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(11) |
EP 0 655 328 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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16.09.1998 Patentblatt 1998/38 |
(22) |
Anmeldetag: 15.11.1994 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B41F 9/06 |
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(54) |
Tiefdruckfarbwerk
Inking device for gravure printing
Dispositif d'encrage pour l'impression en creux
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI SE |
(30) |
Priorität: |
25.11.1993 DE 4340128
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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31.05.1995 Patentblatt 1995/22 |
(73) |
Patentinhaber: KOENIG & BAUER-ALBERT
AKTIENGESELLSCHAFT |
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97080 Würzburg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Herb, Rudolf
D-67240 Bobenheim/Roxheim (DE)
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 151 005 GB-A- 532 460
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DE-A- 4 030 377
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für eine Tiefdruckrotationsdruckmaschine entsprechend
dem Patentanspruch 1.
[0002] Es ist beim Tiefdruckverfahren bekannt, einen Formzylinder auf seiner Oberfläche
dadurch mit Farbe zu versehen, daß dieser in eine Farbwanne eintaucht und eine zum
Formzylinder achsparallel angeordnete Farbwalze diese Druckfarbe gleichmäßig verteilt.
Überschüssige Druckfarbe wird mittels einer Rakeleinrichtung von der Oberfläche des
Formzylinders abgerakelt und von einem die Farbwanne aufnehmenden Farbtrog aufgefangen
sowie anschließend mittels einer Druckfarbe-Umwälzeinrichtung der Farbwanne wieder
zugeführt (Prospekt "Tiefdruck-Rotationsmaschinen" von KBA, Albert-Frankenthal AG
aus dem Jahre 1990, Seiten 32/33).
[0003] Dabei können die Stirnseiten des Formzylinders mit Druckfarbe behaftet sein.
[0004] Die DE 31 51 005 A1 beschreibt eine Tiefdruckmaschine mit einem Formzylinder. Auf
Randbereiche dieses Formzylinders wird mittels Düsen Lösungsmittel aufgesprüht. Durch
dieses Besprühen kann eine Reinigung der Randbereiche und auch der Stirnflächen des
Formzylinders erfolgen. Auch kann verhindert werden, daß Farbpigmente auf die Stirnflächen
des Formzylinders gelangen.
[0005] Die GB 532 460 A offenbart eine Druckmaschine mit einem Formzylinder, der eine Bahn
direkt bedruckt. Dieser Formzylinder wird von einer in Farbe eintauchenden Walze eingefärbt.
Dieser Formzylinder taucht nicht in eine mit Farbe gefüllte Farbwanne ein.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes
Tiefdruckfarbwerk zu schaffen.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß von den
Stirnseiten des Tiefdruckformzylinders weitestgehend keine Farbe abgeschleudert wird
und die Notwendigkeit einer Anordnung von seitengestellfesten Spritzschutzeinrichtungen
entfallen kann.
[0009] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- einen Querschnitt einer schematischen Darstellung eines erfindungsgemäßen Tiefdruckfarbwerkes,
- Fig. 2
- einen Schnitt II - II nach Fig. 1.
[0010] In eine randvoll mit Tiefdruckfarbe 1 gefüllte Farbwanne 2 tauchen eine Einfärbewalze
3 und ein Formzylinder 4 ein. Die insgesamt mit 2 bezeichnete Farbwanne weist eine
lichte Länge l auf. Der Formzylinder 4 weist eine Ballenlänge m auf, die beidseitig
die lichte Länge l der Farbwanne 2 (Einfärbelänge des Formzylinders 4) um je einen
Betrag oder einen Überstand x bzw. y überragt. Dabei kann der Wert x gleich y sein.
Es ist jedoch auch möglich, daß x größer y oder y größer x ist.
