[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbindungsbeschlag für Tische und/oder Tischplatten,
bestehend aus zumindest zwei, jeweils an einem Tisch bzw. einer Tischplatte anbringbaren
Bauteilen und wenigstens einem Verbindungselement zur Verbindung der Bauteile.
[0002] Bisher wurden bei sogenannten Mehrflächen-Arbeitsplätzen zur Verbindung der einzelnen
Schreibtischflächen in der Regel starre Verbindungen eingesetzt. Diese haben die Aufgabe,
eine möglichst stabile, tragfähige, exakte und dauerhafte Ausrichtung der Tischplatten
zueinander zu gewährleisten. In letzter Zeit werden die Schreibtische immer häufiger
höhenverstellbar ausgeführt. Hiebei gibt es Konstruktionen, bei denen die gesamte
Tischkonstruktion z.B. mittels einer Kurbel und eines Getriebes in der Höhe verstellbar
ist; weitaus häufiger, weil kostengünstiger, sind jedoch Ausführungen, bei denen jeder
Tischfuß separat in der Höhe eingestellt wird. Bei dieser Art der Einstellung treten
aber vorübergehend Schrägstellungen der Tische und Tischplatten und damit unter anderem
auch Winkelbeanspruchungen der Verbindungsbeschläge auf. Weiters kommt es durch das
gegenseitige Abstützen der Platten zur Überdehnung der Verbindung mit anschließendem
Aufklaffen eines Spaltes.
[0003] Die bisher bekannten Verbindungsbeschläge erlauben solche Beanspruchungen nicht oder
nur in geringem Ausmaß durch ihre Eigenelastizität. Daher kommt es zu Beschädigungen,
Verbiegen, Ausreißen von Schrauben usw., wenn nicht entweder die Verbindungsbeschläge
vorher gelöst werden oder die Höhenverstellung der Tischkombination nur in vielen
kleinen Schritten erfolgt.
[0004] Diesem Problem hat die Büromöbelindustrie bisher wenig Bedeutung beigemessen, weil
die Höhenverstellung der Tische wegen des relativ großen Aufwandes oder zumeist umständlichen
Hantierens in der Praxis bis jetzt kaum durchgeführt wird. In der letzten Zeit sind
aber sehr wirksame, rasch verstellbare Mechanismen bekannt geworden, welche eine brauchbare,
gefahrlose Lösung des genannten Problems erfordern.
[0005] Die bisher gebräuchlichsten Verbindungsbeschläge sind einfache Blechplättchen, welche
von unten quer über die Stoßfläche benachbarter Tischplatten angeschraubt werden und
dafür sorgen, daß die Tischplatten nicht nur in ihrer Lage, sondern auch in der Höhe
genau zueinander ausgerichtet sind. Bei einer Winkeländerung nach oben werden sie
gereckt, wobei meist die Befestigungsschrauben ausreißen.
[0006] Bei einer weiteren stark verbreiteten Methode werden die tragenden Untergestelle
der Tische auf verschiedene Arten fest miteinander verbunden und die Tischplatten
auf den Gestellen ohne unmittelbare Verbindung untereinander befestigt. Hier besteht
ebenfalls die Gefahr des Ausreißens und der Deformation der Gestellverbindung.
[0007] Bei einer dritten gebräuchlichen Methode sind an den Gestellen der Haupttische stabile
Tragkonstruktionen angebracht, an welchen die anschließenden Verbindungsplatten direkt
befestigt sind. Hier besteht ebenfalls die Gefahr einer Deformation mit anschließendem
Auseinanderklaffen der Platten.
[0008] Weiters sind viele Methoden vor allem im Seminartischbereich bekannt, wo Platten
und/oder Tische nur kurzfristig und wieder lösbar miteinander verbunden werden. Hier
sind Konstruktionen bekannt, bei denen die Tische mit Schließen, Spannern, Haken,
Riegeln od.dgl. verbunden werden, wobei manche Verbindungen eine gewisse Gelenkigkeit
aufweisen. Allerdings sind entweder zusätzliche Handgriffe nötig, um die Verbindung
zu verspannen bzw. zu lockern, oder es tritt permanent ein Spiel in der Verbindung
auf.
