[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Steckverbinder, insbesondere einen
Stecker zum Anschluß an Magnetventile, mit einem Steckkontaktelemente beinhaltenden
Kontaktträger und mit einem diesen und ggf. eine elektronische Schaltung sowie Anschlußleiterenden
umhüllenden Mantel aus relativ weich eingestelltem Kunststoffmaterial, wobei der Mantel
einen über die zum Gegensteckerteil wie Magnetventil weisende Stirnfläche des Kontaktträgers
überstehenden, ringförmig umlaufenden Dichtkragen ausbildet, und wobei am Fuß des
Dichtkragens ein den Spalt zwischen dem Mantel und dem Kontaktträger übergreifender
sowie die Stirnfläche des Kontaktträgers berührender Werkstoffbereich angebunden ist.
[0002] Bei einem durch offenkundige Vorbenutzung bekannt gewordenen elektrischen Steckverbinder
dieser Art bildet der Werkstoffbereich eine schmale, umlaufende Dichtlippe, die den
umlaufenden Rand der Stirnfläche des Kontaktträgers geringfügig übergreift. Der Mantel
wird gebildet durch Umspritzen des Kontaktträgers und der mit ihm verbundenen Bauteile
und Anschlußleiterenden mit einem Kunststoffmaterial. Um die Dichtfunktion des Dichtkragens
zu gewährleisten, benutzt man als Werkstoff für den umspritzten Mantel einen relativ
weich eingestellten Kunststoff, wie z.B. ein thermoplastisches Polyurethan-Elastomer.
[0003] Der Mantel haftet nicht fest an der Außenfläche des Kontaktträgers. Deshalb läßt
sich der Dichtungsbereich des Mantels, insbesondere auch aufgrund seiner Elastizität,
bei unsachgemäßer Handhabung des Steckverbinders bereichsweise vom Kontaktträger vom
Kontaktträger lösen. Dabei entfernt sich der Dichtkragen vom Kontaktträger und öffnet
hier einen Spalt, in und durch den Feuchtigkeit oder Verunreinigungen, wie Staub,
eintreten und in den Stecker hineinkriechen können. Die Spaltbildung kann auch zu
dauerhaften Einlagerungen von Fremdpartikeln und somit zu Ausbeulungen der Seitenwände
des Mantels führen, was zur Folge haben kann, daß die Dichtwirkung des Dichtkragens
völlig verloren geht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Steckverbinder
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 vorausgesetzten Art zu schaffen, bei dem die Kapillarwirkung
ausgeschaltet wird und der weder Feuchtigkeit noch Verunreinigungen an die zu schützenden
Kontaktelemente und ggf. elektronische Schaltungen sowie Anschlußleiterenden gelangen
läßt.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ist dem entsprechend
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Werkstoffbereich über die Stirnfläche des Kontaktträgers
hinweg erstreckt und zumindest abschnittsweise Fußbereiche des Dichtkragens zugfest
miteinander verbindet.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform überspannt der Werkstoffbereich die Stirnfläche
des Kontaktträgers weitestgehend im wesentlichen nur mit Ausnahme der Durchbrüche
für Steckkontaktelemente und ggf. ein Befestigungselement wie Schraube od.dgl., mit
dem der Steckverbinder am Gegensteckerteil festgelegt wird.
[0007] Im übrigen kann der Kontaktträger an seiner Außenfläche mit Nuten versehen sein,
in die der Mantelwerkstoff formschlüssig eingreift und somit besonders sicher am Kontaktträger
gehalten ist. In diesem Zusammenhang ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Nuten
hinterschnitten sind und in Richtung quer zur Stirnfläche des Kontaktträgers verlaufen.
