[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporthalterung für Gemälderahmen o. dgl. in einer
Transportkiste mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
[0002] Die Lehre der Erfindung wird nachfolgend anhand des bevorzugten Anwendungsgebietes
für Gemälderahmen erläutert. Dabei ist aber stets im Gedächtnis zu behalten, daß die
Lehre der Erfindung auch für andere entsprechende Kunstobjekte, wie Holztafeln, Altartafeln,
ja sogar Reliefdarstellungen und Statuetten anwendbar ist.
[0003] Zum Transport von Gemälden in Gemälderahmen werden Transporthalterungen verwendet.
Das sind aus Holz gefertigte, flache Kisten, in die das Gemälde im Rahmen in weichem
Polstermaterial, insbesondere in Schaumkunststoff eingelegt wird. Transportiert werden
die Kisten dann stehend.
[0004] An allen Seiten ist das Gemälde dicht von Polstermaterial umgeben, um bei Schwingungen
und Schlägen beim Transport nicht beschädigt zu werden. Insbesondere am unteren Rand
des Rahmens, an dem das volle Gewicht des Gemäldes im Rahmen wirkt, ist die Auspolsterung
problematisch, hier sind immer wieder Transportschäden an der Tagesordnung.
[0005] Die dichte, allseitige Einpolsterung von Gemälden im Rahmen zum Transport hat einen
weiteren Nachteil. Gemälde in dieser Kunstkategorie müssen möglichst konstanten klimatischen
Bedingungen ausgesetzt sein. Sie werden deshalb in speziell klimatisierten Transportfahrzeugen
transportiert. Die beste Klimatisierung versagt aber, wenn durch die dichte Abpolsterung
des Gemäldes das im klimatisierten Transportraum erzeugte Sollklima am Gemälde selbst
überhaupt nicht wirksam werden kann. Das Problem ist also, daß ein hinreichender Luftaustausch
durch die Polsterung hindurch meist nicht gewährleistet werden kann.
[0006] Mit den zuvor aufgeführten Problemen befaßt sich bereits die EP - A - 0 538 741.
Dort ist eine Aufhängeschiene vorgeschlagen, die am Rahmen dauerhaft fest angebracht
wird und dort verbleibt. Sie dient zunächst als Anbringungsbasis für Aufhängewinkel
oder Aufhängelaschen, die an ihr zum Aufhängen des Gemälderahmens befestigt werden
können. Sie dient darüber hinaus zur Anbringung einer Tragschiene, die an der Aufhängeschiene
befestigbar ist. Die Tragschiene kann den Rahmen in einer Transporthalterung tragen,
sie kann aber auch unter besonderen Bedingungen zur Befestigung des Rahmens an der
Wand eines Ausstellungsraumes dienen. Wesentlich ist die am Rahmen des Gemäldes dauerhaft
geschaffene Basis, die durch die Aufhängeschiene realisiert wird.
[0007] Bei der bekannten Transporthalterung bilden vier Tragschienen in den vier Ecken des
Rahmens die hier vorgesehenen vier Rahmenbefestigungselemente. Diese wirken dort mit
zwei Längs-Verstellführungen an Längsseiten eines Transportrahmens und zwei daran
selbst wieder feststellbar geführten Quer-Verstellführungen zusammen. Dadurch ist
die bekannte Transporthalterung für den Transport unterschiedlicher Gemäldegrößen
geeignet, da die Rahmenbefestigungselemente nach Art eines Kreuzschlittens vielfältig
verstellt werden können.
[0008] Die zuvor erläuterte Transporthalterung für Gemälderahmen bedarf der als Tragschienen
ausgeführten Rahmenbefestigungslemente, die am jeweiligen Gemälderahmen fest angebracht
werden müssen. Hier eine größere Flexibilität für eine Transporthalterung zu schaffen,
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
[0009] Die zuvor aufgezeigte Aufgabe wird bei einer Transporthalterung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch
1 gelöst. Damit hat man eine Mischlösung zwischen dichter, allseitiger Einpolsterung
einerseits und einzelnen Rahmenbefestigungselementen andererseits.
[0010] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre sind Gegenstand
der Ansprüche 2 ff.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Ansicht eine Holz-Transportkiste mit eingebauter Transporthalterung,
- Fig. 2
- in einer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Transporthalterung,
- Fig. 3
- die Transporthalterung aus Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4
- eine Alternative zu einer geschlossenen Holz-Transportkiste in perspektivischer Ansicht.
