[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltschloß für ein Niederspannungs-Schaltgerät, insbesondere
einen Leistungsschalter oder einen Lasttrennschalter, mit Gehäuse mit einer mittels
eines Bedienteiles zwecks Ein- und Ausschalten bewegbaren schwenkbar im Gehäuse gelagerten
Schaltkulisse, mit zwei über einer Achse miteinander verbundenen Kniehebeln, die schwenkbar
entgegen der Kraftwirkung einer Schloßfeder gelagert sind, wobei das verschwenkbare,
die Kniehebelachse umfassende Ende der Kniehebel an einer im Gehäuse drehbar gelagerten
Schaltwelle, die mit bewegbaren Kontaktstücken ausgestattet ist, angelängt ist, und
wobei die Schloßfeder zwischen Schaltkulisse und Kniehebelachse angeordnet ist.
[0002] Schaltschlösser der gattungsgemäßen Art sind beispielsweise aus der DE 42 27 213
A1 bekannt.
[0003] In der DE 42 27 213 Al ist ein zuverlässig öffnendes Schaltschloß beschrieben, das
Vorteile bei der Herstellung durch eine entsprechende Konstruktion aufweist. Insbesondere
bilden die Schaltkulisse, die Kniehebel und die Schloßfeder ein einfaches, jedoch
wirksames Kippsprungwerk.
[0004] Es ist bei Niederspannungs-Schaltgeräten in vielen Fällen anzustreben, die Schalteigenschaften
durch Erhöhung der Kontaktkraft zwischen den Kontaktstücken zu verbessern. Dem steht
das begrenzte Kraftangebot des Schaltschlosses entgegen.
[0005] Es wurde auch festgestellt, daß bei Schaltschlössern bekannter Bauweise, wie beispielsweise
aus der DE 42 27 213 A1 bekannt, der Kippunkt zum Einschalten des Schaltschlosses,
bestimmt durch die Schloßfeder, unter deren Krafteinwirkung die Kniehebel am Stützhebel
gelagert sind, bedingt durch Reibung und Fertigungstoleranzen streuen kann, und zwar
bis hin in unerwünschte Bereiche. Streut der Kippunkt in Richtung "zu früh", so kann
es vorkommen, daß die Federvorspannung der Schloßfeder noch nicht ausreichend ist,
um die Schaltwelle mit den Kontakten voll durchzuschalten. Dieses wiederum kann zu
fehlerhaften Kontaktierungen im Schaltgerät selbst führen und damit zu Fehlern im
elektrischen Verhalten der angeschlossenen Systeme. Da auch in Abhängigkeit der Stellung
des Kipphebels des Schaltschlosses Hilfseinrichtungen, beispielsweise Hilfsschalter,
betätigt werden, erschwert eine starke Streuung des Kippunktes, d.h. die zeitliche
und logische Koordinierung der Ansteuerpunkte der Hilfseinrichtungen.
[0006] Wird ein Schaltschloß langsam eingeschaltet, so kann es vorkommen, daß infolge der
Reibung die Schaltwelle nicht die dynamische Energie entfaltet, die erforderlich ist,
um die Kontakte vollständig zu schließen. Auch dies führt zu Fehler im elektrischen
Verhalten des Systems.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine höhere Kontaktkraft zu ermöglichen,
ohne dafür eine stärkere Schloßfeder zu benötigen.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Schaltschloß dadurch gelöst, daß ein
um eine ortsfeste Achse drehbarer unter der Krafteinwirkung einer Vorspannfeder stehender
Freigabehebel vorgesehen ist, der mittels mindestens eines Verklinkungsanschlages
in die Bewegungsbahn der Schaltwelle eingreift und die Freigabe der Bewegungsbahn
durch Ansteuern des Freigabehebels mittels des Bedienteils erfolgt, dergestalt, daß
beim Einschaltvorgang mittels des Bedienteils die Bewegung der Schaltwelle zum Schließen
der Kontakte erst nach Überschreiten des theoretischen Kippunktes der Schloßfeder
freigegeben wird.
