[0001] Kontinuierliche Färbeverfahren von Flachgeweben nach Klotzmethoden mit Reaktiv-,
Direkt-, Küpen-, Schwefel- oder Dispersionsfarbstoffen gehören zum Stand der Technik
und liefern unter geeigneten Bedingungen in der Regel gute Ergebnisse und bei standardisierten
Farbstoffen ein gleichmäßiges Warenbild.
[0002] Die heutzutage meist verwendete Färbemethode zum Färben von Rundstrick- oder Rundwirkwaren
ist das diskontinuierliche Ausziehverfahren. Halbkontinuierliche und kontinuierliche
Färbeverfahren haben gegenüber Ausziehverfahren die Vorteile einer hohen Produktivität
und hoher Fixierwerte, so daß auch zum Färben von Rundstrick- und Rundwirkwaren halbkontinuierliche
und vollkontinuierliche Klotzverfahren entwickelt worden sind, beispielsweise das
halbkontinuierliche Färben nach dem Klotzkaltverweilverfahren. Nachteil dieses Färbeprozesses
ist unter anderem die Bugmarkierung durch das Ablegen der imprägnierten Ware in Kästen,
die die Qualität des fertigkonfektionierten Artikels mindert. Außerdem bewegen sich
die Fixierzeiten im Stundenbereich, was an die Disposition der Färberei hohe Anforderungen
stellt.
[0003] Rundstrick- und Rundwirkwaren können auch nach vollkontinuierlichen Pad-Steam-Verfahren
gefärbt werden. Nachteilig sind hier jedoch eine Faltenbildung, limitierte Farbausbeute,
Probleme mit dem Warenbild und Zweiseitigkeiten der Färbung. Darüberhinaus werden
Markierungen durch ablaufende Flotte beobachtet.
[0004] In der EP-A1-0 087 740 wird ein kontinuierliches Verfahren zum Färben textiler Warenbahnen
- nicht jedoch textiler Schlauchgewirke - beschrieben, dessen Kernstück ein Fixieraggregat
ist, in dem die Warenbahn ohne vorherige Zwischentrocknung während einer bestimmten
Verweilzeit einer Dampf/Luft-Atmosphäre mit Temperaturen zwischen 110 und 140°C ausgesetzt
ist. Die Naßtemperatur der feuchten Warenbahn beträgt dabei 50 bis 95°C und die Fixierzeit
liegt im Bereich von 20 bis 200 Sekunden.
[0005] Weiterhin sind Kontinue-Mercerisieranlagen für schlauchförmige Wirkwaren bekannt,
die die Ware optimal führen und Faltenfreiheit gewährleisten. Diese Entwicklung beruht
auf Schlauchstabilisatoren mit vertikal angeordneten Rundbreithaltern. Diese in Fachkreisen
auch als
schwimmende Zigarren
bezeichneten Anordnungen sind im Durchmesser stufenlos verstellbar und ermöglichen
für jede Ware und Schlauchbreite eine individuell kontrollierte Breiten- und Längsspannung,
die gleichmäßig auf den gesamten Umfang verteilt wird.
[0006] Es wurde auch versucht, mit zweistufigen Maschinenkonzepten ein kontinuierliches
Färben von Rundstrick- oder Rindwirkware zu realisieren. Das Verfahren ist in der
DE-A-3 619 853 beschrieben und arbeitet nach dem folgenden Prinzip:
Nach Imprägnierung der Warenbahn mit einer Farbstofflösung mit einer Flottenaufnahme
von 110 bis 120% wird das Material in sogenannte Booster, in denen die Ware nochmals
mit einer Chemikalienflotte beladen wird, eingefahren, anschließend aufgeblasen und
damit in den bugfreien Zustand überführt. Zur Fixierung wird die Ware gleichzeitig
in einer Sattdampfatmosphäre gehalten. Man nutzt dabei den Vorteil der Ballonbildung
im Dämpfer erst, nachdem das notwendige Fixieralkali auf das Material aufgebracht
wurde. Bei dieser Naß-in-naß-Arbeitsweise ist die Fixierausbeute der Reaktivfarbstoffe
deutlich niedriger als unter Ausziehbedingungen. Tiefe Farbnuancen sind nicht zu realisieren.
