[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Arbeitsgerüst mit heb- und senkbarem Ausleger nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 oder 8. Es ist hierbei bekannt, an Arbeitsgerüsten
und Arbeitsbühnen Ausleger zu befestigen, die schwenkbar ausgebildet sind, so dass
sie in verschiedenen Schwenklagen mit einem am freien Ende der Auslegerstrebe angesetzten
Standfuss auf dem Boden aufsitzen und das Fahrgerüst gegen Verkippen sichern.
[0002] Dabei ist es ferner bekannt, den Ausleger im wesentlichen aus einer oberen, länger
ausgebildeten Auslegerstrebe auszubilden, an dem eine kürzere, untere Stützstrebe
ansetzt. Es ist im übrigen bekannt, die Auslegerstrebe und die Stützstrebe mit zugeordneten
Klemmkupplungen an dem Rahmenprofil des Arbeitsgerüstes oder der Arbeitsbühne zu befestigen,
wobei Schwenkpunkte für die Auslegerstrebe und die Stützstrebe definiert werden.
[0003] In der Regel werden fahrbare Arbeitsgerüste eingesetzt, deren Standort durch am Gerüst
angebrachte Räder oder Rollen verändert werden kann. In der Arbeitsstellung des Fahrgerüstes
oder der Arbeitsbühne liegen die Ausleger fest und unverschiebbar auf dem Boden auf,
währenddessen, wenn das Fahrgerüst zu einem anderen Arbeitsort verfahren wird, die
Ausleger angehoben werden müssen, um ein Verfahren überhaupt zu ermöglichen.
Hierzu ist es bekannt, die Ausleger dadurch anzuheben, dass man die untere Stützstrebe
im Bereich ihrer am Rahmenprofil des Fahrgerüstes angeordneten Klemmkupplung aushängt,
oder eine der Klemmkupplungen (entweder die Klemmkupplung für die Auslegerstrebe oder
für die Stützstrebe) an dem Fahrgerüst mindestens teilweise zu lösen, um diese zu
verschieben, um so den Auslegerfuss anzuheben.
[0004] Die genannten Veränderungsmaßnahmen haben jedoch den Nachteil, dass daran gedacht
werden muss, dass der Ausleger nachher wieder in seine Abstützstellung gebracht wird,
wenn das Fahrgerüst am Ort des Einsatzes angelangt ist. Damit ist erheblicher Arbeitsaufwand
verbunden, denn die vorher vornommenen Lösungen der Klemmkupplungen oder das Verschieben
der Klemmkupplungen oder das Aushängen der Stützstrebe muss dann wieder rückgängig
gemacht werden. Eine grosse Unfallgefahr besteht dann, wenn vergessen wird, die vorher
vorgenommenen Veränderungen an den Ausleger wieder rückgängig zu machen, weil dann
das Fahrgerüst nicht ordnungsgemäss über den Ausleger am Boden abgestützt ist und
die Kippsicherheit des Fahrgerüstes nicht mehr gewährleistet ist. Eine weitere Gefahr
ist, dass angenommen wird, dass die vorgenommenen Veränderungen wieder rückgängig
gemacht wurden, dass aber beispielsweise die am Rahmenprofil des Fahrgerüstes angeordneten
Klemmkupplungen nicht mehr richtig festgezogen wurden, so dass bei entsprechender
Belastung des Fahrgerüstes der Ausleger in seiner Anlenkung an das Fahrgerüst nachgibt
und das Fahrgerüst sogar umfallen kann.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Fahrgerüst oder eine Arbeitsbühne
oder ein ortsbewegliches Gestell so weiterzubilden, dass der Ausleger ohne Lösen der
Befestigungspunkte der Streben des Auslegers oder Verschieben der am Rahmenprofil
des Fahrgerüstes angeordneten Klemmkupplungen von einer Fahrstellung in seine Stützstellung
und zurück gebracht werden kann.
[0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre nach
dem Anspruch 1 oder 8 gekennzeichnet. Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass
die Anlenkung der Stützstrebe entweder am Rahmenprofil des Fahrgerüstes oder an der
Auslegerstrebe um einen Abstand veränderbar ist, welcher die effektive Länge dieser
Stützstrebe verändert.
