[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung oder Regelung des Pressdruckes
bei der Fest- Flüssigtrennung von Pressgut mittels einer während einem Pressvorgang
mittels eines Druckanstieges mindestens einen Presszyklus ausübenden Presse.
[0002] Bei derartigen Pressen wird dass Pressgut in Form von einzelnen, voneinander getrennten
Chargen eingefüllt und entleert. Die Pressen werden daher als diskontinuierlich bezeichnet.
Gegenwärtig sind mehrere diskontinuierliche, im Batch- Betrieb arbeitende Filterpressen
bekannt. Sie sind als Kolbenpressen, Kammerfilterpressen, Tankpressen, Packpressen,
Korbpressen usw. ausgeführt, wobei der Pressdruckaufbau über Platten, Kolben oder
Membranen mit hydraulischen, pneumatischen oder mechanischen Druckmitteln erfolgt.
[0003] Die auf diesen Pressen verarbeiteten Pressgüter weisen häufig eine sehr unterschiedliche
Pressbarkeit auf. Zudem sind sogar aufeinanderfolgende Chargen öfters sehr unterschiedlich
pressbar. Diese Umstände machen es sehr schwierig, aufgrund von Erfahrungen Betriebsparameter
für den zeitlichen Verlauf des Druckanstieges vorzugeben. Es sind daher gemäss EP-B
0'304'444 und EP-A 0'485'901 auch schon mehrere Verfahren bekannt, die eine automatisch
an das Pressgut anpassende Steuerung oder Regelung des Druckanstieges erlauben.
[0004] Solche bisher bekannten Verfahren zur Steuerung oder Regelung der Pressdruckhöhe
haben nun folgende Nachtei1e:
- Es werden immer noch Sollwertvorgaben benötigt, die aufgrund von Erfahrungswerten
festgelegt werden müssen. Daher lassen sich die oben angeführten Schwierigkeiten bei
stark unterschiedlichen Pressguteigenschaften nicht vermeiden.
- Ein weiterer Nachteil bekannter anpassender Verfahren liegt darin, dass die angestrebte
Optimierung in der Praxis nicht erreicht wird und dass bei Vergleichversuchen mit
Verfahren mit vorgegebenen Erfahrungs- Parametern mit solchen Verfahren sogar bessere
Ergebnisse erzielt werden.
- Schliesslich lassen sich die Optimierungsziele mit den wirtschaftlichen Zielen nicht
vereinbaren.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Steuerung oder
Regelung des Pressdruckes der oben angegebenen Art anzugeben, welches die genannten
Nachteile vermeidet.
[0006] Gemäss der Erfindung wird die Lösung dieser Aufgabe dadurch erreicht, dass der Abfluss
der flüssigen Phase aus der Presse direkt oder indirekt gemessen wird und dass aus
dem zeitlichen Verlauf des Abfliessverhaltens dieser Phase ein Zeitpunkt ermittelt
wird zu dem der weitere Druckanstieg auf einen konstanten Wert begrenzt wird, wobei
dieser Zeitpunkt für jeden Presszyklus in einem Zeitintervall liegt, welches bei Beginn
des Abflusses beginnt und nach Ablauf einer Zeitdauer endet welche gleich ist der
doppelten Zeitdauer zwischen Beginn des Abflusses und Eintritt der maximalen mittleren
Flussleistung der flüssigen Phase.
[0007] Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens zur Ermittlung eines solchen Zeitpunktes
sowie des Einsatzes dieses Verfahrens sind den Patentansprüchen zu entnehmen.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung und den Figuren
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Teilschnitt durch eine horizontale Filterkolbenpresse zur Durchführung
des Verfahrens gemäss der Erfindung,
Fig. 2 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Abfliessverhaltens
der flüssigen Phase einer Presse gem. Fig. 1,
Fig. 3 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Pressdruckes und der
abgepressten Flüssigkeitsmenge bei einem einzelnen Kolbenrückhub und anschliessenden
Kolbenvorlauf einer Presse gem. Fig. 1,
Fig. 4 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Pressdruckes und der
abgepressten Flüssigkeitsmenge bei einem erfindungsgemässen Verfahrensbeispiel,
Fig. 5 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Pressdruckes und der
abgepressten Flüssigkeitsmenge bei einem weiteren erfindungsgemässen Verfahrensbeispiel,
Fig. 6 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Pressdruckes und der
abgepressten Flüssigkeitsmenge bei einem weiteren erfindungsgemassen Verfahrensbeispiel,
Fig. 7 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Pressdruckes und der
abgepressten Flüssigkeitsmenge bei einem weiteren erfindungsgemässen Verfahrensbeispiel,
Fig. 8 eine graphische Darstellung des zeitlichen Verlaufes des Pressdruckes und der
abgepressten Flüssigkeitsnenge bei einem weiteren erfindungsgemässen Verfahrensbeispiel,
und
Fig. 9 ein Schema einer Anlage zur Durchführung eines erfindungsgemässen Verfahrens
zur Steuerung oder Regelung des Pressdruckes.
