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EP 0 685 189 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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14.10.1998 Patentblatt 1998/42 |
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Anmeldetag: 05.04.1995 |
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Arbeitstisch mit Containern
Work table with drawer-type containers
Table de travail avec conteneurs à tiroirs superposés
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL |
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Priorität: |
18.05.1994 DE 4417338
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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06.12.1995 Patentblatt 1995/49 |
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Patentinhaber: Sedus Stoll AG |
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79761 Waldshut-Tiengen (DE) |
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Erfinder: |
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- Hurst, Siegfried
D-79725 Laufenburg (DE)
- Wessler, Bea
D-83112 Frasdorf (DE)
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Vertreter: Lück, Gert, Dr. |
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Patentanwalt,
Langenweg 11 79761 Waldshut 79761 Waldshut (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
AT-A- 296 526 US-A- 4 184 724
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CH-A- 416 001
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Arbeitstisch nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie
eine Schublade für diesen Arbeitstisch.
[0002] In der modernen Büromöbel-Technik ist es üblich, bei Arbeitstischen Container unter
der Tischplatte anzuordnen, in denen das Arbeitsgerät der Tischbenutzer verstaut werden
kann. Diese Container weisen Schubladen oder Türen mit in der Mitte der Frontblenden
angeordneten Griffmulden oder Griffbeschlägen auf, und sind meist mobil unter der
Tischplatte plazierbar, um dem Benutzer ein Höchstmass an individueller Gestaltungsmöglichkeit
zu gewähren. Dabei ergeben sich jedoch Probleme, wenn der Benutzer - um einen grösseren
Freiraum für seine Beine zu erzielen - die Container weit auseinander anordnet. Dann
ist nämlich ggfs. der Greifweg zu den mittig angeordneten Griffmulden oder Griffbeschlägen
zu weit. Ergonomisch günstiger wäre es, den Griffbereich an der Innenseite des Containers
zu haben, um damit kurze Greifwege zu erzielen.
[0003] Die bekannten Möbel werden diesen Anforderungen nicht gerecht:
Das DE-GM 9310497.9 beschreibt einen Computerschreibtisch mit in Schubladen integrierten
Gehäusen. Wie ersichtlich, hat die Frontplatte in üblicher Weise einen Bedienungsgriff
in der Mitte.
[0004] Das DE-GM 8615487.7 beschreibt eine Schublade, bei der die Frontblende an einer Zarge
mittels zweier Halteteile befestigt ist.
[0005] Das DE-GM 7109570.0 beschreibt eine Halterung, mittels derer eine Platte an einem
Schrank- oder Regalpfosten befestigt werden kann, ohne dass die Befestigungsmittel
sichtbar sind.
[0006] Die US-PS 3933402 schliesslich beschreibt eine Schublade mit einer Frontblende, die
abnehmbar mittels Beschlägen am Frontrahmen der Schublade befestigt ist.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen Arbeitstisch insbesondere für Büroarbeiten,
bzw. insbesondere dessen Schubladen, so zu gestalten, dass sich die angestrebten ergonomisch
vorteilhaften kurzen Greifwege ergeben.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 5 gelöst.
[0009] Kern der Erfindung ist es, durch den entweder rechts oder links angeordneten Ueberstand
an der Frontplatte in technisch sehr einfacher und damit fabrikationsgünstiger Weise,
sowie mit ausserordentlich positivem ästhetischen Effekt, eine ergonomisch vorteilhafte
Lösung zu erzielen.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
[0011] Dabei zeigt:
Fig.1 einen Container
Fig.2 je eine Draufsicht auf einen Container mit einmal dem Ueberstand rechts und
einmal links, und
Fig.3 den Verschiebebeschlag für die Frontplatte im einzelnen.
[0012] In Fig.1 ist eine Tischplatte 1 dargestellt, unter der vom Benutzer her gesehen links
aussen ein Container 2 plaziert ist. Der Container 2 enthält drei Schubladen mit Frontplatten
3, die an der der Benutzer-Position zugewandten Seite in bezug auf die vertikal zu
ihnen verlaufende Seitenwand 8 des Containers 2 einen Ueberstand 10 aufweisen.