[0009] Erfindungsgemäß wird also ein vorgespannter Freigabehebel vorgesehen, der mit einer
Verklinkungsfläche - Verklinkungsanschlag der Schaltwelle, die den Kontaktapparat
umfaßt - sperrt. Dieser Freigabehebel wird in Abhängigkeit von der Stellung des Bedienteiles
angesteuert, d.h. freigegeben, dergestalt, daß die Freigabe erst nach Überschreiten
des theoretischen Kippunktes der Schloßfeder erfolgt. Erfindungsgemäß ist es also
möglich, den theoretischen Kippunkt zu überfahren und erst danach einen sogenannten
"gesteuerten Kippunkt" zur Auslösung des Einschaltens der Schaltwelle, d.h. der Bewegung
der Schaltwelle zum Einschalten der Kontakte zu benutzen. Erfindungsgemäß ist also
die Schaltwelle über den theoretischen Kippunkt hinaus verklinkt und die Freigabe
erfolgt erst über die Bewegung des Bedienteils, d.h. mit fortschreitender Bewegung
des Bedienteils mit Hilfe eines mit der Bewegung des Bedienteils gekoppelten Anschlagsteges,
der zu dem gewünschten Zeitpunkt und Stellung des Schaltschlosses den Freigabehebel
ausklinkt und das Einschalten der Kontakte über die Schaltwelle zuläßt.
[0010] Als Bedienteil im Sinne der Erfindung kann beispielsweise der Kipphebel des Schaltgerätes,
wenn dieser als Kippschalter ausgebildet ist, oder der Bediengriff eines Drehantriebes
verwendet werden.
[0011] Mit der Erfindung werden Durchschaltprobleme der Schaltwelle und der Kontakte durch
zu frühes Loslaufen, d.h. vorzeitiges Auslösen des Kippunktes der Schloßfeder verhindert.
Dadurch, daß die Auslösung des Kippunktes der Schloßfeder nach dem theoretischen Kippunkt
verlegt wird, werden die Hebelverhältnisse hinsichtlich der durch die Schloßfeder
aufgebrachten Kräfte verbessert, und damit erhöhen sich die Einschaltkräfte, wenn
die Schaltwelle freigegeben wird, um die Einschaltbewegung durchführen zu können.
[0012] Des weiteren ermöglicht die Erfindung, den Kippunkt zum Einschalten der Schaltwelle
durch die Koordinierung der Wege der Schaltkulisse mit dem Freigabehebel zu stabilisieren,
d.h. auf ein enges Toleranzmaß einzugrenzen, so daß davon abhängige Funktionen, wie
Hilfsschalter, Unterspannungsauslöser zuverlässiger ausgelegt werden können.
[0013] Die Erfindung ermöglicht die Verlegung des Einschaltens durch die Verlegung des Kippunktes
über den theoretischen Kippunkt hinaus nach hinten, d.h. das sichere Einschalten der
Kontakte erfolgt später. Auf diese Weise wird die Sicherheit, daß inbesondere voreilende
Hilfsschalter eingeschaltet sind, die vor Erreichen des Kippunktes geschaltet werden
müssen, erhöht, da auch für die Einschaltung der Hilfsschalter mehr Zeit zur Verfügung
steht.
[0014] Mit der Erfindung gewinnt man also Zeit durch die Verlegung des Kippunktes nach hinten,
die sich sowohl positiv auf das sichere Schalten von Hilfsschaltern als auch Unterspannungslösern
auswirkt.
