(19)
(11) EP 0 847 716 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.06.1998  Patentblatt  1998/25

(21) Anmeldenummer: 97810900.7

(22) Anmeldetag:  24.11.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47B 57/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 22.11.1996 CH 2887/96

(71) Anmelder: Fehlbaum & Co.
CH-4132 Muttenz (CH)

(72) Erfinder:
  • Wuttke, Joachim
    79576 Weil am Rhein (DE)
  • Walter, Herbert
    79379 Müllheim (DE)

(74) Vertreter: Ullrich, Gerhard, Dr. et al
A. Braun, Braun Héritier Eschmann AG Holbeinstrasse 36-38
4051 Basel
4051 Basel (CH)

   


(54) Regal zur Präsentation von Waren und Beschlag zur Tablarhalterung


(57) Das Regal besteht vorzugsweise aus mehreren, etagenweise übereinander angeordneten Tablaren (2), die mittels Beschlägen (3) an den Seitenstützen (12) der Rahmenkonstruktion (1) befestigt sind. Die Besonderheit liegt darin, dass die Tablare (2) bis in eine vertikale Position verschwenkbar sind und mehrere benachbarte Tablare (2), vertikal gestellt, eine geschlossene Präsentationswand ergeben. In diese Wand sind Halterungen (4) zum Anhängen von Waren einsteckbar, da die Tablarflächen (20) ein Lochraster (21) aufweisen. Der Beschlag (3), welcher die Verstellung der Tablare (2) ermöglicht, setzt sich aus einem Lager (30) und einer Zahnscheibe (300) zusammen. Jeweils zwei Zahnscheiben (300) sind seitlich an einem Tablar (2) fixiert, während die Lager (30) an den Seitenstützen (12) befestigt sind. Nur in einer bestimmten Position lassen sich die Tablare (2) ein- und aushängen.







Beschreibung

Anwendungsgebiet der Erfindung



[0001] Die Erfindung betrifft ein Regal mit seitlichen Stützen, an denen in der Neigung verstellbare Tablare befestigt sind sowie einen Beschlag hierfür, wobei die Tablare der Präsentation von Waren dienen. Als Stützen kommen brettförmige Vertikalstützen, Horizontalausleger oder Tragstangen in Betracht. Der Beschlag besteht aus einem Lager - dieses ist an der Seitenstütze angeordnet - und einer am Tablar seitlich fixierten Zahnscheibe.

[0002] Für die Darbietung von Waren in Geschäften oder auf Ausstellungen werden Tische, Vitrinen, Ständer oder an Rückwänden anmontierbare Träger benutzt. Eine weitere Möglichkeit ist, die zu präsentierenden Waren in einem Regal mit einer Vielzahl eingesetzter Tablare auszustellen. Dabei wird gewünscht, Waren sowohl horizontal liegend als auch dem Kunden zugeneigt darbieten zu können. Derartige Regale müssen nach dem System eines Baukastens in vielen Variationen dem jeweiligen Verwendungszweck möglichst ad hoc ohne grösseren Montageaufwand anpassbar sein. Weitere Anforderungen werden an die Tragfähigkeit der einzelnen Tablare und die Standfestigkeit des gesamten Regalaufbaus gestellt. Nicht zuletzt spielt ein ansprechendes Design bei möglichst niedrigen Kosten eine Rolle. Ein solches Regal, welches aus mehreren, unabhängig voneinander einhängbaren und verstellbaren Tablaren besteht, sowie ein zugehöriger Beschlag zum Einhängen und zur Neigungsverstellung der Tablare sind Gegenstand der hiesigen Erfindung.

Stand der Technik



[0003] Aus der DE-A-31 19 207 beispielsweise ist ein Regal bekannt, welches aus zwei an eine Rückwand beabstandet anzubringende Vertikalstützen besteht, die ein Lochraster aufweisen, in das Tragschienen zur Aufnahme von Tablaren einhängbar sind. Dieses Regal ist stets an das Vorhandensein einer stützenden Rückwand gebunden und die Tablare sind in ihrer Neigung nicht verstellbar, so dass sich wenig gestalterische Möglichkeiten eröffnen. In der US-A-4 919 282 ist ein ähnliches Regal gezeigt, wo die Tablaren zwar in der Höhe, nicht jedoch in der Neigung verstellbar sind.