Aufgrund des hohen Feuchtegehaltes der Warenbahn, der Bedingungen des Aufblasens und
der Fixierung kommt es bei dieser Verfahrensweise zu einer Zweiseitigkeit der Färbung
und zu Ablauferscheinungen. Dieses Verfahren hat sich daher nur in wenigen Produktionsstätten
für die Erzeugung heller Farbtöne etabliert.
[0007] Die gestellte Aufgabe war somit, ein Verfahren zum Färben von cellulosischen Rundstrick-
und Rundwirkwaren zu entwickeln, das die vorstehend genannten Nachteile, vornehmlich
die Bugfalten- und Ablaufmarkierungen, vermeidet und eine gute Farbstoff-Fixierung
mit einer guten Durchfärbung ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung war es,
eine für die Durchführung eines derartigen Verfahrens geeignete Maschine bereitzustellen.
[0008] Diese Aufgabe wird überraschenderweise durch ein kontinuierliches Färbeverfahren
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die textile Schlauchware in einem
Foulard mit einer Farbstofflösung, die auch gegebenenfalls notweniges Fixieralkali
sowie gegebenenfalls weitere Hilfschemikalien enthält, behandelt und sie anschließend
ohne Zwischentrocknung in eine Vorrichtung einführt, in der der Warenstrang zuerst
faltenfrei geöffnet und anschließend die Feuchte der Ware durch thermische Beaufschlagung
derart reduziert wird, daß bereits am ersten Punkt, an dem auf die Warenbahn wieder
ein Zug oder Druck ausgeübt wird, z.B. durch eine Umlenkrolle oder -walze, keine Markierungen
durch ablaufende Behandlungsflotte mehr entstehen.
[0009] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist insbesondere ein Verfahren zum kontinuierlichen
Färben von cellulosischen Rundstrick- oder Rundwirkwaren, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Warenstrang mit einer wäßrigen Flotte, die einen oder mehrere gelöste
und/oder dispergierte Farbstoffe, gegebenenfalls erforderliches Fixieralkali und gegebenenfalls
weitere Hilfsmittel enthält, bei einer Temperatur zwischen 20 und 95°C imprägniert,
abquetscht und anschließend ohne Zwischentrocknung in eine Vorrichtung einführt, in
der der Warenstrang faltenfrei geöffnet und der Farbstoff in einem ungesättigten Wasserdampf-Luft-Gemisch
von 100 bis 160°C, bevorzugt 110 bis 130°C, bei einer sich einstellenden Naßtemperatur
der feuchten Ware zwischen 50 und 95°C, bevorzugt 60 bis 80°C, fixiert wird und die
Fixierzeit mindestens 20 Sekunden beträgt.
[0010] Die Fixierung des Farbstoffes erfolgt bei einer Temperatur von 50 bis 95°C des feuchten
Gewebes (sogenannte
Naßtemperatur
) über einen Zeitraum von mindestens 20 Sekunden, in der Regel von nicht mehr als
300 Sekunden, vorzugsweise 40 bis 240 Sekunden, insbesondere 60 bis 180 Sekunden.
Der genannte Temperaturbereich von 50 bis 95°C des feuchten Gewebes wird durch das
Mengenverhältnis von Wasserdampf und Luft im Dampf-Luft-Gemisch eingestellt. Die Temperatur
des feuchten Warenstrangs entspricht der Temperatur eines feuchtgehaltenen Thermometers
in dem vorhandenen Dampf-Luft-Gemisch. Nach demselben Prinzip arbeiten Psychrometer
zur Bestimmung des Luftgehalts in einem Dampf-Luft-Gemisch. Die Temperatur des Dampf-Luft-Gemisches
von 100 bis 160°C (sogenannte
Trockentemperatur
) wird mit einem trockenen Thermometer gemessen. Damit sich durch Verdunstung die
genannte Naßtemperatur auf dem schlauchförmig geöffneten Warenstrang einstellt, sollte
der Feuchtegehalt im Dampf-Luft-Gemisch 80 Vol.-% nicht überschreiten. Zweckmäßig
sind 10 bis 80 Vol.-%, bevorzugt 10 bis 50 Vol.-%, besonders bevorzugt 15 bis 35 Vol.-%,
Wasserdampf. Durch ein Psychrometer kann die Dampfinjektion zur Herstellung des gewünschten
Dampf-Luft-Verhältnisses gesteuert werden.
