[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scharnierbeschlag für eine Tür nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1, weiter ein kastenförmiges Gebilde mit einem solchen Beschlag
nach dem Oberbegriff von Anspruch 9 und ein Verfahren zu dessen Montage nach dem Oberbegriff
von Anspruch 14.
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Scharnierbeschlag obgenannter Art
zu schaffen, ausgehend insbesondere von der Anwendung für Hebetüren an Mikrowellenkochherd-Aufnahmeschränken,
welcher
- höchst flexibel und unabhängig vom Einhalt von Toleranzen des kastenförmigen Einbaugebildes
montierbar ist;
- von einer einzigen Person einfach montiert werden kann, in bevorzugter Ausführungsform,
und weiter
- in bevorzugten Ausführungsformen für die Handhabung, insbesondere Öffnung der Tür
als Hebetür geeignet gefedert ist.
[0003] Die Erfindung wird anschliessend beispielsweise anhand von Figuren erläutert.
[0004] Es zeigen:
- Fig. 1
- Perspektivisch einen erfindungsgemässen Scharnierbeschlag, insbesondere geeignet für
eine Hebetür, wie insbesondere für einen Mikrowellenofen-Einbauschrank als ein erfindungsgemässes
kastenförmiges Gebilde;
- Fig. 2
- in vergrösserter Darstellung einen Ausschnitt des Scharnierbeschlages gemäss Fig.
1 mit Darstellung einer erfindungsgemässen Anpassplatte;
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung eine am erfindungsgemässen Scharnierbeschlag vorgesehene
Anpassplatte mit (Fig. 3b) Darstellung ihrer Fixation an der Anschlagplatte des Scharnierbeschlages
sowie der Möglichkeit, zwei und mehr Anpassplatten vorzusehen;
- Fig. 4
- in vereinfachter Darstellung, die Montage der seitlichen Anschlagplatten mit Anpassplatten
des erfindungsgemässen Scharnierbeschlages für eine Hebetür an einem erfindungsgemässen
kastenförmigen Gebilde;
- Fig. 5
- perspektivisch einen an einem Aufnahmeschrank für einen Mikrowellenofen eingebauten
Scharnierbeschlag.
[0005] Gemäss Fig. 1 umfasst ein erfindungsgemässer Scharnierbeschlag ein Paar seitlicher
Anschlagplatten 1a und 1b. Mit Schwenkgelenken 3a und 5a ist an den seitlichen Anschlagplatten
1a, 1b, als Parallelogramm-Fachwerk, ein Paar von Schwenkhebeln 7a, 9a bzw. 7b, 9b
angelenkt, welche an ihren von den seitlichen Anschlagplatten 1 abgewandten Enden
mit Türanschlagplatten 11a bzw. 11b gelenkig verbunden sind. Die beiden Türanschlagplatten
11a und 11b sind mittels einer Querverstrebung 13 fest miteinander verbunden, derart,
dass der ganze Scharnierbeschlag als ein zusammenhängendes Modul realisiert ist. Ein
Federorgan 15, vorzugsweise eine Gasdruckfeder, ist zwischen mindestens einer der
seitlichen Anschlagplatten, wie dargestellt der Anschlagplatte 1a und dem damit schwenkverbundenen
Teil aus Türanschlagplatten 11 und Querverstrebung 13 wirkverbunden.
[0006] In Fig. 2 sind, vergrössert, die Details der gelenkigen Verbindung zwischen Türanschlagplatten,
beispielsweise 11a, und seitlicher Anschlagplatte 1a dargestellt. Es sind dieselben
Bezugszeichen verwendet wie für die bereits beschriebenen Teile in Fig. 1. Aus Fig.
2 sind insbesondere die Gelenkverbindungen 16a und 18a besser ersichtlich.
[0007] Insbesondere ist aber die erfindungsgemäss wesentliche Anpassplatte 20 aus Fig. 2
klar ersichtlich. Diese ist vergrössert auch in Fig. 3 dargestellt.
[0008] Rückblickend auf Fig. 1 ist nämlich ersichtlich, dass der Scharnierbeschlag-Modul
verspannungsfrei nur dann, durch Verschrauben an den Schraublöchern 19, eingebaut
werden kann, wenn die Masse des kastenförmigen Gebildes, worin der Scharnierbeschlag
zu montieren ist, exakt der Querausdehnung ℓ gemäss Fig. 1 entsprechen. Um nun diesbezüglich
ein hohes Mass an Einbauflexibilität zu erzielen, sind die Anpassplatten 20 vorgesehen,
welche im wesentlichen gemäss den seitlichen Anschlagplatten 1 geformt sind. Bevorzugterweise
weisen sie eine Dicke d einiger weniger mm auf und sind aus Kunststoff gefertigt.
Wie sich insbesondere aus Fig. 3b klar ergibt, weisen die Abstandsplatten 20 Rastverbindungen
zu den Anschlagplatten 1 auf und bevorzugterweise auch Rastverbindungen, die es erlauben,
zwei oder mehrere Anpassplatten 20 aufeinander zu stapeln und an der jeweiligen seitlichen
Anschlagplatte 1 zu befestigen, eben um Massunterschiede zwischen Einbauschrank und
Scharnierbeschlag auszugleichen.
