[0001] Die Erfindung geht aus von einem schaltbaren Tassenstößel der im Oberbegriff des
Patentanspruches 1 beschriebenen Bauart
[0002] Aus der japanischen Patent-Offenlegungsschrift 61-118514 ist ein mit einem einzigen
Nocken einer Steuerwelle zusammenwirkender, schaltbarer Tassenstößel bekannt, der
ein mit dem Schaft eines Gaswechselventils zusammenwirkendes Druckstück umfaßt, das
über die Innenseite des Tassenstößel-Führungshemdes gegen ein angeordnetes Rückstellelement
gleitbeweglich geführt ist und das mit dem Führungshemd über in paarweise fluchtend
angeordneten Ausnehmungen verlagerbare Sperrbolzen mittels Federbeaufschlagung in
verriegelter und mittels gesteuert hydraulischer Beaufschlagung in entriegelter Verbindung
steht.
[0003] Das Druckstück dieses bekannten Tassenstößels ist als zylindrischer Vollkörper gestaltet
und damit von relativ großer Masse, wodurch in nachteiliger Weise bei aktiviertem
Ventiltrieb des Gaswechselventils erhebliche Kräfte erzeugt sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen, schaltbaren Tassenstößel
derart zu verbessern, daß mit einem zur Gewichtsreduzierung leichtbauenden Druckstück
die Massenkräfte im Ventiltrieb erheblich verringert sind.
[0005] Diese Aufgabe ist mit dem Patentanspruch 1 gelöst, wobei das Druckstück in dem Tassenstößel-Führungshemd
über einen relativ dünnwandigen Zylindermantel geführt angeordnet ist und der Zylindermantel
über die druckstückseitigen Ausnehmungen für die Sperrbolzen aufnehmende Stege mit
einem ventilseitig offen gestalteten Gehäuse zur Aufnahme eines Ventilspiel-Ausgleichselementes
in fester Verbindung steht, wobei das Gehäuse über zu den Stegen im wesentlichen quer
gerichtet angeordnete Streben zusätzlich mit dem Zylindermantel fest verbunden ist.
[0006] Der Vorteil der Erfindung ist in einem leichtbauenden Druckstück zu sehen, wobei
als weiterer baulicher und funktioneller Vorteil hinzutritt die feste, mittige Verbindung
von Stegen und Streben über ein Gehäuse zur Aufnahme eines Ventilspiel-Ausgleichselementes.
[0007] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. So
ermöglicht die in Anspruch 2 angegebene Ausgestaltung, auch den Tassenstößel durch
relativ dünnwandige Abschnitte des Führungshemdes gewichtsreduziert auszubilden, wobei
die für die Sperrbolzen vorgesehenen Ausnehmungen im Führungshemd in den Ausnehmungen
vorteilhaft dimensioniert werden können. In einer weiteren Ausgestaltung nach Anspruch
3 ist am Tassenstößel das Druckstück über federbelastete Sperrbolzen verliergesichert
angeordnet, wobei die im Führungshemd des Tassenstößels zwischen den Stirnflächen
der Sperrbolzen und den diesen zugeordneten Deckeln der Ausnehmungen gebildeten Kammern
über einen am Außenumfang des Tassenstößel-Führungshemdes angeordneten Kanal versorgt
sind. Diese Anordnung bietet gegenüber dem bekannten Stand der Technik bei einer Mehrventilanordnung
den Vorteil gering benachbart angeordneter Tassenstößel einerseits und bietet mit
dem im Außenumfang des Führungshemdes angeordneten Kanal andererseits den Vorteil
der Ausscheidung von Luft und Schaum aus dem in die Kammern zuzuführenden Öl zur einwandfreien
Steuerung der Sperrbolzen in eine entriegelte Position. In weiterer Ausgestaltung
des Tassenstößels nach Anspruch 4 dient eine der Streben der Aufnahme eines Versorgungskanals
zu einer Öl-Vorratskammer in dem ein hydraulisches Ventilspiel-Ausgleichselement aufnehmenden
Gehäuse, wobei der Versorgungskanal mit einer im dickwandigen Bereich des Tassenstößel-Führungshemdes
angeordneten Nische in Verbindung steht und somit eine ausreichende Ölversorgung auch
für das Ventilspiel-Ausgleichselement sichergestellt ist. Nach Anspruch 5 dienen die
Stege und die Streben in einer vorteilhaft konstruktiven Anordnung einer gemeinsamen
Auflage einer im Tassenstößel angeordneten Rückstellfeder, die im übrigen druckstückseitig
auf einfache Weise über einen überstehenden Abschnitt des Gehäuses zentriert gehalten
ist. Schließlich beinhaltet der Anspruch 6 den Vorschlag, einen drehgesichert ausgebildeten
Tassenstößel mit einer drehbeweglich gelagerten Gleitplatte zur Einwirkung eines außermittig
angreifenden Steuernockens auszurüsten. Abschließend sind aufgrund der erfindungsgemäß
konstruktiven Ausgestaltung der Tassenstößel sowie das Druckstück als Feingußteil
ausgebildet mit dem Vorteil einer kostengünstigen Herstellung.