[0004] Die GB-A-2 228 185 offenbart ein Regal mit in der Neigung verstellbaren Tablaren, wobei zwei zueinander parallele, vertikale Rasterschienen und Tablarkonsolen mit stufenförmig gezackten Einhängepartien vorgesehen sind. Hierdurch kann man die Tablare in verschiedenen Schrägstellungen in die Rasterschienen einhängen. Dieser Regalaufbau benötigt die relativ starken und zudem wenig dekorativen Rasterschienen. Ferner ist der wählbare Neigungswinkel auf wenige Positionen beschränkt. Aus der US-A-3 921 539 geht ein Regal mit verstellbaren Tablaren hervor, wo ebenfalls zwei Rasterschienen vorhanden sind. Die Verstellung in der Neigung wird mittels seitlich an den Tablaren befestigten Beschlägen realisiert, die auf die Rasterschienen aufgeschoben sind und in mehreren Neigungspositionen eingreifen können. Die so neigbaren Tablare sind zwar für die Präsentation von liegenden, nicht aber von hängenden Waren geeignet.

[0005] Die FR-A-749 479 beschreibt ein Gestell mit drei übereinander angeordneten Tablaren, die einzeln um Horizontalachsen schwenkbar sind. So sind die Tablare in horizontaler oder leicht geneigter Stellung zum Auflegen von Waren geeignet. Stellt man alle Tablare vertikal, ergibt sich eine gemeinsame Präsentationsfläche, an welche man Waren anhängen kann. In den Tablaren befindet sich ein Lochraster, um Halteelemente einzustecken, mit denen die zu zeigenden Waren fixierbar sind. Ist das Gestell vor einer Rückwand positioniert und alle Tablare sind vertikal ausgerichtet - um eine Präsentationsfläche zu bilden -, verliert man keinen Raum, da das Gestell dicht an der Rückwand steht. Sollen die Tablare geneigt werden, muss man das Gestell von der Rückwand abrücken, um Raum für die ausschwenkenden Tablare zu schaffen. Stellt man die Tablare in der von der Rückwand abgerückten Aufstellung wieder vertikal, bleibt der Freiraum zwischen Gestell und Rückwand ungenutzt. In der Konsequenz muss man beim Umstellen der Tablare entweder Raumverlust akzeptieren oder das gesamte Gestell an die Rückwand heran- bzw. wieder abrücken.

[0006] In der Firmenschrift "HUWIL Adaptersystem, Handbuch 930" der HUWIL-WERKE GmbH, Möbelschloss- und Beschlagfabriken, Ruppichteroth/Deutschland, wird ein zweiteiliger Beschlag für den Möbelbau angeboten, um Tablare in der Neigung verstellen zu können. Die Tablare sind zwischen zwei beabstandete, vertikale Seitenstützen eingesetzt. Ein Beschlag besteht aus einer Zahnscheibe, die am Tablar angeordnet ist, und einem in die Seitenstütze eingesetzten Lager. Das Lager besitzt eine dem Tablar zugewandte Tasche in deren Boden sich aufragende Zähne befinden. In diese, dem Tablar zugewandte Tasche, ist die Zahnscheibe von oben einschiebbar, wobei die Zähne in der Tasche zwischen die radial an der Zahnscheibe vorhandenen Zähne eingreifen. Beim Anheben des Tablars kommen die Zähne der Lager und der Zahnscheiben ausser Eingriff, so dass man das Tablar in der Neigung stufenweise beliebig verstellen kann. Dieser Beschlag eröffnet nur begrenzte Einsatzmöglichkeiten und kritisch ist ferner die ungesicherte Aushängbarkeit eines Tablars durch blosses Anheben nach oben. Für Regalaufbauten in Verkaufs- oder Ausstellungsräumen mit grösserem Publikumsverkehr und für Kunden, welche die ausgestellten Waren eingehender prüfen wollen, ist der Beschlag daher ungeeignet.

Aufgabe der Erfindung



[0007] Angesichts der vorgenannten Nachteile existierender Regalaufbauten und der dazu vorhandenen Beschläge, liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein Regal mit in der Neigung verstellbaren Tablaren vorzuschlagen, wobei sich die Waren sowohl liegend als auch hängend präsentieren lassen und bei der Umstellung der Tablare weder Raumverlust eintritt, noch ein Verrücken des gesamten Regals in bezug auf eine Rückwand nötig ist. Dementsprechend sind eine neue Konzeption für Regale sowie ein dazu geeigneter Beschlag zu entwickeln.

[0008] Das Regal muss sich mit wenigen Handgriffen umrüsten lassen. Die Herstellung, Errichtung sowie Demontage des Regals soll auf rationelle und kosteneffiziente Weise möglich sein. Ferner muss das Regal vor Ort den jeweils vorhandenen Raumbedingungen bzw. Kundenwünschen unkompliziert angepasst werden können. Neben der unerlässlichen Stabilität und Variabilität sollen sich in den Regalaufbau Zusatzelemente zum Halten der Waren bzw. als Dekoration harmonisch einfügen lassen. Entsprechend den heutigen Designanforderungen im Ladenbau muss die Regalkonstruktion eine markante, individuelle Gestaltung ermöglichen.

