[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerlöscheinrichtung für Schienenfahrzeuge mit einem
stationären Behälter für Löschflüssigkeit, der über ein Rückschlagventil mit Druckluft
beaufschlagar ist, und einer an den stationären Behälter angeschlossenen Löschmittelleitung
mit Durchflußmelder und Sprinklern.
[0002] Feuerlöscheinrichtungen dieser Art sind beispielsweise aus der GB-A 2 139 495 bekannt.
Sie werden als selbsttätige mit Löschfluid löschende, selektiv arbeitende Löschanlage,
auch Sprinkleranlage genannt, zum Brandschutz und zur Brandbekämpfung in Fahrzeugen,
z. B. in Wagen eines Zuges installiert, wobei Ansprechen und Funktionieren einer Anlage
eines Zugteiles unabhängig von dem der anderen Anlagen in anderen Zugteilen sein kann.
[0003] Es birgt jedoch Risiken in sich, wenn die Druckluft unmittelbar auf das Löschmittel
einwirkt bzw. damit in Berührung kommt, wie es bei dieser bekannten Anlage aus dem
Stand der Technik der Fall ist.
[0004] Zum einen kann es zum Übertritt von Löschflüssigkeit in das Luftversorgungssystem
kommen, wenn der Anschluß der Druckluftanlage gegenüber dem Behälter mit Löschmittel
nicht an allen Stellen sicher gewährleistet ist. Als eine Folge unzureichenden Abschlusses
kann Löschflüssigkeit mit dem Luftstrom durch das Druckluftsystem transportiert bzw.
verteilt und an eingebauten technischen Fahrzeuginstallationen, wie z. B. der Bremssteuerung
sowie elektrischen Anschlüssen, versprüht werden. Federn und andere empfindliche Regelteile,
blanke Metallflächen und Kabelanschlüsse werden massiv dem Werkstoffangriff durch
Korrosion ausgesetzt, so daß Funktionsstörungen auftreten und die Betriebssicherheit
nicht mehr gewährleistet ist.
[0005] Des weiten ist es nachteilig, daß Druckluft über die Sprinkler im Fahrzeuginneren
austreten kann, wenn die Löschflüssigkeit im Behälter verbraucht ist. Es ist nicht
auszuschließen, daß ein nicht vollständig gelöschter Brand im Wageninneren durch über
die Sprinkler austretende Druckluft neu mit Sauerstoff versorgt und angefacht werden
kann.
[0006] Aus der GB-A-395 994 ist ein Behälter mit einer flexiblen Innenhülle bekannt, durch
welche die Druckluft von einer Flüssigkeit innerhalb des Behälters getrennt ist. Die
Druckluft wird dazu verwendet, die Flüssigkeit durch Volumenvergrößerung der Luftkammer
aus dem volumenkonstanten Behälter auszutreiben.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Feuerlöscheinrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, daß einerseits ein Übertritt von Löschflüssigkeit
in das Druckluftsystem und andererseits ein Austreten von Druckluft aus den Sprinklern
sicher vermieden wird. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, die Funktionssicherheit
von Feuerlöscheinrichtungen, insbesondere hinsichtlich des ganzjährigen witterungsunabhängigen
Einsatzes zu verbessern, um durch Temperaturschwankungen bzw. Materialspannungen erzeugte
Undichtigkeit zu vermeiden.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Feuerlöscheinrichtung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0010] Die mit der Erfindung zu erzielenden Vorteile bestehen bei der erfindungsgemäßen
Löschmittelvorratshaltung nach Anspruch 1 und dazugehörigen Unteransprüchen darin,
daß eine 100%ige Trennung von Löschmittel und Luft zum Schutz der Druckluftanlage
erreicht wird. Auch ein Brandanfachen durch Luftzufuhr ist nicht mehr möglich, weil
der im Behälter installierte Flüssigkeitsspeicher aus luft- und flüssigkeits- bzw.
wasserundurchlässigem Kautschukmaterial eine Druckluftnachspeisung nicht mehr zuläßt.
[0011] Weil Schienenfahrzeuge mit allen ihren Einrichtungen sowohl bei großer Hitze als
auch extremer Kälte das ganze Jahr über im Einsatz sind, ist die Verwendung von Stoffen
mit guten Materialeigenschaften für die Teile einer Feuerlöscheinrichtung bezüglich
der Funktionssicherheit vorteilhaft. Die z. B. durch Temperaturunterschiede und in
Verbindung damit auftretende Dehnungsspannungen verursachten Materialschäden wie Versprödung
und Rißbildung werden bei der Verwendung von Komponenten bzw. Anlagenteilen aus thermoelastischem
Kunststoff vermieden. Dies resultiert aus den günstigsten Materialeigenschaften des
verwendeten Kunststoffes, der, wie seine Bezeichnung andeutet, von seinen Eigenschaften
her zwischen einem Thermoplast und einem Elastomer liegt.