[0008] Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
beschrieben. Es zeigt
- Figur 1
- den erfindungsgemäßen Tassenstößel im Längsschnitt gemäß der Linie I-I in Figur 2,
- Figur 2
- den Tassenstößel im Querschnitt gemäß der Linie II-II in Figur 1 und
- Figur 3
- den erfindungsgemäßen Tassenstößel in einem weiteren Längsschnitt gemäß der Linie
III-III in Figur 2.
[0009] Ein schaltbarer Tassenstößel 1 für ein lediglich abschnittsweise dargestelltes Gaswechselventil
2 einer nicht gezeigten Brennkraftmaschine umfaßt ein mit dem Schaft 3 des Gaswechselventils
2 zusammenwirkendes Druckstück 4, das über die Innenseite 5 des Tassenstößel-Führungshemdes
6 gegen eine Rückstellfeder 7 gleitbeweglich geführt ist. Weiter steht das Druckstück
4 mit dem Führungshemd 6 über in paarweise fluchtend angeordneten Ausnehmungen 8,
8' und 9, 9' verlagerbare Sperrbolzen 10 mittels Federbeaufschlagung in verriegelter
und mittels gesteuert hydraulischer Beaufschlagung in entriegelter Verbindung.
[0010] Zur Erzielung eines durch Gewichtsreduzierung leichtbauenden Druckstückes 4 ist dieses
in dem Tassenstößel-Führungshemd 6 über einen relativ dünnwandigen Zylindermantel
11 geführt angeordnet, wobei der Zylindermantel 11 über die druckstückseitigen Ausnehmungen
8, 9 für die Sperrbolzen 10 aufnehmende Stege 12 mit einem ventilseitig offen gestalteten
Gehäuse 13 zur Aufnahme eines vorzugsweise hydraulischen Ventilspiel-Ausgleichselementes
14 in fester Verbindung steht, und das Gehäuse 13 über zu den Stegen 12 im wesentlichen
quer gerichtet angeordnete Streben 15 zusätzlich mit dem Zylindermantel 11 fest verbunden
ist.
[0011] Wie aus den Figuren 1 mit 3 ferner hervorgeht, ist auch zur Erzielung eines leichtbauenden
Tassenstößels 1 dieser derart gestaltet, daß der Tassenstößel 1 innenseitig in Bereichen
der Stege 12 und der Streben 15 des Druckstückes 4 radiale Vorsprünge 16, 17 mit den
Zylindermantel 11 des Druckstückes 4 führenden Gleitflächen 18 und 19 aufweist, wobei
die den Stegen 12 zugewandten Vorsprünge 16 die tassenstößelseitig im Führungshemd
6 vorgesehenen Ausnehmungen 8', 9' für die Sperrbolzen 10 aufweisen. Dies ermöglicht
sowohl die tassenstößelseitigen Ausnehmungen 8', 9' im Führungshemd 6 ausreichend
groß zu dimensionieren, womit in vorteilhafter Weise in Verbindung mit den entsprechend
angepaßten Sperrbolzen 10 eine hohe Betriebssicherheit dieser Verriegelungseinrichtung
von Druckstück 4 und Tassenstößel 1 erzielt ist.
