[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuerung für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Bogenoffsetdruckmaschinen der heute weit verbreiteten Art weisen in der Regel sogenannte
Zentralsteuerungen auf, welche insbesondere in Form einer SPS-bzw. PC-Board-Steuerung
aufgebaut sind. Auch ist es bekannt, die Steuerung der Druckmaschine funktional aufzuteilen.
So kann ein Rechner vorgesehen sein, der permanent die Schaltzustände bzw. Signale
von Aktuatoren, Bedientastern bzw. Sensoren einliest und ein zweiter Rechner insbesondere
den Hauptantrieb sowie die aufden Drehwinkel von bewegten Maschinenteilen bezogenen
Schaltvorgange der Druckmaschine steuert. Als sogenannte drehwinkelabhängige Schaltfunktionen
seien hier beispielhaft das Druck-An-/Druck-Abstellen das An- und Abstellen von Farb-
und Feuchtauftragwalzen, das Sperren des Bogeneinlaufes, das Schalten des Anlegers
sowie das Schalten bestimmter Funktionen im Ausleger genannt. Diese Schaltvorgänge
sind zeitkritisch, d.h. insbesondere das Anstellen des eingefärbten Gummituchzylinders
an den bogentragenden Gegendruckzylinder darf nur während der Kanalkorrespondenz der
Zylinder folgen, wenn also der erste zu bedruckende Bogen bereits aufdem Gegendruckzylinder
liegt.
[0003] Nachteilig bei derartig zentral aufgebauten und eine Folgeschaltung realisierenden
Steuerung ist dabei, daß der Programmaufbau im Rechner der Steuerung exakt auf die
Konfiguration der Maschine abgestellt sein muß. Eine Bogendruckmaschine mit einer
unterschiedlichen Zahl von Druckwerken bedingt somit eine unterschiedliche Programmierung
der entsprechenden Steuerung. Dieser Sachverhalt kompliziert sich dadurch erheblich,
das heutzutage ein deutlicher Trend zur sogenannten In-Line-Veredelung bzw. Weiterverarbeitung
besteht. Bei Bogenoffsetdruckmaschinen sind häufig nach dem letzten Druckwerk und
vor dem Ausleger ein oder mehrere Lackiereinrichtungen oder sonstige Beschichtungswerke
zwischengeschaltet. Da auch in diesen Einrichtungen drehwinkelstellungsabhängige Schaltvorgänge
auszuführen, muß auch diese Funktion von der Zentralsteuerung übernommen werden.
[0004] Aus der DE 3 815 534 A1 ist eine Zentralsteuerung der oben kurz umrissenen Art bekannt,
welche ein System zur Erfassung der Position von beweglichen Maschinenteilen aufweist.
Dazu werden die Signale eines an einer eintourig drehenden Welle der Maschine angebrachten
Inkrementalgebers ausgewertet. Ausgewertet werden bei diesem System dabei nicht nur
die um 90° phasenverschobenen Rechtecksignale des Inkrementalgebers sondern zusätzlich
auch noch die sogenannten Null-Impulse, welche jeweils bei einer vollen, eintourigen
Maschinenumdrehung anfallen. Eine Zentralsteuerung mit einem derartigen System weist
die zuvor genannten Nachteile auf. Anstelle eines Inkrementalgebers kann zur Erfassung
der Stellung von beweglichen Maschinenteilen auch ein sogenannter Absolut-Winkelgeber
verwendet werden. Dies ändert jedoch nichts an der Komplexität der Steuerung, die
sich ergibt, wenn eine Druckmaschine individuell mit einer verschiedenen Anzahl von
Aggregaten ausgestattet wird.