[0012] Es handelt sich bei diesem Kunststoff, der frei von Schwermetallionen ist, um ein
aus vernetztem Polyethylen hergestelltes Material, das sehr unempfindlich gegen Spannungsrißbildung
ist und hervorragende Zeitstandsfestigkeit auch bei höheren Temperaturen (bis 110°
C) sowie Wärmealterungsbeständigkeit aufweist.
[0013] Auch für die Verwendung des Kunststoffes bei Rohren, die Löschmittel unter Druck
führen, sind seine weiteren guten Eigenschaften, wie Korrosionsfreiheit bzw. die Beständigkeit
gegen Chemikalien und Ablagerungen sowie die Eigenheit sich nicht statisch aufzuladen,
sehr günstig. Entsprechende Löschmittelrohre zeichnen sich auch durch bei kurzfristig
hohen Temperaturen bis zu 210° C vorhandene Formstabilität, hohe Abriebfestigkeit
und Kerbunempfindlichkeit in Verbindung mit guten Rückstellkräften (Memory-Effekt)
beim Knicken aus.
[0014] Der Einsatz von bei mehreren Druckluftanschlüssen am Behälter vorhandene unabhängigen
Absperr- und Kontrollhöhen vermindert das Risiko von Handhabungsfehler und dient der
Sicherheit.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Feuerlöscheinrichtung.
[0016] Die abgebildete Feuerlöscheinrichtung ist eine Löschanlage, wie sie beispielsweise
für Untergrund- bzw. Hochbahnfahrzeuge verwendet wird. Die Löschflüssigkeit besteht
aus mit Glykol versetztem Wasser, das sich innerhalb eines mit Druckluft vorgespannten
Behälters 1 in einem aus Kautschuk gefertigten Flüssigkeitsspeicher, auch Hydrospeicher
2 genannt, befindet.
[0017] Die Druckluft wird über ein Rückschlagventil 3 und einen Luftfilter 4, die sich hintereinander
in einer Luftleitung 5 befinden, dem Behälter 1 zugeführt, wobei mittels des in der
Luftleitung 5 befindlichen Absperrhahns 5a Behälter 1, Rückschlagventil 3 und Luftfilter
4 zu Wartungs- und Reparaturzwecken zu entlüften sind.
[0018] Zusätzlich kann der Behälter 1 auch über eine Entlüftungsleitung 7 über einen Entlüftungshahn
7a entlüftet werden, der unabhängig vom Absperrhahn 5a ist und zur Kontrolle der Dichtigkeit
des Hydrospeichers 2 dient. Die Belüftung des Hydrospeichers 2 kann über eine Belüftungsleitung
6 über einen Belüftungshahn 6a erfolgen.
[0019] An den im Behälter 1 eingebrachten Flüssigkeits- bzw. Hydrospeicher 2 ist eine Löschmittelleitung
8 angeschlossen, die über einen Entlüftungshahn 8a befüllbar ist und an der Sprinkler
9 angeschlossen sind. An die Löschmittelleitung 8 angeschlossen sind ferner ein Druckschalter
10 und ein Prüfanschluß 11. In der Löschmittelleitung ist ferner ein Durchflußmelder
12 eingebunden.
[0020] Wird ein Sprinkler 8 durch aufsteigende Brandwärme ausgelöst, so wird die Löschflüssigkeit
mittels der Energie des unter etwa 10 bar Betriebsdruck stehenden Druckpolsters im
Behälter 1 aus dem Hydrospeicher 2 in die Löschmittelleitung 8 gedrückt. Die mit dem
Löschvorgang der Sprinkler 9 in der Löschmittelleitung 8 einsetzende Strömung wird
vom Durchflußmelder 12 erfaßt und als Alarmsignal auf das Fahrerpult im Zugführerstand
gemeldet. Bei einem Druckabfall in der Löschmittelleitung 8 auf etwa 7 bar spricht
der Druckschalter 10 an und meldet am Fahrerpult mit

Druckmangelstörung" die fortgesetzte Löschmittelentnahme.
[0021] Für die Feuerlöscheinrichtung werden für die löschflüssigkeitsführenden Komponeten
vorteilhaft Komponenten aus vernetztem, thermoelastischem Kunststoff, z. B. Polyethylen,
eingesetzt.
[0022] Insbesondere ist es zweckmäßig, die flüssigkeitsführenden Rohre aus vernetztem, thermoelastischem
Kunststoff vorzusehen.
