[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kolben für einen pneumatischen oder hydraulischen
Arbeitszylinder, der im Zylinder abdichtend verschiebbar und vorzugsweise mit einer
Kolbenstange versehen ist sowie wenigstens einen Dichtungsring aus elastischem Material
aufweist, der in eine am Außenumfang offene Ringnut des Kolbens oder der Kolbenstange
eingesetzt ist, wobei zur Ermöglichung einer berührungsfreien Abtastung der Kolbenposition
am Kolben ein Ringmagnet vorgesehen ist.
[0002] Es ist bekannt, für pneumatische Arbeitszylinder mit kurzen Kolbenhüben und kleinen
Nenndurchmessern Kolben der genannten Bauart zu verwenden, bei denen ein Dichtungsring
oder meist zwei Dichtungsringe vorgesehen sind, die gleichzeitig Führungsaufgaben
für den Kolben bei dessen Verschiebung im Arbeitszylinder übernehmen. Um die jeweilige
Kolbenposition berührungsfrei abzutasten, ist zusätzlich zu den Dichtungsringen, bei
zwei Dichtungsringen meist zwischen diesen, ein Ringmagnet eingebaut. Diese bekannten
Kolben sind einfach, bestehen aus nur wenigen Teilen und sind einfach zu montieren.
Die Dichtungsringe sind meist als sogenannte "Schnappdichtungen" ausgeführt und werden
mit ihrer zentralen Öffnung durch elastische Verformung in die sie haltenden Nuten
im Kolben oder in der Kolbenstange eingehängt. Der Ringmagnet hat eine zentrale Öffnung,
mit der er über die Flanken der Nuten geschoben werden kann, wobei er durch die Dichtungsringe
in seiner Position gehalten wird.
[0003] Die bekannten Kolben dieser Bauart können allerdings nur für Arbeitszylinder mit
kurzen Hüben und kleinen Nenndurchmessern verwendet werden, weil die mechanische Festigkeit
der Dichtungsringe, die aus elastischem Material bestehen müssen, um die erforderlichen
Dichteigenschaften aufzuweisen, für die Bewältigung der Führungsaufgaben von größeren
Zylindern und bei größeren Kolbenhüben nicht ausreicht. Hinzu kommt, daß die zur Gänze
aus Elastomeren hergestellten Dichtungsringe in den Endlagen des Kolbens die gesamten
Aufschlagkräfte aufnehmen müssen. Aufgrund der elastischen Eigenschaften der Dichtungsringe
können dabei Beschädigungen derselben und bei extremer Belastung sogar ein Abscheren
der Dichtungsringe am Kolben oder an der Kolbenstange auftreten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Kolben der eingangs angeführten Bauart
so zu verbessern, daß sie auch für größere Nenndurchmesser der Arbeitszylinder und
für größere Kolbenhübe geeignet sind. Im besonderen sollen unter Beibehaltung des
einfachen Aufbaues und der günstigen Dichtungsringe des Kolbens die Führungseigenschaften
desselben verbessert und eine Beschädigung der Dichtungsringe vermieden werden.
[0005] Mit der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf wenigstens einer Seite
des Ringmagnets zusätzlich zu diesem und zu den Dichtungsringen der Kolben mit wenigstens
einem Führungsring aus widerstandsfähigem Material versehen ist, der an der Innenwand
des Zylinders führend und zentrierend anliegt. Durch diese Verwendung zusätzlicher
Führungsringe werden die Führungseigenschaften und die Haltbarkeit der Kolbenkonstruktion
ohne wesentliche Vergrößerung des Aufwandes erheblich verbessert. Es können auch bei
größeren Nenndurchmessern und längeren Kolben und Kolbenhüben die üblichen, im Handel
preisgünstig erhältlichen Schnappdichtungen als Dichtungsringe verwendet werden, ohne
daß es zu einer Überbelastung und Beschädigung derselben kommt, weil die Führungs-
und Zentrierungskräfte von den zusätzlich angeordneten Führungsringen aufgenommen
werden. Der konstruktive Aufwand für die Herstellung des Kolbens wird dabei kaum vergrößert,
weil lediglich eine Verlängerung des Grundkörpers des Kolbens erforderlich ist, auf
den die zusätzlichen Führungsringe, die einfache Drehkörper sein können, neben die
Ringmagnete aufgesetzt werden.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können bei an seinen beiden Enden vorgesehenen
Dichtungsringen auf beiden Seiten des zwischen den Dichtungsringen angeordneten Ringmagnets
Führungsringe auf den Kolben oder die Kolbenstange aufgesetzt sein. Die Führungs-
und Zentriereigenschaften des Kolbens unter Schonung der Dichtungsringe werden dabei
weiter verbessert.