[0007] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist also, dass die effektive Länge der Stützstrebe
im Vergleich zu der feststehenden Länge der Auslegerstrebe veränderbar ausgebildet
ist. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten und mehrere Ausführungsformen, die sämtlich
vom Erfindungsgedanken der vorliegenden Erfindung umfasst sein sollen.
[0008] In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der
Anlenkpunkt der Stützstrebe an der Auslegerstrebe in einem Halter ausgebildet ist
und dass dieser Ahlenkpunkt in einer bestimmten Weise verschiebbar oder verschwenkbar
oder umsteckbar ausgebildet ist, nämlich derart, dass in der einen Schwenk-, Verschiebe-
oder Steckstellung dieses Anlenkpunktes die effektive Länge der Stützstrebe kurz gewählt
ist, so dass der Ausleger eine heruntergeschwenkte Lage erhält, die dafür sorgt, dass
der am freien Ende des Auslegers angeordnete Standfuss auf dem Boden aufliegt.
[0009] Wird hingegen die effektive Länge der Stützstrebe verlängert, indem erfindungsgemäss
der Anlenkpunkt verschoben, umgesteckt oder verschwenkt wird, dann hebt die Auslegerstrebe
mit ihrem freien äusseren Ende vom Boden ab und der Ausleger ist somit frei, so dass
das Fahrgerüst oder die Arbeitsbühne frei verfahrbar ist.
[0010] Hierbei ist von besonderem Vorteil, dass die zur Anhebung des Auslegers notwendige
Verschiebung des Anlenkpunktes der Stützstrebe an der Auslegerstrebe so begrenzt ist,
dass die Auslegerstrebe mit ihrem Standfuss nur um ein genau definiertes Mass von
dem Boden abhebt, z.B. um 2 cm, um das Fahrgerüst noch ordnungsgemäss auf einem Boden
verfahren zu können. Andererseits ist diese Abhebehöhe jedoch so gering, dass auch
ein Umkippen des Fahrgerüstes während des Verfahrens ausgeschlossen wird, weil eben
der Standfuss der Auslegerstrebe diesen relativ geringen Abstand gegenüber dem Boden
auch während des Verfahrens aufweist.
[0011] Dies führt dazu, dass auch bei versehentlich nicht ordnungsgemäss herabgeschwenktem
und auf dem Boden aufgelegten Ausleger stets nur eine geringe Höhe des Standfusses
über dem Boden gegeben ist und - sofern das Fahrgerüst verbotener Weise betrieben
werden würde - würde trotzdem eine Sicherung gegen Umkippen gewährleistet sein. Dies
ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber den Anordnungen des Standes der Technik, weil
bei diesen bekannten Anordnungen entweder dann die Stützstrebe vollkommen entfernt
würde, wodurch keine Sicherheit mehr für den Ausleger bestand oder die Klemmkupplungen
für den Ausleger vollkommen entfernt wurden, wodurch der Ausleger funktionslos wurde.
[0012] In einer zweiten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die
Veränderung der effektiven Länge der Stützstrebe nicht am äusseren, freien, auslegerseitigen
Ende stattfindet, sondern dass diese gleiche effektive Verkürzung über einen umsteckbaren,
verschwenkbaren oder verschiebbaren Anlenkpunkt an der raumprofilseitigen Befestigung
der Stützstrebe am Fahrgerüst erfolgt.
[0013] Es wurde vorhin angegeben, dass die effektive Länge der Stützstrebe dadurch verändert
wird, dass der Anlenkpunkt der Stützstrebe an einem entsprechenden Gegenteil verändert
wird. Hierbei gibt es mehrere Möglichkeiten:
[0014] In einer ersten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass dieser Anlenkpunkt in einer
Kulisse verschiebbar geführt ist, wobei die Kulisse so ausgerichtet ist, dass die
erfindungsgemäss vorgesehene effektive Veränderung der Länge der Stützstrebe erreicht
wird.
[0015] In einer zweiten Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass statt der Verschiebung ein
Umstecken des Anlenkpunktes erfolgt, wobei ein Umstecken z.B. mittels Schrauben und
zugeordneten Muttern erfolgen kann.
