[0001] Die Erfindung betrifft einen Schirm gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Schirme dienen als Sonnen- oder Regenschirme, beispielsweise als Garten-,
Camping- oder Strandschirme. Sie werden gewöhnlich über einen Schieber mit der Hand
oder mittels besonderer Antriebsvorrichtungen aufgespannt und lassen sich auch wieder
schließen, wobei vom bewegten Schieber über an diesem und den Schirmstäben angelenkte
Gabeln die am oberen Mastende angelenkten Schirmstäbe auf- und zugeklappt werden.
[0003] Derartige Schirme sind wohl gelegentlich dazu benutzt worden, Wäschestücke, wie Badezeug,
zu trocknen, indem diese Wäschestücke oben auf dem aufgespannten Schirm gelegt werden.
Diese Trocknungsart ist jedoch nicht regensicher.
[0004] Um Wäschestücke regensicher zu trocknen, sind andererseits Wäscheständer mit einem
aufsteckbaren Schirm (siehe DE-A1-4 218 833, DE-U1-8 224 529, EP-A1-0 475 668) bekannt,
wobei allerdings diese Schirme nur den ausschließlichen Zweck des Wäscheschutzes haben.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Schirm der im Oberbegriff des Anspruchs
1 angegebenen Art zu schaffen, mit dem auch ein regensicheres Trocknen von Wäsche-
oder Kleidungsstücken möglich ist und der in seiner Handhabung sehr einfach ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit den im Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
[0007] Auf die im wesentlichen horizontal verlaufenden Teile der flexiblen Körper, z.B.
Seile, Stricke, Ketten oder dergleichen, können nun Wäsche- oder Kleidungsstücke aufgehängt
werden, die durch die Schirmbespannung gegen Regen geschützt werden und somit regensicher
trocknen können. Wenn der Schirm nicht zum Wäschetrocknen dient, stören die leinenförmigen,
flexiblen Körper nicht. An ihnen können auch andere Gegenstände, beispielsweise Beutel
mit vor Ameisen zu schützenden Lebensmitteln, aufgehängt werden. Beim Schließen des
Schirms legen sich die leinenförmigen, flexiblen Körper glatt an den Mast an und werden
von Gabeln und Stäben bedeckt, so daß die Körper geschützt sind.
[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung der Erfindung weist der Schieber einen
Bund auf, in dem eine Vielzahl von vertikalen Durchgangslöchern zur Durchführung der
flexiblen Körper vorgesehen sind. Dieser Bund kann dabei auch derjenige sein, der
die Gelenkstellen für die Gabeln aufweist. Bei der Herstellung des Schirms sind deshalb
nur wenige Änderungen nötig.
[0009] Die flexiblen Körper aus Leine, Kunststoff oder Metall können aber auch nachträglich
an schon bestehenden Schirmen angebracht werden, indem beispielsweise ein unterhalb
oder auf dem Schieber mitgeführter Ring, über den die Körper gleitend geführt werden,
und ein aufklappbarer, zwischen dem Schieber und dem oberen Mastende am Mast befestigbarer
Ring vorgesehen sind. Die Körper können dann nachträglich mit ihren einen Enden am
oberen Ring und mit ihren anderen Enden an den Stabspitzen bzw. Endpartien der Stäbe
von Hand befestigt werden.
[0010] Die leinenförmigen, flexiblen Körper sind vorzugsweise Seile oder Ketten.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Schirms gemäß der Erfindung, der aus Übersichtlichkeitsgründen
mit nur einem leinenförmigen, flexiblen Körper versehen ist,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht eines vergrößerten Schirmteils, die insbesondere den Schieber umfaßt,
und
- Fig. 3
- eine vertikale Draufsicht auf den Schieber der Fig. 2.
[0012] Der in Fig. 1 dargestellte Schirm, allgemeine Haltevorrichtung für zu trocknende
oder zu lüftende Wäsche oder Kleidungsstücke, weist einen Mast 1 auf, der an seinem
unteren Ende eine Feder zur Arretierung eines Schiebers 3 trägt und über eine Antriebsvorrichtung
4 mit einem auf dem Boden (nicht dargestellt) stehenden Ständer 5 verbunden ist. Die
Antriebsvorrichtung 4 dient zum Verschieben des Schiebers 3 auf dem Mast 1 in Richtung
des Doppelpfeiles und kann mittels einer Kurbel 6 betätigt werden. Die Art des Schieberantriebs
ist nicht dargestellt worden. Es kann beispielsweise ein bekannter Seilzug verwendet
werden, der außerhalb oder innerhalb des Mastes 1 geführt wird.