[0015] In der Aus-Stellung hat der für bestimmte Anwendungsfälle mit einem voreilenden Hilfsschalter
gekoppelte Unterspannungsauslöser keine Spannung, beim Wiedereinschalten wird zuerst
der Hilfsschalter eingeschaltet, der Unterspannungsauslöser erhält Spannung und es
wird dann die mechanische Sperre aufgehoben, so daß der Unterspannungsauslöser schalten
kann. Da der Unterspannungsauslöser mit Anker und Magnetfeld arbeitet, muß genügend
Zeit vorhanden sein, wenn die Spannung am Unterspannungsauslöser anliegt, ein Magnetfeld
aufzubauen, bis die Kontakte mittels der Schaltwelle des Schaltschlosses geschlossen
sind, um den Schalter zu entriegeln. Durch die Verlegung des Kippunktes des Schaltschlosses
nach hinten, wird so viel Zeit gewonnen, und zwar mit Sicherheit, daß ein Unterspannungsauslöser
ein Magnetfeld aufbauen kann und mit Sicherheit entriegeln kann.
[0016] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den kennzeichnenden Merkmalen der
Unteransprüche entnehmbar.
[0017] Insbesondere ist vorgesehen, daß der Freigabehebel drehbar um die ortsfeste Achse,
um die der Stützhebel schwenkbar gelagert ist, in dem Schaltschloß angeordnet ist.
Schaltkulisse, Stützhebel, Freigabehebel weisen etwa U-förmige Gestalt auf und sind
damit auf einfache Weise ineinander anzuordnen und gegeneinander zu bewegen. Auch
der Kniehebel bildet im wesentlichen durch die beiden Hebel miteinander verbindende
Achse eine U-Form, die in dem von der Schaltkulisse umfaßten Raum einsetzbar ist und
bewegbar ist.
[0018] Die Verklinkungsfläche zwischen Freigabehebel und Schaltwelle, die das vorzeitige
Bewegen der Schaltwelle und Schließen der Kontakte beim Einschalten verhindern soll,
ist bevorzugt an einem an der Schaltwelle angeformten Nocken mittels einer in radialer
Richtung vorstehenden mindestens einer Anschlagnase ausgebildet, die mit dem mindestens
einen Verklinkungsanschlag des Freigabehebels zusammenwirkt.
[0019] Für die Freigabe des Kippunktes bei Bewegung der Schaltkulisse ist insbesondere vorgesehen,
daß der als Bedienteil eines Kipphebelhalters dienende Kipphebel, der mit der Schaltkulisse
fest verbunden ist, ein Anschlagsteg ausgebildet ist, der bei Erreichen der gewünschten
Freigabeposition für die Bewegung der Schaltwelle zum Schließen der Kontakte an dem
Freigabehebel anschlägt und diesen mitnimmt, wodurch die Verklinkung zwischen Freigabehebel
und Schaltwelle gelöst wird und die Schaltwelle die Kontakte mit Sicherheit schließen
kann.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- perspektivische Ansicht des Schaltschlosses mit abgehobenem Kipphebelhalter
- Fig. 2
- schematisierte Seitenansicht des Schaltschlosses nach Fig. 1 im eingeschalteten Zustand
- Fig. 3
- schematisierte Seitenansicht des Schaltschlosses nach Fig. 1 im ausgeschalteten Zustand
ohne Klinkenhebeleinrichtung
- Fig. 4
- rechte Seitenansicht B von Fig. 3
- Fig. 5
- rechte Seitenansicht A von Fig. 2
- Fig. 6a-d
- schematische Darstellung der Funktion des Schaltschlosses in den verschiedenen Schaltstellungen
von Aus, theoretischer Kippunkt, reeller Kippunkt und Ein
- Fig. 7a-c
- Darstellung des Freigabehebels in drei Ansichten.