[0009] Mit dem zu schaffenden Beschlag ist einerseits die Montage und Demontage des Regals zu erleichtern, andererseits muss der Beschlag ein sicheres Verstellen der Tablare über mehrere wählbare Positionen erlauben. Auch bei turbulenterem Käuferandrang, wo Personen mit verschiedener Intensität und aus verschiedenen Lagen an die Tablare anstossen, soll durch die konstruktive Gestaltung des Beschlags in jedem Fall ein unbeabsichtigtes Herausheben des Tablars aus dem Gestell vermieden werden.

Wesen der Erfindung



[0010] Ein innerhalb der Rahmenkonstruktion eines Regals an seitlichen Stützen gehaltenes Tablar ist von einer horizontalen Position bis in die vertikale Lage schwenkbar und in der jeweils gewählten Lage arretierbar. In horizontaler bzw. nach vorn geneigter Lage kann man Waren auf das Tablar auflegen, während sich in der vertikalen Lage in das am Tablar vorgesehene Lochraster Halterungen einstecken lassen, die als direkte Warenträger dienen. Solche Halterungen können z.B. Aufhängestangen, Brillen- oder Gürtelhalter, Spiegelfassungen und Kravattenbügel, Lampen- oder Schilderträger sein.

[0011] Mehrere Tablare sind übereinander angeordnet, so dass benachbarte, vertikal gestellte Tablare eine gemeinsame Wandfläche bilden. Die Tablare sind an horizontalen, stangenförmigen Stützen jeweils mit zwei zweiteiligen Beschlägen schwenkbar befestigt, wobei sich die Stützen in der Art von Leitersprossen innerhalb der Rahmenkonstruktion erstrecken. Die Beschläge werden im hinteren Seitenbereich jedes Tablars angebracht, wobei die maskulinen Teile der Beschläge jeweils seitlich der Tablare und die femalen Teile der Beschläge jeweils an den benachbarten Seitenstütze angeordnet sind.

[0012] Die Tablarfläche weist ein Lochraster mit einzelnen Löchern auf, in die Halterungen bei horizontalem, stark geneigtem oder vertikal stehendem Tablar einsteckbar sind, die als direkte Warenträger oder zur Separierung der präsentierten Waren dienen. Das in Reihen und Zeilen angelegte Lochraster ist zweckmässig so beschaffen, dass die systematischen Abstände im Lochraster eines Tablars auch am Übergang zu einem benachbarten Tablar eingehalten werden. Somit kann man auch das einzelne Tablar übergreifende Halterungen, die sich zumindest bis zum nächsten Tablar erstrecken, einsetzen.

[0013] Der Beschlag wird von einer Zahnscheibe, die jeweils seitlich am Tablar angeordnet ist, und einem in die Seitenstütze einzusetzenden Lager gebildet. Das Lager weist unten, dem Tablar zugewandt, mindestens einen aufwärts gerichteten Zahn auf. Vorzugsweise sind mehrere Zähne innerhalb eines gebogenen Zahnsteges vorhanden, welcher von einem eine Tasche bildenden radialen Kragen umgeben wird, der etwa einen unteren Halbkreis bildet. Zentrisch im Lager, über dem Zahnsteg befindet sich ein Führungsstift. In einer vorteilhaften Variante bilden zwei solche Lager einen Bügel, wobei dieser auf die Seitenstütze der Rahmenkonstruktion aufsetzbar ist und die Lager voneinander wegweisen.

[0014] Die zu jedem Lager gehörige Zahnscheibe - ähnlich einem Zahnkranz - besitzt radial angeordnete Zähne, welche zu den Zähnen im Lager komplementär sind. Die Zahnscheibe ist in das Lager einschiebbar, so dass dann die Zähne der Zahnscheibe und des Lagers miteinander in Eingriff kommen. In der Zahnscheibe ist eine zentrische Aussparung sowie eine von aussen zu dieser Aussparung verlaufende Nut vorhanden. Somit kann die Zahnscheibe nur in das Lager eingeschoben werden, wenn man den Führungsstift durch die Nut führt, welcher bei völlig eingeschobener Zahnscheibe in deren Aussparung Platz findet. Auf diese Weise ist ein Herausheben des in das Regal eingesetzten Tablars nur in einer bestimmten Neigungslage möglich. Als zweckmässig und besonders sicher hat sich erwiesen, die beiden Zahnscheiben am Tablar so anzubringen, dass das Einsetzen und Herausheben des Tablars nur in einer nach hinten geneigten Lage möglich ist.

Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen



[0015] 
Figur 1A:
Gesamtansicht eines Regals mit verschieden positionierten Tablaren;
Figur 1B:
Perspektivansicht eines mittels des Beschlags am Querträger angeordneten Tablars;
Figur 1C:
Perspektivansicht des auf den Querträger aufgesetzten Lagers und die Zahnscheibe im Vertikalschnitt;
Figur 2A:
Vertikalschnitt zwischen zwei Querträgern mit den Beschlägen und dem gehalterten Tablar;
Figur 2B:
Explosivdarstellung beider Beschläge gemäss Figur 2A;
Figuren 3A bis 3E
schematische Darstellung verschiedener Stellpositionen eines Tablars;
Figur 3A:
Einhängen eines Tablars zwischen zwei Querträger;
Figur 3B:
horizontal gestelltes Tablar;
Figur 3C:
nach vorn geneigtes Tablar;
Figur 3D:
stärker nach vorn geneigtes Tablar;
Figur 3E:
vertikal gestelltes Tablar.

Ausführungsbeispiel



[0016] Im folgenden werden das erfindungsgemässe Regal und der Beschlag unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detaillierter beschrieben, wobei abschliessend mögliche Modifikationen erwähnt sind.

[0017] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit wird auf die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in nachfolgenden Figuren zumeist verzichtet, sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile handelt.

Figur 1A



[0018] Das Regal weist eine Rahmenkonstruktion 1 mit den vorderen Vertikalstützen 11 und den davon horizontal und rechtwinklig abgehenden Seitenstützen 12 auf. Jeweils zwei Vertikalstützen 11 schliessen ein Regalfeld 10 ein. Die Seitenstützen 12 sind hier parallel zueinander beabstandet, ähnlich Leitersprossen, angeordnet und erstrecken sich zu einer hinteren Rückwand 13. Vertikalstützen 11 und Seitenstützen 12 bestehen im hiesigen Beispiel aus Rundmaterial. Die linken und rechten Seitenstützen 12 eines Regalfelds 10 liegen paarweise auf einer Höhe. Bei grösseren Regalen können mehrere Regalfelder 10 vorhanden sein, wobei sich die Regalhöhe nach den räumlichen Gegebenheiten und gestalterischen Aspekten bestimmt. Das vorliegende Beispiel zeigt vier übereinander liegende Seitenstützen 12 und damit vier Regaletagen. Jeweils zwischen zwei gleichhohen Seitenstützen 12 ist ein in der Neigung schwenkbares Tablar 2 eingehangen, das von jeweils einem seitlich angeordneten Beschlag 3 gehalten wird. Der Beschlag 3 ist einerseits am Tablar 2 und anderseits an der Seitenstütze 12 befestigt.

[0019] Jedes Tablar 2 ist - abgesehen vom Vorgang des Ein- und Aushängens - von einer horizontalen Lage bis in die Vertikale schwenkbar und in der jeweils gewählten Lage arretierbar. Die horizontale bzw. nach vorn geneigte Lage nutzt man, um auf das Tablar 2 Waren aufzulegen. In der stark nach unten geneigten bzw. vertikalen Lage kommt die Funktion des in den Tablaren 2 vorhanden Lochrasters 21 zur Geltung. Das in der Tablarfläche 20 eingearbeitete Lochraster 21 besteht aus systematisch in Zeilen 22 und Reihen 23 verteilten Löchern 24. Vorzugsweise entspricht der Abstand zwischen den einzelnen Lochreihen 23 auf einer Tablarfläche 20 dem Abstand zwischen zwei angrenzenden Lochreihen 23 am Übergang von zwei benachbarten, vertikal geschwenkten Tablaren 2. Dies wird durch die Gestaltung des Lochrasters 21 und den gewählten Abstand zwischen den Seitenstützen 12 erzielt.

[0020] In die Löcher 24 sind Halterungen 4 verschiedenster Art - z.B. Aufhängestangen 40, Randbegrenzungen 41, Brillentabletts 42 oder Gürtelhalter 43, Spiegelfassungen 44 und Kravattenbügel, Lampen- oder Schilderträger - einsteckbar. Die Halterungen 4 dienen als unmittelbarer Träger für die zu präsentierenden Waren oder zur Befestigung für diverse Elemente, wie Beleuchtungskörper, Spiegel, Dekorationskörper oder Werbehinweise. Die Halterungen 4 können Steckpartien aufweisen, die nur in ein Loch 24 oder zugleich in mehrere Löcher 24 einsteckbar sind. Grössere Halterungen 4 können sich daher über mehr als eine Tablarfläche 20 erstrecken.