[0005] Aus der EP 0 543 281 A1 ist eine Steuerung für Rotationsdruckmaschinen bekannt, bei
welcher jedem Anlageteil ein die Steuerung darstellender Rechner zugeordnet ist und
diese Rechner in den einzelnen Anlageteilen zwecks Signalaustausch über ein als Netzwerk
bezeichnetes Bus-System miteinander verbunden sind. Als Vernetzungsschnittstelle zwischen
den einzelnen Rechnern wird ARCNET mittels Koaxkabel vorgeschlagen. Wie einzelne drehwinkelabhängige
Schaltvorgänge auszuführen sind, ist in dieser Schrift jedoch nicht beschrieben.
[0006] Aus der DE 42 14 394 A1 ist ein Mehrmotorenantrieb für eine Rotationsdruckmaschine
bekannt, bei der eine Anzahl Zylinder sowie mindestens ein Falzapparat die jeweils
einen separaten Antrieb aufweisen. Die Einzelantriebe der Zylinder und deren Antriebsregler
sind zu Druckstellengruppen zusammengefaßt, wobei diese Druckstellengruppen einem
der Falzapparate zugeordnet sind und ihre Positionsreferenz von diesem Falzapparat
beziehen. Die Verwaltung der Druckstellengruppen erfolgt durch ein übergeordnetes
Leitsystem. Die über die Bussysteme übertragenen Winkelstellungswerte dienen hierbei
dem Erzeugen eines Gleichlaufes beispielsweise zwischen zwei separat angetriebenen
Zylindern, nicht jedoch dem Auslösen von bei bestimmten Winkelstellungen vorzunehmenden
Schaltvorgängen.
[0007] Aus der DE 34 06 924 A1 ist eine Takterzeugungseinrichtung für Druckmaschinen bekannt,
bei der die Signale einer Impulserzeugungseinrichtung (Abtastscheiben) in Verbindung
mit singulären Synchrontakten einer Impulsverarbeitungseinrichtung zugeführt werden,
welche einen als PROM ausgebildeten Speicher enthält. So können für eine Vielzahl
von Anwendungen bei bestimmten Drehwinkelstellungen Ausgangssignale zum Auslösen bestimmter
Funktionen (Schaltvorgänge) bereitgestellt werden. Diese Takterseugungseinrichtung
mit der beschriebenen Schaltung stellt eine Zentralsteuerung für eine Druckmaschine
mit mehreren Einheiten dar.
[0008] Aus der DE 38 36 310 A1 ist ein Verfahren und eine Anordnung zur Steuerung von Schaltvorgängen
an einer Druckmaschine bekannt, wobei die Druckmaschine mehrere Einheiten wie Anleger,
Ausleger, Druckwerke aufweist und die der Druckmaschine zugeordnete Steuerung mindestens
einen Rechner, einen Bus und einen Winkelstellungsgeber enthält. Entsprechend der
bei bestimmten Winkelstellungswerten auszulösenden Schaltvorgänge sind in einem Speicher
des Rechners Soll-Winkelstellungswerte abgespeichert, welche durch ein auf dem Rechner
laufendes Programm mit den über den Winkelstellungsgeber erfaßten Ist-Winkelstellungswerten
verglichen werden. Bei bestimmten durch die Steuerung erfaßbaren Ereignissen erfolgt
bei vorgesehenen Winkelstellungen das Auslösen entsprechender Schaltvorgänge. Da die
Soll-Winkelstellungswerte für die auszulösenden Schaltvorgänge in einem Rechner abgespeichert
und in diesem einen Rechner mit den entsprechenden Ist-Winkelstellungswerten verglichen
werden, stellt diese Steuerung eine Zentralsteuerung dar.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Steuerung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 derartig zu erweitern, so daß die zuvorstehend beschriebenen Nachteile
vermieden werden können und eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Ausrüstung der
Maschine erzielbar ist.