[0021] In der Fig. 1 ist das Schaltschloß 1 dargestellt, wie es als Teil eines Leistungsschalters
in ein nicht dargestelltes Formgehäuse eingesetzt ist. Das Schaltschloß ist ohne die
die beweglichen Kontakte tragende Schaltwelle dargestellt. Das Schaltschloß 1 besteht
aus den beiden seitlichen Schloßplatten 21, mit denen es in dem nicht dargestellten
Formgehäuse fixiert wird. Des weiteren umfaßt das Schaltschloß 1 die Schaltkulisse
11, die U-förmig ausgebildet und mit den beiden U-Schenkeln in einer Lagerstelle 27
der Schloßplatte 21 schwenkbar gelagert ist, sowie zwei Kniehebel 19, die mittels
der Kniehebelachse 13 fest miteinander verbunden sind, die schraubenförmige Schloßfeder
12 sowie die Verklinkungseinrichtung mit Klinkenhebel 23, Klinkenfeder 24 und Klinke
25 sowie den Freigabehebel 16 mit Vorspannfeder 17, siehe Fig. 2 und 3, für die Freigabe
der nicht dargestellten Schaltwelle.
[0022] Wie aus den Fig. 1 bis 5 ersichtlich, ist die Schaltkulisse 11 im wesentlichen U-förmig
gestaltet mit den beiden seitlichen Schenkeln llc und llb, die in der Ausnehmung 27
der Schloßplatten 1 schwenkbar in Pfeilrichtung P1 gelagert sind. An dem die beiden
Schenkel 11c, 11b verbindenden Steg der Schaltkulisse 11 ist vorstehend der Kipphebel
11a angeformt.
[0023] Der U-förmige Stützhebel 22 ist innerhalb der Schaltkulisse 11 angeordnet und stützt
sich mit zwei seitlichen Schenkeln schwenkbar entgegen der Kraft der Schloßfeder 12
an zwei innenseitig an den Schloßplatten 21 angebrachten Lagernieten 29 ab, die eine
ortsfeste Achse zum Schwenken der Stützhebel 22 bilden. Der Stützhebel 22 wird von
der Schaltkulisse von der ausgelösten in die ausgeschaltete Stellung bewegt. Die beiden
gleichen Kniehebel 19 sind mit ihrem einen Ende mit der Kniehebelachse 13 fest verbunden
und im Abstand gehalten. Die Schloßfeder greift in der Mitte der Kniehebelachse 13,
siehe Lagerstelle 12b, und mit ihrem anderen Ende, siehe Lagerstelle 12a, im oberen
Bereich der Schaltkulisse 11 an. Gegen die Kraftwirkung der Schloßfeder 12 stützen
sich die Kniehebel 19 in dem Stützhebel 22 im Bereich der durch eine Ausnehmung gebildeten
Lagerstelle 18 ab. Auf diese Weise bilden die Schaltkulisse 11, der Stützhebel 22,
die Kniehebel 19 und die Schloßfeder 12 ein einfaches wirksames Kippsprungwerk. Im
überstreckten Zustand des Kippsprungwerkes, d.h. bei der größten Ausdehnung der Schloßfeder
12 in einer Zwischenlage zwischen dem ausgeschalteten und dem eingeschalteten Zustand
des Schaltschlosses 1 - theoretischer Kippunkt - befinden sich die Berührungspunkte
der Kniehebel der Lagerstellen 18 des Stützhebels in einer Ebene mit den Angriffspunkten
der Schloßfeder 12 an der Schaltkulisse 11 bzw. der Kniehebelachse 13. Die durch die
Kniehebelachse 13 beabstandet gehaltenen Kniehebel 19 werden seitlich von je einer
an den seitlichen Schenkeln des Stützhebels 22 angeformten Führungsnocken 33 geführt.
[0024] Die Klinke 25 ist seitlich in den Schloßplatten 21 schwenkbar gelagert. Der Klinkenhebel
23 ist ebenfalls mit seitlichen Vorsprüngen in Ausnehmungen 26 in den Schloßplatten
21 schwenkbar gelagert. Die schraubenförmige Klinkenfeder 24 ist zwischen Klinke 25
und Klinkenhebel 23 eingehängt unter leichter Zugspannung.