[0008] Ein Steckverbinder entsprechend der Erfindung verhindert die beim Stand der Technik
als Ursache seiner Nachteile erkannte Spaltöffnung, da bei auf den Dichtkragen im
Sinne seiner örtlichen Abspreizung vom Kontaktträger nach außen einwirkenden Kräften
die vom dortigen Fußbereich auf einen im wesentlichen der Zugrichtung gegenüberliegenden
Fußbereich Gegenkräfte übertragen werden. Dadurch, daß die Mantelseitenwände auf diese
Weise kraftschlüssig gegen den Kontaktträger gehalten sind, wirken auf einen dem Versuch
einer unzulässigen Verformung unterworfenen Dichtkragenbereich Rückstellkräfte ein,
die ihn sicher am Kontaktträger zurückhalten.
[0009] Sofern entsprechend dem genannten Ausführungsbeispiel der Werkstoffbereich nahezu
die gesamte Stirnfläche des Kontaktträgers überdeckt, ist im übrigen eine Spaltausbildung
im kritischen Bereich zwischen dem Kontaktträger und dem ihn umhüllenden Mantel gänzlich
unmöglich.
[0010] Die Erfindung hat weiterhin den Vorteil, daß als Werkstoff des Kunststoffmantels
ein mindestens ebenso weiches und nachgiebiges Material verwendet werden kann, wie
es bei den bekannten Steckverbindern benutzt wird.
[0011] Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schrägansicht auf einen Steckverbinder mit Blick unter seine Stirnfläche,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Steckverbinder gemäß Schnittangabe A-A in Fig.
1, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Steckverbinder gemäß Schnittangabe B-B in Fig.
1.
[0012] Der in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Steckverbinder nach Fig. 1 weist zunächst
einen aus Kunststoff bestehenden Kontaktträger 11 auf, in dem Kontaktelemente 12,
z.B. Gabelfederkontakte (Fig. 3) aufgenommen sind, mit denen entsprechende komplementäre
Kontaktelemente, z. B. Stift- oder Messerkontakte, eines nicht dargestellten Gegensteckerteils
steckbar zusammenwirken.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel ist der Steckverbinder 10 aufgrund seiner versenkt liegenden
"weiblichen" Kontaktelemente 12 als Steckbuchse ausgebildet. Dem entsprechend weist
die Stirnfläche 13 des Kontaktträgers 11 Durchbrüche 14 als Einstecköffnungen für
die Kontaktstifte des Gegensteckerteils auf.
[0014] Außerdem ist der Kontaktträger 11 von einer Bohrung 15 durchsetzt, die zur Aufnahme
einer Schraube dient, mit der der Steckverbinder 10 am Gegensteckverbinderteil befestigt
bzw. gesichert werden kann.
[0015] Der Kontakträger 11 ist sodann mit einer Kunstoffmasse umspritzt, die einen mit 16
bezeichneten nachgiebigen Mantel ausbildet. Dieser ist zugleich auch Steckergehäuse
und Griffkörper. Der Mantel 16 umhüllt außerdem eine ggf. darin angeordnete Schaltungsplatine
sowie die Anschlußenden einer durch die Tülle 17 führende, nicht gezeigte Anschlußleitung.
[0016] Für die Erfindung ist es wesentlich, daß der Mantel 16 über die Stirnfläche 13 des
Kontaktträgers 11 unter Bildung einer elastischen, ringförmigen Dichtung vorsteht,
wodurch ein Dichtkragen 18 ausgebildet ist.
[0017] Beim Stand der Technik kann der Dichtkragen 18, weil der Mantel 16 nicht fest mit
dem Kontaktträger 11 verbunden ist, von diesem nach außen, z.B. in Richtung des Pfeiles
19 in Fig. 3, leicht und auch unbeabsichtigt abgezogen werden, wodurch sich zwischen
Mantel 16 und Kontaktträger 11 (bei 20 in Fig. 3 angedeutet) eine deutliche Spaltaufweitung
ergeben würde. Dies schließt die Erfindung aus, und zwar beim dargestellten Ausführungsbeispiel
wie folgt:
[0018] Beim Umspritzen des Kontaktträgers 11 und der weiteren vom Mantel zu umhüllenden
Bauteile wird zugleich mit dem Spritzen des Dichtkragens 18 auch mindestens ein mit
21 bezeichneter Werkstoffbereich ausgebildet, der die Stirnfläche 13 des Kontaktträgers
11 überspannt. Beim Ausführungsbeispiel geschieht dies im wesentlichen vollflächig,
jedoch unter Aussparung der bereits beschriebenen Öffnungen 14 und 15 im Kontaktträger.