[0009] Weiters sind Plattenverbindungen mittels Klavierbändern, Scharnieren bzw. Bandscharnieren
oder Spezialbeschlägen bekannt. Diese erlauben Winkeländerungen bis zum vollständigen
Zusammenklappen der Platten, jedoch üblicherweise nur in einer Richtung. Lediglich
bei spitz zulaufenden, dreiecksförmigen Plattenkanten ist eine Gelenkigkeit in beide
Richtungen gegeben; allerdings sind solche Kanten teuer in der Herstellung, sie schränken
die universelle Verwendung von Bürotischen ein und sind deshalb im Standard-Büromöbelbereich
nicht üblich.
[0010] Schließlich sind sogenannte Pendeltürbeschläge bekannt. Sie erlauben Winkeländerungen
der mit ihnen verbundenen Platten nach beiden Richtungen, stehen jedoch auf beiden
Seiten über die Platten vor, sodaß sie als Verbindungsbeschläge für Tische nicht verwendet
werden können.
[0011] Die oben angeführten Verbindungsbeschläge sind entweder überhaupt untauglich, auftretende
Winkeländerungen auszugleichen, oder aufwendig und teuer, benötigen viel Platz, Ausfräsungen
oder Gehäuse, oder sind sichtbar bzw. beeinträchtigen die Tischoberflächen. In jedem
Fall sind sie aber nicht speziell für den Winkelausgleich während einer Höhenverstellung
konzipiert.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu beseitigen und einen Verbindungsbeschlag
zu schaffen, der von der Tischoberseite her unsichtbar ist, der Winkeländerungen der
verbundenen Platten in beiden Richtungen erlaubt, aber zugleich zueinander exakt positioniert
und zwischen den Platten keinen Spalt aufkommen läßt. Der Verbindungsbeschlag soll
weiters einfach aufgebaut und herstellbar und somit kostengünstig sowie hoch belastbar
sein, auch an vorhandenen Tischen mit üblichen, vertikalen Kunststoffkanten ohne Nacharbeiten
leicht montierbar sein, dauerhaft und damit universell einsetzbar und möglichst niedrig
und flach sein, damit er unter den Tischplatten befestigt werden kann, ohne den Beinraum
des Benutzers einzuschränken und zu beeinträchtigen.
[0013] Die gestellte Aufgabe wird mit einem Verbindungsbeschlag der eingangs angegebenen
Art einerseits dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß der eine Bauteil zumindest einen
hakenförmigen Fortsatz und der andere Bauteil zumindest zwei hakenförmige Fortsätze
aufweist, wobei jeweils ein Fortsatz des einen Bauteiles zwischen zwei Fortsätze des
anderen Bauteiles einander übergreifend einsetzbar ist, daß das Verbindungselement
elastisch verformbar ausgebildet und zwischen die Fortsätze der beiden Bauteile einsetzbar
und im eingesetzten Zustand von den Fortsätzen teilweise umgriffen ist, wobei bei
an den Tischen bzw. Tischplatten montiertem Verbindungsbeschlag das Verbindungselement
unter Ausübung einer Spannkraft auf die Fortsätze elastisch verformt ist und die beiden
Bauteile zueinander gespannt sind.
[0014] Die Erfindung schafft einen Verbindungsbeschlag, der eine Höhenverstellung zusammengebauter
Tische und/oder Tischplatten ermöglicht, ohne daß hiebei die Tischplatten oder der
Verbindungsbeschlag beschädigt werden können und die Tischplatten abgeräumt werden
müssen. Der aus lediglich drei Teilen bestehende Verbindungsbeschlag kann in einfacher
Weise und somit kosten-günstig hergestellt werden, wobei zum Zusammenbau auch ungelernte
Arbeits-kräfte herangezogen werden können. Er weist eine extrem niedrige Bauhöhe auf,
sodaß der Beinraum unter der Tischplatte praktisch nicht beeinträchtigt ist, und bietet
selbst eine praktisch glatte Unterseite, wodurch Verletzungen ausge-schlossen sind.