[0009] Fig. 1 zeigt schematisch eine horizontale Filterkolbenpresse bekannter Art. Sie umfasst
einen Pressmantel 1, welcher mit einer Druckplatte 2 lösbar verbunden ist. Der Druckplatte
2 gegenüber befindet sich innerhalb des Pressmantels 1 die zweite Druckplatte 3, welche
über einen Presskolben 6 an einer Kolbenstange 13 befestigt ist. Die Kolbenstange
13 ist in einem hydraulischen Zylinder 12 beweglich gelagert und führt über den Presskolben
6 die Pressvorgänge aus. Zwischen die Druckplatten 2 und 3 wird über eine verschliessbare
Einfüllöffnung 14 das Pressgut 7 eingebracht, durch welches sich eine Vielzahl von
Drainageelementen 5 erstreckt.
[0010] Die Drainageelemente 5 leiten beim Pressvorgang die flüssige Phase des Pressgutes
7 in Sammelkammern 8 und 9, welche hinter den Druckplatten 2 und 3 angeordnet sind.
Bei dem Pressgut kann es sich um Obst handeln und bei der flüssigen Phase somit um
Obstsaft. Unter der Druckwirkung des Presskolbens 6 gelangt die flüssige Phase aus
dem Pressgut 7 über die Sammelkammern 8, 9 in Abflussleitungen 10, 11 nach aussen.
Die Presskraft wird in dem hydraulischen Zylinder 12 erzeugt, wobei zwischen der vorderen
Druckplatte 2 nebst dem Pressmantel 1 und dem Zylinder 12 eine nicht dargestellte
kraftschlüssige Verbindung besteht. Nach beendetem Pressvorgang erfolgt die Entleerung
der Presse durch Lösen und axiales Verschieben des Pressmantels 1 von der Druckplatte
2.
[0011] Der bekannte Verfahrensablauf des Pressens ist im Normalfall folgender:
Füllvorgang:
- Der Pressmantel 1 wird mit der Druckplatte 2 geschlossen,
- Der Presskolben 6 wir zurückGezogen,
- Das Pressgut 7 wird über die Öffnung 14 eingefüllt.
Pressvorgang:
- Die ganze in Fig. 1 gezeigte Presseinheit wird um die Mittelachse rotiert,
- Der Presskolben 6 wird unter Druck vorgefahren,
- Der Saft wird durch Fressen vom Pressgut abgetrennt,
- Der Pressdruck wird abgestellt.
Auflockerungsvorgang:
- Der Presskolben 6 wird unter Rotation der ganzen in Fig. 1 gezeigten Presseinheit
zurückgezogen, wobei das zurückgebliebene Pressgut aufgelockert und aufgerissen wird.
Weiterer Pressvorgang:
- Die Verfahrensschritte Pressen und Auflockern werden als Presszyklen pro Charge Pressgut
mehrfach wiederholt, bis ein erwünschter End- Auspresszustand erreicht ist.
Entleerungsvorgang:
- Die Pressrückstände werden durch Öffnen des Pressmantels 1 von der Druckplatte 2 entleert.