[0010] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß neben dem die einzelnen Stationen vernetzenden
Bus ein weiterer Bus vorgesehen ist, über welchen die Signale der Winkelstellung eines
Winkelgebers übertragbar sind, wobei dieser Winkelgeber an einem eintourig rotierenden
Maschinenteil der Druckmaschine angebracht ist. Durch dieses Winkelstellungswerte
übertragende Bus-System erhält jede einzelne Station die Information über den aktuell
vorliegenden Winkelwert. In den einzelnen Stationen sind entsprechend den über den
Bus übertragbaren Ereignissen Soll-Winkelstellungswerte abgespeichert, so daß die
einzelnen Stationen die vorgesehenen Schaltvorgänge in den zugeordneten Einheiten
auslösen können. Als Beispiel sei hier das folgerichtige Druck-Ab-Schalten bei einem
Fehlbogen/Schiefbogen und das Auskoppeln des Anlegers genannt.
[0012] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß in einer Einheit
der Druckmaschine an einem eintourig rotierenden Maschinenteil ein sogenannter Inkrementalwinkelgeber
angeordnet ist. Das erfindungsgemäß vorgesehene Bus-System umfaßt eine Anzahl von
Leitungen, über welche die einzelnen gegeneinander phasenverschobenen Inkrementalsignale
gesendet werden. Das erfindungsgemäße Bus-System weist ferner eine weitere Leitung
auf, über welche nach jeder vollen Maschinenumdrehung ein sogenannter Null-Impuls
gesendet wird. Durch ein derartiges Bus-System ist gewährleistet, daß in den einzelnen
Stationen auch Schaltvorgänge auflösbar sind, welche erst nach einer bestimmten Anzahl
von eintourigen Maschinenumdrehungen, ausgehend vom festgestellten Ereignis, auszuführen
sind. Hier sei wiederum als Beispiel das dem Papierlaufentsprechende folgerichtige
Zu- bzw. Abschalten der Druckwerkszylinder genannt.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein,
daß in einer Einheit der Druckmaschine an einem eintourig umlaufenden Maschinenteil
ein sogenannter Absolut-Winkelgeber angebracht ist, dem die der Winkelstellung entsprechenden
Digital-Werte parallel oder auch seriell entnehmbar sind. Das erfindungsgemäß vorgesehene
Bus-System ist dann als ein an die Auflösung des Absolut-Winkelgebers angepaßtes paralleles
bzw. serielles Bus-System ausgebildet. Auch hier ist weiterbildend vorgesehen, daß
über das Bus-System nicht nur Winkelwerte innerhalb einer Maschinenumdrehung aufgelöst
übertragen werden, sondern zusätzlich auch Signale, welchejeweils einer vollen Maschinenumdrehung
entsprechen.
[0014] Voranstehend wurde dargelegt, daß vom Inkremental- bzw. Absolutwinkelgeber lieferbarer
Nullimpuls zur Feststellung ganzzahliger Maschinenumdrehungen herangezogen werden
kann. Bei Inkremental- bzw. Absolutwinkelgebern ist es aber auch möglich, ganzzahlige
Maschinenumdrehungen durch Summieren der Winkelimpulse bzw. durch einen vorgegebenen
Winkelwert des Absolutgebers zu definieren.
[0015] Wie bereits voranstehend aufgezeigt, werden über das erfindungsgemäße Bus-System
den einzelnen Stationen in den Einheiten die Winkelwerte eines an einem eintourig
rotierenden Maschinenbauteil angebrachten Winkelgebers zugeführt. Unter einem eintourig
rotierenden Maschinenbauteil der Druckmaschine ist insbesondere der Plattenzylinder,
der Gummituchzylinder, der einfach große Gegendruckzylinder oder beispielsweise eine
eintourig laufende Anlegtrommel zu verstehen.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der neben dem die Winkelwerte
übertragenen Bus-System vorhandene Bus als ein ereignisgesteuertes, nachrichtenorientiertes
Kommunikationssystem, also als ein Bus-System mit einem nachrichtenorientierten Protokoll
ausgebildet ist. Bevorzugt findet hier der CAN-Bus (Controller - Area - Network) Verwendung.