[0012] Ferner geht aus der Zeichnung hervor, daß die über Druckfedern 20 in den druckstückseitigen
Ausnehmungen 8, 9 abgestützt angeordneten Sperrbolzen in der Verriegelungsposition
mit den tassenseitigen Ausnehmungen 8', 9' gegen kleinvolumige Anschläge 21 anliegen,
die an die tassenseitigen Ausnehmungen 8', 9' verschließenden Deckeln 22 angeordnet
sind. Mit dieser Ausgestaltung sind die Sperrbolzen 10 bereits zu Anfang einer hydraulischen
Beaufschlagung in vorteilhafter Weise großflächig beaufschlagt, wobei die Beaufschlagung
bei geringfügiger Entfernung der Sperrbolzen 10 von den Anschlägen 21 flächenmäßig
noch zunimmt.
[0013] Auch zeigt die Zeichnung, daß die über den Stirnflächen 23 der Sperrbolzen 10 in
diesen Ausnehmungen 8', 9' gebildeten Kammern 24 über je eine Stichleitung 25 mit
einem im Außenumfang des Tassenstößel-Führungshemdes 6 angeordneten Kanal 26 verbunden
sind, der mit einer in Hubrichtung des Tassenstößels 1 im Führungshemd 6 ausgebildeten
Tasche 27 in ölführender Verbindung steht. Der Vorteil dieses im Außenumfang des Führungshemdes
6 angeordneten Kanals 26 ist, daß über den Kanalbereich das zugeführte Öl entlüften
bzw. entschäumen kann und somit in den Kammern 24 ein luft- und blasenfreies Öl für
eine betriebssichere Entriegelung von Druckstück 4 und Tassenstößel 1 zur Verfügung
steht.
[0014] Zur Erreichung eines einfachen Aufbaues weist das im Tassenstößel 1 drehgesichert
hubbewegliche Druckstück 4 in einer der Streben 15 einen Versorgungskanal 28 zu einer
im Gehäuse 13 oberhalb des hydraulischen Ventilspiel-Ausgleichselementes - HVA - 14
vorgesehenen Öl-Vorratskammer 29 auf, wobei der Versorgungskanal 28 mit einer im Außenumfang
des Tassenstößel-Führungshemdes 6 im Bereich des der mit dem Versorgungskanal 28 versehenen
Strebe 15 zugeordneten Vorsprunges 17 angeordneten offenen Nische 30 in Verbindung
steht, Figur 3.
[0015] Zur Vermeidung zusätzlicher Bauelemente dienen die Stege 12 und Streben 15 gemeinsam
der Auflage der im Tassenstößel 1 angeordneten Rückstellfeder 7, wobei die gegen einen
Tassenboden-Abschnitt 31 abgestützte, vorgespannt angeordnete Rückstellfeder 7 zumindest
in einem Endbereich mittels eines über die Stege 12 und die Streben 15 vorstehenden
Gehäuse-Abschnittes 13' zentriert gehalten ist.
[0016] Die vorbeschriebene konstruktive Ausgestaltung von Tassenstößel 1 und Druckstück
4 ermöglicht eine vorteilhafte Herstellung jeweils als Feingußteil.
[0017] Diese Ausbildung ermöglicht es ferner in vorteilhafter Weise, daß der mit einer Drehsicherung
32 versehene Tassenstößel 1 mit einer auf dem ringförmigen Tassenboden-Abschnitt 31
zentriert drehbeweglich gelagerten Gleitplatte 33 ausgerüstet ist, an der ein nicht
dargestellter Steuernocken etwas außermittig angreift zur Verschleißreduzierung.