[0007] Eine weitere Verbesserung kann im Rahmen der Erfindung dadurch erreicht werden, daß
wenigstens ein Führungsring als Bund des Kolbens mit diesem einstückig ausgeführt
ist. Es erübrigt sich dann die Herstellung und Montage eines getrennt auf den Kolben
aufgesetzten Führungsringes. Außerdem werden dadurch die Dichtungsringe in axialer
Richtung des Kolbens an unelastischen Kolbenteilen abgestützt, entweder unmittelbar
am Bund des Kolbens selbst oder über den Ringmagnet, der gleichfalls am Bund anliegt,
wodurch die Gefahr des Abscherens oder von Beschädigungen der Dichtungsringe beim
Anschlagen in den Endlagen des Kolbens verringert wird.
[0008] Die Zentrierung und Führung des Kolbens kann erfindungsgemäß weiterhin dadurch vorteilhaft
erfolgen, daß die Führungsringe einen größeren Außendurchmesser als der Ringmagnet,
aber einen kleineren Außendurchmesser als die Dichtungsringe aufweisen. Dabei ist
eine sichere Abdichtung des Arbeitszylinders durch die Dichtungsringe gewährleistet,
wobei die Führungsringe aber lediglich eine geringfügige Verkantung des Kolbens und
damit eine verhältnismäßig geringe Verformung der Dichtungsringe zulassen.
[0009] Ein weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, daß die Führungsringe aus Werkstoffen
bestehen, die als Gleit- und Führungspartner für Zylinderlaufflächen aus Kunststoff,
Aluminium, Stahl oder Messing geeignet sind. Auf diese Weise ist es bei der erfindungsgemäßen
Kolbenausbildung auf einfache Weise möglich, Materialpaarungen mit besonderen Gleiteigenschaften
auszuwählen, die eine vorteilhafte Funktion der erfindungsgemäß vorgesehenen Kolben-Zylinder-Anordnung
sicherstellen.
[0010] Wenn der Kolben, die Führungsringe und allenfalls auch die Kolbenstange aus schwach
ferromagnetischem Stahl oder Stählen bestehen, wird eine Schwächung der Energiedichte
des permanenten Ringmagneten vermieden.
[0011] Bei der erfindungsgemäßen Kolbenausbildung besteht weiterhin die Möglichkeit, die
Führungsringe auf einem vorspringenden, zylindrischen Abschnitt des Kolbens oder der
Kolbenstange anzuordnen und je mit einer innenliegenden Schulter zu versehen, mit
der sie an einer Seitenflanke des Abschnittes anliegen. Auch mit dieser Ausbildung
wird eine unelastische, feste Abstützung der Dichtungsringe in Achsrichtung des Kolbens
erreicht, die beim Aufprall der Dichtungsringe am Zylinderboden und am Zylinderdeckel
in den Endlagen des Kolbens sicherstellen, daß Beschädigungen sowie ein Abscheren
verhindert werden.
[0012] Um insbesondere Führungsringe mit einer innenliegenden Schulter einfach auf dem Kolben
montieren zu können, sieht die Erfindung vor, bei einstückigem Kolben oder einstückiger
Kolbenstange die Führungsringe zur Montage auf diesem oder auf dieser als teilkreisförmige
Ringausschnitte auszubilden. Die so geteilten Führungsringe können dann über dem Kolben
zusammengesetzt werden, wobei sie nach dem Einführen des Kolbens in den Zylinder ohne
weitere Maßnahmen durch den Zylinder in ihrer Stellung gehalten werden. Es ist aber
erfindungsgemäß auch möglich, bei zwei teilkreisförmigen Ringausschnitten, die zu
einem vollen Führungsring zusammengesetzt sind, die beiden Ringausschnitte auf einer
Seite durch ein z.B. von einer Folie gebildetes Scharnier zu verbinden. Die Montage
des Kolbens wird dadurch erleichtert.
