(19)
(11) EP 0 842 866 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(88) Veröffentlichungstag A3:
20.05.1998  Patentblatt  1998/21

(43) Veröffentlichungstag:
20.05.1998  Patentblatt  1998/21

(21) Anmeldenummer: 97111908.6

(22) Anmeldetag:  11.05.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 81/113, B65D 25/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB LI NL

(30) Priorität: 29.05.1993 DE 4318045

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
94107400.7 / 0636546

(71) Anmelder: Hasenkamp Internationale Transporte GmbH & Co. KG
50226 Frechen (DE)

(72) Erfinder:
  • Pütz, Manfred
    53332 Bornheim (DE)
  • Szarata, Mathias
    53332 Bornheim (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Gesthuysen, von Rohr, Weidener Schüll, Häckel 
Huyssenallee 100
45128 Essen
45128 Essen (DE)

 
Bemerkungen:
Diese Anmeldung ist am 12 07 97 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 62 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
 


(54) Transporthalterung für Gemälderahmen o. dgl. in einer Transportkiste


(57) Gegenstand der Erfindung ist eine Transporthalterung für Gemälderahmen (4) o. dgl. in einer Transportkiste (1), mit mehreren Rahmenbefestigungselementen (3) in der Transportkiste (1), ferner mit Längs-Verstellführungen (5) und Quer-Verstellführungen (6) in der Transportkiste (1). Eine größere Flexibilität wird dadurch geschaffen, daß die Rückwand (18) der Transportkiste (1) flächig mit einer Polsterauflage (7) versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist und daß die Rahmenbefestigungselemente (3) lediglich als Randstege (9) ausgeführt und mit der Rückwand (18) verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Transporthalterung für Gemälderahmen o. dgl. in einer Transportkiste mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.

[0002] Die Lehre der Erfindung wird nachfolgend anhand des bevorzugten Anwendungsgebietes für Gemälderahmen erläutert. Dabei ist aber stets im Gedächtnis zu behalten, daß die Lehre der Erfindung auch für andere entsprechende Kunstobjekte, wie Holztafeln, Altartafeln, ja sogar Reliefdarstellungen und Statuetten anwendbar ist.

[0003] Zum Transport von Gemälden in Gemälderahmen werden Transporthalterungen verwendet. Das sind aus Holz gefertigte, flache Kisten, in die das Gemälde im Rahmen in weichem Polstermaterial, insbesondere in Schaumkunststoff eingelegt wird. Transportiert werden die Kisten dann stehend.

[0004] An allen Seiten ist das Gemälde dicht von Polstermaterial umgeben, um bei Schwingungen und Schlägen beim Transport nicht beschädigt zu werden. Insbesondere am unteren Rand des Rahmens, an dem das volle Gewicht des Gemäldes im Rahmen wirkt, ist die Auspolsterung problematisch, hier sind immer wieder Transportschäden an der Tagesordnung.

[0005] Die dichte, allseitige Einpolsterung von Gemälden im Rahmen zum Transport hat einen weiteren Nachteil. Gemälde in dieser Kunstkategorie müssen möglichst konstanten klimatischen Bedingungen ausgesetzt sein. Sie werden deshalb in speziell klimatisierten Transportfahrzeugen transportiert. Die beste Klimatisierung versagt aber, wenn durch die dichte Abpolsterung des Gemäldes das im klimatisierten Transportraum erzeugte Sollklima am Gemälde selbst überhaupt nicht wirksam werden kann. Das Problem ist also, daß ein hinreichender Luftaustausch durch die Polsterung hindurch meist nicht gewährleistet werden kann.

[0006] Mit den zuvor aufgeführten Problemen befaßt sich bereits die EP - A - 0 538 741. Dort ist eine Aufhängeschiene vorgeschlagen, die am Rahmen dauerhaft fest angebracht wird und dort verbleibt. Sie dient zunächst als Anbringungsbasis für Aufhängewinkel oder Aufhängelaschen, die an ihr zum Aufhängen des Gemälderahmens befestigt werden können. Sie dient darüber hinaus zur Anbringung einer Tragschiene, die an der Aufhängeschiene befestigbar ist. Die Tragschiene kann den Rahmen in einer Transporthalterung tragen, sie kann aber auch unter besonderen Bedingungen zur Befestigung des Rahmens an der Wand eines Ausstellungsraumes dienen. Wesentlich ist die am Rahmen des Gemäldes dauerhaft geschaffene Basis, die durch die Aufhängeschiene realisiert wird.

[0007] Bei der bekannten Transporthalterung bilden vier Tragschienen in den vier Ecken des Rahmens die hier vorgesehenen vier Rahmenbefestigungselemente. Diese wirken dort mit zwei Längs-Verstellführungen an Längsseiten eines Transportrahmens und zwei daran selbst wieder feststellbar geführten Quer-Verstellführungen zusammen. Dadurch ist die bekannte Transporthalterung für den Transport unterschiedlicher Gemäldegrößen geeignet, da die Rahmenbefestigungselemente nach Art eines Kreuzschlittens vielfältig verstellt werden können.