1. Schaltbarer Tassenstößel für Gaswechselventile von Brennkraftmaschinen, insbesondere
mit Zylinderabschaltung,
- der ein mit dem Schaft (3) eines Gaswechselventils (2) zusammenwirkendes Druckstück
(4) umfaßt, das
- über die Innenseite (5) des Tassenstößel-Führungshemdes (6) gegen ein angeordnetes
Rückstellelement (Rückstellfeder 7) gleitbeweglich geführt ist, und das
- mit dem Führungshemd (6) über in paarweise fluchtend angeordneten Ausnehmungen (8,
8', 9, 9') verlagerbare Sperrbolzen (10) mittels Federbeaufschlagung in verriegelter
und mittels gesteuert hydraulischer Beaufschlagung in entriegelter Verbindung steht,
dadurch gekennzeichnet,
- daß das Druckstück (4) in dem Tassenstößel-Führungshemd (6) über einen relativ dünnwandigen
Zylindermantel (11) geführt angeordnet ist, und
- der Zylindermantel (11) über die druckstückseitigen Ausnehmungen (8, 9) für die
Sperrbolzen (10) aufnehmende Stege (12) mit einem ventilseitig offen gestalteten Gehäuse
(13) zur Aufnahme eines Ventilspiel-Ausgleichselementes (14) in fester Verbindung
steht, wobei
- das Gehäuse (13) über zu den Stegen (12) im wesentlichen quer gerichtet angeordnete
Streben (15) zusätzlich mit dem Zylindermantel (11) fest verbunden ist.
2. Tassenstößel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
- daß der Tassenstößel (1) innenseitig in Bereichen der Stege (12) und Streben (15)
des Druckstückes (4) radiale Vorsprünge (16, 17) mit dem Zylindermantel (11) des Druckstückes
(4) führenden Gleitflächen (18, 19) aufweist, wobei
- die den Stegen (12) zugewandten Vorsprüngen (16) die tassenstößelseitig im Führungshemd
(6) vorgesehenen Ausnehmungen (8', 9') für die Sperrbolzen (10) aufweisen.
3. Tassenstößel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
- daß die über Druckfedern (20) in den druckseitigen Ausnehmungen (8, 9) abgestützt
angeordneten Sperrbolzen (10) in Verriegelungsposition mit den tassenseitigen Ausnehmungen
(8', 9') gegen kleinvolumige Anschläge (21) an die tassenstößelseitigen Ausnehmungen
(8', 9') verschließenden Deckeln (22) anliegen, und
- die über den Stirnflächen (23) der Sperrbolzen (10) in diesen Ausnehmungen (8',
9') gebildeten Kammern (24) über je eine Stichleitung (25) mit einem im Außenumfang
des Tassenstößel-Führungshemdes (6) angeordneten Kanal (26) verbunden sind, der
- mit einer in Hubrichtung des Tassenstößels (1) im Führungshemd (6) ausgebildeten
Tasche (27) in ölführender Verbindung steht.
4. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
- daß das im Tassenstößel (1) drehgesichert hubbewegliche Druckstück (4) in einer
der Streben (15) einen Versorgungskanal (28) zu einer im Gehäuse (13) über einem hydraulischen
Ventilspiel-Ausgleichselement (HVA 14) vorgesehenen Öl-Vorratskammer (29) aufweist,
wobei
- der Versorgungskanal (28) mit einer im Außenumfang des Tassenstößel-Führungshemdes
(6) im Bereich des der mit dem Versorgungskanal (28) versehenen Strebe (15) zugeordneten
Vorsprunges (17) angeordneten offenen Nische (30) in Verbindung steht.
5. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Stege (12) und Streben (15) gemeinsam der Auflage einer im Tassenstößel
(1) angeordneten Rückstellfeder (7) dienen, wobei
- die gegen einen Tassenboden-Abschnitt (31) abgestützte Rückstellfeder (7) mittels
eines über die Stege (12) und Streben (15) vorstehenden Gehäuse-Abschnittes (13')
zentriert gehalten ist.
6. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer
Drehsicherung (32) versehene Tassenstößel (1) mit einer auf dem ringförmigen Tassenboden-Abschnitt
(31) zentriert drehbeweglich gelagerten Gleitplatte (33) ausgerüstet ist.
7. Tassenstößel nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Körper von
Tassenstößel (1) und Druckstück (4) jeweils als ein Feingußteil gebildet sind.