[0011] Das Messen der Luftfeuchtigkeit in Volumenprozent ist an und für sich dem Fachmann
bekannt und kann neben der oben beschriebenen Verfahrensführung auch über die Bestimmung
der Sauerstoffpartialdrücke in der Fixierkammer gegen die der Außenluft erfolgen.
[0012] Es ist vorteilhaft, wenn durch den Verdunstungsvorgang die Feuchtigkeit auf dem geöffneten
Warenstrang so weit reduziert wird, daß bereits am ersten Punkt, an dem auf die Ware
wieder ein Zug oder Druck ausgeübt wird, keine Markierungen durch ablaufende Behandlungsflotte
mehr entstehen. Dies kann neben einer entsprechenden Einstellung des Dampf-Luft-Verhältnisses,
der Intensität der Luftumwälzung, oder der Trockentemperatur auch durch eine längere
Fixierzeit erfolgen. Eine Verlängerung der Fixierzeit kann z.B. durch eine Verringerung
der Laufgeschwindigkeit der Ware und/oder durch geeignete konstruktive Vorrichtungen
im Fixieraggregat erreicht werden, beispielsweise durch mehrere und/oder längere
schwimmende Zigarren
. Für die Erzielung optimaler Färbeergebnisse ist ein Feuchtigkeitsgehalt der Ware
bei Beendigung des Fixiervorgangs von 10 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 15 bis 20 Gew.-%,
bezogen auf das Warengewicht, erforderlich. Die Warengeschwindigkeit wird zweckmäßig
über die gemessene Restfeuchte der Ware nach Austritt aus der Fixierkammer geregelt.
[0013] Nach dem erfindungsgemäßen Färbeverfahren können alle üblichen Rundstrickartikel,
wie Single Jersey, Henkelplüsch, Interlock, Feinripp, Piquet und Futter- bzw. Trainerstoffe,
behandelt werden.
[0014] Cellulosisches Fasermaterial kann beispielsweise nur aus Cellulosefasern, wie Baumwolle,
aus Regeneratcellulose oder aus mit aminogruppenhaltigen Verbindungen modifizierten
Cellulosefasern, wie sie beispielsweise in US-PS 5 507 840, US-PS 5 565 007, EP-A-0
665 311, US-PS 5 529 585 und DE-A-19 519 023 beschrieben sind, bestehen. Das cellulosische
Fasermaterial kann auch mit Synthesefasern, insbesondere Polyesterfasern, vermischt
sein.
[0015] Die Imprägnierung des Warenstrangs erfolgt durch ein einstufiges Klotzverfahren,
zweckmäßig auf einem Foulard, mit einer wäßrigen Flotte, die sämtliche für den Färbeprozeß
erforderlichen Chemikalien enthält, mit einer Flottenaufnahme von 80 bis 120 %, bezogen
auf das Warengewicht, und bei einer Temperatur von 10 bis 95°C, vorzugsweise 20 bis
40°C.
[0016] Die für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten Farbstoffe können faserreaktive
Farbstoffe, Säurefarbstoffe, Direktfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe oder Küpenfarbstoffe
sein.
[0017] Als faserreaktive Komponente an den Reaktivfarbstoffen seien besonders der Sulfatoethylsulfonyl-,
Vinylsulfonyl-, Chlortriazinyl- und Fluortriazinyl-Rest sowie Kombinationen dieser
"Ankersysteme" genannt. Beispiele für übliche Reaktivstoffe sind dem Fachmann geläufig
und beispielsweise in EP-A-0 513 656 beschrieben.