[0008] Die zuvor erläuterte Transporthalterung für Gemälderahmen bedarf der als Tragschienen ausgeführten Rahmenbefestigungslemente, die am jeweiligen Gemälderahmen fest angebracht werden müssen. Hier eine größere Flexibilität für eine Transporthalterung zu schaffen, ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung.

[0009] Die zuvor aufgezeigte Aufgabe wird bei einer Transporthalterung mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Damit hat man eine Mischlösung zwischen dichter, allseitiger Einpolsterung einerseits und einzelnen Rahmenbefestigungselementen andererseits.

[0010] Besonders bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre sind Gegenstand der Ansprüche 2 ff.

[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich bevorzugte Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1
in einer perspektivischen Ansicht eine Holz-Transportkiste mit eingebauter Transporthalterung,
Fig. 2
in einer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Transporthalterung,
Fig. 3
die Transporthalterung aus Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 4
eine Alternative zu einer geschlossenen Holz-Transportkiste in perspektivischer Ansicht.


[0012] Fig. 1 zeigt in einer perspektivischen Darstellung eine Holz-Transportkiste 1 mit an den Schmalseiten angeordneten Tragegriffen 2. In dieser befinden sich zunächst mehrere Rahmenbefestigungselemente 3. Ein Gemälderahmen 4 ist hier nicht eingelegt, man erkennt diesen jedoch in Fig. 2 angedeutet. Zu erwähnen ist auch hier, daß der Begriff "Gemälderahmen" für alle Arten von Kunstgegenständen, die in derartigen Transporteinrichtungen transportiert werden, steht, wie das eingangs schon erläutert worden ist.

[0013] Die in Fig. 1 dargestellten vier Rahmenbefestigungselemente 3 gehören zu einer Transporthalterung, die im hier dargestellten Ausführungsbeispiel überdies zwei Längs-Verstellführungen 5 und zwei Quer-Verstellführungen 6 aufweist. Die Quer-Verstellführungen 6 sind hier im dargestellten Ausführungsbeispiel wie im Stand der Technik an den Längs-Verstellführungen 5 verstellbar und feststellbar geführt und die Rahmenbefestigungselemente 3 sind an den Quer-Verstellführungen 6 verstellbar und feststellbar geführt.

[0014] Hinsichtlich der Materialwahl besteht für die Rahmenbefestigungselemente 3 eine weitgehende Freiheit, sie können aus Holz, Alu, Eisen, Kunststoff ausgeführt sein. Es zeigt sich anhand der Darstellung in Fig. 1 bis Fig. 3, daß jedenfalls das Rahmenbefestigungselement 3 auf den mit dem Gemälderahmen 4 in Berührung kommenden Innenflächen mit einer Polsterauflage 7 versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist. Dargestellt ist die Polsterauflage 7 am hier aus Sperrholz bestehenden Rücken des Rahmenbefestigungselementes 3, beispielsweise ist das hier ein relativer steifer Schaumkunststoff. Die zweite Alternative der zuvor erläuterten Ausgestaltung ist insbesondere bei aus Kunststoff bestehenden Rahmenbefestigungselementen 3 einsetzbar. Heutzutage hat man schon Verbundkunststoffe, die ganz unterschiedliche Shorehärten über ihren Querschnitt aufweisen können. So könnte man zu einer integrierten, einteiligen Gestaltung des Rahmenbefestigungselementes 3 mit innen weichen Polsterflächen und außen einem härteren Rückgrat kommen.

[0015] Fig. 2 und 3 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel. Hier ist vorgesehen, daß die Rückwand 18 der Transportkiste 1 flächig mit einer Polsterauflage 7 versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist. Die Rahmenbefestigungselemente 3 sind lediglich als mit einer Polsterauflage 7 versehene oder aus polsterndem Material ausgeführte Randstege 9 ausgeführt und mit der Rückwand 18 verbunden. Das Ausführungsbeispiel deutet die Gestaltung der Rahmenbefestigungselemente 3 lediglich als Randstege 9 an. Angedeutet ist hier die Anbringungsmöglichkeit für Deckschenkel 10 zum Halten des Gemälderahmens 4 wie später noch weiter erläutert. Die Bodenschenkel 8 werden durch die Polsterauflage 7 der Rückwand 18 der Transportkiste 1 ersetzt. Man hat hier eine einseitig vollflächige Unterstützung des Gemälderahmens 4 und eine allseitige randseitige Fixierung des Gemälderahmens 4 durch die Rahmenbefestigungselemente 3. Die Fixierung nach oben hin kann durch einen Deckel oder auf andere Weise erfolgen.