[0012] Fig. 2 zeigt für den beschriebenen bekannten Verfahrensablauf den zeilichen Verlauf
der abgepressten Flüssigkeitsmengen Q1, Q2 und Q3 pro Hub des Presskolbens 6 für drei
aufeinanderfolgende Presszyklen. Jeder dargestellte Presszyklus beginnt nach Ende
des vorhergehenden Abflusses mit dem auf der Zeitachse t bezeichneten Kolbenrückhub
R1 bis R3 mit Aufreissen und Auflockern des Pressgutes 7, gefolgt von einem Kolbenvorlauf
V1 bis V3 mit Abpressvorgang der Flüssigkeitsmengen Q1 bis Q3. Zur besseren Erkennbarkeit
beginnt in der Fig. 2 in jedem Presszyklus die Flüssigkeitsmenge Q1 bis Q3 mit dem
Wert Null, obwohl für den ganzen Pressvorgang diese Mengen Q1 bis Q3 zu addieren sind.
[0013] In Fig. 3 ist nun für nur einen Presszyklus bekannter Art neben der abgepressten
Flüssigkeitmenge Q auch der zeitliche Verlauf des Pressdruckes P während eines Kolbenrückhubes
R und des nachfolgenden Kolbenvorlaufes V über der Zeitachse t genauer dargestellt.
Nach dem Ende des Rückhubes R zur Zeit t1 beginnt zur Zeit t2 der Druckanstieg P im
Pressgut 7. Zeitlich verzögert setzt dann zur Zeit t3 der Ablauf Q der flüssigen Phase
ein. Wie ersichtlich wird in diesem Beispiel der weitere Anstieg des Pressdruckes
P bei Erreichen einer Druckschwelle P4 beendet und auf den konstanten Wert P4 begrenzt
(durchgezogene Kurve P). Zu einer vorgegebenen Zeit t4 wird der Pressdruck P abgestellt
(vgl. oben unter "Pressvorgang") und mit einem Kolbenrückhub ein weiterer Presszyklus
eingeleitet (nicht dargestellt).
[0014] Ohne Druckbegrenzung auf einen Wert P4 würde der Pressdruck P gemäss der unterbrochen
dargestellten Linie auf einen anlagebedingten Wert Prax ansteigen. Dabei würde sich
die abgepresste Flüssigkeitsmenge Q je nach Zustand des Pressgutes 7 gegenüber dem
Vorgang mit konstantem Pressdruck P4 gemäss der unterbrochenen Kurve Q4.2 erhöhen
oder sogar verringern (Kurve Q4.1). Daraus geht hervor, dass eine feste Vorgabe eines
Erfahrungs- Grenzwertes P4 kaum für alle Fälle eine maximale oder optimale Flüssigkeitsmenge
Q liefern kann. Es kommt hinzu, dass für jeden Presshub oder Presszyklus ein anderer
Grenz-Pressdruck P4 zu einem optimalen Ergebnis führt.
[0015] Hier wird nun eine wesentliche Verbesserung bei der Wahl des für einen Presshub passenden
Grenzdruckes erreicht, wenn man erfindungsgemäss aus dem zeitlichen Verlauf des Abfliessverhaltens
Q der flüssigen Phase einen Zeitpunkt ermittelt, zu dem der weitere Druckanstieg auf
einen konstanten Wert begrenzt wird. Ein Ausführungsbeispiel eines solchen Verfahrens
wird anhand von Fig. 4 erklärt. Als Steuergrösse dient hier der Abflussbeginn der
durch Kurve 4 dargestellten flüssigen Phase zur Zeit t3. Zu dieser Zeit t3 wird der
Pressdruck auf den hier erreichten Wert P3 begrenzt und konstant gehalten, wie die
ausgezogene Kurve P zeigt. Aus messtechnischen Gründen muss man zur Erkennung des
Abflussbeginns t3 zumindest einen kleinen Abfluss ΔQ messen.
[0016] Wie schon zu Fig. 3 erwähnt, setzt nach Beginn des Druckanstieges P zur Zeit t2 der
Abfluss Q verzögert zur Zeit t3 ein. Nach Ablauf einer zunehmenden Anzahl von Presshüben
in Presszyklen des Pressvorganges einer Charge wird die Zeitdauer zwischen t2 ...
t3 länger. Das bedeutet, dass bei einem verspäteten Abflussbeginn zur Zeit t3.1 in
einem Presszyklus mit höherer Nummer im Verfahrensbeispiel gem. Fig. 4 der Pressdruck,
der unterbrochenen Kurve P folgend, schon auf eine höhere Schwelle P3.1 angestiegen
wäre. Bei einem gut pressbaren Pressgut 7 wird mit schnell wachsender Zeitdauer t2
... t3 von Presshub zu Presshub die Druckschwelle P3.1 und damit der konstante Arbeitsdruck
sehr schnell ansteigen, bei schlecht pressbarem Pressgut 7 hingegen sehr langsam.