[0018] Als Säure- oder Direktfarbstoffe sind beispielsweise die Diamin-Farbstoffe, ®Sirius
Lichtecht-Farbstoffe, ®Alphanol-Farbstoffe, ®Cotonerol-Farbstoffe und ®Duasyn-Farbstoffe
geeignet, wie z.B. C.I. Acid Black 27 (C.I. No. 26 310), C.I. Acid Black 35 (C.I.
No. 26 320), C.I. Acid Blue 113 (C.I. No. 26 360), C.I. Direct Orange 49 (C.I. No.
29 050), C.I. Direct Orange 69 (C.I. No. 29 055), C.I. Direct Yellow 34 (C.I. No.
29 060), C.I. Direct Red 79 (C.I. No. 29 065), C.I. Direct Yellow 67 (C.I. No. 29
080), C.I. Direct Brown 126 (C.I. No. 29 085), C.I. Direct Red 84 (C.I. No. 35 760),
C.I. Direct Red 80 (C.I. No. 35 780), C.I. Direct Red 194 (C.I. No. 35 785), C.I.
Direct Red 81 (C.I. No. 28 160), C.I. Direct Red 32 (C.I. No. 35 790), C.I. Direct
Blue 162 (C.I. No. 35 770), C.I. Direct Blue 159 (C.I. No. 35 775), C.I. Direct Black
162:1 und C.I. Direct Violet 9 (C.I. No. 27 885).
[0019] Die genannten Farbstoffe sind in der wäßrigen Flotte in Konzentrationen von 1 bis
120 g/l, bezogen auf das Gesamtflottenvolumen, gelöst und/oder dispergiert. Die wäßrige
Flotte enthält weiterhin die zum Fixieren von faserreaktiven Farbstoffen erforderliche
Menge an Fixieralkali von zweckmäßig 0,1 bis 4 Gew.-%, bezogen auf das Flottengewicht.
Als Fixieralkali kommen üblicherweise Natronlauge, Soda, Wasserglas, Kalilauge, Pottasche
und Nabicarbonat in Betracht. Die wäßrige Flotte kann weitere Hilfsmittel, beispielsweise
Elektrolytsalze, wie NaCl, KCl, Na
2SO
4, K
2SO
4, Imprägnierhilfsmittel, Netzmittel, wie Alkansulfonate, nichtionische oder anionische
Tenside oder Verdicker, wie Polyacrylsäurederivate oder Alginate, enthalten. Es wurde
jedoch gefunden, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise auf sonst
übliche Elektrolytsalze ganz oder teilweise verzichtet werden kann, selbst wenn tiefe
Farbnuancen erzielt werden sollen.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch eine sehr gute Durchfärbung der
Ware sowohl bei hellen als auch bei tiefen Farbtönen aus und läßt nach Fertigstellung
keinerlei Bugfaltenmarkierungen oder Farbabläufe erkennen. Die Oberfläche des Materials
ist mechanisch nicht zerstört, vollkommen glatt und flusenfrei.
[0021] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Färben von cellulosischen Rundstrick- oder Rundwirkwaren, bestehend im wesentlichen
aus einer Imprägniervorrichtung für den zu färbenden textilen Warenstrang und einem
Fixieraggregat, das aus einer Fixierkammer, die mindestens einen Schlauchstabilisator
enthält, und einer Meß- und Regelvorrichtung zur Einstellung definierter Luftfeuchtigkeits-
und Temperaturbedingungen in der Fixierkammer, besteht.
[0022] Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer derartigen Vorrichtung.
