[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrostatischen Beschichten von Werkstücken
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein hierfür verwendbares isolierendes
Leitungssystem.
[0002] Bei elektrostatischen Beschichtungsanlagen wird das zu versprühende Beschichtungsmaterial
üblicherweise an der Sprühvorrichtung auf Hochspannungspotential aufgeladen, während
das Versorgungssystem, aus dem das Beschichtungsmaterial der Beschichtungsvorrichtung
zugeführt wird, auf Erdpotential liegen soll und beispielsweise eine geerdete Ringleitung
enthält, durch die das Beschichtungsmaterial zirkuliert. Bei Verwendung leitfähiger
Beschichtungsstoffe, z.B. Wasserlack, muß man daher bekanntlich für eine Potentialtrennung
zwischen dem geerdeten Versorgungssystem und der Sprühvorrichtung sorgen.
[0003] Bekannte und übliche Beschichtungsanlagen enthalten zur Potentialtrennung mit mechanisch
bewegten Trenneinrichtungen arbeitende Vorrichtungen, die beträchtlichen Bau- und
Wartungsaufwand sowie aus Sicherheitsgründen besondere Schutzmaßnahmen erfordern und
überdies unerwünscht großen Platzbedarf haben, vgl. beispielsweise DE 29 00 660 C2.
Diese Probleme sind besonders auffällig, wenn eine Vielzahl von Beschichtungsstoffen
unterschiedlicher Farbe verwendet werden und für jede Farbe eine eigene Potentialtrenneinrichtung
vorhanden sein muß. Bei manchen bekannten Anlagen verhindert die erforderliche Potentialtrennung
auch eine kontinuierliche Materialförderung.
[0004] U.a. zur Vermeidung der Nachteile mechanisch bewegter Trenneinrichtungen ist es bekannt,
das Beschichtungsmaterial den Sprühvorrichtungen über Leitungen zuzuführen, die zur
Schaffung von elektrisch isolierenden Trennstrecken entleert werden (DE 30 14 221
C2, EP 0 292 778 A2). Hierfür ist einiger Steueraufwand erforderlich. Ferner besteht
bei diesen bekannten Systemen insbesondere nach langer Betriebszeit die Gefahr, daß
trotz regelmäßigen Spülens sich an den Leitungswänden Beschichtungsmaterial absetzt,
das einen elektrisch leitenden Belag bilden und außerdem zu Beschichtungsfehlern führen
kann, wenn es sich während des Beschichtungsbetriebes wieder ablöst.
[0005] Aus der DE 33 32 448 A1 ist eine elektrostatische Sprühvorrichtung insbesondere für
elektrisch leitfähige Pflanzenschutzmittel bekannt, bei der die erforderliche Isolierung
zwischen der Sprühvorrichtung und einem geerdeten Vorratstank durch eine entsprechend
lange Schlauchleitung zustande kommt, die platzsparend schraubenlinienförmig gewickelt
verläuft, ggf. in mehreren Lagen, wobei zwischen den einzelnen Wickellagen eine zusätzliche
elektrische Isolierung erforderlich ist. In der Lackiertechnik kann diese bekannte
Sprühvorrichtung in der Regel nicht mit Erfolg eingesetzt werden, weil sich in noch
wesentlich stärkerem Maße als bei den oben erwähnten Systemen mit Potentialtrennung
durch Leitungsentleerung das Beschichtungsmaterial in dem langen dünnen Verbindungsschlauch
absetzen kann.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Schlauchsystem anzugeben,
die mit geringerem Bau- und Steueraufwand als bisher eine platzsparende und wartungsfreie
Potentialtrennstrecke ermöglichen, in der sich das Beschichtungsmaterial nicht absetzt,
wobei ein problemloses Nachrüsten bereits vorhandener Anlagen möglich sein soll.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0008] Durch die Erfindung werden alle Nachteile der bekannten Potentialtrennsysteme mit
mechanisch bewegten Teilen vermieden, ohne daß dafür Leitungen zur Schaffung isolierender
Trennstrecken entleert werden müssen. Das Potentialtrennsystem ist wartungsfrei, störunanfällig,
mechanisch kompakt und platzsparend. Im Gegensatz zu üblichen bekannten Systemen ist
in der Regel keine zusätzliche Schutzabsperrung notwendig. Das System erlaubt ferner
eine zweckmäßige Modularbauweise und die problemlose Nachrüstung in bereits vorhandenen
Anlagen. Außerdem ermöglicht es kontinuierliche Materialförderung und geringe Verluste
an Beschichtungsmaterial und Reinigungsmitteln.