[0009] Gemäss Fig. 3 weisen hierzu in bevorzugter Ausführungsform die seitlichen Anschlagplatten
1 Bohrungen 23 auf, wogegen die Anpassplatten 20 einerseits in die Bohrungen 23 einrastende
Ausformungen 25 aufweisen, die aber gleichzeitig Einformungen 27 für an der betrachteten
Platte 20 weiter zu stapelnde Ausformungen 25 der nächsten Anpassplatte 20 aufweisen.
Auf diese Art und Weise ist es möglich, mindestens einseitig durch Vorsehen einer
Anpassplatte 20, bevorzugterweise aber durch Vorsehen je mindestens einer Anpassplatte
20 an beiden seitlichen Anschlagplatten 1 flexibel den erfindungsgemässen Scharnierbeschlag
exakt passend einzubauen.
[0010] Insbesondere in Fig. 2 und entsprechend an der Anpassplatte 20 gemäss Fig. 3 ist
ersichtlich, dass an einer von den Gelenkverbindungen 18 bzw. 16 wegweisenden Flanke
29 (siehe Fig. 3) der seitlichen Anschlagplatten 1 sowie der darauf aufzusteckenden
Anpassplatten 20 aufeinander ausgerichtete Schlitze 31 eingearbeitet sind, die im
wesentlichen parallel zur Oberkante 32 der seitlichen Anschlagplatten 1 bzw. der daran
montierten Anpassplatten 20 verlaufen.
[0011] In Fig. 4 ist schematisch und vereinfacht eine eingebaute seitliche Anschlagplatte
1a mit beispielsweise vorgesehener Anpassplatte 20 dahinter dargestellt, wobei aus
Übersichtsgründen alle Gelenkverbindungen nicht eingezeichnet sind. Daraus wird der
Sinn der Schlitze 31 sowie einer hochragenden Anschlagnase 33, wie sie bereits auch
in Fig. 3 eingezeichnet ist, ersichtlich. Es bezeichnet 35 eine von zwei sich gegenüberliegenden
Wänden eines erfindungsgemässen kastenförmigen Gebildes, woran ein erfindungsgemässer
Scharnierbeschlag, hier für den bevorzugten Einsatz einer Hebetür, eingebaut wird,
bzw. eingebaut ist.
[0012] Der erfindungsgemässe Scharnierbeschlag kann durch eine einzige Person wie folgt
ohne weiteres eingebaut werden: Die Anpassplatten werden dabei vorerst als Bohrlehre
eingesetzt und werden hierzu bündig mit einer dritten, die beiden Seitenwände entsprechend
35 verbindenden Wand, hier der oberen Abschlusswand 37, in das kastenförmige Gebilde
40 eingeführt und nach Markieren der Schlitzendpositionen bei A und den Schraublochpositionen
bei 41 wird an der Position A ein Bolzen, wie vorzugsweise ein Schraubbolzen 39, in
die jeweilige Wand 35 eingelassen, nach Herausnahme der Anpassplattenlehre und gegebenenfalls
Bohren der Schraublöcher. Nach Vorsehen der Verankerungsbolzen 39 kann der ganze erfindungsgemässe
Scharnierbeschlag erfindungsgemäss bereits selbsthalternd eingeführt werden, indem
durch die Bolzen 39 und Widerlagerung an der unteren Fläche der Wand 37, 37u und In-Anschlag-Bringen
der Nasen 33 an die vordere Stirnfläche 37
v der Wand 37 der Scharnierbeschlag exakt in Sollposition gehalten wird. Anschliessend
wird die definitive Fixation durch Verschrauben an den Löchern 41 vorgenommen. Das
Anschlagen der Nasen 33 sichert die richtige Anstandsposition fur die geschlossene
Tür an den Platten 11a, b.
[0013] Ohne weitere Erläuterungen ist nun Fig. 5 verständlich, wo der erfindungsgemässe
Einbau eines erfindungsgemässen Scharnierbeschlages an einem erfindungsgemäss mit
einem solchen Scharnierbeschlag versehenen kastenförmigen Gebilde dargestellt ist,
nämlich am Einbauschrank 45 für einen gestrichelt eingetragenen Mikrowellenofen 47
und für das Vorsehen einer Hebetür 49.
[0014] Durch Kombination insbesondere der erfindungsgemäss vorgesehenen Anpassplatten 20,
der Schlitze 31 und der Anschlagnasen 33 wird ein Scharnierbeschlag geschaffen, der
mit geringstem Aufwand flexibel und durch eine Person in erwünschter Sollposition
eingebaut werden kann. Die in Fig. 2 dargestellte Gasdruckfeder 15 sichert dabei insbesondere
für Hebetüren eine optimale Bedämpfung der Öffnungsbewegung, so dass gemäss Fig. 5
die Tür 49 sanft in die selbsthaltende obere, dargestellte Position gebracht werden
kann und ebenso sanft durch Absenken in Richtung s gemäss Fig. 5 verschlossen werden
kann.
