[0001] Die Erfindung betrifft einen hydraulischen Transformator mit Axialkolbenmaschinen
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Hydraulische Transformatoren mit zwei Axialkolbenmaschinen sind bekannt (s. Hydraulik
Trainer, Bd. 6, Rd 00293/08.89, S. 144). Es handelt sich dabei um mechanisch gekuppelte
hydrostatische Einheiten, von denen die eine an ein System mit eingeprägtem Betriebsdruck
angeschlossen ist, und die andere mit einem hydraulischen Zylinder verbunden ist.
Zum Verschieben des Zylinders gegen Last arbeitet die mit dem Zylinder verbundene
Einheit als Pumpe, die von dem aus dem System mit eingeprägtem Betriebsdruck gespeisten
Motor angetrieben wird. Beim Einfahren des Zylinders unter Last kehren sich die Funktionen
des Transformators um und die vorher als Motor arbeitende Einheit fördert nun ihrerseits
in das Sekundärsystem zurück. In DE 32 02 015 sind zwei Ausführungsbeispiele eines
solchen Transformators erläutert. Es handelt sich dabei einmal um eine Anordnung,
bei der die Wellen zweier Axialkolbenmaschinen miteinander verbunden sind und die
eine Maschine eine gehäusefeste Schrägscheibe aufweist und die andere Maschine eine
von der Mittellage aus in beiden Richtungen verschwenkbare Schrägscheibe aufweist.
Es handelt sich also um eine Konstantmaschine in Kombination mit einer Verstelleinheit.
In einer anderen Ausführungsform ist für beide Axialkolbenmaschinen eine gemeinsam
im Gehäuse gelagerte Hubscheibe vorgesehen und erfolgt die Drehmomentübertragung über
die Hubscheibe. Dabei ist wiederum die eine Maschine als Maschine mit konstantem Hubvolumen
ausgeführt und die andere Einheit ist gegenüber der Hubscheibe verschwenkbar angeordnet.
Einer größeren Anwendung dieser Technik steht jedoch der gerätetechnisch hohe Aufwand
entgegen.
[0003] Weitere Schaltungsbeispiele für hydraulische Transformatoren sind in o+p
Ölhydraulik und Pneumatik" 31 (1987) Nr. 3, S. 248-259, erläutert.
[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, den Bauaufwand solcher
Transformatoren zu verringern und auch einen größeren Verstellbereich beider Maschinen
zu erzielen.
[0005] Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Der gerätetechnische Aufwand wird somit verringert, indem die Kolben der beiden Axialkolbenmaschinen
an derselben Schwenkscheibe abgestützt sind. Es handelt sich also um zwei Axialkolbenmaschinen,
jeweils mit Hubverstellung, deren Hubvolumina jeweils gegensinnig verstellt werden,
wenn die Schwenkscheibe um die Schwenkachse verstellt wird. Auf diese Weise erhält
man in einem bestimmten Arbeitsbereich die Hubverstellung der beiden Axialkolbenmaschinen
in einer vereinfachten Ausführungsform.
[0007] Dabei sind mehrere Ausführungsformen möglich. So kann die Drehmomentübertragung von
einer Einheit aufdie andere Einheit über die Hubscheibe erfolgen. In einer anderen
Ausführungsform sind die beiden Axialkolbenmaschinen koaxial angeordnet und über eine
Triebwelle miteinander verbunden. Dann stützen sich die Kolben der Einheiten über
Schuhe an der Schwenkscheibe ab. Ferner lassen sich auch die Kolben der beiden Maschinen
in einer gemeinsamen Trommel auf zwei Teilkreisen anordnen.
[0008] In einer Reihe von Anwendungsfällen ist die gegensinnige Hubverstellung durch die
gemeinsame Schwenkscheibe vorteilhaft. Bei der eingangs erwähnten Zylinderbetätigung
läßt sich zum Verschieben des Zylinders gegen Last die als Motor arbeitende, an das
Konstantdrucknetz angeschlossene Einheit voll ausschwenken, so daß die als Pumpe arbeitende,
mit dem Zylinder verbundene Einheit auf ein entsprechend kleines Hubvolumen eingestellt
ist und damit den Zylinder mit einem sehr hohen Druck beaufschlagen kann. Beim Absenken
des Zylinders dagegen wird die Hubscheibe so verstellt, daß die nunmehr als Motor
arbeitende Einheit ausgeschwenkt wird und damit ein schnelles Absinken erzielt wird,
während die nunmehr als Pumpe arbeitende Einheit bei geringer Hubeinstellung Druckmittel
mit hohem Druck zurück in das Konstantdrucknetz liefert.