[0009] An bevorzugten Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig. 1
- den schematischen Aufbau einer typischen Beschichtungsanlage mit Potentialtrennung;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht einer durch eine isolierende Leitung gebildeten Potentialtrenneinrichtung
im Vertikalschnitt;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht der Potentialtrenneinrichtung im Horizontalschnitt;
- Fig. 4
- eine Teilansicht der isolierenden Leitung in vergrößertem Maßstab; und
- Fig. 5
- den schematischen Aufbau einer typischen Beschichtungsanlage mit Farbwechselmöglichkeit.
[0010] Gemäß Fig. 1 wird eine Sprühvorrichtung 10, die von einem Hochspannungsgenerator
12 auf ein hohes elektrisches Potential von in der Regel mehr als 50 kV, z.B. etwa
70 kV gelegt wird, über ein insgesamt mit 14 bezeichnetes isolierendes Leitungssystem
von einer geerdeten Ringleitung 16 gespeist, durch die das auf dem Erdpotential liegende
Beschichtungsmaterial in üblicher Weise beispielsweise von einer Pumpe 18 kontinuierlich
zirkulierend gepumpt wird.
[0011] Eine in dem Leitungssystem 14 enthaltene Potentialtrenneinrichtung 20 sorgt für die
nötige elektrische Isolierung zwischen der Sprühvorrichtung 10 und der Ringleitung
16. Wie noch näher erläutert wird, wird die Potentialtrenneinrichtung 20 durch eine
isolierende Leitung gebildet. Diese Leitung besteht aus einem von der Ringleitung
16 abzweigenden Hin- oder Vorlaufteil 22, der zu einer Entnahmestelle 24 für die Sprühvorrichtung
10 führt, und einem von der Entnahmestelle 24 zu der Ringleitung 16 zurückführenden
Rücklaufteil 26 (wobei die zwischen der Ringleitung 16 und der Potentialtrenneinrichtung
20 verlaufenden Vor- und Rücklaufleitungsteile darstellungsgemäß keine Bestandteile
des isolierenden Leitungssystems 14 sein müssen). Von einer nicht dargestellten Pumpe
wird das Beschichtungsmaterial zumindest in Beschichtungspausen kontinuierlich zirkulierend
von der Ringleitung 16 zu der Entnahmestelle 24 und von dort zurück in die Ringleitung
16 gepumpt. Von der Entnahmestelle 24 wird das Beschichtungsmaterial z.B. von einer
Dosierpumpe 28 oder über einen Druckregler zu der Sprühvorrichtung 10 gefördert.
[0012] Das Versorgungssystem kann anstelle der Ringleitung 16 auch beliebige sonstige Einrichtungen
zum Zuführen des Beschichtungsmaterials enthalten. Beispielsweise könnte das Leitungssystem
14 an einen oder mehrere geerdete Vorratsbehälter angeschlossen sein.
[0013] Zum Reinigen der Sprühvorrichtung wird ihr über eine zusätzliche Leitung 30, die
im Gegensatz zu der isolierenden Zirkulationsleitung des Beschichtungsmaterials als
Stichleitung ausgebildet sein kann, ein Löse- oder Reinigungsmittel zugeführt. Da
auch dieses Mittel (z.B. Wasser) elektrisch leitend sein kann, ist auch die Leitung
30 elektrisch isolierend.