[0013] Bei einer Ausführungsform der Erfindung sind der Kolben und die Kolbenstange als
einstückiger Bauteil ausgebildet. Das eine Ende der Kolbenstange ist dann als Grundkörper
des Kolbens mit den Nuten für die Dichtungsringe und mit der Zylinderfläche für den
Ringmagnet und die Führungsringe geformt. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß der
Kolben und die Kolbenstange nur einen einzigen Bauteil bilden sowie gemeinsam gehandhabt
und montiert werden können.
[0014] Im Rahmen der Erfindung sind aber auch Ausbildungen möglich, bei denen entweder keine
Kolbenstange vorgesehen ist, wie es z.B. bei den bekannten kolbenstangenlosen Zylindern
der Fall ist, oder es kann der Kolben von der Kolbenstange getrennt sein. Dabei ist
der Kolben mit einem eigenen Grundkörper, vorzugsweise aus anderem Werkstoff als die
Kolbenstange, ausgeführt sowie mit dieser verbunden, vorzugsweise verschraubt. Es
besteht dann die Möglichkeit, die beiden Teile, die Kolbenstange einerseits und den
Kolben anderseits, aus dem jeweils am besten geeigneten Material herzustellen. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, den Kolben jeweils in einheitlicher Ausbildung vorzumontieren
und später bei Bedarf mit der für den jeweiligen Anwendungsfall, insbesondere für
die jeweilige Zylinderlänge, erforderlichen Kolbenstange zu verbinden. Die Lagerhaltung
der Bestandteile und die Montage des gesamten Arbeitszylinders werden dadurch wesentlich
erleichtert.
[0015] Im Rahmen der Erfindung ist es schließlich möglich, bei einer Ausführung für einfachwirkende
Zylinder mit nur einem Dichtungsring ein Führungsring an seinem dem Dichtungsring
abgewendeten Ende mit einer Ausnehmung zur wenigstens teilweisen Aufnahme einer Rückstellfeder
in deren komprimiertem Zustand zu versehen. Trotz lang ausgebildetem Kolben kann dabei
die Gesamtlänge des Arbeitszylinders in Grenzen gehalten werden.
[0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in den Zeichnungen dargestellt sind. In
diesen zeigen: Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Arbeitszylinder mit dem erfindungsgemäßen
Kolben, Fig. 2 einen vergrößerten Längsschnitt durch den Kolben und Fig. 3 ein perspektivisch
dargestelltes Detail in Ansicht. Fig. 4 ist die Ansicht der perspektivisch dargestellten
Kolbenstange, Fig. 5 ist ein Längsschnitt durch eine Variante des Kolbens und die
Fig. 6 und 7 zeigen zwei verschiedene Ausführungsformen eines Bestandteils des Kolbens
in perspektivischer Darstellung. Fig. 8 zeigt den Arbeitszylinder mit Kolben eines
anderen Ausführungsbeispiels der Erfindung im Längsschnitt, Fig. 9 dazu einen Längsschnitt
durch den Kolben und Fig. 10 eine perspektivische Ansicht des Grundkörpers des Kolbens.
In Fig. 11 ist ein weiterer Längsschnitt durch einen Arbeitszylinder mit einer weiteren
Variante des erfindungsgemäßen Kolbens und in Fig. 12 ein Längsschnitt durch den Kolben
6 vergrößert dargestellt.
[0017] In den Ausführungsbeispielen ist der Arbeitszylinder mit 1 bezeichnet, in diesem
ist der erfindungsgemäße Kolben 2 verschiebbar angeordnet. Der Arbeitszylinder 1 besteht
aus einem Zylinderrohr 3, das an seinen Enden einerseits durch einen Zylinderboden
4 und anderseits durch einen Zylinderdeckel 5, durch den jeweils die mit dem Kolben
2 verbundene Kolbenstange 6 aus dem Zylinderrohr 3 herausgeführt ist, abgeschlossen
ist. Die Anschlüsse für die Zu- und Abführung des pneumatischen oder hydraulischen
Druckmittels sind im Zylinderboden 4 mit 7 und im Zylinderdeckel 5 mit 8 bezeichnet.
Die Durchführung der Kolbenstange 6 durch den Zylinderdeckel 5 ist in den Ausführungen
nach den Fig. 1 und 8 mit einer Dichtung 9 versehen.