[0009] Außer dem verringerten Bauaufwand ist bei dem erfindungsgemäßen Transformator der
Wirkungsgrad verbessert, da nur eine einstellbare Hubscheibe erforderlich ist.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen hydraulischen Transformator mit zwei Axialkolbenmaschinen,
deren Achsen sich unter einem stumpfen Winkel schneiden;
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen hydraulischen Transformator mit gegenüberliegenden
koaxial angeordneten Axialkolbenmaschinen und
Fig. 4 einen Schnitt durch einen hydraulischen Transformator mit zwei Axialkolbeneinheiten
mit gemeinsamer Trommel.
[0011] In den Fig. 1 und 2 ist eine erste Ausführungsform dargestellt. In einem feststehenden
Gehäuse 1 sind einander gegenüberliegend aufbeiden Seiten einer Schrägscheibe 3 zwei
Axialkolbenmaschinen 4 und 5 angeordnet. Jede Axialkolbenmaschine weist eine Zylindertrommel
6 auf, die mit Hilfe eines Lagers 7 um einen mit dem Gehäuse 1 verbundenen feststehenden
Schaft 8 drehbar angeordnet ist. In der Zylindertrommel 6 laufen mehrere Kolben 9,
deren Ende als Kugelgelenke 10 ausgebildet sind, die in entsprechende Eintiefungen
der Schrägscheibe 3 sitzen. Die Steuerung und damit das Zu- und Abführen des Druckmittels
erfolgt über nierenförmige Schlitze 11 in einer Steuerplatte 12, die mit dem Gehäuse
1 fest verbunden ist.
[0012] Die eine Axialkolbenmaschine ist über die Schlitze 11 mit einer Druckquelle, insbesondere
einem Konstantdrucknetz bzw. einem System mit eingeprägtem Druck und Tank angeschlossen,
während die andere Axialkolbeneinheit beispielsweise an einen Zylinder angeschlossen
ist. Die hierzu erforderlichen hydraulischen Verbindungen sind nicht dargestellt.
Beispiele finden sich in der bereits genannten DE 32 02 015. Ferner wird auch der
Aufbau und die Betriebsweise solcher Axialkolbenmaschinen als bekannt vorausgesetzt.
[0013] In der in Fig. 1 dargestellten Anordnung sind die beiden Axialkolbenmaschinen 5 und
6 so angeordnet, daß sich ihre Achsen, also die Drehachsen der Zylindertrommeln 6
unter einem stumpfen Winkel schneiden. Senkrecht auf dem Schnittpunkt dieser Drehachsen
liegt die Schwenkachse für die Verstellung der Schwenkscheibe 3. Die Wellenachsen
sind in Fig. 1 mit W und die Schwenkachse mit S bezeichnet. Über die mit den Kugelgelenken
10 in entsprechende Ausnehmungen der Schwenkscheibe 3 greifenden Kolben 9 wird die
Schrägscheibe 3 mitgenommen und erfolgt die Drehmomentübertragung über die Schrägscheibe.
[0014] Die Schrägscheibe 3 ist ihrerseits in einem Ring 15 gelagert, der einen U-förmigen
Querschnitt aufweist. Die axiale und radiale Lagerung der Schrägscheibe im Ring 15
erfolgt über Wälzkörper 16, 17, 18. Die Verstellung des Ringes 15 und damit der Schrägscheibe
3 erfolgt über zwei Servozylinder 19, deren Kolbenenden gelenkig in Kolbenschuhen
20 sitzen, die sich auf der Außenseite des Ringes 15 abstützen. Die mit Hilfe der
Servozylinder 19 erfolgende Schwenkung der Schrägscheibe 3 ist in Fig. 1 gestrichelt
dargestellt. Somit erfolgt die Hubverstellung der beiden Axialkolbeneinheiten 4 und
5 gegensinnig, d.h. ein größerer Hub der einen Einheit ist mit einem entsprechend
kleineren Hub der anderen Einheit gekoppelt.