[0014] Die Potentialtrenneinrichtung 20 besteht im wesentlichen aus der in Fig. 2 und 3
in schematischen Vertikal- bzw. Horizontalschnittansichten dargestellten Anordnung
einer spiral- oder schraubenlinienförmig gewickelten isolierenden Leitung 21 in einem
z.B. rechteckzylindrischen (oder auch runden) Gehäuse 32. Die isolierende Leitung
21 ist doppellagig auf zwei längs der Gehäuseachse im Abstand voneinander befestigte
Halbzylinderschalen 34, 34' aus Isolierwerkstoff gewickelt, wobei der Vorlaufteil
22 der Leitung unmittelbar auf den Rücklaufteil 26 aufgewickelt sein kann, oder umgekehrt,
ohne daß sich zwischen ihnen eine besondere Isolierung befinden muß. Die die Wicklungen
tragenden Schalen können bei einem praktischen Beispiel einen Krümmungsradius von
etwa 120 mm haben. Beide Wicklungen verlaufen darstellungsgemäß Windung an Windung
zwischen den beiden Stirnenden der Anordnung und sind dort mit ihren Enden an je ein
in die Wand des Gehäuses 32 eingesetztes Anschlußverbindungselement 36, 37, 38 bzw.
39 angeschlossen. Weitere, nicht gewickelte Teile der isolierenden Leitung führen
von den beiden Anschlußverbindungselementen 36, 37 der beiden Wicklungen am erdpotentialseitigen
("kalten") Ende der Anordnung zu der Ringleitung 16 (Fig. 1) und von den beiden Anschlußverbindungselementen
38, 39 am hochspannungsseitigen ("heißen") Ende zu der Entnahmestelle 24. Das Gehäuse
kann aus isolierendem Werkstoff bestehen.
[0015] Während des Betriebes fließt also das Beschichtungsmaterial von der Ringleitung 16
in das Anschlußverbindungselement 36 am "kalten" axialen Ende der Anordnung, von dort
durch die Wicklung des Vorlaufteils 22 zu dem Anschlußverbindungselement 38 am entgegengesetzten
axialen Ende der Anordnung, von dort zur Entnahmestelle 24, von der Entnahmestelle
zurück zu dem zweiten Anschlußverbindungselement 39 am "heißen" Ende, sodann durch
die Wicklung des Rücklaufteils 26 zurück zum "kalten" Ende und von dort schließlich
durch das Anschlußverbindungselement 37 zurück zur Ringleitung 16. In der Praxis kann
es zweckmäßig sein, das Gehäuse 32 mit vertikaler Achse der Wicklungsanordnung aufzustellen,
so daß das "heiße" Ende der Anordnung oben und das "kalte" Ende unten ist. Aufgrund
der stehenden Anordnung der Wicklungen kann auch im Bedarfsfall das Material leichter
abfließen
[0016] Während bei der Beschichtung das Material der Leitung 21 an der Entnahmestelle 24
entnommen und der Sprühvorrichtung 10 zugeführt wird, kann ein Restteil durch den
Rücklaufteil 26 zurückzirkulieren oder statt dessen der Rücklaufteil durch die Ventile
der Entnahmestelle 24 gesperrt werden. Zumindest während eines Teils der Beschichtungspausen,
insbesondere bei nicht vollständiger Betriebsunterbrechung soll das Beschichtungsmaterial
kontinuierlich durch die Leitung 21 zurück zum Versorgungssystem gepumpt werden.
[0017] Aufgrund der beschriebenen Anordnung sind die gewickelten Vor- und Rücklaufteile
der isolierenden Leitung derart zueinander benachbart angeordnet, daß der Potentialunterschied
zwischen jeweils benachbarten Windungen minimal ist, d.h. an beiden Stirnenden der
Wicklungsanordnung ist das Beschichtungsmaterial in den beiden Wicklungslagen jeweils
auf im wesentlichen dem selben Potential. Zusätzlich kann das Material der beiden
Wicklungslagen an den beiden Enden jeweils elektrisch kurzgeschlossen werden, am "kalten"
Ende beispielsweise durch die eine leitende Brücke 42 bildenden, miteinander verbundenen
metallischen Anschlußverbindungselemente 36, 37, die geerdet sein können (Fig. 3).
Am "heißen" Ende kann das Beschichtungsmaterial ebenfalls am Wicklungsende oder zweckmäßg
auch in einer metallischen Ventilanordnung an der Entnahmestelle 24 kurzgeschlossen
sein.