[0018] Aus den Fig. 1 bis 4 geht hervor, daß die einstückige ausgebildete Kolbenstange 6
an ihrem außenliegenden Ende mit einem Gewinde 10 zum Anschluß an eine nicht dargestellte,
anzutreibende Vorrichtung versehen ist und an ihrem anderen Ende, das innerhalb des
Zylinderrohres 3 liegt, zwei am Außenumfang offene Ringnuten 11 und 12 aufweist. Zwischen
den beiden Nuten 11,12 befindet sich ein zylindrischer Abschnitt 13, dessen Durchmesser
jenem der Kolbenstange 6 entspricht. Die Ringnut 12 ist am Ende der Kolbenstange 6
an ihrer Flanke durch einen scheibenförmigen Ringabschnitt 14 abgeschlossen.
[0019] Aus Fig. 2 geht hervor, daß in die beiden Ringnuten 11 und 12 je ein Dichtungsring
15 und 16 aus elastischem Material, sogenannte "Schnappdichtungen", eingesetzt sind.
Auf den zylindrischen Abschnitt 13 ist ein Ringmagnet 17 aufgesetzt, der eine berührungsfreie
Abtastung der jeweiligen Kolbenposition ermöglicht. Auf beiden Seiten des Ringmagnets
17 sind zwischen diesem und den beiden Dichtungsringen 15 und 16 zusätzlich Führungsringe
18 und 19 aus widerstandsfähigem Material auf den zylindrischen Abschnitt 13 der Kolbenstange
6 aufgesetzt. Fig. 3 zeigt einen solchen Führungsring 18 in perspektivischer Ansicht.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, weisen die Führungsringe 18,19 einen größeren Außendurchmesser
auf als der Ringmagnet 17. Sie liegen mit ihrem zylindrischen Außenrand am Zylinderrohr
3 an und bilden so eine sichere Zentrierung und Führung des Kolbens 2 im Zylinderrohr
3.
[0020] Die Fig. 5 bis 7 zeigen ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung. Auch dabei
ist die Kolbenstange 6 einstückig ausgeführt, mit zwei Ringnuten 11 und 12 sowie mit
einem ringförmigen Abschnitt 13 versehen. In die Ringnuten 11 und 12 sind elastische
Dichtungsringe 15 und 16 eingesetzt und auf dem zylindrischen Abschnitt 13 befindet
sich ein Ringmagnet 17. Die beiden Führungsringe 18 und 19 sind jedoch je mit einer
innenliegenden Schulter 20 und 21 versehen, mit denen sie an den beiden Seitenflanken
des zylindrischen Abschnittes 13 der Kolbenstange 6 anliegen, wie aus Fig. 5 zu erkennen
ist.
[0021] Mit dieser Ausbildung wird erreicht, daß die Seitenflanken der Führungsringe 18 und
19 feststehende ebene Abstützflächen für die elastischen Dichtungsringe 15 und 16
bilden. Dadurch wird verhindert, daß in den Endlagen des Kolbens 2 beim Auftreffen
der Dichtungsringe 15 und 16 auf die Endanschläge die Dichtungsringe 15,16 elastisch
zusammengedrückt und die aus starrem Material bestehenden Führungsringe 18,19 und
der Ringmagnet 17 auf dem zylindrischen Abschnitt 13 axial verschoben werden, was
dazu führen würde, daß der anschlagende Dichtring 15 oder 16 gegen die ihm zugekehrte
Seitenflanke des ringförmigen Abschnittes 13 gepreßt und dadurch beschädigt oder an
dessen Außenkante sogar abgeschert wird.
[0022] In den Fig. 6 und 7 sind Ausführungsvarianten dargestellt, die es ermöglichen, die
Führungsringe 18,19 auch bei einstückiger Kolbenstange 6 trotz der Schultern 20,21,
deren kreisförmige Innenöffnung kleiner ist als der Durchmesser des zylindrischen
Abschnittes 13, auf diesem zu montieren. Die Führungsringe 18,19 sind zu diesem Zweck
in teilkreisförmige Ringausschnitte 22 und 23 unterteilt. Die in Fig. 7 gezeigten
Ringausschnitte 22,23 können auf den zylindrischen Abschnitt 13 der Kolbenstange 6
lose aufgesetzt und zum Führungsring 18,19 zusammengesetzt werden. Nach Einsetzen
des Kolbens 2 in das Zylinderrohr 3 werden die Führungsringe 18,19 ohne weitere Maßnahmen
durch das Zylinderrohr 3 zusammengehalten.