[0025] Der Stützhebel 22 weist mittig einen aus dem U-förmigen Bereich vorkragenden Arm
22a auf, an dem eine Verriegelungsfläche 221 ausgebildet ist, die im ausgeschalteten
und im eingeschalteten Zustand des Schaltschlosses 1 in Wirkverbindung mit der Verklinkungseinrichtung
steht. Die Verklinkungseinrichtung ist beispielhaft in der DE 42 27 213 A1 beschrieben.
[0026] Die nicht näher dargestellte Schaltwelle, die die Kontaktarme mit den beweglichen
Kontaktstücken trägt, ist am Gehäuse des Leistungsschalters drehbar gelagert und durch
die Lagerstellen 28 der Schloßplatten 21 geführt.
[0027] Der Freigabehebel 16 mit einer wie in den Fig. 7a-c dargestellten Gestalt ist ebenfalls
an den die ortsfeste Achse 29 bildenden Lagernieten, die an den Schloßplatten 21 innenseitig
angebracht sind, drehbar gelagert. Der Freigabehebel 16 steht des weiteren unter leichter
Vorspannung der Vorspannfeder 17, die beispielsweise am Gehäuse das zweite Widerlager
aufweist. Auf der der Vorspannfeder 17 abgewandten Seite, d.h. der Schaltwelle zugewandten
Seite, weist der Freigabehebel 16 die Verklinkungsanschläge 161 auf.
[0028] Das Bedienteil der Schaltkulisse, nämlich der Kipphebel 11a ist mit einem Kipphebelhalter
10 fest verbunden. Der Kipphebelhalter 10 weist an seiner Unterseite einen Anschlagsteg
10a auf, mit dem er in einer bestimmten Stellung der Schwenkbewegung P1 der Schaltkulisse
11 in Wirkverbindung mit dem Freigabehebel, d.h. mit dem Anschlagvorsprung 162 tritt.
[0029] Die Achse X der Schloßfeder 12, bestimmt durch deren Lagerpunkte 12a, 12b an der
Schaltkulisse bzw. der Kniehebelachse 13 verändert ihre Lage je nach Stellung des
Kipphebels 11a, d.h. der Stellung der Schaltkulisse.
[0030] Die Kniehebelachse 13 ist in einem Lager 30 geführt, das an der nicht dargestellten
Schaltwelle ausgebildet ist. Hierbei handelt es sich um eine Lagerbahn, d.h. die Kniehebelachse
13 ist ortsveränderlich gelagert und sie wandert mit der Bewegung der Schaltkulisse
in der Kurvenbahn, wie auch aus einem Vergleich der Fig. 2 und 3 ersichtlich.
[0031] In den Fig. 7a-c ist der Freigabehebel, wie er in dem in den Fig. 1 bis 5 dargestellten
Schloß eingesetzt ist, dargestellt. Auch der Freigabehebel 16 weist eine im wesentlichen
U-förmige Gestalt mit seitlichen Schenkeln 164 auf, die über einen Verbindungssteg
162 der zugleich den Anschlagsteg für das Herstellen der Wirkverbindung mit dem Anschlagsteg
des Bedienteils, d.h. Kipphebelhalters bildet.
[0032] In den seitlichen Schenkeln 164 des Freigabehebels 16 sind Bohrungen 160 zum Aufsetzen
auf die Lagerniete 29, d.h. die ortsfeste Achse 29, ausgebildet. An den Längsseiten
der Schenkel 164, die in Richtung auf die Schaltwelle beim Einsetzen in das Schaltschloß
bzw. in Richtung auf die Verklinkungseinrichtung zeigen, sind Verklinkungsflächen
161 ausgebildet, die an entsprechenden Verriegelungsflächen bzw. Anschlagnasen, die
an der Schaltwelle ausgebildet sind, anschlagen und ein Sperren der Bewegung der Schaltwelle
bewirken.