[0013] Es ist sofort ersichtlich, dass mittels des Ueberstandes 10 die Schubladen vom Benutzer
ergonomisch sehr viel günstiger herausgezogen werden können, als wenn diese die bisher
üblichen Griffe in der Mitte hätten.
[0014] Um nun den Container 2 sowohl links wie auch rechts ergonomisch herausziehen zu können,
können die Frontplatten 3 mittels jeweils eines Verschiebebeschlages 4 in eine linke
oder rechte Stellung gebracht werden.
[0015] Das ist in Fig.2 dargestellt:
Im oberen Teil der Fig.2 ist der Container 2 in einer Position wie in Fig.1, also
links unter dem Tisch 1, dargestellt. Der Ueberstand 10 befindet sich also an der
Seitenwand 8 des Containers 2.
[0016] Im unteren Teil der Fig.2 ist der Container 2 in einer Position rechts unter dem
Tisch 1 dargestellt. Hier ist die Frontplatte um 17 mm nach links verschoben, und
der Ueberstand 10 befindet sich an der Seitenwand 9 des Containers 2.
[0017] Bei zwei unter dem Tisch 1 plazierten Containern ergeben sich also jeweils zwei vertikale,
asymmetrisch angeordnete Griffleisten mit kurzer, ergonomisch günstiger Greifweite
für den Benutzer.
[0018] In Fig.3 ist der Verschiebebeschlag 4 in seinen Einzelheiten dargestellt:
Er weist einen Führungsteil 5 auf, der an der Frontseite der Schublade 7 angeordnet
ist. Das Führungsteil 5 ist C-förmig ausgebildet, und weist damit oben und unten jeweils
eine Schiene auf, in der das Gleitstück 6 horizontal bewegbar ist. Das Gleitstück
6 weist eine federnd auf dem Führungsteil 5 aufliegende Lasche 12 auf, die mit einem
Bolzen 13 in einem der beiden Rastlöcher 11 einrastbar ist. Damit kann die Frontplatte
3 in eine linke oder eine rechte Stellung gebracht werden, wobei die Verstellung durch
einfaches Entriegeln der Lasche 12 durch Knopfdruck und Verschieben der Frontplatte
3 erfolgt.
[0019] Die Erfindung ermöglicht nicht nur kürzere Greifwege zum Oeffnen der Containerschubladen,
und erspart Produktions- und Montagekosten durch das Entfallen von Griffmulden oder
Griffbeschlägen, sondern es werden auch bei der Bedienung Verletzungen von Fingern
und Fingernägeln vermieden, und die Container sind ohne Zusatzaufwand links oder rechts
einsetzbar.
1. Arbeitstisch, insbesondere für Büroarbeiten, mit mindestens einem unterhalb der Tischplatte
(1) angeordneten Container (2), dessen Innenraum von aussen durch manuelle Oeffnung
von mindestens einer Frontplatte (3) zugänglich ist, dadurch gekennzeichnet, dass
die Frontplatte (3) an ihrer der Benutzer-Position zugewandten Seite in bezug auf
die vertikal zur Frontplatte (3) verlaufende Seitenwand (8,9) des Containers (2) einen
Ueberstand (10) aufweist.
2. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Container (2) Schubladen
(7) enthält, deren Frontplatten (3) an ihrer der Benutzerposition zugewandten Seite
gleich breite Ueberstände (10) aufweisen, so dass eine vertikale Griffleiste entsteht.
3. Arbeitstisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Frontplatten (3) horizontal
in zwei verschiedene Positionen verschiebbar sind, derart, dass entweder auf der linken
(9) oder der rechten (8) Seitenwand des Containers (2) eine einheitliche, gleichmässig
breite Griffleiste entsteht.
4. Arbeitstisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ueberstand (10) eine
Breite von 15 mm bis 25 mm, vorzugsweise 20 mm, aufweist.
5. Schublade für einen Arbeitstisch nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass
sie an ihrer Frontseite einen Verschiebebeschlag (4) aufweist, der einen sich horizontal
erstreckenden Führungsteil (5) umfasst, in welchem die Frontplatte (3) mittels eines
Gleitstückes (6) horizontal verschiebbar gelagert ist, und das Gleitstück (6) in zwei
Positionen fixierbar ist.