[0021] Innerhalb eines Regalfeldes 10 lassen sich somit die einzelnen Tablare 2 einheitlich oder verschieden positionieren. Werden benachbarte oder alle Tablare 2 eines Regalfeldes 10 vertikal gestellt, erhält man eine quasi geschlossene Präsentationswand, die von den einzelnen Tablarflächen 20 gebildet wird. Für die Umrüstung des Regals von der liegenden zur direkt oder indirekt hängenden Warendarbietung bedarf es nur der Verstellung der Tablare 2 und des Einsteckens der vorgesehenen Halterungen 4.

Figur 1B



[0022] Das Tablar 2 könnte eine Blechtafel mit äusseren Abkantungen 25 sein. Als vorteilhaft hat sich erwiesen, den Beschlag 3 im hinteren Seitenbereich einer Abkantung 25 anzuordnen, da somit bei geneigtem oder vertikal stehendem Tablar 2 weniger ungenutzter Hohlraum zwischen dem Tablar 2 und der Rückwand 13 entsteht.

Figur 1C



[0023] Der zweiteilige Beschlag 3 besteht aus einer Zahnscheibe 300, die jeweils im hinteren Seitenbereich am Tablar 2 angeordnet ist, und einem an der Seitenstütze 12 angesetzten Lager 30. Vorteilhaft wurde ein U-förmiges Doppellager 5 geschaffen, welches zwei voneinander wegweisende Lager 30 besitzt. Das Doppellager 5 ist sattelartig auf die Seitenstütze 12 aufsetzbar und dient zum Einhängen zweier horizontal benachbarter Tablare 2. Beide Lager 30 sind demnach durch ein Bügelteil 50 miteinander verbunden, welches auf der Seitenstütze 12 aufsitzt und diese partiell formgerecht umschliesst. Das Bügelteil 50 ist an der Seitenstütze 12 fixiert, z.B. mittels einer Schraube 51, welche in die Seitenstütze 12 eingreift.

[0024] Das Lager 30 weist unten, dem Tablar 2 zugewandt, mindestens einen aufwärts gerichteten Zahn 31 auf. Hier sind mehrere Zähne 31 innerhalb eines halbkreisförmig gebogenen, nach oben offenen Zahnsteges 33 vorhanden. Zentrisch im Lager 30, d.h. über dem Zahnsteg 33, befindet sich ein senkrecht von der scheibenförmigen Lagerfläche 34 vorstehender Führungsstift 35. Zwischen den Zähnen 31 verbleiben Zahnlücken 32. Die beiden tiefstgelegenen, voll ausgebildeten Zähne 31 umschliessen eine Zahnlücke 32 mit im Prinzip parallelen Zahnflanken, während die benachbarten Zahnlücken 32 einen erweiterten Öffnungswinkel besitzen. Hierdurch wird das von oben vorgenommene Einsetzen der am Tablar 2 befestigten Zahnscheibe 300 erleichtert.

[0025] Die zu jedem Lager 30 gehörige Zahnscheibe 300 - ähnlich einem Zahnkranz - besitzt radial angeordnete Zähne 331 mit Zahnlücken 332, so dass die Zahnscheibe 300 in jeder Drehstellung in das Lager 30 einsetzbar ist und dabei die Zähne 31, 331 ineinander greifen. Bei eingesetzter Zahnscheibe 300 liegt deren äussere Planfläche 334 der Lagerfläche 34 gegenüber. In der Zahnscheibe 300 ist eine zentrische Aussparung 336 sowie eine von aussen zu dieser Aussparung 336 verlaufende Nut 335 vorhanden. Somit kann die Zahnscheibe 300 nur in das Lager 30 eingeschoben werden, wenn man den Führungsstift 35 durch die Nut 335 führt. Bei völlig eingeschobener Zahnscheibe 300 befindet sich der Führungsstift 35 mittig in der Aussparung 336. Auf diese Weise ist ein Herausheben des in das Regal eingesetzten Tablars 2 nur in einer bestimmten Neigungslage möglich; analog lässt sich das Tablar 2 nur in dieser Neigungslage einsetzen. Durch die Zahnscheibe 300 erstrecken sich Gewindebohrungen 337, die zum Anbringen am Tablar 2 vorgesehen sind.