[0023] Bei der Ausführung nach Fig. 6 sind die beiden Ringausschnitte 22,23 durch ein Scharnier
24, das z.B. aus einer aufgeklebten Folie bestehen kann, zusammengehalten. Nach dem
Aufbringen der Führungsringe 18,19 auf die Kolbenstange 6 werden die beiden Ringausschnitte
22,23 jedes Führungsringes 18,19 zusammengeklappt, wobei eine in Fig. 6 angedeutete
Verankerung oder Zentrierung 25 vorgesehen sein kann. Durch das Scharnier 24 und die
Verankerung 25 wird der Zusammenbau der Führungsringe 18,19 erleichtert und ihre Halterung
auf dem zylindrischen Abschnitt 13 der Kolbenstange 6 verbessert. Nach dem Einschieben
des Kolbens 2 in das Zylinderrohr 3 werden die Führungsringe 18,19 auch in diesem
Fall durch das Zylinderrohr 3 sicher in der richtigen Lage gehalten.
[0024] Bei dem in den Fig. 8 bis 10 gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Kolben 2 und
die Kolbenstange 6 als getrennte Bauteile ausgeführt, die durch eine aus Fig. 8 ersichtliche
Schraubverbindung 26 miteinander verbunden sind. Der Kolben 2 besteht gemäß den Fig.
9 und 10 aus einem Grundkörper 27, der die Ringnuten 11 und 12 für die Dichtungsringe
14 und 15 sowie den zylindrischen Abschnitt 13 für den Ringmagnet 17 aufweist. Außerdem
ist der Grundkörper 27 mit einem vorragenden zylindrischen Bund versehen, der den
Führungsring 18 bildet. Fig. 10 zeigt den einstückigen Grundkörper 27.
[0025] In Fig. 9 sind die Dichtungsringe 15,16 und der Ringmagnet 17 bereits auf dem Grundkörper
27 zum fertigen Kolben 2 montiert. Dieser ist mit Hilfe der Verschraubung 26 mit der
nur in Fig. 8 dargestellten Kolbenstange 16 verbunden und gemeinsam mit dieser in
das Zylinderrohr 3 des Arbeitszylinders 1 eingesetzt. Auch in diesem Fall wird eine
Beschädigung oder ein Abscheren der Dichtungsringe 15 und 16 beim Aufschlagen in den
Endlagen des Kolbens 2 verhindert, weil die Dichtungsringe 15,16 an starren Abstützflächen
des als Bund ausgebildeten Führungsringes 18 und des Ringmagnetes 17 anliegen.
[0026] Die Fig. 11 und 12 zeigen schließlich ein Ausführungsbeispiel mit einem einfachwirkenden
Arbeitszylinder 1. Die Kolbenstange 6, die zugleich den Grundkörper des Kolbens 2
bildet, ist nur mit einem einzigen Dichtungsring 16 versehen, der in eine Ringnut
12 zwischen einem zylindrischen Abschnitt 13 der Kolbenstange 6 und dem schmalen Ringabschnitt
14 am Ende der Kolbenstange 6 elastisch eingesetzt ist. Auf den zylindrischen Abschnitt
13 der Kolbenstange 6 ist an den Dichtungsring 16 anschließend der Ringmagnet 17 aufgeschoben,
an den ein in diesem Ausführungsbeispiel erheblich breiter ausgebildeter Führungsring
18 anschließt.
[0027] Für die Beaufschlagung des Kolbens 2 mit Druckmittel ist lediglich im Zylinderboden
4 ein Anschluß 7 vorgesehen, wogegen im Bereich des Zylinderdeckels 5 nur ein Entlüftungskanal
28 aus dem Zylinderinneren nach außen führt. Auf seiner dem Dichtungsring 16 abgewendeten
Seite ist der Kolben 2 durch eine Rückstellfeder 29 belastet, die konzentrisch um
die Kolbenstange 6 herum angeordnet ist. Der Führungsring 18 ist im Bereich der Rückstellfeder
29 mit einer Ausnehmung 30 versehen, die die Rückstellfeder 29 in deren komprimiertem
Zustand wenigstens teilweise aufnimmt.