[0017] Bei einem Pressvorgang nach dem Verfahrensbeispiel gem. Fig. 4 ergibt sich allgemein
ein allmählicher Anstieg der Pressdrücke der Zyklen. Dieses Verfahren wird eingesetzt>
wenn der Feststoffanteil oder Nasstrubanteil in der abgetrennten flüssigen Phase möglichst
klein sein soll, weil sich infolge der geringen Druckbeanspruchung des Pressgutes
weniger Nasstrub ablöst.
[0018] Auch in Fig. 5 ist wie er der zeitliche Verlauf von Pressdruck P und abgepresster
Flüssigkeitsmenge Q für einen einzelnen Presszyklus mit Presshub dargestellt. Hier
haben die angegebenen Zeiten t1, t2, t3, t4 die gleiche Bedeutung wie in den Fig.
3 und 4. Die Zeit t5, zu der der Druckanstieg der Kurve P beendet und auf P3.1 begrenzt
ist, besimmt sich aber bei dieser Verfahrensvariante durch das Erreichen eines Maximalwertes
der momentanen Abflussleistung

der Flüssigkeitsmenge Q. Dieses Verfahren zielt auf eine optimale Kombination von
Ausbeute und Leistung mit geringem Nasstrubanteil ab. Im Vergleich zum Verfahren gem.
Fig. 4 ergibt sich hierbei ein schnellerer Anstieg der Pressdrücke P3.1.
[0019] Fig. 6 veranschaulicht die Vorgänge bei einem erfindungsgemassen Verfahren bei dem
der weitere Druckanstieg zu einer Zeit t6 beendet und auf einen Wert P3.1 begrenzt
wird sobald die mittlere Abflussleistung

der Flüssigkeitsmenge Q einen Maximalwert erreicht. Der Verlauf von Lm ist in Fig.
6 durch eine unterbrochene Kurve dargestellt. Die Zeit t6 des Maximalwertes von Lm
ist seit Beginn des Rückhubes, also vom Nullpunkt aus zu messen. Der Wert von Q zur
Zeit t6 ist mit Q3.1 bezeichnet, der Maximalwert von Lm zur Zeit t6 beträgt also Q3.1/t6.
Daher kann man t6 in Fig. 6 graphisch bestimmen als Zeitwert des Berührungspunktes
der Tangente T vom Nullpunkt an die Kurve Q.
[0020] Da die Zeit t6 für die Begrenzung des Pressdruckes P gemäss Fig. 6 grösser ist als
die Begrenzungszeiten t5 gem. Fig. 5 und t3 gem. Fig. 4, ergibt sich gemäss Fig. 6
ein sehr schneller Anstieg der Arbeitsdrücke P3.1 entsprechend dem Ziel einer möglichst
hohen Pressenleistung. Für die Erreichung maximaler Ausbeuten ist das Verfahren gem.
Fig. 6 weniger geeignet, da hierbei die Struktur des Pressgutes stärker zerstört wird
als bei den Verfahren gemäss Fig. 5 und Fig. 4.
[0021] Fig. 7 zeigt die Vorgänge bei einem Ausführungsbeispiel des Pressverfahrens, bei
welchem der weitere Druckanstieg zu einer Zeit t7 beendet und auf einen Wert P3.1
begrenzt wird, sobald die mittlere Abflussbeschleunigung

der Flüssigkeitsmenge Q einen Maximalwert erreicht. Mit den in Fig. 7 veranschaulichten
Bezeichnungen ergibt sich der Maximalwert vom Bm zu Q3.1/(t7)
2. Daher kann man t7 in Fig. 7 graphisch bestimmen als Zeiwert des Berührungspunktes
der Tangente T
L vom Nullpunkt an die Kurve Lm der mittleren Abflussleistung Q/t. Das Verfahren gemäss
Fig. 7 führt im Falle der Trennung des Saftes von Früchten zu einem optimalen Pressresultat
bezüglich Ausbeute und Leistung, da vorallem die mittlere Saftbeschleunigung für einen
schnellen schonenden Abfluss des Saftes aus den Kapillaren im Fruchtgut kennzeichnend
ist.