[0012] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Holz-Transportkiste 1 mit
an den Schmalseiten angeordneten Tragegriffen 2. In dieser befinden sich zunächst
mehrere Rahmenbefestigungselemente 3. Ein Gemälderahmen 4 ist hier nicht eingelegt,
man erkennt diesen jedoch in Fig. 2 angedeutet. Zu erwähnen ist auch hier, daß der
Begriff "Gemälderahmen" für alle Arten von Kunstgegenständen, die in derartigen Transporteinrichtungen
transportiert werden, steht, wie das eingangs schon erläutert worden ist.
[0013] Die in Fig. 1 dargestellten vier Rahmenbefestigungselemente 3 gehören zu einer Transporthalterung,
die im hier dargestellten Ausführungsbeispiel überdies zwei Längs-Verstellführungen
5 und zwei Quer-Verstellführungen 6 aufweist. Die Quer-Verstellführungen 6 sind hier
im dargestellten Ausführungsbeispiel wie im Stand der Technik an den Längs-Verstellführungen
5 verstellbar und feststellbar geführt und die Rahmenbefestigungselemente 3 sind an
den Quer-Verstellführungen 6 verstellbar und feststellbar geführt.
[0014] Hinsichtlich der Materialwahl besteht für die Rahmenbefestigungselemente 3 eine weitgehende
Freiheit, sie können aus Holz, Alu, Eisen, Kunststoff ausgeführt sein. Es zeigt sich
anhand der Darstellung in Fig. 1 bis Fig. 3, daß jedenfalls das Rahmenbefestigungselement
3 auf den mit dem Gemälderahmen 4 in Berührung kommenden Innenflächen mit einer Polsterauflage
7 versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist. Dargestellt ist die Polsterauflage
7 am hier aus Sperrholz bestehenden Rücken des Rahmenbefestigungselementes 3, beispielsweise
ist das hier ein relativer steifer Schaumkunststoff. Die zweite Alternative der zuvor
erläuterten Ausgestaltung ist insbesondere bei aus Kunststoff bestehenden Rahmenbefestigungselementen
3 einsetzbar. Heutzutage hat man schon Verbundkunststoffe, die ganz unterschiedliche
Shorehärten über ihren Querschnitt aufweisen können. So könnte man zu einer integrierten,
einteiligen Gestaltung des Rahmenbefestigungselementes 3 mit innen weichen Polsterflächen
und außen einem härteren Rückgrat kommen.
[0015] Fig. 2 und 3 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel. Hier ist vorgesehen, daß
die Rückwand 18 der Transportkiste 1 flächig mit einer Polsterauflage 7 versehen oder
aus polsterndem Material ausgeführt ist. Die Rahmenbefestigungselemente 3 sind lediglich
als mit einer Polsterauflage 7 versehene oder aus polsterndem Material ausgeführte
Randstege 9 ausgeführt und mit der Rückwand 18 verbunden. Das Ausführungsbeispiel
deutet die Gestaltung der Rahmenbefestigungselemente 3 lediglich als Randstege 9 an.
Angedeutet ist hier die Anbringungsmöglichkeit für Deckschenkel 10 zum Halten des
Gemälderahmens 4 wie später noch weiter erläutert. Die Bodenschenkel 8 werden durch
die Polsterauflage 7 der Rückwand 18 der Transportkiste 1 ersetzt. Man hat hier eine
einseitig vollflächige Unterstützung des Gemälderahmens 4 und eine allseitige randseitige
Fixierung des Gemälderahmens 4 durch die Rahmenbefestigungselemente 3. Die Fixierung
nach oben hin kann durch einen Deckel oder auf andere Weise erfolgen.
[0016] Auch hier gilt für die Rahmenbefestigungselemente 3, daß diese nicht notwendig von
vorneherein verstellbar sein müssen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gilt aber,
daß die breiten und plattenartig ausgeführten Rahmenbefestigungselemente 3 an Längs-
und Quer-Verstellführungen 5, 6 angebracht sind, die ihrerseits an der Rückwand 18
angeordnet sind.