Figuren 2A und 2B



[0026] Zur Verbesserung der seitlichen Führung der im Lager 30 eingesetzten Zahnscheibe 300 kann man einen auf den Zahnsteg 33 aufgesetzten, als unteren Halbkreis verlaufenden, radialen Kragen 38 vorsehen. Dieser Kragen 38 kann zusätzlich als Bügel aufgesetzt oder einstückig mit dem Lager 30 bzw. dem Doppellager 5 ausgebildet sein. Durch den Kragen 38 entsteht eine Art Tasche, welche die untere Partie der im Lager 30 sitzenden Zähne 331 der Zahnscheibe 300 nach aussen abschirmt.

[0027] Gegenüber der äusseren Planfläche 334 kann auf die Zahnscheibe 300 eine im Durchmesser reduzierte Halteplatte 338 aufgesetzt sein, über welche die Zähne 331 hinausragen und welche im eingesetzten Zustand mit ihrer radialen Schulter der Innenflanke des Kragens zugewandt ist oder sich darauf abstützt. Die Gewindebohrungen 337 durchdringen auch die Halteplatte 338. Durch die Halteplatte 338 sind die Aussparung 336 sowie die Nut 335 nur mehr zur Planfläche 334 hin offen.

[0028] Wird ein Lager 30 eines Doppellagers 5 nicht von einer Zahnscheibe 300 belegt - d.h. man setzt kein benachbartes Tablar 2 ein, wie am seitlichen Regalabschluss -, so steht ein Blinddeckel 6 zur Verfügung. Der Blinddeckel 6 verschliesst das ansonsten offenstehende Lager 30.

Figuren 3A bis 3E



[0029] Diese schematische Figurenfolge dient der Beschreibung des Einsetzens des Tablars 2 sowie der verschieden möglichen Einstellungen der Neigung. Es wird davon ausgegangen, dass am Tablar 2 die beiden Zahnscheiben 300 angebracht sind, welche in zwei offene, an Seitenstützen 12 fixierte Lager 30 einzusetzen sind. Gezeigt ist nur eine Kombination aus Lager 30 und Zahnscheibe 300, wobei die Halteplatte 338 durch den vorgenommenen Vertikalschnitt nicht erscheint und somit die jeweilige Drehposition der Zahnscheibe 300 erkennbar ist.

Figur 3A



[0030] Als zweckmässig und besonders sicher hat sich erwiesen, die beiden Zahnscheiben 300 am Tablar 2 so anzubringen, dass das Einsetzen und Herausheben des Tablars 2 nur in einer nach hinten geneigten Lage möglich ist. Beim Einsetzen oder Herausheben des Tablars 2, muss man das Tablar 2 ankippen, so dass die Tablarebene T gegenüber der Horizontalen H nach hinten abfällt. Die Tablarfläche 20 liegt parallel versetzt über der Tablarebene T. In die Position weist die Nut 335 in der Zahnscheibe 300 vertikal nach unten und kann somit über den Führungsstift 35 geschoben werden. In jeder anderen Position ist das Tablar 2 nicht einsetzbar, da die Zähne 331 bzw. die Zahnlücken 332 auf den Führungsstift 35 aufstossen. Hat man das Tablar 2 soweit eingesetzt, dass der Führungsstift 35 die Nut 335 passiert hat, die Zähne 31,331 aber noch ausser Eingriff sind, lässt sich das Tablar 2 nun - durch leichtes Anheben unterstützt - in eine gewünschte Neigung verstellen.

Figur 3B



[0031] Das Tablar 2 wurde in die Horizontale H geschwenkt, in der nun die Tablarebene T und folglich auch die dazu parallele Tablarfläche 20 liegt. Durch weiteres Absenken des Tablars 2 kommen die Zähne 31,331 miteinander in Eingriff und der Führungsstift 35 mittig in die Aussparung 336. In dieser waagerechten Position ist das Tablar 2 gegen unbeabsichtigtes Ausstossen gesichert, da der Führungsstift 35 gegen die Innenwandung der Aussparung 336 stossen würde.

Figur 3C



[0032] Um das Tablar 2 nach vorn zu neigen, muss es zunächst angehoben werden, damit die Zähne 31,331 ausser Eingriff kommen. Nun lässt sich das Tablar 2 schwenken und nach dem Absenken sind die Zähne 31,331 wieder im Eingriff, wodurch die neue Position des Tablars 2 fixiert ist. Der Neigungswinkel der Tablarebene T gegenüber der Horizontalen H beträgt hier α = 30°. Die Abstufung der möglichen Neigungspositionen ist von der Feinheit der Zahnung anhängig.