Weiters ist er hoch belastbar und erleichtert den Zusammenbau von Tischplatten mit
Tischen insofern, als der am Tisch angebrachte Bauteil als Auflage für die Tischplatte
dienen kann.
[0015] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung können die Fortsätze der beiden Bauteile
komplementär zueinander ausgebildet sein. Insbesondere können die beiden Bauteile
baugleich und auf Umschlag ineinander passend ausgebildet sein, wodurch sich herstellungsmäßige
Vereinfachungen ergeben.
[0016] Weiters ist von Vorteil, wenn die beiden Bauteile jeweils in Form einer Platte mit
einer ebenen Anlagefläche ausgestaltet sind, die Fortsätze bezüglich der Platte gekröpft
sind und die freien Enden der Fortsätze im wesentlichen in der Ebene der Anlagefläche
liegen. Somit lassen sich die Bauteile aus Flachmaterial herstellen, wobei die freien
Enden als Abstützung für eine Tischplatte dienen.
[0017] Alternativ können die beiden Bauteile jeweils in Form einer Platte mit einer ebenen
Anlagefläche ausgestaltet sein und die freien Enden der Fortsätze in einem vorbestimmten
Abstand von der Ebene der Anlagefläche liegen. Auf diese Weise können die freien Enden
als Abstützung für eine Tischplatte dienen, deren Dicke von der Dicke der anzuschließenden
Tischplatte um diesen Abstand abweicht.
[0018] Günstig ist, wenn die Fortsätze im Bereich ihrer freien Enden breiter sind als ihr
gegenseitiger Abstand, weil dann die Scherbeanspruchung des Verbindungselements beträchtlich
verringert ist. Dabei ist vorteilhaft, wenn die Fortsätze im Bereich ihren freien
Enden seitlich vorstehende rechteckige Nasen aufweisen, weil hiemit die größte Verringerung
der Scherbeanspruchung erzielt wird.
[0019] Ferner kann das Verbindungselement als Gummischnur ausgebildet sein und die Breite
des von den Fortsätzen beider Bauteile begrenzten Kanals sowie die Höhe der Fortsätze
der Dicke der Gummischnur angepaßt sein. Auf diese Weise kann das Verbindungselement
nicht nur einfach dadurch zwischen die Fortsätze eingesetzt werden, indem es in die
Länge gespannt und somit dünner wird, sonder auch die Gummischnur zur schonenden Abstützung
einer Tischplatte ausgenutzt werden kann.
[0020] Vorteilhafterweise liegt der gegenseitige Abstand der Fortsätze jedes Bauteiles in
der Größenordnung der Dicke der Gummischnur, weil dann die Gummischnur praktisch geradlinig
bleibt.
[0021] Weiters kann der gegenseitige Abstand der Fortsätze jedes Bauteiles erheblich größer
als ihre Breite sein und das Verbindungselement biegeeleastisch ausgebildet sein,
vorzugsweise aus Federstahl bestehen. Dies ermöglicht eine einfache Ausgestaltung
der Bauteile mit verhältnismäßig wenig Fortsätzen.
[0022] Günstig ist, wenn das Verbindungselement konstant runden Querschnitt aufweist, weil
dann die Fortsätze aus gebogenem Flachmaterial bestehen können.
[0023] Alternativ kann das Verbindungselement konstant rechteckigen oder trapezförmigen
Querschnitt aufweisen, wodurch sich eine breite Auflagefläche für eine Tischplatte
ergibt.
[0024] Weiters kann das Verbindungselement von einer Schraubenfeder gebildet sein.