[0028] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel weist der Führungsring 18 einen etwas größeren
Außendurchmesser auf als der Ringmagnet 17 und liegt an der Innenwand des Zylinderrohres
13 an, so daß er eine Führung und Zentrierung für den Kolben 2 im Arbeitszylinder
1 bildet. Der Führungsring 18 verhindert so - ebenso wie bei den übrigen beschriebenen
Ausführungsbeispielen - eine zu große Deformation des Dichtungsringes 16, wodurch
dieser beschädigt werden könnte und einem verhältnismäßig großen Verschleiß unterliegen
würde. Bei ungenauer Zentrierung des Kolbens 2 wäre es auch möglich, daß die Abdichtung
des Zylinderrohres 3 durch den elastischen Dichtungsring 16 undicht wird.
1. Kolben für einen pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylinder (1), der im Zylinder
abdichtend verschiebbar und vorzugsweise mit einer Kolbenstange (6) versehen ist sowie
wenigstens einen Dichtungsring (15,16) aus elastischem Material aufweist, der in eine
am Außenumfang offene Ringnut (11,12) des Kolbens (2) oder der Kolbenstange (6) eingesetzt
ist, wobei zur Ermöglichung einer berührungsfreien Abtastung der Kolbenposition am
Kolben (2) ein Ringmagnet (17) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens einer Seite des Ringmagnets (17) zusätzlich zu diesem und zu
den Dichtungsringen (15,16) der Kolben (2) mit wenigstens einem Führungsring (18,19)
aus widerstandsfähigem Material versehen ist, der an der Innenwand des Zylinders (1)
führend und zentrierend anliegt.
2. Kolben nach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei an seinen beiden Enden
vorgesehenen Dichtungsringen (15,16) auf beiden Seiten des zwischen den Dichtungsringen
(15,16) angeordneten Ringmagnets (17) Führungsringe (18,19) auf den Kolben (2) oder
die Kobenstange (6) aufgesetzt sind.
3. Kolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Führungsring
(18) als Bund des Kolbens (2) mit diesem einstückig ausgeführt ist (Fig. 9 u. 10).
4. Kolben nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsringe (18,19)
einen größeren Außendurchmesser als der Ringmagnet (14), aber einen kleineren Außendurchmesser
als die Dichtungsringe (15,16) aufweisen.
5. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsringe
(18,19) aus Werkstoffen bestehen, die als Gleit- und Führungspartner für Zylinderlaufflächen
auf Kunststoff, Aluminium, Stahl oder Messing geeignet sind.
6. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2),
die Führungsringe (18,19) und allenfalls auch die Kolbenstange (6) aus schwach ferromagnetischem
Stahl oder Stählen bestehen.
7. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsringe
(18,19) auf einem vorspringenden, zylindrischen Abschnitt (13) des Kolbens (2) oder
der Kolbenstange (6) angeordnet und je mit einer innenliegenden Schulter (20,21) versehen
sind, mit der sie an einer Seitenflanke des Abschnittes (13) anliegen.
8. Kolben nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei einstückigem Kolben (2) oder
einstückiger Kolbenstange (6) die Führungsringe (18,19) zur Montage auf diesem oder
auf dieser als teilkreisförmige Ringausschnitte (22,23) ausgebildet sind (Fig. 6 u.
7)
9. Kolben nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwei teilkreisförmige Ringausschnitte
(22,23) vorgesehen sind, die zu einem vollen Führungsring (18,19) zusammengesetzt
und auf einer Seite durch ein z.B. von einer Folie gebildetes Scharnier (24) verbunden
sind (Fig. 6).
10. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2)
und die Kolbenstange (6) als einstückiger Bauteil ausgeführt sind.
11. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2)
von der Kolbenstange (6) getrennt ist und mit einem eigenen Grundkörper (27), vorzugsweise
aus anderem Werkstoff als die Kolbenstange (6), ausgeführt sowie mit dieser verbunden,
vorzugsweise verschraubt (26) ist.
12. Kolben nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Ausführung
für einfachwirkende Zylinder (1) mit nur einem Dichtungsring (16) ein Führungsring
(18) an seinem dem Dichtungsring (16) abgewendeten Ende mit einer Ausnehmung (30)
zur wenigstens teilweisen Aufnahme einer Rückstellfeder (29) in deren komprimiertem
Zustand versehen ist (Fig. 11 u. 12).