[0033] In den Fig. 6a-6d ist der Funktionsablauf des Schaltschlosses mit Freigabehebel und
Kontaktsystem schematisch dargestellt, wobei die die Verklinkungseinrichtung einschließlich
Stützhebel betreffenden Teile fortgelassen worden sind bei der Betrachtung.
[0034] Fig. 6a zeigt die Aus-Stellung des Schaltschlosses. Der Kontaktapparat mit der Schaltwelle
20, den Kontaktarmen 71, die die beweglichen Kontaktstücke 70 tragen sowie die feststehenden
stationären Kontaktstücke 80 sind dargestellt. An der Schaltwelle 20 sind zwei vorstehende
Nocken 15 ausgebildet, die jeweils mit einem Nockenschlitz 14 ausgebildet sind, der
die Kurvenbahn für die darin geführte Kniehebelachse 13 bildet. Am Umfang der Nocken
ist einseitig an einer Stelle die vorstehende Anschlagnase 151 ausgebildet, die mit
den Verklinkungsanschlägen 161 des Freigabehebels 16 in Wirkverbindung tritt. In der
gezeigten Aus-Stellung gemäß Fig. 6a befindet sich der Freigabehebel 16 unter der
Vorspannung der Vorspannfeder 17 nicht in Wirkkontakt mit der Schaltwelle 20. Das
Bedienteil, der Kipphebel 11a wird nunmehr zum Einschalten der Kontakte in Pfeilrichtung
P2 bewegt. Fig. 6b zeigt die Position bei erreichtem theoretischem Kippunkt der Schloßfeder
12. In dieser Position tritt der Freigabehebel 16 mit der Schaltwelle 20 in Wirkverbindung,
indem der Verklinkungsanschlag 161 an der Anschlagnase 151 der Schaltwelle anschlägt
und damit eine Bewegung der Schaltwelle in Pfeilrichtung P3 sperrt.
[0035] Fig. 6c zeigt nun, daß bei Weiterbewegung der Schaltkulisse 11 durch das Bedienteil
11a, 10 in Pfeilrichtung P2 der theoretische Kippunkt gemäß Fig. 6b überschritten
wird und nach einer entsprechend der Dimensionierung des Freigabehebels 16 und der
Anschlagnase 151 vorgegebenen Weg der Freigabehebel 16 sich aus der Verrastung mit
der Anschlagnase 151 der Schaltwelle 20 löst und in Pfeilrichtung P auswandert. Das
Auswandern des Freigabehebels 16 in Pfeilrichtung P wird dadurch bewirkt, daß der
Anschlagsteg 10a an der Unterseite des Kipphebelhalters 10 des Bedienteiles bei Bewegung
der Schaltkulisse 11 in Pfeilrichtung P2 auf den Anschlagsteg 162 des Freigabehebels
16 trifft und diesen mitnimmt, wodurch die Freigabe der Anschlagnase 151 am anderen
Ende des Freigabehebels 16 im Bereich des Steges 161 erfolgt. Nach der Freigabe der
Schaltwelle 20, d.h. nach Lösen der Wirkverbindung zwischen dem Freigabehebel 16 und
der Anschlagnase 151 kann die Schaltwelle 20 sich in Pfeilrichtung P3, siehe Fig.
6d, schlagartig unter der Wirkung der Schloßfeder 12 bewegen und die Kontakte 70,
80 schließen, und zwar mit erhöhtem Kontaktdruck.
[0036] Ein Vergleich der Fig. 6b und 6c zeigt, daß eine Differenz zwischen theoretischem
Kippunkt und gesteuertem Kippunkt (Lage bezüglich der Achsen X der Schloßfeder 12)
vorhanden ist und die Differenz der Wegstrecke zwischen diesen beiden Kippunktlagen
die Verlegung des Kippunktes nach hinten umfaßt, wodurch die Sicherheit des Schaltens
des Schlosses erhöht wird. Gleichzeitig wird durch die Verlegung des Kippunktes nach
hinten durch die Verriegelung mittels des Freigabehebels 16 zum Zeitpunkt des theoretischen
Kippunktes erreicht, daß stets ausreichend hohe Kräfte auf die Kontakte einwirken,
um diese mit Sicherheit zu schließen, so daß eine sichere Einschaltposition gemäß
Fig. 6d erreicht wird.