[0025] Eine weitere Alternative zeichnet sich dadurch aus, daß das Verbindungselement als
Streifen mit einer Reihe Öffnungen ausgebildet ist, deren Größe und Anordnung denjenigen
der Fortsätze der zusammengesetzten Bauteile entsprechen. Diese Ausführungsform ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn die Bauteile mit von der Tischplatte wegweisenden
Fortsätzen montiert sind.
[0026] Weiters kann das Verbindungselement aus mehreren, vorzugsweise untereinander gleichen
Teilen bestehen, die entweder nebeneinander angeordnet und/ oder aneinander geschlichtet
sind und im wesentlichen über die gesamte Länge des Verbindungselements reichen. Dies
ist dann von Vorteil, wenn relativ große Spannkräfte erwünscht sind, wobei gegebenenfalls
die einzelnen Teile des Verbindungselements nacheinander angebracht werden können.
[0027] Zum einfachen und leichten Anbringen des Verbindungselements kann dieses an seinen
Enden jeweils mit einer Handhabe versehen sein.
[0028] Schließlich können die beiden Bauteile in zusammengebautem, jedoch unmontiertem Zustand
des Verbindungsbeschlages einen von der Gebrauchslage abweichenden Winkel einschließen.
[0029] Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert,
die in den Zeichnungen dargestellt sind; es zeigen Fig. 1 einen Tisch mit angebauter
Tischplatte in Normalstellung sowie zwei Stellungen während einer Höhenverstellung,
Fig. 2 eine erste Ausführungsform der beiden Bauteile des Verbindungsbeschlages in
schaubildlicher Ansicht, Fig. 3 einen dieser Bauteile in Draufsicht, Fig. 4 die beiden
Bauteile in zusammengesetztem Zustand und das Verbindungselement in schaubildlicher
Ansicht, Fig. 5. den Verbindungsbeschlag in schaubildlicher Ansicht, Fig. 6 einen
Querschnitt durch den Verbindungsbeschlag in schaubildlicher Ansicht, Fig. 7 einen
Schnitt durch zwei mit dem Verbindungsbeschlag verbundene Tischplatten in Normalstellung
sowie während einer Höhenverstellung, Fig. 8 einen Schnitt durch zwei mit einer Variante
des Verbindungsbeschlages verbundene Tischplatten, Fig. 9 einen Schnitt durch zwei
mit einer weiteren Variante des Verbindungsbeschlages verbundene Tischplatten und
Fig. 10 und 11 je eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform des Verbindungsbeschlages.
[0030] Fig. 1 zeigt einen Tisch 1 mit einer auf höhenverstellbaren Füßen 2 montierten Tischplatte
3, an den mittels eines Verbindungsbeschlages 4 eine auf ebenfalls höhenverstellbaren
Füßen 2 montierte Tischplatte 3' angeschlossen ist, die jedoch im Bereich der Anschlußstelle
keine Füße aufweist. Die Tischkombination ist im oberen Teil der Fig. 1 in Normalstellung
gezeigt, im mittleren und unteren Teil jeweils in einer Stellung, in der die Tischplatte
3 des Tisches 1 mittels der Füße 2 nur an der Anschlußstelle angehoben bzw. abgesenkt
ist. Wie ersichtlich, nehmen bei einer Höhenverstellung die Tischplatten 3, 3' eine
zueinander gekippte Lage ein, die bei herkömmlichen Verbindungsbeschlägen zu den eingangs
geschilderten Problemen führt.
[0031] Die Fig. 2 bis 6 zeigen zwei Bauteile 5, 5 einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verbindungsbeschlages, die gleich gestaltet sind und sich abschnittweise oder auch
über die gesamte Länge der gemeinsamen Seitenkanten zweier miteinander zu verbindender
Tischplatten erstrecken. Jeder Bauteil 5 besteht aus einer an der einen Tischplatte
anbringbaren Platte 6, die eine geradlinige Reihe seitlich daran angeordnete, bezüglich
der Plattenebene gekröpfte, hakenartig gebogene Fortsätze 7 besitzt, deren freie Enden
in der der Tischplatte zugekehrten Anlagefläche der Platte 6 enden und die geringfügig
zurückgebogen sind (Fig. 7, 8).