[0022] Für ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens, bei welchem der weitere
Druckanstieg zu einer Zeit t8 beendet und auf einen Wert P3.1 begrenzt wird, sobald
die momentane Abflussbeschleunigung

der Flüssigkeitsmenge Q einen Maximalwert erreicht, zeigt Fig. 8 die Vorgänge. Dieses
Verfahren stellt besondere messtechnische Anforderungen, da die Kurven der Flüssigkeitsmenge
Q(t) in der Praxis oft unruhig verlaufen und zur Bildung eines Differentiales geglättet
werden müssen. Auch die Bildung der für die weiteren Verfahrensvarianten erforderlichen
Grössen dQ/dt, Q/t oder Q/(t
2) wird daher zweckmässig an entsprechenden Signalfunktionen mit Mitteln der analogen
oder digitalen Signalverarbeitung durchgeführt.
[0023] Fig. 9 zeigt ein Schema einer Anlage zur Durchführung eines der erfindungsgemässen
Verfahren zur Steuerung oder Regelung des Pressdruckes. Die schon zu Fig. 1 eklärte
Presse ist mit den schon dort erklärten Bezugszeichen vereinfacht dargestellt. Die
über die Leitung 10 abfliessende Flüssigkeitsmenge Q wird indirekt über das aus dem
Rücklaufraum des Hydraulikzylinders 12 abgeführte Hydrauliköl mittels eines Ölzählers
20 gemessen. Der auf das Pressgut 7 vom Presskolben 6 ausgeübte Pressdruck P wird
mittels eines Druckfühlers 21 für das Hydrauliköl im Hydraulikzylinder 12 gemessen.
Die Pressvorgänge steuert eine Hydraulik 22 bekannter Art mittels darin enthaltener
Ventile, Pumpen und Ölwanne zusammen mit einem Druckregelventil 23.
[0024] Die Ausgangssignale von Ölzähler 20 und Druckfühler 21 sind über durch unterbrochene
Linien dargestellte Leitungen einem Prozessregler 24 nebst Druckregler zugeführt.
Im Prozessregler 24 erfolgen die zu den Fig. 4 bis 8 beschriebenen erforderlichen
Signalverarbeitungen und Zeitbestimmungen. Hier werden auch die Steuerbefehle für
die erfindungsgemässe Steuerung oder Regelung des Pressdruckes für den Hydraulikzylinder
12 erzeugt und an die Hydraulik 22 übertragen. Für die Bedienung der Presse, den Start
der Pressvorgänge, sowie weitere automatische Verfahrensabläufe ist eine elektrische
Steuerung 25 vorgesehen, welche die Hydraulik 22 ansteuert.
[0025] Das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht an das Trennungsverhalten des Pressgutes
angepasste, je nach Zielsetzung optimale Druckbegrenzungen bei einer Presse von Presshub
zu Presshub. Ausser der gewählten Steuer- oder Regelprozedur sind keine Sollwertvorgaben
erforderlich. Störende Sollwertvorgaben oder Erfahrungswerte können vermieden werden,
und Produktdaten sind nicht erforderlich. Die Presse führt sich in einem Prozess der
Selbsoptimierung zu den Pressdrücken und Zeiten, zu welchen der Druckanstieg zu begrenzen
ist.