1. Schaltschloß (1) für ein Niederspannungs-Schaltgerät, insbesondere einen Leistungsschalter
oder einen Lasttrennschalter, mit Gehäuse mit einer mittels eines Bedienteiles zwecks
Ein- und Ausschalten bewegbaren schwenkbar im Gehäuse gelagerten Schaltkulisse (11),
mit zwei über einer Achse miteinander verbundenen Kniehebeln (19), die schwenkbar
entgegen der Kraftwirkung einer Schloßfeder (12) gelagert sind, wobei das verschwenkbare,
die Kniehebelachse umfassende Ende der Kniehebel an einer im Gehäuse drehbar gelagerten
Schaltwelle (20), die mit bewegbaren Kontaktstücken (70) ausgestattet ist, angelängt
ist, und wobei die Schloßfeder zwischen Schaltkulisse und Kniehebelachse (13) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein um eine ortsfeste Achse (29) drehbarer unter der Krafteinwirkung einer Vorspannfeder
(17) stehender Freigabehebel (16) vorgesehen ist, der mittels mindestens eines Verklinkungsanschlages
(161) in die Bewegungsbahn der Schaltwelle (20) eingreift und die Freigabe der Bewegungsbahn
durch Ansteuern des Freigabehebels (16) mittels des Bedienteils (11a) erfolgt, dergestalt,
daß beim Einschaltvorgang mittels des Bedienteils (11a) die Bewegung der Schaltwelle
(20) zum Schließen der Kontakte (70,80) erst nach Überschreiten des theoretischen
Kippunktes der Schloßfeder (12) freigegeben wird.
2. Schaltschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Freigabehebel (16) drehbar um die ortsfeste Achse (29), um die ein durch
die Schaltkulisse (11) mitnehmbarer und mit seinem freien Ende (221) mit einer Verklinkungseinrichtung
(22, 23, 24) zusammenwirkender Stützhebel (22) schwenkbar gelagert ist, angeordnet
ist.
3. Schaltschloß nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem an der Schaltwelle (20) angeformten Nocken (15) in radialer
Richtung vorstehend eine Anschlagnase (151) ausgebildet ist, die mit dem Verklinkungsanschlag
(161) des Freigabehebels (16) zusammenwirkt.
4. Schaltschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kipphebel (11a) der Schaltkulisse (11) mit einem Kipphebelhalter (10) fest
verbunden ist, der an seiner Unterseite einen vorstehenden Anschlagsteg (10a) aufweist,
der bei Erreichen der gewünschten Freigabeposition der Bewegungsbahn der Schaltwelle
(20) zum Schließen der Kontakte (70, 80) an dem Freigabehebel (16) anschlägt und diesen
mitnimmt, wodurch die Verklinkung zwischen Freigabehebel (16) und Schaltwelle (20)
gelöst wird.
1. Lock (1) for a low-voltage switch, especially for a power switch or a load-break switch,
with a casing comprising a switching gate (11), which swivels in the casing and is
movable for switching on and off by means of an operating element, two toggle levers
(19) which are connected by means of an axle and swivel against a force exerted by
the action of a lock spring (12), while the swivelling end of the toggle levers, which
embraces the toggle-lever axle, is hinged on an interrupter shaft (20) swivelling
in the casing and allowed with movable contact pieces (70), and while the lock spring
is located between the switching gate and the toggle-lever axle (13) characterized in that a release lever (16) is provided, which swivels around a stationary axle (29), which
is subjected to the action of the force exerted by a prestressing spring (17), and
which engages/intervenes by means of at least one lock-in stop (161) in the path of
movement followed by the interrupter shaft (20) and the release of the movement path
is done by triggering the release lever (16) using the operating element (11a) in
such a way that the movement of the interrupter shaft (20) to close the contacts (70,
80) is only released after passing the theoretical change-over point of the lock spring
(12) during the switching-on process by means of the operating element (11a).