[0032] Der gegenseitige Abstand der Fortsätze 7 entspricht der Breite der Fortsätze 7, sodaß
die Fortsätze 7 des einen Bauteiles 5 zwischen die Fortsätze 7 des anderen Bauteiles
5 mit geringem Spiel passen. Die Fortsätze 7 sind an ihren freien Enden mit seitlich
vorstehenden rechteckigen Nasen 8 versehen, sodaß sie an ihren freien Enden breiter
sind als ihr gegenseitiger Abstand.
[0033] Fig. 4 zeigt die beiden Bauteile 5 in zusammengesetztem Zustand, was durch Übereinanderanordnen
der Fortsätze 7 und anschließendes Verschieben senkrecht zur Plattenebene erfolgt.
In diesem Zustand übergreifen die Fortsätze 7 der beiden Bauteile 5 einander nach
Art eines Scharniers, sodaß zwischen ihnen ein geradliniger Kanal begrenzt ist. Wegen
der einander übergreifenden Nasen 8 der Fortsätze 7 der beiden Bauteile 5 können sich
dieselben in der Plattenebene nicht mehr auseinanderbewegen. Außerdem begrenzen die
Nasen 8 den Bereich der gegenseitigen Schwenkbarkeit der beiden Bauteile 5, 5, da
sie an der Platte 6 anschlagen.
[0034] Weiters ist ein Verbindungselement 9 in Form einer Gummischnur gezeigt, das zur Verbindung
der Bauteile 5 in Pfeilrichtung in den Kanal zwischen den Fortsätzen 7 der zusammengesetzten
Bauteile 5 eingesetzt wird. Wie aus Fig. 5 bis 8 hervorgeht, entspricht die Dicke
der Gummischnur der Breite des Kanals sowie der Höhe der Fortsätze 7. Allerdings ist
die Dicke der Gummischnur geringfügig größer als die Breite des Kanals.
[0035] In Fig. 5 ist der zusammengebaute Verbindungsbeschlag dargestellt, der in Fig. 6
im Querschnitt gezeigt ist. Da die Gummischnur geringfügig dicker ist als die Breite
des Kanals, wird sie beim Einsetzen elastisch verformt und übt eine Spannkraft auf
die Fortsätze 7 aus, welche die beiden Bauteile 5, 5 zueinanderzieht. Dieses Zueinanderziehen
ist durch den Anschlag der Fortsätze 7 am Grund der Zwischenräume zwischen den Fortsätzen
7 des jeweils anderen Bauteiles 5 begrenzt. Das Einsetzen der Gummischnur kann entweder
durch Eindrücken, wobei zweckmäßigerweise die beiden Bauteile 5, 5 derart zueinander
verschwenkt werden, daß der Kanal am breitesten ist, oder auch durch in die Länge
ziehen der Gummischnur erfolgen, die dabei dünner wird. Um dies zu erleichtern, kann
die Gummischnur an ihren Enden mit Handhaben in Form von Verdickungen od.dgl. versehen
sein, welche zugleich als Endabdeckungen des Kanals ausgebildet sein können. Da die
Fortsätze 7 zurückgebogen sind, wird die Gummischnur von ihnen übergriffen und ist
somit sicher in ihrer Lage festgehalten.
[0036] Die Gummischnur wird einerseits jeweils durch die Nasen 8 gequetscht, anderseits
auf Scherung beansprucht, die jedoch auf ein relativ geringes Ausmaß verringert ist,
weil die Nasen 8 der beiden Bauteile 5, 5 einander gegenüberstehen. Durch die Vielzahl
der Beanspruchungsstellen entsteht eine besonders große resultierende Spannkraft,
welche die Bauteile 5, 5 zusammenhält. Der gequetschte Gummi weicht jeweils in den
Bereich der Mitte der Zwischenräume zwischen den Fortsätzen 7 aus, wodurch sich ein
sinusartiger Verlauf der Gummischnur einstellt. Diese Ausbiegung ist eine dritte Komponente
der resultierenden Spannkraft, da die Gummischnur zur Rückkehr in ihre Ausgangslage
neigt. Die Gestaltung der Bauteile 5, 5 ergibt bei geringer Bauhöhe praktisch eine
glatte Untersicht ohne Vorsprünge und Kanten, sodaß der Benutzer nicht beeinträchtigt
wird.