[0016] Es kann hierbei ein Umsteckbild vorgesehen werden, dass z.B. der Anlenkpunkt von
einer unteren Stellung in eine obere Stellung an einem zugeordneten Halter umgesteckt
werden kann.
[0017] Ebenso ist es in einer dritten Ausführungsform vorgesehen, dass statt der Verschwenkung
die Verschiebung des Anlenkpunktes über einen federbelasteten Bolzen erfolgt, d.h.
der Bolzen kann von einer Raststellung in eine andere gebracht werden, wodurch gleichzeitig
der Anlenkpunkt von seiner einen Endlage in seine andere Endlage gebracht wird.
[0018] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass dieser Anlenkpunkt
im Bereich eines Hebelarmes angeordnet ist, so dass mit der Verschwenkung eines Handhebels
der gesamte Hebelarm von einer Stellung in eine andere verschwenkt werden kann, wodurch
am freien Ende dieses Hebels der vorher beschriebene Anlenkpunkt der Stützstrebe angeordnet
ist.
[0019] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass nicht die Anlenkpunkte
der Stützstrebe am Fahrgerüst oder an der Auslegerstrebe in ihrer effektiven Lage
verändert werden, sondern dass statt dessen die effektive Länge der Stützstrebe ansich
verändert wird. Hierzu kann es vorgesehen sein, dass die Stützstrebe aus einem Teleskoprohr
besteht und dieses Teleskoprohr um eine bestimmte Stufe einfahrbar oder ausfahrbar
ausgestaltet ist. Hierzu kann eine Bajonettkulisse vorgesehen werden, die dergestalt
funktioniert, dass der in der Bajonettkulisse verschiebbare Anlenkpunkt in einer ersten
Anschlagstellung feststellbar ist und in einer zweiten Anschlagstellung.
[0020] Die Verschiebung des Anlenkpunktes in dieser bajonettartigen Kulisse kann hierbei
über eine Drehmuffe oder über eine Schiebemuffe erfolgen, welche dafür sorgt, dass
der Anlenkpunkt von der einen Anschlagstellung in die andere Anschlagstellung der
Kulisse verschoben wird und hiermit ebenfalls die effektive Länge der Stützstrebe
verändert wird.
[0021] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0022] Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung, offenbarten Angaben und
Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung werden
als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber
dem Stand der Technik neu sind.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0024] Es zeigen:
- Figur 1:
- Seitenansicht eines Fahrgerüstes mit einem Ausleger in der Stützstellung,
- Figur 2:
- eine vergrößerte Darstellung der Anordnung nach Figur 2,
- Figur 3:
- die gleiche Darstellung wie Figur 1 mit dem Ausleger in Fahrstellung,
- Figur 4:
- die vergrößerte Darstellung der Anordnung nach Figur 3,
- Figur 5:
- Schnitt durch einen Halter,
- Figur 6:
- schematisiert als zweites Ausführungsbeispiel die Darstellung, wie ein rahmenseitig
angeordneter Anlenkpunkt der Stützstrebe verschiebbar ausgebildet ist,
- Figur 7 :
- schematisiert ein weiteres Ausführungsbeispiel mit Darstellung der Veränderung der
effektiven Länge der Stützstrebe durch eine Kulissenführung.
- Figur 8:
- schematisiert die Veränerung der effektiven Länge der Stützstrebe durch Verschwenken
des Anlenkpunktes.
[0025] In Figur 1 ist der Teil eines Fahrgerüstes 1 dargestellt, wobei erkennbar ist, dass
an dem Rahmenprofil 2 des Fahrgerüstes 1 ein Ausleger 3 angeordnet ist. Der Ausleger
3 besteht aus einer oberen Auslegerstrebe 4 mit an ihrem freien, vorderen Ende angeordneten
Standfuss 8, der auf dem Boden 9 aufsitzt und aus einer kürzeren Stützstrebe 5, welche
in der Art eines einfachen Hebelarmes in einem Halter 10 an der Auslegerstrebe 4 einerseits
angreift und andererseits über eine Klemmkupplung 7 am Rahmenprofil 2 schwenkbar befestigt
ist.