[0018] Die Leitung 21 besteht aus einem flexiblen Schlauch aus Isolierwerkstoff. Ihre Vorlauf-
und Rücklaufteile müssen unter Berücksichtigung ihrer Leitungsquerschnitte eine solche
Länge haben, daß der von ihnen gebildete Gesamtwiderstand zwischen Erdpotential und
Hochspannungspotential die zur Potentialtrennung erforderliche Größe hat. Er muß so
groß sein, daß ein zulässiger Maximalstrom, in der Regel in der Größenordnung von
wenigen mA, nicht überschritten wird. Bei der Bemessung des Querschnitts der Leitung
21 muß ferner berücksichtigt werden, daß das Beschichtungsmaterial problemlos mit
tolerierbaren Druckverlusten und den gewünschten Durchsatz- und Strömungsgeschwindigkeitswerten
hindurchgepumpt werden kann. Bei praktischen Ausführungsformen für mit 50 - 100 kV
arbeitenden Anlagen kann die Gesamtlänge der Leitung 21 einschließlich Vor- und Rücklaufteilen
in einer beispielsweisen Ausführungsform bei einem Innendurchmesser von 8 - 12 mm
etwa 100 - 300 m betragen.
[0019] In Fig. 4 sind die beiden die Vor- und Rücklaufteile der Leitung 21 bildenden Wicklungslagen
zur Verdeutlichung vergrößert dargestellt. Man erkennt, daß die Windungen jeweils
eng aneinander grenzen und die Windungen der einen Wicklung jeweils um etwa den halben
Außendurchmesser des die Leitung bildenden Schlauches gegen die Windungen der anderen
Wicklung versetzt, also in deren Lücken angeordnet sind, so daß sich der geringstmögliche
Platzbedarf ergibt. Diese extrem kompakte Wicklungsanordnung wird durch die vernachlässigbar
kleinen potentialunterschiede zwischen allen unmittelbar benachbarten Windungen ermöglicht.
Die oben erwähnte hochspannungsseitige Kurzschlußbrücke ist hier mit 43 bezeichnet.
Ferner ist die oben erwähnte Sprühvorrichtung 10 dargestellt.
[0020] In Fig. 2 und 3 ist auch die zusätzliche einlagig gewickelte Leitung 30 für Reinigungsmittel
dargestellt, die ebenfalls eine zur Potentialtrennung ausreichende Länge haben muß.
Wenn das Reinigungsmittel eine geringere Viskosität hat als das Beschichtungsmaterial,
kann die Leitung 30 entsprechend dünner sein als die Leitung 21. Die Leitung 30 ist
bei dieser Ausführungsform auf innerhalb der Schalen 34 angeordnete weitere Halbzylinderschalen
40, 40' gewickelt und an zusätzliche Anschlußverbindungselemente 44, 46 des Gehäuses
32 am oberen bzw. unteren Ende der Wicklungsanordnung angeschlossen, von wo zusätzliche
Teile der Leitung 30 zu einer Reinigungsflüssigkeitsquelle od. dgl. (nicht dargestellt)
bzw. zu der Sprühvorrichtung 10 führen. Die Leitung 30 kann aber statt dessen auch
in einem getrennten eigenen Gehäuse angeordnet sein.
[0021] Die von dem Generator 12 erzeugte Hochspannung kann unmittelbar an die Sprühvorrichtung
10 angelegt werden, wie in Fig. 1 dargestellt ist, und dort das zu versprühende Beschichtungsmaterial
aufladen. Statt dessen könnte sie aber auch an der Entnahmestelle 24 oder einer beliebigen
Stelle stromabwärts hiervon angelegt werden. Während der Beschichtungspausen ist es
zweckmäßig, die Hochspannung abzuschalten, um schädliche Einflüsse der Hochspannung
auf das in der Potentialtrennstelle zirkulierende Beschichtungsmaterial zu vermeiden.
Ein unerwünschter Einfluß der Hochspannung ist beispielsweise eine Erwärmung des Beschichtungsmaterials
durch den Stromfluß, die zu einem starken Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit und
damit zu einem Stromanstieg und noch stärkerer Erwärmung führen kann (bei einer praktischen
Ausführungsform wurde bei einer Temperaturerhöhung von 18 auf 30°C eine Herabsetzung
des Isolationswiderstands von 180 MOhm auf 20 MOhm gemessen). Im Beschichtungsbetrieb
ist dieser Effekt unkritisch, weil das Beschichtungsmaterial ständig der isolierenden
Zirkulationsleitung entnommen wird.