[0011] Die Ballenlänge m des Formzylinders 4 setzt sich somit aus der lichten Länge l der
Farbwanne 2 zuzüglich zweimal Überstand x zusammen. Ein Überstand x oder y beinhaltet
in seinem Betrag jeweils auch die Materialdicke einer Stirnseite 8, 9 der Farbwanne
2. Somit befinden sich Stirnseiten 6, 7 des Formzylinders 4 außerhalb der Farbwanne
2 und stehen nicht in Verbindung mit der Tiefdruckfarbe 1. Stirnseiten 8, 9 der Farbwanne
2 weisen deshalb an der dem Formzylinder 4 zugewandten Seite eine Aussparung mit einem
Radius r auf, welche um einige Millimeter größer ist als der Radius s des Formzylinders
4, so daß zwischen den Radien r, s jeweils ein Spalt 11 entsteht. Mit anderen Worten:
Die Aussparung jeder Stirnseite 8, 9 entspricht einem an den Radius s des Formzylinders
4 angepaßten Spalt 11.
[0012] Die Einfärbewalze 3, die z. B. keinen eigenen Antrieb hat, taucht je nach Durchmesser
des Formzylinders 4, z. B. mit 5/6 ihres Durchmessers oder auch bis zu ihrem gesamten
Durchmesser in die Tiefdruckfarbe 1 ein. Die Einfärbewalze 3 ist auf ihrer Mantelfläche
mit einem Textilbezug überzogen und steht seitlich beabstandet, z. B. im Abstand b
nach Fig. 1 links von einer senkrechten Ebene durch eine Rotationsachse 12 des Formzylinders
4 unten in Reibkontakt mit dem Mantel des Formzylinders 4. Der Abstand b beträgt etwa
das ein- bis zweifache des Durchmessers der Einfärbewalze 3. Der Formzylinder 4 ist
über seine Achszapfen 13, 14 in Seitengestellen 16, 17 (nach Fig. 1 im Uhrzeigersinn)
drehbar gelagert. Die Einfärbewalze 3 ist über ein nicht dargestelltes, farbwannenfestes
Hebelsystem drehbar gelagert (dazu siehe DE 40 30 377 A1).
[0013] Ein Bodenblech 17 der Farbwanne 2 ist mittig mit einem Ende einer Zahnstange 19 formschlüssig
verbunden. Die Zahnstange 19 ist in einer gestellfesten, nicht dargestellten Führung
verschiebbar, jedoch nicht verdrehbar gelagert. Ein Zahnritzel 21 steht mit der Verzahnung
der Zahnstange 19 in Eingriff und ist über eine Welle 22 mit einem Untersetzungsgetriebe
mit Schrittmotor 23 und einem Zähler 24 verbunden. Der Zähler 24 dient als Anzeige
für die aktuelle Höheneinstellung der Farbwanne 2 und ist als Maß für die Eintauchtiefe
des Formzylinders 4 zu verwenden bzw. für die Anpassung der Höhe der Farbwanne 2 an
einen anderen Durchmesser eines weiteren Formzylinders 4. Statt einer Zahnstange 19
können auch zwei parallel in einem Abstand zueinander angeordnete Zahnstangen mit
einem gemeinsamen Antrieb vorgesehen sein.
[0014] Unterhalb der Farbwanne 2 ist ein gestellfester Trog 26 vorgesehen, welcher die sowohl
aus den Spalten 11 austretende Tiefdruckfarbe 1 als auch die von einer insgesamt mit
27 bezeichneten Rakeleinrichtung abgerakelte Tiefdruckfarbe 1 sammelt und diese über
eine nicht dargestellte Druckfarbe-Umwälzeinrichtung unter Zusatz neuer Tiefdruckfarbe
1 der Farbwanne 2 zuführt. Die Rakeleinrichtung 27 ist seitengestellfest auf einer
Achse 28 an den Formzylinder 4 gegen einen in horizontaler Ebene rechtwinklig zur
Rotationsachse 12 des Formzylinders 4 einstellbaren Anschlag 30 an- und abschwenkbar
angeordnet und trägt an ihrem verschwenkbaren Kopf eine nicht näher dargestellte Klemmeinrichtung
für ein Rakelblatt 29. Die Rakeleinrichtung 27 ist unterhalb des Rakelblattes 29 in
der Nähe der Stirnseiten 6, 7 mit rakeleinrichtungsfesten oder seitengestellfesten
Düsen 31, 32 versehen, welche Lösungsmittel für Tiefdruckfarbe 1, z. B. Toluol feinstverteilt
als Sprühnebel 33, 34 in die Bereiche der Überstände x, y des Formzylinders 4 sprühen,
welche die Farbwanne 2 beidseitig überragen. Somit wird ein Trockenlaufen der jeweiligen
Überstände x, y des Formzylinders 4 vermieden. Die Düsen 31, 32 weisen jeweils eine
Zuführung 35 für Toluol bzw. Druckluft auf. Die Rakeleinrichtung 27 kann vorteilhaft
auch changierend arbeiten, womit eine noch gleichmäßigere Farbverteilung auf der Mantelfläche
des Formzylinders 4 erfolgt.