In gleicher Weise ist die Auslegerstrebe 4 in einer oberen Klemmkupplung 6 schwenkbar
an dem Rahmenprofil 2 angesetzt, wobei ein Schwenkpunkt 11 definiert wird. In der
unteren Klemmkupplung 7 wird hingegen ein Schwenkpunkt 12 für die Stützstrebe 5 ausgebildet.
[0026] Wichtig bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 ist nun, dass der stützstrebenseitige
Anlenkpunkt 15 an dem Halter 10 verschiebbar ausgebildet ist, so dass die effektive
Länge der Strebe 5 in Bezug zur feststehenden Länge der Auslegerstrebe 4 verändert
werden kann.
[0027] Im übrigen bildet die Stützstrebe 5 in ihrem Anlenkpunkt 15 ebenfalls einen Schwenkpunkt
13 im Halter 10.
[0028] Die Figur 2 zeigt, dass die Verschiebung des Anlenkpunktes 15 in einer Kulisse 16
erfolgt, wobei sich der Anlenkpunkt 15 im unteren Anschlag 20 der Kulisse 16 befindet.
Damit ist die effektive Länge der Stützstrebe kurz ausgebildet und damit liegt auch
der Standfuss 8 auf dem Boden 9 auf.
[0029] Wird nun durch kurzes Anheben der Stützstrebe 5 der Anlenkpunkt 15 in der Kulisse
in Pfeilrichtung 33 verschwenkt, dann gelangt der Anlenkpunkt 15 an den oberen Anschlag
19.
[0030] Die Formgebung der Kulisse 16 ist so gewählt, dass die Anlage des Anlenkpunktes 15
in den beiden Anschlägen 19,20 vorteilhaft selbsthemmend ausgebildet ist, d.h. sie
kann sich nicht alleine verändern.
[0031] In Figur 2 ist der besseren Übersichtlichkeit halber ein Schwenkradius 14 eingezeichnet,
der durch den unteren Anschlag 20 geht und der sein Zentrum in dem Schwenkpunkt 12
der Stützstrebe 5 am Rahmenprofil 2 hat. Wichtig ist nun, dass die Formgebung der
Kulisse und damit die Verschieberichtung 17 des Anlenkpunktes 15 so gewählt ist, dass
die Verschieberichtung 17 von dem Schwenkradius 14 sich um eine Abweichung 18 unterscheidet.
[0032] Wird also die Stützstrebe 5 in Pfeilrichtung 33 angehoben, dann führt der Anlenkpunkt
15 in Verschieberichtung 17 seine Verschiebung in der Kulisse 16 aus, wodurch effektiv
die Länge der Stützstrebe 5 verlängert wird. Dies führt zu der Situation in Figur
3, dass nämlich dadurch der Standfuss 8 um einen Abstand 21 vom Boden 9 abgehoben
wird.
[0033] Die Figur 4 zeigt diesen Fall, wo erkennbar ist, dass der Anlenkpunkt 15 sich im
oberen Anschlag 19 der Kulisse 16 befindet.
[0034] In allen Ausführungsformen ist wichtig, dass der Halter 10 fest mit der Auslegerstrebe
4 verbunden ist, um eine gewisse Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Der Halter 10
soll also in seiner Stellung auf der Auslegerstrebe 4 möglichst nicht verändert werden.
Hierzu sind entsprechende Befestigungsnieten 22 (Figur 5) vorgesehen, welche den Halter
10 mit der Auslegerstrebe 4 verbinden.
[0035] Der Halter 10 besteht im übrigen aus einem U-förmigen Metallteil mit zwei zueinander
etwa parallel ausgebildeten Seitenwangen 23,24, die an ihren vorderen, freien Enden
die einander gegenüberliegenden langlochförmigen Kulissen 16 aufweisen, die zueinander
parallel sind und zueinander fluchten.
[0036] Die beiden Kulissen 16 werden durch den Schraubenbolzen 34 durchgriffen, welcher
an seiner einen Seite einen Schraubenkopf 25 aufweist, der sich aussen an die Seitenwange
23 anlegt.