1. Verfahren zur Steuerung oder Regelung des Pressdruckes bei der Fest- Flüssigtrennung
von Pressgut (7) mittels einer während einem Pressvorgang mittels eines Druckanstieges
mindestens einen Presszyklus ausübenden Presse (1, 2, 6), dadurch gekennzeichnet, dass der Abfluss (Q) der flüssigen Phase aus der Presse (1) direkt oder indirekt
gemessen wird und dass aus dem zeitlichen Verlauf des Abfliessverhaltens (Q) dieser
Phase ein Zeitpunkt (t3, t5, t6, t7, t8) ermittelt wird, zu dem der weitere Druckanstieg
(P) auf einen konstanten Wert (P3, P3.1) begrenzt wird, wobei dieser Zeitpunkt für
jeden Presszyklus in einem Zeitintervall liegt, welches bei Beginn des Abflusses (Q)
beginnt und nach Ablauf einer Zeitdauer endet, welche gleich ist der doppelten Zeitdauer
zwischen Beginn des Abflusses (t3) und Eintritt (t6) der maximalen mittleren Flussleistung
((Q/t)max) der flüssigen Phase.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Presszyklen der Presse Perioden mit und ohne Abfluss der flüssigen Phase
aufweisen und dass als Zeitpunkt, zu dem der weitere Druckanstieg auf einen konstanten
Wert (P3.1) begrenzt wird ein Moment (t6) gewählt wird zu dem die während der Zeit
(t) seit Ende des vorhergehenden Abflusses gemessene mittlere Abflussleistung (Q/t)
einen maximalen Wert erreicht, wobei Q die in der Zeit t abgeflossene Menge bezeichnet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Zeitpunkt, zu dem der weitere Druckanstieg auf einen konstanten Wert (P3.1)
begrenzt wird ein Moment (t5) gewählt wird zu dem die momentan gemessene Abflussleistung
(dQ/dt) einen maximalen Wert erreicht, wobei Q die in der Zeit t abgeflossene Menge
bezeichnet.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Presszyklen der Presse Perioden mit und ohne Abfluss der flüssigen Phase
aufweisen und dass als Zeitpunkt, zu dem der weitere Druckanstieg auf einen konstanten
Wert (P3.1) begrenzt wird, ein Moment (t7) gewählt wird, zu dem die während der Zeit
(t) seit Ende des vorhergehenden Abflusses gemessene mittlere Abflussbeschleunigung
(Q/(t)2) einen maximalen Wert erreicht, wobei Q die in der Zeit t abgeflossene Menge bezeichnet.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Presszyklen der Presse Perioden mit und ohne Abfluss der flüssigen Phase
aufweisen und dass als Zeitpunkt, zu dem der weitere Druckanstieg auf einen konstanten
Wert (P3.1) begrenzt wird, ein Moment (t8) gewählt wird, zu dem die während der Zeit
(t) seit Ende des vorhergehenden Abflusses gemessene momentane Abflussbeschleunigung
(d/dt(Q/t)) einen maximalen Wert erreicht, wobei Q die in der Zeit t abgeflossene
Menge bezeichnet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 und 5,dadurch gekennzeichnet, dass die Momente (t5, t8), zu denen die momentanen Abflussleistungen oder Abflussbeschleunigungen
ihre maximalen Werte erreichen, mittels Bildung der Differentiale dQ/dt oder d/dt(Q/t)
an der abgeflossenen Menge Q oder der mittleren Abflussleistung Q/t entsprechenden
Signalfunktionen ermittelt werden.
1. Process for controlling the pressure during the solid-liquid separation of material
to be pressed (7) by means of a press (1, 2, 6) performing at least one pressing cycle
during a pressing operation by means of an increase in pressure, characterised in
that the discharge (Q) of the liquid phase from the press (1) is measured directly
or indirectly and that a time (t3, t5, t6, t7, t8) at which the further increase in
pressure (P) is limited to a constant value (P3, P3.1) is determined from the variation
of the discharge behaviour (Q) of this phase with time, this time being situated,
for each pressing cycle, within an interval which begins at the beginning of the discharge
(Q) and ends after the expiry of a period of time equal to twice the period of time
between the beginning of the discharge (t3) and the commencement (t6) of the maximum
mean flow performance ((Q/t) max) of the liquid phase.
2. Process according to claim 1, characterised in that the pressing cycles of the press
have periods with and without discharge of the liquid phase and that a moment (t6)
at which the mean discharge performance (Q/t) measured during the time (t) from the
end of the preceding discharge reaches a maximum value is selected as the time at
which the further increase in pressure is limited to a constant value (P3.1), Q designating
the quantity discharged during the time t.
3. Process according to claim 1, characterised in that a moment (t5) at which the instantaneously
measured discharge performance (dQ/dt) reaches a maximum value is selected as the
time at which the further increase in pressure is limited to a constant value (P3.1),
Q designating the quantity discharged during the time t.