[0023] Die Rundstrick- oder Rundwirkware wird entsprechend Fig. 1 in eine Imprägniervorrichtung
(1), beispielsweise ein Foulardchassis, transportiert und dort, wie vorstehend beschrieben,
mit der wäßrigen Flotte beaufschlagt. Der die Imprägniervorrichtung wieder verlassende
Warenstrang hat einen Feuchtigkeitsgehalt von 80 bis 120 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der trockenen Ware. Um das Kammerklima für das erfindungsgemäße Verfahren zu justieren,
kann die Ware vor dem Eintritt in die Fixierkammer (3) durch eine Benetzungseinrichtung
(2) geführt werden, wo gegebenenfalls Wasser aufgesprüht wird. Nach dem Eintritt in
die Fixierkammer (3) wird die Ware durch einen Schlauchstabilisator (4) faltenfrei
geöffnet. Ein Schlauchstabilisator (
Schwimmende Zigarre
) besteht zweckmäßigerweise aus mehreren vertikal angeordneten Rundbreithaltern, die
im Durchmesser stufenlos verstellbar sind und für jede Ware und Schlauchbreite eine
individuell kontrollierte Breiten- und Längsspannung, die gleichmäßig auf den gesamten
Umfang verteilt wird, ermöglichen. Um die Verweilzeit der geöffneten Schlauchware
in der Fixierkammer zu erhöhen (falls eine längere Fixierzeit erforderlich ist), können
zwei oder mehrere solcher Schlauchstabilisatoren hintereinander angeordnet sein. Am
gegenüberliegenden Ende eines jeden Schlauchstabilisators wird der Warenschlauch wieder
geschlossen. Sind zur Verlängerung der Verweilzeit in der Fixierkammer zwei oder mehrere
Schlauchstabilisatoren hintereinander angeordnet, so sollte auf den zwischen zwei
Schlauchstabilisatoren befindlichen Warenstrang weder Druck noch Zug ausgeübt werden,
der zu Markierungen durch ablaufende Behandlungsflotte führen könnte. Eine geeignete
Transportvorrichtung ist beispielsweise eine Umlenkwalze oder -rolle mit eigenem Antrieb
(9).
Eine geeignete Meß- und Regelvorrichtung zur Einstellung definierter Luftfeuchtigkeiten
und Trockentemperaturen besteht z.B. aus einem Psychrometer (5), einem Dampfinjektionsventil
(6) und einem Umlüfter (10). Der durch das Psychrometer gemessene Luftfeuchtigkeitswert
(Ist-Wert) wird in ein digitales Signal umgewandelt und mit dem vorgegebenen Soll-Wert
verglichen. Nach einer computergestützten Auswertung der Meßwerte werden durch eine
geeignete Regeltechnik die Luft- oder Frischdampfzufuhr so betätigt, daß sich das
Kammerklima entsprechend den gewünschten Bedingungen einstellt.
[0024] Nach Beendigung des Fixiervorganges ist es zweckmäßig, die gefärbte Ware vor dem
Verlassen der Fixierkammer noch einige Male umzulenken, z.B. durch mehrere hintereinander
angeordnete Rollen oder Walzen (8).
[0025] Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren erläutern, ohne
es in irgendeiner Weise auf die in den Beispielen offenbarten Merkmale einzuschränken.
Beispiel 1
[0026] Ein Baumwoll-Jersey in Schlauchform, Gewicht ca. 180 g/m
2, wird durch ein Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend
aus 50 g/l des Reaktivfarbstoffes C.I. Reactive Red 180 der Formel
18 ml/l 32,5 gew.-%ige Natronlauge und 2 g/l eines anionischen Netzmittels, wie z.B.
®Leonil SRP, mit einer Flottenaufnahme von 90 % bei einer Temperatur von etwa 20°C
geklotzt. Die imprägnierte Ware wird in ein vorstehend beschriebenes Fixieraggregat
mit einer Geschwindigkeit von 20 m/min eingeführt und 2,5 Minuten bei 70°C Naßtemperatur
und 120°C Trockentemperatur fixiert. Anschließend verläßt der gefärbte Warenstrang
das Fixieraggregat mit einem Restfeuchtegehalt von ca. 15 %. Danach kann die Ware
aufgedockt oder nach üblichen Methoden nachbehandelt werden.
[0027] Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte Oberfläche
aus und ist frei von Bugfaltenmarkierungen.
Beispiel 2
[0028] Ein Baumwoll-Jersey in Schlauchform, Gewicht ca. 150 g/m
2, wird durch ein Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend
aus 50 g/l des Reaktivfarbstoffes C.I. Reactive Black 5 der Formel
18 ml/l 32,5 gew.-%ige Natronlauge und 3 g/l eines anionischen Netzmittels, wie z.B.