[0015] Oberhalb des Formzylinders 4 ist ein auf den Formzylinder 4 drückender, rotierbarer
Presseur 36 angeordnet, welcher beidseitig über seine Achszapfen 37, 38 in Schwingen
39, 41 gelagert und jeweils mit einem seitengestellfesten sowie höhenverstellbaren,
nicht dargestellten Schlitten kraft- und formschlüssig verbunden ist.
[0016] Zwischen dem Presseur 36 sowie dem Formzylinder 4 wird eine nicht dargestellte Papierbahn
bedruckt.
[0017] Die Ballenlänge m des Formzylinders 4 kann z. B. zwischen zwei und drei Metern liegen.
Der Überstand x, y kann z. B. jeweils 50 mm betragen. Der Spalt 11 kann z. B. bis
zu zehn Millimeter betragen.
Teileliste
[0018]
- 1
- Tiefdruckfarbe
- 2
- Farbwanne
- 3
- Einfärbewalze
- 4
- Formzylinder
- 5
- -
- 6
- Stirnseite (4)
- 7
- Stirnseite (4)
- 8
- Stirnseite (2)
- 9
- Stirnseite (2)
- 10
- -
- 11
- Spalt (4, 8; 9)
- 12
- Rotationsachse (4)
- 13
- Achszapfen (4)
- 14
- Achszapfen (4)
- 15
- -
- 16
- Seitengestell
- 17
- Seitengestell
- 18
- Bodenblech (2)
- 19
- Zahnstange
- 20
- -
- 21
- Zahnritzel
- 22
- Welle
- 23
- Getriebe mit Schrittmotor
- 24
- Zähler
- 25
- -
- 26
- Trog
- 27
- Rakeleinrichtung
- 28
- Achse (27)
- 29
- Rakelblatt
- 30
- Anschlag
- 31
- Düse (27)
- 32
- Düse (27)
- 33
- Sprühnebel (31)
- 34
- Sprühnebel (32)
- 35
- Zuführung
- 36
- Presseur
- 37
- Achszapfen
- 38
- Achszapfen
- 39
- Schwinge
- 40
- -
- 41
- Schwinge
- l
- Länge, lichte (2)
- m
- Ballenlänge (4)
- x
- Überstand (4), außerhalb der Farbwanne befindlich
- y
- Überstand (4), außerhalb der Farbwanne befindlich
- r
- Radius Aussparung Stirnseite (8, 9) der Farbwanne (2)
- s
- Radius Formzylinder (4)
- b
- Abstand 3, 4
1. Farbwerk für eine Tiefdruckrotationsmaschine mit einer Farbwanne (2), einer Einfärbewalze
(3), einem Formzylinder (4) und einer auf die Mantelfläche des Formzylinders (4) wirkenden
Rakeleinrichtung (27), wobei
- die Farbwanne (2) unterhalb des in Tiefdruckfarbe (1) eintauchenden Formzylinders
(4) angeordnet ist,
- eine lichte Länge (l) der Farbwanne (2) kleiner ist als eine Ballenlänge (m) des
Formzylinders (4),
- jede Stirnseite (8, 9) der Farbwanne (2) an ihrer dem Formzylinder (4) zugewandten
Seite eine Aussparung aufweist, mit einem an einen Radius (s) des Formzylinders (4)
angepaßten, unterhalb des höchsten Niveaus der Tiefdruckfarbe (1) liegenden Spalt
(11).