Figur 3D



[0033] Gezeigt ist eine steilere Anstellung der Tablarebene T mit einem Neigungswinkel α = 60°. Wie in den beiden vorherigen Positionen, ist auch hier das Tablar 2 gegen unbeabsichtigtes Ausstossen durch den mittig in der Aussparung 336 sitzenden Führungsstift 35 und die weggedrehte Nut 335 gesichert.

Figur 3E



[0034] Abschliessend ist die vertikale Position der Tablarebene T mit einem Neigungswinkel α = 90° dargestellt, d.h. die Tablarfläche 20 steht senkrecht mit adäquater Lage der Nut 335. Ein Herausnehmen des Tablars 2 erfordert das vorherige Anheben und Zurückschwenken in die analoge Position gemäss Figur 3A, wo der Führungsstift 35 durch die Nut 335 gleiten kann.

[0035] Ausdrücklich erwähnt seien noch folgende Abwandlungsmöglichkeiten zum bisher beschriebenen Regal und Beschlag:
  • Das Lochraster 21 auf den Tablarflächen 20 wäre verzichtbar, wenn man die Halterungen 4 nicht zum Einstecken gestaltet, sondern Klemmen vorsieht, die am Rand der Tablare 2 angreifen können.
  • Als Rahmenkonstruktion 1 kommen auch brettförmige Vertikalstützen 11 mit horizontalen Seitenstützen 12 in Betracht. Die Seitenstützen 12, an den die Lager 30 befestigt sind, können auch vertikal verlaufen und als Brett ausgebildet sein. Massgeblich ist eine Befestigung der Lager 30, dass die Tablare 2 mit den angeordneten Zahnscheiben 300 einsetzbar sind.
  • Das Regal ist auch unmittelbar an einer Wand aufstellbar, wodurch die Rückwand 13 unnötig wäre. Das Regal kann direkt am Fussboden aufsitzen oder beliebige sockelförmige Unterbauten besitzen.
  • Als Tablare 2 sind Tafeln, Gitterroste und Bretter aus Blech, Kunststoff oder Holz einsetzbar.
  • Für spezielle Anwendungsfälle wären auch arretierbare Positionen für die Tablare 2 denkbar, wo diese nach hinten geneigt sind.
  • Je nach dem vorgesehenen Stellbereich der Tablare 2 müssen die Zähne 331 um die Zahnscheiben 300 nicht gänzlich radial umlaufend ausgebildet sein.
  • Die Halterungen (4) sind auch bei horizontal ausgerichtetem Tablar (2) einsetzbar und würden dann vorrangig zur Separierung der präsentierten Waren dienen.
  • Der Beschlag 3 ist auch in Verbindung mit in der Neigung oder in der axialen Drehstellung verstellbaren Tragstangen bzw. Abhängevorrichtungen einsetzbar. Hierbei ist die Zahnscheibe 300 an der Tragstange bzw. Abhängevorrichtung befestigt, während das Lager 30 feststehend an einer Stütze oder einer Wand sitzt.



Ansprüche

1. Regal zur Präsentation von Waren mit Seitenstützen (12) innerhalb der Rahmenkonstruktion (1) an denen in der Neigung verstellbare Tablare (2) mittels Beschlägen (3) befestigt sind, wobei

a) die Tablare (2) von einer horizontalen Position bis in die vertikale Lage schwenkbar und in der jeweils gewählten Lage arretierbar sind;

b) die horizontale bzw. geneigte Lage der Tablare (2) zum Auflegen von Waren und die vertikale Lage zum direkten oder indirekten Aufhängen der Waren bestimmt ist;

c) von mehreren, etagenweise übereinander angeordneten Tablaren (2) ein Regalfeld (10) gebildet wird, und benachbarte, in vertikale Position geschwenkte Tablare (2) eine geschlossene Präsentationswand ergeben, dadurch gekennzeichnet, dass

d) die Seitenstützen (12) innerhalb der Rahmenkonstruktion (1) horizontal in der Art von Leitersprossen beiderseits eines Regalfeldes (10) paarweise jeweils in gleicher Höhe angeordnet sind; und

e) mehrere Regalfelder (10) nebeneinander vorhanden sein können.


 
2. Regal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass

a) ein Beschlag (3) zumindest im Prinzip aus zwei Teilen besteht und der maskuline Teil des Beschlags (3) jeweils seitlich des Tablars (2) angeordnet ist, während der female Teil des Beschlags (2) jeweils an der benachbarten Seitenstütze (12) angebracht ist; und

b) die Beschläge (3) im hinteren Seitenbereich jedes Tablars (2) angeordnet sind.