2. Lock as claimed in claim 1, characterized in that the release lever (16) is arranged in such a way that it can rotate around the stationary
axles (29) around which a supporting lever (22) swivels that can be carried along
by the 2 switching gate (11), and that cooperates by means of its free end (221) with
a locking device (22, 23, 24).
3. Lock as claimed in one of the claims 1 or 2, characterized in that a stop boss (151) is formed projecting in a radial direction at least at one of the
cams (15) formed at the interrupter shaft (20), and that this stop boss cooperates
with the lock-in stop (161) of the release lever (16).
4. Lock as claimed in any claim 1 through 3, characterized in that the toggle lever (11a) of the switching gate (11) is connected in a fixed way with
a toggle lever holder (10) which presents a projecting top web (10a) that is located
at the lower side of the former and that hits the release lever (16) and carries it
along thus opening the locking between the release lever (16) and the interrupter
shaft (20) when the desired release position of the path of movement followed by the
interrupter shaft (29) is reached in order to close the contacts (70, 80).
1. Verrou de maintien (1) pour appareil de coupure à basse tension, appareil de coupure
de puissance ou sectionneur à coupure en charge notamment, à boîtier à coulisseau
de commutation (11) mobile dans le boîtier, pivotant au moyen d'une pièce de commande
aux fins de commutation et de déconnexion, et à deux leviers coudés (19) reliés l'un
à l'autre par un axe, logés de manière à pouvoir pivoter en sens inverse de la force
d'un ressort de verrou (12), l'extrémité pivotante et entourant l'axe de chaque levier
coudé étant reliée à un arbre de commutation (20) mobile dans le boîtier et pourvu
de pièces de contact mobiles (70), le ressort de verrou étant alors disposé entre
le coulisseau de commutation et l'axe de levier coudé (13), caractérisé en ce qu 'un levier de déblocage (16) mobile sous l'effet d'un ressort de prétension (17) est
prévu autour d'un axe fixe (29), ledit levier de déblocage s'engageant par un cran
d'encliquetage (161) au moins dans la voie de déplacement de l'arbre de commutation
(20), et en ce que le déblocage de la voie de déplacement a lieu par commande du levier
de déblocage (16) au moyen de la pièce de commande (11a), de telle sorte que lors
du processus de connexion par la pièce de commande (11a), le mouvement de l'arbre
de commutation (20) pour la fermeture des contacts (70, 80 ) ne sera possible qu'après
dépassement du point de basculement théorique du ressort de verrou (12).
2. Verrou selon revendication 1, caractérisé en ce que le levier de déblocage (16) est mobile sur l'axe fixe (29), autour duquel un levier
d'appui (22) est disposé de manière à pouvoir pivoter, entraîné par le coulisseau
de commutation (11) et agissant par son extrémité libre (221) en association avec
un dispositif d'encliquetage (22, 23, 24).
3. Verrou selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisé en ce qu'un talon de butée (151) saillant en direction radiale est présenté sur au moins un
ergot (15) formé sur l'arbre de commutation (20), ledit talon de butée agissant en
association avec le cran d'encliquetage (161) du levier de déblocage (16).
4. Verrou selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le levier à bascule (11a) du coulisseau de commutation (11) est fermement relié à
un support de levier à bascule (10), lequel présente sur sa face inférieure une barrette
d'arrêt (10a) saillante faisant butée sur le levier de déblocage (16) pour la fermeture
des contacts (70, 80 ) et entraînant celui-ci, décliquetant ainsi le levier de déblocage
(16) de l'arbre de commutation (20), lorsque la position de déblocage souhaitée est
atteinte sur la voie de déplacement de l'arbre de commutation (20).