2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ballenlänge (m) des Formzylinders
(4) gleich der Länge (l) der Farbwanne (2) ist plus beidseitiger äußerer Überstände
(x, y).
3. Farbwerk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Überstände
(x, y) gleichlang sind, d. h. x gleich y.
4. Farbwerk nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Überstände
(x, y) verschieden lang sind, d. h. x ungleich y.
5. Farbwerk nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Bereich
der über die Farbwanne (2) hinausragenden Überstände (x, y) des Formzylinders (4)
gerichtete Düsen (31, 32) zum Besprühen dieser Überstände (x, y) mit Lösungsmittel
für Tiefdruckfarbe (1) angeordnet sind.
1. Inking unit for a rotor gravure printing machine, having an ink trough (2), an inking
roller (3), a forme cylinder (4) and a doctor device (27) that acts on the outer surface
of the forme cylinder (4),
- the ink trough (2) being arranged underneath the forme cylinder (4), which dips
into gravure printing ink (1),
- a clear length (l) of the ink trough (2) being less than a face length (m) of the
forme cylinder (4),
- each end (8, 9) of the ink trough (2) having, on its side facing the forme cylinder
(4), a cut-out with a gap (11) that is matched to a radius (s) of the forme cylinder
(4) and is located below the highest level of the gravure printing ink (1).
2. Inking unit according to Claim 1, characterized in that the face length (m) of the
forme cylinder (4) is equal to the length (l) of the ink trough (2) plus external
projections (x, y) on both sides.
3. Inking unit according to Claims 1 and 2, characterized in that the two projections
(x, y) are equally long, i.e. x equals y.
4. Inking unit according to Claims 1 and 2, characterized in that the two projections
(x, y) are of different lengths, i.e. x is not equal to y.
5. Inking unit according to Claims 1 to 4, characterized in that nozzles (31, 32), which
are directed towards the region of the projections (x, y) of the forme cylinder (4)
which project beyond the ink trough (2), are provided in order to spray these projections
(x, y) with solvent for gravure printing ink (1).
1. Dispositif d'encrage pour une rotative d'impression héliographique, comprenant un
bac d'encre (2), un rouleau encreur (3), un cylindre imprimant (4) et un dispositif
racleur (27) agissant sur la surface périphérique du cylindre imprimant (4), le bac
d'encre (2) étant disposé au-dessus du cylindre imprimant (4) immergé dans l'encre
héliographique (1), la longueur libre (l) du bac d'encre (2) étant inférieure à la
longueur de corps (m) du cylindre imprimant (4), chaque face frontale (8, 9) du bac
d'encre (2) comportant, sur son côté tourné vers le cylindre imprimant (4), un évidement
formant un interstice (11) qui épouse le rayon (s) du cylindre imprimant (4) et qui
se trouve au-desous du niveau supérieur de l'encre héliographique (1).
2. Dispositif d'encrage selon la revendication 1, caractérisé en ce que la longueur de
corps (m) du cylindre imprimant (4) est égale à la longueur (l) du bac d'encre (2),
majorée d'une cote extérieure de débordement (x, y) de part et d'autre.
3. Dispositif d'encrage selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les deux
cotes de débordement (x, y) sont de même longueur, c'est-à-dire que x est égal à y.
4. Dispositif d'encrage selon les revendications 1 et 2, caractérisé en ce que les deux
cotes de débordement (x, y) sont de longueurs différentes, c'est-à-dire que x est
différent de y.
5. Dispositif d'encrage selon les revendications 1 à 4, caractérisé en ce que des buses
(31, 32) dirigées sur la zone des cotes de débordement (x, y) du cylindre imprimant
(4) qui dépassent du bac d'encre (2) sont prévues pour pulvériser lesdites cotes de
débordement (x, y) avec du solvant pour encre héliographique (1).