(19)
(11) EP 0 741 831 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.08.1998  Patentblatt  1998/32

(21) Anmeldenummer: 95905031.1

(22) Anmeldetag:  04.01.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 3/46, E05D 15/06
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9500/003
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9520/712 (03.08.1995 Gazette  1995/33)

(54)

HORIZONTALSCHIEBEFENSTER MIT MINDESTENS EINEM QUER ZUR RAHMENEBENE BEWEGBAREN SCHIEBEFLÜGEL

HORIZONTALLY SLIDING WINDOW WITH AT LEAST ONE WING WHICH CAN MOVE PERPENDICULARLY TO THE PLANE OF THE WINDOW FRAME

FENETRE COULISSANT HORIZONTALEMENT A AU MOINS UN BATTANT COULISSANT DEPLA ABLE PERPENDICULAIREMENT AU PLAN DU CHASSIS


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 28.01.1994 DE 4402464

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
13.11.1996  Patentblatt  1996/46

(73) Patentinhaber: GÖTZ Entwicklung + Lizenz GmbH
D-94469 Deggendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • AUGUSTIN, Christian
    94253 Bischofsmais (DE)
  • SCHMIDT, Roland
    94469 Deggendorf (DE)
  • ROTHKAMM, Horst
    94469 Deggendorf (DE)

(74) Vertreter: Zahn, Roland, Dipl.-Ing. 
Im Speitel 102
76229 Karlsruhe
76229 Karlsruhe (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 565 492
FR-A- 2 456 821
GB-A- 1 444 034
FR-A- 2 249 231
FR-A- 2 644 835
US-A- 3 660 936
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Horizontalschiebefenster nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, wobei unter Horizontalschiebefenster auch zum Beispiel eine Horizontalschiebetür mit Einfach- und/oder Isolierverglasung oder dergleichen zu verstehen ist.

    [0002] Horizontalschiebefenster der genannten Art sind lange bekannt (vergleiche DE-AS 2 511 337) und sie haben sich im Großen und Ganzen auch bewährt. Der besondere Vorzug dieser Horizontalschiebefenster liegt darin, daß die quer zur Rahmenebene verschiebbaren Flügel in Schließstellung in einer Ebene mit dem Rahmen und dem Zwischenpfosten liegen, so daß sich auch für die Mitteldichtung zwischen den Flügeln eine optimale Anlage - beziehungsweise Dichtfläche - ergibt. Die Dichtebene ist so über das gesamte Element, d.h. die komplette Konstruktion gleich - der große Vorteil besteht also darin, daß kein Dichtebenensprung vorhanden ist. Die Verriegelung des Fensterflügelteils erfolgt dabei über eine Mehrzahl von waagrecht und senkrecht im Rahmen eingebauten Verriegelungselementen, die über das einzig sichtbare Beschlagteil, einen Handgriff nämlich, durch ein umlaufendes Lochband oder ein entsprechend umlaufendes Schubgestänge ver- und entriegelt werden. Die bekannten Horizontalschiebefenster sind im Hinblick auf die Querbewegung des einen Fensterflügels relativ kompliziert und aufwendig konzipiert. Da insbesondere ausschließlich von Standardprofilen ausgegangen wird, ergibt sich im Hinblick auf die Laufflächen der Fensterflügel dann ein Problem, wenn diese Laufflächen verschleißen oder sonstwie zerstört werden. Insoweit ist zu berücksichtigen, daß sich in den unteren Führungsnuten Schmutz absetzt, der zunehmend zur Zerstörung der Laufflächen führt; ebenso erfolgt eine Abnutzung durch erhabene Laufflächen. Dies hat unter Umständen zur Folge, daß komplette Rahmenteile ausgewechselt werden müssen.

    [0003] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Horizontalschiebefenster der gattungsgemäßen Art anzugeben, bei dem die verschleißanfälligen Führungsnuten von vornherein so konzipiert sind, daß sie im allgemeinen sehr einfach gereinigt werden können und daß sie, falls sie doch einmal verschleißen sollten, einfach ausgetauscht werden können.

    [0004] Die vorstehend genannte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß am oberen und unteren Holm des Rahmens der Rahmenebene gegenüber vorstehend ein unteres und ein oberes Laufflächenprofil vorgesehen sind, wobei das untere Laufflächenprofil eine (erste) Führungsnut für untere Laufrollen und das obere Laufflächenprofil eine (zweite) Führungsnut für obere Führungsrollen aufweisen.

    [0005] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die Laufflächenprofile integrierte Bestandteile des Rahmens sind.

    [0006] Sonstige Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.

    [0007] Mit anderen als in den Patentansprüchen gebrauchten Worten bedeutet dies, daß aus verschleißarmem Kunststoff insbesondere Polyamid, hergestellte Führungsnuten an einem am Rahmen angesetzten Laufflächenprofil auf- beziehungsweise eingesetzt werden. Es versteht sich dabei von selbst, daß - soweit irgend möglich - die Laufflächenprofile mit den Führungsnuten gleich ausgebildet sind.

    [0008] Die Führungsnuten sind vorzugsweise als auswechselbare Verschleißteile konzipiert und können gegebenenfalls kombiniert mit dem Laufflächenprofil auch an normalen, d.h. handelsüblichen Rahmenprofilen nachgerüstet werden. Dadurch, daß die Führungsnuten im gut sichtbaren Bereich des Rahmens angeordnet sind und quasi offen liegen, ist davon auszugehen, daß sie stets gut gereinigt werden, so daß die durch Verschmutzungen in den Führungsnuten bedingte Schwergängigkeit á priori weitestgehend vermieden ist. Eine eigenständige Grobreinigung kann durch eine der Laufrolle vorgesetzte Bürste erfolgen.

    [0009] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt in
    Fig. 1
    eine Prinzipdarstellung des Horizontalschiebefensters mit einem quer zur Rahmenebene aus dieser herausbewegbaren, horizontal verfahrbaren Fensterflügel (Schiebeflügel) und einem Zweitflügel in drei verschiedenen Funktionsdarstellungen, nämlich

    a) in Schließstellung,

    b) bei der Entriegelung des Schiebeflügels, und

    c) beim Verschieben des Schiebeflügels;

    Fig. 2
    eine Vorderansicht des Horizontalschiebefensters nach Fig. 1 in Schließstellung;
    Fig. 3
    eine Vorderansicht des Horizontalschiebefenster nach Fig. 1 und Fig. 2 in Schiebestellung des Schiebeflügels;
    Fig. 4
    einen Querschnitt durch den oberen und unteren Holm des Rahmens;
    Fig. 5
    eine Detaildarstellung der Laufrolle entsprechend der Einzelheit "Y" nach Fig. 3 und Fig. 4;
    Fig. 6
    eine Detaildarstellung der Führungsrolle entsprechend der Einzelheit "X" nach Fig. 3 und Fig. 4;
    Fig. 7
    eine Vorderansicht des Horizontalschiebefensters nach Fig. 2 beziehungsweise Fig. 3 mit der Darstellung verschiedener Funktionsstellungen des Zweitflügels.


    [0010] Fig. 1 zeigt eine Funktionsdarstellung des Horizontalschiebefensters 1 in einer Ansicht von oben, um die wesentlichen Elemente konstruktiv und funktional aufzuzeigen.

    [0011] Gemäß der oberen Darstellung - Fig. 1a - besteht das Horizontalschiebefenster 1 aus einem quer bewegbaren Fensterflügel beziehungsweise Schiebeflügel 2 und einem Zweitflügel 3. Diese beiden Flügel bilden entsprechend der in Fig. 1a gezeichneten Schließstellung zusammen mit einem umlaufenden Rahmen 4 und einem Mittelsteg (Sprosse) 5 eine geschlossene Rahmenebene. Am oberen und unteren Holm des Rahmens 4 ist je ein der Rahmenebene gegenüber vorstehendes Laufflächenprofil 6 vorgesehen, die je eine obere und untere Führungsnut 7 für den Schiebeflügel 2 aufweisen. Zum Einfahren dieses Schiebeflügels 2 in seine Schließstellung (und gleichermaßen zum Ausfahren) weisen die Führungsnuten 7 je zwei bogenförmige Abstellweichen 8 auf, über die der Schiebeflügel 2 relativ zur Rahmenebene quer ein- und ausfahren kann.

    [0012] Fig. 1a zeigt das Horizontalschiebefenster in Schließstellung. Soll der Schiebeflügel 2 geöffnet werden, so werden die im zugehörigen Rahmenteil integrierten Verriegelungen mittels eines dem Mittelsteg 5 benachbarten Handgriffs entriegelt. Über diesen Handgriff wird dann die Schiebetür 2 in Richtung (Pfeil a) zum Laufflächenprofil 6 hingezogen, so daß die Schiebetür 2 schräg zur Rahmenebene hin steht (Fig. 1b).

    [0013] Wird nun - vergleiche Fig. 1c - die Schiebetür 2 in Richtung zum Zweitflügel hin gezogen, so wird die Schiebetür 2 über die Abstellweiche 8 in eine Position parallel zur Rahmenebene geschwenkt und kann (Pfeil b) vor den Zweitflügel 3 gezogen werden. Der Schiebeflügel 2 wird dabei quasi automatisch in Lauf- beziehungsweise Öffnungsrichtung b gestellt und kann in einfacher Weise parallel zur Rahmenebene und parallel zum Zweitflügel 3 verschoben werden.

    [0014] Soll nun der Schiebeflügel 2 wieder geschlossen werden, so wird er entgegengesetzt zur vorgenannten Öffnungsrichtung b verschoben (Richtungspfeil c). Über die dem in der Zeichnung linken Längsholm des Rahmens 4 benachbarte Abstellweiche 8 fährt der Schiebeflügel 2 dabei automatisch in die der Fig. 1b entsprechende Ent- beziehungsweise Anschlagstellung ein. Wird nun der Schiebeflügel 2 im Bereich des Handgriffs in Richtung zum Rahmen 4 beziehungsweise Zweitflügel 3 hin angedrückt, so fügt er sich formschlüssig in den Rahmen ein. Durch Betätigung des Handgriffs werden die Verriegelungen wieder in ihre Verriegelungspositionen verbracht, so daß der Schiebeflügel 2 wieder fest in den Rahmen 4 eingefügt und die Rahmenebene flächig in sich geschlossen ist.

    [0015] Der Vollständigkeit halber sei noch angemerkt, daß die in Fig. 1 dargestellten (unteren) Führungsnuten 7 mit ihren Abstellweichen 8 gleichermaßen auch am oberen Querholm des Rahmens 4 integriert sind. Damit läßt sich der Schiebeflügel 2 exakt parallel zur Rahmenebene ausstellen und bewegen. Im Vergleich zu den bekannten Horizontalschiebefenstern soll an dieser Stelle nochmals gesondert angemerkt werden, daß die Querbewegung und Verschiebung des Schiebeflügels 2 nicht über Abstellscheren mit Zwangsabstellung erfolgt, sondern über einfache unten und oben im Laufflächenprofil 6 integrierte bogenförmige Kurventeile.

    [0016] Im Hinblick auf Fig. 1 soll ergänzend noch darauf hingewiesen werden, daß mit dem Schiebeflügel 2 analog zur Darstellung nach Fig. 1b auch eine sogenannte Spaltlüftung realisiert werden kann. Diese wird dadurch möglich, daß der Schiebeflügel 2 entriegelt und (vergleiche Pfeil a) nach innen gezogen wird. In dieser Schrägstellung kann dann durch nochmaliges Drehen des Handgriffs (um 90°) der Schiebeflügel 2 arretiert werden.

    [0017] Was das Horizontalschiebefenster nach Fig. 1 insgesamt betrifft, so ist noch anzumerken, daß es - wie in Fig. 1 gezeigt - in der Regel zweiteilig ausgebildet ist. Das zweite Feld kann dabei als Festfeld ausgebildet sein oder durch einen beliebigen Flügeltyp gebildet werden. Dabei ist grundsätzlich die Verwendung eines sogenannten Drehflügels, eines Dreh-Kipp-Flügels, eines Kippflügels oder eines Kipp-Schwing-Flügels möglich (vergleiche auch Fig. 7).
    Selbstverständlich sind auf der Grundlage des vorbeschriebenen Konzepts auch mehrteilige Flügelfelder realisierbar, wobei zum Beispiel bei einem vierteiligen Flügelfeld zwei gegeneinander zu öffnende, d.h. verschiebbare Flügel möglich sind. Im letztgenannten Beispiel bilden die zwei Flügelfelder eine ungeteilte Öffnungseinheit.

    [0018] Fig. 2 und Fig. 3 zeigen das Horizontalschiebefenster 1 nach Fig. 1 in seiner konstruktiven Ausgestaltung.

    [0019] Fig. 2 zeigt das Horizontalschiebefenster 1 in Schließstellung, d.h. der Schiebeflügel 2 und der Zweitflügel 3 liegen fluchtend in ein und derselben Rahmenebene. Um die beiden Flügel verläuft der Rahmen 4; zwischen den beiden Flügel erstreckt sich der Mittelsteg (Sprosse) 5. Beide Flügel weisen je einen Handgriff 10, 10' auf, die je mit einem umlaufenden Betätigungsband für die - nicht gezeichneten - Verriegelungselemente gekoppelt sind. Über den Handgriff 10 des Schiebeflügels 2 wird dieser entriegelt und kann quer und parallel zur Rahmenebene verfahren werden; über den Handgriff 10' des Zweitflügels 2 wird dieser ebenfalls entriegelt und kann - je nach Konzeption - geschwenkt oder gekippt werden (so lange der Schiebeflügel 2 sich in Schließstellung befindet).

    [0020] Der Kern der vorliegenden Erfindung ist darin zu sehen, daß am oberen und unteren Querholm des Rahmens 4 je ein Laufflächenprofil 6 angesetzt ist, und daß die Laufflächenprofile je eine Führungsnut 7 mit zwei Abstellweichen 8 aufweisen. Der Schiebeflügel 2 weist nun seinerseits an seiner Unterseite ein Paar von in der (unteren) Führungsnut 7 laufenden Laufrollen 50 (vergleiche Fig. 5) und an seiner Oberseite ein Paar von in der (oberen) Führungsnut 7 laufenden Führungsrollen 60 (vergleiche Fig. 6) auf. Wird über den Handgriff 10 des Schiebeflügel 2 die Entriegelung aufgehoben, so kann der Schiebeflügel 2 über den Handgriff 10 in Richtung zum Laufflächenprofil 6 gezogen werden (vergleiche Fig. 1b). Der Schiebeflügel 2 wird so (vergleiche Fig. 3) über die Abstellweiche 8 (und ihre korrespondierende Weiche im oberen Laufflächenprofil 6) in eine Verschiebeposition parallel zur Rahmenebene überführt und kann nunmehr leicht seitlich verschoben werden (vergleiche Pfeil b / c). Damit kann der Schiebeflügel 2 einfach und problemlos vor dem Zweitflügel 3 abgestellt werden.

    [0021] Zur Klarstellung sei noch darauf hingewiesen, daß in Fig. 3 auch ein umlaufendes Betätigungsband beziehungsweise Lochband 11 angedeutet ist, das über den Handgriff 10 soweit verschoben wird, daß die umfangsseitig am Schiebeflügel 2 und am Rahmen 4 vorgesehenen komplementären Verriegelungselemente 12, 13 ver- beziehungsweise entriegelt werden können.

    [0022] Bezugnehmend auf die Darstellung nach Fig. 2 und Fig. 3 soll darauf hingewiesen werden, daß die erfindungsgemäße Konzeption gänzlich unabhängig von sogenannten Systemvorgaben realisiert werden kann. So können beispielsweise sowohl der Schiebeflügel 2 als auch der Zweitflügel 3 als Systemflügel ausgebildet sein und dennoch in ein erfindungsgemäßes Horizontalschiebefenster 1 umgebaut werden. Am vorhandenen Rahmen 4 sind gegebenenfalls alleine die Laufflächenprofile 6 vorzusehen beziehungsweise anzubringen, um bestehende zwei-feldrige Elemente in ein Horizontalschiebefenster 1 der erfindungsgemäßen Art umzufunktionieren. Letzteres dient gleichermaßen als Umschreibung dafür, daß auch montierte Flügelteile in einfacher Weise um- beziehungsweise nachgerüstet werden können, um letztlich in ein Horizontalschiebefenster 1 der erfindungsgemäßen Art umgebaut zu werden.

    [0023] Die vorstehende Beschreibung soll anhand von Fig. 4 nochmals näher erläutert werden. Fig. 4 zeigt eine Querschnittsdarstellung entsprechend der Schnittlinie in Fig. 3. Im Hinblick auf den vorliegenden Gegenstand zeigt Fig. 4 den Querschnitt des oberen und unteren Querholms 41, 42 des Rahmens 4 mit einer dazwischen liegenden Isolierverglasung 43, die über Verglasungsprofile fixiert ist. Die genannte Isolierverglasung 43 entspricht dem Zweitflügel 3, der in der Ebene des Rahmens 4 verbleibt, wenn der Schiebeflügel 2 (mit seiner Isolierverglasung 44) verschoben wird.

    [0024] In erfindungsgemäßer Ausgestaltung ist an den oberen und unteren Querholm 41, 42 je ein Laufflächenprofil 6 angesetzt, die so eine relativ zur Rahmenebene vorstehende Verschiebeebene bilden. Diese ist konstruktiv und funktional so ausgebildet, daß die Last aus dem Schiebeflügel (einschließlich Glas) aufgenommen und in die Gesamtkonstruktion eingeleitet wird.

    [0025] Gemäß der Darstellung nach Fig. 4 befindet sich der Schiebeflügel 2 in dieser Verschiebeebene und kann senkrecht zur Zeichenebene bewegt werden. Zur Fahrbewegung selbst ist eine in der unteren Führungsnut 7 abrollende Laufrolle 50 vorgesehen; zur Führung im oberen Holm 6 ist eine in der oberen Führungsnut 7 laufende Führungsrolle 60 vorgesehen. Die Laufrolle 50 muß dabei die Gewichtslast des Schiebeflügels 2 aufnehmen, während die Führungsrolle 60 - abgesehen von der bestimmungsgemäßen Aufgabe den Schiebeflügel 2 an der Oberseiten zu führen - auch der leichten Bewegbarkeit und als Aushebesicherung dient. Eine zusätzliche Funktion der Führungsrolle 60 besteht darin, Windkräfte aufzunehmen, wenn beispielsweise der Flügel (nur) teilweise geöffnet ist.

    [0026] Bezüglich der Laufrolle 50 sei noch angemerkt, daß sie im Hinblick auf die zu tragende Last und mit Rücksicht auf die Kurvenführung im Bereich der Abstellweiche 8 als Axial-Kugellager ausgebildet ist, das funktional über eine Halterung 51 mit einem Radiallager 52 verbunden ist. Auf diese Weise ergibt sich auch eine leicht gängige Kurvenbewegbarkeit beim Öffnen und Schließen des Schiebeflügels 2.

    [0027] Mit Bezug auf Fig. 4 soll ergänzend angemerkt werden, daß die Führungsnut 7 im unteren (gegebenenfalls auch im oberen) Laufflächenprofil 6 als auswechselbares Verschleißteil 7' insbesondere aus Polyamid oder einem vergleichbaren verschleißfestem Material gebildet werden kann. Gleichermaßen wie die Führungsnut(en) sind auch die Abstellweichen 8 nach Fig. 1, 2 und 3 aus Polyamid oder dergleichen Material hergestellt.