[0023] Ein Einfrieren der Feuerlöscheinrichtung bzw. der Löschflüssigkeit nach Unterschreiten
des Frostpunktes der Löschflüssigkeit (mit Volumenvergrößerung) führt bei Verwendung
von Kunststoffen der vorgenannten Art nicht mehr zu Rissen und Zerstörungen an den
Rohren und somit zum Ausfall der gesamten Einrichtung.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Löschmittelbehälter oder Behälter
- 2
- Hydrospeicher oder Flüssigkeitsspeicher
- 3
- Rückschlagventil
- 4
- Luftfilter
- 5
- Luftleitung
- 5a
- Absperrhahn Luftleitung 5
- 6
- Belüftungsleitung Hydrospeicher 2
- 6a
- Belüftungshahn Belüftungsleitung 6
- 7
- Entlüftungsleitung
- 7a
- Entlüftungshahn Entlüftungsleitung 7
- 8
- Löschmittelleitung
- 8a
- Entlüftungshahn
- 9
- Sprinkler
- 10
- Druckschalter
- 11
- Prüfanschluß
- 12
- Durchflußmelder
1. Feuerlöscheinrichtung für Schienenfahrzeuge mit einem stationären Behälter für Löschflüssigkeit,
der über ein Rückschlagventil mit Druckluft beaufschlagbar ist, und einer an den stationären
Behälter angeschlossenen Löschmittelleitung mit Durchflußmelder und Sprinklern, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) einen Druckluft und Löschflüssigkeit trennenden zum Beaufschlagen
mit Druckluft geeigneten Flüssigkeitsspeicher (2) enthält, der wenigstens einen von
Druckluftanschlüssen am Behälter (1) unabhängigen und getrennten Anschluß an die Löschmittelleitung
(8) aufweist, und daß für die flüssigkeitsführenden Komponenten der Feuerlöscheinrichtung
Komponenten aus vernetztem, thermoelastischem Kunststoff eingesetzt sind.
2. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsspeicher (2) aus flexiblem Kautschukmaterial besteht.
3. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigkeitsführenden Rohre aus vernetztem, thermoelastischem Kunststoff
bestehen.
4. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der vernetzte, thermoelastische Kunststoff ein Polyethylen-Kunststoff ist.
5. Feuerlöscheinrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftanschlüsse am Behälter (1) voneinander unabhängige Absperr- und
Kontrolleinrichtungen (5a, 7a) aufweisen.
1. Fire extinguishing system for rail vehicles with a stationary container for extinguishing
liquid which can be exposed to the action of compressed air through a non-return valve,
and with an extinguishing medium line with a flow indicator and sprinklers which is
connected to the stationary container, characterised in that the container (1) comprises
a liquid reservoir (2) which is suitable for exposure to the action of compressed
air and separates compressed air and extinguishing liquid and comprises at least one
connection to the extinguishing medium line (8) independent and separated from compressed
air connections on the container (1), and in that components made of cross-linked
thermoelastic plastic are employed for the liquid-conveying components of the fire
extinguishing system.
2. Fire extinguishing system according to claim 1, characterised in that the liquid reservoir
(2) is made of flexible rubber material.
3. Fire extinguishing system according to claim 1 or 2, characterised in that the liquid-conveying
pipes are made of cross-linked thermoelastic plastic.
4. Fire extinguishing system according to claim 1 or 3, characterised in that the cross-linked
thermoelastic plastic is a polyethylene plastic.
5. Fire extinguishing system according to one or more of claims 1 to 4, characterised
in that the compressed air connections on the container (1) comprise shut-off and
monitoring devices (5a, 7a) which are independent of one another.
1. Extincteur pour véhicules sur rails, formé d'un récipient stationnaire pour le liquide
d'extinction, qui est apte à être sollicité par de l'air comprimé grâce à un clapet
anti-retour, et d'une conduite d'agent d'extinction qui est raccordée au récipient
stationnaire et qui comporte un détecteur de passage et des sprinklers, caractérisé en ce que le récipient (1) contient un réservoir de liquide (2) qui sépare l'air
comprimé et le liquide d'extinction, qui est apte à être sollicité par de l'air comprimé
et qui comporte au moins un raccordement à la conduite d'agent d'extinction (8) indépendant
des raccordements d'air comprimé au récipient (1) et séparé de ceux-ci, et en ce qu'on
utilise pour les éléments de guidage de liquide de l'extincteur des éléments en matière
plastique thermo-élastique réticulée.
2. Extincteur selon la revendication 1, caractérisé en ce que le réservoir de liquide (2) est en matériau flexible à base de caoutchouc.
3. Extincteur selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les tuyaux de guidage de liquide sont en matière plastique thermo-élastique
réticulée.
4. Extincteur selon la revendication 1 ou 3, caractérisé en ce que la matière plastique thermo-élastique réticulée est une matière plastique
en polyéthylène.
5. Extincteur selon l'une au moins des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que les raccordements d'air comprimé au récipient (1) comportent des dispositifs
d'arrêt et de contrôle (5a, 7a) indépendants les uns des autres.