[0022] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsform des beschriebenen Leitungssystems für eine Beschichtungsanlage
für eine Vielzahl auswählbarer Beschichtungsstoffe unterschiedlicher Farbe, für die
je eine Potentialtrenneinrichtung vorgesehen ist, wobei einfachheitshalber nur zwei
Potentialtrenneinrichtungen 50 bzw. 51 für eine erste bzw. zweite Farbe dargestellt
sind. Jede Potentialtrenneinrichtung ist eingangsseitig in der anhand von Fig. 1 erläuterten
Weise an je eine eigene geerdete (hier vereinfacht dargestellte) Ringleitung 52 bzw.
53 angeschlossen, während sie ausgangsseitig mit je einem der die Entnahmestelle 14
(Fig. 1) bildenden Anschlußventilblöcke 54 bzw. 55 verbunden ist, an deren Ausgang
ein der Sprühvorrichtung 10 vorgeschalteter Farbwechselventilblock 56 angeschlossen
ist. Ferner wird wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ein zusätzliches Reinigungsmittel
zugeführt, das hier nicht nur zu der Sprühvorrichtung 10 gelangt, sondern über einen
Spülventilblock 60 auch zu den Anschlußventilblöcken 54, 55 und zu dem Farbwechselventilblock
56. Für weitere Sprühvorrichtungen (nicht dargestellt) können weitere Farbwechsler,
Ventilblöcke usw. vorhanden sein. Die Ventilblöcke 54 und 55 usw. sind elektrisch
so isoliert, daß eine Parallelschaltung der durch die Potentialtrenneinrichtungen
50, 51 gebildeten Widerstände vermieden wird.
[0023] Die Potentialtrenneinrichtungen 50 und 51 entsprechen der anhand von Fig. 1 - 4 beschriebenen
Einrichtung, enthalten also insbesondere deren doppellagige Wicklungen mit Materialzirkulation,
doch befindet sich die gewickelte isolierende Reinigungsmittelleitung hier in einem
gesonderten Potentialtrenngehäuse 58.
1. Verfahren zum elektrostatischen Beschichten von Werkstücken, bei dem elektrisch leitfähiges
Beschichtungsmaterial von einem auf Erdpotential gelegten Versorgungssystem (16) einer
auf Hochspannungspotential gelegten Sprühvorrichtung (10) zugeführt wird und hierbei
durch ein Rohr- oder Schlauchleitungssystem (14) mit einer isolierenden Leitung (21)
mit einer für die elektrische Isolation zwischen Versorgungssystem und Sprühvorrichtung
ausreichenden Länge fließt, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial durch die isolierende Leitung (21) von dem Versorgungssystem
(16) über eine zu der Sprühvorrichtung (10) führende Entnahmestelle (24) zurück zum
Versorgungssystem zirkuliert, wobei das Beschichtungsmaterial der isolierenden Leitung
(21) ungefähr an deren Hälfte entnommen wird, und daß die Hochspannung an oder stromabwärts
der Entnahmestelle (24) angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichtungsmaterial in Beschichtungspausen kontinuierlich durch die isolierende
Leitung (21) gepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprühvorrichtung (10) eine Reinigungsflüssigkeit durch eine gesonderte isolierende
Leitung (30) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hochspannung während der Beschichtungspausen abgeschaltet wird, um schädliche
Einflüsse der Hochspannung auf das in der isolierenden Leitung zirkulierende Beschichtungsmaterial
zu vermeiden.