[0037] Da die freien Enden der Fortsätze 7 im wesentlichen in der Ebene der Anlagefläche
der Platte 6 liegen, dienen sie als Auflage bzw. zur Abstützung der seitlich benachbarten
Tischplatte, wie die Fig. 7 bis 9 zeigen. Dies ergibt eine exakte Ausrichtung der
zu verbindenden Tischplatten in Höhenrichtung.
[0038] Knickt nun während einer Höhenverstellung eine Tischplatte 3 nach unten (Fig. 7 Mitte),
so werden die beiden Bauteile 5, 5 um eine durch die gegenseitigen Anschlagstellen
der beiden Bauteile 5, 5 verlaufende Achse 10 gegenseitig scharnierartig verschwenkt,
wodurch die Gummischnur noch mehr zusammengegequetscht wird, was die Spannkraft weiter
erhöht. Die Nasen 8 werden mit der dazwischen befindlichen Gummischnur aneinandergedrückt
und begrenzen so den Schwenkwinkel, sodaß die Gummischnur nicht abgeschert werden
kann.
[0039] Knickt während einer Höhenverstellung eine Tischplatte 3 nach oben (Fig. 7 unten),
so liegt die Schwenkachse 10 an der Oberseite der Tischplatten 3, 3' und daher in
einem Abstand vom Verbindungsbeschlag, sodaß die beiden Bauteile 5, 5 auseinandergezogen
und die Gummischnur ebenfalls noch mehr zusammengegequetscht wird, was wieder die
Spannkraft weiter erhöht. Desgleichen werden die Nasen 8 mit der dazwischen befindlichen
Gummischnur aneinandergedrückt und begrenzen so ebenfalls den Schwenkwinkel, sodaß
die Gummischnur nicht abgeschert werden kann.
[0040] Die relativ kleine Schwenkmöglichkeit der beiden Bauteile 5, 5 ist in der Praxis
vollkommen ausreichend. Einerseits können die Tische höhenverstellt werden, ohne sie
abräumen zu müssen, sodaß größere Schrägstellungen nicht sinnvoll sind. Andererseits
grenzt auch der maximale Verstellbereich der Tische den Winkelbereich ein.
[0041] Bei der Montage wird der Verbindungsbeschlag zunächst mit einem Bauteil 5 an einer
Tischplatte montiert, worauf die andere Tischplatte auf den vorstehenden anderen Bauteil
5 aufgelegt wird. Bei der nachfolgenden Befestigung des anderen Bauteiles 5 werden
die Platten 6, 6 der beiden Bauteile 5, 5 in eine gemeinsame Ebene gebracht, was eine
weitere Quetschung der Gummischnur bewirkt und damit eine hohe Spannkraft in Normalstellung
erzeugt.
[0042] Bei einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung hat die Gummischnur Rechteck-
oder Trapezquerschnitt (Fig. 8), wobei sie breiter als hoch ist. Hiedurch kann einerseits
der Verbindungsbeschlag niedriger gebaut werden, anderseits haben die Fortsätze 7
der beiden Bauteile 5, 5, einen größeren gegenseitigen Abstand, wodurch der Schwenkbereich
vergrößert wird. Außerdem können die Tischplatten durch direkte Anlage an der Gummischnur
in der Höhe positioniert werden, weshalb eine Anlage der Fortsätze 7 an der Tischplatte
und deren allfällige Beschädigung durch Kratzer vermieden wird. Schließlich tritt
eine Steigerung der Spannkraft gegenüber einer Rundschnur auf, weil ein anfängliches
Flachdrücken des runden Querschnittes entfällt.