6. Schublade nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil (5) des Beschlages
(4) ein eine obere und eine untere Schiene bildendes C- Profil mit zwei horizontal
versetzten Löchern (11) ist, wobei das Gleitstück (6) mit seinen oberen und unteren
Kanten in den Schienen gleitet, und eine federnd auf dem Führungsteil (5) gleitende
Lasche (12) aufweist mit einem Bolzen (13), der in die Löcher (11) des Führungsteiles
(5) einrastbar ist.
1. Work table, in particular for office work, having at least one container (2), which
is arranged beneath the table top (1) and of which the interior is accessible from
the outside by at least one front panel (3) being opened manually, characterized in
that, on its side which is directed towards the user, the front panel (3) has a projection
(10) in relation to the side wall (8,9) of the container (2), said side wall running
vertically in relation to the front panel (3).
2. Work table according to Claim 1, characterized in that the container (2) contains
drawers (7), of which the front panels (3) have projections (10) of the same width
on their side which is directed towards the user, with the result that a vertical
grip strip is produced.
3. Work table according to Claim 2, characterized in that the front panels (3) can be
displaced horizontally into two different positions, such that a uniform grip strip
which is of the same width throughout is produced either on the left-hand side wall
(9), or on the right-hand side wall (8), of the container (2).
4. Work table according to Claim 1, characterized in that the projection (10) has a width
of from 15 mm to 25 mm, preferably 20 mm.
5. Drawer for a work table according to Claim 3 or 4, characterized in that, on its front
side, it has a displacement fitting (4) which comprises a horizontally extending guide
part (5) in which the front panel (3) is mounted so as to be displaceable horizontally
by means of a sliding element (6), and the sliding element (6) can be fixed in two
positions.
6. Drawer according to Claim 5, characterized in that the guide part (5) of the fitting
(4) is a C-profile which forms a top rail and a bottom rail and has two horizontally
offset holes (11), it being the case that the sliding element (6) slides in the rails
by way of its top and bottom edges and has a link plate (12) which slides resiliently
on the guide part (5) and has a pin (13) which can be latched into the holes (11)
of the guide part (5).
1. Table de travail, en particulier pour travaux de bureau, ayant au moins un conteneur
(2) disposé en dessous du dessus de table (1), dont l'espace interne est accessible
depuis l'extérieur par ouverture manuelle à partir d'au moins une plaque avant (3),
caractérisée en ce que la plaque avant (3) présente, du côté de l'utilisateur, une
extrémité en saillie (10) par rapport à la paroi latérale (8, 9) du conteneur (2)
s'étendant perpendiculairement à la plaque avant (3).
2. Table de travail selon la revendication 1, caractérisée en ce que le conteneur (2)
contient des tiroirs (7), dont les plaques avant (3) présentent, du côté de l'utilisateur,
des extrémités en saillie (10) de même largeur, de sorte qu'il en résulte une barre
de préhension verticale.
3. Table de travail selon la revendication 2, caractérisée en ce que les plaques avant
(3) sont déplaçables horizontalement dans deux positions différentes, de telle sorte
que l'on obtienne, sur la paroi latérale gauche (9) ou droite (8) du conteneur (2),
une barre de préhension unitaire, de largeur uniforme.
4. Table de travail selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'extrémité en saillie
(10) présente une largeur de 15 mm à 25 mm, de préférence de 20 mm.
5. Tiroir pour une table de travail selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce
qu'il présente, à l'avant, une ferrure de déplacement (4) qui comporte une partie
de guidage (5) s'étendant horizontalement, dans laquelle la plaque frontale (3) est
montée de manière déplaçable horizontalement au moyen d'un coulisseau (6), et le coulisseau
(6) peut être fixé dans deux positions.
6. Tiroir selon la revendication 5, caractérisé en ce que la partie de guidage (5) de
la ferrure (4) est une pièce profilée en forme de C formant un rail supérieur et inférieur
avec deux trous décalés horizontalement (11), le coulisseau (6) glissant avec ses
arêtes supérieure et inférieure dans les rails, et présentant une languette (12) glissant
élastiquement sur la partie de guidage (5) et ayant un ergot (13), qui se verrouille
dans les trous (11) de la partie de guidage (5).