5. Leitungssystem zur Versorgung mindestens einer auf Hochspannung gelegten Sprühvorrichtung
(10) mit elektrisch leitfähigem Beschichtungsmaterial von einem auf Erdpotential liegenden
Versorgungssystem (16), mit einer zwischen das Versorgungssystem (16) und die Sprühvorrichtung
(10) geschalteten, wenigstens teilweise schraubenlinienförmig gewickelten isolierenden
Rohr- oder Schlauchleitung einer für die elektrische Isolation zwischen Sprühvorrichtung
und Versorgungssystem ausreichenden Leitungslänge,
wobei beide Enden der isolierenden Leitung (21) an das auf Erdpotential liegende Versorgungssystem
(16) angeschlossen oder anschließbar sind,
an ungefähr der Hälfte der isolierenden Leitung (21) eine Entnahmestelle (24) vorgesehen
ist, an die die Sprühvorrichtung (10) angeschlossen oder anschließbar ist,
die Hochspannung an oder stromabwärts der Entnahmestelle (24) anlegbar ist
und eine Einrichtung vorgesehen ist, die das Beschichtungsmaterial durch einen Vorlaufteil
(22) der isolierenden Leitung (21) zu der Entnahmestelle (24) und von dort durch einen
Rücklaufteil (26) der Leitung (21) zurück zu dem Versorgungssystem (16) pumpt.
6. Leitungssystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Enden der isolierenden Leitung (21) an eine geerdete Ringleitung (16)
angeschlossen sind.
7. Leitungssystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zu der Entnahmestelle (24) führende gewickelte Vorlaufteil (22) der isolierenden
Leitung (21) und der von der Entnahmestelle (24) zurück zum Versorgungssystem (16)
führende gewickelte Rücklaufteil (26) derart zueinander benachbart angeordnet sind,
daß der Potentialunterschied zwischen jeweils benachbarten Windungen minimal ist.
8. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden an die Ringleitung (16) anschließbaren Enden der isolierenden Leitung
(21) durch eine das darin enthaltene Beschichtungsmaterial kurzschließende elektrisch
leitende Brücke (42) verbunden sind, die auf Erdpotential gelegt ist.
9. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die an die Entnahmestelle (24) angeschlossenen Enden der Vorlauf- und Rücklaufteile
(22, 26) der isolierenden Leitung (21) durch eine das darin enthaltene Beschichtungsmaterial
kurzschließende elektrisch leitende Brücke (43) verbunden sind.
10. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorlaufteil (22) und der Rücklaufteil (26) der isolierenden Leitung (21)
aufeinandergewickelt sind, wobei die Windungen des einen Teils jeweils um etwa den
halben Außendurchmesser der Rohr- oder Schlauchleitung gegen die Windungen des anderen
Teils versetzt sind (Fig. 4).
11. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierende Leitung 21) auf in einem Gehäuse (32) befestigte Isolierschalen
(34) gewickelt ist.
12. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine gesonderte schraubenlinienförmig gewickelte isolierende Rohr- oder Schlauchleitung
(30) zwischen eine geerdete Quelle und die Sprühvorrichtung (10) geschaltet ist, mit
der der Sprühvorrichtung (10) ein Reinigungsmittel zuführbar ist, und die innerhalb
eines die gewickelte Leitung (21) für Beschichtungsmaterial enthaltenden Gehäuses
(32) oder in einem gesonderten Gehäuse (58) angeordnet ist.
13. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Entnahmestelle (24) sich außerhalb eines den gewickelten Teil der isolierenden
Leitung (21) enthaltenden Gehäuses (32) befindet.
14. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich die gewickelte Leitung (21) in einem Gehäuse (32) befindet, in dem die Windungen
jedes Wicklungsteils längs der Wicklungsachse aufeinander liegen, und daß die Enden
der Wicklungsteile an die Wand des Gehäuses (32) durchsetzende Anschlußverbindungselemente
(36, 37, 38, 39) angeschlossen sind.
15. Leitungssystem nach einem der Ansprüche 5 bis 14 zur Versorgung mindestens einer Sprühvorrichtung
(10) mit auswählbaren Beschichtungsstoffen unterschiedlicher Farbe, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Farbe eine isolierende gewickelte Leitung (21) vorgesehen ist, daß die
Entnahmestellen jeweils durch Ventilblöcke (54, 55) gebildet sind, die voneinander
elektrisch isoliert sind, und daß zwischen die Ausgänge der Ventilblöcke (54, 55)
und die Sprühvorrichtung (10) ein Farbwechselblock (56) geschaltet ist.