Durch einen derartig ausgebildeten Bus ist es möglich, daß eine Station, welche durch
Sensoren oder sonstige Kontrollmittel ein bestimmtes Ereignis feststellt, über diesen
CAN-Bus eine Nachricht dieses Ereignisses übermittelt und die Stationen sodann in
den zugeordneten Einheiten die vorgesehenen winkelabhängigen Schaltvorgange auslösen.
Hier sei beispielsweise die Feststellung eines Fehlbogens/Schiefbogens an der Anlage
des ersten Druckwerkes oder ein Bogenverlust zwischen dem zweiten und dritten Druckwerk
genannt. Die der jeweiligen Einheit zugeordnete und das Ereignis feststellende Station
sendet nun über das Bus-System die Nachricht "Fehlbogen" bzw. "Schiefbogen" bzw. "Bogenverlust
zwischen DW 2 und DW 3" an die übrigen Stationen. Im Falle eines Fehlbogens/Schiefbogens
löst nun die dem ersten Druckwerk zugeordnete Station die winkelabhängig zu schaltenden
Vorgänge im ersten Druckwerk (z.B. Druck-Ab) aus.
[0017] Entsprechend den in den übrigen Stationen für die empfangende Nachricht abgespeicherten
Soll-Winkelstellungswerten lösen nun diese die jeweiligen Schaltvorgängen in denen
im zugeordneten Einheiten aus (z.B. folgerichtiges Druck-Ab in dem dem ersten Druckwerk
nachgeordneten Druckwerken sowie Auskuppeln des Anlegers).
[0018] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand
der Zeichnungen. Es zeigt:
- Fig. 1
- die einzelnen Stationen mit dem Nachrichten- und dem Winkel-Bus,
- Fig. 2 u. 3
- die Ankopplung der einzelnen Stationen an einem Inkremental- bzw. Absolut-Winkelwerte
übertragenden Bus-System.
[0019] In Fig. 1 sind mit 1 bis 5 einzelnen Einheiten einer Bogenoffsetdruckmaschine angedeutet,
wobei Einheit 1 den Anleger, die Einheiten 2 und 3 Offset-Druckwerke, Einheit 4 ein
Lackierwerk und die Einheit 5 einen Ausleger darstellt. Den einzelnen Einheiten 1
bis 5 sind jeweils wenigstens einen Rechner aufweisende Stationen 1' bis 5' zugeordnet,
welche über nicht dargestellte Schnittstellen und Stellmittel die Schaltfunktionen
in den einzelnen Einheiten 1 bis 5 auslösen. So übernimmt die Station 1' sämtliche
Schaltfunktionen für die den Anleger darstellende Einheit 1. Hier sei insbesondere
das phasenrichtige An-und Abschalten des Anlegers erwähnt. Die Stationen 2', 3' und
4' übernehmen in den Druck- bzw. Lackierwerken der Einheiten 2 bis 4 die entsprechenden
An- und Abstellvorgänge der dort angeordneten Zylinder. Die Station 5' übernimmt in
der den Ausleger der Bogendruckmaschine darstellenden Einheit 5 sämtliche für den
Ausleger relevanten Schaltvorgänge wie insbesondere das aufdem Bogenlauf abgestimmte,
d.h. also auch zu einer bestimmten Winkelstellung erfolgende Schalten von Mitteln
für einen automatisierten Stapelwechsel bzw. eine Probebogenentnahme. Die Station
2' in der das erste Druckwerk darstellenden Einheit 2 steht zusätzlich noch mit Sensoren
für die Bogenankunft an der Anlage in Verbindung - dargestellt ist hier lediglich
eine Bogenkontrolle 9. Die einzelnen Stationen 1' bis 5' sind zum Signalaustausch
über einen Bus 6 miteinander verbunden, wobei dieser Bus 6 als ein Nachrichtenbus
(CAN-Bus/Controller Area - Network) ausgebildet ist. Über den Bus 6 sind die einzelnen
Stationen 1' - 5' zusätzlich noch mit einem nicht dargestellten Leitstandrechner sowie
dem Hauptantrieb der Maschine verbunden, so daß Daten für Voreinstellungen u. dgl.
an die einzelnen Rechner und Laufkomandos an den Antrieb weiterleitbar sind.