[0015] Die Lagerung des Ringes 15 ist in Fig. 2 dargestellt, die eine Ansicht der Schrägscheibe
3 in Pfeilrichtung II-II in Fig. 1 gesehen, darstellt. Die Schrägscheibe 3 ist mittels
der Wälzkörper 17 im Ring 15 drehbar gelagert. Zentrisch zur Schwenkachse S sind am
Ring 15 zwei Zapfen 22 angebracht, die über Lager 23 im Gehäuse 1 drehbar gehalten
sind. Somit erfolgt das Verschwenken der Schrägscheibe 3 um die Schwenkachse S.
[0016] In Fig. 3 sind die beiden Axialkolbeneinheiten, die hier wiederum der Einfachheit
halber mit den gleichen Bezugszeichen 4 und 5 versehen sind, koaxial zueinander auf
entgegengesetzten Seiten einer Schrägscheibe 30 angeordnet. Wie in dem vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel bestehen die Axialholbeneinheiten wiederum jeweils aus einer mit
Lager 7 und Zapfen 8 drehbar angeordneten, umlaufenden Zylindertrommel 6 und mehreren
Kolben 9, deren Kugelgelenke 10 in Kolbenschuhen 13 angeordnet sind. Die Steuerscheibe
12 mit den Steuerschlitzen 11 ist wiederum mit dem Gehäuse 1 verbunden.
[0017] Die Schwenkscheibe 30 ist im Querschnitt V-förmig. Die Schwenkachse der Schwenkscheibe
30 ist mit S bezeichnet und liegt zur Wellenachse W der Axialkolbenmaschinen senkrecht.
Die Kolbenschuhe 13 laufen auf den Außenseiten der V-förmigen Schwenkscheibe 30, so
daß eine Vergrößerung des Hubes der einen Maschine eine Verringerung des Hubes der
anderen Maschine bewirkt.
[0018] Die Lagerung der Schwenkscheibe 30 um die Schwenkachse S erfolgt mit einem Wälzkörperring
33 zwischen einer mit der Schwenkscheibe 30 fesfverbundenen ringförmigen Platte 34
und einer ringförmigen Ausnehmung 35 im Gehäuse 1. Die Verstellung erfolgt über zwei
Servozylinder 19, deren Kolbenschuhe 20 auf einer Verlängerung 36 der Schwenkscheibe
30 gegensinnig abgestützt sind.
[0019] In dieser Ausführungsform erfolgt die Drehmomentübertragung zwischen den beiden Axialkolbenmaschinen
4 und 5 über eine gemeinsame Welle 38, die mit den Zylindertrommeln 6 festverbunden
ist.
[0020] Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Hier ist eine gemeinsame Zylindertrommel
40 vorgesehen, die über Lager 41 im Gehäuse 1 drehbar gelagert ist. Die Kolben 42
der einen Axialkolbenmaschine 43 und die Kolben 44 der anderen Axialkolbenmaschine
45 sind in der Trommel 40 auf zwei Teilkreisen untergebracht. Die Steuerplatte 46
mit den Steuerschlitzen ist im Gehäuse befestigt und in nicht dargestellter Weise
an das Drucknetz bzw. den Verbraucher angeschlossen. Die unterschiedlichen Durchmesser
der Kolben 42 bzw. 44 kommen daher, daß die Anzahl der Kolben 42 und deren Hub auf
dem äußeren Teilkreis größer ist als die Anzahl der Kolben 44 und deren Hub auf dem
inneren Teilkreis. Alle Kolben sind wiederum mit Kolbenschuhen 48 versehen, die an
einer Schwenkscheibe 50 abgestützt sind.
[0021] Die Schwenkscheibe 50 weist an den Laufflächen 51 für die Kolben 42 und 52 für die
Kolben 44 einen V-förmigen Winkel auf, so daß eine Vergrößerung des Hubes der einen
Maschine eine Verringerung des Hubes der anderen Maschine bewirkt.
[0022] Die Schwenkscheibe 50 ist um die Schwenkachse S senkrecht zur Wellenachse W der Trommel
40 schwenkbar gelagert. Die Lagerung erfolgt, wie im Ausführungsbeispiel der Fig.
3, über einen mit der Schwenkscheibe 50 verbundenen Ring 54, der im Gehäuse 1 drehbar
abgestützt ist. Die Verstellung erfolgt wiederum über Servorzylinder 19, deren Kolbenschuhe
20 mit dem Außenrand der Schwenkscheibe 50 zusammenwirken.