Dieser zusätzliche Werkstoffbereich 21 ist - wie Fig. 3 dies deutlich macht, im Fußbereich
22 des Dichtkragens 18 angeformt, so daß der Dichtkragen 18 funktionsgerecht über
die Außenfläche 23 des Werkstoffbereichs 21 vorragt.
[0019] Für die Erfindung ist es nicht notwendig, wenngleich besonders vorteilhaft, daß der
gesamte umlaufende Fuß 22 des Dichtkragens 18 an den - hier im wesentlichen plattenförmigen
und großflächigen - Werkstoffbereich 21 angebunden ist. Wesentlich ist, daß der die
Stirnfläche 13 des Kontaktträgers 11 überspannende, zugfeste Werkstoffbereich 21 Rückhaltekräfte
ausüben kann, wenn versucht wird, an einer beliebigen Umfangsstelle den Dichtkragen
18 nach außen zu verformen.
[0020] Von Bedeutung ist ferner, daß aufgrund der über den Umfang hinweg vollständigen stoffschlüssigen
Anbindung des Werkstoffbereichs 21 an den Dichtkragen-Fuß 22 kein öffenbarer Spalt
zwischen Mantel 16 und Kontaktträger 11 vorhanden ist.
[0021] Zur weiteren Stabilisierung des Mantels 16 gegenüber dem Kontaktträger 11 ist entsprechend
dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel noch eine besondere formschlüssige
Verbindung vorgesehen. Diese umfaßt in die Außenseite des Kontaktträgers 11 eingeformte
Nuten 25. Diese sind vorzugsweise hinterschnitten ausgebildet, wie dargestellt mit
Schwalbenschwanzquerschnitt. Sie erstrecken sich in Steckrichtung des Steckverbinders
und nehmen Werkstoff des Mantels 16 bei dessen Umspritzen formschlüssig auf. Somit
ist der Mantel 16 umfänglich des Kontaktträgers 11 zusätzlich an diesem festgehalten.
1. Elektrischer Steckverbinder, insbesondere Stecker zum Anschluß an Magnetventile, mit
einem Steckkontaktelemente beinhaltenden Kontaktträger und mit einem diesen und ggf.
eine elektronische Schaltung sowie Anschlußleiterenden umhüllenden Mantel aus relativ
weich eingestelltem Kunststoffmaterial, wobei der Mantel einen über die zum Gegensteckerteil
wie Magnetventil weisende Stirnfläche des Kontaktträgers überstehenden, ringförmig
umlaufenden Dichtkragen ausbildet, wobei am Fuß des Dichtkragens ein den Spalt zwischen
dem Mantel und dem Kontaktträger übergreifender sowie die Stirnfläche des Kontaktträgers
berührender Werkstoffbereich angebunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Werkstoffbereich (21) über die Stirnfläche (13) des Kontaktträgers
(11) hinweg erstreckt und zumindest abschnittsweise Fußbereiche (22) des Dichtkragens
(18) zugfest miteinander verbindet.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoffbereich (21)
im wesentlichen die gesamte Stirnfläche (13) des Kontaktträgers (11) mit Ausnahme
von Durchbrüchen (14; 15) für Steckkontaktelemente und ggf. für ein Befestigungselement
wie Schraube od.dgl. überspannt.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktträger
(11) an seiner Außenfläche (24) mit Nuten (25) versehen ist, in die der Mantelwerkstoff
formschlüssig eingreift.
4. Steckverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (25) hinterschnitten
sind.
5. Steckverbinder nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (25) in
Richtung quer zur Stirnfläche des Kontaktträgers (11) verlaufen.