[0020] Die Station 2' der das erste Druckwerk darstellenden Einheit 2 der Bogenoffsetdruckmaschine
weist einen an einer eintourigen Welle angebrachten Winkelgeber 7 auf, der zum einen
direkt mit der Station 2' verbunden ist und zum anderen über ein noch weiter untenstehend
erläuterten und die Winkelwerte dieses Gebers übertragenen Bus 8 an die übrigen Stationen
1', 3', 4' und 5' geschaltet ist. Jede der Stationen 1' bis 5' weist dabei entsprechende,
als Interface ausgebildete Einrichtungen auf, vermittels der die Signale des Winkelgebers
7 ständig erfaßt und eingelesen werden können.
[0021] Des weiteren erfolgt die Funktionweise der hier dargestellten Ausführungsvariante
der Erfindung am Beispiel eines sogenannten Fehlbogens. Unter einem Fehlbogen wird
dabei ein Ausbleiben eines Bogens an der Anlage bei laufender Maschine verstanden.
Bei einem solchen Fehlbogen ist es somit unbedingt nötig, daß in den einzelnen Druckwerken
die Gummituchzylinder von den Gegendruckzylinder abgestellt werden, um ein Einfarben
der Gegendruckzylinder zu verhindern. Auch der den Lackauftrag bewirkende Zylinder
in dem Lackwerk (Einheit 4) muß abgestellt werden. Die beschriebenen Abstellvorgänge
haben dabei dem Bogenlauf entsprechend folgerichtig zu erfolgen, damit die noch korrekt
in die Maschine einlaufenden Bogen ausgedruckt werden.
[0022] Die Station 2' der das erste Druckwerk darstellenden Einheit 2 steht mit einer Bogenkontrolle
9 in Verbindung und wertet das Signal dieser Bogenkontrolle 9 permanent aus. Zu einem
bestimmten Zeitpunkt wird durch die Station 2' ein Ausbleiben des Bogens, also ein
Fehlbogen festgestellt. In einem Speicher der als Rechner ausgebildeten Station 2'
sind Winkelwerte abgelegt, welche denjenigen Werten entsprechen, zu denen das Abstellen
der Druckwerkszylinder in der Einheit 2 zu erfolgen hat. Die Station 2' bewirkt nun
bei den entsprechend vorgegebenen Winkelwerten das Sperren der Anlage, des Vorgreifers
sowie daraufhin das Abstellen des Gummituchzylinders vom Gegendruckzylinder und das
Abstellen gegenüber dem Plattenzylinder im ersten Druckwerk.
[0023] Während des Zeitpunktes, zu welchem durch die Station 2' der Fehlbogen festgestellt
worden ist, gibt die Station 2' ein das Ereignis "Fehlbogen im ersten Druckwerk" entsprechendes
Signal auf den Bus 6. In den Speicher der Stationen 1', 3', 4' und 5' sind ebenfalls
Winkelwerte abgespeichert, bei welchen in diesen Einheiten 1, 3, 4, 5 vorzunehmende
Schaltmaßnahmen auszuführen sind. Nachdem die Station 1 über den Bus 6 das Ereignis
"Fehlbogen im ersten Druckwerk" empfangen hat, wird durch die Station 1' der Anleger
abgeschaltet. Nach einer dem Bogenlauf entsprechenden Anzahl von Umdrehungen wird
durch die ebenfalls die Nachricht "Fehlbogen im ersten Druckwerk" empfangenen Stationen
3', 4', 5' zur vorgesehenen, abgespeicherten Winkelwerten das Druck-Abstellen eingeleitet.
Dazu werten die Stationen 1' bis 5' sowohl die Winkelsignale innerhalb einer Umdrehung
als auch die Anzahl der Umdrehungen insgesamt aus.
