des Schachtes besonders intensiv kühlt.
[0012] Eine bevorzugte Kühlung der Auslaßseite des Zylinderkopfes wird auch dadurch erreicht,
daß die Zylinderkopfdecke 2, wie aus Fig. 2 ersichtlich, zur Einlaßseite hin abgesenkt
ist, so daS die thermisch hochbelastete Auslaßseite stärker gekühlt wird als die Einlaßseite.
1. Zylinderkopf einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine, mit einem Boden (1) und einer
Decke (2), die einen Kühlwasserraum (4) begrenzen, der von Gaswechselkanälen (5,6)
und pro Zylinder von einem eine Zündkerze oder eine Einspritzdüse aufnehmenden Schacht
(7) durchsetzt ist und der in Längsrichtung und in seinem unteren, dem Boden (1) benachbarten
Bereich in Querrichtung von Kühlwasser durchströmt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Strömungsrichtung der Längsströmung (L) vor den Gaswechselkanälen (5,6)
jedes Zylinders eine sich vom Boden (1) in den Kühlwasserraum (4) erstreckende Schwelle
(12) vorgesehen ist, die quer zur Strömungsrichtung der Längsströmung verläuft.
2. Zylinderkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zuflußöffnungen (10,11)
für die Querströmung (Q) jeweils zwischen benachbarten Einlaß- und Auslaßkanälen (5
bzw. 6) vorgesehen sind und daß vor jedem Schacht (7) in der Strömungsrichtung der
Längsströmung (L) eine Leitvorrichtung (14) vorgesehen ist, welche die Längsströmung
und zumindest das Kühlwasser der Querströmumg (Q), das durch die Zuflußöffnung (11)
zwischen den Auslaßkanälen (6) zugeführt wird, um den Schacht (7) herumlenkt.
3. Zylinderkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuflußöffnung (11) zwischen
benachbarten Auslaßkanälen (6) einen größeren Querschnitt hat als die Zuflußöffnung
(10) zwischen benachbarten Einlaßkanälen (5).
4. Zylinderkopf nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitvorrichtung
(14) an einen Auslaßkanal (6) angeformt ist.
5. Zylinderkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Kühlwasserraum
(4) oberhalb der Schwelle (12) eine den Schacht (7) umgebende, parallel zum Boden
(1) verlaufende Platte (13) vorgesehen ist.