Auf der anderen Seite des Schraubenbolzens 34 ist hierbei eine Mutter 26 auf den Schraubenbolzen
aufgeschraubt, die mit einer Handhabe 27 verbunden ist. Auf diese Weise ist dafür
gesorgt, dass trotz der vorteilhaft vorgesehenen Selbsthemmung der Verschiebung des
Anlenkpunktes 15 (dargestellt durch den Schraubenbolzen 35) es nicht zu einem unbeabsichtigten
Verschieben in der Kulisse kommt. Es wird also mit der besagten Mutter 26 eine Klemmkraft
erzeugt, so dass also der Anlenkpunkt 15 (dargestellt durch den Schraubenbolzen 34)
in jeder beliebigen Zwischenstellung auch zwischen den Anschlägen 19 und 20 feststellbar
ist.
[0037] Aus Sicherheitsgründen wird es jedoch bevorzugt, wenn lediglich in den Anschlaglagen
eine entsprechende Klemmsicherung durch die Mutter 26 erfolgt.
[0038] Die Figur 4 zeigt, dass der Standfuss 8 nur um ein geringes Mass vom Boden 9 abhebt.
Dies hat den Vorteil, dass auch wenn die Veränderung der effektiven Länge der Stützstrebe
von der Fahrstellung des Auslegers zur Stützstellung des Auslegers vergessen wurde,
trotzdem eine gewisse Kippsicherheit für das Fahrgerüst während des Verfahrens und
auch während der unerlaubten Benutzung in Fahrstellung gesichert ist.
[0039] In den Figuren 3 und 6 ist als weiteres Ausführungsbeispiel schematisiert dargestellt,
dass die vorher anhand der Figuren 1 bis 4 dargestellte effektive Veränderung des
Anlenkpunktes 15 der Stützstrebe 5 im Halter auch auf der Rahmenseite des Fahrgerüstes
1 verwirklicht werden kann.
Hierbei ist in Figur 6 dargestellt, dass dieser Anlenkpunkt 15, der jetzt im Schwenkpunkt
12 ausgebildet ist, ebenfalls in einer langlochförmigen Kulisse 28 verschiebbar ausgebildet
ist und zwischen zwei Anschlägen verschiebbar oder verschwenkbar ist. Hierbei ist
wiederum dargestellt, dass abweichend von dem Schwenkradius 14, den der Schwenkpunkt
12 um den Schwenkpunkt 13 aufweist, die Verschieberichtung 17 in der Kulisse 28 um
das Mass 18 abweicht, um die vorher gesagte Verkürzung oder Verlängerung der effektiven
Länge der Stützstrebe 5 zu erreichen.
[0040] Die Figur 7 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel, dass die effektive Länge der
Stützstrebe 5 auch durch eine Änderung der Länge der Stützstrebe selbst erreicht werden
kann.
[0041] In diesem Fall besteht die Stützstrebe 5 aus zwei ineinander gesteckten teleskopierbaren
Teilrohren 29,30, in deren Bereich eine Kulisse 31 angeordnet ist.
Das eine Teilrohr 29 sei mit einem Bolzen 32 verbunden, der in der im anderen Teilrohr
30 angeordneten Kulisse 31 zwischen den beiden Anschlägen 19,20 verschiebbar und festlegbar
ist.
Hierbei kann dann die effektive Länge der beiden Teilrohre um das Mass 35 verlängert
oder verkürzt werden.
[0042] Die Figur 8 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel die Möglichkeit, dass die effektive
Länge der Stützstrebe durch Verschwenkung des Anlenkpunktes 15 verändert werden kann.
Hierbei ist an der Auslegerstrebe 4 ein Halter 36 angeordnet, in dem in einem Schwenkpunkt
37 ein Hebel 38 verschwenkbar gelagert ist, der an seinem vorderen, freien Ende den
Anlenkpunkt 15 trägt, der drehbar mit dem Ende der Stützstrebe 5 verbunden ist. Wird
der Hebel in seine obere Schwenklage (wie in Figur 8 in durchgezogenen Strichen gezeichnet)
geschwenkt, dann ist die effektive Länge der Stützstrebe lang und damit hebt der Standfuss
8 des Auslegers vom Boden ab. Wird hingegen der Hebel 38 in Pfeilrichtung 39 nach
unten verschwenkt, um in seine Stellung 38' zu gelangen, dann ist die effektive Länge
der Stützstrebe 5 verkürzt und der Ausleger setzt mit seinem Standfuss 8 auf dem Boden
9 auf.