[0013] Am Schieber 3 sind eine Anzahl, hier zehn, allgemein bis zu vierzig, von Gabeln 7
angelenkt, die wiederum mit ihren anderen Enden an Mittelteilen einer entsprechenden
Anzahl von Stäben, wie dem Stab 8, angelenkt sind. Diese Stäbe sind mit ihren einen
Enden am oberen Mastende 9 angelenkt und weisen an ihren anderen Enden, den Stabspitzen
bzw. im Bereich der Stabspitzen, Befestigungsstellen für eine Schirmbespannung 10
auf, welche auf diesen Stäben aufliegt und am oberen Mastende 9 festgelegt ist.
[0014] Erfindungsgemäß sind eine Vielzahl von leinenförmigen, flexiblen Körpern vorgesehen,
die hier als Seile ausgebildet sind und von denen in Fig. 1 nur der Körper 11 beispielhaft
gezeigt ist. Das Seil 11 ist mit seinem einen Ende 12 an der Spitze des Stabs 8 und
mit seinem anderen Ende 13 ortsfest am oberen Mastende 9 befestigt. Die Seile 11 werden
am Schieber 3 gleitend geführt. Die Länge der Seile 11 ist so gewählt, daß diese Seile
11 bei geöffnetem Schirm im wesentlichen horizontal gespannt sind. Auf diese Seile
11 können Wäschestücke, wie das Wäschestück 14, aufgehängt werden. Beim Schließen
des Schirms legen sich die Seile 11 glatt an den Mast 1 an und werden von den Gabeln
7 und Stäben 8 bedeckt und geschützt.
[0015] Eine Art, wie die Seile 11 am Schieber 3 geführt werden können, ist in den Figuren
2 und 3 dargestellt. Es sind nur zwei Seile 11, 11' dargestellt. Der Schieber 3 weist
dazu einen Bund 15 auf, in dem eine Vielzahl von vertikalen Durchgangslöchern 16 ausgebildet
sind. Diese Durchgangslöcher 16 dienen zur Durchführung der Seile 11, 11' (und der
weiteren, nicht dargestellten). Die Seile 11, 11' sind mit ihren Enden 17, 18 an einem
Ring 19 befestigt, der am Mast 1 zwischen dem oberen Mastende 9 und dem Schieber 3
befestigbar ist.
[0016] Ferner ist zu erkennen, daß die anderen Enden der Körper 11, 11' mit einem harten
Körper 19, vorzugsweise Metall- oder Kunststoffring, verbindbar sind, der zwischen
dem oberen Ende 9 des Mastes 1 und dem Schieber 3 angeordnet ist. Der Ring 19, dessen
Innendurchmessers in etwa dem Außendurchmesser des Mastes 1 entspricht und in Richtung
des Doppelpfeiles verstellbar ist, arbeitet mit einer Druckfeder 24 zusammen, die
bestrebt ist, den Ring 19 in Richtung des Schiebers 3zu drücken. Zwischen dem Schieber
3, der ebenfalls auf dem Mast 1 in seiner Längsrichtung geführt ist, und dem Ring
19 ist ein Druckkörper 22, vorzugsweise eine metallische oder Kunststoffhülse, angeordnet,
der in ausgefahrener Stellung des Schirms bestrebt ist, den Ring 19 in Richtung des
Endes 9 zu schieben. In ausgefahrener Stellung des Schirms entspricht die Länge des
Druckkörpers 22 dem minimalen Abstand des Schiebers 3 vom Ring 19, der mit den Körpern
11, 11' in Zugverbindung steht.
[0017] Die Aufgabe der Spiralfeder 24 und des Druckkörpers 23 besteht darin, den Ring 19,
der auf die Seile 11, 11' Zugkraft ausübt, so anzuordnen, daß er in ausgefahrener
Stellung des Schirmes auf die Körper 11, 11' maximale Kraft ausübt und sie spannt,
während in jeder anderen Stellung auf die Körper 11, 11' keine relevante Zugkraft
ausgeübt wird. Dadurch ist gewährleistet, daß die Reibkraft zwischen den Stricken
11, 11' und dem Schieber 3 minimal ist, wenn der Schieber 3 vertikal verstellt wird.