[0024] Beim zuvorstehend aufgezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung wurde das Druck-Abstellen
bei einem Fehlbogen beschrieben. Entsprechend dem aufgezeigten Ablauf werden auch
die sonstigen Schaltvorgänge in den einzelnen Einheiten 1 bis 5 eingeleitet. Wesentlich
ist hierbei, daß die einzelnen Stationen 1' bis 5' permanent die Winkelstellungswerte
des Winkelgebers 7 einlesen und über den Nachrichtenbus eine dem Ereignis entsprechend
Nachricht von einer der Stationen 1' bis 5' an die übrigen Stationen 1' bis 5' gesendet
wird und dabei jede der Stationen 1' bis 5' die erforderlichen Schaltvorgänge in den
zugehörigen Einheiten 1 bis 5 durch einen Vergleich der erfaßten aktuellen mit den
entsprechend gespeicherten Winkelwerten selbständig ausführt. Ein weiterer Vorteil
der permanenten Erfassung und Auswertung der Winkelstellungssignale in den einzelnen
Stationen 1' bis 5' liegt ferner darin, daß die einzelnen Stationen 1' bis 5' auch
unabhängig vom Vorliegen bzw. Empfangen einer Nachricht / eines Ereignisses winkelabhängige
Schaltfunktionen in den zugehörigen Einheiten ausführen können. Hier sei als Beispiel
das Steuern der Pendelbewegung einer Heberwalze, das schrittweise Antreiben einer
Duktorwalze, das aufdem Bogenlauf abgestimmte Pudern mittels elektronisch ansteuerbare
Antriebe oder sonstigen Einrichtungen während des normalen Druckvorganges genannt.
Eine derartig erfindungsgemäß aufgebaute dezentrale Steuerung gestaltet sich dabei
sehr vorteilhaft bei sogenannten zeitkritischen Funktionen.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform der Erfindung, wobei hier der Winkelgeber 7 als
ein sogenannter Inkrementalgeber ausgebildet ist. Auch hier ist der Winkelgeber 7
in der das erste Druckwerk der Bogenoffsetdruckmaschine darstellenden Einheit 2 eintourig
angebracht. Über insgesamt drei Leitungen werden der Station 2' der Einheit 2 die
jeweils um 90° gegeneinander phasenverschobenen Inkrementalsignale der Spur A und
B und ein sogenannter Null-Impuls auf der Spur N zugeleitet. Der erfindungsgemäß vorgesehene
Bus zur Übertragung der Winkelstellungswerte an die übrigen Stationen 1', 3', 4',
5' weist dabei ebenfalls drei Leitungen so daß auch hier die Inkrementalsignale der
Spuren A und B als auch die eintourigen Null-Impulse N übertragbar sind.
[0026] Die Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung, wobei hier ein Winkelgeber
7 Verwendung findet, der als sogenannter Absolut-Winkelgeber ausgebildet ist. Bei
diesem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, daß dieser Winkelgeber 7 über den als paralleles
Bus-System ausgebildeten Bus 8 die Winkelwerte an die Stationen 1' bis 5' weiterleitet.