Leonil SRP, mit einer Flottenaufnahme von 100 % bei einer Temperatur von 20°C geklotzt.
Die imprägnierte Ware wird in ein vorstehend beschriebenes Fixieraggregat mit einer
Geschwindigkeit von 20 m/min eingeführt und 2 Minuten bei 70°C Naßtemperatur und 120°C
Trockentemperatur fixiert. Anschließend verläßt der gefärbte Warenstrang das Fixieraggregat
mit einem Restfeuchtegehalt von ca. 15 %. Danach kann die Ware aufgedockt oder nach
üblichen Methoden nachbehandelt werden.
[0029] Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte Oberfläche
aus und ist frei von Bugfaltenmarkierungen.
Beispiel 3
[0030] Eine Baumwoll-Leinen-Rundwirkware, Gewicht ca. 220 g/m
2, wird durch ein Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend
aus 10 g/l des Reaktivfarbstoffes C.I. Reactive Orange 96 der Formel
8 ml/l 32,5 gew.-%ige Natronlauge und 3 g/l eines anionischen Netzmittels, wie Leonil
SRP, mit einer Flottenaufnahme von 90 % bei einer Temperatur von 20°C geklotzt. Die
imprägnierte Ware wird in ein vorstehend beschriebenes Fixieraggregat mit einer Geschwindigkeit
von 20 m/min eingeführt und 3 Minuten bei 70°C Naßtemperatur und 120°C Trockentemperatur
fixiert. Anschließend verläßt der gefärbte Warenstrang das Fixieraggregat mit einem
Restfeuchtegehalt von ca. 15 %. Danach kann die Ware aufgedockt oder nach üblichen
Methoden nachbehandelt werden.
[0031] Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte Oberfläche
aus und ist frei von Bugfaltenmarkierungen.
Beispiel 4
[0032] Eine Baumwoll-Leinen-Rundwirkware, Gewicht ca. 180 g/m
2, wird durch ein Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend
aus 30 g/l des Reaktivfarbstoffes der Formel
20 g/l Natriumbicarbonat und 3 g/l eines anionischen Netzmittels, mit einer Flottenaufnahme
von 80 % bei einer Temperatur von 20 °C geklotzt. Die imprägnierte Ware wird in ein
vorstehend beschriebenes Fixieraggregat mit einer Geschwindigkeit von 20 m/min eingeführt
und 2 Minuten bei 70°C Naßtemperatur und 120°C Trockentemperatur fixiert. Anschließend
verläßt der gefärbte Warenstrang das Fixieraggregat mit einem Restfeuchtegehalt von
ca. 15 %. Danach kann die Ware aufgedockt oder nach üblichen Methoden nachbehandelt
werden.
[0033] Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte Oberfläche
aus und ist frei von Bugfaltenmarkierungen.
Beispiel 5
[0034] Eine Baumwollfrotteeware in Schlauchform, Gewicht ca. 230 g/m
2, wird durch ein Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend
aus 50 g/l einer Farbstoffmischung aus 10 g/l C.I. Reactive Orange 107 der Formel
10 g/l C.I. Reactive Red 180 und 20 g/l C.I. Reactive Black 5, 18 ml/l einer 32,5
gew.-%igen Natronlauge und 2 g/l eines anionischen Netzmittels, mit einer Flottenaufnahme
von 90 % bei einer Temperatur von 20°C geklotzt. Die imprägnierte Ware wird in ein
vorstehend beschriebenes Fixieraggregat mit einer Geschwindigkeit von 20 m/min eingeführt
und 2 Minuten bei 70°C Naßtemperatur und 120°C Trockentemperatur fixiert. Anschließend
verläßt der gefärbte Warenstrang das Fixieraggregat mit einem Restfeuchtegehalt von
ca. 15 %. Danach kann die Ware aufgedockt oder nach üblichen Methoden nachbehandelt
werden.
[0035] Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte Oberfläche
aus und ist frei von Bugfaltenmarkierungen.