Zeichnungslegende
[0043]
- 1
- Fahrgerüst (Arbeitsbühne)
- 2
- Rahmenprofil
- 3
- Ausleger
- 4
- Auslegerstrebe
- 5
- Stützstrebe
- 6
- Klemmkupplung oben
- 7
- Klemmkupplung unten
- 8
- Standfuß
- 9
- Boden
- 10
- Halter
- 11
- Schwenkpunkt oben
- 12
- Schwenkpunkt unten
- 13
- Schwenkpunkt links
- 14
- Schwenkradius
- 15
- Anlenkpunkt
- 16
- Kulisse
- 17
- Verschieberichtung
- 18
- Abweichung
- 19
- Anschlag (oberer)
- 20
- Anschlag (unterer)
- 21
- Abstand
- 22
- Befestigungsniet
- 23
- Seitenwange
- 24
- Seitenwange
- 25
- Schraubenkopf
- 26
- Mutter
- 27
- Handhabe
- 28
- Kulisse
- 29
- Teilrohr
- 30
- Teilrohr
- 31
- Kulisse
- 32
- Bolzen
- 33
- Pfeilrichtung
- 34
- Schraubenbolzen
- 35
- Maß
- 36
- Halter
- 37
- Schwenkpunkt
- 38
- Hebel 38'
- 39
- Pfeilrichtung
1. Arbeitsgerüst mit heb- und senkbarem Ausleger, wobei der Ausleger im wesentlichen
aus einer schwenkbar am Arbeitsgerüst befestigten Auslegerstrebe und einer mit dem
Arbeitsgerüst und der Auslegerstrebe schwenkbar verbundenen Stützstrebe besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkung der Stützstrebe (5) am Arbeitsgerüst (1) oder an der Auslegerstrebe
(4) derart verändert werden kann, daß dadurch die effektive Länge der Stützstrebe
(5) beeinflusst wird.
2. Arbeitsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (15) der Stützstrebe (5) in einem fest mit der Auslegerstrebe
(4) oder dem Arbeitsgerüst (1) verbundenen Halter (10; 7) angeordnet ist und innerhalb
dieses Haltes (10; 7 ) verschiebbar, verschwenkbar oder umsteckbar ausgebildet ist,
und daß dadurch der Winkel zwischen Rahmenprofil (2) des Arbeitsgerüstes (1) und der
Auslegerstrebe (4) veränderbar ist.
3. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (15) als Schraube oder Bolzen (34) ausgebildet ist, welcher
in einer Kulisse (16; 28) des Halters (10; 7) verschiebbar geführt ist.
4. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (15) als Schraube oder Bolzen (34) ausgebildet ist, welcher
wahlweise zwischen mehreren Aufnahmebohrungen des Halters (10; 7) umgesteckt werden
kann.
5. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (15) als federbelastete Schraube oder Bolzen ausgebildet ist,
welcher innerhalb des Halters (10; 7) zwischen mindestens zwei Raststellungen verschwenkbar
ist.
6. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter (10; 7) aus einem etwa U-förmigen Metallteil mit zwei zueinander
etwa parallel ausgebildeten Seitenwangen (23,24) besteht, die an ihrem vorderen, freien
Ende einander gegenüberliegende, langlochförmige und zueinander fluchtende Kulissen
(16) aufweisen.
7. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt (15) gelenkig am freien Ende eines Hebelarms (38) angeordnet
ist, der schwenkbar in einem Halter (36) befestigt ist.
8. Arbeitsgerüst mit heb- und senkbarem Ausleger, wobei der Ausleger im wesentlichen
aus einer schwenkbar am Arbeitsgerüst befestigten Auslegerstrebe und einer mit dem
Arbeitsgerüst und der Auslegerstrebe schwenkbar verbundenen Stützstrebe besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützstrebe (5) aus mindestens zwei ineinandergesteckten, teleskopierbaren
Teilrohren (29,30) besteht, wobei an einem Teilrohr (29) ein Bozen (32) angeordnet
ist, der in einer im anderen Teilrohr (30) angeordneten Kulisse (31) zwischen wenigstens
zwei Anschlägen (19,20) verschiebbar und festlegbar ist, wodurch die Länge der Stützstrebe
(5) veränderbar ist.