[0043] Fig. 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei der die hakenartigen
Fortsätze 7 ohne Kröpfung durch einfaches Abbiegen von der Platte gebildet sind. Diese
Ausführungsform bietet den Vorteil, daß die Gummischnur auch nach der Montage der
Bauteile 5, 5 an den Tischplatten von unten eingelegt oder entfernt werden kann. Diese
Form besitzt allerdings geringere Spannkräfte und eignet sich daher eher für mobilen
oder vorübergehenden Einsatz, etwa bei Seminartischen. Die vertikale Ausrichtung der
Tischplatten erfolgt hier durch deren Auflage an den Rückseiten der Fortsätze 7, die
in einer Ebene mit der Auflagefläche der Platte 6 liegen.
[0044] Da hier die Fortsätze 7 freiliegen, ist bei einer Variante der Erfindung der gegenseitige
Abstand der Fortsätze 7 größer als ihre Breite und das Verbindungselement 9 als Streifen
mit einer Reihe Öffnungen ausgebildet, deren Größe und Anordnung denjenigen der Fortsätze
7 der zusammengebauten Bau-teile 5, 5 entsprechen. Die Dicke des Streifens ist zweckmäßigerweise
so groß wie die Höhe der Fortsätze 7, sodaß dieselben von dem Streifen umhüllt sind.
Weiters können die Öffnungen Sacklöcher sein, wodurch die Fortsätze 7 von dem Streifen
abgedeckt sind.
[0045] Anstelle der Gummischnur kann auch eine Schraubenfeder verwendet werden.
[0046] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist als Verbindungselement 9 ein
Federdraht oder ein Federband (Fig. 11) vorgesehen. Metallfedern werden üblicherweise
nur auf Biegung beansprucht. Je nach Federkennlinie können die Fortsätze 7 in größeren
gegenseitigen Abständen als bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen angeordnet
sein.
[0047] Alternativ ist als Verbindungselement 9 ein Federstab aus Metall mit vorzugsweise
liegendem länglichem Querschnitt vorgesehen (Fig. 11), welcher lediglich in einem
einzigen Bogen vorgespannt ist. Der eine Bauteil 5 besitzt nur zwei in großem gegenseitigem
Abstand angeordnete Fortsätze 7 und der andere Bauteil 5 bloß einen, vorzugsweise
aber zwei zwischen diesen Fortsätzen 7 liegende Fortsätze. Diese Ausgestaltung erlaubt
bei flachster Bauweise auch die höchsten erzielbaren Spannkräfte und große Winkeländerungen,
wobei der Federstab auch auf Torsion beansprucht wird.
[0048] Die Spannkraft kann ferner durch größeren Abstand der Fortsätze 7 der beiden Bauteile
5, 5 und somit durch Vergrößerung der Amplitude der sinusartigen Bögen des Verbindungselements
vergrößert werden. Weiters können auch mehrere Federdrähte parallel bzw. ein Paket
aus Federdrähten oder Federbändern vorgesehen sein, womit eine individuelle Wählbarkeit
der Spannkräfte erzielt ist.
[0049] Weiters können auch Verbindungselemente mit vorgeformten Bögen derart vorgesehen
sein, daß die Bögen bei Beanspruchung flachgedrückt und allenfalls in die Gegenrichtung
ausgebogen werden. Hiedurch kann einer Verkürzung der Federelemente bei zunehmender
Bogenamplitude begegnet werden.
[0050] Weiters können auch mehrere einzelne, kurze Verbindungselemente hintereinander in
einem langen Verbindungsbeschlag angeordnet sein.
[0051] Bei einer Variante der Ausführungsform gemäß Fig. 2 bis 8 besitzen die Fortsätze
des einen Bauteiles eine größe Kröpfung als diejenige des anderen Bauteiles, wodurch
unterschiedlich dicke oder verschieden hoch angeordnete Tischplatten miteinander verbunden
werden können.