Der erfindungsgemäße Bus 8 zur Übertragung der Winkelstellung an die einzelnen Stationen
1' bis 5' weist entsprechend dem Auflösungsvermögen des Winkelgebers 7 eine Anzahl
von Leitungen auf, wobei vorgesehen sein kann, daß auf einer weiteren Leitung ebenfalls
ein sogenannter Null-Impuls übertragen wird, aus dem die einzelnen Stationen 1' -
5' die Anzahl eintouriger Umdrehungen der Druckmaschine ableiten können. Auch im Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 3 ist der Winkelgeber 7 an der das erste Druckwerk der Bogenoffsetdruckmaschine
darstellende Einheit 2 angebracht.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1 - 5
- Einheiten (Anleger, Druckwerk, Lackwerk, Ausleger)
- 1 - 5
- Stationen (Rechner)
- 6
- Bus (Nachrichtenbus)
- 7
- Winkelgeber
- 8
- Bus (Winkelwerte des Winkelgebers 7)
- 9
- Bogenkontrolle
- A, B, N
- Signalleitungen des Inkrementalgebers (Winkelgeber 7)
1. Steuerung für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, mit mehreren
Einheiten wie insbesondere Anleger, Druckwerken, Lackier- bzw. Beschichtungseinrichtungen,
Ausleger, wobei die Steuerung einen Winkelgeber, mindestens einen Rechner und einen
Bus enthält, wobei durch den Rechner bei bestimmten, aktuellen Ist-Winkelstellungssignalen
im Vergleich mit vorgegebenen, gespeicherten Soll-Winkelstellungswerten entsprechend
festgestellter Ereignisse in den Einheiten Schaltvorgänge auslösbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Einheit (1 - 5) eine wenigstens einem Rechner umfassende Station (1' - 5')
zugeordnet ist, daß die Soll-Winkelstellungswerte für in einer Einheit (1 - 5) auszulösende
Schaltvorgänge in den jeweiligen Stationen (1' - 5') gespeichert sind, daß ein erster,
die Stationen (1' - 5') verbindender Bus (6) zum Senden von in den Stationen (1' -
5') generierbaren Ereignissen vorgesehen ist, daß ein zweiter, die Stationen (1' -
5') verbindender Bus (8) zum Übertragen der aktuellen Ist-Winkelstellungssignale vorgesehen
ist, und daß durch die Stationen (1' - 5') bei einem über den ersten Bus (6) gesendeten
Ereignis die in den Einheiten (1 - 5) vozunehmenden Schaltvorgänge auslösbar sind,
indem die über den zweiten Bus (8) übertragenen aktuellen Ist-Winkelstellungssignale
mit den in der jeweiligen Station (1' - 5') gespeicherten Soll-Winkelstellungswerte
verglichen werden.
2. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (7) in derjenigen Einheit (1 - 5) der Druckmaschine angeordnet
ist, welche das erste Druckwerk der Druckmaschine darstellt.
3. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (7) als ein Inkremental-Winkelgeber ausgebildet ist.
4. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkelgeber (7) als ein Absolut-Winkelgeber ausgebildet ist.
5. Steuerung für eine Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Winkelgeber (7) zusätzlich bei jeder Maschinenumdrehung ein Null-Impuls entnehmbar
ist.
6. Steuerung für eine Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Ist-Winkelstellungssignale übertragende Bus (8) als ein paralleles Bussystem
ausgebildet ist.
7. Steuerung für eine Druckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Ist-Winkelstellungssignale übertragende Bus (8) als ein serielles Bussystem
ausgebildet ist.
8. Steuerung für eine Druckmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß über den seriellen Bus (8) bei Stillstand der Maschine absolute Winkelwerte und
bei Maschinenlauf Inkrementalsignale übertragbar sind.
1. Control for a printing press, particularly an offset sheet printing press, with several
units such as especially feeder, printing units, varnishing or coating units, delivery,
wherein the control contains an angle sensor, at least one computer and a bus, wherein
switching processes can be triggered via the computer in the case of certain current
actual angle position signals in comparison with predetermined stored desired angular
position signals corresponding to fixed events in the units, characterised in that
fitted to each unit (1 - 5) is a station (1' - 5') comprising at least one computer,
that the desired angular position values for switching processes to be triggered in
one unit (1 - 5) are stored in the respective stations (1' - 5'), that a first bus
(6) connecting the stations (1' - 5') for sending events generated in the stations
(1' - 5') is provided, that a second bus (8) connecting the stations (1' - 5') is
provided for transferring the actual current angular position signals and that via
the stations (1' - 5') via an event sent across the first bus (6), the switching processes
to be undertaken in the units (1 - 5) can be triggered in that the current actual
value position signals transferred via the second bus (8) are compared with the desired
angular position values stored in the respective stations (1' - 5').
2. Control for a printing press according to Claim 1, characterised in that the angle
sensor (7) is arranged in that unit (1 - 5) of the printing press which represents
the first printing unit of the printing press.
3. Control for a printing press according to Claim 1 or 2, characterised in that the
angle sensor (7) is constructed as an incremental angle sensor.
4. Control for a printing press according to Claim 1 or 2, characterised in that the
angle sensor (7) is constructed as an absolute angle sensor.
5. Control for a printing press according to one of the preceding claims, characterised
in that from the angle sensor (7) additionally on each press revolution a zero impulse
can be extracted.
6. Control for a printing press according to one of the preceding claims, characterised
in that the bus (8) transferring the actual angular position signals is constructed
as a parallel bus system.
7. Control for a printing press according to one of the preceding claims, characterised
in that the bus (8) transferring the actual angle position signals is constructed
as a serial bus system.
8. Control for a printing press according to Claim 7, characterised in that via the serial
bus (8) on the press being stationary absolute angle values and during press running
incremental signals can be transferred.
1. Commande pour une machine d'impression, notamment pour une machine d'impression offset
à feuilles, comportant plusieurs unités, comme un margeur, des groupes d'impression,
des dispositifs pour vernir ou enduire et une table de réception, la commande contenant
un capteur d'angle, au moins un ordinateur et un bus, l'ordinateur permettant de déclencher
des opérations de commutation dans les unités en fonction des événements détectés
et pour certains signaux actuels de positions angulaires réelles après comparaison
à des valeurs de positions angulaires de consigne prédéterminées et mémorisées,
caractérisée en ce que,
une station (1' à 5') comprenant au moins un ordinateur est associée à chaque unité
(1 à 5), les valeurs de positions angulaires de consigne pour des opérations de commutation
à déclencher dans une unité (1 à 5) sont mémorisées dans les stations respectives
(1' à 5'), il est prévu un premier bus (6) qui relie les stations (1' à 5') et qui
est utilisé pour l'émission des événements pouvant être produits dans les stations
(1' à 5'), il est prévu un deuxième bus (8) qui relie les stations (1' à 5') et qui
est utilisé pour transmettre les signaux actuels de positions angulaires réelles et,
pour un événement émis par l'intermédiaire du premier bus (6), les opérations de commutation
à effectuer dans les unités (1 à 5) peuvent être déclenchées par les stations (1'
à 5') du fait que les signaux actuels de positions angulaires réelles, transmis par
l'intermédiaire du deuxième bus (8), sont comparés aux valeurs de positions angulaires
de consigne mémorisées dans la station (1' à 5') respective.
2. Commande pour une machine d'impression selon la revendication 1,
caractérisée en ce que le capteur d'angle (7) est agencé dans l'unité (1 à 5) de
la machine d'impression qui représente le premier groupe d'impression de la machine
d'impression.
3. Commande pour une machine d'impression selon la revendication 1 ou 2,
caractérisée en ce que le capteur d'angle (7) est conçu comme un capteur d'angle
incrémentiel.
4. Commande pour une machine d'impression selon la revendication 1 ou 2,
caractérisée en ce que le capteur d'angle (7) est conçu comme un capteur d'angle
absolu.
5. Commande pour une machine d'impression selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce qu'une impulsion de remise à zéro peut en plus être déduite
du capteur d'angle (7) pour chaque tour de machine.
6. Commande pour une machine d'impression selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que le bus (8) transmettant les signaux de positions angulaires
réelles est conçu comme un système de bus parallèle.
7. Commande pour une machine d'impression selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que le bus (8) transmettant les signaux de positions angulaires
réelles est conçu comme un système de bus série.
8. Commande pour une machine d'impression selon la revendication 7,
caractérisée en ce que, par l'intermédiaire du bus série (8), des valeurs angulaires
absolues peuvent être transmises lorsque la machine est à l'arrêt et des signaux incrémentiels
peuvent être transmis lorsque la machine est en marche.