[0016] Auch hier gilt für die Rahmenbefestigungselemente 3, daß diese nicht notwendig von vorneherein verstellbar sein müssen. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gilt aber, daß die breiten und plattenartig ausgeführten Rahmenbefestigungselemente 3 an Längs- und Quer-Verstellführungen 5, 6 angebracht sind, die ihrerseits an der Rückwand 18 angeordnet sind.

[0017] Das hier dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt das am unteren Rand der Transportkiste 1 befindliche Rahmenbefestigungselement 3 ortsfest angeordnet. Drei weitere Rahmenbefestigungselemente 3 sind auf unterschiedlichen Längs- und Quer-Verstellführungen 5, 6 verstellbar und feststellbar geführt. Im einzelnen befinden sich, hier in der Polsterauflage 7 der Rückwand eingelassen, oberhalb des feststehenden Rahmenbefestigungselementes 3 zwei parallel zu diesem verlaufende Längs-Verstellführungen 5, an denen zwei seitlich verstellbare Rahmenbefestigungselemente 3 angeordnet sind. Am oberen Rand der Transportkiste 1 hingegen sind seitlich ganz außen zwei Quer-Verstellführungen 6 angeordnet, die das vierte, zum ersten parallel angeordnete Rahmenbefestigungselement 3 tragen. Angedeutet ist der Gemälderahmen 4, der hier sicher eingespannt bzw. eingelegt sein kann.

[0018] Hier gilt im übrigen, daß man die Einpolsterung eines Gemälderahmens 4 von einer Ecke der Transportkiste 1 ausgehend in unterschiedlichen Größen realisieren kann, indem man beispielsweise an der linken unteren Ecke des Ausführungsbeispiels aus Fig. 2 zwei im Winkel laufende Rahmenbefestigungselemente 3 an entsprechenden Längs-Verstellführungen 5 bzw. Quer-Verstellführungen 6 demgegenüber verstellbar macht.

[0019] Insgesamt bietet die erfindungsgemäße Konstruktion eine Vielzahl von flexiblen Einsatzmöglichkeiten für Gemälderahmen 4, die eine Wiederverwendung von Transportkisten 1 in großem Umfang ermöglichen.

[0020] Fig. 4 zeigt eine Alternative, bei der die strukturgebenden Teile der Transporthalterung nicht durch die Holzwände einer Transportkiste 1 gegeben sind. Hier ist vielmehr vorgesehen, daß die Längs-Verstellführungen 5 und Quer-Verstellführungen 6 an einem konstruktiv die Transportkiste 1 bildenden Rahmen aus Profilschienen 24, vorzugsweise Aluminium-Extrusions-Profilschienen, angebracht sind. Auch eine solche "offene" Rahmenkonstruktion mit Aluminium-Profilschienen ist für bestimmte Einsatzzwecke zweckmäßig. Nicht dargestellt ist die zweckmäßigste Befestigung mittels Kippspannhebeln, die auf die Nutensteine in den Profilschienen wirken.


Ansprüche

1. Transporthalterung für Gemälderahmen (4) o. dgl. in einer Transportkiste (1),

mit mehreren Rahmenbefestigungselementen (3) in der Transportkiste (1),

ferner mit Längs-Verstellführungen (5) und Quer-Verstellführungen (6) in der Transportkiste (1),
dadurch gekennzeichnet,

daß die Rückwand (18) der Transportkiste (1) flächig mit einer Polsterauflage (7) versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist,

daß die Rahmenbefestigungselemente (3) lediglich als Randstege (9) ausgeführt und mit der Rückwand (18) verbunden sind.


 
2. Transporthalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstege (9) breit und plattenartig ausgeführt sind.
 
3. Transporthalterung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs- und Quer-Verstellführungen (5, 6) an der Rückwand (18) angeordnet und die Randstege (9) an den Längs- und Quer-Verstellführungen (5, 6) verstellbar und feststellbar geführt sind.
 
4. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs- und Quer-Verstellführungen (5, 6) in die Polsterauflage (7) bzw. in die Rückwand (18) der Transportkiste (1) eingelassen sind.
 
5. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenbefestigungselemente (3) Randstege (9) und Deckschenkel (10) aufweisen.
 
6. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Deckschenkel (10) für die Rahmenbefestigungselemente (3) insgesamt alle durch einen Deckel der Transportkiste (1) gebildet sind.
 
7. Transporthalterung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel der Transportkiste (1) flächig mit einer Polsterauflage versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt ist.
 
8. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß neben mindestens zwei verstellbaren Randstegen (9) ein weiterer Randsteg (9), vorzugsweise der am unteren Rand der Transportkiste (1) befindliche Randsteg (9), ortsfest angeordnet ist.
 
9. Transporthalterung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Randstege (9) auf den mit dem Gemälderahmen (4) in Berührung kommenden Innenflächen mit einer Polsterauflage (7) versehen oder aus polsterndem Material ausgeführt sind.
 
10. Transporthalterung nach Anspruch 5 und ggf. Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des Deckschenkels (10) von der Rückwand (18) verstellbar ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht