(19)
(11) EP 0 804 371 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
05.08.1998  Patentblatt  1998/32

(21) Anmeldenummer: 95942040.7

(22) Anmeldetag:  19.12.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65D 13/00, B65D 85/60
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9501/850
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9622/232 (25.07.1996 Gazette  1996/34)

(54)

DEKORATIVER PAPPHOHLKÖRPER ZUM BEFÜLLEN

DECORATIVE CARDBOARD HOLLOW BODY FOR FILLING

CORPS CREUX EN CARTON DECORATIF A REMPLIR


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 22.01.1995 DE 29500768 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.11.1997  Patentblatt  1997/45

(73) Patentinhaber: Nestler GmbH Drahterzeugnisse und Feinkartonagen
09427 Ehrenfriedersdorf (DE)

(72) Erfinder:
  • NESTLER, Ursula
    D-09488 Wiesa (DE)
  • NESTLER, Jochen
    D-09488 Wiesa (DE)
  • NESTLER, Andreas
    D-09488 Wiesa (DE)

(74) Vertreter: Schindler, Gunter 
Patentanwalt, Am Knie 5
09114 Chemnitz
09114 Chemnitz (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-B- 1 070 092
FR-A- 1 133 078
US-A- 5 185 187
FR-A- 486 069
US-A- 3 853 663
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen dekorativen Papphohlkörper zum Füllen mit Präsenten, wie z.B. Ostereier, Herzen, Dosen, Fruchtnachbildungen u.ä., der außen und/oder innen mit Bildelementen verziert ist und aus zwei Schalenhälften mit gekrümmten Flächen besteht. Selbstverständlich kann jeweils auch nur eine Schalenhälfte zur offenen. Präsentation, insbesondere zu Ausstellungszwecken, der verwendeten Präsente zum Einsatz kommen.

    [0002] Solche dekorativen Papphohlkörper zum Füllen gibt es in vielen gestalterischen Variationen. Trotzdem reduzieren sie sich auf eine Grundform, die auch durch die Herstellungstechnologie bedingt ist. So bestehen die Papphohlkörper zum Füllen aus zwei gleich oder annähernd gleich dimensionierten Hälften, wobei die als Boden fungierende Hälfte mit einem Pappstreifen (Hals) auf der Innenseite zur Arretierung der oberen Hälfte (Deckel) versehen wird. Der Boden kann auch eine Abflachung zum besseren Stand erhalten. Auch der Deckel kann zusätzliche gestalterische Elemente gegenüber dem Boden aufweisen. Markant an den dekorativen Papphohlkörpern zum Füllen ist die jeweilige äußere Gestaltung. Diese wird außen durch Aufkaschieren von Drucken erreicht. Da die Kanten der Papphohlkörperhälften trotz nachträglichem Beschneiden nicht sauber abschließen, wird diese Kante mittels einer gleichzeitig als Verzierung wirkenden Papierborde verdeckt. Diese Papierborde verdeckt nunmehr die Kante an sich sowie jeweils einen ca. 1-2 cm breiten Bereich von der Kante weg auf der Innenseite und auf der Außenseite. Das Aufbringen dieser Papierborde ist zeit- und kostenaufwendige Handarbeit, die ca. 30-40% der gesamten für das Produkt benötigten Arbeitszeit (in Abhängigkeit von der Produktgröße) beansprucht.

    [0003] Der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine dekorativen Papphohlkörper zum Füllen zu schaffen, bei dem die Aufbringung einer Papierborde an der Schnittkante der Schale und damit die kosten- und zeitaufwendige Handarbeit bei vollständigem Erhalt der Vielfalt der äußeren und inneren Gestaltungsmöglichkeiten entfällt.

    [0004] Dieses Problem wird mit den Maßnahmen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an einer bevorzugten Ausführungsform, einem Pappei, beschrieben. Zum besseren Verständnis werden folgende Begriffe erläutert:
    Druckbogen
    Papier- oder Pappbogen mit aufgedruckten Motiven
    Ronde
    ausgestanzte Pappscheiben, bestehend aus Druckbogen, Klebstoff, einseitig mit einem Innenmotiv bedruckter bzw. unbedruckter Karton
    Schale
    mittels Druck und speziellen Werkzeugen verformte Ronde, Schnittkante wird beim Umformvorgang nochmals beschnitten
    Schale mit Beschichtungsrand
    Schale, deren Schnittkanten zum Verputzen der unsauberen Stellen derselben und zum Verzieren des Pappeies in eine Beschichtungsmasse getaucht wurden.


    [0006] Zunächst werden Druckbogen und Karton in verschiedenen Grammaturen zusammenkaschiert. Da dieser Karton später die Innenseite des dekorativen Pappeies bilden wird, kann er (muß aber nicht) einseitig mit den zukünfigen Innenmotiven bedruckt eingesetzt werden. Danach erfolgt in einem zweiten Verfahrensschritt das Ausstanzen der Ronden entsprechend den verwendeten Motiven auf dem Druckbogen. Im nächsten Verfahrensschritt werden diese Ronden nun mittels spezieller Werkzeuge in Pressen zu Schalen, den zukünftigen Pappeihälften, umgeformt. Diese entstandenen Schalen werden an ihrer Kante beschnitten. Bis zu diesem Punkt wird die Herstellungstechnologie unverändert angewendet. Statt der üblicherweise in Handarbeit nun erfolgenden Aufbringung einer die Schnittkantenunregelmäßigkeiten verdeckenden Papierkante wird ein Beschichtungsrand auf der Innen- und Außenseite aufgebracht. Dazu wird jede Pappeihälfte mindestens einmal so in eine vorzugsweise flüssige Beschichtungsmasse getaucht, daß ein ca. 1-12 mm breiter Beschichtungsrand auf der Innen- und Außenseite aufgebracht wird, der alle Beschnittunregelmäßigkeiten überdeckt. Gleichwirkend sind selbstverständlich andere Aufbringungstechnologien für den Beschichtungsrand, wie z.B. Aufspritzen. Dieser Beschichtungsrand kann in einem Arbeitsschritt in seiner endgültigen farblichen und dekorativen Form aufgebracht werden. Durch Wiederholung der ursprünglichen Aufbringungstechnologie oder Einsatz einer anderen bekannten Aufbringungstechnologie kann aber auch der vorzugsweise noch feuchte Beschichtungsrand dekorativ weiter bearbeitet werden. So können z.B. Beflockungen oder Farbeffekte zusätzlich aufgebracht werden. In die als Boden verwendeten Pappeihälften wird der Hals (Pappstreifen) eingebracht. Die eventuell zum Einsatz kommende dekorative Zweitbeschichtung erfolgt dann auf der Außenseite und/oder Innenseite des Beschichtungsrandes.


    Ansprüche

    1. Dekorativer Papphohlkörper zum Füllen bestehend aus zwei zumeist gleichdimensionierten Hälften mit dekorativer Beschichtung zumindest der Außenseite mit einem ursprünglich ebenen Papierbild und Abdeckung der unsauberen Übergänge und Schnittkanten, dadurch gekennzeichnet, daß ein einen inneren und äußeren Randstreifen erzeugender Beschichtungsrand, der unsaubere Übergänge und Schnittkanten jeder Papphohlkörperhälfte verdeckt, angeordnet ist, der durch Aufbringung einer nicht vorgeformten Beschichtungsmasse ausgebildet wird, und daß dieser Beschichtungsrand gleichzeitig den sauberen und dekorativen Abschluß bildet.
     
    2. Dekorativer Papphohlkörper zum Füllen nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daß der Beschichtungsrand mehrlagig ausgebildet ist.
     


    Claims

    1. A decorative cardboard hollow body for filling, consisting of two, in most cases, evenly dimensioned halves with (at least) outside a decorative coating with an originally flat paper picture and with covering of the rough transitions and cut edges, characterized in that a coating run is applied which produces an inner and outer edge strip covering rough transitions and cut edges of each cardboard hollow body half, that it is formed by applying a non-preformed coating substance and that this rim coating at the same time forms the clean and decorative surface.
     
    2. A decorative cardboard hollow body for filling acc. to Claim 1, characterized in that the coating rim consists of several layers.
     


    Revendications

    1. Corps creux en carton décoratif à remplir se composant de deux parties dont leurs dimensions sont dans la plupart des cas identiques, qui sont recouvertes au moins sur leur face extérieure d'un revêtement décoratif qui était dans son état d'origine une illustration de caractère plan exécutée sur une feuille de papier, et qui sont pourvues d'un revêtement sur leurs arêtes cisaillées pour recouvrir les interfaces et endroits rugueux;
    ledit corps étant caractérisé par l'existence d'un bord qui est destiné à l'application d'un revêtement et qui forme une bande latérale sur le côté intérieur et extérieur de chacune des deux parties du corps creux en carton, pour recouvrir ainsi les endroits et interfaces rugueux sur les arêtes cisaillées de celles-ci, le bord étant créé par l'application d'une masse de recouvrement non préformée de facon que ledit bord donne en même temps une finition lisse et décorative.
     
    2. Corps creux en carton décoratif à remplir exécuté suivant les revendications sous 1. et caractérisé par 1' existence d'un bord enduit à couches multiples.