Beispiel 6
[0036] Ein Baumwollfutterstoff in Schlauchform, Gewicht ca. 330 g/m
2, wird durch ein Foulardchassis gefahren und mit einer wäßrigen Flotte, bestehend
aus 50 g/l eines Reaktivfarbstoffes der Formel
20 g/l Soda und 2 g/l eines anionischen Netzmittels, mit einer Flottenaufnahme von
90 % bei einer Temperatur von 20°C geklotzt. Die imprägnierte Ware wird in ein vorstehend
beschriebenes Fixieraggregat mit einer Geschwindigkeit von 20 m/min eingeführt und
4 Minuten bei 70°C Naßtemperatur und 120°C Trockentemperatur fixiert. Danach verläßt
der gefärbte Warenstrang das Fixieraggregat mit einem Restfeuchtegehalt von ca. 15
%. Danach kann die Ware aufgedockt oder nach üblichen Methoden nachbehandelt werden.
[0037] Die Ware zeichnet sich durch ein sehr gleichmäßiges Warenbild und eine glatte Oberfläche
aus und ist frei von Bugfaltenmarkierungen.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Färben von cellulosischen Rundstrick- oder Rundwirkwaren,
dadurch gekennzeichnet, daß man den Warenstrang mit einer wäßrigen Flotte, die einen
oder mehrere gelöste und/oder dispergierte Farbstoffe, gegebenenfalls erforderliches
Fixieralkali und gegebenenfalls weitere Hilfsmittel enthält, bei einer Temperatur
zwischen 20 und 95°C imprägniert, abquetscht und anschließend ohne Zwischentrocknung
in eine Vorrichtung einführt, in der der Warenstrang faltenfrei geöffnet und der Farbstoff
in einem ungesättigten Wasserdampf-Luft-Gemisch von 100 bis 160°C bei einer sich einstellenden
Naßtemperatur der feuchten Ware zwischen 50 und 95°C fixiert wird und die Fixierzeit
mindestens 20 Sekunden beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das ungesättigte Wasserdampf-Luft-Gemisch
eine Temperatur von 110 bis 130°C hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich eine Naßtemperatur
der feuchten Ware von 60 bis 80°C einstellt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fixierzeit 40 bis 240 Sekunden, insbesondere 60 bis 180 Sekunden, beträgt.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasserdampf-Luft-Gemisch aus 10 bis 80 Vol-%, vorzugsweise 15 bis 35 Vol.-%, Wasserdampf
besteht.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ware mit einer Geschwindigkeit geführt wird, die über die gemessene Restfeuchte
der Ware nach Austritt aus der Fixiervorrichtung geregelt wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Feuchtigkeitsgehalt bei Beendigung des Fixiervorgangs 10 bis 25 Gew.-%, bezogen
auf das Warengewicht, beträgt.
8. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rundstrick- oder Rundwirkware aus Baumwolle, aus Regeneratcellulose, aus mit aminogruppenhaltigen
Verbindungen modifizierten Cellulosefasern oder aus einem Gemisch der genannten Fasern
mit Polyesterfasern besteht.
9. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Imprägnierung des Warenstrangs durch ein einstufiges Klotzverfahren erfolgt.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Farbstoff ein faserreaktiver Farbstoff, Säurefarbstoff, Direktfarbstoff, Schwefelfarbstoff
oder Küpenfarbstoff ist.
11. Vorrichtung zum kontinuierlichen Färben von cellulosischen Rundstrick- oder Rundwirkwaren,
bestehend im wesentlichen aus einer Imprägniervorrichtung für den zu färbenden textilen
Warenstrang und einem Fixieraggregat,das aus einer Fixierkammer, die mindestens einen
Schlauchstabilisator enthält, und einer Meß- und Regelvorrichtung zur Einstellung
definierter Luftfeuchtigkeits- und Temperaturbedingungen in der Fixierkammer besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Schlauchstabilisatoren
hintereinander angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen zwei Schlauchstabilisatoren
eine Umlenkrolle oder -walze mit eigenem Antrieb befindet.
14. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meß- und Regelvorrichtung aus einem Psychrometer, einem Dampfinjektionsventil,
Abluftklappe, Frischluftzufuhr und einem Umlüfter besteht.