 
3. Regal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tablarfläche (20) ein Lochraster (21) mit einzelnen Löchern (24) aufweist, in die Halterungen (4) bei horizontalem, stark geneigtem oder vertikal stehendem Tablar (2) einsteckbar sind, die als direkte Warenträger oder zur Separierung der präsentierten Waren dienen.
 
4. Regal nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das Lochraster (21) aus systematisch in Reihen (23) und Zeilen (22) vorgesehenen Löchern (24) gebildet ist, wobei

b) die Reihen (23) mit benachbarten Tablaren (2) fluchten und der Abstand der Zeilen (22) auch am Übergang von einem Tablar (2) zum benachbarten Tablar (2) beibehalten wird; und

c) die Halterungen (4) sind je nach Beschaffenheit in ein oder mehrere Löcher (24) eines einzelnen Tablars (2) oder - einzelne Tablare (2) übergreifend - in Löcher (24) verschiedener Tablare (2) einsteckbar.


 
5. Beschlag (3), insbesondere zum Aufbau eines Regals nach Anspruch 1,

a) mit einer Zahnscheibe (300), die jeweils seitlich am Tablar (2) anzuordnen ist, und einem jeweils an der Seitenstütze (12) zu befestigenden Lager (30), wobei

b) die Zahnscheibe (300) in das Lager (30) einsetzbar und im unteren Bereich im Lager (30) mindestens ein aufwärts gerichteter Zahn (31) vorhanden ist, während die Zahnscheibe (300) radial angeordnete Zähne (331) aufweist, in deren Zahnlücken (332) der Zahn (31) eingreifen kann, dadurch gekennzeichnet, dass

c) sich am Lager (30) ein Führungsstift (35) und an der Zahnscheibe (300) eine zentrische Aussparung (336) sowie eine vom Aussenumfang der Zahnscheibe (300) zur Aussparung (336) führende Nut (335) befinden;

d) die Zahnscheibe (300) nur mit der Nut (335) auf den Führungsstift (35) ausgerichtet in das Lager (30) einsetzbar ist und

e) im eingesetzten Zustand der Führungsstift (35) in der Aussparung (336) sitzt.


 
6. Beschlag (3) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass

a) das Lager (30) unten einen radial verlaufenden, gebogenen Zahnsteg (33) mit mehreren aufwärts gerichteten Zähnen (31) und dazwischenliegenden Zahnlücken (32) besitzt, in welche die Zähne (331) der Zahnscheibe (300) eingreifen können;

b) der Führungsstift (35) zentrisch im Lager (30) angeordnet ist und senkrecht von der Lagerfläche (34) absteht, wobei

c) im eingesetzten Zustand die äussere Planfläche (334) der Zahnscheibe (300) der Lagerfläche (34) gegenüber liegt.


 
7. Beschlag (3) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die über der tiefstliegenden Zahnlücke (32) des Lagers (30) vorhandenen Zahnlücken (32) einen grösseren Öffnungswinkel besitzen als die erstgenannte Zahnlücke (32).
 
8. Beschlag (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass

a) der Zahnsteg (33) von einem äusseren Kragen (38) abgedeckt ist, wodurch eine Tasche entsteht und die in das Lager (30) eingesetzte Zahnscheibe (300) gegen axiale Verschiebung gesichert ist; und

b) die beiden Zahnscheiben (300) am Tablar (2) so positioniert sind, dass sich letzteres nur in einer nach hinten geneigten Lage in die beiden Lager (30) einhängen lässt bzw. aus diesen Lagern (30) aushängbar ist.


 
9. Beschlag (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass

a) zwei Lager (30), durch ein Bügelteil (50) miteinander verbunden, ein Doppellager (5) bilden, wobei

b) das Bügelteil (50) auf eine Seitenstütze (12) aufsetzbar ist; und

c) beide Lager (30) voneinander wegweisen, wodurch von beiden Seiten - d.h. von zwei benachbarten Regalfeldern (10) - in jedes Lager (30) eine Zahnscheibe (300) einsetzbar ist, so dass für zwei in einer Ebene zusammen treffende Tablare (2) jeweils nur ein Doppellager (5) benötigt wird.


 
10. Beschlag (3) nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Zahnscheibe (300), eine gegenüber der äusseren Planfläche (334) aufgesetzte und im Durchmesser reduzierte Halteplatte (338) besitzt;

b) das Doppellager (5) sowie die Zahnscheibe (300) mit der Halteplatte (338) auf die Seitenstütze (12) bzw. seitlich an das Tablar (2) anschraubbar sind; und

c) zum Abdecken für ein nicht zu belegendes Lager (30) eines Doppellagers (5) ein Blinddeckel (6) vorgesehen ist.


 




Zeichnung
















Recherchenbericht