Denn die Seile 11, 11' sind durch die Öffnungen 16 geführt, wo sie von einer etwa
vertikalen Lage in eine etwa horizontale Lage umgelenkt werden. An dieser Stelle wird
auf die Seile 11, 11' maximale Reibkraft ausgeübt, die dazu führen kann, daß das Ein-
und Ausfahren des Schirmes kraftraubend wird. Abhilfe kann hier jedoch auch dadurch
geschaffen werden, daß in die Öffnungen 16 z.B. Gleitkörper oder Lagerkörper eingebracht
werden, die diese Reibung minimieren. Die im Schieber 3 ausgebildete Öffnung 21 entspricht
in etwa dem Außendurchmesser des Mastes 1, so daß der Schieber 3 in Richtung des in
ihm dargestellten Doppelpfeiles problemlos verstellbar ist. Die Aufgabe der Spiralfeder
24 besteht nicht nur darin, den Ring 19 nach unten und gegen den Schieber 3 zu drücken,
sondern den Ring 19 auch festzuhalten. Wird der Schieber 3 in Richtung des unteren
Ende des Mastes 1 verstellt, dann folgt der Ring 19 dieser Bewegung des Schiebers
3, und zwar nur einige Millimeter beziehungsweise Zentimeter bis die Kraft der Spiralfeder
24 mit den in entgegengesetzter Richtung wirkenden Zugkräften der Körper 11, 11' im
Gleichgewicht stehen. In dieser Position sind jedoch die Körper 11, 11' im wesentlichen
entspannt, da sie auf den Ring 19 nur über ihr eigenes Gewicht wirken. In dieser quasi
entspannten Lage der Körper 11, 11' wird in den Bohrungen 16 keine nennenswerte Reibkraft
erzeugt. Der Schirm kann daher geöffnet und geschlossen werden wie ein handelsüblicher
Sonnen- oder Regenschirm, wobei die Seile 11, 11' erst kurz vor maximaler Öffnung
des Schirmes gespannt werden. In diesem Bereich sind jedoch die Hebelverhältnisse
zwischen den Gabeln und den Stäben so günstig, daß die für die Spannung der Seile
11, 11' aufzuwendende Kraft nicht ins Gewicht fällt.
1. Schirm mit einem vertikal ausrichtbaren Mast und einer Aufspann- und Schließvorrichtung
mit einem auf dem Mast verschiebbaren Schieber, Gabeln und die Bespannung tragenden
Stäben,
dadurch gekennzeichnet,
daß seilartige Körper (11, 11') am Schieber (3) gleitend geführt sind, mit ihren einen
Enden (12) an den Endstücken ihnen zugeordneter Stäbe (8) und mit ihren anderen Enden
(13) ortsfest zwischen Schieber (3) und oberem Mastende (9) befestigt sind und eine
solche Länge aufweisen, daß sie bei geöffnetem Schirm im wesentlichen horizontal gespannt
sind.
2. Schirm nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schieber (3) einen Bund (15) aufweist, in dem eine Vielzahl von Durchgangslöchern
(16) zur Durchführung der flexiblen Körper (11, 11') vorgesehen sind.
3. Schirm nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper (11, 11') Seile sind.
4. Schirm nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Körper (11, 11') Ketten sind.
5. Schirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Durchgangslöchern (16) Lagerkörper zur Verringerung der Reibung zwischen
den Körpern (11, 11') und Bund (15) angeordnet sind.
6. Schirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die anderen Enden der Körper (11, 11') mit einem Ring (19) verbindbar sind, der
zwischen dem oberen Ende (29) des Mastes (1) und dem Schieber (3) angeordnet ist.
7. Schirm nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (19) in Mastrichtung verstellbar ist.
8. Schirm nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Schieber (3) und dem Ring (19) ein Druckkörper (22) angeordnet ist,
der in ausgefahrener Stellung des Schirmes bestrebt ist, den Ring (19) in Richtung
Mastende (9) zu schieben.
9. Schirm nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in ausgefahrener Stellung des Schirmes die Länge des Druckkörpers (22) dem minimalen
Abstand des Schiebers (3) vom Ring (19), der mit den Körpern (11, 11') in Zugverbindung
steht, entspricht.
10. Schirm nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring (19) mit einem Druckkörper (24) zusammenarbeitet, der bestrebt ist, den
Ring (19) in Richtung des Schiebers (3) zu verstellen.
11. Schirm nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckkörper (24) als eine Feder, vorzugsweise Spiralfeder, ausgebildet ist.
12. Schirm nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Druckkörper (22) in Form einer Hülse oder einer Feder ausgebildet ist, deren
Druckkraft größer ist als die Druckkraft des Druckkörpers (24).