[0023] Sollen die beiden Axialkolbenmaschinen ein gleiches maximales Hubvolumen aufweisen,
so sind die Kolben 42 und 44 in Durchmesser und Anzahl entsprechend anzupassen.
[0024] In einer Abwandlung der Ausführungsform der Fig. 4 könnte beispielsweise die Schwenkscheibe
50 unterteilt ausgeführt sein, derart, daß nur ein mit den Kolben 42 zusammenarbeitender
Außenring verstellbar ist, während die mit den inneren Kolben 44 zusammenarbeitende
Scheibe feststehend angeordnet ist. Diese Abwandlung bildet dann einen Transformator,
bei dem die innere Axialkolbenmaschine als Konstanteinheit ausgeführt ist, deren Hubvolumen
also entsprechend der schrägen Lauffläche der feststehenden Innenscheibe bestimmt
ist, während nur die äußere Axialkolbenmaschine über die verstellbare Schwenkscheibe
50 einstellbar ist.
1. Hydraulischer Transformator mit zwei Axialkolbenmaschinen mit jeweils verstellbarem
Hubvolumen, die als Motor und Pumpe bzw. in umgekehrter Funktion arbeiten, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolben (9;42,44) der beiden Axialkolbenmaschinen (4,5;43,45)
an einer gemeinsamen, im Gehäuse (1) schwenkbar um eine quer zur Wellenachse (W) der
Axialkolbenmaschinen liegenden Schwenkachse (S) angeordneten Schwenkscheibe (3;30;50)
abgestützt sind.
2. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Wellenachsen (W) der Axialkolbenmaschinen (4,5) unter einem stumpfen Winkel schneiden
und die Schwenkachse (S) für die Verstellung der Schwenkscheibe (3) den Schnittpunkt
der Wellenachsen schneidet und die Drehmomentübertragung zwischen den Axialkolbenmaschinen
über die Schwenkscheibe (3) erfolgt.
3. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkscheibe (3) in einem Ring (15) axial und radial gelagert ist, der Ring mit
Zapfen (22) im Gehäuse (1) drehbar gelagert ist, wobei die Lagerachse die Schwenkachse
(S) bildet, und daß zur Verstellung des Ringes (15) und damit der Einstellung der
Schwenkscheibe (3) zwei auf entgegengesetzten Seiten des Ringes (15) liegende Servozylinder
(19) vorgesehen sind.
4. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Axialkolbenmaschinen (4,5) koaxial zueinander angeordnet sind, die Schwenkscheibe
(30) V-förmig ausgebildet ist und die Drehmomentübertragung über eine die Axialkolbenmaschinen
verbindende Welle (38) erfolgt.
5. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die V-förmige
Schwenkscheibe (30) im Gehäuse (1) in einem zur Schwenkachse (S) koaxialen Lagerring
(33,34) gelagert ist.
6. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Verstellen der Schwenkscheibe (30) zwei entgegengesetzt arbeitende Servozylinder (19)
vorgesehen sind, deren Kolben mit einer Verlängerung (36) der Schwenkscheibe (30)
zusammenwirken.
7. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben
(42,44) der beiden Axialkolbenmaschinen (43,45) in einer gemeinsamen Trommel (40)
auf zwei Teilkreisen angeordnet sind, und die Laufflächen (51,52) für die Kolben der
beiden Axialkolbenmaschinen jeweils in einem V-förmigen Winkel der Schwenkscheibe
(50) verlaufen.
8. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkscheibe
(50) um die Schwenkachse (S) im Gehäuse (1) schwenkbar gelagert ist und Servozylinder
(19) zur Verstellung der Schwenkscheibe am Außenrand der Schwenkscheibe diametral
einander gegenüberliegend vorgesehen sind.
9. Hydraulischer Transformator nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkscheibe (50) als Ring ausgebildet ist, an dem die Servorzylinder (19) zum Verstellen
der Schwenkscheibe und die Kolben (42) auf dem äußeren Teilkreis der Trommel (40)
abgestützt sind und daß die Kolben (44) auf dem inneren Teilkreis an einer innerhalb
der verstellbaren Schwenkscheibe (50) liegenden gehäusefesten Scheibe abgestützt sind.