[0017] Das hier dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt das am unteren Rand der Transportkiste
1 befindliche Rahmenbefestigungselement 3 ortsfest angeordnet. Drei weitere Rahmenbefestigungselemente
3 sind auf unterschiedlichen Längs- und Quer-Verstellführungen 5, 6 verstellbar und
feststellbar geführt. Im einzelnen befinden sich, hier in der Polsterauflage 7 der
Rückwand eingelassen, oberhalb des feststehenden Rahmenbefestigungselementes 3 zwei
parallel zu diesem verlaufende Längs-Verstellführungen 5, an denen zwei seitlich verstellbare
Rahmenbefestigungselemente 3 angeordnet sind. Am oberen Rand der Transportkiste 1
hingegen sind seitlich ganz außen zwei Quer-Verstellführungen 6 angeordnet, die das
vierte, zum ersten parallel angeordnete Rahmenbefestigungselement 3 tragen. Angedeutet
ist der Gemälderahmen 4, der hier sicher eingespannt bzw. eingelegt sein kann.
[0018] Hier gilt im übrigen, daß man die Einpolsterung eines Gemälderahmens 4 von einer
Ecke der Transportkiste 1 ausgehend in unterschiedlichen Größen realisieren kann,
indem man beispielsweise an der linken unteren Ecke des Ausführungsbeispiels aus Fig.
2 zwei im Winkel laufende Rahmenbefestigungselemente 3 an entsprechenden Längs-Verstellführungen
5 bzw. Quer-Verstellführungen 6 demgegenüber verstellbar macht.
[0019] Insgesamt bietet die erfindungsgemäße Konstruktion eine Vielzahl von flexiblen Einsatzmöglichkeiten
für Gemälderahmen 4, die eine Wiederverwendung von Transportkisten 1 in großem Umfang
ermöglichen.
[0020] Fig. 4 zeigt eine Alternative, bei der die strukturgebenden Teile der Transporthalterung
nicht durch die Holzwände einer Transportkiste 1 gegeben sind. Hier ist vielmehr vorgesehen,
daß die Längs-Verstellführungen 5 und Quer-Verstellführungen 6 an einem konstruktiv
die Transportkiste 1 bildenden Rahmen aus Profilschienen 24, vorzugsweise Aluminium-Extrusions-Profilschienen,
angebracht sind. Auch eine solche "offene" Rahmenkonstruktion mit Aluminium-Profilschienen
ist für bestimmte Einsatzzwecke zweckmäßig. Nicht dargestellt ist die zweckmäßigste
Befestigung mittels Kippspannhebeln, die auf die Nutensteine in den Profilschienen
wirken.
1. Transporthalterung für Gemälderahmen (4) o. dgl. in einer Transportkiste (1),
mit mehreren Rahmenbefestigungselementen (3) in der Transportkiste (1),
ferner mit Längs-Verstellführungen (5) und Quer-Verstellführungen (6) in der Transportkiste
(1),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückwand (18) der Transportkiste (1) flächig mit einer Polsterauflage (7)
versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist,
daß die Rahmenbefestigungselemente (3) lediglich als Randstege (9) ausgeführt und
mit der Rückwand (18) verbunden sind.
2. Transporthalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstege (9)
breit und plattenartig ausgeführt sind.
3. Transporthalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs-
und Quer-Verstellführungen (5, 6) an der Rückwand (18) angeordnet und die Randstege
(9) an den Längs- und Quer-Verstellführungen (5, 6) verstellbar und feststellbar geführt
sind.
4. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längs- und Quer-Verstellführungen (5, 6) in die Polsterauflage (7) bzw. in die Rückwand
(18) der Transportkiste (1) eingelassen sind.
5. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rahmenbefestigungselemente (3) Randstege (9) und Deckschenkel (10) aufweisen.
6. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Deckschenkel
(10) für die Rahmenbefestigungselemente (3) insgesamt alle durch einen Deckel der
Transportkiste (1) gebildet sind.
7. Transporthalterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel der Transportkiste
(1) flächig mit einer Polsterauflage versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt
ist.
8. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß neben
mindestens zwei verstellbaren Randstegen (9) ein weiterer Randsteg (9), vorzugsweise
der am unteren Rand der Transportkiste (1) befindliche Randsteg (9), ortsfest angeordnet
ist.
9. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Randstege (9) auf den mit dem Gemälderahmen (4) in Berührung kommenden Innenflächen
mit einer Polsterauflage (7) versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt sind.
10. Transporthalterung nach Anspruch 5 und ggf. Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand des Deckschenkels (10) von der Rückwand (18) verstellbar ist.