    [0028] Fig. 5 zeigt die Ausbildung der Laufrolle 50 im Detail und zwar entsprechend der Einzelheit "Y" nach Fig. 3. Die Laufrolle 50 trägt den Schiebeflügel 2 und läuft längs der Führungsnut 7 im unteren Laufflächenprofil 6. Die Führungsnut 7 weist den genannten Verschleißeinsatz 7' auf, auf dem die Laufrolle 50 abrollt. Um leichtgängig in die Abstellweiche 8 einfahren zu können, ist die Laufrolle 50 über ein Radiallager 52 schwenkbeweglich am Schiebeflügel 2 angelenkt. Die funktionale Verbindung zwischen der Laufrolle 50 und dem Radiallager 52 erfolgt über eine Halterung 51.

    [0029] Fig. 6 zeigt die Ausbildung der Führungsrolle 60. Diese ist in einfacher Weise am Schiebeflügel 2 mittels einer Halteplatte 61 fixiert.

    [0030] In Fig. 7 ist abschließend ein Horizontalschiebefenster 1 der anhand der Fig. 2, 3, 4, 5 und 6 erläuterten Art dargestellt, anhand dessen - bei Schließstellung des Schiebeflügels 2 - der Zweitflügel 3 in einer Funktionsdarstellung als Kippflügel und - strichpunktiert - als Drehflügel gezeichnet ist. Damit soll gezeigt werden, daß durch entsprechende Ausgestaltung des Zweitflügels optimale Lüftungs- und Reinigungsbedingungen gegeben sind.


    Ansprüche

    1. Horizontalschiebefenster (1) mit mindestens einem quer zur Rahmenebene aus dieser herausbewegbaren Schiebeflügel (2),

    welcher einerseits mittels Laufrollen (50) auf einem unteren Holm abgestützt und horizontal parallel zur Rahmenebene und längs einer ersten Führungsnut verfahrbar ist, und

    welcher andererseits beim Querverfahren über eine im oberen Holm vorgesehene zweite Führungsnut geführt ist,

    wobei der Schiebeflügel (2) in Schließstellung über eine Mehrzahl von Riegelbeschlägen gesichert ist,

    die über ein mittels eines Bedienungshebels (10) betätigbares umlaufendes Betätigungselements gemeinsam verriegelbar und zum Zwecke der Verfahrbarkeit entriegelbar sind,

    dadurch gekennzeichnet,

    daß am oberen und unteren Holm des Rahmens (4) der Rahmenebene gegenüber vorstehend ein unteres und ein oberes Laufflächenprofil (6) vorgesehen sind,

    wobei das untere Laufflächenprofil die erste Führungsnut für untere Laufrollen (50) und das obere Laufflächenprofil die zweite Führungsnut für obere Führungsrollen (60) aufweisen.


     
    2. Horizontalschiebefenster nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Laufflächenprofile (6) integrierte Bestandteile des Fensterrahmens (4) sind.
     
    3. Horizontalschiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß mindestens die untere Führungsnut auswechselbare Schienen aus verschleißfestem Material, insbesondere aus Polyamid aufweisen.
     
    4. Horizontalschiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungsnuten durch auf die Laufflächenprofile aufgesetzte Schienenelemente gebildet sind.
     
    5. Horizontalschiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Führungsnuten zwischen der Rahmenebene und der Verschiebeebene längs bogenförmiger Abstellweichen (8) verlaufen.
     
    6. Horizontalschiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Laufrollen (50, 60) schwenkbeweglich mit dem Schiebeflügel (2) verbunden sind.
     
    7. Horizontalschiebefenster nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das obere und untere Laufflächenprofil (6) einschließlich der jeweiligen Führungsnut im wesentlichen identisch ausgebildet sind.
     


    Claims

    1. Horizontal sliding window (1) with at least one sliding sash (2) which can be moved transversely to the plane of the frame out of the latter and which on the one hand is movable by means of rollers (50), supported on a lower frame member, horizontally and parallel to the plane of the frame and along a first guide groove, and which on the other hand is guided during transverse travel by means of a second guide groove provided in the upper frame member, wherein the sliding sash (2) in the closed position is locked by means of a plurality of bolt fittings which can be locked jointly by a rotating actuating element actuatable by means of a control lever (10) and unlocked for the purpose of traversing capacity, characterised in that on the upper and lower members of the frame (4) protruding relative to the plane of the frame are provided an upper and a lower bearing surface profile (6), wherein the lower bearing surface profile comprises the first guide groove for lower rollers (50) and the upper bearing surface profile comprises the second guide groove for upper guide rollers (60).
     
    2. Horizontal sliding window according to claim 1, characterised in that the bearing surface profiles (6) are integrated components of the window frame (4).
     
    3. Horizontal sliding window according to either of claims 1 to 2, characterised in that exchangeable rails made of wearresistant material, in particular polyamide, comprise at least the lower guide groove.
     
    4. Horizontal sliding window according to any of claims 1 to 3, characterised in that the guide grooves are formed by rail elements mounted on the bearing surface profiles.
     
    5. Horizontal sliding window according to any of claims 1 to 4, characterised in that the guide grooves extend between the plane of the frame and the sliding plane along arcuate siding switches (8).
     
    6. Horizontal sliding window according to any of claims 1 to 5, characterised in that the rollers (50, 60) are pivotably connected to the sliding sash (2).
     
    7. Horizontal sliding window according to any of claims 1 to 6, characterised in that the upper and lower bearing surface profiles (6) including the respective guide groove are of essentially identical construction.
     


    Revendications

    1. Fenêtre coulissant horizontalement (1) comprenant au moins un battant coulissant (2) pouvant sortir du plan du cadre transversalement à celui-ci, qui, d'une part, prend appui sur un montant inférieur au moyen de galets de roulement (50) et peut être déplacé horizontalement parallèlement au plan du cadre et le long d'une première rainure de guidage, et qui, d'autre part, lors du déplacement transversal, est guidé par une seconde rainure de guidage prévue dans le montant supérieur, sachant que le battant coulissant (2) est assuré en position fermée par une multitude de ferrures de verrouillage qui peuvent être verrouillées toutes ensemble, et déverrouillées afin de déplacer le battant, par le biais d'un élément d'actionnement faisant tout le tour et pouvant lui-même être commandé au moyen d'un levier de commande (10), caractérisée en ce qu'un profilé de roulement inférieur et supérieur (6) faisant saillie par rapport au plan du cadre est prévu sur les montants supérieur et inférieur du cadre (4), sachant que le profilé de roulement inférieur présente la première rainure de guidage pour des galets de roulement inférieurs (50) et le profilé de roulement supérieur, la seconde rainure de guidage pour des galets de roulement supérieurs (60).
     
    2. Fenêtre coulissant horizontalement selon la revendication 1, caractérisée en ce que les profilés de roulement (6) sont des éléments faisant partie intégrante du cadre de fenêtre (4).
     
    3. Fenêtre coulissant horizontalement selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisée en ce qu'au moins la rainure de guidage inférieure présente des rails amovibles en une matière très résistante à l'usure, notamment en polyamide.
     
    4. Fenêtre coulissant horizontalement selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que les rainures de guidage sont formées par des rails posés sur les profilés de roulement.
     
    5. Fenêtre coulissant horizontalement selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que les rainures de guidage s'étendent entre le plan du cadre et le plan de coulissement le long de segments de translation en forme d'arc de cercle (8).
     
    6. Fenêtre coulissant horizontalement selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que les galets de roulement (50, 60) sont reliés au battant coulissant (2) de façon à pouvoir pivoter.
     
    7. Fenêtre coulissant horizontalement selon l'une des revendications 1 à 6, caracténsée en ce que les profilés de roulement supérieur et inférieur (6), y compris leur rainure de guidage respective, sont essentiellement réalisés de façon identique.
     




    Zeichnung