1. Verbindungsbeschlag für Tische und/oder Tischplatten, bestehend aus zumindest zwei,
jeweils an einem Tisch bzw. einer Tischplatte anbringbaren Bauteilen und wenigstens
einem Verbindungselement zur Verbindung der Bauteile, dadurch gekennzeichnet, daß
der eine Bauteil (5) zumindest einen hakenförmigen Fortsatz (7) und der andere Bauteil
(5) zumindest zwei hakenförmige Fortsätze (7) aufweist, wobei jeweils ein Fortsatz
(7) des einen Bauteiles (5) zwischen zwei Fortsätze (7) des anderen Bauteiles (5)
einander übergreifend einsetzbar ist, daß das Verbindungselement (9) elastisch verformbar
ausgebildet und zwischen die Fortsätze (7) der beiden Bauteile (5, 5) einsetzbar und
im eingesetzten Zustand von den Fortsätzen (7, 7) teilweise umgriffen ist, wobei bei
an den Tischen bzw. Tischplatten montiertem Verbindungsbeschlag das Verbindungselement
(9) unter Ausübung einer Spannkraft auf die Fortsätze (7, 7) elastisch verformt ist
und die beiden Bauteile (5, 5) zueinander gespannt sind.
2. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortsätze (7)
der beiden Bauteile (5, 5) komplementär zueinander ausgebildet sind.
3. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Bauteile (5, 5) baugleich und auf Umschlag ineinander passend ausgebildet sind.
4. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Bauteile (5, 5) jeweils in Form einer Platte (6) mit einer ebenen Anlagefläche
ausgestaltet sind, daß die Fortsätze (7) bezüglich der Platte (6) gekröpft sind und
daß die freien Enden der Fortsätze (7) im wesentlichen in der Ebene der Anlagefläche
liegen (Fig. 2 bis 8).
5. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Bauteile (5, 5) jeweils in Form einer Platte (6) mit einer ebenen Anlagefläche
ausgestaltet sind und daß die freien Enden der Fortsätze (7) in einem vorbestimmten
Abstand von der Ebene der Anlagefläche liegen (Fig. 9).
6. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fortsätze (7) im Bereich ihrer freien Enden breiter sind als ihr gegenseitiger
Abstand.
7. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fortsätze (7) im Bereich ihren freien Enden seitlich vorstehende Nasen (8) aufweisen.
8. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement (9) als Gummischnur ausgebildet ist und daß die Breite des
von den Fortsätzen (7, 7) beider Bauteile (5, 5) begrenzten Kanals sowie die Höhe
der Fortsätze (7) der Dicke der Gummischnur angepaßt ist.
9. Verbindungsbeschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gegenseitige
Abstand der Fortsätze (7) jedes Bauteiles (5) in der Größenordnung der Dicke der Gummischnur
liegt.
10. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der gegenseitige Abstand der Fortsätze (7) jedes Bauteiles (5) erheblich größer als
ihre Breite ist und daß das Verbindungselement (9) biegeeleastisch ausgebildet ist,
vorzugsweise aus Federstahl besteht.
11. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement (9) konstant runden Querschnitt aufweist.
12. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement (9) konstant rechteckigen oder trapezförmigen Querschnitt aufweist.
13. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement von einer Schraubenfeder gebildet ist.
14. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement als Streifen mit einer Reihe Öffnungen ausgebildet ist, deren
Größe und Anordnung denjenigen der Fortsätze der zusammengesetzten Bauteile entsprechen.
15. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement aus mehreren, vorzugsweise untereinander gleichen Teilen besteht,
die entweder nebeneinander angeordnet und/oder aneinander geschlichtet sind und im
wesentlichen über die gesamte Länge des Verbindungselements reichen.
16. Verbindungsbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement an seinen Enden jeweils mit einer Handhabe versehen ist.