4. Process according to claim 1, characterised in that the pressing cycles of the press
have periods with and without discharge of the liquid phase and that a moment (t7)
at which the mean discharge acceleration (Q/(t)2) measured during the time (t) from the end of the preceding discharge reaches a maximum
value is selected as the time at which the further increase in pressure is limited
to a constant value (P3.1), Q designating the quantity discharged during the time
t.
5. Process according to claim, 1, characterised in that the pressing cycles of the press
have periods with and without discharge of the liquid phase and that a moment (t8)
at which the instantaneous discharge acceleration (d/dt(Q/t)) measured during the
time (t) from the end of the preceding discharge reaches a maximum value is selected
as the time at which the further increase in pressure is limited to a constant value
(P3.1), Q designating the quantity discharged during the time t.
6. Process according to one of claims 3 and 5, characterised in that the moments (t5,
t8) at which the instantaneous discharge performances or discharge accelerations reach
their maximum values are determined by forming the differentials dQ/dt or d/dt(Q/t)
at signal functions corresponding to the discharged quantity Q or the mean discharge
performance Q/t.
1. Procédé de commande ou de régulation de la force de pression lors de la séparation
solide-liquide du produit pressé (7) au moyen d'une presse (1, 2, 6) accomplissant
au moins un cycle de pressage pendant une opération de pressage à l'aide d'une augmentation
de pression. caractérisé en ce qu'on mesure directement ou indirectemet l'évacuation (Q) de la phase liquide
de la presse (1), et en ce qu'on détermine, à partir de l'allure dans le temps du
comportement d'évacuation (Q) de cette phase. un instant (t3, t5, t6, t7, t8) où la
poursuite de l'augmentation de pression (P) est limitée à une valeur constante (P3.
P3.1), cet instant se situant, pour chaque cycle de pressage, dans un intervalle de
temps qui commence au début de l'évacuation (Q) et se termine à l'expiration d'une
durée qui est égale au double de la durée entre le début de l'évacuation (t3) et l'arrivée
(t6) du débit moyen d'évacuation maximal ((Q/t)max) de la phase liquide.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cycles de pressage de la presse présentent des périodes avec et sans
évacuation de la phase liquide, et en ce qu'on choisit, comme instant où la poursuite
de l'augmentation de pression est limitée à une valeur constante (P3.1), un moment
(t6) où le débit moyen d'évacuation (Q/t) mesuré pendant le temps (t) depuis la fin
de l'évacuation précédente atteint une valeur maximale, Q désignant la quantité évacuée
pendant le temps t.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on choisit, comme instant où la poursuité de l'augmentation de pression
est limitée à une valeur constante (P3.1 ), un moment (t5) où le débit d'évacuation
momentanément mesuré (dQ/dt) atteint une valeur maximale, Q désignant la quantité
évacuée pendant le temps t.
4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cycles de pressage de la presse présentent des périodes avec et sans
évacuation de la phase liquide, et en ce qu'on choisit, comme instant où la poursuite
de l'augmentation de pression est limitée à une-valeur constante (P3.1), un moment
(t7) où l'accélération moyenne d'évacuation (Q/(t)2) mesurée pendant le temps (t) depuis la fin de l'évacuation précédente atteint une
valeur maximale, Q désignant la quantité évacuée pendant le temps t.
5. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cycles de pressage de la presse présentent des périodes avec et sans
évacuation de la phase liquide, et en ce qu'on choisit, comme instant où la poursuite
de l'augmentation de pression est limitée à une valeur constante (P3.1), un moment
(t8) où l'accélération momentanée d'évacuation (d/dt(Q/t)) mesurée pendant le temps
(t) depuis la fin de l'évacuation précédente atteint une valeur maximale, Q désignant
la quantité évacuée pendant le temps t.
6. Procédé selon l'une des revendications 3 et 5, caractérisé en ce que les moments (t5, t8) où les débits momentanés d'évacuation ou les accélérations
momentanées d'évacuation atteignent leurs valeurs maximales sont déterminés en formant
les différentielles dQ/dt ou d/dt(Q/t) de fonctions de signal correspondant à la quantité
évacuée Q ou au débit moyen d'évacuation Q/t.