1. Scharnierbeschlag für eine Tür, umfassend
- ein Paar seitliche Anschlagplatten (1a, 1b),
- eine die Anschlagplatten querverbindende, daran schwenkbeweglich gelagerte Anschlag-Anordnung
(11a, 11b) fur eine Tür,
dadurch gekennzeichnet, dass an mindestens einer der seitlichen Anschlagplatten (1a,
1b) mindestens eine Anpassplatte (20) bezüglich der Anschlag-Anordnung (11a, 11b)
aussenliegend, lösbar befestigt ist.
2. Scharnierbeschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassplatte (20)
mittels einer Druckknopf-Fixierung (23, 25, 27) mit der seitlichen Anschlagplatte
(1a, 1b) verbunden ist.
3. Scharnierbeschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Anschlagplatte
(1a, 1b) oder die Anpassplatte (20) mindestens eine Ausformung (25), vorzugsweise
kreisscheibenförmige Ausformung, in ihrer Fläche aufweist und die Anpassplatte (20)
oder Anschlagplatte (1a, 1b) mindestens eine Einformung (23, 27), vorzugsweise eine
kreisförmige Einformung, in ihrer Fläche, zur rastenden Aufnahme der Ausformung (25).
4. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anpassplatte (20) aus Kunststoff gefertigt ist und vorzugsweise im wesentlichen die
gleiche Flächenform aufweist wie die Anschlagplatte (1a, 1b).
5. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Anpassplatten (20) lösbar aufeinander stapelbar sind, vorzugsweise, indem
an einer betrachteten Anpassplatte (20) eine auf der einen Seite vorragende Ausformung
(25) auf der anderen Seite eine Einformung (27) zur Aufnahme der Ausformung (25) einer
weiteren Anpassplatte (20) bildet.
6. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anpassplatte (20) der gelenkig verbundenen Anschlag-Anordnung zugewandt, einen aufragenden
Anschlag (33) aufweist zur Positionierung der Anschlagplatte (1a, 1b) an einer Einbau-Stirnfläche
(37v) für eine Tür.
7. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
der gelenkig verbundenen Anschlag-Anordnung (11, 13) und den seitlichen Anschlagplatten
(1a, 1b) mindestens ein Federorgan (15), vorzugsweise eine Gasdruckfeder, wirkverbunden
ist.
8. Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an
der Anpassplatte (20) und/oder den seitlichen Anschlagplatten (1a, 1b) je mindestens
eine Schlitzeinnehmung (31) vorgesehen ist, deren offenes Ende von der gelenkig verbundenen
Anschlag-Anordnung (11, 13) wegweist und welche im wesentlichen parallel zu einer
Oberkante der seitlichen Anschlagplatten (1a, 1b) ausgerichtet sind.
9. Kastenförmiges Gebilde mit einem Scharnierbeschlag nach einem der Ansprüche 1 bis
8 und einer Tür (49), dadurch gekennzeichnet, dass
- das Paar seitlicher Anschlagplatten (1a, 1b) mit mindestens einer Anpassplatte (20)
an zwei sich gegenüberliegenden Wänden (35) des Gebildes verschraubt ist und mit einer
dritten (37) Wand des Gebildes bündig.
10. Gebilde nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der dritten Wand (37)
bündigen Seiten der Anpassplatte (20) und/oder der Anschlagplatten (1a, 1b), der Tür
(49) zugewandt, eine aufragende Endnase (33) aufweisen, die bündig an der Rahmenstirnfläche
(37v)anliegt.
11. Gebilde nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schlitz
(31) nach Anspruch 8 vorgesehen ist und ein in der Wand des Gebildes (35) verankerter
Bolzen (39) in den Schlitz (31) einragt.
12. Gebilde nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Tür (49)
über den Scharnierbeschlag am Gebilde als Hebetür montiert ist.
13. Gebilde nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebilde
ein Mikrowellenkochgerät-Aufnahmeschrank ist, wobei der Scharnierbeschlag mit den
Anschlagplatten an dessen Seitenwänden innenmontiert ist.
14. Verfahren zur Montage eines Scharnierbeschlages nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei dem eine Schlitzeinnehmung nach Anspruch 8 vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass
- die seitlichen Anschlagplatten (1a, 1b) mit der Anpassplatte (20) so an die Seitenwände
(35) eines kastenförmigen Gebildes eingeführt werden, dass die Anschlagplatten bündig
an einer dritten Wand (37) des Gebildes anliegen,
- die Schlitzeinnehmungen (31) in einen in die Wand des Gebildes eingelassenen Bolzen
(39) eingehängt werden, derart, dass der Scharnierbeschlag am Gebilde bereits fixiert
ist, und
- darnach die Anschlagplatten (1a, 1b) mit den Gebildewänden (35) verschraubt werden.